Engel des Schicksals III von KimRay (The heart of an angel) ================================================================================ Kapitel 1: Ouvertüre -------------------- Dadaaaa! Da bin ich wieder! Hat irgendwer geglaubt, dass ich das so im Raum stehen lassen? Naja, ganz so einfach war es nicht, immerhin musste ich 85 Seiten umschreiben( weil es mir leider gar nicht mehr gefallen hat und dabei waren es gerade mal zwei Drittel des ganzen! Jetzt ist es ganz ausgeartet, aber was solls?) Immerhin habt ihr Glück! Hier geht es weiter! Meine HP-Fans müssen noch warten *tausendmal entschuldige* Mal sehen, wie euch das gefällt! Schreibt mir viele Kommis, ja! Grüße KimRay The heart of an Angel Kapitel 1 Ouvertüre Momoko beendete das Gespräch und ließ den Hörer neben sich auf die Treppe gleiten, bevor sie sich auf die Stufen zurücklegte und resigniert die Augen schloss. Dass, was sie die letzten paar Minuten gehört hatte, war alles andere, als erbaulich. Sie fragte sich, warum sie es sich überhaupt angehört hatte. Ihr war klar gewesen, dass Mishida Naeda nicht erfreut sein würde, wenn sie ihm eine Absage erteilte, doch dass er sich zu solchen Äußerungen herablassen würde, hatte sie schon überrascht. Seufzend richtete sie sich wieder auf und streckte die Schultern, als Jamapi, ihr Kater, aus seinem Versteck auftauchte, ihr um die Beine strich und schnurrte. Momoko nahm ihn in den Arm, schmiegte ihre Wange in sein Fell und murmelte leise, "Immer mal was neues, oder?" Jamapi sah sie mit seinen ungewöhnlichen blauen Augen an. Er wüsste zu gern, was sie meinte, doch er konnte sie nicht fragen. Eine ziemlich ungewöhnliche Situation, für den kleinen Exdämon, auch wenn er sich langsam daran gewöhnte. Ihm war klar, dass der Herr genau das mit der Verwandlung der drei Jamas in Katzen bezweckt hatte, doch auch wenn das Leben als Katze ganz angenehm war, so war die Unfähigkeit zu sprechen ziemlich lästig. Ungeduldig stupste er ihr mit der Nase ins Gesicht, darauf hoffend, dass sie ihm erzählen würde, was passiert war. "Ich hab ja gewusst, das Misha was auf sich hält, aber dass er es so schlecht verkraftet, wenn man ihn zurückweist, hat mich schon ein wenig überrascht...Ich wette Yuri und Hina trifft der Schlag, wenn sie mitbekommen, dass ich wieder einen abblitzen lassen habe!" Das war es also. Sie hatte wieder einmal eine Absage erteilt. Jamapi fragte sich langsam, worauf das hinaus lief. Er versuchte ein Muster in dem zu finden, was im Moment geschah, doch es gelang ihm nicht. Die Engel hatten ihre Erinnerungen komplett verloren. Momoko, Yuri und Hinagiku waren einfache Mädchen, die gerade die zweite Klasse der Seniorhighschool beendeten. Kazuja war am College und noch immer Yuris Freund. Takuro studierte in Tokio, hatte da inzwischen eine eigene Wohnung und Hinagiku war jedes Wochenende bei ihm. Scarlett war verschwunden. Jamapi vermutete, dass sie in Amerika war. Was aus Dean geworden war wusste er nicht und das größte Fragezeichen war Yousuke. Er war an diesem Weihnachtsmorgen als allererstes zu dessen Wohnung gelaufen, doch dort wohnte jetzt ein junges Pärchen. Danach hatten er, Jamachu und Jamapon die ganze Stadt ab gesucht, doch Yousuke war nicht zu finden, genauso wenig, wie seine Mutter und Miyako. Irgendwann hatten sein einsehen müssen, dass er fort war. Jamachu und Jamapon hatten bei Kazuja, der sehr tierlieb war, Unterschlupft gefunden und hatten dort ein gutes Leben, doch dass tröstete sie alle nicht über die Tatsache hinweg, dass Momoko unglücklich war. Das hatte sich schon gleich nach Weihnachten abgezeichnet, doch da hatten sie noch nicht einmal geahnt, warum. Erst nach ein paar Tagen war Jamapi klar geworden, was sich Weihnachten abgespielt hatte. Die Party hatte nicht im Strandhaus statt gefunden. Sie waren im Atelier von Yuris Mutter gewesen und es war ziemlich feucht fröhlich zugegangen. Momoko war zu diesem Zeitpunkt in ihren Erinnerungen solo, so wie meistens. Das wusste Jamapi inzwischen, doch warum war ihm lange ein Rätsel gewesen, bis sie sich ihm, dem Kater, der nichts sagen konnte, anvertraute. Sie war in Kazuja verliebt, und das schon seit der siebten Klasse. Nicht einmal war das anders gewesen, obwohl er ihr Yuri vorgezogen hatte und schon seit vier Jahren mit dieser zusammen war. Das war jedoch nicht das einzige Problem. An Weihnachten musste er wohl ziemlich betrunken gewesen sein. Jedenfalls war Momokos bisheriges Weltbild in sich zusammengefallen, als Kazuja sie auf den Gang getroffen, kurzerhand in ein leeres Zimmer geschoben und sie halb um den Verstand geküsst hatte. Seit dem war sie absolut nicht mehr sie selbst. Sie war zwar in Jamapis Augen sowieso nicht sie selbst, doch seit dieser Sache musste es noch schlimmer geworden sein, denn auch Sakura und Suichiro fiel ihr verändertes Verhalten auf. Momoko kraulte ihn noch immer. Sie starrte die Decke an, doch Jamapi wusste trotzdem, was sie dachte. Momoko wusste nicht mehr weiter. Sie wollte nicht in Kazuja verknallt sein und sie wollte erst Recht nicht seine Beziehung zu Yuri zerstören und darum befand sie sich seit Weihnachten im tiefsten Zwiespalt, in dem man nur stecken konnte. Doch leider hatte Kazuja ihr in dieser Nacht wohl einen Eindruck von dem vermittelt, was sie versäumte und das trug nicht dazu bei, diese Verliebtheit loszuwerden. Er stupste ihr wieder mit der Nase ins Gesicht und sie sah ihn an, "Was soll ich nur machen, Jamapi, ich schaff es einfach nicht, mich mit einem anderen einzulassen, nur um mich von Kazuja abzulenken, das wäre doch unehrlich und am Ende würde ich vielleicht allen weh tun!...Das geht doch nicht, oder Jamapi?" Der Kater schmuste noch energischer mit ihr. Er konnte ihr nicht helfen, doch auf die Art konnte er ihr wenigstens seine Zustimmung übermitteln. "Du gibst mir also Recht?...Misha wäre sowieso nicht der Richtige für mich gewesen, nicht wahr?", wieder stupste Jamapi gegen ihre Wange. Da musste er ihr auf jeden Fall Recht geben, Mishida Naeda wäre ganz bestimmt nicht der Richtige für sie gewesen. Genauso wenig, wie Kazuja. Als Momokos Wecker am nächsten Morgen klingelte, zog sie sich die Decke über den Kopf und wünschte sich, nicht aufstehen zu müssen. Sie trafen Misha jeden Morgen auf dem Weg zu Highschool. Yuri und Hinagiku würden sofort mitbekommen, dass sie es wieder einmal getan hatte und auch wenn sie sicher war das richtige getan zu haben, hatte sie doch keine Lust, sich vor den beiden zu rechtfertigen. Jamapi sprang auf die Decke und Momoko murrte, "Ich steh ja schon auf!...Du bist wirklich ein Quälgeist!" Sie hörte, wie er wieder vom Bett sprang und zur Tür tappte. Momoko versuchte so zu tun, als sei nichts gewesen, doch schon im nächsten Moment sprang er ihr wieder auf den Bauch. "Jaja!...Ich hab kapiert, du lässt mich nicht weiterschlafen!" Momoko warf die Decke zurück. Eigentlich hätte sie heut zum Joggen gehen müssen, doch sie hatte den Wecker beim ersten Mal ausgedrückt und neu gestellt, denn sie hatte keine Lust gehabt. Draußen strahlte die Wintersonne. Das richtige Wetter, um Yuri und Hinagiku die traurige Nachricht zu überbringen, dass ihr Plan, sie endlich glücklich zu machen, wieder einmal gescheitert war. Ein Grinsen huschte über Momokos Gesicht, denn das war ein Gedanke, der sie aufheiterte. Jamapi platzierte sich direkt vor ihr und fixierte sie. "Du willst wissen, was mich freut?" Er fragte sich, ob sie nicht vielleicht doch langsam begann Gedanken zu lesen. "Ich freu mich, dass ich Hina und Yuri wieder mal sagen darf, dass einer ihrer Pläne eine Fehlzündung hatte.", sie sprang aus dem Bett, "Ist doch nett, oder?...Ich bin gespannt, wann sie es wieder versuchen!" Jamapi nieste abfällig. Yuris und Hinagikus Macke, Momoko unbedingt verkuppeln zu wollen war auch so eine Sache, die ihn absolut störte. Momoko war alt genug selber zu wissen, was sie wollte. Überhaupt hatte er ein Problem mit der Vorstellung, dass sich die Mädchen ohne das Reich der Engel genauso entwickelt hätten. Sie unterschieden sich alle drei so sehr von ihrem früheren Wesen, das er eine ganze Weile gebraucht hatte sich daran zu gewöhnen. Die Notwendigkeit, ihr Gefühle für Kazuja zu verbergen und der Umstand, dass keiner an sie ran kam, hatten Momoko den Ruf eingebracht, das sie supercool war und über den Dingen stand. Ihr Eigensinn und die Tatsache, dass sie sich schon lange nichts mehr vormachen ließ, zusammen mit genau dieser Coolness machten ihr Wesen aus. Jamapi hatte mit ihrer Veränderung die wenigsten Probleme. Auch Hinagiku war noch akzeptabel, obwohl sie noch hitzköpfiger und vorlauter war als früher. Immerhin hatte Takuro sie ganz gut im Griff, doch bei Yuri hatte wohl der Einfluss ihrer Familie und die Tatsache, dass auch Kazuja jetzt aus einer wohlhabenden, angesehenen Familie stammte voll durchgeschlagen. Es mochte sein, dass er es übertrieben sah, doch in seinen Augen war sie ein einfach eingebildet. Momoko und Hinagiku sahen das jedoch scheinbar anders, denn sie waren noch immer befreundet, auch wenn sie nicht mehr ganz soviel zusammen hingen, wie früher. Momoko war im Bad verschwunden und er machte sich auf den Weg nach unten. Das war einer der vielen Vorteile des Lebens als Kater. Man bekam regelmäßig und ohne Diskussionen sein Futter. "Kann es wohl sein, das du heute mal wieder besonders trödelst?" Momoko ließ sich auf einen Hocker fallen und zog die Tasse Kaffee, die ihre Mutter ihr hingestellt hatte zu sich heran. "Morgen, Mum!...Wie kommst du denn darauf?" Sakura sah Momoko liebevoll, spöttisch an, "Weil es schon fünf vor acht ist und Hina und Yuri gewiss schon warten!" Momoko trank ungerührt ihren Kaffee, "Sollen sie warten!" Sakura schüttelte nur den Kopf. "Manchmal bist du schon unmöglich!" Momoko schenkte ihr ein strahlendes Lächeln. "Blödsinn!", sie stand auf und langte nach ihrer Tasche, bevor sie ihrer Mutter über den Tresen hinweg einen Kuss auf die Wange drückte, "Ich bin ein ganz liebes Mädchen, aber es gibt so Sachen, die sollen sie lieber selber kapieren!", und schon war sie verschwunden. Sakura sah auf die geschlossene Tür. Sie zweifelte nicht daran, dass Momoko wieder einmal einen von Hinas und Yuris Plänen vereitelt hatte, doch es war nicht wie sonst. Sie versuchte zwar locker zu sein und allen vorzumachen, dass alles wie immer war, doch Sakura konnte sie nicht täuschen. Momoko war scheinbar in eine Sackgasse geraten. "Gibt es einen bestimmten Grund dafür, dass du so spät dran bist?" Momoko machte sich nicht die Mühe sich nach dem Sprecher um zu sehen, denn sein Motorrad hatte ihn schon angekündigt. Yamato Hideo fuhr langsam neben ihm her. "Hi, Yama-san! Wie kommst du denn darauf?" Yamato grinste. "Ach nur so!...Ich habe Naeda mit miesepetrigem Gesicht auf dem Weg zum College gesehen und dachte mir, wenn Peach nicht zu spät zur Schule kommen will, sollte ich sie abholen!" Jetzt sah sie Yamato doch an. Sie hatte ausführlich mit ihm über Naedas Vor- und Nachteile diskutiert und wusste, dass er von Anfang an dagegen gewesen war, auch wenn er ihr nie genau gesagt hatte warum, doch das war eigentlich egal. Auf Yamato konnte sie sich in jeder Beziehung verlassen. Er hätte es auch akzeptiert, wenn sie sich mit Misha eingelassen hätte, denn er war ihr bester Freund, auch wenn die meisten glaubten, dass sie etwas miteinander hatten. Selbst Yuri kam gelegentlich mit solchen Ideen und nur Hina nahm es absolut nicht ernst. "Verstehe ich das richtig du bietest mir an, mich in die Schule zu fahren?" Yamato grinste unter dem Helm. "Nun komm schon!" Momoko ließ sich nicht zweimal bitten und stieg hinter Yamato aufs Motorrad. Es war nicht das erste Mal, dass sie mit ihm fuhr und es war auch nicht das erste Mal, das er sie vor dem zu spät kommen rettete. Yamato Hideo war immer dann zur Stelle, wenn sie Hilfe brauchte konnte, egal wobei. Nur ein paar Minuten später stoppte er vor der Santa Flora Highschool. "Danke Süßer, ich bin immer froh, wenn du mich rettest!" Sie klopfte Yamato leicht auf den Helm und er hob zum Gruß die Hand, als er davon fuhr. Momoko sah ihm nach. Manchmal fragte sie sich, warum er das immer wieder tat. Sie schaffte es ihre Freundinnen bis zur Mittagspause hinzuhalten, denn sie schlüpfte erst nach dem Klingeln in den Klassenraum und war sich der giftigen Blicke der beiden wohl bewusst, doch das war ihr gleich. Sie hatte noch drei Stunden Zeit sich zurecht zu legen, was sie Yuri und Hinagiku sagen würde, denn dass etwas nicht stimmte, dürfte ihnen Misha schon auf dem Weg zur Highschool klar gemacht haben. Nach dem Läuten zur Mittagspause hatte sie jedoch keine Chance mehr zu entkommen. Yuri baute sich vor ihr auf, während Hinagiku hinter ihrem Stuhl stand und das Verhör führte. "Was ist los mit dir und Misha?" Momoko lehnte sich zurück und sah nach oben. "Was schon Hinalein?" "Hör auf mit dem Blödsinn! Warum hast du ihn abblitzen lassen?" Hinagiku zog sich einen Stuhl heran und setzte sich neben sie. Das Klassenzimmer war inzwischen bis auf sie leer. "Weil mir nicht der Sinn nach ihm stand!" "Aber warum, Momoko?", Yuri mischte sich ein, "Er ist so ein netter Kerl, gut aussehend, ein Spitzenfußballer, am College und sehr großzügig!" Momoko runzelte die Stirn. "War das ein Kuhhandel, oder was? Und außerdem hast du was vergessen. Ich glaube es ist Schürzenjäger!" Yuris Wangen färbten sich rosa. "Ich wollte doch nur sagen, dass du es gut getroffen hättest mit ihm!" "Weiß ich doch, Yuri!...Aber ich wollte trotzdem nicht!...Er hat es ziemlich übel aufgenommen und ich durfte mir einiges anhören!" Jetzt musste Hinagiku lachen. "Stimmt, er sah ziemlich sauer aus heute morgen!...Hat Yamato dich zur Schule gebracht?...Er ist uns entgegen gekommen!" Momoko nickte und knabberte an ihrem Sandwich. "Vielleicht solltest du ja mit Yamato gehen, Momoko! Immerhin sieht er auch ziemlich gut aus mit seinen schwarzen Haaren und diesen herrlich goldbraunen Augen! Und ziemlich groß ist er auch...wäre irgendwie passend!" Momoko sah sie an, als zweifle sie an ihrem Verstand. Auf diese verrückte Idee war sie in Bezug auf Yamato nie gekommen, obwohl Yuri Recht hatte. "Zu deiner Info! Yama-san ist mein Freund, mein bester Freund!...und im Moment habe ich keine Lust auf eine Beziehung. Vielleicht solltet ihr euch das bei euren weiteren Plänen zu Herzen nehmen!" Hinagiku meinte trocken, "Wenn es danach ginge, wirst du als Oma noch Jungfrau sein und außerdem werden wir irgendwann den richtigen finden!" Momoko schaute giftig. "Wie lange ich Jungfrau bin, geht dich nichts an und ehe ihr den richtigen findet, bin ich Oma!" Hinagiku hob nur die Brauen, um ihre Zweifel an dieser Aussage zu zeigen und Momoko fragte sich, wie lange es dauern würde, bis sie ihr den nächsten Kerl servierten. Zwei Wochen später war es dann so weit. Die Frühlingsferien hatten begonnen und Momoko hatte sich auf einen gemütlichen Abend vor ihrem Fernseher mit einer herzergreifenden Schnulze eingestellt, als es klingelte und ihre Mutter sie rief. "Momoko, kommst du bitte?" Genervt drückte Momoko die Stopptaste, schälte sich aus ihrer Bettdecke und zog sich aus einer Vorahnung heraus den Kimono über ihr Riesensweatshirt, bevor sie hinunter ging. Wie schon fast vermutet, sahen ihr Hinagiku und Yuri entgegen. Hinagiku grinste anzüglich, "Was, schon so früh zu Bett?...Heute ist Ferienanfang!...Wir machen einen drauf!" Momoko schaute grimmig. "Wer hat das entschieden?" Hinagikus Grinsen wurde breiter. "Wir!" Sie gab Yuri einen derben Schlag auf die Schulter, den diese mit einem scheelen Blick quittierte. Hinas oft so burschikose Art passte ihr überhaupt nicht. Momoko bewegte sich noch immer nicht. "Was machst du überhaupt hier?" Normalerweise war Hinagiku Freitags um diese Zeit schon in Tokio bei Takuro. Zum ersten Mal zeigte sich Verstimmung in Hinagikus Gesicht. "Takuro hat für ein Semester ein Stipendium an der Stanfort Universität in den Staaten. Er ist beim Packen und kommt morgen für drei Tage nach Hause. Dann ist er ein halbes Jahr weg!" "Tut mir leid, Hinagiku" "Ach, schon okay! Ist eine Riesenchance für mein Intelligenzmonster!" Hinagiku gab sich cool, doch Momoko sah ihr an, das ihr das nicht so leicht fiel, wie sie tat. "Wir sind hier um dich ins Peaches abzuschleppen und gemeinsam unseren Frust hinunter zu spülen!" "Wie kommst du drauf, dass ich gefrustet bin!" Yuri tat unscheinbar, etwas, dass sie ganz besonders gut konnte, "Ach, wir dachten eigentlich, dass du uns hilfst Hinagikus Frust hinunter zu spülen!" "Was, wenn ich gar keine Lust habe?" "Dann hab ich gleich noch mehr Frust!" Hinagiku machte ein Gesicht, wie drei Tage Regenwetter. Momoko ließ resigniert die Schultern hängen. "Na meinetwegen! Dann lass ich eben mein Video sausen!...Ich bin in zehn Minuten fertig." Momoko verschwand nach oben um sich um zu ziehen. Sie brauchte keine zehn Minuten und kam ziemlich schnell in kurzem dunkelblauen Kleid, enger Lederjacke und Stiefeletten die Treppe herunter. Das lange Haar hatte sie hochgesteckt. Von großartigem Make-up hielt sie nicht viel. Blaßrosa Lippenstift und Wimperntusche genügten ihr vollauf. "Was ist los? Wollt ihr hier Wurzeln schlagen?" Sie lief an den beiden, die einen zufriedenen Blick wechselten, vorbei zu ihren Eltern ins Wohnzimmer, um Gute Nacht zu sagen. Eine Stunde später wusste Momoko, warum die beiden sie ins Peaches geschleppt hatten. Kazuja und ein paar Freunde feierten dort den Geburtstag eines Kommilitonen und offenbar hatten sie von Anfang an vorgehabt, sie mit einem Jungen aus dem ersten College-Jahr zusammen zu bringen. Er hieß Kaji, war eine halben Kopf größer, als sie, hatte dunkles Haar, grüne Augen und sah sicher nicht schlecht aus. Momoko setzte ein undefinierbares Lächeln auf. Ihr war klar geworden, dass die beiden ihren nächsten Versuch starteten und sie zweifellos verkuppeln wollten. Momoko hatte kein Problem damit. Inzwischen hatte sie ihren Spaß an diesen Spielchen, bei denen immer die armen Jungs, die sich von Yuri und Hina Honig um den Bart schmieren lassen hatten, den Kürzeren zogen. Kaji konnte nicht abstreiten, dass ihm das Mädchen sofort gefiel, obwohl er nicht recht wusste, was er von ihrem Lächeln halten sollte. "Möchtest du was trinken?" Momoko strahlte ihn an. "Sicher gern, Cola light pur!" Sie sah ihm an, dass ihn das verblüffte, doch sie hatte die Absicht einen klaren Kopf zu behalten, um das Spiel überblicken zu können, denn sie hatte keine Lust, sich schon wieder Beleidigungen darüber anhören zu müssen, leere Versprechungen gemacht zu haben, wenn Kaji klar werden würde, dass er nicht landen konnte. Momoko hatte jedoch trotzdem ihren Spaß. Dem neuen Opfer ihrer Freundinnen war schnell klar geworden, dass sie keine leichte Beute war und im Moment machte er einen auf Kumpel. Immerhin wussten die meisten, dass Momoko Hanasaki mit dem ausgeflipptesten aller Collegestudenten eine dicke Freundschaft verband. Yamato Hideo hatte niemals ein Problem damit den Mädchen die Herzen zu brechen und er hielt nur Momoko in jeder Hinsicht die Treue. Kaji war entschlossen, diese kleine Süße herum zu kriegen, auch wenn das hieß, Geduld haben zu müssen. Es war weit nach Mitternacht, als Hinagiku und Yuri von links und rechts über sie her fielen und Yuri meinte, "Na ihr zwei, wie läuft's ? Man sieht und hört ja nichts mehr von euch!" Momoko funkelte sie an. "Blendend, Yuri, wir verstehen uns prächtig!" Kaji grinste. Er hatte inzwischen doch ein bisschen viel getrunken, "Da hat sie voll recht!" Hinagikus Begeisterung hielt sich in Grenzen. Sie ahnte, dass Momoko den armen Kerl an die Leine gelegt hatte. "Schön für euch!....Heh...Peach! Wir wollen gehen, kommst du mit?" Momoko sah Kaji an und hob bedauernd die Schultern. "Du siehst...ich hab keine Chance!...Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder!... du tanzt übrigens wirklich fantastisch. Sie stand auf und gab Kaji einen zärtlichen Kuss auf den Mundwinkel, wich jedoch seinem Versuch sie festzuhalten aus. "Bye! Kaji!" Kaji sah ihr nach und hatte das deutliche Gefühl, dass er von ihr lieber die Finger lassen sollte. Ohne jeden Zweifel war das gerade eine Abfuhr gewesen. "Du kannst es nicht lassen, sie Reihenweise vor den Kopf zu stoßen!", zischte Hinagiku auf dem Weg nach draußen, so dass es nur Momoko hören konnte und diese flüsterte zurück, "Wenn ihr nicht damit aufhören könnt!" "Woher willst du wissen, dass er nicht der richtige gewesen wäre?" "Hina, willst du es nicht sehen? Schon wenn sie sich von euch dazu überreden lassen, kannst du sie abhaken! Ein richtiger Mann sucht sich seine Frauen selber aus!" Hina schwieg. Sie fragte sich, ob Momoko sich möglicherweise schon lange ihren richtigen Mann ausgesucht haben könnte. Falls ja, wäre es wirklich interessant zu wissen, wer es war. Yuri stand mit Kazuja an der Garderobe. Kazuja hielt ihren und Momokos Mantel in der Hand. Er half zuerst Hinagiku und dann Momoko hinein. Keinem fiel auf, dass Momokos Gesicht ausdruckslos war, als seine Hände ihr dabei, bewusst, oder unbewusst, zärtlich über den Rücken strichen. Momoko begann sich zu fragen, was Kazuja für ein Spiel spielte und beschloss gleichzeitig, ihm aus dem Weg zu gehen, denn das letzte was sie wollte, war Yuris Beziehung zu zerstören. Für den Rest der Ferien blockte Momoko jeden weiteren Versuch ihrer Freundinnen, sie irgendwo hin zu schleppen ab, indem sie die meiste Zeit ihren Vater bei dessen Aufträgen begleitete und unterstützte. Beim Fotografieren konnte man ihr fast nichts mehr vormachen. Momoko hatte ein Auge für gute Bilder und ihr Vater war immer wieder sehr stolz auf sie, wenn er ihre Fotos betrachtete. Momoko hätte kein Problem damit gehabt, wenn die Ferien noch ein wenig länger gedauert hätten, denn nach den Ferien begann ihr letztes Highschooljahr und sie musste sich um ihren Abschluss Gedanken machen. Zum Glück waren ihre Leistungen in der Seniorhigh schon sehr viel besser, als in den ersten drei Highschooljahren, denn die Aufnahmeprüfungen für die Oberstufe hatte sie nur gerade so geschafft, doch da sie die Absicht hatte an der Tokio-Universität Journalistik zu studieren würde sie mit ihren bisherigen Leistungen nicht weit kommen und das hieß, dass sie sich in diesem letzten Jahr ran halten musste. Als allererstes musste sie sich jedoch wieder einmal mit Yuris und Hinagikus Plänen auseinander setzen, denn Yuri ließ bei der Sache mit Kaji nicht locker und sprach sie schon am ersten Schultag wieder darauf an. Sie waren auf dem Weg nach Hause und ihre Freundinnen hatten sie zielsicher in den Park gelotst. Für Momoko einen Zeichen, dass es eine Aussprache geben sollte und ausnahmsweise hatte sie nichts dagegen, denn sie war fest entschlossen, diesem Unfug endlich ein Ende zu machen. Sie hatte in diesem Jahr andere Sorgen. "Kaji hat nach dir gefragt! Ich habe ihn im Bluelight getroffen!" Momoko ging ein paar Schritte vor den beiden und sagte eine ganze Weile nichts. Yuri machte sich schon Hoffnungen, während Hinagiku sich fragte, was das werden würde. Momoko war zu ruhig, um einen ihrer Sprüche zu machen. "Sagt mal, habt ihr eigentlich auch noch was anderes im Kopf, außer Jungs?" "Ähh....!" Yuris Mund stand einen Moment lang unschön offen. Eine Seltenheit, die Hinagiku grinsen ließ. Momoko drehte sich zu ihnen um und lief rückwärts weiter. Ihr Gesicht war ernst, nicht spöttisch, nicht cool, nicht genervt - ernst. Hinagiku begriff, dass sie meinte, was sie sagte, doch Yuri weigerte sich. "Ich hab dir nur gesagt, dass er nach dir gefragt hat!" "Sicher und ich weiß, worauf du hinaus willst!" Wieder einmal tat Yuri unschuldig. "Ich will auf gar nichts hinaus!" "Yuri...sieh es doch endlich ein...Ich werde mich nicht von euch mit einem Kerl eurer Wahl verkuppeln lassen!" "Das tun wir doch gar nicht... wir bieten dir nur Möglichkeiten!...Sag doch auch mal was Hinagiku!" Hinagiku schwieg weiter. Momokos Gesicht sagte ihr, dass sie es diesmal wirklich ernst meinte. Etwas hatte sich geändert. Momoko hatte nicht die Absicht, sich zu verlieben und erst mal andere Pläne, dass stand fest. "Yuri, kapiere es endlich! Ich dachte, du bist so intelligent!...Ich entscheide ob und wann ich mir einen Freund suche!... Ich habe im Moment absolut keinen Bock mich auf eine Beziehung einzulassen! Geht das wirklich nicht in deinen Kopf?" Yuri war ratlos. "Aber Momoko...alle wollen doch..." "Es kann ja sein, dass du dir nicht vorstellen kannst, dass ich keine Beziehung möchte, wahrscheinlich bist du von deiner eigenen großen Liebe geblendet und siehst das durch eine rosa Brille, ist mir auch egal!...Ich habe mich anders entschieden...irgendwann werde ich schon den richtigen treffen und das ist bestimmt keiner den ihr aussucht! Ich habe keine Lust auf einen Kerl vom College, der Fußball spielt, bloß weil ihr ihn aussucht. Vielleicht stelle ich mir ja sogar was ganz anderes vor!" "Aber...." Yuri hatte nicht die Absicht Momokos Argumente zu verstehen und so ging es weiter hin und her, während Hinagiku sich heraus hielt und Momoko beobachtete. Sie fragte sich, was hinter Momokos beängstigend schlüssiger Argumentation steckte. "Mann, da komm ich überhaupt nicht drüber weg! Nach mehr als zehn Jahren ...und dann bist du auch noch wieder in meiner Klasse!" Kazuja betrachtete seinen Begleiter noch immer ein wenig fassungslos. Er war vor Jahren in der Grundschule sein bester Freund gewesen, bevor er mit seiner Familie aus beruflichen Gründen nach Frankreich gegangen war. "Meine Mutter hat dafür gesorgt, dass ich in ein ordentliches College komme und vielleicht auch gleich noch ein paar alte Bekannte treffe!....Auch, wenn ich zu geben muss, dass es eine Weile gedauert hat, bis mir eingefallen ist, woher ich dich kenne!" "Na, ja, zehn Jahre sind ne lange Zeit und ich muss zugeben, dass ich dich vermutlich nicht erkannt hätte, wenn du nichts gesagt hättest! Du hast dich ganz schön verändert!" "Is ganz was anderes in Europa! Die Girls sind nicht halb so verklemmt, wie hier!" Kazuja lachte, "Das kannst du nicht über einen Kamm scheren! Hinagiku, Yuris Freundin ist ganz locker drauf! Aber sie hat schon einen Freund!" "Ich hab ganz bestimmt keinen Bock auf ne Freundin! Yuri ist deine Freundin! Stimmt's?" "Ja, warum?" "Hab so was gehört!" "Ach ja?", Kazuja wirkte ein wenig verspannt. "Sie schließen Wetten drauf ab, wenn du deine Verlobung mit ihr bekannt gibst!" Jetzt lachte Kazuja wieder. "Na dann bin ich mal auf den Ausgang gespannt!" Sein Gegenüber sah ihn an und schwieg. Kazujas Ausdrucksweise sagte ihm, dass er wohl das Selbe darüber dachte, wie er. "Du willst sie hier treffen, richtig?" "Keine Ahnung, ob das klappt, aber normalerweise nehmen sie meistens diesen Weg!" "Dann werd ich dich mal deinem Glück überlassen!" "Ach Quatsch! Ich möchte dich Yuri vorstellen! Immerhin warst du mal mein bester Freund und hast garantiert eine große Zukunft als Torwart in unserem Fußballteam!" "Hoffentlich trifft sie da nicht der Schlag!" Kazuja musste wieder lachen. Momoko war es inzwischen überhaupt nicht mehr nach lachen zu Mute. Sie wurde langsam ärgerlich und fragte sich, ob Yuri nur so begriffsstutzig tat, oder es wirklich nicht verstand. "Yuri, ich warne dich zum letzten Mal! Hör endlich auf mit dem Mist! Ich ertrage das nicht mehr...ich will jetzt keinen Freund!...Ich will meine Ruhe!...Ich hab im Moment andere Sorgen!" Momoko lief noch immer rückwärts vor den beiden her und fühlte sich unter Hinagikus aufmerksamen Blick gar nicht wohl. Sie hatte bis jetzt gar nichts gesagt, ließ sie aber nicht aus den Augen und das konnte nichts gutes bedeuten. "Was denn für Sorgen, Momoko?...Wenn du irgendwelche Probleme hast, helfen wir dir doch!" Momoko schnappte über. "Ich habe keine Sorgen und keine Probleme, bei denen du mir eine Hilfe wärst!...Nicht so lange du so weiter machst!" Yuri reagierte nicht und starrte perplex auf etwas hinter ihr. Auch Hinagiku sah verblüfft aus und Momoko wandte sich um, nur um heftig gegen jemanden zu prallen, der offensichtlich genauso wenig auf den Weg geachtet hatte, wie sie. Sie wäre zu Boden gestürzt, wenn sich nicht ein Arm um ihre Taille geschlungen und sie fest gehalten hätte. Momoko schnappte nach Luft, als eine warme Stimme mit seltsamem Akzent sagte, "Pardon, Mademoiselle, j'ai été absent!(Keine Ahnung ob das richtig ist...nur eine düstere Erinnerung an meinen Französischunterricht)...äh...sorry...ich hab nicht aufgepasst, meine ich!" Momoko wandte den Kopf und spürte ein Kribbeln im Nacken, als sie dem Blick des Mannes Begegnete, mit dem sie zusammen geprallt war, begegnete. Nie zuvor hatte sich einem so kühl abschätzenden Blick ausgeliefert gesehen. Er hielt sie noch immer fest und lächelte nun undefinierbar. Momoko registrierte nur langsam, dass er mindestens eineinhalb Kopf größer war als sie, lange dunkle Haare und drei Ringe im Ohr hatte, und verdammt gut aussah. Sie hatte das unbestimmte Gefühl, dass er sie bewusst nicht los ließ. Sie spürte Hitze von dem Arm um ihre Taille ausgehen. Verwirrt stotterte sie, "E...Ent...Entschuldigung!" Er entgegnete nun leicht amüsiert, "Alles okay, Kleine?" Sie brachte ein mühsames Nicken zu Stande und spürte mit einem Mal ungewohnte Hitze in den Wangen. Was war mit ihr los? Momoko konnte sich nicht erinnern, jemals so aus dem Konzept geraten zu sein. Wer in aller Welt war dieser Typ? Yousuke Fuuma, denn der war es, stellte Momoko nachdrücklich behutsam auf die Füße, denn bis jetzt hatte sie in seinen Armen gehangen, wie ein abgeknicktes Blümchen. Sie wirkte ein wenig aufgelöst, doch das beeindruckte ihn nicht. Er war nichts anderes gewöhnt, auch wenn er feststellte, dass das Federgewicht ihn anmachte. Momoko trat einen Schritt zurück und er ließ sie los. Erst jetzt begann ihr Verstand langsam wieder zu funktionieren. "Ich hoffte du hast dir nicht wehgetan!" Sie schüttelte hastig den Kopf. "Entschuldigung, es war meine Schuld, ich...!" "Kein Problem, ich hab schließlich auch nicht aufgepasst!" Spätestens da wandte Hinagiku ihren Blick Momoko zu. Sie hatte mitten im Satz aufgehört und wirkte paralysiert, etwas völlig Neues. Momoko sammelte sich und sah zu Kazuja, der sein übliches schiefes Lächeln auf den Lippen hatte, das sie so sehr liebte. Anders schaffte sie es nicht, ihr Gedanken zu ordnen. Was stellte dieser Fremde mit ihr an? "Was machst du denn für'n Blödsinn, Momoko?" "Grundsatzdiskussionen!" Kazujas mildes Lächeln brachte sie in die Realität zurück und sie riss sich zusammen. Der Blickwechsel der beiden mochte unauffällig wirken, doch in Momokos Augen spielte sich ein Ausdruckwechsel ab, der nur Yuri entging, denn diese starrte noch immer Kazujas Begleiter an. "Im Park?" Er ging zu Yuri und gab ihr einen Kuss, was ihm endlich ihre volle Aufmerksamkeit zu Teil werden lies und nickte dann Hina grüßend zu, die noch immer Momoko fixiert hatte. Niemals zuvor hatte sie auf einen Schlag so viel von deren Gefühlen gesehen, wie in den letzten Augenblicken. "Yuri, Hina, Momoko...! Das ist Yousuke Fuuma, ein Freund aus der Grundschule, der seit diesem Semester mit am College ist!...Kommt gerade aus Frankreich! Yousuke, das sind Yuri, Hinagiku und Momoko!" Yousuke grinste die drei Mädchen an, die ihn noch immer ein wenig befremdet ansahen, doch das war eine Reaktion, die er schon kannte und inzwischen ignorierte, seine langen Haare, die drei Ohrringe und seine lässige Haltung wollten so gar nicht zu der Uniform des hiesigen Elitecolleges passen. Sein Blick blieb an Momokos hängen und deren Augen wurden ein wenig kühler, obwohl sie doch so herrlich himmelblau waren. Ohne Zweifel hatte sie sich gefangen, doch Yousuke stellte fest, dass er nichts lieber wollte, als sie wieder aus der Fassung zu bringen. Diese kühle Art gefiel ihm gar nicht und er war entschlossen, dass so schnell wie möglich zu ändern. Yousuke Fuuma war zurückgekehrt, doch er hatte ebenso wie alle anderen keine Erinnerung mehr daran, was und wer er noch vor wenigen Monaten gewesen war. Momoko wich seinem Blick aus und wandte sich an Yuri und Hinagiku. "Schätze Mal, ihr habt begriffen, was ich meine!...Ich hab noch ein bisschen was vor!...Wir sehen uns Morgen!...Ciao!" Ohne Yousuke und Kazuja noch eines Blickes zu würdigen wandte sie sich ab und ging. Hinagiku folgte ihrem Beispiel. Sie hatte nicht das Bedürfnis das fünfte Rad am Wagen zu spielen und auch Yousuke entschloss sich zu verschwinden, auch wenn er keinen Plan hatte, was er mit seiner Zeit anfangen sollte. "Wir sehen uns Morgen im College, Salut!" "Ja, bis Morgen, Yousuke!" Kazuja sah ihm einen Moment lang nach, bevor Yuri ihm den Arm um die Taille schlang und so seine Aufmerksamkeit beanspruchte. Er wusste bis jetzt nicht so recht, was er von seinem ehemals besten Freund halten sollte. Nur wenig später ließ Momoko neben der Mauer des Aussichtspunktes ihre Tasche zu Boden fallen und lehnte sich dagegen. Eigentlich hatte sie heute nichts mehr vorgehabt und wäre gern mit Hina und Yuri noch ein bisschen bummeln gegangen, doch deren Verhör hatte ihr die Laune verdorben und das Auftauchen von Kazuja und diesem Fuuma hatte sie endgültig aus dem Konzept gebracht Gedankenverloren starrte sie in den Sonnenuntergang, der immer ein seltsames Gefühl von Sehnsucht bei ihr hinterließ. Vermutlich hatte Yuri recht und im Grunde ihres Herzens sehnte sie sich nach einer glücklichen Beziehung, doch Momoko würde das niemals zugeben und sie würde sich auch nicht von den beiden verkuppeln lassen, ganz gleich, wie nett sie den jeweiligen Jungen fand. Das einzige Problem dabei war Kazuja. Momoko ließ resigniert den Kopf hängen und vergaß den Sonnenuntergang. So lange sie es nicht schaffte, ihre leidige Verliebtheit loszuwerden würde nichts besser werden. Das wusste sie ganz genau. "Muss ein mieses Gefühl sein, wenn man in den Freund der besten Freundin verknallt ist" Erschrocken wandte Momoko den Kopf, riss sich jedoch sofort zusammen. An einen Pfosten des Pavillons gelehnt stand kein anderer als dieser Yousuke. Seine braunen Augen hatten sie fixiert und Momoko spürte wieder die Hitze, die seine Aufmerksamkeit sofort in ihr auslöste, doch sie hatte nicht die Absicht das zu zeigen. Yousuke war enttäuscht. Er hatte gehofft ihre Fassade noch einmal bröckeln zu lassen. Im Park war sie viel hitziger gewesen, obwohl es da sicher nur um Lappalien gegangen war. Momoko nahm ihre Tasche und sah ihn nun kalt an. "Das geht sie nichts an!", entgegnete sie schnippisch. Sie hatte schon geahnt, dass ihr Blickwechsel mit Kazuja bemerkt worden war, doch sie würde niemandem die Genugtuung geben, sie damit aus der Fassung zu bringen. Ohne ihn noch einmal anzusehen, ging sie davon. Sie hatte nicht das geringste Bedürfnis nach der Gesellschaft dieses Yousuke Fuuma, denn dazu irritierte er sie zu sehr, ohne dass sie sich richtig klar war warum. An die eine, sehr realistische Begründung, wollte sie lieber gar nicht denken. Yousuke sah ihr nach. Ihre Antwort hatte ihn überrascht. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie die Wahrheit einfach so im Raum stehen lassen würde. Offensichtlich befürchtete sie nicht, dass er ihr kleines Geheimnis verraten würde und er grinste bei dem Gedanken, dass sie damit vermutlich richtig lag. Was ging ihn das Herzleid dieses kleinen Hitzkopfes an. Ihm gingen ganz andere Sachen durch den Kopf, wenn er sie ansah. Mit einem hintergründigen Lächeln sah er aufs Meer hinaus und beobachtete, wie der letzte Rest blutroter Sonne hinter dem Horizont verschwand. Er hasste diese Naturspektakel und konnte es dann nicht erwarten, dass endlich die Nacht herein brach, denn solch blutrote Sonnenuntergänge hinterließen bei ihm brennende Verzweiflung, die er nicht verstehen konnte und nicht haben wollte. So! Das war die Eröffnung! Das nächste Kapitel heißt 'Gezinkte Karten' Und kommt pünktlich in einer Woche! Bye, KimRay Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)