Dämonisches Bruderherz von Izami (Fang mich, wenn du kannst..) ================================================================================ Kapitel 3: Gesang der Nacht --------------------------- Ein Begrüßungsmahl? Shirou fing an zu grinsen und klopfte sich auf den knurrenden Bauch. Das war auch bitter nötig! Schließlich musste sie den ganzen Weg hier her wandern, denn der liebe Direktor hatte natürlich sicher bessere Sachen zu tun gehabt. Der junge Exorzistenausbilder konnte das kokette Grinsen des Dämons förmlich vor seinem geistigen Auge sehen. Eine Ader zeichnete sich auf seiner Schläfe ab und er trat kurz seinen Rucksack. „Dieser miese..“, er sprach nicht weiter, sondern fletschte nur wütend die Zähne. Mit einer gekonnten Drehung wandte sich Shirou dem großen Eichenholzschrank zu, dann lehnte er seufzend seine Stirn an dessen Tür und schloss langsam die Augen. Irgendetwas störte ihn. Fujimoto hatte sich schon immer auf seine Sinne verlassen können und in diesem Fall sagte er ihm, dass hier auf jeden Fall etwas nicht stimmen konnte. Es war ein bedrückendes Gefühl und in diesem Haus war es definitiv am Stärksten. Er musste sich eingestehen, seine Kraft schwand und es viel ihm immer schwerer sich zu konzentrieren. Vielleicht lag es aber auch nur an den vielen Bannsprüchen, die er heute schon hatte rezitieren müssen. Als es plötzlich an der Tür klopfte wurde der Pharmaziemeister aus seinen Gedanken gerissen. „Fujimoto-san! Wir sind zurück und wollen Bericht erstatten!“ ertönten von draußen die Stimmen der Exorzisten. Shirou bat sie herein und lauschte ihrem Report. „Ich habe einige Leute befragt, nachdem ich das Gebiet untersucht und analysiert hatte. Die Männer schienen ziemlich ahnungslos, doch konnten mir die meisten Frauen des Dorfes einige Fragen beantworten. Viele von ihnen berichteten mir, dass ihre Männer das Haus verlassen, wenn die Nacht naht. Doch als sie ihre Männer zu Rede gestellt haben, konnten die sich an nichts mehr erinnern. Und die Damen glauben ihren Gatten, aber ich finde es sehr seltsam, dass nur die Männer auf „Etwas“ reagieren. Das ist sehr untypisch für Dämonen, denn ihnen ist das Geschlecht meist egal.“ Beendete ein etwas jüngerer Auszubildender, mit dunkelbraunen Haaren, seinen Tagesbericht. Shirou zog eine Augenbraue nach oben und verzog dann die Augen zu schlitzen. Seine Stirn runzelte sich und er strich sich mit den Fingern über den blond-weißen Stoppelbart am Kinn. Nur Männer, hm? Der Exorzist schaute auf die Uhr und meinte: „Die Familie hat uns zu einem Begrüßungsmahl eingeladen. Wir sollte uns stärken, damit wir heute Nacht gewappnet sind, falls dieser Dämon angreift.“ Voller Freunde stimmten die Auszubildenden Shirou zu. Auch sie hatten großen Hunger und waren ausgelaugt von der langen, anstrengenden Reise. Sie ließen ihre Sachen in den Zimmern, des großen Gasthauses und begaben sich in den Speisesaal der Familie Utsukushī. Die Augen aller Gäste weiteten sich und glitzerten vor Erstaunen. Die kleinen Speicheltropfen an ihren Mundwickeln waren kaum noch zu übersehen. So ein schön angerichtetes Mahl bekamen sie nicht häufig zu sehen. Es gab alle Arten von Fleisch, angerichtet mit Früchten und Gewürzen. Gemüse so weit das Auge reichte, mit verschiedenen Soßen und noch viele weitere Beilagen. Fujimotos Herz machte einen Satz. Wann hatte er das letzte Mal so gut essen können? Alles sah so lecker aus. Es schien mit so viel Liebe gekocht worden zu sein, dass der junge Paladin sich noch einmal bei dem Bürgermeisterpaar, für die Gastfreundschaft bedankte. Als jeder seinen Platz eingenommen hatte, nahm sich Shirou ein großes Stück lecker angerichtetes Fleisch. Was das genau war.. lecker schmecken tat es jedenfalls! Die Mangostückchen waren sehr kreativ angerichtet, in einem Art Fächer, und verliehen dem Fleisch und dem Reis einen süßlichen Geschmack. Es wurde fleißig geredet und getratscht. Aber auch fragen zur Mission wurden an Fujimoto und seine Helfer gestellt. Diese ließ er gekonnt, aber höflich abblitzen und widmete sich wieder den wunderbaren Speisen. Hier gehörte das Thema nun wirklich nicht hin. Es gab hier einfach zu viel und er hätte auch gerne alles probiert, aber nach einiger Zeit war sein Magen voll. Er konnte seinen Bauch schon platzen sehen und lachte bei der Vorstellung, wie Mephisto aus der Wäsche schauen würde, wenn auf dem Missionsbericht stehen würde: » Fujimoto Shirou verstarb, als er sich den Wanzt vollschlug, da er zu Hause nicht so viel gutes Essen bekommen konnte! « Getränke gingen auch viele über den reich gedeckten Tisch, aber leider kein Alkohol. Zum Bedauern des Paladin, aber er selbst wusste, diese Nacht würde der Alkohol nur stören. „Ich bedanken mich hiermit noch einmal für das herrliche Mahl, auch im Namen meiner Begleiter und bitte um Entschuldigung, dass wir sie jetzt schon verlassen. Aber wir müssen alles für die Mission vorbereiten.“ Der Meister der Pharmazie verbeugte sich und machte sich auf den Weg zurück in das Gasthaus, die anderen folgten ihm. Sie musste dazu durch einen Überdachten Gang gehen, der nach draußen führte. Es war schön den seichten Wind zu spüren und die frische Luft einzuatmen. Es roch nach Gras, denn der Durchgang führte neben einem größeren Garten mit Rasen vorbei. Wildblumen, aber auch gepflanzte Rosen wuchsen dort in Hülle und Fülle, doch es sah nicht überwuchert aus. Als sie schließlich an ihrer Unterkunft ankamen, zogen sie sich in ihre Zimmer zurück. „Schlaft etwas. Um genau 23:45 Uhr treffen wir uns vor dem Gasthaus.“ Wies Shirou seine Untergebenen an. Mit einem „Jawohl!“ stimmten sie ihm alle zu. Fujimoto öffnete die die Holztür zu seinem Zimmer und legte sich auf sein weiches Bett. Vorher zog er noch seine schwarzen Stiefel aus und schmiss sie lieblos in eine Ecke des Zimmers. Er starrte an die getäfelte Decke. Hatte nicht ein Auszubildender gefehlt? Oder bildete er sich das ein? Naja vielleicht war dieser auch nur schon mal vor gegangen oder auf die Toilette. Aber etwas anderes machte ihn auch noch stutzig. Der Garten. Er schüttelte den Kopf und schloss erschöpft die braun-roten Augen. Schlaf war jetzt erstmal wichtiger. In zwei Stunden würde er das alles genau unter die Lupe nehmen. Es dauerte nicht lange und der Exorzistenausbilder war eingenickt. . . . Er saß senkrecht im Bett und blinzelte verwirrt. Hatte da etwa jemand seinen Namen gerufen? Völlig perplex schloss der Paladin seine müden Augen und versuchte noch einmal genau hinzuhören. Sein Kopf bewegte sich dabei leicht nach oben und seine Ohrmuscheln zuckten. » Shirou.. « DA! Der Exorzistenausbilder riss die Augen wieder auf und sprang aus dem weichen Bett. Er eilte zu seinen Stiefeln und stopfte sich förmlich hinein. Diese dämlichen Schnürsenkel! Ausgerechnet jetzt mussten sie sich verknotet haben! » Shirou.. « Er gab auf und schob sie sich einfach hastig in die schwarzen springerähnlichen Schuhe. Nachdem der brillante Exorzist die dunkle Holztür der vorübergehenden Bleibe geöffnet hatte, lief er der Stimmte hinterher. Stehen bleiben konnte er nicht und ehe er sich versah, war er im Banngesang des Wesens gefangen, was ihn gerufen hatte. Seine Füße trugen ihn weiter und nicht viel später tauchten mehr Männer neben ihm auf. Sie starrten gedankenlos nach vorne, dem Banngesang total verfallen. Die Stimme wurde lauter und hypnotisierender. Waren das sie Männer von denen Igor in seinem Bericht gesprochen hatte? Neben ihm liefen auch ein paar seiner Auszubildenden. Scheiße, das war jetzt aber verdammt ungünstig! Irgendwie…!!! Der Paladin verlor seine Gedanken, da das Lied des Dämons die Oberhand gewonnen hatte. ♪ ~Kommt in meinen Garten und spielt mit mir, Habt keine Angst und stillt eure Gier, Niemand wird euch böse sein, Denn unser kleines Geheimnis bleib geheim~ ♫ Der Gesang führte sie alle in den prächtigen Garten der Bürgermeistervilla. Dort stand eine wunderschöne Frau mit blonden langen Haaren. Leicht bekleidet war sie und roch an den roten Rosen, die schon etwas mit Tau bedeckt waren. Der durchsichtige rosa Stoff der um ihre Hüfte gewickelt war und das rote Höschen schmeichelten ihrer schlanken Figur. „Ihr seid gekommen meine Lieben, nun lasst mich euch eine schöne Nacht bereiten~“ flüsterte die junge liebreizende Frau den Rosenblättern entgegen und drehte sich tänzelnd zu der Männermenge um. Schauspielerisch und galant wich sie all den Herren aus, welche ihre Aufmerksamkeit nicht erregt hatten und blieb schließlich vor Shirou stehen. „Was für ein schöner Mann du doch bist~“ raunte sie ihm sanft ins Ohr und spazierte um ihn herum. „Stärke und Entschlossenheit erkenne ich in deinen animalisch rot-braunen Augen.. aber auch Lust~“ säuselte sie weiter und strich ihm über die Brust. Shirous Augen jedoch waren trüb und glanzlos durch ihre Worte geworden. Mit der anderen Hand strich die elfengleiche Frau über Fujimotos Kinn und über seine leicht zitternden Lippen. Sie öffnete die silberglänzenden Knöpfe seines langen dunklen Trenchcoats und lies ihn zu Boden gleiten. Die anderen Männer starrten die beiden gedankenlos an. „Ich weiß das du mich anfassen willst, mein Schöner..“ flüsterte das weibliche Geschöpf und zog Shirou an seiner Krawatte näher zu sich. Schließlich verwickelte sie den jungen Exorzisten in einen verführerischen Kuss. . . . Giftgrüne Augen durchdrangen das Dunkel der Nacht und erblickten ein Licht im Dorf Hana no mura. „Und mein unwohles Gefühl weist mir den Weg zu diesem unglaublich lüsternen Mann..“ sprach eine Stimme. Der große schlanke Mann landete auf dem Bach der Villa der Utsukushīs. „Befreie das Tier in dir, mein Liebster~!“ wisperte die Frau gegen Shirous Lippen und löste die ohnehin schon dünn geschnürten Träger ihres bikiniartigen Oberteils. Die Hände des verzauberten Exorzisten wanderten zu ihrer Brust und ihre öffneten die locker sitzende schwarze Stoffhose des Betörten. „Tsk… Du hast auch nur Frauen im Kopf, oder?“ Mephisto schwebte neben den beiden seelenruhig herunter. „Wer.. WER BIST DU?!“ war die junge Dame außer sich. Er war nicht von ihrem Fluch betroffen. Aber wie konnte das nur sein? „Gestatten man nennt mich Mephisto Pheles, Sohn des einen dunklen Herrschers..“ ein grausames Lächeln umspielte des Dämons Lippen. „W-was? Einer meiner Brüder..? Warum bist du hier..? Willst du etwa meinem Spiel beiwohnen?“ nun begann auch die wunderschöne Frauengestalt wieder zu schmunzeln. „Deinem Spiel? Welch armselige Schachfiguren du dir doch ausgesucht hast, meine liebe..“, er riss ihr mit einer Hand die Haut vom Gesicht, „Schwester?“ Der Dämon fing an zu kichern. „Was würden sie wohl tun wenn sie wüsste, wie du wirklich aussiehst~“ Eine widerlich lange Zunge und dunkle schuppige Haut trat unter der zarten rosefarbigen Haut der Frau hervor. Doch das Grinsen verschwand nicht aus ihrem Gesicht. „Hehehe.. HAHAHAHAH~ und du siehst er hört trotzdem nicht auf~“ lachte sie ungehemmt. Denn Shirou machte sich an ihrem Höschen und ihrem Hüfttuch zu schaffen. „Dann sollten wir den Bauern etwas von der Königin ablenken, findest du nicht?“ Mit einem Fingerschnipp erschuf Mephisto ein zweites ich seiner selbst und holte galant mit dem Schirm aus, sodass sie Fujimoto weichen musste. „Oh glaubt ihr wirklich das würde meinen Zauber brechen, eure Majestät?“ die Augen der nun immer hässlicher werdenden Frau blitzten bedrohlich gelb auf. „Mann nennt mich nicht umsonst den Ritterlichen..“ belächelte Sir Pheles seinen Satz und drehte sich zu Shirou um „Nun denn mein zweites Ich wird euch Aufmerksamkeit schenken, holde Maid.“ Beißende Ironie zierten die Worte des Schulleiters, dann konzentrierte er sich ganz auf den verhexten Paladin. „Verdammt Shirou, was zu Hölle machst du?! Fällst auf den Trick dieses hässlichen Biestes herein?!“ Doch Shirou antwortet ihm nicht. . . . So eine liebliche Gestalt hatte er noch nie in seinem Leben gesehen. Und sie hatte ihn geküsst und wollte weiter gehen!!! Der junge Pharmaziemeister verwickelte „sie“ in einen weiteren Kuss. . . . Mephistos Augen wurden weiter als Fujimoto ihn küsste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)