The cage von lunalinn (Kisame/Itachi) ================================================================================ Kapitel 31: Rachsucht --------------------- Es war bereits die dritte Nacht in dieser ätzenden Zelle und so langsam riss seine Geduldsspanne wirklich. Morgen würden sie wieder ins Ryuuchidou überführt werden und alles würde beim Alten sein. Kisame knurrte leise, während er in seiner Zelle herumtigerte. Schlafen konnte er sowieso kaum, was sicher nicht nur an der harten Pritsche lag. Seit fast drei Tagen saßen sie hier drin und was war mit Itachi? Möglicherweise hatten ihn diese Schweinehunde längst umgebracht. Das wäre nicht mal unwahrscheinlich, wenn er an diesen seltsamen Kerl mit der Maske zurückdachte. Welche Verbindung der Uchiha wohl zu diesem hatte? Obito hatte er ihn genannt und nicht viel mehr über ihn verraten. Es war Kisames eigener Fehler, dass er nicht darauf beharrt hatte, dass Itachi ihm mehr erzählte. Bevor man auf sie geschossen hatte, hatte er ihn beinahe so weit gehabt. Ob er ihn dann hätte fallen lassen? Vermutlich nicht, immerhin war er selbst kein guter Mensch und wenn sich einige von Itachis blutigen Taten als wahr bewiesen, so machte ihn das höchstens interessanter – auch wenn die Sache mit seinen Eltern wirklich ein starkes Stück war. Doch was wusste jemand wie er schon von Familie. Kisame hatte immer auf eigenen Beinen stehen müssen, selbst als er Mangetsus Gruppe beigetreten war, hatte er nur Zabuza vertrauen können…und Haku, da dieser seinem Kumpel absolut hörig gewesen war. Kisame warf einen Blick zu seinem Freund, welcher auf der harten Pritsche saß und finster durch das Gitter starrte. Irgendwann waren die Vorwürfe und Streitereien verstummt, weil keiner von ihnen mehr Bock darauf gehabt hatte. Damals, als sie noch frei gewesen waren, hatten sie sich bei Meinungsverschiedenheiten gern mal aufs Maul gehauen. Es war ihre Art, solche Dinge auszutragen und hinterher war keiner von ihnen beiden nachtragend. Hakus Tod und der Knast hatten sie zusammengeschweißt, noch mehr als zuvor und das würde sich nicht ändern. Niemals. Auch nicht wegen Uchiha Itachi. „Na, freut ihr euch, Jungs? Morgen geht’s wieder ins Ryuuchidou! Und da könnt ihr dann für den Rest eures Lebens verrotten!“ Kisame hob den Kopf, als er die Stimme der jungen Polizistin vernahm, welche mit ihrem Kollegen direkt vor seiner Tür stand. Bullen konnte er generell nicht leiden, doch wenn es sich dabei auch noch um eine Frau handelte, wurde er noch aggressiver. Dennoch blieb er äußerlich ruhig, ahnte schon, dass ihn das dumme Weib da lediglich provozieren wollte. Er konnte hier nicht raus, demnach wäre es unnütze Kraftverschwendung, wie ein Irrer an den Gittern zu rütteln. Außerdem…das Spielchen kannte er doch sehr gut, konnte es ebenso spielen. Die Kleine hielt ihn wohl für einen begriffsstutzigen Schläger – damit wäre sie jedenfalls nicht die Erste. Frauen neigten dazu, ihm mangelnde Intelligenz zu unterstellen, nur weil er recht muskulös und zumeist recht unkontrolliert war. Kisame fehlte es nicht an Grips, sondern meistens an Geduld, so dass er das Denken lieber anderen überließ. „Klar freuen wir uns“, erwiderte er grinsend und trat an das Gitter, funkelte die Blondine an. „Die Krankenschwestern da haben einiges zu bieten…nicht so wie du, du Hühnerbrust – hab ich nicht Recht, Zabuza?“ Das war ja wirklich einfach gewesen, denn der Spruch reichte, damit die junge Frau knallrot anlief. Wut oder Scham? Zabuza stieg auch gleich drauf ein, was aber auch nicht anders zu erwarten war. „Aber so dürr wie die ist, ist die sicher eng…stell dir mal vor, wie sie schreien würde, wenn einer von uns sie knallt…“ Kisame musste beinahe auflachen, als sein Kumpel sich auch noch die Lippen leckte, die hungrigen Raubtieraugen auf die Polizistin gerichtet, welche viel zu geschockt war, um etwas zu erwidern. Ihr älterer Kollege musste sich einmischen und allein das war erbärmlich. Selbst Schuld, man sollte die Klappe eben nicht so weit aufreißen, wenn nichts dahinter steckte. „Schluss jetzt! Passen Sie auf, was Sie da von sich geben!“, blaffte der Mann, was Kisame spöttisch schnauben ließ. „Sonst was? Brummt ihr beiden Deppen uns dann noch ein Jahr mehr auf? Als würde uns das kratzen…und jetzt verschwindet, ihr Witzfiguren!“ Treffer versenkt, denn nun war der Kerl ebenso rot wie seine dämliche Partnerin. Was sollten sie auch schon machen? Die beiden konnten ihnen gar nichts, während sie beide kein Blatt vor den Mund nehmen würden. Eigentlich war es eher so, dass ihnen jeder Kontrollverlust zugute kommen konnte, denn wer sich zu sehr in seine Wut rein steigerte, der machte Fehler. Vielleicht konnten sie den Bullen ja soweit bringen, dass der sich in seine Zelle traute? Dann hätten sie eine äußerst geringe Chance zur Flucht…wobei dieser Kerl sicher nicht so dumm war. Handschellen hin oder her, Kisame war immer noch ein ernstzunehmender Gegner…jedoch wimmelte es hier ja auch von Polizisten – das würde also nicht besonders einfach sein, vor allem weil er auch an seinen Kollegen denken musste. „Beherrschen Sie sich! Sonst passiert nämlich genau das!“ „Ach, laber nicht rum, du Spinner!“, knurrte Zabuza und bleckte die Zähne. „Momochi-san, Sie entschuldigen sich sofort bei meiner Kollegin, sonst werden Sie das bereuen!“ „Oh, jetzt hab ich aber Schiss…wird mir dann mein Essen gestrichen, ja?“ „Das kann sehr gut passieren!“ Unsinn, immerhin verstieß das ja wohl gegen die Menschenrechte, wenn man sie hier hungern ließ. Andererseits…Polizisten konnten echte Schweine sein und…Kisame hielt inne, als ihm mit einem Mal der merkwürdige Geruch auffiel. Bildete er sich das ein? Nein, es stank…doch er konnte den Geruch nicht genau zuordnen. Hatten die wieder irgendeinen nach Urin stinkenden Penner eingesammelt und den in eine der Zellen neben ihnen gesteckt? Nein, das war es nicht…es roch irgendwie mehr nach… „Sag mal“, unterbrach die Polizistin ihren Partner mit einem Mal. „Riechst du das?“ Dieser stutzte merklich, warf ihr einen fragenden Blick zu. „Was meinst du?“ „Na, diesen Geruch…es riecht irgendwie nach…ich weiß nicht…“ „Unsinn, das bildest du dir ein! Das ist nur-“ Der Satz ging in dem ohrenbetäubenden Knall unter, würde niemals zu Ende gesprochen werden. Die Wand hinter den beiden Polizisten wurde geradezu hochgejagt, nahm auch gleich die Decke mit und zerstörte somit einen großen Teil des Gebäudes. Schreie ertönten, welche nicht nur von den beiden Polizisten zu stammen schienen. Wieder knallte es und dieses Mal noch heftiger, so dass es das Gitter aus den Angeln hob. Kisame selbst konnte nicht mal so schnell reagieren, wie ihn die ungeheure Wucht der Explosion von den Füßen riss. Stücke der Wand und Decke trafen ihn, fielen schwer auf ihn herunter, so dass er mit letzter Kraft schützend die Arme über seinen Kopf hielt. Hitze umgab ihn, schien seine Haut zu versengen und ließ die Luft flimmern. Brannte es? Er wusste es nicht… Schwarze Punkte tanzten vor seinen Augen, während er benommen auf dem Boden lag und nur noch das grelle Piepen in seinen Ohren vernahm. Der vorhin noch so dezente Geruch war nun derart penetrant, dass er glaubte, sich erbrechen zu müssen, doch er nahm sich zusammen. Schwefel…nun wusste er, was es gewesen war. „Scheiße…“, brummte er mit heiserer Stimme und blinzelte. Nur verschwommen nahm er seine Umgebung wahr, wobei sein Kopf schmerzhaft pochte und die Übelkeit wieder seine Kehle hoch stieg. Ein feines Rinnsal Blut tropfte von seinem Hinterkopf in seinen Nacken, doch er kümmerte sich nicht darum. Es hatte ihn kaum getroffen, denn auch wenn die Flammen der Explosion wohl an ihm geleckt hatten, hatte er keine Brandverletzungen. Kisame stemmte sich keuchend hoch, wankte dabei bedächtig und sah sich benommen nach Zabuza um. Die junge Polizistin war anscheinend bewusstlos, jedenfalls lag sie regungslos auf dem Boden, die Beine unter den Bruchstücken von Wand und Decke begraben. Hinter ihr flackerte es bedenklich und so wie es aussah, hatte es ihren Kollegen wohl erwischt, denn dieser lag rußgeschwärzt und ebenfalls halb begraben ein Stück von ihr entfernt. Kisame stöhnte leise, jedoch auch erleichtert, als er erkannte, dass ihn das massive Eisengitter gerade noch so verfehlt hatte. Er drehte den Kopf zur Nachbarzelle, wo er Zabuza erkannte, der mit einigen, hoffentlich oberflächlichen Verletzungen in der Ecke lag. Doch sein Kumpel war mindestens so zäh wie er selbst…er musste einfach in Ordnung sein. Immer noch wankend bewegte er sich auf diesen zu. Es war wohl dem schrillen Piepen in seinen Ohren zu verdanken, dass er kaum etwas mitbekam. Seine Augen weiteten sich, als ihm jemand den Lauf einer Pistole an den Kopf hielt. Er hörte eine Stimme und irgendwie kam sie ihm bekannt vor, doch sie war so leise, dass er sie nicht zuordnen konnte. Scheiße, was lief hier?! Er wollte herumfahren und der Person zumindest ins Gesicht sehen, doch da wurde ihm schon mit der Pistole auf den Hinterkopf geschlagen – direkt auf die Wunde und das genügte, um ihn außer Gefecht zu setzen. Er fiel nach vorn, konnte sich nicht mal mehr mit den Händen aufstützen…aber er sah noch, wie jemand die schwach zuckende Polizistin mit einem Kopfschuss hinrichtete. Dann folgte nur noch Schwärze. Als er langsam wieder zu Bewusstsein kam, konnte er sich zunächst an nichts erinnern. Er schlug langsam die Augen auf, spürte seinen Kopf schmerzen und noch andere Stellen seines Körpers. Unterdrückt stöhnend drehte er das Gesicht zur Seite, kniff kurz die Lider zusammen, ehe er sie wieder öffnete. Wo war er hier? Und vor allem…warum konnte er sich nicht bewegen? Innerlich fluchend riss er an den Fesseln, die seine Handgelenke am Bettgestell hielten. Knurrend wand er sich auf der Matratze, ehe er noch etwas anderes feststellte…und zwar, dass er nackt war. Was für eine kranke Scheiße wurde hier eigentlich gespielt? Ach ja, irgendwer hatte den Knast in die Luft gejagt und ab da herrschte irgendwie Sendepause. Waren sie an Uchihas Verfolger geraten? Doch was würden diese von ihnen wollen? Und wo war überhaupt sein Kumpel? Erschöpft ließ er sich wieder zurücksinken, sah sich frustriert um, weil er nichts anderes tun konnte. Das Zimmer war spärlich eingerichtet, geradezu armselig, so wie die billigen Hotelzimmer, die sie sich bisher geleistet hatten. Waren das Bretter vor den Fenstern? Irgendwie wurde ihm seine Lage soeben noch unangenehmer; er hasste es, unterlegen zu sein und das war er in seiner Situation definitiv. Er ruckte reflexartig hoch, als er die Tür knatschen hörte und reckte den Hals, wollte sehen, wer für seine peinliche Lage verantwortlich war. Andererseits hatte ihn dieser jemand auch aus dem Knast geholt, doch seine Dankbarkeit hielt sich komischerweise in Grenzen. Umso bloßgestellter fühlte er sich, als er die Person, die nun vor dem Bett stand und ihn beinahe genüsslich musterte, erkannte. „Du?“, entkam es ihm perplex und begriff, dass er ordentlich in der Scheiße steckte. Der Blondschopf lächelte so maliziös, dass ihm ganz schlecht wurde und er beobachtete, wie dieser sich ihm näherte. Meerblaue Augen fixierten ihn wie eine Katze die Beute und es war ein befremdliches Gefühl, einmal nicht der Jäger zu sein. Die schwarzen Lederklamotten betonten seine schlanke Figur…und mit Sicherheit auch seinen knackigen Arsch – doch an den würde er wohl kaum so leicht wie bisher kommen. „Lange nicht gesehen, Zabuza“, raunte der Junge und nahm unverfroren auf seinem nackten Schoß Platz, so dass er das glatte, kühle Leder an seinem Intimbereich spüren konnte. Oh, wie er ihn hasste… „Ich habe dich schon vermisst, hmm“, säuselte die verlogene Schlampe und ließ die Fingernägel über seine Brust gleiten. „Steckt wohl ein kleiner Masochist in mir…so oft wie du Arschloch mir Gewalt angetan hast.“ „Deidara…“, knurrte er warnend, doch der andere lachte nur. Und dann zog er ihm die Fingernägel über die Brustwarzen, was Zabuza mit den Zähnen knirschen ließ. Wie kam diese Hure überhaupt hierher? Und was wurde das jetzt für eine beschissene Nummer? Verspätete Rache? Nun, er hatte es wohl verdient, wenn man es neutral betrachtete…immerhin hatte er ihm das Leben mehr als einmal zur Hölle gemacht. „Du bist mir einfach nicht aus dem Kopf gegangen, hmm“, sinnierte der Blonde weiter und griff in seine Jackentasche. „Zu viele schöne Erinnerungen, weißt du?“ Er lächelte, während er sich geschmeidig auf seinem Schoß bewegte, sich an seinem Intimbereich rieb. Das machte er doch mit Absicht…natürlich, ebenso wie er sich die Zigarette anzündete und einen tiefen Zug inhalierte. Ohne Zweifel besaß er immer noch dieselbe Anziehung wie damals, als er ihn für sich entdeckt hatte. Ja, er hatte verdrängen wollen, doch das konnte er ja auch mit dem Besten…und hübsch war diese Schlampe wirklich. Zabuza hatte es einfach gereizt und vermutlich wäre ihr Zusammenleben für Deidara weit schmerzfreier gewesen, wenn sich dieser einfach unterworfen hätte…doch das hatte er nie. Somit war der Reiz immer da gewesen. Der Reiz, ihm wehzutun, ihn zu ficken…und zu demütigen, weil er irgendwie Dampf hatte ablassen müssen. „Die hier hat mir eine Narbe eingebracht, hmm“, holte ihn die leicht raue Stimme zurück und gleich darauf keuchte er vor Schmerz auf. Das glühende Ende der Zigarette bohrte sich in seine linke Brustwarze, ließ ein beißendes Brennen zurück. Verdammt noch mal…anscheinend ging es hier wirklich um Rache. „Was denn? Fühlt sich das nicht gut an? Soll ich dir die Kippe noch mal am Schwanz ausdrücken, hmm?“ „Wag es dir, du-“ „Na! Sei nett zu mir…sonst endet das hier böse für dich, Zabuza.“ Und das war keine leere Drohung, denn der Tonfall war nicht länger amüsiert. Das hier war Ernst und Zabuza hatte keine Ahnung, wie er auf diese Weise in Frieden würde abtreten können. Erledigt von jemandem wie Deidara…nein, ganz bestimmt nicht! Eine kraftvolle Hand packte ihn am Hals und drückte so fest zu, dass er automatisch seine Muskeln anspannte. Er war nicht stark genug, um ihn zu erwürgen…aber es gab ja nicht umsonst Hilfsmittel. „Wo…ist Kisame?“, würgte er mit noch immer heiserer Stimme hervor. Deidaras blaue Augen fixierten ihn erbarmungslos, so als sei er der Dreck unter seinen Stiefeln. „Vielleicht ist er tot?“ „Verarsch mich nicht!“ „Hmm…wer weiß. Dein Freund hat mir nie geholfen…er hat zugesehen oder dich noch gedeckt. Ich schulde euch beiden nichts, Zabuza. Ihr seid zwei kranke Schweine, die es lustig finden, Unterlegene zu demütigen und zu verletzen. Es hat dich nie interessiert, wie es mir ging…und ich weiß genau, was Kisame mit Itachi gemacht hat. Ihr seid beide kranke Wichser, die so etwas wie Gnade nicht verdienen! Und es ist mir vollkommen egal, welches Schätzchen dir das Herz gebrochen hat! Ich bin nicht deine Schlampe, hmm!“ Das Letzte wurde gefaucht und gleich darauf wurde ihm die Faust in den Magen gerammt. Er stöhnte auf, war immer noch angeschlagen. Deidara war anscheinend gerade erst richtig in Fahrt gekommen, so wie er abging. Wenigstens wurde sein Hals losgelassen, denn aufgrund der Nachwirkungen der Explosion bekam er nicht besonders gut Luft. „Hast du ihn auch vergewaltigt? So wie mich? Haku hieß er, nicht wahr?“ An diesem Punkt vergaß Zabuza seine Unterlegenheit und die Lust auf Kooperation verging ihm soeben auch gewaltig. Knurrend ruckte er mit seinem Körper hoch, riss an den Fesseln und schnappte sogar mit den Zähnen nach Deidara. „Wage es nicht, seinen Namen in deinen dreckigen Mund zu nehmen!“ „Mein Mund ist sicherer sauberer als der deines Verflossenen, hmm.“ „Wag es n-„ „Nicht? Du hast mir nichts mehr zu sagen, Zabuza. Gar nichts…und eigentlich brenne ich darauf, es dir heimzuzahlen.“ „Hast du nichts Besseres zu tun?“, grollte der Hüne und Deidara lächelte bitter. „Tatsächlich…“, begann er und packte ihm in den Schritt, kniff ihm in die Hoden. „…habe ich nur das hier. Es ist ziemlich niederschmetternd, wenn man merkt, dass einem die Freiheit nichts bringt, hmm.“ Zabuza biss die Zähne zusammen, doch Deidara fuhr unbeirrt fort, ihm auf die schmerzhafte Weise an die Wäsche zu gehen. „Lebt er noch? Dein Freund? Warst du nicht auf der Suche nach ihm, um ihm das Leben zur Hölle zu machen, hmm?“ Zabuza funkelte ihn hasserfüllt an. „Das habe ich bereits. Meinetwegen ist er…verdammt noch mal, nimm deine Hände von meinen Eiern!“ Der Blonde legte den Kopf schief, erwiderte seinen Blick regungslos, doch seine Finger hielten kurz still. „Scheiße, was soll das hier überhaupt?!“, blaffte der Ältere erneut los. „Wenn du mich foltern oder umbringen willst, dann versuch‘s doch! Mach einfach, aber stell mir keine dummen Fragen! Das geht dich nichts an! Haku…war anders. Jemand wie du hat kein Recht, über ihn zu reden!“ Für einen Moment schwieg der andere, musterte ihn nachdenklich. Zabuza war es einfach egal, er hatte keinen Bock mehr zu reden und er wollte wissen, ob es Kisame gut ging. Sie waren nur noch zu zweit. Sie waren Kumpel, Freunde…was auch immer. Er hatte keine Lust mehr auf dieses Spiel. „Willst du mir jetzt erzählen, dass du ihn geliebt hast? Jemand wie du? Dazu bist du doch gar nicht fähig…“ Ein verächtliches Schnauben untermalte die hart gesprochenen Worte, doch Zabuza ließ dies kalt. „Denk doch, was du willst. Haku war…besonders für mich. Er wird es immer sein.“ So wie Deidara ihn ansah, überraschte ihn dies doch – zumindest wurde er langsam ruhiger. Eine Weile starrten sie einander nur an, dann schüttelte der Jüngere seine blonde Mähne. Zabuza konnte den Ausdruck in seinen Augen nicht deuten, doch warum sollte ihn das auch kümmern? „Wo ist Itachi?“, wechselte er plötzlich das Thema und stieg von ihm runter, strich sich die hellen Strähnen zurück. „Konnte er entkommen? Wir haben euch nur so schnell gefunden, weil die in den Medien darüber berichtet haben, hmm.“ Zabuza überlegte ehrlich, einfach gar nichts mehr zu sagen, doch dann wurde ihm klar, dass er hier vielleicht eine Möglichkeit geboten bekam. „Er wurde von so einer komischen Organisation verschleppt…keine Ahnung, wo er ist.“ „Was? Aber wie…?“, entkam es Deidara, schien dieser damit nicht gerechnet zu haben. „Kisame wollte ihn suchen. Der hängt ja anscheinend an dem…und du bist dem auch noch was schuldig oder?“, zielte er auf einen hoffentlich wunden Punkt. „Außerdem hast du ja anscheinend nicht mehr viel zu tun oder? Wäre doch eine Aufgabe für dich.“ Tatsächlich schienen Deidara diese Neuigkeiten nicht unberührt zu lassen, denn er schluckte merklich. Er stand in Uchihas Schuld, ganz klar, immerhin hatte er nicht nur die Idee für den Ausbruch gehabt, sondern ihm auch Zabuza vom Leib gehalten. Es stand außer Frage, dass er das nicht einfach würde ignorieren können. „Selbst wenn es so wäre“, erwiderte der Blonde langsam und warf ihm einen Seitenblick zu. „Wozu sollte ich dich brauchen? Oder deinen Kumpel?“ Zabuza schnaubte hörbar aus. „Wir wissen mehr über die Geschichte als du.“ „Vielleicht kenne ich jemanden, der noch sehr viel mehr weiß als ihr beide, hmm?“, schoss sein Gegenüber zurück und griff in sein Haar, um seinen Kopf grob in den Nacken zu zerren. Wieder bohrten sich ihre Blicke ineinander, voller Hass…und noch etwas anderem. Deidara lächelte kalt, ehe er dem Hünen seine Lippen aufdrückte, ihn ebenso brutal küsste, wie Zabuza es manchmal mit ihm getan hatte. Es war nicht zu erklären. Zabuza konnte nicht sagen, was den anderen nun wieder geritten hatte…aber er wusste ja, dass dieser nicht mehr ganz richtig tickte. Eben noch hatte er geklungen, als wollte er ihn foltern und danach töten und nun küsste er ihn wie von Sinnen. Nicht, dass das unbedingt so unangenehm gewesen wäre, immerhin konnte er den Kuss recht schnell dominieren. So wie es sich eben gehörte. Trotzdem törnte ihn die Situation ziemlich ab…und es war auch sicher nicht das Ziel, das er verfolgte. Deidara löste sich mit geröteten Lippen von ihm, leckte sich diese, ehe er sich den Pony aus der Stirn strich. „Fass mich noch einmal gegen meinen Willen an und es wird dir verdammt leid tun, Momochi Zabuza“, zischte er ihm entgegen. Der Ältere knurrte nur, widersprach aber auch nicht. Hier ging es dieses Mal nicht um ihn und das, was ihm wichtig war. Dieses Mal musste er eine Schuld begleichen und deshalb pfiff er soeben auf seinen Stolz…was nicht bedeutete, dass Deidara damit davon kommen würde. Alles zu seiner Zeit. „Ist ja gut, reg dich ab…und mach mich los, damit wir die Sache angehen können!“ „Gib mir keine Befehle, du Arschloch!“ „Mach endlich!“ „Ich hätte dich abstechen sollen, so wie ich es geplant hatte, hmm…“ „Und ich dachte, du hast vorgehabt, uns in die Luft zu jagen“, brummte Zabuza spöttisch, während sich die Fesseln langsam lösten. Ein kalter Blick traf ihn aus blauen Seen, dennoch schien ein Feuer in ihnen zu lodern. Wie widersprüchlich. Ebenso wie die Tatsache, dass in dieser Schlampe wohl doch mehr steckte, als nur sein Schwanz. Auch wenn der angebliche Künstler sie hätte umbringen können und diese kleine Show hier abgezogen hatte, so hatte er sie auch aus dem Knast geholt. Ohne Deidara wären sie wieder im Ryuuchidou gelandet. Wie sehr Zabuza es hasste, Leuten etwas zu schulden, vor allem dieser Kanalratte. „…ich hätte dich niemals einfach so sterben lassen, hmm.“ Was waren das denn für neue Töne? Er runzelte die Stirn, sagte aber nichts, auch nicht, als Deidara sanft seine Wange tätschelte, dabei seltsam lächelnd. „Kunst ist für mich ein Moment…bei dir hätte ich es ausnahmsweise in die Länge gezogen. Für das, was du mir angetan hast, hättest du länger gelitten, Zabuza, hmm.“ Und da war er wieder der schimmernde Hass, der durch seine Worte sickerte wie triefendes Gift. Zabuza wurde plötzlich wieder bewusst, dass auch Deidara nicht ohne war. Ein Psychopath, der Explosionen als Kunst ansah…und der einen tiefen Groll gegen ihn hegte. „Und warum tust du es dann nicht?“, fragte er lapidar und rieb sich die Handgelenke, setzte sich dabei auf. Deidara schnaubte leise, entfernte sich wieder von ihm. Die Zigarette, die bis eben noch im Mundwinkel gehangen hatte, wurde achtlos an der Tapete ausgedrückt, wo ein hässlicher Fleck zurückblieb. „Ich habe es dir schon gesagt…wärst du tot, würde ich nichts mehr haben. Es ist besser zu hassen, als gar nichts zu fühlen, hmm.“ „Also soll ich vor dir auf der Hut sein, ja? Tse…lächerlich…“ „Das wird sich zeigen…und jetzt zieh dir was an und beweg dich! Wir haben was zu besprechen.“ Kisame fühlte sich, als hätte Itachi ihm schon wieder ein Tablett über den Schädel gezogen. Leise stöhnend öffnete er die schweren Lider, versuchte sich aufzurichten…wo zur Hölle war er? Er langte nach hinten, fasste sich stöhnend an den schmerzenden Kopf und versuchte seine Umgebung, so gut es eben ging, wahrzunehmen. „Na, endlich wach, Alter?“ Die bekannte Stimme riss ihn dann doch recht schnell aus seiner Benommenheit und er sah auf. Zabuzas grimmiges Gesicht trat in sein Sichtfeld und er hielt inne, als er noch jemanden neben seinem Kumpel erkannte. Das war doch… „Wurde auch Zeit, hmm.“ „Was zur…“, brummte er und erhob sich leicht taumelnd. Sein Blick war nun auf Deidara gerichtet, welcher die Arme verschränkt hielt und ihn ein wenig spöttisch musterte. Was fiel dieser blonden Furie eigentlich ein? Und wie kam der hierher? Und…wo war hierher überhaupt? Irgendwie war er jetzt total verwirrt. „Was läuft hier eigentlich?“, knurrte er schlecht gelaunt, immerhin hatte man sie beinahe in die Luft gejagt und nieder geschlagen auch noch. Kalte, nackte Steinwände, feuchte Kellerluft…das sah ja echt super aus. Dann hätten sie genauso gut im Knast bleiben können. Doch wer hatte sie überhaupt hierher verschleppt? Möglich, dass diese Explosion auf Deidaras Mist gewachsen war, doch der hatte sie beide doch unmöglich allein dort rausgeschafft und hergebracht. „Was hier läuft? Mal ein bisschen mehr Dankbarkeit“, erwiderte Deidara und stemmte die Hände in die Hüften. „Immerhin seid ihr meinetwegen nicht mehr in euren Zellen, hmm!“ „Wir können eher von Glück sagen, dass wir dabei nicht drauf gegangen sind…“, grollte Zabuza und warf dem Jüngeren einen scharfen Seitenblick zu, den dieser gekonnt ignorierte. „Ach, stell dich nicht so an! Wir haben vorher alles gut ausgespitzelt…wobei ich zugeben muss, dass wir euch ohne Itachis Medien-Popularität nicht so schnell gefunden hätten. War schon hilfreich, dass die das sofort als Sondermeldung ausgestrahlt haben…“ „Wer ist wir?“, knurrte Kisame und sah von einem zum anderen. Immer noch war ihm nicht klar, was das alles hier sollte und warum Zabuza und Blondie anscheinend keinen Grund hatten, einander an die Gurgel zu gehen. Da stimmte doch etwas nicht und dann das Gerede über Itachi…wusste Deidara etwas? „Wüsste ich auch gerne“, murrte Zabuza zustimmend und funkelte seinen ehemaligen Zellengenossen an. Ach, diese Information war also noch nicht ausgetauscht worden? Deidara warf ihnen beiden einen knappen Blick zu, ehe er sich umwandte und sie mit sich winkte. „Nachdem wir uns getrennt haben-“ „Du bist doch abgehauen!“, fiel Zabuza ihm ins Wort, doch der andere sprach einfach weiter. „…habe ich mich erstmal an Juugo und Kimimaro gehängt. Erschien mir ganz praktisch, immerhin kann der Psycho echt gut ausrasten…na ja, wie auch immer. Wir haben ein paar Kleinigkeiten erledigt und wussten dann nicht weiter…bis uns ein alter Bekannter begegnet ist, hmm.“ Deidara warf einen schnellen Blick über die Schulter, während er sie durch seltsam verwinkelte Gänge führte und irgendwas an seinem Lächeln missfiel Kisame deutlich. Das war doch Berechnung…wieso sollten sie dem eigentlich trauen? „Das hier ist sein Reich“, verriet Deidara und drehte sich wieder nach vorn. „Zugegeben, es ist nicht besonders schick, aber hier unten sind wir vor den Bullen sicher – und nachdem wir ein paar von denen erledigt haben, ist das für uns nur von Vorteil. Die laufen da oben sicher Sturm, hmm.“ Nachvollziehbar, wenn man bedachte, dass man das halbe Quartier weggebombt und mindestens eine Polizistin erschossen hatte. „Und wer ist er?“, knurrte Kisame ungeduldig, da ihm diese Geheimnistuerei so ziemlich auf den Senkel ging. Abgesehen davon, dass ihm noch immer ziemlich schlecht war, war er überaus angespannt. Jede Minute, die sie hier mit dummem Rumgelaber vergeudeten, ließ die Chancen sinken, dass er Itachi zurückbekam. Seine eigene Besessenheit nervte ihn zudem, weil er wusste, wie bescheuert er sich aufführte. Dennoch…er hatte Blut geleckt und nun ließ es sich nicht mehr rückgängig machen. Und wenn er ihn nur noch ein einziges Mal sah, um ihm selbst die Lichter auszuknipsen, weil er eine verräterische Sau war…er wollte ihn wiedersehen. „Ich sage doch, dass ihr ihn kennt. Er hat den Ausbruch ebenfalls geschafft…ist vielen gelungen, obwohl auch einige verbrannt oder erstickt sind. Die haben den Bereich, den ich zerstört habe, erstmal gesperrt und müssen da einiges aufbereiten…macht mich fast ein bisschen stolz, hmm.“ Kisame grollte warnend und auch Zabuza schien zusehends genervt von dem unnötigen Geschwafel. Deidara umging ihre Fragen geschickt, doch wenn er so weiter machte, würde einem von ihnen gleich die Hand ausrutschen – oder am besten sofort die geballte Faust. „So, da sind wir“, verkündete der Künstler da aber auch schon und hielt vor einer Tür. „Reißt euch zusammen! Ich mag ihn auch nicht, aber er kennt sich aus…und er weiß auch was über diese Organisation. War da wohl mal involviert, hat er gesagt…“ „Du meinst Akatsuki?“, entfuhr es Kisame und Deidara nickte. „Ja…also raste nicht aus, verstanden?“ Ausrasten würde Kisame wohl nur in dem Fall, dass dieser Unbekannte, den sie aber allem Anschein nach kennen sollten, auch so viel um den heißen Brei herumredete. Das konnte er jetzt wirklich nicht gebrauchen. „Schon verstanden und jetzt rein da!“, meinte er zu dem Blonden, der daraufhin die Tür öffnete und mit ihnen eintrat. Kisame hatte wirklich absolut keinen Schimmer, wem sie da gleich begegnen würden. Einer der Mithäftlinge also…doch wer? Kakuzu und Hidan sollten wohl inzwischen längst außer Lande sein und der Rest war ihm nicht wichtig genug gewesen, als dass er auch nur einen Gedanken an sie verschwendet hätte. Jedoch stockte er merklich, als die Tür ins Schloss gefallen war und auch Zabuza hielt merklich inne. Nun wusste er auch, warum Deidara ihn vorhin so dämlich angegrinst hatte…nein, dieses Wiedersehen hätte wirklich nicht sein müssen und er spürte, wie er aggressiv wurde. Flankiert von Juugo und Kimimaro saß er auf einem dieser wuchtigen Chefsessel, wie sie ihn schon bei Kakuzu gesehen hatten. Die kalkweißen Finger ineinander verschränkt, die gelben Schlangenaugen funkelnd auf sie gerichtet und ein süffisantes Lächeln auf den Lippen, welche nur zwei dünne Striche waren. Ein Vorhang schwarzer Haare ergoss sich über die rechte Gesichtshälfte, als der Mann beim Aufstehen den Kopf leicht schräg legte. „Kisame-san, Zabuza-san…wie schön euch zu sehen. Seid willkommen in meinem bescheidenen Reich!“, erhob er seine Stimme und breitete die Arme aus, als begrüßte er alte Freunde. Mit jedem hätte man rechnen können, doch es musste ausgerechnet diese falsche Schlange sein, die sich an dem vergriffen hatte, was seins gewesen und immer noch war. Wie sollte ausgerechnet der ihnen helfen? Ein zwielichtiger Vergewaltiger, der ihm einmal zu oft dazwischen gefunkt hatte. „Orochimaru…“, knurrte er zwischen zusammengebissenen Zähnen, doch dieser lächelte nur nachsichtig. „Nun, ich denke, wir haben einiges zu besprechen…“ Das hatten sie wirklich, aber bestimmt nicht im Positiven. ________________________________________________________________________ So, viele haben sich gefragt, wann Deidara wieder auftaucht und - tadaah! Hier ist er! :) Ich hatte natürlich nie vor, ihn in der Versenkung verschwinden zu lassen. Aber er sollte einen coolen Auftritt bekommen und das habe ich hoffentlich geschafft. Ein wenig ZabuDei wird's wohl noch mal geben, auch wenn die beiden ein gestörtes Verhältnis haben. Da schenken sie sich beide nichts... Aber mal ehrlich: Wer freut sich über Orochimaru? xD Ich mag den alten Sack ja und traue ihm eine Flucht auch ohne Itachi zu. ;) Apropos...im nächsten Kapitel gibt es ein Wiedersehen mit Itachi...und der hat's nicht leicht. Was soll ich noch sagen? An alle, die mich mit ihren Kommentaren ermutigen, ein großes Danke! Da macht Schreiben Spaß. :) LG Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)