The cage von lunalinn (Kisame/Itachi) ================================================================================ Kapitel 9: Der Pakt... ---------------------- “Nii-san!“ Eine glockenhelle Kinderstimme schallte über die Wiesen, welche von allerhand verschiedenen Blumen gesäumt wurden. Es war ein schöner Tag, der Himmel klar und die Sonne strahlte, wärmte ihn mit ihren Strahlen, während er im weichen Gras lag. Einzelne Halme kitzelten seine Haut, doch es war ein angenehmes Gefühl, ebenso wie der blumige Duft seiner Nase schmeichelte. Es war so angenehm, dass er sich einfach nicht dazu bewegen konnte, sich aufzusetzen. „Nii-san!“, hörte er seinen kleinen Bruder erneut rufen und seufzend blickte er zu den flauschig wirkenden Wolken, die über ihm schwebten. „Hab ich dich!“ Er schnappte erschrocken nach Luft, als sich der zierliche Körper auf ihn warf und damit die Ruhe zerstörte. Ein rundes Gesicht tauchte vor ihm auf, dunkle Knopfaugen suchten seinen Blick und er konnte den Jüngeren nicht einmal mehr tadeln. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er dem Kleinen eine Hand auf den zausen Schopf legte und dieser strahlte ihn an, schmiegte sich gegen seine Handfläche. „Was machst du hier?“, wurde er neugierig gefragt. „Oto-san hat gesagt, du wärst bei einem Freund lernen! Und deshalb hast du auch keine Zeit, aber irgendwie wusste ich einfach, dass du hier bist!“ Er musste über den Stolz in der piepsigen Stimme leise lachen, woraufhin Sasuke eine Schnute zog. „Lach mich nicht aus!“ „Nicht doch“, erwiderte er schmunzelnd. „Ich lache dich an, Ototo!“ Sasuke rümpfte seine Stupsnase, schien nicht davon überzeugt zu sein, doch er widersprach auch nicht. Stattdessen schlang er seine dünnen Ärmchen um ihn und kuschelte sich an ihn. Es war ein schönes Gefühl…so vertraut und er schloss die Augen. „Du wirst mich doch niemals verlassen…Nii-san?“ Er stutzte, als sich etwas Spitzes in seine Rippen bohrte, musste annehmen, dass es sich um Sasukes Finger handelte. Ein rauer Windzug fuhr ihm durchs Haar und er ging davon aus, dass sich eine graue Wolke vor die Sonne geschoben hatte, so kalt wie es plötzlich war. „Niemals, nicht wahr?“, wiederholte sein Bruder in einem ungewohnt rauen Ton. Die Nägel durchdrangen den Stoff seines Shirts, zerstachen seine Haut und Itachi fuhr mit schreckgeweiteten Augen hoch. Ein paar leere Höhlen blickten ihm entgegen, Blut sickerte über die rosigen Kinderwangen und das zarte Lächeln auf den feinen Lippen wirkte höhnisch. „Bleib bei mir, Nii-san…bleib!“, sang das Ding mit widerlich kratziger Stimme, so als würden Nägel über Glas fahren. Vor Angst fühlte er sich wie gelähmt, doch selbst wenn er hätte zurückweichen wollen, so hätten es die Klauen, die sich in seine Seiten gegraben hatten, verhindert. Ein Schrei entfuhr ihm, als sich die Krallen durch sein Fleisch wühlten, immer tiefer und das Ding über ihm kicherte. „Ich hab dich lieb, Nii-san!“, sprach es und öffnete seinen Mund, der mit rasiermesserscharfen Zähnen gespickt war. „So lieb!“ Und dann biss es ihm die Kehle durch. Als Itachi die Augen aufschlug, panisch und vollkommen orientierungslos, fand er sich bäuchlings auf kalten Bodenfliesen liegend wieder. Keuchend griff er sich sofort an den brennenden Hals, rang geradezu nach Atem, aber das Gefühl, zu ersticken, wollte nicht so einfach nachlassen. Doch da war kein Blut in seiner Luftröhre und auch wenn sein Hals schmerzhaft pochte, so war seine Kehle noch intakt. Es war nur ein Traum…nur ein weiterer Albtraum, die Realität war hier…hinter Gittern. Es dauerte, bis sich diese Erkenntnis manifestiert hatte, so dass er endlich aufhörte, wie ein Fisch auf dem Trockenen zu zappeln. Sein Körper fühlte sich merkwürdig steif an, was gut an den Verbänden, die man ihm anscheinend angelegt hatte, liegen konnte. Itachi tastete vorsichtig nach seiner Stirn, an welcher ein Pflaster zu kleben schien – wohl aus gutem Grund, denn er war sicher, dass ihm die Haut aufgeplatzt war, als Juugo ihm eine gezimmert hatte. Mit Mühe drehte er sich auf die Seite und presste seine zitternden Finger auf die Rippen, zischte, als ihn auch dort Schmerzen erwarteten. Genau genommen gab es nicht eine Stelle an seinem Körper, die nicht verletzt zu sein schien. „Na, wieder unter den Lebenden, Schätzchen?“ Er zuckte zusammen, als er die raue Stimme hörte und sein Kopf ruckte so heftig hoch, dass sein Nacken knackte. Das spärliche Licht einer Nachttischlampe wurde angemacht und kurz darauf trat ein Paar nackter Füße in sein Blickfeld. Itachi schluckte hart, als ihm klar wurde, dass sein hysterischer Anfall dem anderen wohl kaum verborgen geblieben war und er biss sich auf die Zunge. Schlimmer ging es wohl kaum noch. „Müssen ja echt kranke Träume sein, wenn du jedes Mal dermaßen abgehst, hm?“ Er antwortete nicht darauf, bekam jedoch mit, wie der andere neben ihm in die Hocke ging. Nicht so grob wie sonst wurde sein Kinn umfasst und angehoben, so dass er direkt in die raubtierhaften Iriden schauen musste. „Siehst echt ziemlich scheiße aus, Uchiha.“ „Sagt der Richtige“, murmelte er schwach und er fühlte sich im Moment nicht einmal fähig, sich dem Griff zu entziehen. Kisame verzog das Gesicht und die Blutergüsse in diesem wurden dadurch nur noch mehr hervorgehoben. Er trug kein einziges Pflaster, nicht einmal einen Verband um den Hals und die Würgemale stachen in einem fleckigen Rotton hervor. Wenigstens bedeckte dieses Mal ein T-Shirt seinen Oberkörper, so dass ihm mehr von dem Anblick erspart wurde. Wieso war das alles überhaupt geschehen? Und…wo waren sie eigentlich? Das hier war nicht ihre Zelle, alles war weiß gefliest und wirkte unheimlich steril…also vermutlich die Krankenstation. Itachi senkte halb die Lider, fühlte sich unheimlich erschöpft, so dass es ihm schwer fiel, seine Gedanken beisammen zu halten. „Jetzt penn mir hier ja nicht weg! Schließlich haben wir beide noch was zu klären!“ Und das meinte er so, wie er es sagte, was er dem Uchiha auch sogleich begreiflich machte, indem er ihn an den Hüften packte und hochzerrte. Nicht nur seinem Zellenpartner entkam dabei ein gepeinigtes Stöhnen, denn auch Kisame war längst nicht so fit, dass er sich imstande fühlte, sich das eigentlich nicht erwähnenswerte Gewicht aufzuladen. Dieser Scheißkerl Juugo hatte ihn ordentlich in die Mangel genommen, etwas, das kaum einer schaffte, geschweige denn wagte. Doch das war eben das Gefährliche an diesem Psycho – der kannte weder Angst noch Kontrolle, wenn er Letztere einmal verloren hatte. Schmerz schien der Wichser auch nicht mehr wahrgenommen zu haben, denn Kisame hatte sich ebenfalls nicht zurückgehalten und dem Sack ordentlich die Fresse poliert. Mit einem mürrischen Blick setzte er den Uchiha auf dem Krankenbett, aus dem er vor ein paar Minuten gefallen war, ab – na gut, eigentlich schmiss er ihn mehr drauf. Es war wirklich schade um dieses hübsche Gesicht, aus welchem ihn nun zwei erzürnte, dunkle Iriden heraus anfunkelten. Kisame erinnerte sich noch daran, wie Blut aus der Platzwunde des Uchihas gesickert war, nachdem Juugo ihm noch eine gezimmert hatte. Es war schon ein ziemlich krasser Anblick gewesen, wie sein Zellenpartner bewusstlos und blutüberströmt im Gras gelegen hatte. Sein Blick verweilte auf dem Pflaster, welches an der Schläfe des anderen klebte – Shizune hatte die Wunde nähen müssen. Ein paar Blutergüsse schillerten in allen möglichen Farben, die Lippe war wieder angeschwollen und trotzdem…übte er immer noch eine enorme Anziehung auf Kisame aus. Mochte an dem Trotz in seinem Blick liegen, aber was es auch war, es sorgte dafür, dass er automatisch wieder scharf auf ihn wurde. Aber das würde er hinten anstellen, erst mal wurde hier Klartext gesprochen und wer wusste nicht, ob hinterher nicht was für ihn raus sprang. Ohne auf Uchihas Protest einzugehen, stieß er ihm gegen den Brustkorb und in der schlechten Verfassung genügte das, um ihn auf den Rücken zu werfen. Kisame nutzte es aus, dass der Junge nach Luft schnappte – vermutlich hatte ihm Juugo fast die Rippen zertrümmert, sowie Shizune abgegangen war, als sie ihn aus den blutbeschmierten Klamotten geschält hatte. Grinsend setzte er sich auf die Hüften seines Zellengenossen und hielt dessen Handgelenke fest – entwischen konnte er ihm jetzt schon mal nicht mehr. Nicht in dem Zustand. „So und jetzt unterhalten wir uns!“, bestimmte er daher und Uchiha verzog seinen hübschen Mund. Es war ihm mehr als unangenehm, so fixiert unter seinem Zellenpartner zu liegen, so dass er sich augenblicklich anspannte. Viel konnte er Hoshigaki nicht entgegensetzen, immerhin tat ihm jeder Knochen im Leib weh. Der einzige Trost dabei war, dass es dem anderen nicht unbedingt besser gehen konnte, so wie der aussah. Mit den Nerven sowieso schon am Ende wartete er ab, während er den Kopf zur Seite gedreht hielt, um wenigstens nicht in diese stechenden Iriden sehen zu müssen. Es gab ihm jedes Mal das Gefühl, Beute zu sein. „Ich hab dir mehrmals gesagt, dass du dich von dem Psycho fernhalten sollst“, hörte er ihn sagen. „Diese ganze Scheiße wäre nie passiert, wenn du dich dran gehalten hättest, verdammt!“ Itachi schnaubte leise, doch sagen tat er vorerst nichts. „Du hast keinen Plan davon, wie es hier zugeht und denkst trotzdem, du kannst dir alles erlauben!“ Er musste unweigerlich daran denken, dass er ja wohl schon einen guten Vorgeschmack darauf bekommen hatte, wie es hier zuging. Mit einem hatte Hoshigaki aber dennoch Recht – er war leichtsinnig gewesen, hätte Juugo von Anfang an nicht trauen dürfen. Menschen konnte man generell nicht vertrauen und trotzdem…hatte es der vermeintlich freundliche Riese geschafft, seine Sympathie zu wecken. Er war davon ausgegangen, dass Juugo ein Außenseiter war und das, gepaart mit seinem inneren, egoistischen Wunsch nach Schutz, hatte dazu geführt, dass er nun unter Hoshigaki im Krankenflügel lag. Er schämte sich selbst für seinen Leichtsinn, doch zugeben würde er dies nicht. Dafür manifestierte sich ein anderer Gedanke in seinem Kopf und dieser war fast noch schlimmer, weil er nicht darum herum kam, ihn auszusprechen. Alles andere gehörte sich einfach nicht und deshalb schaute er schließlich doch auf, blickte in die grün schimmernden Augen, die ihn voller Zorn anstarrten. „Danke.“ Wie eigenartig, dass dieses knappe Wort ausreichte, um Kisame aus der Fassung zu bringen und er starrte Uchiha perplex an. Sicher wusste er, weswegen dieser sich bedankte, er hatte nur nicht damit gerechnet, dass er es auch tun würde. Immerhin wirkte sein Zellenpartner doch sonst immer so unantastbar und nun bedankte er sich freiwillig? Kisame schnaubte hörbar aus, während er in die dunklen Tiefen schaute, die ihn immer wieder von neuem faszinierten. Unweigerlich leckte er sich die trockenen Lippen. „Ich hab dir gesagt, dass ich dafür sorgen werde, dass dich keins dieser Arschlöcher auch nur scheiße anglotzt.“ Uchiha schwieg ein paar Sekunden, ehe er meinte: „Du warst zu nichts verpflichtet.“ Das stimmte, vor allem weil der Junge den Deal hatte platzen lassen – wegen ihm war er in Einzelhaft gelandet und das war wirklich beschissen gewesen. Sich einen zu wichsen, während er sich vorgestellt hatte, wie er es Uchiha am besten besorgen würde, war die einzige Aktivität gewesen, um die Langeweile zu vertreiben. Und kaum kam er raus, musste er feststellen, dass seine Beute von jemand anderem anvisiert worden war. Gut, vielleicht hätte er sich deutlicher ausdrücken sollen, aber hätte das etwas geändert? Zudem wollte er kein falsches Bild vermitteln, immerhin hatte er das nicht aus Nächstenliebe getan. „Der Kerl hätte dich umgebracht, bis die Wärter das überhaupt mitbekommen hätten – und tot nützt du mir gar nichts. Steh nicht so auf Leichenfickerei.“ Anscheinend fand Uchiha seine Ausdrücke eher anstößig, so abfällig wie es in seinen Augen aufblitzte, doch es war ihm egal. Der Junge sollte sich endlich mal dran gewöhnen, dass er hier nicht die Prinzessin in ihrem Schloss war. „Mal was anderes“, warf er ein und fing den Blick seines Zellenpartners ein. „Welcher Vogel hat dir ins Hirn geschissen, dazwischen zu gehen?“ Denn das kapierte Kisame immer noch nicht, so oft wie er die letzten Stunden in diesem blöden Krankenzimmer gelegen und darüber nachgedacht hatte. Es wollte ihm nicht in den Kopf, weshalb Uchiha für ihn ein paar fehlende Zähne riskiert hatte. Die Aktion war ja nicht mal überlegt gewesen, so weiß wie Uchiha gewesen war, hätte er auch von allein umkippen können. „...“ Kisame gab ein verächtliches Geräusch von sich, als ihm der andere nicht auf Anhieb antwortete. Das ließ für ihn nämlich nur einen Schluss zu. „Ich hätte das schon allein gepackt, so schwach bin ich nicht!“, murrte er und es ärgerte ihn, dass Uchiha die Augen verdrehte. Juugo war eine harte Nuss, ja, und es hatte schlecht für ihn ausgesehen, aber er konnte einiges ab und hätte mit Sicherheit bald wieder das Steuer an sich gerissen. Trotzdem verdiente das ein bisschen Respekt, weil es nicht nur für Dummheit sprach, sondern auch für Mut. Der Junge hatte sich eingemischt, obwohl er unterlegen war und dabei hatte Kisame ihn selbst bislang ziemlich in die Mangel genommen. „Lass mich los.“ Anscheinend hatte er den Uchiha gröber angefasst, als es in seinem Sinne gewesen war, und er lockerte den Griff um dessen Handgelenke. Reue fühlte er jedoch nicht. „Dann mach endlich den Mund auf!“, verlangte er und stierte ihn an. Leider schüchterte es den Jungen nicht ein und Kisame überlegte schon, ob er ihn bedrängen sollte, um ihn zu sprechen zu bringen. „Mich hat lange niemand mehr verteidigt.“ Kisame zog die Stirn in Falten, als er das hörte und es schien, als wollte der Uchiha noch etwas dazu sagen. Bevor jedoch ein weiterer Laut seine Lippen verlassen konnte, presste er diese zu einem schmalen Strich zusammen und Reue blitzte in den tiefschwarzen Iriden auf. Anscheinend hatte er das nicht aussprechen wollen…seltsamer Bursche. Das hatte er definitiv nicht von sich geben wollen, obwohl es tatsächlich der Wahrheit entsprach. Gut, der Wärter letztens hatte sich auch für ihn eingesetzt, aber im Endeffekt war es sein Job – und außerdem traute Itachi solchen Leuten noch weniger als den Insassen hier drin. Gesetzeshüter…die waren doch auch nicht besser als der Rest, wenn nicht sogar schlimmer. „Deshalb hast du die dicke Lippe riskiert? Werde ich dir langsam sympathisch, oder was? Denkst du, dass wir jetzt Kumpels sind, ja?“ Natürlich musste der Hüne seine Worte in den Dreck ziehen, das war ja zu erwarten gewesen, und Itachi sparte sich einen Kommentar. Das war nicht das, was er damit hatte aussagen wollen. Obwohl er wirklich einen Funken Sympathie gefühlt hatte, nur wenige Sekunden lang, und zwar in dem Moment, in dem Juugo drauf und dran gewesen war, seinem Zellengenossen den Hals umzudrehen. Er war verwirrt gewesen, geschockt und nicht fähig, richtig klar zu denken, doch er hatte noch begriffen, dass Hoshigaki diese Schmerzen seinetwegen ertrug – und er wollte in niemandes Schuld stehen. Er war aufgesprungen und hatte Juugo mit letzter Kraft von ihm runtergezerrt, bevor ihm bewusst war, in welche Gefahr er sich damit erneut begab. Das war nicht rational zu erklären, sondern mehr instinktiv geschehen. „Nein.“ Hoshigaki schien von der Antwort nicht überrascht zu sein, denn ein zynisches Grinsen lag nun auf seinen Lippen. „Ich kapier dich nicht, Uchiha“, meinte er langsam und beugte sich zu ihm runter. „Normalerweise kann man jeden hier einem bestimmten Schema zuordnen – du wärst in dem Fall Beute.“ Itachi spannte sich an, als er das hörte, doch außer so unheimlich zu grinsen, tat der Ältere nichts, musterte ihn lediglich sehr intensiv. „Die meisten hier knicken nach dem ersten Mal ein und sitzen nur noch wie ein Häufchen Elend in der Ecke…und du ziehst mir ein Tablett über den Schädel.“ Nun, dafür hatte er keine Ausrede – zumal er ihm das Ding ja auch nicht grundlos ins Gesicht gehauen hatte. „Und dann kommst du mir plötzlich völlig unnötig zur Hilfe, weil du denkst, ich krieg das nicht allein geregelt.“ Wie gesagt, eine wirklich gute Erklärung gab es dafür nicht, weil er nicht darüber nachgedacht, sondern einfach gehandelt hatte. Aber das würde Hoshigaki nicht verstehen, weil er etwas Bestimmtes im Sinn gehabt hatte, als er ihn vor Juugo beschützt hatte. Itachi vermutete, dass es dabei nur um lächerliche Besitzansprüche ging und das war schon wieder kindisch. Trotzdem, Fakt war nun einmal, dass Kisame ihm geholfen hatte und in diesem Moment waren sie kurzzeitig Verbündete gewesen. „Hab ich noch was vergessen? Ach ja, deine kranken Träume – was ist eigentlich kaputt bei dir, dass du jedes Mal so ein Theater veranstaltest, he?“ Okay, dieses Thema war absolut tabu und Itachis Mimik verschloss sich noch mehr, machte deutlich, dass er hier eine Grenze gab. Er wollte nichts mehr darüber hören, auch keine Fragen nach dem Warum. Es ging ihn nichts an. „Du brauchst mich gar nicht so giftig anzustarren“, knurrte der Mann über ihm und packte sein Kinn. „Irgendwas stinkt bei dir doch gewaltig…allein dass dich die Wärter fast noch mehr hassen als mich. Sogar der hirnlose Bastard vor dir hat mehr Schutz bekommen als du! Da ist doch was faul! Also mach die Fresse auf und spuck es aus!“ Wie zum stillen Protest presste Itachi die Lippen noch fester aufeinander und eine Ader an der Schläfe des Hünen begann hervorzutreten. So aggressiv wie der ihn ansah, schien er ein Nein nicht akzeptieren zu wollen und Itachi befürchtete das Schlimmste. Hart drückte sich die Fingerkuppe in seine Haut und er konnte den Atem des anderen auf seinen Lippen spüren, schluckte hart. „Was hast du angestellt, hm?“ Geradezu gierig erfassten ihn die Raubtieraugen und auch wenn es dieses Mal reine Informationen zu sein schienen, auf welche es der andere abgesehen hatte, erschauderte Itachi. Die Situation strengte ihn langsam mehr an, als gut für ihn war und die Kopfschmerzen setzten wieder ein. Dennoch versuchte er sich zu beherrschen, sich keine Schwäche anmerken zu lassen. „Ich will darüber nicht sprechen“, versetzte er kalt. „Erst recht nicht mit dir…und jetzt nimm deine Finger weg!“ Vielleicht hatte er seinen Mund einmal mehr zu weit aufgerissen, denn im nächsten Augenblick packte ihn der Hüne an den Haaren und riss seinen Kopf zurück. Seine Handgelenke wurden endlich losgelassen und Itachi spürte noch den Druck auf seiner Haut, wagte aber nicht, sich zu bewegen. Bevor er auch nur einen Laut von sich geben konnte, pressten sich die Lippen Hoshigakis auf seine eigenen – hart und fordernd. Es dauerte nicht einmal lange, war nicht als Kuss zu bezeichnen und Itachi nahm es auch viel mehr als Drohung wahr, denn mehr passierte vorerst nicht. Die stechend grünen Augen bohrten sich in seine eigenen und ihm stockte der Atem, sein Herzschlag beschleunigte sich. „Ich hab da so eine Idee, wie du dich richtig bedanken kannst.“ Er hatte schon geahnt, dass so etwas folgen würde, wenn er deutlich machte, dass er sehr wohl wusste, dass Kisame ihm vermutlich das Leben gerettet hatte. Es war ein Fehler gewesen, der alten Gewohnheit zu folgen, indem er sich an seine Manieren erinnerte. Nur war es jetzt nicht mehr zu ändern. „Du darfst sogar entscheiden, wie du dich revanchierst.“ Ein Daumen strich über seine Unterlippe, trennte sie leicht von der oberen und schob sich dazwischen. „Nett von mir oder?“, wurde er dreist gefragt, während der Finger auf seine zusammengebissenen Zähne traf und diese entlang fuhr. Itachi musste sich viel eher darum bemühen, nicht zuzubeißen und ihm wurde wieder entsetzlich schlecht. Gab es denn wirklich nichts anderes, womit sich Hoshigaki zufrieden geben konnte? Musste immer alles darauf hinauslaufen, dass man ihn demütigte? Vielsagend drehte er den Kopf wieder zur Seite und hörte den anderen schnauben. Hoshigakis Pranken schlossen sich schließlich um seine Wangen, zwangen ihn zu erneutem Blickkontakt. Wie konnte dieser Kerl schon wieder Lust haben, obwohl es ihm mit Sicherheit nicht viel besser gehen konnte als Itachi. „Ich nehme das dann mal als Nein…schön, wie du willst.“ Uchiha verengte die Augen zu schmalen Schlitzen und nun war sein Blick wirklich eisig. Gut, dass Kisame sich nicht von jemandem einschüchtern ließ, der am Ende der Nahrungskette stand. Warum machte es sich sein Zellengenosse auch so schwer? Mit der Einstellung konnte er froh sein, wenn Kisame ihm den Rücken deckte und dafür konnte er ja wohl ein gewisses Maß an Dankbarkeit erwarten! „Ich will nichts davon. Geh runter von mir. Sofort!“, zischte Uchiha ihm entgegen, doch es stachelte ihn lediglich an. Kisame wusste, dass es besser gewesen wäre, wenn sie sich beide noch schonen würden, aber seine Vernunft verabschiedete sich immer mehr, je länger der Blickkontakt hielt. Nein, die verfärbten Stellen in Uchihas Gesicht taten seiner Schönheit wirklich keinen Abbruch, im Gegenteil, es machte ihn noch anziehender. Vor allem wenn dieser ihn so anschaute…so intensiv. Kisame spürte, wie ihm das Blut in den Leistenbereich schoss und die Beherrschung verabschiedete sich allmählich. Itachi versuchte zuzuschlagen, bevor Hoshigaki ihn angefasst hatte – das brauchte er auch nicht, der Ausdruck in seinen Augen reichte, um zu erkennen, was jetzt folgen würde. Ein Unterarm presste sich auf seinen in Mitleidenschaft gezogenen Hals und die Luft blieb ihm schlagartig weg, während sein Schlag mühelos abgefangen wurde. Atemlos versuchte Itachi ihn wegzudrücken und als das nicht funktionierte, kratzte und kniff er. Es war erbärmlich, aber er war viel zu angeschlagen, als dass ihm etwas Effektiveres einfallen konnte. Die Hose wurde ihm samt Shorts von den Beinen gezogen und er ächzte verzweifelt, was Hoshigaki allerdings kaum beachtete. Dessen Raubtieraugen fixierten inzwischen ausschließlich seinen unteren Bereich und der Uchiha kämpfte gleichermaßen mit Scham und Angst. Er würde ihm niemals verzeihen, wenn er das jetzt durchzog…verdammt, er würde ihn umbringen! Seine Gedanken rasten unaufhörlich, während er immer noch an Sauerstoffmangel litt, da sich der Unterarm nach wie vor gegen seinen Kehlkopf presste. Erst als er ein ersticktes Würgen von sich gab, schien Hoshigaki sich daran zu erinnern, dass er ihm die Luft abdrückte. „Sorry“, war alles, was er sagte, bevor er ihn freigab – nur um ihm gleich darauf das Shirt über den Kopf zu ziehen. Er zog es ihm nicht aus, versuchte auch nicht, ihn mit dem Stoff am Atmen zu hindern, sondern schränkte seine Bewegungsfreiheit ein. Kurz lagen die Raubtieraugen auf den Verbänden, welche seinen Brustkorb zierten, dann widmeten sie sich etwas anderem. Itachi erzitterte, als die groben Hände seine nackten Schenkel packten, diese spreizten und ihn mit einem Ruck näher heranzogen, so dass er die Beule in Hoshigakis Schritt deutlich spüren konnte. Keuchend versuchte er zu treten, doch vergebens, war er doch bereits jetzt von der Anstrengung erschöpft. Der Hüne musterte ihn, bis er schließlich wieder seinen Blick suchte und sich zu ihm vorbeugte, bis ihre Lippen nur noch Zentimeter voneinander trennten. Itachi gab sich regelrecht Mühe, den Älteren so hasserfüllt wie möglich anzusehen, doch das schüchterte diesen nicht ein. „Du schuldest mir was“, raunte er vielsagend und Itachi schnaubte. „Du kannst mich mal!“ „Ist das eine Einladung?“ Ein Grinsen entblößte eine Reihe spitzer Zähne und Itachi schauderte, als sich dieser beängstigende Mund auf seinen drückte, bevor er verneinen konnte. Rücksichtslos, fordernd, hungrig und er riss ihm die angeschwollene Lippe auf, so dass Itachi schon bald sein eigenes Blut schmeckte. Die Zunge drang nicht in seinen Mund vor, labte sich lieber an der Wunde, anstatt sich in die Gefahr zu begeben, gebissen zu werden. Ihm wurde übel, als sich die Lippen des anderen um seine eigene schlossen und daran zu saugen begannen. Anscheinend hatte sein Zellenpartner einen Fetisch, was Blut anging. Ekelhaft. Er zuckte zusammen, als sich der Ältere über ihm das eigene Shirt über den Kopf zog und es achtlos zur Seite fallen ließ, nur um sich gleich darauf auch noch seiner Hose zu entledigen. In einer hektischen Bewegung, wollte er sich zur Seite drehen und sich vom Bett rollen, doch Hoshigaki war schneller. Itachi keuchte auf, als er grob zurückgerissen und auf den Rücken geschmissen wurde. Sein malträtierter Körper rebellierte gegen die Behandlung, doch der Hüne über ihm schien das gar nicht wahrzunehmen. Erneut wurden seine Beine auseinander gezwängt und etwas Hartes drückte sich gegen seinen Innenschenkel, ließ ihn schlucken. Das Ganze zerrte dermaßen an seiner Beherrschung, dass er wirklich am liebsten geschrien hätte, doch er blieb stumm. In einem verzweifelten Versuch, stemmte er die Arme gegen den muskulösen Brustkorb, hörte das Shirt reißen und spürte ein Ziehen in seinen Gelenken. Ihre Blicke trafen sich und Itachi erkannte, dass kein Bitten oder Flehen ausreichen würde, um Hoshigaki zum Aufhören zu bewegen. Seine Hände wurden beiseite gedrückt, seine Schenkel gepackt und der breite Torso auf seinem eigenen hielt ihn auf der Matratze, quetschte seine Blessuren zusammen, so dass er sich zusammenreißen musste, um kein verräterisches Geräusch von sich zu geben. Stille. Itachis Atem ging stoßweise, während er den vor Ungeduld bebenden, schweren Körper auf seinem spürte und es löste ausschließlich negative Empfindungen aus. Aber damit hatte er ja gerechnet, immerhin hatte er es ziemlich lange geschafft, Hoshigaki von sich fernzuhalten. Sie teilten sich eine Zelle, das konnte auf Dauer ja nicht gutgehen. Das hier würde wehtun…aber es würde vorbei gehen und das hoffentlich schnell. Immer noch fixierten ihn die grün funkelnden Augen, als suchten sie etwas in seinem Blick…doch da war nichts außer Abscheu und Resignation. „Immer dieses scheiß Getue.“ Er verstand nicht, schaute matt auf, obwohl er sich schon wieder hatte abwenden wollen – dem Mann auch noch ins Gesicht sehen zu müssen, wenn der ihn vergewaltigte, das wollte er nicht. „Kapier das endlich, Uchiha, du bist auf dich allein gestellt. Hier hilft dir keiner ohne Gegenleistung…siehst ja, was bei deiner kleinen Freundschaft bei raus gekommen ist.“ Das hatte er tatsächlich gesehen und es bestätigte ihn in seiner Meinung, dass er hier…nein, eigentlich überall, niemandem trauen konnte. „Warum lässt du dich nicht drauf ein? Komm mir entgegen, mach keinen Terz und petz nicht…dafür halte ich dir jeden anderen vom Leib. Ich verarsch dich nicht, du weißt, woran du bei mir bist und ich weiß, woran ich bei dir bin. Keine Lügen.“ Itachi entging nicht, wie Kisame sich bei dem letzten Satz noch tiefer zu ihm runter beugte, ihm so direkt in die Augen sah, als wollte er ihn somit zusätzlich überzeugen. Was sagte er da überhaupt? „Keine Demütigungen mehr wie bei der Sache in der Dusche. Das hier bleibt unter uns.“ Es widerstrebte Itachi, dem Vorschlag nachzugeben, vor allem weil er ihm nicht traute. Andererseits…warum pochte sein Zellengenosse überhaupt so sehr auf diese Abmachung? Eigentlich konnte er sich ihn auch nehmen und ihn danach weiter wie den letzten Dreck behandeln. Was sollte das? Wenn das alles ein Scherz war, dann war es ein makabrer…aber wenn nicht… „Sieh es als Geschäft, eine Hand wäscht die andere“, sprach der Hüne weiter und die rauen Finger glitten über sein Bein. „Du respektierst mich und ich-“ „Du wirst mich ebenso respektieren“, fuhr ihm der Uchiha dazwischen und Kisame stutze merklich. Was waren denn das für neue Töne? Anscheinend wurde die kleine Ratte unter ihm jetzt auch noch dreist, wenn sie auch noch Forderungen stellte. Respekt wollte er haben? Nun, das würden sie ja noch sehen, kam ganz drauf an, wie sich das hier entwickelte. Klar, er konnte Uchiha jetzt richtig schön ohne dessen Einverständnis durchnehmen und ihm damit den Rest geben – aber was hätte er davon? Bisher war es so geplant gewesen, aber als der Jüngere heute so unerwartet seinen Mut bewiesen hatte, war ihm noch ein ganz anderer Gedanke gekommen und der gefiel ihm wesentlich besser. Jemanden zu zwingen, war einfach, aber jemanden dazu zu bewegen, dass er sich seinem Willen beugte, das war eine Herausforderung. Er würde Uchiha zu seinem eigenen kleinen Sklaven machen – Zabuza hatte Deidara ja auch irgendwie zahm bekommen…jedenfalls biss er nicht mehr wie am Anfang. „Geht klar“, meinte er grinsend und Uchiha musterte ihn argwöhnisch. „Keine Demütigungen.“ „Sag ich doch, wir treiben es nur, wenn wir unter uns sind.“ Kisame mochte es ohnehin nicht, beim Sex durch irgendwelche Gaffer gestört zu werden und was ihm gehörte, das teilte er nicht, da gab es keine Ausnahmen. Nur unter bestimmten Umständen, aber so unwahrscheinlich, wie das war, würde er in diesen Konflikt niemals kommen. Und selbst wenn doch, sein Gewissen war nicht sonderlich ausgeprägt. Den Rest musste er dem Jungen ja nicht jetzt auf die Nase binden, er würde schon noch früh genug merken, was für Vorlieben der Hüne hatte. „Du lässt mir meine Ruhe, wenn ich es sage.“ Würde er mit Sicherheit nicht, aber das musste er hier ja nicht ausdiskutieren. „Meinetwegen…sonst noch was oder kann ich dich jetzt endlich ficken?“ Ein abwertender Blick traf ihn, doch auch wenn Uchiha so taff wirkte, Kisame entging nicht, dass er verdammten Schiss hatte. Schweiß stand ihm auf der Stirn und seine dunklen Augen hielten den Kontakt zu seinen nur noch mit Mühe, schienen den Fokus langsam zu verlieren. Trotzdem wirkte er mit seiner Entscheidung bemerkenswert standfest. Kaum zu fassen, dass er dabei war, auf seinen Deal einzugehen, damit hatte Kisame ehrlich gesagt nicht mehr gerechnet. „Dann mach“, hörte Itachi sich selbst sagen und konnte es selbst nicht glauben, dass er das von sich gab. Er wollte das hier nicht, würde es nie wollen und es war leichtsinnig, sich auf dieses Geschäft einzulassen. Hoshigaki zu trauen war das Blödeste, was er machen konnte…aber das tat er ja auch nicht. Bisher hatte ihm sein Widerstand nichts als Ärger eingebracht und auch wenn er bisher davon gekommen war, das würde nicht ewig so weitergehen. Vielleicht kam er noch eine Weile damit durch, aber letztendlich hatte er schlechte Karten und wenn ihn noch mal jemand anfiel, so wie Juugo, würde er vielleicht wirklich drauf gehen. Nicht, dass das ein Verlust wäre…aber er konnte hier drin nicht sterben. Noch nicht. Deshalb musste er ausharren und sich hier drauf einlassen, möglicherweise konnte er das Blatt so wenden. Es würde ihn seinen Körper kosten, ihm Schmerzen bereiten und ihn in jeder Hinsicht belasten…aber es war das Einzige, das ihm momentan einfiel. Andernfalls würde Hoshigaki ihn mit Gewalt nehmen und das Spiel, wer wen klein bekam, würde ewig so weitergehen. „Wehe, du-“ …beherrschst dich nicht, hatte er sagen wollen, doch er kam nicht weit. Unerwartet legten sich die Lippen des anderen auf seine eigenen – doch in der nächsten Sekunde erklärte sich diese Aktion von selbst. Ein fester Ruck, ein reißender Schmerz in seinem Inneren…und Itachis gellender Schrei wurde von dem aufdringlichen Mund im Keim erstickt. Die Enge, die ihn erwartete, brachte ihn beinahe um das letzte bisschen Verstand, das er noch besaß. Verflucht noch mal, fühlte sich das gut an, am liebsten wollte er sofort zustoßen und genießen. Er war ja noch nicht mal ganz drin, da ging noch was, am besten bis zum Anschlag. Kisame löste sich von den aufgerauten Lippen des Uchihas, während er sich besser zu positionieren versuchte – allerdings hielt er inne, als er das unterdrückte Wimmern vernahm. Er zog die Brauen zusammen, fixierte den Jungen unter sich und es kam doch ein Funken Unruhe in ihm auf, als er bemerkte, wie kalkweiß dieser war. Die Blutergüsse in seinem gequälten Gesicht schienen in dem Kontrast schon fast zu leuchten…und es erinnerte ihn unwillkürlich daran, wie er Juugo an den Hals gesprungen war. Da hatte er auch nicht gejammert oder geheult, sondern ausgehalten und ihn von ihm weggezerrt. Und auch in dieser Situation schien er sich zusammenzureißen, obwohl er es ihm anscheinend schon jetzt richtig besorgt hatte. Scheiße, an die Sache in der Dusche hatte er jetzt gar nicht mehr gedacht, er hatte ehrlich gesagt an überhaupt nichts anderes mehr gedacht, als sich in Uchiha zu versenken. Mit geschlossenen Augen, verzerrten Zügen lag der andere da und Kisame konnte den abgehackten Atem hören, ohne sich seinem bleichen Gesicht zu nähern. An Vorbereitung hatte er natürlich auch nicht mehr gedacht, aber normalerweise gab es so was bei ihm auch nicht – er nahm sich, wonach es ihm verlangte und Punkt! „Hey!“, brummte er und berührte mit den Fingern seine Wange, schlug leicht dagegen. „Alles klar?“ Ein Ruck ging durch Uchihas Körper und im nächsten Moment hatte sich Kisame eine gefangen, sah den Jüngeren perplex an. Dieser ließ schwerfällig die Hand fallen, sah ihn aus seinen feucht glänzenden, dunklen Seen heraus gepeinigt und wütend an. Die Ohrfeige war unerwartet gekommen und so perplex wie er war, brachte er erst mal kein Wort hervor. „Vollidiot…“ Uchiha atmete tief und zittrig durch, ließ den Kopf nach hinten fallen und er schien ihm hierbei wirklich nicht gut zu gehen. Er schien nicht zu wissen, wie er liegen sollte, so wie er sich immer wieder unter ihm windete – womit er es Kisame allerdings nur noch schwerer machte. „Du hast doch gesagt, dass ich machen soll“, gab er zurück, war gleichzeitig darum bemüht, sich im Zaum zu halten. Ernsthaft verletzen wollte er den Jungen nicht, immerhin würde der sich sonst vermutlich wieder sperren und das war nicht der Plan. Aber eigentlich war der auch selbst schuld, war doch klar, dass es wehtat, wenn man so verkrampft da lag wie Uchiha. Okay, er war auch nicht gerade klein, aber das funktionierte schon irgendwie. „Musst halt lockerer werden.“ Itachi ächzte leise, als sich der Hüne auf diesen Spruch hin noch ein Stück weiter in ihn schob. Sein Unterleib stand in Flammen, jedenfalls fühlte es sich so an, und er wusste bereits jetzt, dass er morgen noch mehr Schmerzen haben würde. Verzweifelt krallte er sich in die breiten Schultern, versuchte irgendeinen Halt zu bekommen, während er weiterhin nur hoffen konnte, dass es schnell ging. Doch der Ältere schien seine Reaktion als Einladung zu nehmen, denn er in der nächsten Sekunde packte er ihn bei der Hüfte und drückte ihn an seinen massigen Körper, stieß geradezu in ihn. Itachi musste die Lippen aufeinander pressen, um nicht doch noch einen kläglichen Schrei von sich zu geben. Es fühlte sich an, als würde sein Unterleib entzwei geteilt werden und am liebsten hätte er die Sache sofort beendet. Seine Nägel gruben sich noch tiefer in die seltsam ledrige Haut, zogen tiefe Striemen mit sich, wann immer sich der andere in ihm bewegte. Sie sprachen nicht mehr miteinander, schienen jeder auf seiner Weise kein Wort mehr formulieren zu können. Der Uchiha versuchte, verzweifelt, sich zu entkrampfen, damit es nicht mehr so höllisch wehtat, aber es brachte nicht viel. Wenigstens schien einer seinen Spaß zu haben, so wie ihm ins Ohr gestöhnt wurde. Itachi drückte sich die Faust hart auf den Mund, biss sich auf die Knöchel, um keinen Schmerzenslaut von sich zu geben. Er hatte das Gefühl, gleich wieder ohnmächtig zu werden, doch noch klammerte er sich an sein Bewusstsein. Wie kam der andere nur auf die Idee, das könnte weniger demütigend sein, als das, was ihm in der Dusche wiederfahren war. Itachi spürte, wie ihm die Magensäure hochkam, der Geschmack breitete sich auf seiner Zunge aus. Und er fragte sich nur eines… War es das wert? Kisame fühlte sich wie berauscht, während er sich immer wieder in dem zitternden Körper versenkte. Grollend vergrub er die Nase in dem duftenden, weichen Haar, erbebte bei jeder Bewegung und es verlangte ihm nach mehr. Das unterdrückte Japsen und Keuchen unter ihm erregte ihn, er drückte ohne es zu bemerken fester zu, fasste direkt in die Hämatome, brachte Uchiha damit zum Zappeln. So war es gut…er sollte sich ruhig ein wenig wehren, das machte es anregender, als wenn er nur so da lag. Er spürte, wie sich die Nägel in seinem Rücken verhakten, ihm die Haut zerkratzten und es stachelte ihn nur noch mehr an. Scheiße noch mal, seine Beherrschung verabschiedete sich langsam…der enge Schließmuskel pochte heiß um sein Glied und er stieß abermals zu, schob sein Becken vor. Völlig in Ekstase versunken drängte er sich ein letztes Mal in die verführerische Enge, ehe er seine Zähne knurrend in die Schulter seines Zellengenossen schlug und im gleichen Augenblick seinen Höhepunkt erreichte. Er schnaubte aus, das scharfe Gebiss immer noch in der weichen Haut vergraben und Blut schmeckend. Das angenehm warme Gefühl schien seinen gesamten Körper zu beherrschen und er genoss es in vollen Zügen, wollte es auskosten solange er konnte. Eine milchig-weiße Flüssigkeit sickerte zwischen ihren verschwitzten Leibern hinab, benetzte die Matratze – und es war Kisame so scheißegal, was Shizune dazu sagen würde. Momentan ging ihm alles am Arsch vorbei, außer dem Gedanken, dass er das schon bald wiederholen würde. Er hielt inne, als er ein verhaltenes Würgen vernahm und sofort löste er sich von dem unter ihm Liegenden, woraufhin sich dieser zur Seite zu drehen versuchte. Den eisenhaltigen Geschmack von seiner Lippe leckend, musterte er den Jungen, welcher total blass war und heftig atmend da lag. Die dunklen Haare hingen ihm strähnig in der Stirn, doch er machte keine Anstalten, diese wegzustreichen. Kurz haftete sein Blick auf dem Handrücken, welcher von Bissabdrücken geziert war und diese waren fast so tief wie die Wunde, die er ihm an der Schulter beigebracht hatte. Nun, so wie sein Rücken brannte, wollte er nicht wissen, wie der Kleine ihn zugerichtet hatte. Sei es drum, der würde das schon überleben. Kisame wandte sich ab, um vom Bett zu steigen und seine Klamotten zusammenzusuchen. Unbeteiligt angelte er nach seinem Shirt und zog es sich wieder über den Kopf, ehe er das gleiche mit seiner Hose und den Shorts tat – duschen ging jetzt sowieso nicht. Als er fertig war, schaute er noch einmal nach dem Uchiha, doch der hatte sich lediglich das Shirt wieder richtig angezogen, sich auf die Seite gedreht und die Decke bis zum Hals gezogen, die dunklen Iriden starr in die Ferne gerichtet. Kisame schnaubte bloß – der sollte jetzt ja keinen auf Mimose machen, immerhin hatte er es ihm sogar praktisch erlaubt und es war nie die Rede davon gewesen, dass er sanft sein sollte. Blümchensex oder was? Soweit kam es noch. „Damit sind wir wohl quitt“, meinte er schlicht und sah, wie sich Uchihas bislang teilnahmsloser Blick verdunkelte. „Quitt…“, wiederholte er langsam und warf dem Hünen einen kalten Blick zu. Dieser setzte sich ohne zu zögern wieder auf die Bettkante, ignorierend, dass Itachi zurückwich, wobei er ein schmerzerfülltes Keuchen nicht zurückhalten konnte. Der Hüne nickte einmal und rieb sich dann den Nacken, ließ diesen ein paar Mal knacken. Seine eigenen Blessuren schienen ihn überhaupt nicht zu kümmern, während Itachi das Gefühl hatte, sich die nächsten paar Wochen gar nicht mehr rühren zu können. Und das betraf erst mal nur seine körperliche Verfassung. „Klar. Wenn ich die Hand über dich halten soll, musst du mir beim nächsten Mal schon was bieten.“ „…“ Er war einfach zu keinem Kommentar mehr fähig, wollte nur noch schlafen und verdrängen, auch wenn er das vermutlich vergessen konnte. Jeder Muskel in seinem Körper schmerzte, die Bisswunde brannte, sein Hals fühlte sich wie zugeschwollen an und das andere…er würde morgen weder stehen, noch sitzen können. Wahrscheinlich war er aufgerissen, so wie sich das anfühlte, würde es ihn nicht wundern. Eine große Hand fuhr ihm grob durch die wirren Haaren und reflexartig fuhr er herum, biss nach den unerwünschten Fingern, was ihm einen perplexen Blick einbrachte. Gleich darauf wurde er im Nacken gepackt und zornige Raubtieraugen fixierten ihn. „Mach das noch mal und du fängst dir so eine, dass dich selbst deine eigene Mutter nicht mehr wiedererkennt, kapiert?“, wurde er angefahren, schnaubte jedoch nur. Seine Mutter würde ihn nie wieder ansehen…das konnte sie gar nicht mehr, doch er verdrängte den Gedanken wie so vieles. Er zischte leise, als er ruppig weggestoßen wurde und deshalb beinahe aus dem Bett fiel. „Und jetzt leg dich hin und penn…den Rest klären wir morgen.“ Er rührte sich nicht, blieb auf der Seite liegen und starrte verbissen vor sich hin. Die schweren Schritte des Hünen entfernten sich und Itachi schloss die Augen, als das Licht endlich gelöscht wurde. Hart biss er sich auf die wunde Lippe, krallte die Nägel seiner unverletzten Hand in die Innenfläche. Ein plötzlicher Hustenreiz überkam ihn und er betete, dass er sich nicht übergeben musste, wenn er dem nachgab. Schon jetzt bereute er, auf Hoshigakis so genanntes Geschäft eingestiegen zu sein…und er wusste nicht, ob er das noch einmal konnte. Dann aber erinnerte er sich an seinen Traum und schmerzlich wurde ihm bewusst, dass ihm kaum eine andere Möglichkeit blieb, wenn er nicht untergehen wollte. Hoshigaki würde ihn zumindest vor dem anderen Abschaum schützen – das hatte er bereits bewiesen und es war das Einzige, worauf er noch zählen konnte. Es ging hier nur um seinen Körper, versuchte er sich einzureden und gleichzeitig zu beruhigen, während er zitternd da lag…dennoch wollte das widerliche Gefühl der Verachtung für sich selbst nicht verschwinden…und das würde es wohl auch nie. ________________________________________________________________________________ Jetzt wisst ihr hoffentlich, warum es so lange gedauert hat...ich hab das Kapitel eigentlich nicht mit Überlänge geplant gehabt. Anfangs waren es 2.000 Wörter...und dann gefiel mir dies nicht, das nicht und schließlich habe ich es sicher 3 x umgeschrieben. Das hier ist mir echt nicht leicht gefallen, aber es sollte so rein und letztendlich bin ich sogar zufrieden - ich habe es ja nicht mehr für möglich gehalten. Ich hoffe, ihr könnt Itachis Meinungsänderung nachvollziehen, auch wenn ich euch immer noch nicht die Hintergründe seines Aufenthalts im Gefängnis erläutert habe. Wer allerdings aufgepasst hat, wird ein paar Bruchstücke davon aufgeschnappt haben, was eventuell war, ist und sein könnte. ;) Ja, ich spreche in Rätseln...aber es ist spät und ich bin vom Schreiben erschöpft. xD Und noch einmal zu den Anmerkungen wegen Juugo: Sicher hat er eine psychische Störung und gehört eigentlich auch in eine psychiatrische Einrichtung. Allerdings gehe ich nicht davon aus, dass bei jedem so eine Störung anerkannt wird und wenn Juugo sich die meiste Zeit so gibt, wie er Itachi gegenüber war, hält man ihn mit Sicherheit eher für einen verdammt guten Schauspieler. Juugo wird übrigens auch noch mal auftauchen...vermutlich schon im nächsten Kapitel. Abwarten, wie er sich Itachi gegenüber gibt und was der nun im Bezug auf ihn tut. Ansonsten hoffe ich, dass euch das superlange Kapitel gefallen hat und ihr mir wohl Lob als auch Kritik hinterlassen - wenn ihr welche habt, raus damit! :D Lg Pia Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)