Psyche von Uchan382 (Akatsuki Rising) ================================================================================ Prolog: Stimmen in der Nacht ---------------------------- So, hier nun meine erste Naruto FF. Ich hab mich einfach mal an eine Idee gesetzt, die mir im Englischunterricht in den Sinn gekommen ist. Nun stellt man sich die Frage, WTF machen wir im Unterricht um so eine Idee zu bekommen? XD Paring: NarutoXSasuke, ItachiXDeidara Genre: Angst, Horror, Mystery und "bad" Language (Kann allerdings noch mehr reinfallen, wie zum Beispiel mein übler Humor.) Hier noch einmal gesagt, dass mir die Figuren nicht gehören sondern nur nach meiner Nase tanzen. Ich hoffe euch gefällt das erste Kapitel und ich hab an dieser Stelle hier nichts vergessen. Und habt ihr Fragen und Anregungen für mich? Na dann immer her damit ^-^ Viel Spaß mit "Psyche". Lg Uchan ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Unheimlich flackerte das Licht im Flur der Psychiatrie. Die Nacht war fortgeschritten und das Personal hatte sich schon lange in den wohlverdienten Feierabend verabschiedet. Heute war wieder einer der Nächte, in denen Naruto nicht schlafen konnte. Seit der Nacht vor einigen Wochen war er nicht mehr fähig zu schlafen. Er traute sich einfach nicht seine Augen zu schließen. Jeden Abend hörte er ihre Schreie, sah das Blut an ihrem Körper herunterfließen, hörte die gurgelnden Laute die ihre Kehle verließen. Er hatte Angst, blanke Panik ergriff sein Herz. Er wollte das einfach nicht mehr sehen. Seit jenem Abend hatte er nicht mehr ruhig geschlafen. Psychologen und Ärzte waren dabei an ihm zu verzweifeln. Seinem Vater war es nicht erlaubt mit ihm zu sprechen. Sie wollten Aussagen, wollten den jagen, der ihm und seiner Mutter das angetan hatte. Doch darüber sprechen konnte er nicht. Er wollte nicht böse sein. Er wollte nicht, dass das Böse wieder kommt, wenn er darüber redete. Seine Mutter... Langsam stiegen ihm wieder die Tränen in die Augen. Warum ließen ihn diese Bilder nicht in Ruhe? „Hast du Angst?“ Er stockte. Hatte er das gerade wirklich gehört? „Ja, hast du.“ Der blonde Junge setzte sich vorsichtig in seinem Bett auf. Es knarrte leise bei jeder Bewegung. Leicht panisch sah er sich um. War er doch nicht alleine? „Du bist niemals alleine.“ Diese Stimme, die er hörte, klang ruhig und friedvoll und schien direkt in seinem Kopf wieder zu hallen. „Wer bist du?“, fragte er verängstig. „Ein Freund. Ich bin hier um dir zu helfen.“ Naruto schüttelte den Kopf. „Naru-chan will nicht, dass ihm jemand hilft. Es ist Naru-chans Schuld. Niemand soll wegen Naru-chan leiden.“ Ein sanftes Lachen war die Antwort darauf. „Glaub mir, ich werde nicht leiden. Ich werde leiden, wenn ich dir nicht helfen darf.“ „Wirklich?“ Der junge Blondschopf hatte da noch seine Zweifel. „Was ist, wenn der Böse wieder kommt?“ Kurz herrschte Stille. „Dann werde ich dich beschützen. Du musst mich nur zulassen, Naru-chan.“ Naruto stand auf und tapste auf nackten Füßen zur Tür. „Wenn du den Bösen weg machst, dann darfst du mir helfen.“ Der Kleine konnte nicht mehr. Er wollte hier nur noch raus. Er hatte alles verloren, seine Mutter, seinen Vater und seinen besten Freund... Sasuke... Warum hatte er ihm nie geantwortet? So oft hatte er ihm Bilder und Briefe geschickt, doch hatte er nie eine Antwort erhalten. „Bist du dann mein bester Freund?“ Es war ihm wichtig. Er brauchte einen Freund. Er fühlte sich so allein. Leise fing der Knirps an zu schniefen. „Naru-chan will nicht alleine sein!“ „Ich werde dich nie wieder alleine lassen. Lass mich zu und du wirst stark sein für deine Mama im Himmel und deinen Papa. Ich werde dich und alle anderen beschützen.“ Naruto sah an die Decke. „Und Papa wird nicht böse werden?“ Leichte Zweifel hatte er noch. Er wollte nicht mehr böse sein. „Dein Papa hat mich doch zu dir geschickt. Also wird er mir sehr dankbar sein, dass ich dir helfe. Auf Naru-chan wird er sehr stolz sein. Lass mich zu Naruto.“ Sein Papa würde stolz auf ihn sein? Konnte er dann anders, als dieser Stimme zu vertrauen? „O.K. Naru-chan wird alles tun um Papa stolz zu machen!“ Der Kleine spürte einen kalten Luftzug. Auf einmal hörte er sein Bett quietschen. Erschrocken drehte er sich um und sah geschockt auf das Wesen, welches auf seinem Bett saß. Ein fuchsähnliches Tier. Es sah selbst noch sehr jung aus, obwohl es körperlich größer war als Naruto. Seine 9 Schweife legten sich um dessen Körper. Naruto fing an zu zittern. „Wer bist du?“, fragte er verängstigt. „Mein Name ist Kurama und ab heute, bin ich dein bester Freund.“ Mit den Worten sprang das Fuchswesen auf ihn zu. Als Kurama Narutos Körper berührte, wurde dem Jungen heiß und kalt. Er spürte einen elektrischen Schlag und fiel zu Boden. Die Lichter im Flur flackerten und erloschen dann gänzlich. Der Trakt der Psychiatrie lag nun in völliger Dunkelheit. Bis zum nächsten Morgen an dem ein kleiner Junge nicht mehr so sein würde wie bisher. Kapitel 1: Zurück in Japan -------------------------- So, Hier kommt das zweite Kapitel. Ich werde mich bemühen die Länge nun beizubehalten. An der Stelle ein ganz großes Dankeschön an die Kommischreiber: Onlyknow3 und Michan-chan ^-^ Und auch an all die, die Geschichte in ihre Favos aufgenommen haben *-* Als Warnung ab jetzt gilt die Sprache meines Lieblingsfuchses ._.° Der kleine kann nämlich sehr... "böse" auf Englisch fluchen XD (Englisch, da ich a) kein Japanisch spreche und b) Kurama Englisch als Sprache gewohnt ist.) Bei Fragen, Anregungen oder Fehlerentdeckung traut euch ruhig mich anzuschreiben. Ich beiße nicht... Eigentlich XD P.S: Ich hab Mikoto nun einfach den Nachnamen Akazawa verpasst ._. Meine Beta fand es hübscher, wenn sie einen Mädchennamen bekommt. Bei Narutopedia hab ich nichts gefunden XD Wer also weiß wie ihr eigentlicher Mädchenname lautet, dann sag mir einfach bescheid und ich ändere es ;-;° Man möge mir diese Künstlerfreiheit verzeihen *verneig* ---------------------------------------------- Endlich setzte der Flieger auf. Er hasste es so lange in einem engen Raum eingeschlossen zu sein. Jedes Mal hatte er das Gefühl, als würden die Wände immer näher kommen. Das Gefühl wie eine Sardine in einer Konservendose zu sitzen, die auf ihre endgültige Vernichtung wartete, war in den letzen Minuten so stark geworden, dass es ihm die Luft abschnürte. Betont emotionslos sah er aus dem Fenster. Sieben Jahre. Sieben Jahre war es nun her, dass er mit seinen Eltern nach Amerika gezogen war. Ob sich etwas verändert hatte? Natürlich hatte sich etwas verändert. Er hatte sich verändert. Nun war nur die Frage, ob er die Veränderung akzeptieren konnte. Mit Japan verband er nicht nur Heimat und eine glückliche Kindheit, sondern ebenso einen geplatzten Traum. Der Traum eines Freundes, der auf ihn warten würde. Einen Freund, der ihn im Stich gelassen hatte! Wie musste er sich nun dieses Leben vorstellen? Der Blonde sah sich um. Ein Pärchen vor ihm küsste sich glücklich. Glück? Ihm würde schlecht. Naruto glaubte nicht an Glück. Er selbst hatte auch keines. „Mama, Mama, wir sind da!“ Ein kleines Kind in der Reihe neben ihm hüpfte fröhlich auf seinem Sitz. Als die Mutter sich zu dem Kleinen runterbeugte, um ihm einen leichten Kuss auf die Stirn zu geben, musste er sich abwenden. Er wollte und konnte sich das nicht ansehen. Einst war er genau wie dieses Kind. Immer wieder versuchte er sich zu erinnern, wie seine Mutter ihn in den Arm genommen hatte wenn er sich gefreut oder geweint hatte. Doch die Erinnerungen waren so trübe, als wären sie mit Wasser verdünnt worden. Das Bild eines Monsters bildete sich in seinem Kopf: lange rote Haare, dunkel vom geronnen Blut, blasse, beinahe grüne Haut, dunkle schwarze Löcher als Augen und ein schwarzes Loch dort, wo einst die Kehle saß. Das einzige Bild, welches ihm von seiner Mutter in Erinnerung geblieben war. Er wusste das es unfair war, aber in dem Moment hasste er das glückliche Pärchen vor ihm und verabscheute die liebevolle Mutter neben sich. Naruto wusste auch, dass die anderen nichts für sein Unglück konnten, aber gegen seine aufkommenden Gefühle konnte er sich einfach nicht wehren. Sie übermannten ihn, schmissen ihn zu Boden und fesselten ihn mit Seilen seiner Schuld. „Wieder so melodramatisch.“ Der Blonde versuchte die Stimme in seinem Inneren zu ignorieren. Kurama hatte immer ein Kommentar zu allem. Endlich vernahm er das Geräusch, welches ihm signalisierte, dass er sich abschnallen konnte. Seufzend schnallte sich Naruto ab und stand mit den anderen Passagieren auf, packte seinen MP3-Player zurück in den Rucksack, welchen er mit in die Kabine genommen hatte. Raus, raus, raus - das war alles was er wollte. Er musste weg von all den fröhlichen Menschen und der Liebe im Raum. Ansonsten würde er sich freiwillig in die nächste Turbine werfen. Kaum hatte er die Gangway verlassen und die Flugzeughalle betreten, ebbte das widerliche Gefühl in seinem Inneren ab. Er hatte es geschafft. Den einfachsten Teil seiner Reise hatte er geschafft. Ob er da sein wird um ihn abzuholen? Murrend schüttelte er den Kopf. Was interessierte ihn das? Wie tief konnten Erinnerungen nur in seinem Kopf verankert sein, dass er immer noch an seinen Gefühlen festhielt? Andererseits, wenn es um die Nacht vor siebeneinhalb Jahren geht, hatte er ein Gedächtnis wie ein sieb. Nicht einmal er wusste, in welcher seiner Persönlichkeiten die Erinnerungen gelandet waren. Das Einzige, was ihn vorantrieb und an seinem Leben halten lies, war Kurama und dessen Streben nach Rache. Was Sasuke angeht, sollte er doch wütend sein. Naruto unterdrückte seit Ewigkeiten den Drang einfach bei dem Schwarzhaarigen anzurufen. Seit Jahren wollte er diese Nummer wählen, den Kerl anschreien, ihm den Kopf waschen, seine gesamte angestaute Wut ablassen. Doch der Gedanken daran, dass er heute vielleicht hier war um ihn abzuholen, ließ sein Herz höher schlagen. Die Aufregung wuchs mit jedem Schritt Richtung Gepäckband. Wie ein großer Ballon schien sie langsam anzuschwellen und er hatte das Gefühl zu platzen. „So wie dein Herz schlägst, erleidest du eher einen Herzinfarkt.“ Kurama klang ein wenig eingeschnappt. Naruto konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. „Eifersüchtig, Füchslein?“ , fragte er sein inneres Ich amüsiert. Alles, was er erhielt, war ein Schnauben. In den letzen Jahren waren sie Freunde geworden. Kurama hielt alles Böse von ihm ab. Geister der Vergangenheit sowie Ärzte mit unangenehmen Fragen und Medikamenten. Die Freundschaft, die sie teilten, war besonders. Nur seine Erinnerungen an diese Nacht hätte er gern zurück. Er wollte das Gefühl des Hasses tiefer spüren, damit er mit dieser Negativfront kämpfen konnte. Doch der Fuchs hielt es für keine gute Idee. Wie immer. Nachdem er nach einer gefühlten Ewigkeit seinen Koffer gefunden hatte, machte er sich auf dem Weg zum Ausgang. Langsam, gemächlich ging er durch den Zoll und raus in die Vorhalle. Schon von weitem erkannte er den jungen Mann, der auf ihn wartete. Und leider war es nicht der Erhoffte. Itachi Uchiha sah den jungen Blonden näherkommen. Der Schwarzhaarige lächelte ihm freundlich zu. „Naruto-kun, schön dich zu sehen.“ Itachi kam auf ihn zu und nahm ihn freundschaftlich in den Arm. Er spürte ein Knurren in seinem Inneren. Kurama mochte es einfach nicht, wenn man ihm zu nahe kam. Jeder, den er nicht kannte, stelle eine potenzielle Gefahr für seinen Schützling da. Der blonde Junge rang sich ein Lächeln ab. „Itachi-san, lange nicht mehr gesehen. Ich hoffe euch allen geht es gut.“ Lahme Höflichkeitsfloskeln, die das eigentliche Übel überspielen sollten. So langsam war Naruto geübt darin sich an verschiedene Regeln zu halten, um nicht gleich negativ aufzufallen. Der Teen zwang sich wieder dazu locker zu stehen und dem Uchiha nicht allzu deutlich zu zeigen, dass er jemand anderen erwartet hatte. Wie gesagt, selbst Sasuke war eine seiner Optionen, obwohl die eine der Unwahrscheinlichsten war. Itachi nickte ihm zur Antwort zu und nahm Naruto den Koffer ab. Naruto war sich sicher, Itachi hätte so oder so genickt, selbst wenn Fugaku oder Mikoto im Sterben liegen würden. Es gehörte in diesem Land einfach nicht dazu, jemand anderem seine Probleme zu erzählen. Wie wichtig es doch für die Menschheit war, nach Außen stark und glücklich zu wirken. „Ja, Mum und Dad freuen sich, dass du dich entschlossen hast bei uns zu bleiben. Sie sind schon ganz aufgeregt. Wie lange ist es nun schon her, dass du das letzte Mal bei uns warst? Sechs Jahre? Sieben Jahre?“ Itachi schien verdächtig fröhlich zu klingen. Der Blonde schüttelte lächelnd den Kopf. Nun aber mal ehrlich: Sie freuen sich? Eher weniger. Naruto wusste, dass den Beiden bekannt war, was vor einigen Jahren passierte und wie es um ihn stand. Wie er später herausfand war es das Erste, was sein Vater getan hatte. Der blonde Wissenschaftler hatte es seinem Sohn irgendwann gebeichtet. Naruto war bewusst, dass Minato eine Ansprechperson gebraucht hatte. Oder in dem Fall zwei. Fugaku Uchiha und Mikoto Akazawa, welche später heirateten und Itachi und Sasuke bekamen, waren auf der gleichen High School und Uni wie seine Mutter und sein Erzeuger gewesen. Da stand es nahe, dass selbst Minato, der immer versuchte eine starke, solide Front zu sein, Trost brauchte beim Verlust seiner geliebten Frau. Und dem Blonden war genauso bewusst, dass er Minato das Herz zerfetzte, indem er ihn einfach nicht mehr Papa oder Vater nennen konnte. Er war einfach nicht mehr der Sohn, den er neun Jahre lang aufgezogen und geliebt hatte. Der Kleine steckte irgendwo in ihm drin. Zu ängstlich und schüchtern um sich hervor zu wagen. Er wollte diesen Mann, der ihm einen neuen Freund geschenkt hatte, nicht belügen. Itachis Eltern und aufgeregt? Das konnte er sich schon eher vorstellen. Aufgeregt, oder besser besorgt, welche Probleme ihnen mit ihm und Kurama auf sie zukam. Nicht immer war der Fuchs friedlich und nicht immer konnte er ihn zurückhalten, was ihn selbst manchmal in Panik geraten lies. Naruto war nicht dumm. Der Blonde wusste warum er zu den Uchihas musste. Itachi war der Grund, weswegen er nicht in eine eigene Wohnung ziehen konnte. Der älteste Sohn des Uchiha Ehepaares hatte Minato überredet Naruto bei seinen Eltern zu lassen. Zeit ehrlich zu sein und um seinen Standpunkt klar zu machen. „Es ist nun etwas über sieben Jahre her. Ich würde gerne sagen, dass ich mich freue wieder in Japan zu sein. Aber in den letzten Jahren ist es für mich normal geworden ehrlich zu sein. Also warum um den heißen Brei herumreden. Ihr seid nervös mich aufzunehmen und habt es Minato zuliebe getan. Und ich bin nervös, da ich bei einer fremden Familie unterkomme, die ich nun zusätzlich belasten werde. Also ist beides nicht wirklich das, was wir wollen. Für mich wäre es besser und einfacher alleine zu sein, anstatt mit Fremden unter einen Dach zu wohnen.“ Es stimmte, für ihn waren die Uchihas Figuren der Vergangenheit, Schattengestalten die manchmal in sein Wunderland vordrangen. Sasuke war der Einzige, von dem er mehr als nur ein klares Bild hatte. Er hatte die negativen Gefühle, die ihm mit dieser Person verbanden. Mit dem Typen vor ihm verband ihn nichts. Nicht mehr. Er ignorierte den Blick Itachis. Naruto war fest entschlossen und würde sich weder verstellen, noch so tun als würde es ihn interessieren, was andere von ihm dachten. Er nahm keine Rücksicht mehr. Er bekam ja auch keine. Er hörte Itachi neben sich seufzen. „Naruto, wir freuen uns wirklich, dass du bei uns bist. Für uns bist du keine Last. Deinem Vater ist es nur lieber, dass du bei jemandem bist, dem er vertraut. Er macht sich Sorgen und meine Eltern würden keine ruhige Minute mehr haben, wenn sie wüssten, dass du allein Wohnen müsstest.“ Ausreden. Alles Ausreden. Und doch fühlte er, wie der Ballon in seinem Inneren einen leichten Pieks bekam. Auf einer merkwürdigen Art und Weise war es Balsam für seine Seele so etwas zu hören. Warum konnte das Bild Itachis in seinen Erinnerungen nicht stärkere Konturen annehmen? Auf alle Fälle würde sich der Blonde Mühe geben, um den Uchihas nicht allzuviel anzumuten. Weder gefühlsmäßig, noch mit seiner Psyche. Oder war das hier einfach Itachis Job und er ließ sich zu leicht blenden? Er schwankte. Wie er das doch hasste. Eine Minute fröhlich und berührt, in der anderen Minute verunsichert. „Wo steht dein Auto?“, wechselte er daher schnell das Thema. So wie Itachi grinste, musste er sich wirklich dringend überlegen, sich ein Buch über Konversation zu holen. Vielleicht würde ihn das vor solch flachen Themenwechsel verschonen. „Gleich im ersten Parkhaus.“ Itachi führte ihn aus dem Gebäude. Naruto genoss die kurzen Minuten unter freiem Himmel, atmete einmal tief durch. Er blicke in den blauen Himmel. Ach, wenn er doch nur fliegen könnte... Itachi gab ihm nicht viel Zeit zum Träumen. Er riss ihn aus seinem Sekundentraum und führte ihn in eines der Parkhäuser, recht am Anfang des Terminals. Schon von weitem fiel ein Honda Cabrio S2000 dem Blonden ins Auge. Der schwarze Lack glänzte im kalten Licht der Neonröhren und die roten Sitze bildeten einen perfekten Kontrast. Uchiha steuerte genau auf dieses Modell zu. Niemals hätte er gedacht, das Itachi so einen Geschmack beweisen würde. Als sie sich dem Wagen näherten, sprang ein blonder Mann aus dem Auto und winkte ihnen strahlend zu. „Hey, du bist bestimmt Naruto. Mein Name ist Deidara, schön dich kennen zu lernen.“ Damit eilte der Blonde um das Auto herum und streckte ihm die Hand hin. Zögerlich nahm Naruto die ausgestreckte Hand an. Wenn es etwas gab, was er mehr hasste als alte Bekannte wieder zu sehen, waren es Unbekannte, die wirkten, als wäre Privatsphäre ein Fremdwort für sie. Deidara wirkte wie der hyperaktive Junge von nebenan. Seine langen Haare waren am Oberkopf teilweise hochgesteckt. Seine schwarze Jeans und das bunte T-Shirt waren abgestimmt mit seiner Jeansweste, die einen Blick auf seine Oberarme gewährte. Naruto stockte. Hatte er da wirklich ein Tribal Tattoo gesehen? Wie nett. „Wolltest du nicht auch mal eines? Leute mit Tattoo sind lustig.“ Kurama klang amüsiert. Nachdem er ihn so lange mit seinen Gedanken alleine gelassen hatte, dachte der Blonde schon, dass der Fuchs für heute komplett den Mund halten würde. „Träum weiter, Kleiner, irgendwann musst du nur lernen, selbst mit dir klar zu kommen. I won’t save your ass all the time!“ , er hörte den Fuchs gähnen und verdrehte innerlich die Augen. Deidara, der aufmerksam den Blick des Kleineren gefolgt war, grinste. „Gefällt es dir? Einer meiner Kollegen hat es mir gestochen. Es ist eines meiner eigenen Kreationen.“ „Du bist Tätowierer?“, fragte Naruto erstaunt. „Strike , die sind am lustigsten.“ Ignorieren, nicht darauf eingehen und dem Blonden vor sich zuhören. So schwer war das doch gar nicht, Kurama mit Nichtachtung zu strafen. „Jaaa, warum so verwirrt?“ Naruto spürte förmlich Deidaras Grinsen. Seufzend zuckte er nur mit den Schultern. Was sollte er darauf sagen? Etwa, dass sein innerer Fuchs dieses Energiebündel sympathisch fand? „Ich hätte nicht gedacht, dass Itachi sich mit jemanden aus dem „Bösen Milieu“ abgibt.“ Das brachte nun auch Uchiha zu lachen. „Vieles hat sich verändert.“ Itachi schüttelte den Kopf und seufzte dann, während er Narutos Koffer in den Kofferraum packte. „Und nicht alle Veränderungen sind positiv...“ Deidara schnaubte belustigt. „Wem willst du hier die Situation vereinfachen?“ Er ging zu der Beifahrertür hinter fdem Fahrersitz und hielt sie Naruto auf. Letzterer bekam ein ungutes Gefühl. Wollte er das hören? „Welche Situation?“, fragte er, während er sich hinten reinsetze. Deidara lief um den Wagen herum und schwang sich über die geschlossene Tür auf die Beifahrerseite. „Sasuke.“, war alles was er darauf antwortete. Naruto konnte nicht anders als sich zu versteifen. Er hatte so gehofft dem Thema entrinnen zu können. Er wollte nicht wissen was mit ihm passiert war. Er wollte den Schwarzhaarigen nicht wiedersehen. Wie sehr hatte er sich gewünscht, dass Itachi schon ausgezogen war und er bei ihm bleiben könnte. „Deidara, bitte nicht hier und nicht jetzt!“, schnitt Itachi ihm das Wort ab. Naruto war sich sicher, dass Itachi Angst hatte auf seine Reaktion. Hatte Minato ihm gesagt, dass es so schlimm um ihn stand? Dabei dachte er, er hätte sich komplett gefangen. Sagten sie nicht, er wäre hierfür bereit? Er wurde unsicher. Er versuchte Itachi und Deidara auszublenden, die in einer hitzigen Diskussion vertieft waren. „Vielleicht weiß er auch nur von mir.“ Die dunkle Stimme in seinem Inneren klang amüsiert. Kurama hatte seinen Spaß daran, wenn andere vor ihm Angst hatten... und an Tätowierern... Er schloss seine Augen und konzentrierte sich auf sein Inneres. Vor seinem geistigen Auge sah er das Fuchswesen, welches ihm seit jener Nacht nicht mehr von der Seite gewichen war. „Vielleicht. Wer weiß was das Labor Itachi erzählt hat. Ob er weiß, warum ich wirklich hier bin?“ Allein der Gedanke daran war absurd. Der Fuchs schnaubte abfällig. „Nichts wissen sie und es soll auch so bleiben. Vergiss nicht Naruto, ich bin der Einzige, der dir Kraft geben kann. Der Einzige, dem du vertrauen kannst. Wo waren die als du alleine in der Dunkelheit gelassen wurdest. Wo waren die als du sie am nötigsten brauchtest? Du kennst die Antwort.“ So einfach war es den wechsellaunigen Fuchs von amüsiert auf ernst springen zu lassen. „Ist ja gut...“ Kurama schnalzte mit der Zunge. „Du solltest auf deine Umgebung achten Blondchen, ansonsten halten sie nicht dort, wo du hin willst, sondern dort, wo du lieber fern bleiben wolltest.“ Langsam schüttelte Naruto den Kopf. Der Fuchs konnte manchmal sehr seltsam und eigen sein. „Naruto!“ Deidara hatte sich zu ihm umgedreht und eine Augenbraue hochgezogen. Verwirrt blickte Naruto ihn an. „W-was denn?“ Der Ältere schüttelte nur missmutig den Kopf. „Ich hatte vorgeschlagen, dass wir noch etwas essen gehen. Du musst doch Hunger haben.“ Wehren konnte er sich doch so oder so nicht dagegen. Also ergab sich Naruto seinem Schicksal. Kopfschüttelnd verließ er zusammen mit Itachi und Deidara den McDonalds. Unter essen gehen verstand er eigentlich etwas anderes. Fastfood hatte er in Amerika schon genug gehabt. Als er wieder im Auto saß wurde ihm langsam mulmig. Er hatte bemerkt, dass er dem Haus der Uchihas immer näher kam. Verdammt. Warum wurde er immer aufgeregter? Sasuke. Wie wird er auf ihn reagieren? „Wenn er dich verletzt, dann zeig ich ihm was passiert, wenn man sich mit uns anlegt!“ Das tiefe Knurren Kuramas vibrierte in seinem Körper. Verzweifelt kniff er die Augen zu. Er versuchte sich und Kurama zu beruhigen. Er wusste, wozu der Fuchs fähig war. Vielleicht würde Sasuke sich auch auf ihn freuen. Nach einer gefühlten Ewigkeit fuhr Itachi auf das Grundstück seiner Eltern. Er parkte sein Auto im Carport. „Na, aufgeregt?“ Itachi schien selbst nicht sicher zu sein, ob er nun mit ihm aussteigen sollte oder nicht. Musste er denn immer die Initiative ergreifen? Fest entschlossen stieg er aus dem Auto aus und ging zum Kofferraum. „Soviel zu: der Junge ist verschüchtert!“ Deidara grinste Itachi an und folgte Naruto aus dem Auto, um dem Jungen beim Koffertragen zu helfen. Seufzend stieg auch Uchiha aus seinem Auto. Wenn das mal gut ging. Zusammen gingen sie zur Haustür. Kaum standen sie auf der Schwelle, wurde die Tür auch schon aufgerissen. „Naruto-kun!“ Der geschockte Teen wurde in eine feste Umarmung gerissen und geknuddelt. Was hatte er bei der Familie nur falsch gemacht? Sie taten alle so als hätten sie ihn vermisst. Er wusste, dass es nur Höflichkeit war. Doch so eine Umarmung erinnerte ihn an seine Mutter. Er befreite sich so sanft wie möglich aus der Umarmung. Heute erinnert ihn einfach zu viel an das, was er verloren hatte. Mikoto ließ seine Befreiungsaktion geschehen und lächelte ihn freundlich an. „Naruto-kun, endlich bist du da. Ich hab mir schon solche Sorgen gemacht.“ Mikoto wandte sich mit einen finsteren Blick zu ihrem Sohn. „Was hat euch aufgehalten?“ Itachi zuckte nur mit den Schultern und Deidara grinste sie nur an. „McDonalds.“ Grinsend ging er durch die Tür und stellte den Koffer in den Flur. Die Hausherrin der Uchihas schnaubte nur abfällig. „McDonalds? Der Junge kommt aus Amerika hier her um wieder so ungesundes Zeug zu essen? Ich bitte euch. Konnte es nicht Subway sein? Dort bekommt man wenigstens noch ein bisschen Salat auf seinem Toast.“ Naruto verdrehte nur die Augen. Wie oft hatte Minato sich beschwert, dass er bei Fastfood-Ketten essen kann so viel er wollte und nicht zunahm? Langsam trat er ein. Seufzend wandte sich die Hausherrin zu dem Teen. „Ich setzt uns einen Tee auf. Macht es euch so lange schon einmal bequem.“ „Geht schon mal in die Stube, ich bring nur Narutos Koffer in sein Zimmer.“ Damit brachte Itachi seinen Koffer nach oben und Deidara verschwant in der Stube. Sein Zimmer... Er war hier Gast. Sein Zimmer war in Amerika, nicht hier. Ob er dieses Haus, in der Zeit wo er hier war, wirklich als Zufluchtsort sehen konnte? Konnte es ihm die Sicherheit geben, die er nachts brauchte? Stumm sah er Itachi nach. In ihm keimte das Gefühl, dass sie einfach nur vor ihm flohen. Verzweifelt schluckte er die Einsamkeit runter. Was war denn nur los? Er war doch niemals alleine. „Ich kann eben nicht so da sein wie die Menschen, Sweety.“ Naruto schüttelte in Gedanken den Kopf. „Du reichst mir. Du lässt mich nicht alleine. Ohne dich wäre ich lange tot.“ Seufzend beugte er sich nach unten. Langsam, fast in Zeitlupe zog er seine Schuhe aus und versank zurück in seine Welt der Gedanken. Manchmal kam er sich vor wie Alice - nur das sein Wunderland im Blut seiner Mutter ertrank und „Mad Hatter” Ähnlichkeiten mit dem Tod hatte. „Es steht einer hinter dir, hörst du die Tür?“ , der Fuchs sträubte sein Fell. Diese Ablehnung kam recht selten vor. Und in ihm sträubte sich alles. Wollte er wissen wer hinter ihm stand? Als Naruto sich wieder aufrichtete, stockte ihm der Atem. Vor ihm stand ER. Mittellange schwarze Haare, einige Strähnen fielen stur ins Gesicht. Tiefschwarze Augen sahen ihn kalt an. In ihnen stand eine Ablehnung und Feindseligkeit, die ihm einen eiskalten Schauer über den Rücken jagte. Er spürte wie sein Herz anfing zu rasen. Seine Nervosität stieg ins Unermessliche. Die eisige Stimme holte ihn zurück in die Realität. „Was willst du hier?“ Kapitel 2: Herzliches Willkommen -------------------------------- Hey ho ^.^ Und weiter geht's mit einem neuem Kapitel XD Vielen Dank für die lieben kommis und die neuen Favo's Lg Uchan -------------------- Narutos Laune sank von kaum vorhanden in eisige Tiefe - welch ein grandioser Absturz. Sasuke hatte ihn nach seiner „Begrüßung“ einfach ignoriert. Der Schwarzhaarige war an ihm vorbeigeschritten, die Treppe hoch und hatte sich türeknallend in seinem Zimmer verbarrikadiert. Mikoto, die auf den Flur getreten war um ihren Sohn zu begrüßen, sah traurig die Treppe hinauf. Was war nur aus ihrem Sohn geworden? Naruto versucht die Flüche Kuramas nicht nach Außen durchdringen zu lassen. Es war gefährlich hier zu wechseln. Er hatte sich also nicht in Sasuke getäuscht. Deswegen hat er nie geantwortet. Er hasste ihn wohl dafür, dass er nach Amerika gegangen war. Hatte er ihn jemals als Freund gesehen? War er sich selbst überhaupt sicher, dass sie so gut befreundet waren? Die Unsicherheit machte sich wieder breit. Waren seine Erinnerungen an Sasuke so falsch? Er wusste, dass Erinnerungen von Person zu Person anders sein können. Die Wahrnehmung eines jeden Individuums war anders. Hatte der kleine Naruto, Naru-chan, sich in Sasuke getäuscht? So wie es aussah, ja. Vielleicht war alles eine Lüge, gebaut mit Hilfe des Unterbewusstseins eines traumatisierten Kindes. „Warum machst du dir so viele Gedanken, Kleiner, du hast doch schon lange mit diesem verdammten Fucker abgeschlossen!“ Kurama hatte Recht. Was hatte er erwartet? Er hörte Mikoto sich unsicher räuspern und er schenkte ihr seine Aufmerksamkeit. Leicht ängstlich sah sie auf ihren neusten Schützling. „Bitte nimm ihm das nicht übel, er.. ist manchmal sehr eigen.“ Ihr Blick verriet alles. Sie wusste von Kurama, oder besser von dessen Wutattacken. Er sollte ein ernstes Wort mit seinem Erzeuger sprechen. „Sehr eigen? Ich bitte doch Mikoto, bei dessen Erziehung habt ihr beide einfach nur versagt.“ Deidara blickte schlechtgelaunt zur Treppe. „Mach dir keine Sorgen Naruto. Der Kerl hasst mich genauso. In Sasukes Augen habe ich ihm Itachi weg genommen.So etwas lächerliches. Itachi stellt seinen Bruder immer noch vor mich, also weiß ich gar nicht, worüber er sich so aufregt? Soll Itachi noch mit ihm schlafen, damit er die gewünschte Aufmerksamkeit bekommt?“ Deidara knirschte mit den Zähnen, presste dann die Lippen zusammen und sah unsicher auf Naruto, als hätte der Ältere etwas gesagt, was er eigentlich nicht wollte. Also war es kein Scherz? Deidara war Itachis Geliebter? „Du hast geglaubt der Kerl wäre straight? Oh man.“ Naruto gab sich Mühe seinen inneren Fuchs zu überhören. Mal wieder. So langsam wurde das zur Gewohnheit. So, noch einmal langsam, damit auch sein Unterbewusstsein diese neue, ungewohnte Tatsache verarbeiten konnte. Deidara war mit Itachi zusammen? In was für eine Welt war er hier reingeraten? „In einer ohne hopsende Pferde und springenden Skeletten. So schlecht sieht es hier doch nicht aus.“ Mit einem genervten „Ruhe da drinnen!“ brachte er Kurama zum schweigen. Lachen zählte nicht als die nervende Stimme im Inneren. Ok, was war daran nun so schwer zu akzeptieren? „Ähm...“ Guter Anfang, nun noch einen intelligenten Satz zum Ablenken und Thema wechseln. „Wie wäre es mit Tee?“ Der Blick in Deidaras und Mikotos Gesicht brachte ihn zum schmunzeln. „Und dann erzählst du mir gefälligst, wie ihr beide euch kennen gelernt habt und ob der Große irgendwelche Vorlieben hat, die interessant werden könnten.“ Damit ging er in das Wohnzimmer und setze sich auf die Couch. Deidara kam lachend dazu. „Welche Vorlieben willst du denn hören? Dirty Talk oder Rollenspiele?“ Naruto konnte die Röte auf den Wangen einfach nicht unterdrücken. Das war doch ein Scherz gewesen. Wie kann man mit seinem Sexleben nur so offen sein?„Ach, erst einen Spruch raus hauen und nun einen Rückzieher machen. Bleib cool und hör gut zu. Bei dem Kerl lernst du noch was für’s Leben.“ In dem Moment hasste er den Fuchs. Über so ein Thema hatte er sich noch nie Gedanken gemacht. Er überspielte seine Befangenheit und versuchte so unbemerkt wie möglich das Thema zu wechseln. Ohne Erfolg. Er schien auf eines von Deidaras Lieblingsthemen gestoßen zu sein. Und Kurama hörte einfach nicht auf zu lachen... So ein verdammter Mist. Er kam sich so komplett naiv vor, wie er hier saß und alles mit einer Hitze in den Wangen über sich ergehen ließ. Mikoto deckte nur breit lächelnd den Tisch. Sie war einfach nur erleichtert, dass Naruto sich wohl doch nicht so leicht aus der Ruhe bringen ließ. Sie hätte nie gedacht dass der Teen so offen mit dem Thema umgehen würde. Nach dem was mit Kushina vor einigen Jahren passiert war, hätte sie gedacht, dass der Junge allergisch auf jenes Thema reagieren würde. Und nun saß Naruto da, mit einer Ruhe, die sie nie für möglich gehalten hätte. Doch die Ruhe währte nicht lange. Das obere Stockwerk war erfüllt von Rufen und Fluchen. Itachi schien sich mit seinem Bruder zu streiten. Egal was da oben vor sich ging, es ließ Naruto bedächtig nach oben schauen. Deidara zuckte nur mit den Schultern. „Sasuke scheint sich mal wieder zu beschweren. Zum Glück scheint sich Itachi nicht mehr alles gefallen zu lassen. Aber so ein heftiger Streit ist wirklich selten.“ Der Blonde grinste Naruto nur an. „Endlich hat es Ita-chan mal geschafft sich durchzusetzen. Wurde auch langsam Zeit, dass ihm sein Bruder nicht mehr auf der Nase rumtanzt!“ Naruto konnte nicht anders als zu seufzen. Mit Sasuke im Haus konnte es ja heiter werden. „Bitte versprich mir, dass du ihm nichts antun wirst. Kein Verprügeln!“ Der Fuchs schnaubte nur abfällig. „Wenn er sich benimmt.“ Naruto murrte leise. „Das ist nicht zulässig. Denk doch einfach daran, dass du unseren Freunden in Amerika einiges an Arbeit ersparen könntest.“ Ein undefiniertes Grummeln war alles was er als Antwort bekam. „Dieser Idiot!“ Mikoto und die beiden jungen Männer in der Stube sahen Itachi nur fragend an. Deidara bedachte seinen Freund nur mit einem faszinierten Blick. „Was ist aus: „Mein Bruder ist ja so niedlich und kein Arschloch!“ geworden?“ Der Schwarzhaarige warf Deidara nur einen genervten Blick zu. Dann wand er sich an Naruto. „Hör zu, Naruto. Wenn du mit Sasuke nicht zurecht kommen solltest, dann sag mir bescheid. Ich werde oft hier sein... aber nicht immer die Zeit haben, um ihn zurecht zu stutzen. Wenn du es mit ihm nicht aushältst, kannst du jeder Zeit zu uns ziehen.“ Naruto schüttelte innerlich den Kopf. Warum hatten sie ihn erst hier her geschickt, wenn Itachi ihm nun doch anbot in seiner Wohnung zu bleiben? „Ich komm schon klar. Ich werde nicht davon laufen, nur weil er ein Arschloch ist. Es ist nicht so, als hätte ich Angst. Und mich in eine Stresssituation zu bringen wird Sasuke nicht gelingen, also mach dir keine Sorgen.“ Der blonde Teen versuchte sich an einem aufmunternden Lächeln. Allein wegen Kurama würde er nicht davon laufen. „Danke, Kleiner, nun benutze mich auch noch dafür, dich vor dir selber zu rechtfertigen.“ Er spürte wie der Fuchs die Ohren spitzte. „Wie lustig, der Bugger tobt ganz schön rum. Das kann noch richtig lustig werden. Gut, dass wir hier bleiben.“ Naruto verdrehte die Augen als Kurama anfing zu lachen. Manchmal verabscheute er das zu sensible Gehör. „Sei dankbar dafür, es kann eines Tages dein Leben retten.“, grummelte der Fuchs vor sich hin. Als er seine Aufmerksamkeit wieder auf seine Mitmenschen richtete, fand er sich in einer angeregten Diskussion wieder. Ging es immer noch um Sasuke? Er schüttelte den Kopf. Wie kann er nur das Thema endlich wechseln, ohne dass es wieder direkt bei dem Schwarzhaarigen landete? Naruto fand, dass es einfach keinen Grund gab, Sasuke als Hauptthema zu sehen. Und doch fand er es immer wieder erschreckend, wie schnell er mit einem Thema abschließen konnte. Manchmal hatte er das dumpfe Gefühl, dass Tief in seinem Inneren es nichts gab, was ihn wirklich traf. Das Einzige, was Naruto vorwärts trieb, war das Gefühl des Hasses und der Rache. Menschen interessierten ihn nicht. Also warum machte er sich so viele Gedanken um Sasuke? „Bei dem Thema fällt mir ein, Naruto-kun, freust du dich schon auf die Schule?“ Ok, DAS war nicht der Themenwechsel, den er wollte. Und wie kam Mikoto nun von Sasuke auf Schule? Doch brav wie er nun mal war, nickte er. „Ja, auf welche Schule werde ich denn gehen?“ Smalltalk, wie immer... Schön das Thema aufrecht halten. Auch wenn es langweilig war. „Auf die Konoha Central.“ Mikoto lächelte sanft. „Ich hab dich für morgen angemeldet. Da ich nicht wusste welche Größe du brauchst, bin ich leider noch nicht dazu gekommen dir eine Uniform zu kaufen. Aber du kannst so lange eine von Sasuke benutzen.“ Sie hörten nur ein Schnauben von der Tür. „Nicht nur dass ihr den Kerl hier wohnen lasst, nun wollt ihr ihm auch noch meine Sachen geben? Ich glaub es hackt!“ Gelassen stand der Jüngere der Uchihabrüder im Türrahmen, seine Arme in einer eindeutigen Abwehrhaltung verschränkt. „Sasuke, bitte! Der Junge kann morgen doch nicht mit seiner Freizeitkleidung in die Schule gehen.“ Sasuke schnaubte nur gereizt. „Das ist nicht mein Problem! Wenn ihr schon eine weiteren Störfaktor ins Haus holt, dann lasst mich und meine Sachen aus dem Spiel.“ Naruto versteifte sich. Störfaktor. Wenigstens einer wusste was er war. Für jeden war er nur ein Klotz am Bein. Wie war es noch gleich? Menschen interessierten ihn nicht? Also hieß die Devise Nichtachtung und ruhig bleiben. So gut es ging, versuchte der Blonde Sasuke zu verdrängen und schenkte ihm nicht einmal einen Blick. Sollte er ruhig merken, dass Sasuke ihm genauso egal war wie umgekehrt. „Nun ist genug!“ Itachi war aufgestanden und sah seinen Bruder eindringlich an. Er hatte gesehen wie sich Naruto versteifte. Die Angst vor dem anderen Ich wuchs. Wenn er hier ausrastete, würde es ungeahnte Folgen haben. Der Schwarzhaarige schloss die Augen. „Ich würde es so oder so vorziehen, wenn Naruto morgen noch nicht zur Schule geht. Ich denke es ist besser, wenn wir beide morgen noch in die Stadt gehen und alles für ihn einkaufen. Gebt ihm doch einige Tage Zeit sich einzuleben.“ Naruto kam es so vor, als würde Itachi noch etwas anderes bezwecken. Aber gut. Ihm konnte es nur recht sein nicht sofort dem schulischen Stress ausgesetzt zu sein. „Schade, ich würde gerne sehen wie eine japanische Schule auf mich reagiert.“ Wenigstens einer schien her Spaß zu haben. Genervt verdrehte Naruto die Augen. „Kannst du dich endlich einmal entscheiden, ob du nun genervt, wütend oder belustigt bist? Es ist gerade sehr anstrengend mit dem Scheißkerl hinter mir und deinen Launen klar zu kommen.“ Kurama verdrehte ebenfalls die Augen. „Ist ja gut, Kleiner. Reg dich wieder ab.“ Sasuke schnaubte nur wieder. „Klar, nimmt den Versager mit. Je länger er meiner Schule fern bleibt, desto besser!“ Der Fuchs in seinem Inneren knurrte aggressiv. „Wo ist sein Problem... Dickhead.“ Naruto versuchte den Fuchs in seinem Inneren zu beruhigen, sammelte all seine Selbstbeherrschung und sah seinen ehemaligen besten Freund an. „Was willst du hier? Wenn du nur hier bist um zu meckern, dann kannst du auch wieder gehen. Es hat dich keiner gebeten in der Tür zu stehen.“ Er musste einfach die Gefühle, die Naru-chan mit ihm verbunden hatte, vergessen. Er musste vergessen, wie sehr Sasuke den kleinen Jungen von damals verletzt hatte. Naruto konnte Sasuke nicht mehr in die Augen schauen. Die Erinnerungen an die Zelle, in der er eingesperrt war... Briefe schreibend... Bilder zeichnend.... Bilder und Briefe, die auf ewig unbeantwortet blieben... Wo kamen diese Bilder her? „Ich kann nicht alle Erinnerungen von Naru-chan blocken. Er mag weggesperrt sein und mit Madhatter spielen, aber dennoch bist du erinnerungstechnisch enger mit dem Kleinen verbunden als mit mir. Daher siehst und fühlst du seine Erinnerungen und Ängste, nicht aber die meinen.“ Naruto schloss krampfhaft die Augen. Ja, der kleine Naru-chan... Wie sehr er geweint hatte. Langsam füllte der Schmerz, den der Kleine damals mitgemacht hatte, wieder seine Gedanken. Seine Lunge schmerzte, sein Innerstes zog sich zusammen und sein Körper fing leicht an zu zittern. Der Hass auf den jungen Mann wuchs langsam wieder heran. Das Gefühl der Einsamkeit trat in den Vordergrund. Das Gefühl, vollkommen verraten worden zu sein. „Kaum hier und schon das Haus für sich beanspruchen. Ich gebe dir einen guten Tipp: Verschwinde wieder dahin, wo du her gekommen bist. Das hier ist mein Haus und du hast hier nichts verloren. Noch weniger als der andere Kerl, verschwindet von hier!“ Bevor noch jemand reagieren konnte, war der Schwarzhaarige verschwunden und lies Naruto mit einem Gedanken zurück. Er sollte dahin verschwinden, wo er hergekommen war? Dachte der Kerl wirklich, dass er die gesamten sieben Jahre in der Psychiatrie bzw. im Labor verbracht hatte? Glaubte der Kerl wirklich, dass er noch so labil war? Konnte Sasuke sich überhaupt die Schmerzen vorstellen, die Naruto mit dem Labor verband? Mikoto murrte nur leise vor sich hin. „Ich werde mit ihm reden, jetzt sofort!“ Sie sah zu Naruto, der verzweifelt in den Garten schaute. „Keine Sorge Naruto, er meint es nicht so. Es hat sich eben vieles verändert, aber Tief im Inneren ist er noch der Junge von damals.“ Damit verschwand die Hausherrin aus der Tür, auf der Suche nach ihrem Sohn. „Ich hasse den Kerl.“ Deidara sah zu Itachi. „Du solltest dem mal Happy Pills verschreiben, vielleicht wird er dann umgänglicher. Wie der nur Freunde haben kann, das werde ich nie verstehen.“ „Ich werde meinen Bruder nicht unter Drogen setzen, nur weil er eine asoziale Ader hat. Und außerdem bin ich nur Student. Meine Professoren würden mich gleich aus dem Semester schmeißen. Und wer weiß, was für Auswirkungen Medikamente haben. Es könnte passieren dass... “ Itachi stockte. Er hörte den Blonden neben sich grummeln. Bildete er sich das ein oder war seine Stimme dunkler geworden? Naruto nahm nur war, wie der Fuchs an ihm vorbei schritt. „Was für Auswirkungen? Ich zeige diesem Uchiha mal die Verbindung zwischen Ursache und Wirkung!“ Naruto sah Kurama entsetzt nach.„Tu ihm nichts an!“ Dann spürte er schon den Ruck. Er verlor den Halt und sein Geist prallte unsanft auf eine schwarze Wiese. Murrend richtete er sich wieder auf. An den Landungen sollten sie wirklich arbeiten. Wie wäre es mit einem Netz in der gesamten Anderswelt. Wenn er hier her kam, dann wollte er auch sanft landen Er sah sich um. Unendlichweite schwarze Wiesen, ein blutroter Himmel, verzerrte Gestalten. Fiedelnde Skelette und seltsame Tierchen begrüßten ihn. Das hier war sein persönliches Wunderland, am Rande seines Verstandes. Wenn er hier war hieß das, dass Kurama die Führung übernommen hatte. Nur dann und in seinen Träumen wurde er hier eingesperrt, um eine Überreizung seines Körpers zu verhindern. Und dabei hatte er das hier doch verhindern wollen. Nun hatte er keine Gewalt mehr über Kurama. Warum konnte er nicht einmal aufpassen... „Du meinst Auswirkungen wie bei mir?“, hallte die dunkle drohende Stimme Kuramas vom roten Himmel herab. Naruto seufzte. Wenigstens lies der Fuchs ihn dieses Mal mithören. Er sollte sich also freuen. Doch wenn er glaubte, er könne sich nun zurück legen, da hat er die Rechnung ohne einem anderen Part seines Randverstandes gemacht. „Naruto-oni-chan. Bist du hier um mit mir zu spielen? Naru-chan war so einsam.“ Der Blonde konnte nur seufzen, als sich eine kleinere Version von ihm selbst ins Bild schob. Er hätte wissen müssen, dass er nun wieder Babysitter spielen durfte. Das würde Kurama so was von bereuen! Die beiden Erwachsenen im Zimmer erstarrten. Fasziniert blickte Itachi in die Augen des blonden jungen Mannes vor ihm. Innerhalb von Sekunden waren sie von einem satten Blau in ein tiefes Blutrot gewechselt. Das war also das Zeichen von dem Narutos Vater gesprochen hatte. Er erinnerte sich noch haargenau an die Worte Minatos. „Du wirst es merken, sollte Kurama die Führung übernehmen. Am Besten lässt man ihn dann in Ruhe, bis er sich wieder beruhigt hat. Da Naruto an sich noch recht labil ist, kommt es in letzter Zeit wieder häufiger vor. Bleib ruhig und reize ihn nicht!“ Er war zwar der Beste in seinem Semester und durch Minato hatte er es geschafft, in einer Praxis schon fest mitarbeiten zu können, doch so etwas hatte er noch nie gehört, weder im Unterricht, noch bei seinem Kollegen, bei dem er arbeitete. Nicht einmal ein Lehrbuch hatte er gefunden, welches auch nur im Entferntesten einen ähnlichen Fall beschrieb. „So meinte ich das nicht. Das Medikament ist auf... euch... abgestimmt. Ich sehe nur nicht einen Jemand der... na ja...“ Der Schwarzhaarige suchte nach Worten. „Jemand der nicht verrückt ist? Jemand der nicht weiß, wie Blut schmeckt? Don’t risk your neck with careless talk!” Damit erhob sich der Blonde und verließ das Zimmer. Deidara sah ihm nur fassungslos nach. “Was... war das?”, verwirrt sah er zu seinem Freund. Itachi konnte nur hilflos mir den Schultern zucken. “Das ist der Grund, weshalb ich nicht begeistert bin den Jungen ohne Eingewöhnungszeit in de Schule zu schicken. Ich will mir zuerst ein genaues Bild von ihm machen und mich mit meinem Kollegen beraten. Vielleicht weiß er was los ist.“ „Bullshit!“, schnitt die nun etwas dunklere Stimme Narutos durch den Raum. Der Blonde stand mit seinem Rucksack in der Tür. „Ich werde schon niemandem die Kehle durchbeißen. Kommt meinem Süßen nicht zu Gute. Rauchen kann ich auf der Terrasse? Ja? Gut!“ Damit schritt er durch den Raum, öffnete die Tür nach draußen und ließ sich auf einen der Gartenstühle sinken. „Darf er denn Rauchen?“, fragte Deidara unsicher. Itachi konnte nur nicken. „Lass ihn. Sein Vater hat es erlaubt.“ Die letzen Worte hallten vom Himmel nieder und Naruto fühlte die Fassungslosigkeit in sich aufwallen. „Du verdammter Fucker hast mich nur hier eingesperrt um meine Lunge wieder verpesten zu können? Bist du jetzt komplett irre?!“ Wütend schrie er die Worte zum Himmel hinauf - wie ein Wahnsinniger, der seinen Gott anschrie. Dass Naru-chan vor Angst zurück gewichen war, interessierte ihn herzlich wenig. Verdammt, er hasste es, wenn der Fuchs seine Lunge verpestete. Er hatte am Abend die Schmerzen! „O-Oni-chan?“ Naru-chan zupfte ihn vorsichtig am Ärmel. „Alles O.K? Ärgert Ku-chan dich wieder?“ Seufzend nahm Naruto den kleinen auf dem Arm. „Jaaa, verdammter Flohzirkus. Na komm, suchen wir Madhatter, vielleicht hat er ja gerade Tee fertig.“ Wenn er hier war, konnte er auch seine Freunde besuchen gehen. „Sasuke, was fällt dir ein? Was ist nur los mir dir Junge? Was haben dein Vater und ich falsch gemacht?“ Seine Mutter war am verzweifeln, dass wusste er. Nur was sollte er tun? Sich verstellen? Als er schon hörte, dass der Blonde wieder nach Japan kam, war ihm eines klar. Noch einmal macht er das nicht mit. Er hasste sie alle. Der Eine nahm ihm seinen Bruder weg, der Andere hielt sich für etwas Besseres und hatte seine Freundschaft mit Füßen getreten. Und nun sollte er so tun als wäre alles wie Früher? Das konnten sie wirklich vergessen! Er war es, der hier Privilegien haben sollte. Warum behandelte ihn hier jeder wie den letzten Dreck? Wie froh er doch war, wenn er endlich hier raus konnte. „Schnauz mich nicht so an. Warum habt ihr den Kerl hier her geholt, wollt ihr mich ärgern? Wenn du glaubst, dass ich mich um ihn kümmere, hast du dich getäuscht Mutter. Such deinen perfekten Sohn woanders.“ Murrend schnappte er sich sein Handy. „Ich bin bei Shikamaru. Ich weiß nicht wann ich wieder da bin. Vielleicht bleib ich auch über Nacht.“ Er hatte gehofft, dem Ganzen einfach entgehen zu können. Doch das erste Mal seit langer Zeit schien seine Mutter entschlossen zu sein, ihn nicht das machen zu lassen, was er wollte. „Nichts da. Du bist pünktlich um zehn zu Hause oder wir beide bekommen mächtig Ärger. Ich lass mir nicht mehr alles von dir gefallen.“ Mikoto ignorierte das Murren ihres Sohnes. Sie wandte sich zur Tür um den Raum zu verlassen, als ihr noch etwas einfiel. „Wenn sich das Verhalten nicht bessert, werden dein Vater und ich Maßnahmen ergreifen.“ Dann wurde ihr Blick traurig. „Bitte, Sasuke... versuch doch wenigstens mit ihm zurecht zu kommen. Und wenn es nicht geht, dann geh ihm doch einfach aus dem Weg. Nur mach uns nicht noch mehr Sorgen als wir ertragen können.“ Damit verließ sie das Zimmer, um zurück zu ihrem zweiten Sohn und dessen Freunden zu gehen. Sasuke stand in seinem Zimmer und wusste nicht wirklich wohin mit sich. Wieso war er eigentlich immer der Böse? Warum versuchten seine Familie jeden zu verstehen außer ihn? Was verlangten seine Eltern? Sie hatten schon einen perfekten Sohn, sie hatten einen angeblich perfekten Freund, dem sie sogar die blonde Pest abnahmen. Warum musste er nun auch noch perfekt sein? Reichten seine guten Noten nicht mehr aus? Ansonsten hatte es sie doch auch nicht interessiert, wie er sich gab. War das Ärgernis im Wohnzimmer so etwas Besonderes? Er persönlich konnte auf einen Menschen verzichten, der seine Freundschaft und ihn einfach komplett vergessen hatte. Glaubte der Blonde wirklich, dass er so wenig Selbstachtung besaß, dass er jahrelang warten würde, bis er wieder gut genug war? Glaubte dieses blonde Scheusal wirklich, dass er vor ihm auf die Knie sinken würde und dankbar dafür war, dass er nun wieder die lang ersehnte Aufmerksamkeit bekommen würde? Zitternd schloss er die Augen. Wie Naruto ihn angesehen hatte. So kalt, so abweisend. Den ganzen Tag über hatte er sich schon Gedanken darum gemacht, wie er ihm gegenüber treten würde, wie er mit ihm umgehen sollte. Als er dann von der Schule nach Hause kam und den Blonden vor sich stehen sah, verfiel er einfach in seine Rolle, die er ewig in der Schule spielte. Sein ganzes Leben war ein einziges Rollenspiel. Seit dem Tag an dem Naruto ihn verlassen hatte, konnte er sich nicht erinnern sich jemanden gegenüber wieder richtig geöffnet zu haben. Selbst Shikamaru, seinem jetzigen besten Freund, konnte er sich nicht so öffnen, wie er es früher bei Naruto getan hatte. Zitternd atmete er durch. Es war nicht gut über den Blonden nachzudenken. Er hatte neue Freunde, er hatte Menschen um sich, die ihn mochten. Und auch wenn er es nicht zeigen konnte und ihn einige seiner Freunde auf die Nerven gingen, so wusste er doch, dass sie ihn niemals ersetzen würden. Fest entschlossen verließ er sein Zimmer und eilte aus dem Haus. Bis heute Abend würde er keinen Fuß mehr hier reinsetzen. Er sollte dringend mit Shikamaru sprechen. Vielleicht gab es auch eine Lösung, das Übel aus seinem Haus zu bekommen. Kapitel 3: Nächtlicher Besuch ----------------------------- Und nun ohne viel Tamtam: viel Spaß mit dem neuen Kapi. ^-^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Bis spätabends hatten sie sich noch unterhalten. Es war wirklich erstaunlich, dass er es so schnell schaffte sich zu entspannen. Als er heute Mittag gelandet war, hätte er es nicht für möglich gehalten, sich bei Fremden so wohl zu fühlen. O.K, Sasuke hatte er aus seinem Gefühlsleben gestrichen. So lange er ihn nicht sehen musste, war alles in Ordnung, jedenfalls für ihn. Für Itachi war es recht unangenehm. Immer wieder entschuldigte sich der Schwarzhaarige für das unangemessene Verhalten seines Bruders. Er war sich sicher, dass es sich irgendwann legen würde. Rein aus psychologischer Sicht, so erklärte er, konnte alles eine Ursachen der Pubertät sein. Aus der Sicht von Deidara, ihm und Kurama war der Kerl einfach nur ein Arschloch. Und je länger Naruto sich mit Deidara unterhielt, desto sympathischer wurde ihm der Blonde. Was er ihnen auch sehr hoch anrechnete war, dass keiner seinen Wechsel ansprach. Er war dankbar dafür. Wie oft hatte er sich schon rechtfertigen müssen, nachdem Kurama die Kontrolle übernommen hatte. Als Mikoto wieder ins Wohnzimmer kam, schloss Naruto gerade die Terrassentür und legte die Zigaretten neben sich auf den Tisch. Natürlich war die Hausherrin nicht begeistert gewesen das er rauchte, doch es half Kurama wieder auf den Boden der Vernunft zu kommen und ihm selbst die Kontrolle über seinen Körper wieder zurück zu erlangen. Mikoto war immer noch wütend auf ihren Sohn. Sie schien wirklich am Rande der Verzweiflung zu sein. Naruto wollte und konnte es einfach nicht verstehen. Sasuke hatte noch eine Mutter, er hatte das Glück einer heilen Kindheit. Wieso benahm er sich seinen Eltern gegenüber so respektlos? Während Itachi versuchte seine Mutter zu beruhigen, ob nun wegen den Zigaretten oder ihrem Sohn, war Deidara einfach zu amüsiert über den Fakt, dass der jüngere Blonde wohl doch kein Kind mehr war. Sie hatten sich wohl beide falsche eingeschätzt. Und leicht lächelnd gab er zu, dass Kurama wieder einmal recht gehabt hatte. Tätowierer sind lustig. Später am Abend kam Fugaku nach Hause. Das Familienoberhaupt wollte sich nicht mehr dazusetzen. Er fragte seinen neusten Schützling nur, wie sein erster Tag in Japan gewesen war. Dieser Mann hatte eine Gefühllosigkeit an sich, dass Naruto glaubte das Vorbild für Sasukes Verhalten gefunden zu haben. Geflissentlich verschwieg der Blonde die Probleme mit Sasuke. Er war alt genug, um sich nicht wegen jeder Kleinigkeit zu beschweren. Also erzählte er ihm in Kurzform, was sie heute alles getan hatten, bevor Fugaku wieder die Bildfläche verließ. Seltsamer Mann. Nun war es beinahe Mitternacht und er lag noch immer wach im Bett. Unruhig sah er immer wieder auf die Uhr. Er hasste diese Uhrzeit. Wenn er nicht schlief holten ihn die Bilder der Vergangenheit ein, meistens sogar wortwörtlich. Was hasste er in der letzen Zeit eigentlich nicht? Er musste sich eine Bitterkeit in seinen Gedanken eingestehen, die ihn jedes Mal wieder auf Neue überraschte. Verzweifelt kniff er die Augen zu. „Beruhig dich, Kleiner. Vielleicht findet sie dich nicht.“ Kurama versuchte ihn zu beruhigen. Doch er wusste, dass „Sie“ nicht ortsgebunden war. Sie war an ihn gekettet, so wie er an seiner Verzweiflung. Und das erste Mal seit einer gefühlten Ewigkeit, wünschte er sich zurück in die beschützende Umarmung von... ja, von wem? Er wusste es nicht. „Komm mit mir, Little One, lass uns in unser Wunderland gehen. Dort wirst du endlich die Ruhe bekommen, nach der du dich sehnst.“ Sanft führte Kurama sein Bewusstsein zurück in die Welt, in der er schon einmal an diesem Tag festgesteckt hatte. Er legte sich auf die schwarze Wiese, nicht willens heute noch in die Stadt zu gehen. Er war sich sicher. Die Figuren dieser Welt warteten nur darauf, dass er zum spielen kam. Doch er hatte einfach nicht die Kraft dazu. Er schloss die Augen und fand endlich den Schlaf, den er brauchte. Selbst Naru-chan gab Ruhe. Bestimmt befand sich sein jüngeres Ego noch bei Mad Hatter, seinem Reaper dieser Anderswelt. Mitternacht: Ein Knarren ließ ihn aus dem Schlaf schrecken, zog ihn aus seiner Traumwelt. Verzweifelt behielt er seine Augen geschlossen. Sein Körper fing an zu zittern. Kalter Schweiß bildete sich auf seiner Stirn und rann seinem Rücken runter. Er hörte ein leises Tropfen auf das kalte, nackte Parkett. Das Tapsen und Schlurfen hallte im Raum wider. Langsam traute er sich die Augen zu öffnen. Die Temperatur im Raum war drastisch gesunken. Naruto hatte das Gefühl in einer Tiefkühltruhe zu liegen. Durch die Tür seines Zimmer zog sich eine Frau langsam auf ihn zu. Ihre roten Haare waren getränkt von geronnen Blut. Die schwarzen Augen lagen starr in ihren Höhlen, glasige Irden blickten ihn gefühlskalt an. Sie versuchte sich grade aufzurichten, wobei jeder Knochen in ihrem Körper knackte, als wäre er mehrfach gebrochen worden. Bei jeder Bewegung klatschte mehr geronnenes Blut auf den Boden. Das Röcheln und Pfeifen drang ihm durch Mark und Bein. Ihm wurde schlecht bei dem Geräusch. Verzweifelt drückte er sich die Hände auf die Ohren. Das Wesen gab ein gurgelndes Geräusch von sich und Blut spritzte aus dem dunklen, klaffenden Loch in seinem Hals. Er hörte sie näherkommen, fühlte die kalte Hand neben sich am Bett, als sie sich zu ihm heraufzog. Immer näher, immer näher... Als sich das Wesen vollständig über ihn gebeugt hatte, nahm er den beißenden Gestank wahr, der von ihm ausging. Er geriet in Panik. Naruto nahm seinen Mut zusammen, stieß das Wesen, welches einst seine Mutter gewesen war, zur Seite. Der Blonde fühlte das kalte, klebrige Blut an seinen Händen. Es brannte schrecklich auf der Haut. Mit einem Satz sprang er aus dem Bett und flüchtete sich zur Tür. Er rüttelte am Türknauf doch sie ließ sich einfach nicht öffnen. „Nein, nein!“, verzweifelt schlug er gegen die Tür. Seine Beine zitterten, drohten unter ihm nachzugeben. Das Wesen lag am Boden und zog sich mit seinen Armen vorwärts. Es keuchte und spuckte nur noch mehr altes Blut auf den Boden. Naruto war wie erstarrt. Würde sie ihn heute kriegen? Konnte er heute nicht mehr vor ihr fliehen? Panisch drängte er sich in die hinterste Ecke seines Zimmers und betete, dass Kurama auch dieses Mal gelingen würde sie zu vertreiben. Seine Knie gaben unter ihm nach, während das Monster weiter auf ihn zugekrochen kam. Es streckte seine halbverwehste, blutige Hand nach ihm aus. Ein kurzer, schriller Schrei entstieg seiner Kehle. „Kurama...bitte, lass sie verschwinden!“ Die verzweifelte Stimme Narutos lies den Fuchs erwachen. Leicht verschlafen schlich er sich in Narutos Unterbewusstsein. Dem Fuchs schwappte eine Welle aus Verzweiflung und blanker Angst entgegen. Er roch die Gefahr und preschte an ihm vorbei, um seinen Körper zu übernehmen. Mit blutroten Augen blickte er die Figur wütend an. „Verschwinde!“ Das Wesen zuckte zusammen, fauchte wüten. „Er will dich nicht sehen. Verschwinde daher wo du hergekommen bist!“ Seine Worte wirkten. An seiner Gestalt hatte sie sich schon des Öfteren die Zähne ausgebissen. Früher hatte sie noch gegen ihn gekämpft, doch heute konnte sich der Fuchs durchsetzen. Er würde seinen Schützling beschützen. Dafür war er erschaffen worden. Doch heute war nichts wie sonst. Die Frau schien ihren Kampfgeist wieder erlangt zu haben. Schwerfällig und knackend richtete die Frau sich auf. Narutos Panik nahm wieder Überhand, wurde zu Übelkeit, behinderte die weitere Kontrolle seines Körpers durch Kurama. Naruto floh auf die schwarze Wiese und schrie. Er wollte, dass sie verschwindet. Sein Körper verkrampfte sich. Er kniff die Augen zusammen, wartete nur noch darauf, dass diese Kreatur ihn in die Kälte des Todes riss. Plötzlich drang ein lautes Poltern bis in seine eigene Welt. Was war das? Er traute sich langsam die Augen zu öffnen, als er keine weiteren Geräusche mehr wahrnahm. Seine Mutter war verschwunden, doch der Gestank nach Verwesung und Blut lag immer noch in der Luft. Das Zimmer war vom Schein der geöffneten Tür leicht erhellt, eine schwarze Gestalt stand angespannt im Türrahmen. Erneut stieg Panik in ihm auf. War der Alptraum noch nicht vorbei? Doch dann erkannte er die Gestalt in der Tür an ihrer Stimme. „Was ist denn hier los?!“ Kurama atmete tief durch und fing an sich wieder durchzusetzen. Er versuchte ruhige Emotionen in Narutos Geist zu leiten. Die projizierten Emotionen sorgten langsam dafür, dass die Panik abebbte. Dennoch zitterte er am ganzen Leib. Ihm war furchtbar schlecht. Verzweifelt sah er auf seine Hände. Blut klebte an ihnen. Er versuchte sich weiter zu beruhigen. Sie war weg... Sie war doch wieder weg. „Was willst du hier?“ Seine Stimme zitterte. Er hatte nicht mehr die Kraft sich nun auch noch mit Sasuke auseinander zu setzen. Seine Beine drohten wieder nach zu geben und seine Haut brannte höllisch an den Stellen, an denen das Blut klebte. Er unterdrückte verzweifelt die Tränen, versuchte sich zu beherrschen. Vor ihm würde er nicht weinen. Nicht vor ihm! Er würde sich nicht vor Sasuke diese Blöße geben. „Was schreist du hier so rum? Bist du nun komplett durchgeknallt? Brüllst hier rum, wenn andere Leute schlafen wollen.“ Sasuke ließ seinen Unmut deutlich in der Stimme mitschwingen. Als er die Verfassung des Blonden realisierte, stockte er. Immer wieder schoss dem Schwarzhaarigen nur ein Gedanke durch den Kopf. Was war mit Naruto los? Hatte der Kerl solch ein Heimweh, dass er hier so ein Krach veranstaltete? Schnaubend schüttelte Sasuke den Kopf. Der Loser war also immer noch eine solche Heulsuse. „Was ist passiert? Ist dir eine Spinne aufs Bett gefallen oder was? Hör auf hier mitten in der Nacht rumzubrüllen wie ein Irrer!“ Das hatte gesessen. Irre? Er fragt ihn wirklich ob er verrückt war? Ja, er war verrückt, komplett durchgeknallt! Und Sasuke war schuld. Verabscheute ihn der Schwarzhaarige vielleicht genau aus diesem Grund? War Sasuke etwa der Meinung, dass er wieder in eine Zelle gehörte? Er konnte die Tränen nicht mehr unterdrücken. Er presste die Lippen aufeinander. Dann holte er aus, verpasste dem Uchiha eine Ohrfeige und verschwand aus dem Zimmer. Er musste ins Bad, sofort. Er musste das Blut loswerden. Es brannte. Seine Mutter würde ihn ewig markieren. Hätte er damals eher eingegriffen und wäre nicht von seiner Angst gelähmt gewesen, vielleicht wäre das alles dann nicht passiert. „Und wir hätten uns nie kennen gelernt. Was damals passierte, war nicht deine Schuld. Hörst du?“ Naruto ignorierte Kurama. Schwungvoll stieß er die Tür auf, betätigte den Wasserhahn und schnappte sich die Handbürste. Es musste ab, es musste ab! Er schrubbte und schrubbte, ignorierte die Tränen der Verzweiflung. Er merkte nicht, dass er sich langsam die Hand blutig rieb. „Naruto! Wach endlich auf! Mach die Augen richtig auf! Hör auf damit!“ Der Blonde hörte nicht, ignorierte den Fuchs in sich. Er hörte einen kleinen Jungen tief in seinem Inneren weinen. Selbst sein jüngeres Ego, eingesperrt in der Anderswelt, bekam seine Psychose zu spüren. Wollte er nicht eigentlich genau das verhindern? Hatten seine Gefühle schon Einfluss auf die Welt in seinem Inneren? War der Kleine dann noch sicher? Die Trauer des jüngeren Egos durchströmte ihn. Der Schmerz Naru-chans vermischte sich mit seiner eigenen Trauer. Er nahm nichts mehr um sich herum wahr, nicht einmal Sasuke, der im Türrahmen des Bads lehnte. Er war dem Blonden gefolgt, um ihm eine tracht Prügel zu verpassen. Der Schwarzhaarige war gerade erst nach Hause gekommen, als er Naruto gehört hatte. Sasuke wusste nicht was er davon halten sollte. Er hatte aus rein rhetorischen Gründen gefragt, ob der Blonde den Verstand verloren hatte. Aber so wie es aussah, lag er damit wohl nicht ganz so falsch. Es war eine Genugtuung, den Blonden am Rande der Verzweiflung zu sehen. Sollte er ruhig Schmerzen haben und wenn sie nur seelischer Natur waren. Seinen Schmerz, den er mit dem Verlust seines besten Freundes und Bruders fühlte, würde er nie verstehen. Doch als er ihn länger betrachtete, wusste er nicht ob dieses Gefühl richtig war. Was hatte er verpasst? Wussten seine Eltern etwa davon? War das der Grund weshalb Naruto hier war? „Naruto-kun!“ Seine Mutter eilte an ihm vorbei ins Bad, versuchte den Blonden von Handbürste und Wasserhahn zu trennen. „Hör auf, du blutest schon! Was ist passiert?“ Sasuke wurde schlecht. Er drehte sich von seiner besorgten Mutter und dem verdammten Weichei ab, nur um direkt in die Augen seines Vaters zu schauen. „Bist du jetzt erst nach Hause gekommen? Hatte deine Mutter nicht gesagt um zehn?“ Sasuke biss sich auf die Lippen. Er wollte heute Abend nicht auch noch Stress mit seinem Vater. „Es ist später geworden. Wenigstens hat der Idiot mich nicht geweckt, ansonsten hättet ihr einen Krankenwagen rufen können.“ Der Blick in Fugakus Augen verdunkelte sich zusehends. „Halt den Mund und geh auf dein Zimmer. Ich werde mich morgen um deine Strafe kümmern. Naruto geht jetzt erstmal vor. In dein Bett, bevor ich mich vergesse!“ Sasuke schluckte. Wieso, was hatte er getan um in dieser Hölle leben zu müssen? Wütend drehte er sich von seinem Vater weg. Er wagte noch einen Blick auf den Blonden der nun weinend in den Armen seiner Mutter lag. Und so langsam bekam er wirklich das Gefühl, dass hier jeder etwas vor ihm verheimlichte. Wenn der Blonde Heimweh nach seiner Mama hatte, sollte er gefälligst zurück nach Amerika gehen. Was hält ihn hier? Soll er sich doch an, ihrer Brust ausheulen. Wütend riss er die Tür zu seinem Zimmer auf und knallte sie hinter sich zu. Schnell zog er sich um und legte sich dann ins Bett. In einer Ecke seines Verstandes versuchte er eine Frage zu unterdrücken. Wann hatte ihn seine Mutter das letzte Mal so in den Arm genommen, wie den Blonden im Badezimmer? Naruto konnte nicht mehr. Er krallte sich an Mikotos Schlafhemd fest. Es war ihm peinlich und unangenehm. Doch er brauchte diese Umarmung. „Lass es raus. Dir muss es weder peinlich noch unangenehm sein. Ich kann dich nicht so trösten wie sie. Alles ist in Ordnung. Don’t worry, sweety.“ Kurama sendete Naruto eine Welle der Ruhe, um den Jungen wieder ins Gleichgewicht zu bekommen. Mikoto drückte den Jungen weiter an sich. Sie wusste von Minato, dass der Junge oft an Alpträumen litt. Wenn sie ehrlich war, hatte sie schon Angst gehabt, wie Naruto auf sie reagieren würde und was sie überhaupt dagegen tun konnte, wenn der Junge vor ihr einen Zusammenbruch erlitt. Sie fühlte einen tiefen Stich in ihrem Herzen. Dieser Junge war einst wie ihr eigener Sohn gewesen. Unweigerlich kam ihr das Bild eines acht jährigen Jungen in den Kopf, der sie freudestrahlend und lachend ansah. Mikoto atmete tief durch. Jetzt hieß es Ruhe bewahren und einfach für ihn da sein. Was wäre wohl aus ihren Söhnen geworden, hätten sie etwas wie Naruto erlebt. Sie weigerte sich das Bild von Sasuke und Itachi zuzulassen, wie sie an ihrem Tod verzweifelten. Sie presste die Lippen aufeinander. Ab jetzt würde sie sich bemühen für Naruto eine neue Mutter zu sein. Er sollte nicht mehr so leiden. Niemals sollte ihm wieder etwas so schlimmes passieren. Und tief im Inneren hoffte sie, dass Sasuke wieder normal werden würde. Fugaku und sie hatten sich in den letzen Wochen oft mit der Frage auseinander gesetzt, ob sie ihrem jüngsten Sohn endlich die Wahrheit sagen sollten oder nicht. Mikoto war sich sicher, dass Sasuke einfach nicht mit dem Verlust Narutos umgehen konnte. Es brach ihr das Herz ihren Jüngsten so unglücklich und verbittert und Naruto verzweifelt und voller Schmerz zu sehen. Sie schüttelte den Kopf. Das hier war nicht der richtige Zeitpunkt, um sich darüber Gedanken zu machen. Jetzt zählte Naruto. „Komm, lass uns runter gehen. Ich mach dir einen Tee oder einen Kakao. Vielleicht geht es dir dann besser.“ Sie hielt ihre Stimme ruhig und freundlich. Sie spürte wie Naruto nickte. Langsam löste sich der Teen von ihr. Mikoto legte ihm einen Arm um die Schultern und drückte ihn wieder sanft an sich. Der Blonde zitterte immer noch. Vorsichtig ging sie mit ihm die Treppen runter in die Küche. „Was möchtest du trinken?“ Naruto sah zu ihr auf. Seine Augen waren gerötet von den Tränen und spiegelten den Schmerz wieder, den er fühlte. Sie schluckte, versuchte nicht darauf zu achten. Sie konnte sich vorstellen wie er litt. Der Verlust ihrer besten Freundin hatte auch sie damals schwer getroffen. Wenn sie bedachte das es ein Wunder war, das der Kerl Naruto am Leben gelassen hatte und dieser Junge nun vor ihr saß, schnürte es ihr die Kehle zu. Auch ihn hätte sie verlieren können. Naruto atmete tief durch. „Tee, bitte.“ Seine Stimme war leise und belegt. Es war ihm merklich peinlich. Mikoto schüttelte leicht lächelnd den Kopf. „Gut. Ein grüner Tee wird dir gut tun.“ Sie setze das Wasser auf, stellte zwei Tassen auf dem Tisch. Mit einem kurzen Griff ins Regal holte sie das O-Cha-Pulver heraus und füllte etwas in eine Teekanne. „Magst du mir sagen, was passiert ist?“ Der Blonde verkrampfte sich kurz und schüttelte mit dem Kopf. „Tut mir leid.“ Naruto klang so schwach. Mikoto seufzte. „Dir braucht es nicht unangenehm sein. Ich kann verstehen, wenn du nicht darüber reden magst.“ Sie füllte die Kanne mit dem nun heißen Wasser auf, rührte das Pulver unter und füllte dann ihre Tassen auf. Sie setze sich dem Blonden gegenüber und lächelte ihn freundlich an. „Und, freust du dich schon darauf mit Itachi morgen einkaufen zu gehen?“ Naruto konnte nicht anders als die Frau vor ihm anzustarren. Sie zwang ihn nicht über seine Mutter zu sprechen und dafür war er ihr unendlich dankbar. Den Themenwechsel nahm er dankend an. Es blieb ihm nur eine Frage im Hinterkopf: Warum tauchte dieses Monster immer wieder auf? Es gab keine Regelmäßigkeiten, weder in den Zeiten noch Hinweise auf bestimmte psychische Belastungen. Was war dieses Wesen überhaupt? ****************** Endlich war er in Japan. Niemals hätte er gedacht, dass sein geliebtes Spielzeug sich trauen würde allein weg zu fliegen. Weg von dem Schutz, den er selbst so sehr verflucht hatte. Immer wieder hatte er seinen Blonden beobachtet. Wie sehr er sich danach sehnte mit ihm zu spielen. Das tiefe Verlangen nach dem Blonden ließ sein Herz höher schlagen. Dieser Thrill war genau das, was er immer brauchte. Seine Mutter hatte Spaß gemacht und er war sich sicher, dass der Kleine ihn noch mehr amüsieren würde. Gedankenverloren strich er über die tiefe Narbe, die seine Wange zierte. Oh ja, dafür wird er ihm noch ein gehöriges Dankeschön überreichen. Mit einem breiten Grinsen verließ er den Terminal und stieg in ein Taxi. Eine Woche gab er dem Süßen, bevor er sich auf die Suche machen würde. Seine Arbeit ging vor. Sobald er das Geschäftliche abgewickelt hatte, würde es an sein privates Vergnügen gehen. Wie schwer war es schon den Jungen hier zu finden. Er hatte seine Kontaktpersonen. Die würden ihm schon helfen sein Ziel zu erreichen. Ein wohliger Schauer ging durch seinen Körper. Er saß auf der Rückbank des Taxis und sah auf seine Uhr. Kurz nach Mitternacht. Was für eine passende Zeit. Sollte der Blonde seine Zeit hier genießen. Bald schon, sehr bald, würde er ihm gehören und weder CIA noch FBI konnten ihn daran hindern seinen Geliebten zu bekommen. Ob der Blonde nun wollte oder nicht. Er gehörte ihm und nur ihm. Sollte es jemand wagen ihm seinen kleinen Engel weg zu nehmen, würde der jenige bitter bezahlen müssen. Jeder der es wagte Naruto anzufassen würde er auseinander nehmen. Wortwörtlich. Vielleicht verstand sein blonder Engel dann endlich, dass er nur ihm gehörte. Der Blonde würde ihm niemals entkommen. Er würde ihm bis ans Ende der Welt folgen und seinen Engel nie wieder gehen lassen Kapitel 4: Probleme eines Schülers ---------------------------------- Lang, lang ists her, dass ich hier mal was hochgeladen habe. Sorryyy Q-Q Nach langem hin und her, habe ich mich dazu entschlossen Psyche auch hier vollkommen hoch zu laden. ^-^ Ich danke auf alle Fälle allen die mir ein Kommi da gelassen haben und natürlich auch diejenigen, die Psyche zu ihren Favos gemacht haben *_* Das nächste Kapitel wird wohl Sonntag hier online kommen ^-^ Lg Uchan Das Wochenende war endlich vorüber. Die ganze Zeit über gingen sich Naruto und Sasuke aus dem Weg. Die Streitereien zwischen Sasuke und dem Rest der Familie waren beängstigend. Egal wie verschwommen die Erinnerungen an diese Familie war, so waren sie ganz bestimmt nicht gewesen. Und immer mehr fragte sich Naruto, wie er positive Erinnerungen mit Japan verbinden konnte. Die „Shoppingtour“ mit Itachi war recht ereignislos gewesen. Ein paar Mal hatte es der Schwarzhaarige zwar versucht, mit ihm über die Albträume zu sprechen, doch so weit war der Blonde noch nicht. Er wusste von Minato, dass Itachi Psychologie studierte. Durch die Verkürzung muss der Ältere der Uchihabrüder nun eine Abhandlung schreiben. Und Naruto dachte, Itachi wäre bereits Psychologe und er wäre bei den Uchihas, um permanente Betreuung zu haben. Was sollte der Blonde hier nun darstellen? Eine Lebendstudie für einen Studenten? „Du solltest aufpassen wo du lang läufst.“ Kurama klang schrecklich müde während sie auf dem Weg zur Schule waren. In der Nacht hatte der Fuchs seine ganze Energie damit verbraucht, Naruto in der Anderswelt, seinem Wunderland, gefangen zu halten. Während Naruto sich mit seinem Madhatter-Abklatsch rumschlagen durfte, musste Kurama sich mit den Schrecken der Nacht abplagen. Es zerrte an den Kräften des Körpers. Die Medikamente halfen ihm, dass er sich überhaupt noch bewegen konnte. Es machte dem Blonden Angst abhängig von den Medikamenten zu sein. Müde und mit verschwommener Sicht sah sich der Blonde um. Wo zum Henker war er? „Lost, Darling?“, fragte Kurama nun etwas munterer. Verloren hieß sich nicht orientieren zu können, Orientierungslosigkeit hieß, ein leichtes Ziel zu sein und ein leichtes Ziel zu sein hieß Gefahr. Das war selbst für den Fuchs ein Grund wieder wach zu werden. „Ich weiß nicht.“, gestand Naruto sich ein. „Vielleicht ein wenig. Warum haben wir noch einmal abgelehnt, dass Mikoto uns fährt?“ Kurama knurrte leise. „Weil du nachdenken wolltest. Und nun raus mit dem Mobile und an mit dem Navi. Wir sind ja nicht wirklich aufgeschmissen. Sex, drugs and techonlogy. Thats our slogan!“ Naruto schnaubte. „Ja, nur ohne Sex. Wir könnten Metal mit reinbringen. Wie wär’s?“ Kurama schüttelte belustigt den Kopf. „Was nicht ist, kann noch werden. Raus mit dem fucking mobile!“ Seufzend kramte der Blonde in seinem Rucksack. Technologie war wirklich etwas Grandioses. ------------------------------ Sasuke saß an seinem Tisch. Mürrisch blätterte er in seinem Schulbuch. Er versuchte die Mädchen um sich herum zu ignorieren. VERDAMMTE HÜHNER! Warum konnten sie ihn nicht einfach in Ruhe lassen? „Hey Kumpel, wo hast du das blonde Ärgernis gelassen? Ich dachte der Kerl soll heute zu uns kommen.“ Shikamaru Nara war einer seiner besten Freunde. Wenn er es genauer betrachtete, war er sein einziger Freund und Zufluchtsmöglichkeit. Doch heute, allein für die Erwähnung dieses verdammten, familienklauenden Wichts, hätte er ihn umbringen können. „Ich hoffe verschollen. Und wenn ja, kommt er am Besten nicht wieder zurück.“, antwortete Sasuke patzig. Shikamaru seufzte leise. „Immer noch nicht daran gewöhnt?“ Alles was der intelligenteste und gleichzeitig faulste Kerl der Schule als Antwort bekam, war ein Schnauben. „Ok, ok, brisantes Thema. Lassen wir das.“ Shikamaru hob abwehrend die Hände. Sasuke sah seinen Freund nur genervt an. „Werd die Hühner los!“, grummelte Uchiha nur. Für ihn war selbst das blonde Ärgernis besser als diese Hühner. Er hatte sich damals extra so hingesetzt, dass außer Shikamaru keiner mehr in seiner Nähe saß. Die Lehrer hielten es für einen leisen Protest gegen die Beliebtheit Sasukes und ließen ihn machen. Sasuke sah sich um und ihm wurde mulmig zumute. Außer schräg neben ihm war kein Platz mehr in dieser verdammten Klasse frei. Und er wusste, wem dieser Tisch gehören würde. Wie er die Lehrer doch dafür hasste. Aber eine der Zicken dort sitzen zu lassen nur um den Blonden los zu werden, würde zu einem Krieg führen. „Schwere Wahl nicht wahr? Krieg der Höllenhexen oder Naruto.“ Shikamaru sah gelangweilt auf den leeren Tisch. Sasuke grummelte nur. „Nenn seinen verdammten Namen nicht, sonst bist du heute der Erste, an dem ich meine Wut rauslasse!“ Das konnte ja heiter werden. Sasuke wollte den Blonden nicht sehen. Er war ihm das ganze Wochenende nicht aus dem Weg gegangen, um hier wieder voll mit ihm konfrontiert zu werden. Er spürte einen Stich in seinem Herzen. Tief im Inneren wusste er, dass es nicht mehr darum ging, dass Naruto sich nicht gemeldet hatte und er Sasuke damit tief verletzt hatte. Am ersten Tag nach dem Anfall hatte der Uchiha das Gefühl gehabt, dass der Blonde einfach nur Aufmerksamkeit brauchte. Als er dann gestern Nacht nach Hause gekommen war, musste er einfach am Zimmer des ungebetenen Gastes halten. Wieder hatte er geweint. Und Sasuke wurde einfach dieses ungute Gefühl nicht los, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmte. Was zu Teufel war nur mit dem Blonden geschehen? Der Naruto, den er kannte, wäre sofort zu ihm gelaufen, hätte ihn umarmt und um Verzeihung gebeten. Dieser hier machte nichts dergleichen sondern hielt gegen ihn an. Entweder blickten die einst so geliebten Augen ihn hasserfüllt, verletzt oder einfach nur gleichgültig an. Er atmete tief durch, den Schmerz im Inneren unterdrückend blickte er nach vorne als der Lehrer eintrat. Nein, Naruto war wirklich kein Thema, welches seine Stimmung aufhellte. Der Naruto, der bei ihm zu Hause wohnte, war nicht sein Naruto. Und er würde es ihn spüren lassen. Den Hass, den er auf den Blonden entwickelt hatte, die Frustration und Wut. Er würde ihm all seine negativen Gefühle einprügeln, bis er winselnd um Verzeihung bitten würde. „Liebe Schülerinnen und Schüler, ab heute haben wir einen Neuen bei uns in der Reihe. Ich bitte euch, ihn freundlich bei uns aufzunehmen.“ Naruto wartete vor der Tür. Er hatte es gerade noch rechtzeitig geschafft zeitig zum Unterricht zu kommen. Sein Lehrer hatte auf ihn gewartet und war dann mit ihm zur Klasse gegangen. Nach der kurzen Ankündigung trat er vor seine neuen Mitschüler. Verzweifelt hielt er seinen Herzschlag normal. So aufgeregt war er normalerweise nie. Wie würde es hier werden? Er war kein einfacher Geselle. Er kam mit Menschen einfach nicht so gut aus. In seinem College in Amerika war es was anderes gewesen. Es war eben... eine spezielle Institution gewesen. Und wie er sie vermisste. Als Naruto her kam, dachte er ein Gefühl der Heimat mit Japan verbinden zu können. Seit seinem ersten Abend bei den Uchihas hatte er dieses Gefühl verloren. Er wollte nur noch zurück nach Amerika. Doch er wusste, dass er erst gehen könnte, wenn endlich alles abgeschlossen war. Nur noch ein wenig Geduld. Als er eintrat wurde es still. Er spürte sein Herz hart gegen seinen Brustkorb schlagen. Er schloss die Augen, drehte sich langsam zur Klasse um und atmete einmal tief durch. „Bleib ruhig, Darling, das schaffst du schon.“, hallte Kuramas Stimme durch seinen Geist. Naruto öffnete die Augen. Ruhig, beinahe emotionslos sah er in die Klasse. Alle Blicke waren auf ihn gerichtet. Natürlich, mit seinen blonden Haaren und den blauen Augen musste er schon ein seltsames Bild abgeben. Wie er doch diese einheitliche Masse namens Durchschnitt hasste. „Mein Name ist Naruto Uzumaki. Und wenn wir ehrlich sind habt ihr genauso wenig Lust drauf, dass ich hier bin, wie ich. Also hoffe ich, dass wir uns gut aus dem Weg gehen werden.“ Er ließ seine Stimme ruhig und ablehnend durch den Raum hallen. Mit gestrafften Schultern und gerader Haltung versuchte er seinen Standpunkt zu unterstreichen. Naruto wollte hier keine Freunde, er wollte keine Bindungen. Nicht mehr. Er hatte einmal daran festgehalten und war auf die Schnauze gefallen. Ab jetzt hatte er genug. Es wurde nicht mehr gespielt, es wurde nicht mehr einen auf freundlich gemacht. Langsam musste er sich auf das Eigentliche konzentrieren. Es zählte nur noch der Auftrag. Sasuke zog eine Augenbraue nach oben. Narutos Vorstellung war weit ab von dem, was er erwartet hatte. Keine zwei Minuten in der Klasse und schon hatte er eine Welle der Empörung ausgelöst. Was ihn mehr verwirrte war nicht die Tatsache, dass Naruto sich wieder wie der letzte Arsch aufführte. Es war eher die Tatsache, dass er den Nachnamen seiner Mutter verwendete. Waren seine Eltern geschieden? Nein, so wie er Minato und Kushina in Erinnerung hatte konnte es einfach nicht sein. Was ist in Amerika nur passiert? „Ähm, ja... Naruto-kun, bitte setz dich auf den Platz, der hinten noch frei ist. Dann können wir auch mit dem Unterricht anfangen.“ Ihr Lehrer, Iruka-sensei, schien etwas ratlos mit dem Neuankömmling zu sein. Sasuke versteifte sich kurz und sah dann aus dem Fenster. Er tat so, als würde ihn alles nicht interessieren. Naruto schnaubte leise. Es war so klischeehaft, dass er sich vorkam wie in einem schlechten Manga. Nicht wirklich lustvoll packte er seine Tasche auf seinen Tisch, schmiss sich selbst sehr unelegant auf den Stuhl und sah nach vorne an die Tafel. Immer noch waren einige der Blicke auf ihn gerichtet. Was hatte er nur getan um nun so viel Aufmerksamkeit zu bekommen? Hatte er nicht klar gestellt, dass er das nicht wollte? War es etwa eine typische Eigenschaft der Menschen jedes Mal das zu tun, was man nicht will? Als der Lehrer dann mit dem Unterricht anfing, war der Blonde endlich nicht mehr Mittelpunkt des Zimmers. „Menschen sind so dumm. Willst du weiter schlafen? Du hast kaum Ruhe gehabt, sweety.“ Naruto schüttelte gedanklich den Kopf. „Nein, hier können wir nicht einfach zwischendurch wechseln. Hier sind wir normale Schüler und keine Subjekte. Versuch dich bitte ruhig zu halten.“ Damit schenkte Naruto seinem Lehrer nun die angemessene Aufmerksamkeit, nur um festzustellen, dass er das gesamte Thema schon kannte. Verdammt, seit wann waren die in Amerika weiter im Stoff als an japanischen Schulen? Wo war er hier nur gelandet? Als es dann endlich zur Pause klingelte, schnappte sich Naruto seine Tasche und verließ so schnell wie möglich die Klasse. Je weniger er mit diesen verdammten Menschen zu tun hatte, desto besser. „Hey, Naruto, warte mal!“ Hatte er denn keine Chance zu entkommen? Genervt wandte er sich zu der Person um, die ihn am verduften hinderte. Ein junger Mann kam auf ihn zu gerannt. Kurze, struppige Haare und seltsame, dreieckige Tattoos auf den Wangen. Also Deidara hat ihm die auf alle Fälle nicht gemacht. Wer war das, zum Teufel? „Hey, Naruto, warum haust du denn ab? Wir haben uns so lange nicht gesehen. Wie geht es dir? Wie geht es deinen Eltern?“ Der Blonde stand geschockt im Flur. Er kannte diesen Kerl doch gar nicht, oder? „Es tut mir leid, kennen wir uns?“ Der junge Mann vor ihm sah ihn verständnislos an. „Natürlich, ich bin es, Kiba! Erkennst du mich nicht mehr? Wie sind zusammen in den Kindergarten und in die Grundstufe gegangen.“ Der Blonde schüttelte nur den Kopf. „Tut mir leid, du musst mich verwechseln.“ „Aber du bist doch Naruto! Naruto Namikaze, oder nicht?“ Naruto, der schon drauf und dran war weiter zu gehen, wandte sich um. Wütend sah er den Kerl, der sich Kiba nannte an. „ Mein Name ist Uzumaki, klar?“ Damit war Naruto weg. Keiner wagte es ihn aufzuhalten. Kiba blieb erschrocken stehen und sah dem Blonden nach. Als er hörte, dass Naruto aus Amerika zurückgekommen war, hatte er sich so sehr gefreut. Nicht nur er, auch ihre Freundin aus Kindertagen, Hinata, wollte den Blonden wiedersehen. Und nun schien genau dieser sich nicht mehr an sie erinnern zu können. Der Braunhaarige hatte dem Uchiha nicht geglaubt. Sasuke hatte ihm gesagt, dass Naruto sich verändert hatte. Doch so wie er es sah, hatte der Schwarzhaarige untertrieben. Was sollte er nun Hinata sagen? Kiba schüttelte den Kopf. Vielleicht hatte der Blonde auch einfach nur einen harten Tag. Er würde ihn später einfach noch einmal ansprechen. So leicht würde er nicht aufgeben. Naruto rannte die Treppen rauf, blickte sich nicht um. Er wollte nicht in diesem Gebäude bleiben. Nun hatte er knapp eine Stunde Zeit um heraus zu bekommen, wen er hier noch kennen sollte. Der Blonde wusste, dass er von Naru-chan nicht viel herausbekommen würde, aber es gab einen, der ihm weiterhelfen konnte. Minato. Nachdem er auch die letzen Treppen hinter sich gelassen hatte, stand er auf dem Flachdach der Schule. Itachi hatte ihm den Tipp gegeben, dass er sich hier ruhig zurückziehen konnte. Das Dach war nie abgeschlossen. Also konnte er sich hier gemütlich hinsetzen und endlich abschalten. Er setzte sich mit dem Rücken ans Gitter, kramte in seiner Tasche und holte seinen Laptop heraus. Die Lehrer durften nur nicht wissen, dass er seine gesamte Elektronikausrüstung dabei hatte. Japanische Schulen und deren Regeln. Alle mussten gleich aussehen und die gleichen Gegenstände in die Schule mitbringen. Sowas idiotisches. In Amerika hatte jeder seinen Laptop und Elektronikausrüstung dabei. Damit wurde im Unterricht gelernt oder wahlweise gechattet. Je nachdem wie ernst der Unterricht genommen wurde. Naruto klappte seinen Laptop auf. Er machte ihn nie aus, ließ ihn dauerhaft auf Stand-By laufen. „System, activating telephone, dial number: Minato Namikaze, Langley Washington DC.“ Der Computer fing an die Stimmenerkennung durchzusuchen. Eine grüne Lampe fing an zu leuchten und wählte sich in die Telefonverbindung ein. Er liebte dieses Sprachmodul. Es machte so vieles einfacher. Nach wenigen Sekunden wurde die Webkamera aktiviert. „Naruto-kun, schön dich zu sehen. Wie geht es dir?“ Der blonde Mann vor ihm strahlte förmlich. Sein Erzeuger hatte immer gute Laune. Besonders wenn er im Labor hockte und den ganzen Tag seinen Ideen nachjagen konnte. Sein Medikament kam aus der Feder dieses Mannes. Minato hatte wirklich ein sauberes Englisch im Vergleich zu vielen Japanern. Sein Erzeuger hatte sich zwar Mühe gegeben Naruto so viel es ging in Japanisch zu unterrichten, allerdings war für den Teen Englisch zu seiner Muttersprache geworden. Mit seinem Erzeuger in Japanisch zu sprechen kam ihm so absurd vor, als würde ein Hund anfangen zu Maunzen. Keiner der beiden Männer versuchte auch nur ansatzweise den Fakt zu überspielen, dass Naruto und Kurama weit ab von dem waren, was Minato als Sohn bezeichnen würde. Die Beziehung zu seinem Erzeuger war so oberflächlich, wie die zu den Uchihas. Naru-chan war alles, was den Blonde mit seinem Erzeuger verband. Und doch vertraute er Minato gerade aus diesem Grunde mehr an als anderen. Für Naruto waren Verbundenheit und Vertrauen zwei unterschiedliche Dinge. „Ganz gut, wir haben gerade Pause.“ Naruto atmete tief durch. Es tat so gut endlich wieder Englisch zu sprechen. „Minato, sagt dir der Name Kiba etwas?“ Er musste wissen, ob er diesen Jungen wirklich kannte oder ob er vielleicht nur einen Vorwand benutzte um mit Naruto zu sprechen. Er kannte den Gegner nicht, also musste er abschätzen können, wen er als harmlos einstufen konnte und wen nicht. Minato nickte leicht. „Ja, Kiba Inuzuka er war ein Klassenkamerad von Naru-chan in der Grundstufe. Warum fragst du? Ist Kiba etwa in deiner Klasse? Wie klein die Welt doch ist. Vielleicht sind noch andere aus der Grundschulzeit bei euch.“ Naruto murrte leise. „Du weißt dass ich mich kaum an etwas aus der Zeit erinnere. Und hier Naru-chan einzusetzen kommt für mich nicht in Frage. Ist es daher möglich, dass du mir eine Akte besorgst? Ich muss wissen, wer wirklich damals bei mir in der Klasse war und wer nicht.“ „Ich lass das Programm nebenbei mitlaufen. Ist ansonsten alles in Ordnung? Wie läuft es mit Itachi? Wie verträgst du das Medikament? Irgendwelche Nebenwirkungen?“ Der Blonde seufzte schwer. Seinem Erzeuger konnte er wirklich nicht entkommen. Warum hatte er ihn noch einmal angerufen? Ach ja, Berichterstattung. Er hatte sich nun seit drei Tagen nicht mehr gemeldet. „Bis auf den verdammten Idioten, der glaubt ihm gehöre die Welt, ist es sehr ruhig. Nichts Auffälliges. Ansonsten hätte ich mich auch schon gemeldet.“ Minato betrachte seinen Schützling nachdenklich. „Und wie schläfst du?“ Naruto schluckte. „Gut.“ Er verschwieg lieber das Thema mit seiner Mutter. Wenn er Minato in Angst versetze, muss er am Ende noch mehr Pillen schlucken. „Also, schick mir bitte eine Liste mit den Leuten, die Naru-chan kannte. Dann kann ich mich schlau machen und wenigstens eine Rolle übernehmen. Ich hoffe du bekommst das bis zum Ende der Pause hin.“ Sein Erzeuger grinste nur breit. „Glaub mir mein Junge, wenn ich etwas hinbekomme, dann das.“ Mit diesen Worten ging Minato an die Arbeit, während Naruto sich sein Bento zur Hand nahm. Wenn er schon warten musste, konnte er wenigstens Frühstücken. „Naruto, frag Minato mal, ob die Muskelkrämpfe normal sind. Ich mache mir sorgen um deinen Körper. Ohne Hülle können wir nicht agieren.“ Und dabei dachte der Blonde wirklich, der Fuchs würde endlich schlafen. „Ja, ja.“, schoss Naruto in Gedanken zurück. „Minato, Kurama frag an, ob von dem Medikament Muskelkrämpfe auftreten können.“ Sein Erzeuger blickte vom Zweitcomputer zu ihm herüber. „Kommt darauf an, wie viel du nimmst. Es stimuliert die Muskeln zur Arbeit. Daher warst du hier ja auch im Einsatztraining. Versuch es mit mehr Sport, geh Laufen. Wenn das nicht genug ist, werd ich mir was einfallen lassen. Und immer schön dein Gemüse aufessen.“ Breit grinsend ging Minato wieder an die Arbeit. Konnte der Kerl einmal ernst bleiben und aufhören zu strahlen, als wäre er die direkte Konkurrenz der Sonne? „Ist gut, wir werden es versuchen.“ „Kann ich nun endlich essen oder muss ich mit mehr Störungen rechnen?“ Er hörte Kurama amüsiert schnauben. „Wer hier nun wechselnde Launen hat, ne? Aber mach ruhig. Ich geh wieder schlafen. Weck mich nicht vor Pausenende.“ Damit war endlich wieder Funkstille. Naruto konnte Frühstücken, Kurama schlief und Minato hatte endlich Arbeit. Schön, dass er einmal im Leben behilflich sein konnte. ---------------------------------- In der Zwischenzeit arbeitete sich Deidara durch seine Zeichnungen. Er hatte sich wirklich an dieses Leben gewöhnt. Der Blonde war in Sachen Kunst ein Naturtalent und war dankbar dafür. Als Tätowierer konnte er sich den Lebensunterhalt einigermaßen finanzieren. Zum Glück wohnte er mit Itachi zusammen, das erleichterte einiges. Und auch aus seinem vorherigen Leben hatte er ein kleines Vermögen zusammen gespart. Geldsorgen hatte er also wirklich nicht. Zuerst war er sich nicht sicher gewesen, ob er Itachi das geben konnte, was er wollte. Durch sein altes Leben hatte er schon vergessen, wie es war einer Person voll und ganz zu vertrauen. Und auch heute noch hatte er Angst, dass sein altes Leben ihn wieder einholen würde. Deidara hatte sich zu Anfang wirklich bedeckt gehalten. Es war ihm nicht geheuer gewesen, das Itachi eine solche Faszination für ihn gehegt hatte. Nach gut einem Jahr fand er diese Faszination irgendwie niedlich. Ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen. Oh ja, er war endlich wirklich glücklich. Verträumt strich er über eine Zeichnung, die er von Itachi angefertigt hatte. Zugegeben, nicht nur der Schwarzhaarige hatte eine Faszination für ihn, der Blonde war sehr besitzzergreifend, wenn es um den Uchiha ging. Deidara sah auf die Uhr. Kurz nach zwei. Leise seufzte er und schüttelte den Kopf. Wohin seine Gedanken nur wieder abwichen. Er sollte wirklich eine Pause machen. Kurz entschlossen legte er seine Zeichenutensilien zurück in seinen Kasten. Genug für die erste Hälfte des Tages. Er stand auf und ging die Treppen hoch ins Studio. „Hey Kaito, hast du was dagegen wenn ich meine Pause nehme?“ Der Blonde lehnte sich in den Türrahmen, der zur Treppe runter in den Pausenraum führte. Sein Boss, Kaito, war immer sehr locker. Mit seinen blauen Haaren und punkigen Kleidungsstil war er schon jemand, an den man sich gewöhnen musste. Doch genau diese Individualität war es, die Deidara so sehr liebte. Er hasste es sich in eine Masse zu integrieren. Er lebte für seine Kunst. Und seit einem Jahr auch für Itachi. Sein Boss sah ihn breit grinsend an. „Hast du etwa ein Date mit deinem Schnucki?“ Deidara versuchte die Röte, die sich langsam auf seine Wangen schlich, zu ignorieren. „Itachi hat heute lange Unterricht. Also vergiss es, du bekommst ihn heute nicht zu Gesicht.“ Kaito lachte hell auf. „Schade. Ich hatte gehofft, dass ich noch einen Grund für feuchte Träume bekommen könnte. Vielleicht dann morgen.“ Der Künstler knurrte leise. „Ob deine Freundin so begeistert darüber wäre, wenn sie wüsste, dass du an einen Kerl denkst während du mit ihr schläfst? Und dann auch noch an meinen Kerl?“ Kaito grinste ihn nur an. „Sie kennt Itachi, gegen einen Dreier hätte sie nichts. War ihre Idee, also hör auf mich so anzublitzen und nimm endlich deine wohlverdiente Pause. Mein nächster Kunde kommt in einer dreiviertel Stunde, bis dahin müsstest du wieder da sein. Also viel Spaß.“ Damit wurde der Blonde nach draußen geschoben Was für eine Gemeinheit. Erst über den Freund des Blonden schwärmen und dann auch noch seine Mitarbeiter rausschmeißen. Wie gesagt, Deidara mochte seinen neuen Boss wirklich. Gedankenverloren ging er die Straße entlang, Richtung Fußgängerzone. Hier gab es Cafés und Restaurants an jeder Ecke. Schließlich endete er in einem kleinen Café in Mitten von Shibuya. Er liebte diese Stadt einfach. Es war kein Vergleich zu seiner Heimat. Doch in die konnte er nicht zurück. Deidara bestellte sich einen Kaffee und setze sich an einen Tisch am Fenster. Amüsiert beobachtete er die Menschen vor dem Fenster. Japaner hatten etwas an sich, was ihn immer wieder aufs Neue faszinierte. Ihre Haltung im Leben, ihre Art die persönlichen Probleme einfach abprallen zu lassen. Als sein Kaffee endlich vor ihm stand, umfasste er das Glas vorsichtig mit seinen Fingern. Was hatte er mit diesen Händen nur alles geschaffen und zerstört. „Darf ich mich setzen?“, sprach ihn auf einmal jemand an. Deidara stockte. Er kannte diese Stimme von irgendwoher. Langsam hob er den Kopf. Vor ihm stand ein junger Mann, kurze rote Haare, braune Augen, die auf ihn herab sahen. Ein gefährliches Grinsen umspielte seine Lippen. „Lange nicht gesehen, Deidara.“ Deidara schluckte. „Sasori, was... Was machst du denn hier?“ Der blonde Künstler versuchte die Panik aus seiner Stimme zu halten. Von außen wirkte er so ruhig wie eh und je, versuchte sich sogar an einem kleinen Lächeln, um keine Aufmerksamkeit auf sie zu lenken. „Ich hab dich ja schon ewig nicht mehr gesehen, mein junger Freund. Auf einmal haben wir nichts mehr von dir gehört.“ Deidara seufzte. „Hör auf zu spielen, was willst du? Wenn du dir die Mühe machst mich aufzuspüren, dann nur wenn du etwas von mir willst.“ Sasori schenkte ihm einen kurzen, kalten Blick. „Wie gesagt, wir haben Ewigkeiten nichts mehr von dir gehört. So fast ein Jahr? Was machst du so?“ Deidara hasste dieses Spiel. Er wusste worauf das hier hinauslaufen würde. Dieses Gefühl dem Unausweichlichen immer näher zu kommen wurde langsam übermächtig. „Ich hab eine neue Arbeit gefunden. Ich habe kein Interesse mehr, für euch den Arsch hinzuhalten.“ Er wusste wie weit er gehen konnte und ab wann es wirklich gefährlich wurde. Sasori konnte ihn hier nicht erschießen lassen. Das würde zu viel Panik erzeugen. Massenpaniken waren zwar lustig, aber man ließ sie lieber geplant und kontrolliert geschehen. „Neue Arbeit, hun?“ Sasori schnaubte nur abfällig. „Wenn du diesen Tätowierer-Job meinst, wie traurig. Wir beide wissen doch, in welchen Bereichen du gut bist. Wo wir schon beim Thema wären.“ „Vergiss es, ich werde nicht mehr für euch arbeiten. Sucht euch einen anderen Idioten!“ Der Künstler musste sich merklich beherrschen nicht zu brüllen. Was bildeten sie sich ein? Wieder für Akatsuki zu arbeiten käme einem Verrat an Itachi gleich. Er wollte Itachi nicht mehr verraten. Es tat ihm in der Seele weh. „Du kennst mich, ich mag es nicht dir zu drohen. Wir beide waren Partner. Doch leider kann ich darauf keine Rücksicht nehmen, Kleiner. Ich weiß nicht, wäre es nicht schade, wenn einem gewissem Itachi Uchiha etwas... Unangenehmes... passieren würde?“ Der Blonde stockte. Geschockt sah er auf seinen alten Teampartner. „Das kann nicht dein Ernst sein.“ Sasori sah ihn nur teilnahmslos an. „Drei. Mach uns drei. Wir geben dir die Ziele, bezahlen dich dafür und du sogst dafür, dass wir unseren Auftrag erledigen. Danach werden wir dich erstmal wieder in Ruhe lassen. Solltest du dich weigern, sehe ich leider keine Zukunft für euch beide.“ Kalte braune Augen bohrten sich in Blaue. „Was meinst du?“ Deidara versuchte sich dumm zu stellen. Er wusste genau was es bedeutete. Er war zwar blond, aber nicht blöd. „Solltest du dich weigern, wird es der Tod von Itachi Uchiha sein. Hidan ist auf ihn angesetzt. Du weißt wie grausam er sein kann.“ Blaue Augen weiteten sich vor Schock. „Im Klartext, mach das was ich dir gesagt habe und bleib erreichbar, ansonsten kommt der Uchiha in Stücken zu dir zurück, haben wir uns verstanden?“ Deidara nickte, gefangen in seinem Schock und Schmerz. Damit erhob sich der Rothaarige. „Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit, Dei-chan.“ Mit diesen Worten wandte sich Sasori ab und verließ das Lokal. Deidara wagte es nicht sich zu bewegen. Er kämpfte gegen die Tränen. Sein Kaffee war schon lange vergessen. Itachi war in Gefahr. Er war in Gefahr, weil er nicht aufgepasst hatte. Sich jetzt von dem Schwarzhaarigen zu trennen, würde nichts bringen. Sie würden wissen, dass er es nur getan hatte wegen der Drohung. Alles was ihm blieb war Itachi zu verraten, Menschen zu töten und das zu tun was er am besten konnte. Dem Blonden war bewusst, dass das hier nicht der letzte erzwungene Auftrag sein wird. Langsam schlich sich nur ein Gedanke in seinen Kopf. Um Itachi sicher leben zu lassen, musste er verschwinden. Das hier wird sein letzter Auftrag. Nie wieder würde jemand, den er liebte, wegen ihm leiden. Kapitel 5: Willkommen in der APLAA ---------------------------------- Langley, Virginia in der Nähe von Washington DC gehörte in der Regel zu den ruhigeren Orten in den USA. Und obwohl Minato hier gemeldet war, sah er nur selten dieses recht niedliche Dörfchen. Sein normaler Arbeitsplatz lag weiter außerhalb, geheim zwischen einem Stock und einem Stein, wie er es immer zu sagen pflegte. Es muss ja etwas unheimlich Wichtiges sein, wenn sie selbst die Forschungsabteilung in den offiziellen Hauptsitz rufen. Seufzend betrat der blonde Professor die Empfangshalle. „Mr. Namikaze, welch seltener Besuch.“ Der Wachmann, der hinter seinem runden Schreibtisch saß und heimlich seine Zeitung weglegte, lächelt ihn freundlich an. Nur noch ein Doughnut und einen großen Becher Kaffee und schon würde dieser etwas rundere Mann in Europa und im Rest der Welt als typischer Wachmann durchgehen. Alle Klischees erfüllt. Was für eine großartige Individualität in dieser Firma. „Hey Bob, der Boss hat mich herzitiert. Weißt du warum ich meinen geliebten Schreibtisch verlassen musste? Sehnt er sich nach meiner Aufmerksamkeit?“ Minato grinste Bob fröhlich an. Der Wachmann wusste, wie der Blonde tickte. Ein kleiner Scherz am Rande und schon stimmte die Stimmung wieder. „Du kennst doch die Vorschriften. Wir kleinen Leute werden nie erfahren, was hier im Inneren vor sich geht. Aber wenn ein Weißrock hinter seinem Schreibtisch hervorkommt, dann muss es ja irre wichtig sein.“ Minato schnaubte belustigt. „Ja, ja, ja. Ich werd dann mal die Heinzelmännchen der Regierung suchen, um heraus zubekommen wo ich hier eigentlich hin muss.“ Damit ging er an Bob vorbei, winkte ihm fröhlich zu und verschwand im Inneren der Einrichtung. Das ganze Gebäude zeigt deutlich, wie stolze Amerikaner in seinem Inneren arbeiteten. Die weißen Mauern, der moderne Baustil und die Kryptos-Figur im Hof waren nur einige Eigenschaften des offiziellen CIA – Hauptsitzes. Der Regierungsadler zierte überall die Wände und Böden des Gebäudes. Wie gut das er als Wissenschaftler des DS&T, „Directorate of Science & Technology“, nicht im Hauptgebäude arbeiten musste. Wie gesagt, er gab sich mit seiner Forschungsabteilung weiter außerhalb zu frieden. „Minato!“ Verwundert blickte er sich um. Eine junge Frau Anfang Dreißig kam auf ihn zugestürmt. Ihre langen schwarzen Haare hatte sie in einem Zopf nach hinten weggebunden, ihre blasse Haut wirkte durch das Licht noch heller, während ihre grünen Augen in einem perfekten Kontrast zu Haar und Haut standen. „Nevi, du hier? Wozu bin ich dann noch hier?“ Nevia Bennet war eine der fünf Leitungen der DS&T. Wenn einer der Direktoren hier war, wozu brauchten sie ihn dann noch? Etwas stimmte hier nicht. „Hat man dir denn gar nichts gesagt?“ Nevia war merklich verwirrt. Vielleicht auch nur, weil sie einen flüssigeren Nachrichtenfluss hatte als die meisten hier. Wenn sie etwas wissen wollte, dann bekam sie meist sofort die Information, die sie begehrte. Wenn einer nicht sputete? Naja, dann gab es Minato und seine Experimente. Er hielt gerne ab und zu als Druckmittel her. Warum auch nicht? Er spielte solche Spiele gerne mit. „Du weißt dass du eine Art eigene CIA in der CIA hast? Nur das dein Nachrichtendienst besser funktioniert.“ Die junge Frau schnaubte. „Naja, dann wird dich das folgende Meeting schocken. Ich sage nur so viel, es hat mit deinem Familienfall zu tun. Besser mit Naruto. Wie geht es ihm eigentlich in Japan? Ich habe bisher noch keinen Bericht erhalten.“ Minato merkte Nevia wohl an, dass sie schmollte. „Ich habe bisher noch keine nennenswerten Informationen erhalten, also hab ich bisher nichts weitergeleitet. Er hofft, dass er was erreicht.“ „Wenn du was Ernsteres herausfindest, dann sag bescheid, auch wegen Kurama. Subject Zero ist das Goldstück unserer Medizinischenabteilung. Aber als Kopf jener Abteilung muss ich dir das ja nicht sagen,oder?“ Der Blonde nickte. „Wohin?“, fragte er, als sie in den Trakt mit den Konferenzsälen traten. „Saal 6 wie immer. Sitzen wir neben einander?“ Minato schnaubte belustig aufgrund der Tonlage, welche die Schwarzhaarige benutzt hatte. „ Du klingst als wären wir wieder in der zweiten Klasse.“ Nevia fing an zu lachen. „Ach komm schon, ich glaube ich wäre nun eine hervorragende Zweitklässlerin.“ „Wie man es nimmt. In Pünktlichkeit sind beide von Ihnen durchgefallen. Wenn ich nun auch die Leitungen des DS&T in den Raum bitten dürfte?“ Minato stockte. Diese Stimme. „Direktor?“ Was machte der DCIA hier? Sollte dieser Mann nicht in Washington neben dem Präsidenten sitzen und den roten Knopf im Auge behalten? Was ging hier vor? Dem Blonden blieb nicht verborgen, dass auch Nevia sich leicht angespannt hatte. Das konnte hier ja noch lustig werden. „Wie Sie alle bereits wissen, befindet sich aktuell neben der APLAA unser wertvollstes Subjekt in Japan. Wie ich hörte, haben Sie einen Antrag bei der APLAA gestellt Mr. Namikaze. Dürften wir den Grund hierfür erfahren?“ Das Meeting fing ja gut an. War das alles, weshalb die hier so einen Aufstand machten? Ja, er hatte eine Bekannte der APLAA angerufen und gefragt ob Naruto das Testgelände mitbenutzen dürfte. Dachten die jetzt, er würde Informationen zurückhalten? „Wie Sie wissen, erhält Subject Zero PCBT 29. Ich habe das Medikament auf der Basis einer Erbkrankheit geschaffen, wie Sie meinen Forschungsunterlangen entnehmen können. Diese Erbkrankheit sorgt dafür, dass das Blut mehr Sauerstoff aufnimmt, diesen in die Muskeln und Zellen transportiert und so damit sorgt, dass der Körper zu übermenschlichen Fähigkeit erlangt. Subject Zero befindet sich nun seit drei Wochen außerhalb der USA und somit nimmt es nicht mehr am Training der Agenten teil. Und hier haben wir nun das Problem und den Grund, weshalb ich mich mit Tsunade-san in Verbindung gesetzt habe.“ Der Direktor sah ihn abschätzend an. Er hatte Minatos unterlagen zur Genüge gelesen und konnte von Anfang an nicht glauben, welche Wirkung dieses Medikament haben sollte. Wenn Nebenwirkungen auftreten sollten, dann musste er davon wissen. Schließlich soll dieses Medikament nach der Testphase von Subject Zero in Krisengebiete geschickt werden. „Ich denke, es ist immer noch nicht wirklich ersichtlich, warum Sie nun einen Antrag bei der APLAA gestellt haben den Jungen ins Junior Agententraining aufzunehmen, ohne vorher es mit Ihren Vorgesetzen abgesprochen zu haben.“ Ja, Minato war ein Genie. Aber auch er konnte mal etwas vergessen. Das ihm diese Kleinigkeit nun zum Verhängnis werden sollte. „Es war mit mir abgesprochen. Sie wissen wie langsam ich an meinen Berichten arbeite. Außerdem sahen wir beide keine Notwendigkeit darin den großen DCIA zu kontaktieren, nur weil der Junge mehr Sport treiben soll. Mr. Namikaze, die Begründung bitte. Es kommt immer besser wenn sie von einem Arzt erklärt wird.“ Verwirrt blicke der Blonde zu Nevia. Diese Frau konnte wirklich dreist werden... Aber die konnte es sich auch leisten... „Durch die vermehrte Sauerstoffzufuhr entsteht eine Übersättigung des Muskelgewebes. Dadurch treten vermehrt Krämpfe und Kopfschmerzen auf. Der Proband, dessen Blut ich als vorlange verwendet hatte, litt ebenfalls an diesen Nebenerscheinungen. Wie Sie wissen, bekam er ein von mir entwickeltes Medikament gegen die Krämpfe. Als mich... Subject Zero vor drei Tagen kontaktierte, erwähnte er ähnliche Symptome. Daher hatten wir die Idee mit der Trainingseinrichtung der APLAA.“ Minato hielt den Atem an. Seine Person vor dem Kopf der Organisation rechtfertigen zu müssen kam einen Rüffel gleich, den er nicht hätte haben müssen. So etwas Dämliches. Doch zu seinem Glück nickte der DCIA leicht. „Behalten Sie das im Auge.“ Minato atmete erleichtert aus. Er hatte gar nicht gemerkt, dass er die Luft angehalten hatte. „Und nun zum eigentlich Problem. Wir erhielten Meldungen, dass Akatsuki in Japan angekommen sind.“ Minato und Nevi sahen sich an. Das allerdings war ein größeres Problem. „Dafür live zugeschaltet wird Ms. Tsunade aus dem Konoha Distrikt. Schildern Sie Ihre Lage!“ Minato viel auf, dass die Frau kurz zögerte. Was ging in Japan vor sich? Er war verunsichert. Hätte er seinen Sohn nicht dorthin schicken sollen? Egal ob sich Naruto als seinen Sohn sah oder nicht. Er war sein Vater. Ganz gleich was er aus ihm gemacht hatte. Naruto war Naruto. Er hoffte nur, dass der Teen dies auch bald einsehen würde. „Wir müssen eine internationale Warnung aussprechen. Von unseren Undercover-Agenten haben wir die Meldung erhalten, dass Mitglieder der internationalen Terrororganisation Akatsuki in Japan gesichtet wurden. Wir haben Ihnen Steckbriefe angefertigt, von den einzelnen Personen und mit den Informationen, die uns bekannt sind.“ Minato starrte auf den Bildschirm. Bilder von 10 Personen wurden auf den Bildschirm gezogen. Nacheinander wurden sie vergrößert und die einzelnen Informationen zu den Personen angezeigt. Bei einem Bild hatte er das bestimmte Gefühl, die Person schon einmal gesehen zu haben. Blonde lange Haare, blaue Augen und eine schlanke Statur waren auf dem Bild zu erkennen. Er verengte die Augen. Woher kannte er sie nur? Es wollte ihm einfach nicht einfallen. „Da wir selbst einen Undercover-Agenten vor Ort haben, sollten wir für seine Sicherheit sorgen.“ Tsunade nickte nur leicht. „Das war der Plan. Wir wissen nicht, was die Organisation plant. Aber wenn sie hinter Subject Zero her ist, dann haben wir ein Problem. Was schlagen Sie also vor, DCIA?“ Der Direktor der CIA blickte sich um und seine Augen blieben auf Nevia ruhen. „Miss Bennet, stellen Sie ein Team zusammen. Sobald Sie einsatzbreit sind, werden Sie aufbrechen und im Hintergrund agieren.“ Nevia nickte leicht. „Verstanden. Wenn es möglich ist, würde ich es allerdings vorziehen, Subject Zero nichts von unserem Auftrag zu erzählen. Der Junge hat genug mit seinen Sachen zu tun. Ich will keine Einmischungen seinerseits.“ „Einverstanden. Damit hätten wir auch...“ Auf einmal fiel Minato wieder ein, woher er den Blonden kannte. „Deidara!“ Alle Augen waren auf ihn gerichtet. „Bitte, Mr. Namikaze, haben Sie einen Einwand?“ Der Blonde nickte leicht. „Ja, der Blonde von den Akatsuki... Ich glaube, ich weiß wo er sich aufhält. Auf jeden Fall sieht der junge Mann dem Blonden auf dem Bild sehr ähnlich.“ Nun hatte er merklich die Aufmerksamkeit der Anwesenden. Wenn Deidara derjenige war, der auf den Steckbriefen abgebildet war, dann hatten sie ein Problem. Der Attentäter war einfach zu nah an Naruto dran. Wer wusste schon, welchen Auftrag er in Wirklichkeit hatte. +++++++++++++++++++++++ Schule, der neuste Horror für Naruto. Es gab nichts Schlimmeres, als jeden Tag in dieser Klasse zu sitzen und nicht wirklich etwas zu tun zu haben. Der Blonde war schlichtweg unterfordert. Weder in der Schule, noch bei den Uchihas hatte er seine Ruhe. Sasuke schien die Klasse gegen ihn aufgehetzt zu haben. In jeder Pause, in der er einfach nur abhauen wollte, wurde er von Sasukes verdammten Fanclub aufgehalten. Besonders ein Mädchen war ständig dabei den Blonden mit irgendwelchen Nichtigkeiten aufzuhalten. Ihm wurde schlecht bei der Show, die sie um Sasuke machte. Ihre Anmachsprüche vergifteten seine Umwelt. Wenn er es nicht besser wüsste, würde er sagen, dass ein Teil in ihm schrecklich eifersüchtig war. Selbst dieses Wesen, was man als Ausgeburt der weiblichen Hölle bezeichnen konnte, wurde besser vom Schwarzhaarigen behandelt als er. In diesen Momenten, in dem diese Ziege genannt Kasumi, anfing über ihn herzuziehen, war er Kiba ziemlich dankbar. Der Braunhaarige hatte ihn nicht wie gehofft in Ruhe gelassen, allerdings sorgte er immer wieder dafür, dass Naruto heimlich aus der Klasse verschwinden konnte. Dafür musste er ihn in den Pausen auf dem Dach akzeptieren. „Dein Laptop ist wirklich klasse. Was ist das für ein Modell?“ Man sah dem Braunhaarigen die Herzchen in den Augen förmlich an. Naruto rollte nur mit den Augen. „Minato arbeitet in Silicon Valley. Ich habe keine Ahnung von den Details, aber manchmal bringt er mir eben etwas mit.“ Bei den großen Augen Kibas musste sich der Blonde wirklich beherrschen nicht breit zu grinsen. Irgendwie war ihm der hundevernarrte Junge sympathisch. Gedankenverloren sah er vom Dach runter auf das Schulgelände. Am anderen Ende lag Sasuke zusammen mit seinem Kumpel in der Sonne. Kiba war seinem Blick gefolgt. „Schon bewundernswert, dass sein Fanclub ihn heute einmal in Ruhe lässt. Sasuke ist ständig auf der Flucht.“ Der Blonde schnaubte ablehnend. „Du kannst mir doch nicht sagen, dass er es nicht will. Ansonsten würde er härter durchgreifen.“ Kiba schüttelte leicht den Kopf. „Nicht wirklich. Sasuke hasst es. Aber wenn er die Mädchen ablehnen würde, dann würde es einen Krieg innerhalb der Klasse auslösen. Sie werden so schrecklich eifersüchtig.“ „Fucking bugger. Können wir nicht das Thema wechseln?“ Der Blonde schnaubte belustigt in Gedanken. „Gute Idee, warte kurz.“ „Themenwechsel Kiba. Computer, Playlist 24, Interpret: Smash Mouth, Song: Allstar.“ Der Laptop rechnete kurz und startete dann das gewünschte Lied. Oh ja, Voice Control war schon etwas Praktisches. Kibas Augen wurden groß. „Das Ding bewundere ich immer mehr.“ Breit grinsend sah der Braunhaarige zu Naruto. „Machst du eigentlich heute endlich beim Sport mit? Die letzten Male hast du dich ja geschickt verdrückt.“ Naruto seufzte schwer. „Ich würde ja sagen nein. Aber ich muss einem schwarzhaarigen Idioten zeigen, dass er nicht der Mittelpunkt der Welt ist.“ Kiba schnaubte belustigt. „Das wäre ja mal was. Aber Sasuke ist wirklich gut. Er ist besser als alle anderen. Deswegen hat er ja so viele Bewunderer.“ Wieder dieser Stich im Inneren. „Bewunderer oder Menschen, die ihn ins Bett ziehen wollen. So oft wie der nachts weg ist, will ich gar nicht wissen wie er rumhurt.“ Dieser bittere Unterton. „Gott, Darling, du klingst so was von eifersüchtig. Was ist los mit dir?“ Kurama war merklich verwirrt. „Woher soll ich das denn wissen? Vielleicht weil Naru-chan einfach zu viel mit ihm verbindet. Mir kann er gestohlen bleiben.“ „Naruto, Naruto! Nicht schlafen.“ Kiba grinste ihn breit an. „Wenn ich es nicht besser wissen würde, könnte ich auf den irrsinnigen Gedanken kommen, dass du eifersüchtig bist.“ Naruto schenkte Kiba einen bösen Blick. „Ich bin nicht eifersüchtig!“ Der Braunhaarige konnte einfach nicht anders als laut loszulachen. Naruto verschränkte die arme und schmollte. „Computer, Song Change: Tenacious D, Beelzeboss!“ Der Wechsel zur härteren Musik lies Kiba nur noch mehr lachen. Idiotischer, hundeverrückter Idiot. Das laute Lachen Kuramas ignorierte er wie immer gekonnt. Konnten sie ihn nicht einfach alle in Ruhe lassen? „Oh, sieht euch an, wer heute beim Sport mitmacht. Bewegst du dich doch einmal, Blondchen?“ Die schrille Stimme des personifizierten Bösen, Kasumi, sah ihn nur abwertend an. Sie war ein recht zierliches Mädchen und wirkte nett, bis sie den Mund öffnete. Sie war der Sasuke-Fan schlecht hin. „Geht dich nichts an. Wenn du keine intelligenten Sätze aus deinem Mund bekommst, dann fang erst gar nicht an mit mir zu reden.“ Das braunhaarige Mädchen sah ihn wütend an. „Wie wagst du es, mit mir zu reden?“ Kasumis schriller Ausruf zog selbst die Aufmerksamkeit von Sasuke auf sich. Natürlich versuchte er es so unauffällig wie möglich zu halten. Kasumi war die größte Zicke, die Sasuke kannte. Mit der hatte er mehr hinter sich als ihm lieb war. Und alles ohne jegliche, freiwillige Handlung seinerseits. Zuerst hatte er alles nur amüsiert betrachtet. Nach dem sie einmal blankgezogen hatte, war es selbst für ihn zu viel gewesen. Es war ihm so schlecht geworden... Zum Glück hatte bei der Feier, an der sie für ihn einen Strip hingelegt hatte, zu viel getrunken. Als ihm schlecht wurde, war er schnell aufgestanden mit der Ausrede, dass der Alkohol schuld war und hatte sich so unauffällig wie möglich verdrückt. Seitdem nahm er immer mehr Abstand, während dieses Mädchen ihm weiter auf die Pelle rückte. Und er hasste es, wenn man ihm zu nah kam. Natürlich war sie die Erste gewesen, die Naruto ins Kreuzfeuer genommen hatte. Wohl weil Kiba, dieser Idiot, erwähnt hatte, dass Naruto und er früher so stark befreundet waren. Naruto. Wenn er es sich recht überlegte, war der Blonde der Einzige gewesen, der ihn jemals in den Arm nehmen durfte. Wütend biss er die Zähne zusammen. Wie konnte der Blonde das vergessen und so tun als wären sie Fremde. Wie konnte der Blonde, den er einst so vermisste, nun so verhasst auf ihn runter blicken. Wie konnte dieser Blonde, der einst alles für ihn bedeutete, ihm nun alles nehmen. Seinen Bruder, seine Familie... Es schmerzte ihn einfach nur Naruto vor sich zu sehen. Ihm so nah zu sein und doch keine Gemeinsamkeiten mehr mit ihm zu haben. Warum ist der Kerl nun so? „Soll ich deutlicher werden? Pump dir das Gehirn auf, bevor du mit mir redest. Ich gebe mich nicht mit Menschen weit unter meinem Intelligenzquotienten ab.“ Sasuke schnaubte belustigt. OK, schlagfertig war der Blonde ja. Doch diese Schlagfertigkeit war eine Charaktereigenschaft, die der Blonde früher nicht hatte. Früher musste er ihn beschützen und er hatte es genossen. Er hatte es genossen so gebraucht zu werden. Seine eigenen Gedanken schockierten ihn. Bevor er weiter in schmerzhaften Erinnerungen schwelgen konnte, kam ihr Lehrer endlich zum Platz. „Aufstellen, wir machen heute Lauf- und Sprintübungen.“ Erleichtert atmete der Schwarzhaarige auf. Laufen war eine seiner Lieblingsbeschäftigungen. Naruto ignorierte diesen überheblichen Fan einfach. Er sollte sich daran nicht stören. Kurama machte sich über sie lustig. So lange der Fuchs es so einfach aufnahm, war alles in Ordnung. Nur musste man aufpassen, dass dieses Lockere nicht schnell in Unmut und Aggression ausartete. Als der Lehrer endlich auf den Platz kam, stellte er sich zu Kiba auf die Aschebahn. Der sah nicht wirklich glücklich aus. „Magst du nicht laufen?“ Der Braunhaarige zuckte nur mit den Schultern. „Ich spiel lieber Fußball. Einfach so durch die Gegend rennen finde ich anstrengend. Du?“ Naruto schmunzelte: „ Ich kann beim Laufen abschalten. Also das perfekte Sportthema für mich.“ Nach ein paar kurzen Aufwärmübungen wurden sie angewiesen, sich am Start zu treffen. Von hier aus war es die Aufgabe nur noch zu laufen. Das Tempo und die Rundenanzahl waren primär unwichtig. Ihrem Sportlehrer kam es nur darauf an, dass sie liefen. Wie langweilig. Gerade als er sich auf seiner Bahn aufstellte, fiel dem Blonden zwei Jugendliche auf der Tribüne auf. Sie trugen keine Schuluniform. Er merkte, dass ihre Blicke auf ihn gerichtet waren. „Was wollen die?“ Naruto murrte leise. „Du hast sie also auch bemerkt, was? Besser wir bleiben auf der Hut, ich habe so ein seltsames Gefühl...“ Als das Startsignal über den Platz hallte, liefen sie los. Naruto hielt sich bequem im Mittelfeld bei Kiba auf. An der Spitze lief Sasuke. Der Schwarzhaarige hatte sich weit abgesetzt. „Schau dir den an, er läuft so locker flockig vorne mit, als wäre es einfach nichts für ihn. So was gemeines.“, murrte Kiba neben ihm. Er atmete schon nach den ersten Metern schwer. Der Junge war wirklich nicht in Form. Naruto sah zu dem Braunhaarigen. „Würdest du den Kerl da vorne gern mal schwitzen sehen?“ Kiba sah verwirrt zu Naruto. „Vergiss es, keiner kann auf seinem Level mithalten. Sasuke ist mit Abstand der Beste im Sport. Und nicht nur da.“ Naruto grinste breit. „Naja, ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass er eine Niete in Englisch ist.“ Der Blonde hörte um sich herum die Mitschüler empört schnauben. Glaubten die wirklich, dass Sasuke so ein Überflieger sei? „Wollen wir es denen Mal zeigen? Besonders da wir Besucher haben.“ Naruto grinste innerlich. Oh ja, er würde denen mal zeigen, was ein Lauf war. „Ich seh’ dich nachher, Kiba-chan!“ Und damit rannte Naruto nach vorne, preschte an den vorderen Mitschülern vorbei, bis zu Sasuke. Der Schwarzhaarige staunte nicht schlecht, als er plötzlich das blonde Ärgernis neben sich hatte. Wollte der Kerl ihn provozieren? Wenn er einen Wettbewerb haben wollte, dann konnte er ihn haben. Sasuke spannte seine Muskeln an und brachte sich zum schneller Laufen. Zu seinem Ärger hielt Naruto mit. Wie machte der Blonde das nur? Er schien sich nicht einmal wirklich anzustrengen. Das konnte doch gar nicht sein, oder? Sasuke kochte innerlich vor Wut. Wenn der Blonde glaubte, dass er ihn schlagen konnte, dann hatte er sich geschnitten. Er trieb sich selber voran, brachte sich zur Höchstleistung. Naruto merkte wie Sasuke ihn versucht abzuhängen. Diesen gefallen würde er ihm nur nicht tun. Sasuke wollte einen Wettkampf? Den konnte er haben! Das Problem: So langsam blieb die Anstrengung seinem normalen Körper nicht verborgen. Also musste er nachhelfen. Er würde niemals gegen Sasuke verlieren. Er war so super toll? Dann musste er ihm zeigen, wo sein Platz in der Nahrungskette war. Und dieser Platz stand unter ihm! „Kurama, du bist dran! Zeig diesem Angeber, was wir können!“ Jubelnd übernahm der Fuchs den Körper. Kurama lies das Blut durch den Körper pumpen und aktivierte den geheimen Mechanismus im Kopf, der dafür sorgte, dass das Medikament seine Wirkung entfaltete. Das hier war wie auf dem Übungsplatz. Jede Leistung zählte und nun konnte er sich endlich, nach fast zwei Wochen, mal wieder austoben. Das hatte er so dringend nötig. Während die Spitze dabei war sich gegenseitig zu übertrumpfen, blieb nicht nur Kiba die Luft weg. Die anderen Schüler waren vor Schock stehen geblieben. Was ging denn da vor? Sasuke und Naruto kämpfen um die Führung wie Wahnsinnige. Merkten beide nicht dass sie immer schneller wurden? Kiba wagte einen Blick zu ihren Lehrer. Der wusste ebenfalls nicht wirklich etwas mit den beiden anzufangen. Er war so sehr ins Starren vertieft, dass der Kerl nicht mal merkte das der Rest der Klasse stehen geblieben war. Naruto war schon etwas Besonderes. Der Blonde hatte manchmal eine Stärke an sich, die Kiba Angst machte. Und den Blonden nun im direkten Konkurrenzkampf mit dem Schulass zu sehen, ließ ihn vor stolz platzen. Schließlich war er der Einzige, den Naruto an seiner Seite akzeptierte. Hinata hatte es sehr getroffen, doch Kiba hatte ihr versprochen, die beiden wieder näher zu bringen. Hoffentlich lies der Blonde sich darauf ein. Auf einmal sah er einen Jungen neben dem Feld. Gemütlich schlenderte er auf die Aschebahn und wärmte sich auf. Kiba hatte diesen Schwarzhaarigen noch nie gesehen. Doch irgendwie erinnerte er ihn an Sasuke. Hatte Sasuke etwa einen Bruder oder Cousin, den er noch nicht erwähnt hatte? Sasuke und Naruto rasten förmlich an dem Kerl vorbei. Erst dachte Kiba, das der Kerl sich einfach nur für einen Kurs warm machen wollte, doch dann nahm er die Verfolgung auf. „Was zum...?“ Kurama spürte etwas von hinten. Eine Präsenz, die immer schneller näher kam. „What the fuck!“ Erstaunt und verwirrt sahen Naruto und Sasuke zu dem Kerl, der auf einmal neben ihnen lief. Schwarze Haare, schwarze Augen, blasse Haut. Hatte er einen Spiegel neben sich, der den Uchiha abbildete? „Spinn nicht, die Haare sind kürzer.“ Naruto hatte es sich im Hintergrund bequem gemacht. Doch etwas war anders an dem Kerl. Er musste sehr gut trainiert sein, wenn er so einfach mit ihm mithalten konnte. „Das würde dann auch für den Fucker auf der anderen Seite gelten.“ Murrte Kurama in Gedanken. Naruto schnaubte. „Der zählt nicht, den nehmen wir aus der Wertung raus.“ Der Fremde neben ihnen grinste Naruto nur an. „Du bist schneller als erwartet Zero. Mal sehen wie du dich sonst so schlägst.“ Die Augen des Blonden weiteten sich geschockt. Zero? Woher... Plötzlich und ohne Vorwarnung griff der seltsame Typ an. Kurama lies den Körper ausweichen. Die bis dato nur rotunterlaufenen Augen verfärbten sich blutrot. Der Fuchs knurrte bedrohlich. „What the Fuck, bugger, willst du mich reizen?“, knurrte er aggressiv. Der seltsame Kerl lächelte ihn nur an. „Ich will nur etwas austesten.“ Damit stürzte sich der Typ auf Naruto. Kurama ließ den Körper ausweichen, ging jegliche Kampftechnik im Kopf durch, blockte und konterte geübt. Dafür war er trainiert worden. Dass er diese Techniken nun hier einsetzen musste, damit hätte er nicht gerechnet. Während des Kampfes spürte er auf einmal eine weitere Präsenz hinter sich. Geschickt wich er dem Schlag von hinten aus. Hatte sich Sasuke nun auch noch mit eingemischt. Erstaunt stellte er fest, dass es sich bei den Angreifer um das Mädchen von der Tribüne handelte. Pinke Haare, schlanke Statur und hellgrüne Augen. Wer waren die beiden? „Kein schlechtes Reaktionsvermögen.“ Naruto bemerkte die schwarzen Knöpfe im Ohr der beiden Angreifer. Sie standen also im Funkkontakt mit jemanden. Nun war nur noch die Frage... Freund oder Feind? Kurama wurde merklich aggressiver. Er verlor die Geduld. Wenn die beiden Feinde waren, mussten sie so schnell wie möglich verschwinden. Doch bevor er ernst machen konnte, hörte er den Befehl, der den beiden über die Funker zugeteilt wurde. „Sakura, Sai, zieht euch zurück. Wenn der Kerl Ernst macht, will ich euch lieber nicht als Zielscheibe sehen.“ Sakura und Sai, wie der Blonde nun wusste, blieben stehen und lächelten beide leicht entschuldigend. „Sorry, die Zeit ist um. Wir sehen uns, Naruto-kun.“ Damit rannten die beiden wieder vom Platz und ließen einen verwirrten Blonden zurück. „Lassen wir die etwa entkommen?“ Kurama war außer sich. „Nein, hinterher! Wir wissen nicht woher sie kommen und sie kennen meinen Namen. Das kann einfach nichts gutes heißen!“ Damit setze der Blonde ihnen nach. Auf dem Platz standen neben einer geschockten Klasse, einem verwirrten Lehrer und einem noch verwirrteren Sasuke, ein gelangweilter Shikamaru. „Na, wenn das mal keine seltsame Show war. Ich wusste ja gar nicht, dass der Blonde kämpfen kann.“ Sasuke knurrte. „Konnte er früher auch nicht.“ Er war es gewesen, der wegen Naruto früh mit dem Kung Fu und Kendo angefangen hatte. Er war es, der Naruto immer aus jedem Mist heraus geholfen hatte. Er war sein Beschützer gewesen. Nun glaubte er den Grund für das Desinteresse des Blonden zu kennen. Naruto brauchte ihn schlichtweg nicht mehr. Er brauchte niemanden mehr, der ihn in den Arm nahm und für ihn da war. Der Blonde war inzwischen wohl selbst stärker als er. Wie war es möglich? Er trainierte doch länger und er hatte noch nie gesehen wie Naruto in den Knappen zwei Wochen je einen Fingern in Sachen Training krumm gemacht hatte. Wie konnte der Blonde nur so eine Stärke aufweisen? Sasuke biss sich auf die Lippen. Nein, das konnte doch nicht sein. Wozu hatte er sich denn all die Jahre angestrengt? Er würde nicht gegen Naruto verlieren. Das konnte er sich einfach nicht leisten. Er war ein Uchiha, er war besser als jeder an dieser verdammten Schule und Naruto würde sich da anstellen wo er hingehörte. Hinter ihm. Er würde dem Blonden schon in die Knie zwingen und damit beweisen dass er wer war. „S..Sasuke, kann ich dich bitten Naruto zurück zu holen? Ich denke, du wirst ihn einholen können.“ Die Stimme seines Lehrers hatte ihn aus den Gedanken gerissen. Schnaubend nickte er und nahm die Verfolgung auf. Zu seiner Überraschung gesellten sich Kiba und Shikamaru zu ihm. Shikamaru... Der Blonde schien das Interesse in ihm geweckt zu haben, ansonsten würde er sich nicht anstrengen. Und wie so oft fragte sich Sasuke, was hier zum Teufel noch mal los war. Naruto hetze den beiden hinterher, bis sie hinter der Schulmauer stehen bleiben. „Du bist hartnäckig.“ Das Mädchen drehte sich zu ihm um und seufzte schwer. „Hast du denn keinen Unterricht?“ Naruto schnaubte. Er hatte die Kontrolle zu Hälfte wieder übernommen. Er musste aufpassen mit diesen Augen. „Ich war gerade beim Unterricht, als mich zwei Loser von hinten angegriffen haben.“ Sai grinste nur breit. „Von hinten, hm? Stimmt bei mir nicht ganz. Aber Wünsche kann man erfüllen.“ Der Blonde stockte. „WTF!“ „Na, Naruto-kun, ich dachte du hast einen ausgewählten Wortschatz. Jedenfalls sagte mir dein Vater, dass du rein theoretisch ein sehr höflicher junger Mann wärst.“ Ein großgewachsener Mann mit silbernen Haaren kam auf ihn zu. Er trug eine Maske, die sein halbes Gesicht bedeckte. Sein linkes Auge war von einer Augenklappe verdeckt. Dieser Mann war weder Kurama noch Naruto geheuer. Hatte Minato ihn wirklich zu ihm geschickt? „Dann hat Minato praktisch gelogen. Wer seid ihr drei. Was wollt ihr von mir?“ Der Mann mit den silbernen Haaren zog eine Dienstmarke hervor. Auf ihr erkannte Naruto den ihm wohlbekannten Adler. „CIA? Warum hat uns keiner davon in Kenntnis gesetzt?“ Der Fuchs war merklich schlecht gelaunt. Hätte man ihn gewarnt, hätte er den Körper nicht umsonst unter solch einen Stress gesetzt. „Mein Name ist Hatake Kakashi. Das hier sind Sakura und Sai aus dem Junior Alpha Squad, den ich anführe.“ „Junior Squad? Wovon? CIA?“ Sakura und Sai grinsten nur vielsagend. „Wir kommen vom „The Office of Asian Pacific, Latin American and African Analysis“.“ Kakashi kam auf ihn zu und warf ihm eine Karte entgegen. Naruto fing sie verwirrt auf. „Oder besser: Willkommen in der APLAA. Training ist morgen um 18 Uhr. Sei pünktlich oder du kannst dich auf Extrarunden einstellen.“ Der Blonde stockte. „Wer sagt, dass ich bei eurem Verein mitmachen werde?“ Kakashi, der sich schon von ihm abgewandt hatte, drehte sich noch einmal um. Sein sichtbares Auge schien sich in Narutos zu brennen. „Du weißt, dass dich der DCIA zurückholen wird, wenn du dich weigerst. Gehe das Risiko lieber nicht ein.“ Damit hob er die Hand und winkte ihm zum Abschied zu. „Wir sehen uns dann morgen, Naruto-kun. Sei pünktlich.“ Während Sai ins Auto stieg, schnaubte Sakura nur abwertend. „Halt dich nur einmal selber daran, Sensei.“ Kopfschüttelnd blickte die Pinkhaarige zu ihm. „Wir sehen uns dann morgen Naruto-kun. Bye bye!“ Mit quietschenden Reifen fuhr der Wagen um die Kurve und war verschwunden. „Was zum Teufel war das?“ Naruto war wirklich wie vor dem Kopf gestoßen. Warum hatte Minato ihm nicht bescheid gesagt? „Dieser Kerl hat vielleicht Nerven. Schickt zwei Agenten auf den Platz und lässt uns angreifen. So etwas Idiotisches.“ Naruto seufzte leise in sich hinein. „Das heißt also, du magst diesen kauzigen Kerl. Na toll.“ Kurama grinste frech. „Hey, Leute mit Maske sind lustig.“ Naruto schnaubte. „Na toll, Drogendealer sind lustig, Tätowier sind lustig, Kerle mit Maske sind lustig...gibt es etwas was du nicht lustig findest?“ Kurama verengte die Augen. „Sasuke!“ Knurrte der Fuchs. Naruto lachte. „Jaa, der ist wirklich nicht lustig.“ „Erstens das und zweitens steht er hinter uns.“ „Fuck!“ Damit wandte sich Naruto den drei Jungen zu und steckte nebenbei die Karte von Kakashi in einer fließenden Bewegung in die Hosentasche. „Naruto. Alles OK?“ Kiba rannte zu ihm. Sasuke und Shikamaru blieben in einigem Abstand stehen und beobachteten die Szene vor ihnen. „Dich stört es oder?“ Shikamaru bedachte Sasuke mit einem Blick, der den Schwarzhaarigen zu durchdringen versuchte. „Ich weiß einfach noch nicht wirklich was ich davon halten soll.“, murmelte dieser nur verhalten. Irgendetwas Großes ging hier vor. Soviel stand fest. Und er würde dahinter kommen, koste es was es wolle. ++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Deidara lag zu Hause auf seinem Bett. Er hatte vor wenigen Minuten den Anruf von Sasori erhalten. Heute Abend würde ein Treffen sein. Akatsuki plante den nächsten Terroranschlag auf Tokyo. Warum um alles in der Welt mussten sie ihn dieses Mal wieder mit reinziehen? Der Blonde kniff die Augen zusammen. Er musste es durchziehen. Für Itachi, für sich und für alles, was er lieb gewonnen hatte. Würde er sich weigern die neuen Bomben zu bauen, dann würde es den Tod von vielen Menschen bedeuten. Deidara kämpfte einmal wieder mit den aufsteigenden Tränen. Wenn er jetzt heulte, dann würde Itachi nur wieder Fragen stellen. Er sollte die Zeit mit seinem geliebten Schwarzhaarigen noch genießen so lange er konnte. Wer weiß zu wann der Auftrag angesetzt wurde. Wie konnte er Akatsuki nur einen letzen Schlag in die Flanke verpassen? Erschrocken fuhr er hoch, als sein Handy vibrierte. Schnell griff er nach dem Telefon und sah auf das Display. Itachi... „Hey Darling.“ Deidara hatte Mühe seine Stimme so fröhlich wie möglich zu halten. „Hey, Dei-chan, ich bin heute etwas eher fertig. Mein letzter Klient hatte abgesagt. Wollen wir noch was unternehmen? Oder hast du noch zu tun?“ Der Bombenleger schluckte. Er hatte Itachi nicht gesagt, dass er sich erstmal Urlaub genommen hatte. Wie konnte er sich nur geschickt aus der Misere hohlen? „Ich hab gleich Schluss, werde daher wohl schon eher zu Hause sein. Allerdings wollte Kaito heute mit der Belegschaft noch eine Teambesprechung durchführen. Kennst ja diese lästigen Gespräche über Optimierung und so einen Quatsch.“ Er hörte die geliebte Stimme am anderen Ende murren. „Also musst du nachher wieder los? Ich hasse das. In der letzen Zeit ist ziemlich viel bei euch los. Sicher das alles in Ordnung ist?“ Der Blonde nickte leicht, bis ihm einfiel, das Itachi das übers Telefon ja gar nicht sehen konnte. „Klar ist alles in Ordnung. Mach dir keinen Kopf. Ich werde nur kurz nach Hause gehen und mich schnell umziehen. Ich hasse meine Arbeitsklamotten.“ Itachi schnaubte belustigt. „Du bist so ein Mädchen. Na dann. Ich werd mich heute Abend mal an den Computer setzen und hoffen, dass ich Minato noch erwische. Wehe der Kerl haut einfach ab. Ich will endlich wissen, was genau die Tabletten für Naruto bewirken. Es kann nicht sein, dass er sich das Zeug täglich antut und immer noch die Persönlichkeiten wechselt.“ Deidara seufzte leise. „Das macht dir echt zu schaffen, oder?“ Der Schwarzhaarige schnaubte. „Natürlich, er ist mein Schützling und Minato vertraut mir mit ihm.“ Deidara sah nervös auf die Uhr. „Es tut mir wirklich leid Schatz, aber ich muss los. Wir sehen uns später.“ Der Schwarzhaarige lachte. „Klar, ich werd eh wieder nicht schlafen können. Kennst ja meine... Hyperaktivität. Ich werd auf dich warten. Also schmuggle dich da so schnell wie möglich raus, ansonsten kannst du dir für morgen gleich einen freien Tag spendieren lassen.“ Damit legte er auf. Deidara sah nur mit einer hochgezogenen Augenbraue auf sein Handy. Na super. Wenn Itachi so drauf war, dann hieß es heute Abend entweder Dauereinsatz für ihn oder Itachi würde das Fitnessstudio nicht mehr verlassen. Seufzend stand er auf, machte sich schnell fertig und verschwand aus der Wohnung. Der Abend würde zwar ätzend anfangen, aber am Ende wartete auf ihn vielleicht zum letzen Mal der Himmel auf Erden. Kapitel 6: Verzweiflung ----------------------- Seit geschlagenen zwanzig Minuten saß er nun hier. Das Versteck der Akasuki lag weiter außerhalb der Stadt, in einem Industriegebiet, dessen Existenz kaum noch jemandem bewusst war. Es war das Viertel der einsamen, der Heimatlosen und Verlassenen. Hier küssten sich Yakuza und ausländische Mafia. Das Hafengebiet kam ihm nun, nach mehrmaligen gucken von Kriminalfilmen, vor wie das reinste Klischee. Nervös hatte er sich am Ende des Tisches gesetzt und hatte es nicht gewagt seinen ehemaligen Kollegen in die Augen zu schauen. „So nervös Blondchen? Wo ist denn nun deine freche Klappe?“ Genervt sah er auf. „Geh wen opfern, Hidan. Wenn es geht, dich selbst!“ Deidara war sich seiner Lage wohl bewusst. Er hatte sich zurückgezogen. Etwas, was ihm in diesem Milieu den Tod kosten könnte. Und wenn es einer sehr genau nahm, war es Hidan. Der grauhaarige Mönch einer uminösen, satanischen Sekte war der jenige, der immer wieder die Menschen beseitigte, die zu viel wussten. Menschen wie Deidara es hätte sein müssen. Er opferte Menschen, wie die Griechen in der Antike, seinem Gott Jashin. Und ja, er hatte Angst vor diesem Kerl. Er würde es ihm aber nicht unter die Nase reiben. Er konnte sich Kommentare leisten. Anders kannten ihn die restlichen Mitglieder auch nicht. „Na endlich reißt der Kerl seine Schnauze wieder auf. Hab dich richtig vermisst, Barbie.“ Hidan grinste ihn an. Deidara schnaubte nur abfällig und sah sich um. Der Raum war noch immer so düster, wie er ihn in Erinnerung hatte. Dabei hatte er fest damit gerechnet, dass Zetsu wenigsten ein Pflänzchen hier untergebracht hätte. Aber er hatte es wohl aufgegeben, nachdem Tobi die letzen Lieblinge in Brand gesetzt hatte. „Können wir nicht mal anfangen? Ich hab heute noch mehr vor als hier zu versauern.“ Den Moment suchte sich ihr Boss aus um den Raum zu betreten. „Nicht jeder hat einen Geliebten zu Hause sitzen, der auf einen wartet.“ Hallte die dunkle Stimme Pains durch den Raum. Ruhigen Schrittes ging er nach vorne und setze sich an den Kopf des Tisches. Der Blonde war zusammengezuckt. Nein, Liebe und Geborgenheit waren hier Fremdwörter und Tabu. Er hatte als Einziger diese Regel missachtet und was würde es ihm bringen? Nichts als den sicheren Tod. „Wie dem auch sei. Neben den neuen Aufgaben in Tokyo, haben wir heute einen besonderen Gast, der sich per Skype mit uns in Kontakt setzen wird. Es werden unsere Spionagefähigkeiten gebraucht. Dazu aber später.“ Der Orangehaarige machte eine kurze Pause. „Beginnen wir lieber mit unserem Fachgebiet.“ Pain schaltete seinen Laptop ein. „Hier seht ihr unsere nächsten Ziele.“ Verschiedene Gebäude und Plätze wurden aufgerufen. „Wir planen Bomben in den folgenden Sektoren.“ Danach folgten Pläne und Anweisungen, denen Deidara normalerweise keine Aufmerksamkeit schenkte. Doch dieses Mal war es etwas anderes. Für seinen Plan brauchte er sie. Nach einer Stunde beendete Pain seinen Monolog. Kurz darauf empfing sein Skype einen Anruf. „Setzt eure Masken auf, ich will kein Risiko eingehen.“ Zehn Personen griffen mehr oder weniger gleichzeitig unter dem Tisch und setzen sich weiße Masken auf. Eine Spirale zierte die Front in der nur zwei Löcher gebohrt waren, um den Mitgliedern die Sicht zu ermöglichen. Erst nach der Maskierung wurde der Anruf angenommen. Eine schattenhafte Gestalt wurde sichtbar. „Guten Abend.“ Die Stimme eines Mannes begrüßte die Mitglieder, deren Aufmerksamkeit nun voll und ganz bei dem unbekannten Auftraggeber lag. „Ich wende mich an euch, meine Freude, da ich jemanden in der Stadt suche. Diese Person ist mir sehr... wichtig. Findet sie, die Summe spielt keine Rolle. Ich will nur diesen Jungen.“ Hidan schnaubte unter seiner Maske. Pain hob nur die Hand und bedeutete ihm still zu sein. „Wen suchen Sie?“ Der Mann legte seine Hände aneinander. „Ich habe euch ein Bild von ihm zugeschickt. Meine Mittelsmänner haben es mir besorgt. Er arbeitet für eine Organisation, die nicht nur ihr verflucht.“ Die Datei wurde gesendet. Deidara wurde aus einem unerfindlichen Grund immer nervöser. Was war nur an dem Kerl, dass er nicht einmal mehr ruhig auf seinem Stuhl sitzen konnte? Irgendwas lies eine Panik in ihm aufkommen. Wenn der Kerl einen Jungen sucht, dann doch nicht nur, weil es sich um eine vermisste Person handelte. Was wollte der Kerl mit dem Kind? Der Laptop gab einen Piepton von sich, das Signal, dass die Datei empfangen wurde. Das Bild wurde geöffnet und dem Blonden gefror das Blut in den Adern. Naruto! „Ich bin dem Jungen noch etwas schuldig. Findet ihn. Ich gebe euch zwei Wochen. Sollte er bis dahin nicht wieder in meiner Hand sein, dann... Na ja, sagen wir so, ich habe es lieber friedlich um mich herum.“ Deidara versuchte lockerer zu sitzen. Neben ihm starrte Sasori unentwegt auf den Blonden. Der Rothaarige merkte jede Veränderung an ihm. Sasori war derjenige, der ihn länger kannte als die Meisten hier. Dass konnte doch nicht sein. Was hatte Naruto nur getan, dass er von jemanden aus diesen Kreisen gesucht wurde. Hatte es was mit seiner Vergangenheit zu tun? Die Vergangenheit, die aus ihm das gemacht hatte, was er nun war? Ein Kind mit schweren psychischen Defiziten? „Wie aktuell ist das Bild?“, fragte jemand zu seiner Rechten. Kakuzu war zusammen mit Hidan das Kopfgeldjägerteam. Wenn der Kerl genug Geld versprach, konnten sie Naruto innerhalb weniger Stunden ausfindig machen. Je nach Höhe des Betrags wurde die Leistung besser. „Ich habe einen Mittelsmann in der CIA, das Bild stammt also aus dem aktuellen Führungszeugnis.“ CIA? Verdammt, wo steckte der Junge nur drin? Und das schlimmste, er konnte Itachi nicht einmal warnen auf was er sich hier eingelassen hatte. Verdammt. Er hatte keine Wahl, er musste seinen Plan noch einmal umdenken. Er musste Naruto einfach warnen. Er mochte den Blonden mit seinem komischen zweiten Ich. „Wie sieht die Bezahlung aus?“ Wie gesagt, hier lief nichts ohne das nötige Kleingeld. „Der Junge ist mir elf Milliarden Yen wert.“ Ein Raunen war im Raum zu vernehmen. Verfluchter Mist. Elf Milliarden würden Akatsukis nächsten Einsätze zügiger voranschreiten lassen. Das war Narutos Todesurteil. Warum mussten immer Menschen, an denen ihm etwas lag, mit hineingezogen werden? Erst Itachi und jetzt Naruto. Er durfte sich ab jetzt keine Fehler mehr erlauben. Ein Fehler und er konnte alles vergessen. Kurz vor zehn war er endlich zu Hause. Müde schloss er die Tür auf. Er biss sich auf die Lippen. Die nächste Woche würde die Hölle werden. „Darling!“ Itachi stand frisch geduscht im Türrahmen. Deidara sah nach oben und zwang sich ein Lächeln ins Gesicht. „Sorry, ging nicht schneller. Also wurde es doch zum Sportcenter?“ Der Schwarzhaarige grinste breit. „Du weißt, dass mir die Energie nicht so leicht ausgeht.“ Deidara schnaubte belustigt. „Dann wird es dich freuen, dass ich ab morgen eine Woche frei habe.“ Itachis Gesicht war es ihm wert, diesen Schritt zu gehen. Der Schwarzhaarige grinste breit und kam zu ihm, zog ihn in die Arme und legte seinen Kopf auf Deidaras. Der Blonde kuschelte sich an den vertrauten Körper. Er wollte das hier genießen. „Passt gut, ich mach mir dann morgen einen Tag frei und wir könnten mit Naruto in die Stadt, wie wär’s?“ Deidara nickte leicht. „Jaaa, Stadt klingt gut.“ Der Blonde reckte sich nach oben und legte sanft seine Lippen auf Itachis. „Und was machen wir bis morgen?“ Ein anzügliches Schnurrten konnte er sich einfach nicht verkneifen. „Ach, ich denke ich hätte da ein oder zwei Ideen.“ Deidara zog eine Augenbraue hoch. „So wie du aussiehst, wird’s pervers. Das mag ich.“ Der Schwarzhaarige lachte vergnügt. „Gut, dann ab ins Bett mit uns.“ Damit wurde Deidara hochgehoben. Er lachte vergnügt und klammerte sich enger an seinen Freund. „Oi, das wiederum klingt so harmlos.“ Ein leichter Stich hallte in seinem Körper nach. Oh ja, er würde das hier genießen. ++++++++++++++++++++++++++++ Es war der Horror. Heute war der mit Abstand mieseste Tag in seinem Leben. Was zur Hölle war heute nur los? Seit Sasuke gemerkt hatte, dass Naruto auch im Sport ein würdiger Gegner war, hatte er keine ruhige Minute mehr. Entweder gingen ihm Sasukes Fanclub auf die Nerven oder der hohe Uchiha selbst. „Ich bring ihn um. Ich mach den Kerl so was von fertig. Ich werde sein Leben in den tosenden Flammen der Hölle verrecken lassen. Fucking freaking bugger. Stupid Fag. Fucking Asshole!“ Kurama wütete in ihm. Alles fing an mit der ersten Stunde. Die ganze Zeit wurde er von der Seite beleidigt und beschimpft. Kiba war der Einzige, mit dem er noch einigermaßen zusammen arbeiten konnte. Die Weibchen der Vorhölle versuchten immer wieder ihm auf die Nerven zu gehen. Fliehen war zwecklos. Sie versperrten seinen Weg. Er war kurz davor seinen Weg mit Gewalt frei zu räumen. Er hatte einfach keine Lust mehr auf diesen Kindergarten. „Könnt ihr mich nicht einfach in Ruhe lassen?“, knurrte er dunkel, als er versuchte sich an den Höllenhexen vorbei zu drängeln. „Wie kannst du es wagen! Du wirst dich gefälligst bei Sasuke-kun entschuldigen und ihm auf Knien danken, dass er dich nicht an Ort und Stelle verprügelt hat!“ Kasumi hatte sich mit einem sehr... mickrig wirkenden Versuch vor ihm aufgebaut. Die Wirkung verfehlte komplett den Betroffenen. Naruto war beinahe ein Kopf größer als sie. Kurama knurrte gefährlich in seinem Inneren. Er hasste aufdringliche Leute. Sie setzen den Blonden unter Druck. Doch Naruto würde ihn nicht durchdringen lassen. Der Blonde wollte niemanden verletzen und er wusste, dass Kurama auf Killermodus umgeschaltet hatte. „This fucking slag should shut up before I’ll kill her!“ Naruto verdrehte nur die Augen. „Hör auf, deine Aggressivität ist schon ungesund. Lass es an dem Ursprung des Übels aus.“ Der Blonde seufzte leise. „Ich hab kein Bock auf ein Mädchen einzuschlagen, also entweder du lässt mich nun nach Hause gehen oder ich gebe dir einen Grund Make-up zu tragen.“ Er hörte wie sich die restlichen Schüler der Klasse empört durcheinander redeten. Auf einmal drängelte sich jemand zwischen die Menschenmenge um ihn herum. „Entschuldigt, ich muss los.“ Sasuke hatte die Dreistigkeit sich einfach aus dem Staub zu machen? Der Scheißkerl soll ihm gefälligst helfen. „Wo willst du denn hin? Ruf gefälligst deine Fuckbuddys zurück. Ich hab kein Bock mich mit deinem Fanclub hier auseinander zu setzen, das gibt nur Tote.“ Der Schwarzhaarige wandte sich ihm kurz zu, zog eine Augenbraue nach oben und schnaubte abfällig. „Sieh zu, wie du hier alleine wieder rauskommst.“ Genervt verschränkte der Blonde seine Arme. „Ich hab ein Date mit Itachi. Ich kann ihn nicht ewig warten lassen.“ Naruto sah, dass der Ältere etwas zusammenzuckte. „Schön für dich.“ Die Stimme Sasukes triefte nur vor Gift und Ablehnung. „Ich bin weg, viel Spaß noch.“ Damit stapfte der Schwarzhaarige aus der Klasse. Die Jungs die vorher die Tür versperrt hatten, stellten sich wieder in Position. „Wie kannst du es wagen, so mit Sasuke-kun zu reden? Ich glaube du wirst eher derjenige sein, der hier eine Tracht Prügel beziehen wird!“ Langsam wurde es ihm zu dumm. Als dieses Wesen der Hölle es auch noch wagte, ihre Hand auf seine Schulter zu legen, wurde es auch dem Fuchs zu viel. In einer kurzen Aktion über nahm er die Handlungen Narutos, zog die Hand auf seiner Schulter nach vorne und warf das Mädchen mit einem Seoi-nage, einem Schulterwurf aus dem Judo, gegen die Jungs, die ihm den Weg versperrten. Die restliche Klasse wich vor ihm zurück. Kiba, der verzweifelt versuchte zu ihm durch zu kommen um ihm zu helfen, stand nun geschockt vor dem Rest der Klasse. Hatte Naruto gerade wirklich ein Mädchen angegriffen? Der Blonde kümmerte sich nicht mehr um die Anderen. Er schulterte wieder seine Tasche und stieg über die beiden Jungs und Kasumi drüber hinweg. „Ich sagte doch, lasst mich in Ruhe. Das nächste Mal wehr ich nicht nur ab.“ Sasuke hörte nur ein lautes Kreischen und einen dumpfen Aufschlag. Shikamaru, der neben ihm ging, drehte sich mit ihm um. „Was zum...?“ Sie sahen Naruto, der einfach über die Menschen am Boden drüber weg stieg und seinen Weg fortsetze. Das konnte doch nun wirklich nicht mehr angehen. Was sollte denn der Mist? „Spinnst du? Was soll das Blondie?“ Er konnte Kasumi nicht leiden und der Rest seiner Klasse ging ihm simpel auf die Nerven, doch das war wirklich kein Spaß mehr. Jemand, der sich im Kampfsport nicht auskennt, konnte sich nicht richtig abrollen. So etwas konnte wirklich schlimme Verletzungen verursachen. „Reg dich ab Kleiner, es war nur ein Seoi-nage. Und sie ist doch weich gelandet.“ Damit ging Naruto einfach an ihm vorbei. Nun reichte es aber wirklich. Sasuke war hin und her gerissen, dem Blonden sofort eine zu verpassen oder sich zu vergewissern, ob es den Anderen gut ging. Naruto unterdessen war verschwunden. Der Schwarzhaarige grummelte dunkel. „Shikamaru, hilfst du den Anderen? Ich kümmere mich um den Scheißkerl!“ Damit stratzte er los. Im Kopf ging er alle möglichen und unmöglichen Abwehrgriffe durch. Wenn der Blonde eine Prügelei wollte, konnte er die haben. An der Treppe holte er ihn ein. „Warte gefälligst, verdammter Mistkerl!“ Naruto ignorierte ihn einfach und ging weiter. „Hey, ich rede mit dir!“ Sasuke hetzte die Treppe runter. Er konnte es einfach nicht fassen. Was war nur aus seinem Naruto geworden? Ihn so agieren zu sehen, ließ ihn komplett seine so gut antrainierte Beherrschung verlieren. Kurama kochte und das zurecht. Und nun lief ihm dieser Idiot auch noch nach. Naruto wollte nicht so überreagieren und hatte beschlossen den Fuchs zu ignorieren. Kurama war wirklich etwas zu weit gegangen. „Her fault. Fucking slag!“ Sasuke war nun wirklich das Letzte, was er noch gebrauchen konnte. Er wusste nicht, wie lange er den Fuchs noch zurückhalten konnte. Ein seltsames Gefühl der Unruhe breitete sich aus. Als er die letzten Treppenstufen nach unten stieg, hatte er das Gefühl Naru-chan vor sich zu sehen. Der kleine Junge sah ihn wütend an. „Ku-chan war böse zu dem Mädchen. Warum wart ihr so gemein? Naru-chan will nicht, dass ihr gemein seid!“ Konnten sie ihn denn nicht endlich alle in Ruhe lassen? Kurz vor dem Ausgang blieb er stehen. „Verdammte Scheiße! Lasst mich doch endlich alle in Ruhe. Verschwindet!“, schrie Naruto innerlich und nach außen. Er hörte Sasuke nur knurren. „Könnte dir so passen! Was soll der Scheiß? Bist du noch ganz dicht? Ich meine, sie hätte sich ernsthaft verletzen können!“ Der Blonde wandte sich um. Seine Augen verdunkelten sich leicht. „Dann hättest du deinen verdammten Fanclub zurück pfeifen sollen, als ich es dir gesagt habe. Mach mich nicht für deine Huren verantwortlich!“ Sasuke konnte es einfach nicht fassen. „Wie redest du eigentlich mit mir?“ Naruto zog seine Schulschuhe aus und wechselte sie mit seinen Straßenschuhen. „Verpiss dich du verdammter Penner, ansonsten fängst du dir heute noch eine!“ Damit rannte Naruto nach draußen. Schon vom Eingang aus sah er Itachi am Tor stehen. Doch so einfach wollte Sasuke es ihm dieses Mal nicht machen. „Warte gefälligst und hau nicht ständig ab, wenn ich an der Reihe bin dir eine reinzuwürgen.“ Der Schwarzhaarige packte ihn an der Schulter und bevor Naruto wusste wie ihm geschah, schlug er zu. Sasuke fing die Faust auf. Er war drauf vorbereitet, aber auf das Nächste nicht. Narutos Tritt kam und sein Knie traf ihn im Magen. Er keuchte auf. Doch so einfach würde er nicht aufgeben. Der Blonde wollte ein Abreibung und die konnte er haben. Er wehrte den nächsten Schlag ab und konterte. Aus der einfachen Rangelei wurde wirklich Ernst. Der Schwarzhaarige merkte, wie aggressiv der Blonde auf einmal war. Naruto entwickelte eine Kraft, die schon nicht mehr normal war. Sasuke versetze dem Blonden einen Kinnhaken. Naruto strauchelte, duckte sich dann unter der nächsten Hand weg und schlug den Schwarzhaarigen in den Magen und sah in dem Moment auf. Blutrote Augen blitzen Sasuke an, die Pupille zusammengezogen wie bei einer Katze. Er schreckte zu rück. Ein kurzer Anflug von Panik ergriff ihn. Was war das? Was war der Blonde? Er war abgelenkt, hörte Itachis Schreie nicht mehr. Blutrote Augen, waren das nicht die Anzeichnen eines Dämons? Itachi stand geschockt am Tor. Prügelten sich die Beiden wirklich? Das konnte doch nicht wahr sein. Deidara hielt ihn zurück. „Lass sie das alleine austragen. Die haben’s nötig.“ Doch nachdem Sasuke den Schlag in die Magengrube bekommen hatte und in Panik zurück gewichen war, wusste Itachi, dass etwas nicht stimmte. Er lief zu den beiden, hielt Naruto fest. Deidara seufzte. Er hatte ja noch nicht genug Stress mit anderen Dingen... „Naru-chaaaan, lass den Idioten doch und komm zu uns. Wir wollen los!“ Der Blonde wehrte sich gegen den Griff Itachis. Sasuke war zurückgewichen. Naruto saß in seiner Welt fest. Er wollte entkommen, aber das hier hatte er eigentlich nicht im Kopf gehabt. Er hoffte nur, dass Kurama es nicht übertrieb. „Nein, nein! Kurama darf ihm nicht weh tun. Naru-chan will nicht böse sein. Ku-chan, hör auf!“ Naru-chan stand neben ihn. Der Jüngere hatte Tränen in den Augen und schniefte leise. „Naru-chan... “ Auf einmal wandte sich der Kleinere um. „Er wird nichts Böses tun! Und wenn du nichts tust, tut Naru-chan was!“ Damit rannte der Kleine los. Naruto versuchte ihm hinterher zu laufen. Er lief und lief. Warum kam ihn alles so anders vor? Er musste den Kleinen aufhalten. „NEIN!“ Der Schrei hallte durch seine Welt, lies ihn erstarren. Naruto konnte sich nicht mehr rühren. Sein geistiger Körper war wie erstarrt. Was war hier los? Hatte er nun komplett die Kontrolle verloren? Kurama hatte einfach keine Lust mehr auf das ganze Theater. Er wollte Sasuke verletzen. Er wollte ihn leiden lassen. Der tiefe Hass floss wie Lava durch seine Venen. Heute würde er ihm zeigen mit wem er sich hier anlegte. Heute würde Sasuke dafür bezahlen, für dass was er Naru-chan und nun auch noch Naruto angetan hatte. Und selbst Itachi würde ihn heute nicht mehr aufhalten. „Naru-chaaaan!“ Deidara Rufen wurde eindringlicher. Naru-chan... „Ku-chan! Hör auf!“ Die Stimme Naru-chans hallte durch seinen Geist und auf einmal hatte er das Gefühl den Boden zu verlieren. Sein Hass war von einem auf den anderen Augenblick verschwunden. Er fiel, fiel in ein tiefes Loch und prallte auf den Rasen, auf den er normalerweise nur Naruto einsperrte. Wieso war er nun hier, ohne dass er es wollte? So etwas war bisher noch nie passiert Was war hier los? Der Fuchs sah Naruto nicht weit von sich stehen. Der Blonde sah ihn verstimmt an. „Willkommen in meiner Welt. Jetzt weiß du einmal wie es mir immer geht.“ Der Fuchs grummelte verstimmt. Sasuke hatte sich wieder gefangen. „Misch dich nicht ein, Itachi, das ist eine Sache zwischen uns!“ Egal, was es mit diesen Augen auf sich hatte, der Blonde brauchte einfach eine Abreibung. Itachi konnte es einfach nicht fassen, wie stark der Blonde war. Es erinnerte ihn schmerzlich an einen kleinen Fakt seines Lebens. „Nein, verdammt, ihr benehmt euch wie sechs und nicht sechzehn. Bekommt euch mal wieder ein!“ Deidara ignorierte er halb. Den Blonden einfach um Hilfe zu bitten, wenn Kurama komplett die Kontrolle übernommen hatte, erschien ihm recht sinnlos. Im Kopf ging er alle Möglichkeiten durch, die er noch hatte. Zu not musste er selbst kämpfen, auch wenn er den Blonden nicht verletzen wollte. Innerlich machte er sich auf eine Auseinandersetzung mit Kurama gefasst. Und auf einmal wurde der Körper schlaff. Verdammt, brach Naruto nun unter der psychischen Belastung Kuramas zusammen? „Naru-chan ist nicht böse.“ Itachi hätte beinahe vor Schock den Blonden losgelassen. Was zum Teufel war nun los? Sasuke stockte. Erstarrt sah er auf den Blonden. Der Körper zitterte und Naruto schluchzte leise. Als der Blonde den Kopf hob um ihn anzusehen, strahlten ihm große blaue Augen entgegen, gefüllt mit Tränen. „Naru-chan ist nicht böse.“ „Naru-chan?“ Sasuke konnte nicht anders. Vorsichtig nährte sich der Teen dem Blonden. Das konnte doch nicht sein. Der Klang... diese Stimme... Itachi schob sich ihm in den Weg, verdeckte die Sicht auf den Blonden. Die Schmerzen von den Schlägen spürte er gar nicht mehr. Auf einmal bemerkte er eine Hand auf seiner Schulter. Erschrocken fuhr er herum. Shikamaru. „Hat er dich verletzt? Was ist los?“ Sasuke wollte gerade antworten, als Itachi ihm zuvor kam. „Bring Sasuke rein!“ Der Teen schüttelte den Kopf. „Nein. Erst wenn du mir sagst, was hier los ist.“ Er wollte endlich Antworten haben. Itachi biss sich auf die Lippen. Das war nicht gut. Sasuke sollte Naruto nicht so sehen. Nicht, wenn er selbst nicht wusste, was hier gespielt wurde. Das hier war weder Kurama noch Naruto. „Sasu-chan soll nicht gehen. Wir müssen doch zur Schule. Bringt uns Itachi-onii-chan?“ Der Schwarzhaarige stockte. Er hatte das Gefühl, wieder mit dem alten Naruto zu sprechen. Nervös biss er sich auf die Lippen. Er musste etwas ausprobieren. Und auch wenn er sich sehr dämlich bei der ganzen Sache vorkam, musste er einfach wissen auf welchem Kenntnisstand der Blonde vor ihm war. „Naru..chan... Wie alt bin ich?“ Sasuke hob seine perfekt geschwungene Augenbraue. Was sollte denn diese Frage? Der Blonde sah verwirrt und freudestrahlend zu ihm auf. „Naru-chan weiß es! Naru-chan weiß es! Vierzehn.“ Itachi stockte. Wie er befürchtet hatte, dass hier war wieder ein anderes Ich von dem eigentlichen Naruto. Wie viele gab es denn von denen? Sasuke glaubte sich verhört zu haben. Wollte der Blonde sie verarschen. „Spinnst du?“, fauchte er den Jüngeren an. Er sah nur, wie Naruto zusammenzuckte und anfing zu weinen. Was zum...? „Sasu-chan ist böse auf Naru-chan? Naru-chan ist nicht böse.“ Sasuke biss sich auf die Unterlippe. „Ich... .“ Shikamaru zog ihn zurück. „Nicht.“ Warum nicht? Das hier schien doch sein Naruto zu sein. Das hier war derjenige, den er vermisst hatte, in den er so vernarrt gewesen war. Er riss sich von Shikamaru los, ging zu dem Blonden und kniete sich neben seinen Bruder. Er starrte den blonden einfach nur an, unfähig etwas zu sagen. Waren das Arschloch von eben und dieses Wesen mit den blauen Augen und liebevollen Blick wirklich ein und die selbe Person? Und was hatte es mit den roten Augen aufsich? Der Blonde sah nach oben. Blickte Sasuke stumm an. Langsam wurde es ihm unheimlich. Zweifel aus seinem Inneren traten in den Vordergrund. Etwas stimmte mit dem Schwarzhaarigen vor ihm nicht. Der junge Mann vor ihm sah seinem Sasuke so ähnlich, aber das hier war nicht Sasuke. Sasuke war doch viel kleiner, er war doch so alt wie er. Naru-chan bekam Panik. „Wer bist du? Wo ist Sasuke? Itachi-onii-chan, wo ist Sasuke? Ich will zu Sasu-chan!“ Die drei zuckten zusammen bei dem plötzlichen Ausruf. Itachi wurde unruhig, würde Naruto nun alles zum Einsturz bringen? Nein! Das durfte nicht passieren. „Was redest du kleine Pest da? Ich BIN Sasuke!“ Nun war er sich sicher. Der Blonde wollte ihn verarschen. „Nein, Sasu-chan ist viel kleiner. Sasu-chan ist so alt wie ich. Geh weg! Itachi-o-nii-chan, ich will zu Sasu.“ Bevor Itachi darauf antworten konnte, starrte der Blonde einfach nur noch geradeaus zur Schule. Itachi wandte sich um. Ein Lehrer war wohl wegen des vorherigen Streits aufmerksam geworden. „Was ist hier los? Ist einer verletzt?“ Itachi stand auf. „Nein, nein, alles in Ordnung, ich regle das hier schon.“ Er wollte nicht, dass jemand aus der Schule etwas bemerkte. Das würde dem Blonden nur noch mehr Ärger bereiten. Er war nur froh, dass niemand am Fenster stand. „Lass mich mal sehen, nicht dass ich hier noch einen Krankenwagen holen muss. Das wäre Aufsichtsverletzung.“ Er drängelte sich an Itachi vorbei. Dieser schnaubte abfällig. Wenn der Junge einen Krankenwagen gebraucht hätte, dann hätte er das auch alleine geschafft. Was glaubte der eigentlich? „Alles OK?“ Der Lehrer beugte sich runter zu Naruto. Kaum hatte er seine Schulter berührt, wurde dem Kleinen eiskalt. Zitternd sah er auf. Das Knacken von Knochen durchbrach die Stille. Das Röcheln und Keuchen ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Sie war hier. Geschockt sah er in das Gesicht seiner Mutter, welche sich zu ihm runterbeugte. Verzweifelt versuchte er sich loszureißen. Er wollte weg, nur noch weg! Blanke Panik hatte ihn im Griff. Er schrie, schrie so laut er konnte. „Lass mich in Ruhe! Naru-chan ist nicht böse. Naru-chan wollte das nicht!“ Der Lehrer hielt ihn fest. Leere Augen, aufgerissen in Panik, sahen auf Sasuke, der vor Schreck weiter zurück gewichen war. Und dann fiel es ihm wieder ein, das Röcheln seiner Mutter lies ihn sich wieder erinnern. In kruzen Abständen schossen ihm Bilder durch den Kopf. Seine Mutter... Das Blut...Sasuke... Wie hatte er darauf gewartet, dass sein bester Freund ihm half. Doch er hatte ihn allein gelassen. „Sasuke hat mich allein gelassen!“ Der Körper des Blonden krampfte sich zusammen. Er weinte, er weinte bitterlich als ihm wieder bewusst wurde, warum er alleine war. Sasuke zuckte zusammen. Was meinte der Blonde mit, er hätte ihn alleine gelassen? Zittrig wich er weiter vom Blonden zurück. „Wir sollten wirklich rein gehen!“ Shikamaru hatte ihm wieder die Hand auf seine Schulter gelegt, versuchte den Schwarzhaarigen so zu beruhigen. Doch Sasuke wollte jetzt nicht gehen. Er wollte wissen was hier los war. „Beruhig dich doch wieder. Hör auf! Was ist denn mit dem los?“ Der Lehrer rüttelte an Narutos Schultern, wohl um den Blonden auf sich aufmerksam zu machen. Itachis versuche den Lehrer zum Rücktritt zu bewegen, wurden eifnach von jenem ignoriert. „Sasuke, Hilfe! nein, er tut mir weh! Naru-chan ist nicht böse, nein!“ Nun hatte selbst Itachis Geduld ein Ende. Sofort war er zur Stelle, riss den Lehrer zurück und zog den Blonden in seine Arme. „Ist ja gut, ich bin ja da. Komm Naru-chan, lass uns gehen bitte.“ Naruto klammerte sich an ihn. „Nein, nein, nicht weh tun, bitte. Sasu-chan, wo ist Sasu-chan?“ Itachi sah zu seinem Bruder, der einfach nur auf sie runter blickte. Der Lehrer war resigniert zurückgetreten, lies ihn endlich seinen Job machen. Verdammt, es waren wirklich drei...und dieser Part Narutos Seele schien nicht einmal mehr in der Gegenwart zu sein. Wie konnte er nur den Blonden dazu bringen ihn zu beachten, seine Umwelt wieder wahr zu nehmen? „Ihr seid zu dritt, habe ich recht? Naru-chan bitte, lass Naruto wieder kommen, bitte. Beruhige dich endlich.“ Der Blonde hörte einfach nicht auf verzweifelt zu kreischen. War das ein Rückfall? Aber wieso? Was war hier los? Was hatte diese blanke Panik nur ausgelöst? Naruto hatte seine Hände in seinen Haaren verkrallt, so dass die Knöchel schon weiß hervor stachen. Itachi versuchte seinen Griff zu lockern. „Komm schon Naruto. Hör auf... Komm mit, wir fahren nach Hause. Aber bitte hör auf!“ , sprach er ruhig auf seinen Schützling ein. Auf einmal wurde der Körper ruhig. Wie in Trance sah Naruto zu Sasuke. Itachi erschrak bei der Leere in Narutos Ausdruck. Der Blick des Blonden schien sich in Sasukes zu bohren. „Du...hast mich alleine gelassen.“ Leise gehauchte Worte die Sasuke erzittern ließen. . Kurzentschlossen zog Itachi den Jungen auf die Beine. „Komm, ich bring dich hier weg.“ Der Schwarzhaarige stütze den Jungen, der keinen Ton mehr von sich gab. In Naruto tobte ein Sturm. In seinem Wunderland war das reinste Chaos ausgebrochen. Naru-chan war zum agierenden Part geworden. Das durfte doch nicht sein. Wie konnte eine Randfigur ihn und Kurama nur zurückdrängen und verschließen? Er kämpfte. Versuchte das kleine, dünne Band zu finden, welches ihn mit Naru-chan verband. Er musste ihn erreichen, ihn beruhigen und wieder die Führung übernehmen. „Fucking Hell, that’s all my fault.“ Kurama legte sich erschöpft neben Naruto. „Naru-chan versucht immer noch Sasuke zu verteidigen, obwohl er ihn so verletzt hat. Warum?“ Der Blonde schnaubte. Merkte der Fuchs nicht, dass er sich hier versuchte zu konzentrieren? „Woher soll ich das wissen? Ich verbinde nichts mit Sasuke, da ist nichts, was Naru-chan so sehr verteidigen könnte!“ Er spürte Kuramas ruhigen Blick auf sich. Naruto sah auf den Boden. „Ich versuche die Kontrolle wieder zu übernehmen, hilf mir bitte.“ Er wollte nicht einmal im Ansatz darüber nachdenken von Sasuke Hilfe anzunehmen oder den Schwarzhaarigen sogar darum zu bitten. Der Fuchs seufzte. „Ich kann nichts machen Sweetheart. Naru-chan lässt mich nicht zu. Er muss mich zulassen, damit ich eingreifen kann. Tut mir leid. Du bist der Einzige, der uns nun wieder nach vorne bringen kann.“ Na toll, das lief ja wieder wunderbar. Deidara war die ganze Zeit am Tor stehen geblieben. Er wollte nicht stören. So wie der Blonde reagiert hatte, war es ein Anfall. Nun als Itachi näher kam, half er ihm Naruto zum Auto zu bringen. „Wir sollten nicht mehr in die Stadt fahren. Der Junge ist ja komplett fertig.“ Der Schwarzhaarige nickte. „Ich weiß, hatte ich auch nicht mehr vor. Lass uns ihn zu meinen Eltern bringen.“ Sanft setze er Naruto auf die Rückbank und fuhr los. „Es sind drei.“, war alles, was er zu Deidara sagte. Der Jüngere sah ihn verwirrt an. „Drei? Aber sagte sein Vater nicht...?“ „Ja, ich befürchte Minato hat mir hier so einiges verschwiegen.“ Naruto hatte es geschafft. Naru-chan beruhigte sich wieder. „Komm her Kleiner, ich bin hier. Ich tu Sasuke nicht mehr weh. Kurama und ich haben überreagiert, es tut uns leid.“ Langsam formte sich ein Körper in seiner Welt. Naru-chan war wieder zurück. Sofort beruhigten sich die Wesen um ihn herum. „Naru-chan, lauf uns ja nicht wieder weg!“ Eine dürre Gestalt im Anzug lief an ihm vorbei und zu dem Kleinen. Naru-chan drückte sich an diese Gestalt und weinte. „Sie war wieder böse auf mich. Mad-chan, warum ist Mama böse auf mich?“ Reeper war Naru-chans Hauptbezugsperson in diesem verkorksten Universum. Mit seiner zerrissenen Kleidung, dürren Gestalt und dem großen Hut, der sein schwarz graues Haar verdeckte, wirkte er wirklich wie der verrückte Hutmacher aus Alice im Wunderland. Sah man einmal von den bunten Farbengemisch der Originalfigur ab. Naruto hatte ihn gebeten Naru-chan nicht zu sagen wer er war. Der Tod, der in seinem Inneren lauerte und nur darauf wartete die drei Seelen zu bekommen. Langsam schritt er auf ihn zu. „Naru-chan, hattest du mich gehört? Es tut O-Nii-Chan wirklich leid.“ Sein jüngeres Ego blickte unter dem Arm Reepers hindurch und nickte. „Jaaa, Naru-chan ist auch nicht böse auf Ku-chan und O-Nii-Chan, wenn beide nicht böse auf Naru-chan sind.“ Kurama trat neben ihn und er musste unweigerlich lächeln. „Nein, wir beide könnten nie böse mit dir sein.“ „War das wirklich Sasu-chan?“ Naruto stockte und nickte leicht. „Ja.“ Sein jüngeres Ego zu belügen hatte einfach keinen Sinn. „Dann werdet ihr Sasu-chan auch nicht mehr weh tun?“ Naruto spürte, dass der Kleine nicht wusste warum Sasuke so groß geworden war. Der Jüngere war seit sieben Jahren hier eingesperrt gewesen. Der Fuchs und der Teen sahen sich an und seufzten unison. Was blieb ihnen denn auch anderes übrig. „Ja, wir werden friedlich bleiben.“ Naru-chan lächelte glücklich. „Gut, dann grüßt Itachi-o-nii-chan von mir.“ Lächelnd nickte Naruto und lies Naru-chan in den sicheren Armen von Reeper. Der wusste schon, womit er Naru-chan ablenken konnte. Langsam öffnete er wieder die Augen. Ihm wurde schrecklich schwindelig. Vorsichtig sah er sich um. Er war in Itachis Auto. „Itachi?“ Der Fahrer blickte in den Rückspiegel und atmete erleichtert aus. „Naruto, Gott sei Dank.“ Der Blonde hielt sich den Kopf. „Wohin fahren wir?“ Deidara drehte sich zu ihm um. „Zu Itachis Eltern. Stadt können wir heute wohl getrost vergessen.“ Naruto kaute nachdenklich auf seiner Unterlippe. „Könnte ich dich um was bitten, Itachi?“ Der Schwarzhaarige nickte. „Natürlich.“ Der Teen nestelte an seiner Hose rum und zog Kakashis Karte aus der Hosentasche. „Kannst du mich hier hin bringen?“ Der Schwarzhaarige hielt am Straßenrand und nahm die Karte in die Hand. „APLAA? Was ist das den?“ „ The Office of Asian Pacific, Latin American, and African Analysis.“, kam es von Deidara wie aus der Pistole geschossen. Itachis und Narutos verwirrter Blick lag auf dem Blonden. „Woher weiß du das denn?“, fragte der Schwarzhaarige erstaunt. Deidara stockte. Dass es die Gegner Nummer eins waren auf Akatsukis Liste, konnte er jetzt wohl schlecht sagen. „Google.“, war alles, was Deidara sagte uns blickte stur aus dem Fenster. Itachi hob nur zweifelnd seine Augenbraue. „O.K... Und warum soll ich dich dahin bringen?“ Naruto senkte den Blick. „Ich bin für heute zum Training eingeladen... Und ich finde es besser, wenn ich erstmal dort bleibe, bis... Bis ich selber weiß, was los ist.“ Seufzend betätigte Itachi einen Knopf neben dem Armaturenbrett und ein Navi kam aus der Ablage heraus. Auf einer Tastatur unter dem Navi gab er die Adresse ein. „Ist in Ordnung. Ich werde Mum und Dad einfach sagen, dass du bei uns bist. Aber wenn etwas Ernstes sein sollte oder du in Schwierigkeiten steckst, dann sag es mir bitte. Ich bin nicht annähernd so versnobt, wie ich manchmal wirke. Ich will dir wirklich helfen.“ Naruto konnte nur nicken. Das warme Gefühl, welches ihn von Anfang an mit Itachi verbunden hatte, machte sich wieder in ihm breit. War es etwa das Gefühl, welches man hatte, wenn man einen Bruder gefunden hatte? +++ Beim Hauptquartier der APLAA staunte Itachi nicht schlecht, als man ihn einfach passieren ließ, nachdem Naruto den Wachen einen Ausweis zeigte. Er fuhr den Weg entlang, den die Wachen ihm erklärt hatten. Auf dem gesamten Gelände waren Wachen stationiert. So viele Waffen auf einen Haufen hatte er noch nie gesehen. Neben einigen Trainingsplätzen und Turnhallen ragte ein riesiges, weißes Gebäude aus der Mitte des Geländes auf. Ein Adler zierte die Front, dessen weiten Schwingen sich über den Eingang ausbreiteten, als wollten sie ihn vor Angriffen von oben schützen. Naruto schnaubte. Soviel anders als das CIA Gebäude war das hier auch nicht. Ok, es war in die Höhe gebaut worden, da es in Japan bei weitem nicht so weite Felder gab wie in der USA. Doch rein vom Aufbau her wirkte es wie eine Mischung aus CIA Hauptquartier und dem Trainingslager weiter außerhalb von Langley. Der Sportwagen hielt vor dem Eingang. „Bist du sicher, dass ich dich hier alleine lassen soll?“ Itachi war immer noch unruhig und besorgt. Er vertraute dem Ganzen sichtlich nicht. „Es ist ok. Ich werd hier schon nicht beim Training umgebracht werden, dafür sind die nicht schnell genug.“ Der Schwarzhaarige schnaubte abfällig. „Das beruhigt mich kein Stück. Ich kann dich auch wieder abholen.“ Deidara legte beschwichtigend eine Hand auf Itachis Arm. „Lass ihn hier. Sicherer als auf dem APLAA-Gelände wäre er im ganzen Land nicht.“ Itachi wusste das Deidara recht hatte. Also ließ er Naruto aussteigen. „Wenn etwas ist, ruf an, ich hole dich dann so schnell wir möglich hier raus. Ich regele alles Weitere.“ Der Blonde nickte. Kurz entschlossen stieg Itachi aus und zog den Jüngeren in eine Umarmung. „Es gefällt mir nicht dich hier zu lassen, wenn du grade einen Anfall hattest. Also pass auf dich auf.“ Damit stieg er wieder ein und ließ einen sehr verwirrten und überforderten Naruto zurück. Itachi war wirklich etwas wie ein Bruder. „Und er macht sich wirklich Sorgen. Ich mag die beiden.“ Kurama schmunzelte leicht. „Naruto-kun! Schön, dass du her gefunden hast.“ Das rosahaarige Mädchen vom letzen Mal kam die Treppe runter. „Und ich hoffe ihr habt noch ein freies Bett. So schnell werdet ihr mich nicht mehr los. Hier kann ich wenigstens wieder offen reden.“ Verwirrt sah ihn Sakura an. „Ok...“ Naruto sah auf die Uhr. Kurz vor sechs. „Also, wo ist die Halle? Das Training soll ja gleich los gehen und ich muss mich noch umziehen.“ Sai, der gerade neben Sakura trat, lachte und auch die Pinkhaarige grinste breit. „Keine sorge. Wenn Kakashi-sensei sechs sagt, dann ist er meist vor acht nicht in der Halle. Er nimmt es da nicht so ernst. Lass uns lieber zur Leitung gehen. Schließlich war es nicht eingeplant, dass du hier bleibst. Tsunade wird sich freuen.“ Damit wurde er ins Innere geführt. Hoffentlich war das hier die richtige Entscheidung. +++++++++++++++++++++++++++++++++++ Während Deidara sich im Bad umzog und fertig für die Nacht machte, schnappte Itachi sich seinen Laptop und verschwand in seinem Zimmer. Er stellte ihn auf den Schreibtisch an und startete Skype, das einfachste Mittel um Minato zu erreichen. „Hey Itachi, was gibt es denn, dass du mich um... zehn Uhr Morgens aus dem Schlaf holst?“ Das freundliche Lächeln wirke unheimlich müde und gequält. „Es sind drei!“ Freundlich, müde und gequält wurde zu verwirrt. „Wie bitte?“ Itachi murrte leise. „Naruto - es sind keine zwei Persönlichkeiten sondern drei. Warum hast du mir das verschwiegen?“ Minato seufzte. „Naru-chan hatte die Kontrolle?“ Itachi nickte nur. „Das ist nicht gut.“, murrte der Blonde. „Er hat gewechselt, auf dem Schulhof, nachdem er meinen Bruder halb verprügelt hatte.“ Minato schüttelte den Kopf. „Oh nein, das ist gar nicht gut.“ Itachi wurde langsam wütend. Er wollte Antworten. „Verdammt Minato, halt mich nicht zum Narren.“ Der Älter sah ihn schweigend an. „Wo ist Naruto jetzt?“ „Bei der APLAA, ich sollte ihn dort hinbringen und da lassen. Ich hab meinen Eltern irgendein Märchen erzählt, dass er über das Wochenende bei mir bleiben wollte, da er einfach keine Lust auf meinen Bruder hatte. Antworte mir endlich und sag nicht wieder das ist nicht gut! Das es nicht gut ist, weiß ich selber!“ Minato presste die Lippen aufeinander. „APLAA, hm? Wie wäre es dann mit: Oh Oh?“ „MI-NA-TO!“ Der Blonde zuckte zusammen. „Ok, ok, ich werde ja reden. Allerdings könnte mich das den Kopf kosten, ich hoffe du weißt mein Opfer zu schätzen.“ Itachi sah wie das Bild kurz wackelte. Minato hatte es sich auf seinem Bett bequem gemacht. „Nach dem Vorfall mit... Kushina.. War Naruto psychisch schwer angeschlagen, um es einmal milde auszudrücken.“ Itachi schnaubte. „Ist jetzt nicht anders.“ Minato schüttelte den Kopf. „Nein, es war viel schlimmer. Er hat nur noch geschrieen und um sich geschlagen. Er hat Tag und Nacht geweint. Man kam nicht mehr zu ihm durch. Alpträume von seiner Mutter, vom Vorfall und immer wieder Schreie nach Sasuke. Ich hab dir von den Briefen erzählt, nicht wahr? Es war schrecklich. Er hatte sich verloren.“ Der Mann auf der anderen Seite der Welt sah auf die Decke. „Ich hatte keine andere Wahl, Itachi. Um zu verhindern das er sich umbrachte, musste ich es tun.“ Itachi stockte. „Minato, er war neun, in dem Alter hat man noch nicht diesen Bezug zum Tod. Er hätte nicht..." Minato unterbach ihn :„ Er hat es zwei Mal versucht... Ich musste ihm einfach eine starke Hilfe geben." Itachi verengte die Augen. „Kurama... Die Tablette halten ihn nicht zurück, sie lassen ihn stärker werden. Was für Psychopharmaka sind das?“ „Eines, was ich selbst entwickelte. Eine Mischung eines starken Psychopharmaka gepaart mit der DNS deines Virus.“ Itachi schluckte. „Du hast meine Krankheit in den Jungen gespritzt, ihn unter Drogen gesetzt und so Kurama geschaffen? Wofür? Und wie? Ich meine...Für wen arbeitest du wirklich?“ „Ich bin der Leiter des medizinischen Forschungslabores der CIA, der DS&T.“ Dem Schwarzhaarigen wurde schummrig. Wo war er hier nur hinein geraten? „Du hast einiges nachzuholen, mein Lieber!“ Das würde wirklich eine lange Nacht werden. +++++++++++++++++++++ Sasuke ging unruhig in seinem Zimmer auf und ab. Naruto war immer noch nicht nach Hause gekommen. Es war das erste Mal seit Jahren, dass er den Blonden sehen wollte. Er musste ihn einfach zur Rede stellen. „Kannst du dich nicht einfach hinsetzen? Du machst mich ganz kirre.“ Sasuke blickte mürrisch auf seinen besten Freund. „Ich kann nicht. Ich will endlich wissen, was hier gespielt wird.“ Shikamaru seufzte. „Das lässt dir einfach keine Ruhe, oder?“ Sasuke schüttelte mit dem Kopf. „Er war es, ich bin mir hundertprozentig sicher. Es war mein Naruto. Der, der nach Amerika gegangen war. Der, der mir immer wieder versprach mich niemals zu vergessen...“ Sein Freund sah ihn lange an. „Ich habe da so eine Vermutung, was mit ihm sein könnte. Von dem, was du mir geschildert hast und dem, was ich gesehen habe, bin ich mir beinahe zu 100 Prozent sicher.“ Nun hatte Shikamaru die Aufmerksamkeit des Schwarzhaarigen, der schon seit knapp einer Stunde im Zimmer auf und ab trabte. „Dann raus mit der Sprache. Was glaubst du?“ Shikamaru holte tief Luft und sah seinen besten Freund an. „MPS. Multiple Persönlichkeitsstörung.“ Sasuke schloss die Augen. Das würde auf jeden Fall die Anfälle erklären. „Aber was meint er damit, dass ich ihn alleine gelassen hätte?“ Shikamaru seufzte. „MPS wird meist durch ein Trauma ausgelöst. Vielleicht spielt er darauf an.“ „Trauma? Meinst du nicht, meine Eltern hätten mich vorgewarnt?“ Sasuke wurde immer unruhiger. Ein Trauma von dem er nichts wusste? Konnte das sein? Verschwieg seine Familie genau das? „Und wenn es ein Trauma wäre, welches würde denn so eine Psychose auslösen?“ Er stockte bei dem Blick den Shikamaru ihm zuwarf. „Was glaubst du denn was für ein Ereignis nötig wäre, um so etwas auszulösen? Eine Scheidung reicht da wohl nicht aus.“ Nein. Das wusste er selber. Verzweifelt barg Sasuke sein Gesicht in seinen Händen. „Um ehrlich zu sein will ich darüber gar nicht erst nachdenken. Mir wird schlecht bei dem Gedanken, dass wirklich etwas passiert sein soll. Und weißt du was das schlimmste an der Sache wäre?“ Sein bester Freund sah ihn aufmerksam an. Sasuke biss sich auf die Lippen und versuchte verzweifelt gegen diesen unangenehmen Ballon in seinem Inneren anzukämpfen. „Er hätte recht damit, als er sagte, dass ich ihn alleine gelassen hätte. Das könnte ich mir niemals verzeihen.“ Sanft wurde Sasuke in eine Umarmung gezogen. Der Schwarzhaarige hatte nur selten seine Phasen, in denen seine verletzliche Seite deutlich hervor kam. Immer war er derjenige gewesen, der stark sein musste. Zuerst für Naruto und dann für sich selbst. Shikamaru kannte beide Seiten seines Freundes und er hatte geschworen ihm zu helfen diese Bürde zu tragen. „Ich weiß was dir der Blonde bedeutet hat und immer noch bedeutet. Auch wenn du es leugnest, du bist verletzt und dass aus gutem Grund. Und wenn es auch nur einen Grund gibt, weshalb aus dem Blonden das geworden ist, was er nun ist, dann werde ich dir helfen den Grund herauszufinden.“ Sasuke nickte leicht. Er war froh das Shikamaru da war. Zusammen würden sie endlich herausbekommen, welches Geheimnis sich um Naruto und der Verschwiegenheit seiner Familie rankt. So leicht würde er nicht aufgeben. Nicht noch ein Mal! Kapitel 7: Abschied ------------------- Er hatte es geschafft, er hatte es wirklich geschafft. Deidara atmete erleichtert aus, als er aus der U-Bahn stieg. Und nur ein seltener Zufall wollte es, dass er heute ohne Itachi in die Stadt konnte. Er musste seine Materialien kaufen. Morgen sollte es losgehen. Morgen würde die Stadt nach Akatsukivorstellungen im Chaos versinken. Und wie immer musste er sich um alles selbst kümmern. Warum um alles in der Welt musste er persönlich die Materialien für seine Bomben kaufen? Hätten sie nicht einfach alles besorgen können? Er wäre heute ins Hauptlager gefahren, hätte seine Kunstwerke zusammengezimmert und wäre dann in den wohlverdienten Feierabend gefahren. Andererseits war das hier notwendig um seinen Plan umzusetzen. Der Blonde seufzte. Zum Glück hatte sein schwarzhaariger Engel heute morgen starke Krämpfe gehabt. Natürlich tat Itachi ihm leid. Er wusste, dass es etwas mit seiner Gesundheit zu tun hatte. Was genau, mochte der Schwarzhaarige nicht sagen. Das Einzige, was wirklich zu helfen schien, war Sport und Bewegung. Heute morgen war es seine Freikarte gewesen. Langsam stieg er die Stufen nach oben, zurück an die Oberfläche. Er war in einem Teil der Stadt, den niemand freiwillig betreten würde. Hier gab es keine Bars oder Vergnügungseinrichtungen, Lovehotels oder Spielhallen. In diesem Teil der Stadt herrschten die Banden, Yakuza und andere Verbrecher. Die Bewohner waren die Ärmsten der Armen. Hier war seine Goldgrube. Nirgendwo anders konnte man mehr illegalen und zum teil legalen Schrott für Bomben- und Drogengepansche finden. Hoch lebe der Schwarzmarkt. Nervös fummelte er am Halfter unter seiner Jacke. Seit er Itachi kannte und sich in der Sonnenseite der Stadt aufhielt, brauchte er seine Waffe nicht mehr. Heute war es ihm sicherer dieses Metallgeschoss dabei zu haben. Wer wusste schon, wer ihn hier nicht erkennen und angreifen würde? Aufmerksam ging er durch die dreckigen Gassen. Glas und Holzsplitter knirschten unter seinen Schuhen. Endlich, nach einem schier endlosen Fußweg erreichte er sein Ziel. Er schritt zur Tür und klopfte das geheime Zeichen. Ein etwas in die Jahre gekommener Mann öffnete ihm. „Deidara, was für ein seltener Anblick in meiner bescheidenen Hütte.“ Der Mann sprach in dem ihm wohlbekannten russischen Akzent. „Taras. Lässt du mich rein? Ich habe Arbeit.“ Grüne Augen blitzen aufmerksam. „Ah, ich hatte schon gedacht du würdest hierher kommen, um mit mir einen Tee zu trinken. Schäm dich, Deidara, wir beide wissen doch, dass jedes Mal das Letzte sein könnte.“ Der Blonde murrte ungeduldig. „Ich habe keine Lust das zwischen Tür und Angel auszudiskutieren. Ich habe einen guten Deal für dich. Entweder du lässt mich jetzt rein und wir besprechen alles, oder ich sehe mich gezwungen bei Chung Lee meine Materialien kaufen.“ Taras verengte die Augen. „Komm rein, komm rein. So war das doch gar nicht gemeint.“ Deidara schritt an dem alten Mann vorbei. Der Name des chinesischen Waffenschmugglers wirkte immer Wunder. Chung Lee war Taras Erzrivale. Einen Attentäter wie Deidara durfte er nicht als Kunde verlieren. Und schon gar nicht an die Konkurrenz. „Was kann ich für dich tun, mein alter Freund?“ Der Blonde setze sich auf einen Stuhl auf der anderen Seite des simplen, dreckigen Raumes. Deidara konnte immer noch nicht verstehen, wie man hier leben konnte. Oder konnte er es nur nicht mehr verstehen? Hatte er nicht einst unter ähnlichen Vorraussetzungen gehaust? Itachi hatte ihn verweichlicht. Er hoffte nur, dass Taras das nicht merken würde. Das könnte sein Ende sein. „Akatsuki wird morgen aktiv und ich brauche Materialien.“ „Gerne, gerne. Ich stelle dir das Übliche zusammen, warte kurz.“ Deidara knallte seine Waffe auf den Tisch und sah seinen Dealer ernst an. „Nein, ich dachte... an etwas Aufwendigeres. Ich habe meine Pläne dabei, stell mir diese Sachen zusammen.“ Taras sah nervös auf die Waffe. „Was hast du vor?“ Der selbst ernannte Künstler sah auf seine Beretta. „Den größten Bang, den diese Stadt jemals gehört hat. Ich brauche Plastiksprengstoff, Knetsprengstoff sowie einen schönen Chemiekoffer. Gib mir das Beste was du hast.“ Der Russe kniff die Augen zusammen. „Das wird nicht günstig.“ Damit hatte er gerechnet. Zu dem üblichen Budget, welches ihm Pain gegeben hatte, hatte er noch ein hübsches Sümmchen für seine besondere Kunst erbettelt. Er hatte Pain Chaos und Zerstörung versprochen. Welche Zerstörung und wessen Chaos war niemals ein Teil der Unterredung gewesen. Der Blonde nahm sein Rucksack, öffnete ihn und kramte eine Plastiktüte hervor. „Sag mir was ich dafür bekomme.“ Taras zählte die Scheine und seine Augen weiteten sich. Das hier sollte wohl der größte Deal des Jahres werden. „Ich stell dir alles zusammen, was du brauchst. Tokyo wird unter dir erzittern. Wie viele Explosionen planst du?“ „Drei kleinere und einen großen Bang. Er soll schön gewaltig werden und alles in den Schatten stellen, was ich bisher konstruiert habe. Mein Meisterwerk sozusagen.“ Er sah wie der Ältere eine Augenbraue hob. „Das klingt, als würden wir uns danach wieder eine lange Zeit nicht sehen, mein Freund.“ Deidara wagte es nicht Taras anzusehen. Er wusste auch so, dass der Ältere etwas spürte. Dafür kannten sie sich einfach zu lange. Der blonde Attentäter blickte stur an die Wand. Der Schmerz in seinem Inneren piekste immer wieder gemein und hinterhältig in sein Herz. Das hier war die schwerste Entscheidung seines Lebens. ++++++++++++++++++++++++++++++ Genüsslich streckte er sich unter der Dusche. Dreieinhalb Stunden Training und schon ging es ihm besser. Itachi verstand nicht, warum seine Krämpfe heute morgen wieder so schlimm gewesen waren. Minatos Medikament hatte es bisher immer nur bei einem leichten Ziehen belassen. Doch heute Morgen erinnere es wieder an die Krämpfe, die er in seiner Schulzeit erlitten hatte. Jeder Mensch mit besonderen Begabungen hatte einen hohen Preis zu zahlen. Seiner waren die Krämpfe. Stärke, Intelligenz und Ausdauer hatte er einem Umstand zu verdanken, der sein Leben zu einer Farce und süßen Qual machte. Und zum Leidwesen von Deidara. Manchmal tat ihm sein Geliebter leid. Er war sein erster Freund und Itachi konnte sich einfach nicht vorstellen, jemals mit jemand anderem intim zu werden. Der Blonde hatte eine masochistische Ader, die er auch dringend bei dem Schwarzhaarigen brauchte. Itachi schloss die Augen und genoss das warme Wasser, welches ihm über den Körper lief. Wie es wohl Naruto ging? Seit gestern Abend hatte er nichts mehr von dem Jungen gehört. Minato hatte ihm zwar lang und breit erklärt, dass alles in Ordnung war, aber Sorgen machte er sich trotzdem. Auch Sasuke war ein Problem. Was sollte er nur mit seinem Bruder machen? Und was sollte er ihm erzählen? Es war nicht mehr fair. Gestern Nachmittag sah er so verzweifelt aus. Er hatte den Wechsel wohlweißlich mitbekommen. Und Sasuke war alles andere als dumm. Ein schwieriger Charakter und ein Sturkopf, aber eben nicht blöd. Das würde vieles so viel einfacher machen, wenn Sasuke sich mit sinnlosen Erklärungen abspeisen lassen würde. Aber die Intelligenz lag eben in der Familie. Er hätte ihm am liebsten alles gesagt und ihn aufgeklärt. Itachi war sich sicher, wenn sein kleiner Bruder erstmal wusste, was passiert war und was ihm seine Eltern über Jahre verschwiegen haben, dann würde sich das Verhältnis zu Naruto wieder bessern. Aber wie sollt er das anstellen? Seufzend drehte er das Wasser ab. Er stieg aus der Kabine und schnappte sich sein Handtuch. Als er wieder in der Umkleidekabine stand, blieben ihm die Blicke der anderen Männer nicht verborgen. Männer mit „Problemzonen“ bedachten ihn stets mit einem neidischen Blick. Besonders im Fitnessstudio wurde er sehr oft von Frauen angesprochen. Natürlich löste es Neid bei den Männern aus, die ins Fitnessstudio gingen um ihren Minderwertigkeitskomplex zu überspielen. Diese Blicke bohrten sich ständig in seinen Rücken. Wie lästig. Er hasste es, sich in Sammelumkleiden umzuziehen. Auf einmal ertönte sein Handy. Mit einer schneller Bewegung öffnete er seinen Spint und kramte in seiner Tasche. Endlich hatte er sein Telefon gefunden und nahm den Anruf entgegen. Eine unterdrückte Nummer? Wer war das? „Uchiha, was kann ich für Sie tun?“ Es könnte ja einer seiner Patienten sein. „Itachi Uchiha? Schön dich endlich einmal ans Mobile zu bekommen.“ Mobile? Normalerweise kannte er diesen Ausdruck nur von Minato oder Naruto. Das Japanisch dieser Person klang sehr unsicher und gebrochen. „Minato hatte mir deine Nummer gegeben.“ Er seufzte. „Wäre Ihnen English lieber?“ Er hörte die Frau auf der anderen Seite erleichtert aufjubeln. Und dann legte sie los, und zwar in einem solchen Tempo, dass er selbst mit seinen, dank Minato sehr guten, Englischkenntnissen stockte. „Na endlich! Ich dachte schon in dieser Gott verdammten Stadt gibt es nicht ein intelligentes Wesen, welches nicht gleich brüllend davon rennt, nur weil man es etwas auf Englisch fragt. Weißt du wie deprimierend es ist, den nächsten McDonalds zu suchen, wenn jeder den du fragst fünf Schritte nach hinten springt und brüllen schreit „Ich nichts wissen, ich nicht English!“?! Jesus Christ, alles was ich wollte, war einen Gott verdammten Burger! God dammit!“ Itachi zog eine Augenbraue hoch. War dieser Anruf eine... Verarsche? Aber sie hatte doch Minato erwähnt. Wie konnte er diese Frau nur abwürgen, ohne etwas von seiner Höflichkeit oder seinem Charme einbüßen zu müssen? Frauen abzuwürgen konnte tödlich enden. Verzweifelt wurde er sich der Blicke wieder bewusst und dass er hier immer noch halb nackt im Raum stand. „Ähm, Miss... Ich hoffe ich wirke nicht unhöflich, aber ich war grade unter der Dusche nach meinem Training und stehe hier in der Umkleide und würde mich gerne anziehen.“ Er wollte weiter ausholen, als die Frau am anderen Ende anfing zu lachen. „Oi wie niedlich! Du bist nicht unhöflich, Kleiner. Man muss mich manchmal unterbrechen ansonsten quassele ich bis ins nächste Millennium.“ Er hörte ein Räuspern aus dem Hintergrund. „Miss Nevia, das war nicht, was sie wollten. Denken sie an den Hauptgrund des Anrufes.“ Die Frau schnaubte missbilligend. „Na, Klappe Smithy! Ich habe hier grade einen nackten Kerl am Mobile, also lass mir den Spaß. Verzieh du dich lieber und geh endlich an die Arbeit.“ „Dem Hauptgrund unseres hiersein?“, kam es unsicher von dem Mann. „Nein du Honk, geh und such mir endlich einen verdammten Burger! Wenn ich heute hier nicht noch etwas Ordentliches zu Futtern bekomme, werde ich aggressiv!“ Itachi musste sich das Handy vom Ohr weghalten. Na toll, nun starrten ihn die Leute erst recht an. Warum immer er? „Miss, ich werde hier schon angestarrt... Könnten Sie sich bitte beeilen?“ „Wieso? Ist das eine Umkleide für beide Geschlechter?“ Itachi errötete leicht. „N-nein, warum?“ „Dann stell dich nicht so an. Was sollen die dir denn abgucken? Und wenn, sollte jemand versuch dich zu vergewaltigen, ich bin ja in der Leitung. Also keine Angst.“ Der Schwarzhaarige unterdrückte diesen unglaublichen Drang, seinen Kopf gegen seinen Spint zu schlagen. „Darum geht es doch gar nicht... Wird das Telefonat nicht reichlich teuer für Sie?“ „Teuer? Entweder denkst du mit, oder du willst mich abhängen.“ Wie wäre es mit beidem? Wie sehr musste sich Itachi zurückhalten um diesen Satz nicht laut auszusprechen. „So, da mein treuer Diener nun endlich los gestratzt ist, kann ich mich dem Grund meiner Aktion widmen. Junge, ich rufe hier nicht aus Spaß an oder weil ich mal dachte: Baggerste mal einen jungen Mann an, der nackt in einer Umkleide steht.“ Itachi grummelte leise. „Ich...bin nicht nackt!“ Der Schwarzhaarige sah leicht beschämt auf sein schon recht schief sitzendes Handtuch und schickte den umstehenden Männern böse Blicke zu. Wieso konnten sie nicht einfach verschwinden. „Dann reg dich ab. Also, um mal von deinem Nacktheitsproblem abzulenken. Wie sieht es im Bett aus?“ Itachi schnaufte. „Bitte was? Ich... Ich weigere mich mein Sexleben in einer Umkleidekabine zu besprechen! Vor allem: mit einer Person, die ich nicht kenne. Was geht sie das überhaupt an?“ Oh mein Gott, hatte er das gerade laut gesagt? Boden tu dich auf und verschluck mich. Die Frau am anderen Ende lachte vergnügt. „Oi, schade dass du vergeben bist, Kleiner. Irgendwie bist du niedlich. Mein Name ist Nevia. Das muss reichen. Und nun kennst du mich genug, dass ich dir sagen kann, dass es nicht um die Stellungen geht, sondern um das blonde Wesen unter... oder wahlweise über dir. Je nachdem wie dreist dein Partner ist.“ Itachi versuchte verzweifelt sich auf die Kernaussage zu konzentrieren. Zum Glück war das hier eine diese Fitnessketten. Er würde das Studio wechseln. Oh ja und wie er das würde! „Deidara? Was ist mit ihm?“ „Kann und werde ich dir nicht am Mobile erklären. Wie wäre es, wenn wir uns morgen treffen würden? In der Stadt. Du darfst mich einladen.“ Itachi schnaubte. „Ich soll mich mit ihnen treffen, ohne meinen Freund und dann auch noch bezahlen?“ „Dann nicht, ich kann’s auch aus der Staatskasse nehmen. Und glaub mir, du willst dich lieber alleine mit mir treffen. Das was ich dir zu sagen habe ist nicht gerade... leicht verdauliche Kost wie Schiller oder Goethe. Das hier liegt schwer auf Seele und Magen, so dass man sich wirklich eine Toilette in der Nähe wünscht. Wie dieser glitzernde Vampirschund. Verzeih’ mir diesen Ausdruck, aber diese Wesen werden abgerichtet wie Hunde und fliegende, schwule Elfen.“ Itachi wusste immer noch nicht, worauf die hinauswollte. Aber Nevia brabbelte unaufhaltsam weiter. „Frei nach dem Motto: „Oh seht mich an, ich bin ein Monster, ich glitzere in der Sonne!!“ Elvis konnte das auch, und? Der war der King und kein liebestoller, hässlicher Gnom. Ähm... Wo waren wir nochmal?“ Itachi presste die Zähne aufeinander. „Deidara.“ „Ach ja, der kleine Blonde. Morgen um zehn an der Hatchiko Statue. Und komm allein.“ Der Schwarzhaarige schnaubte. „Ja, ja, ja, und keine Polizei. Schon verstanden.“ Die Frau lachte. „Der war gut, Kleiner, der war richtig gut. Wir sehen uns also morgen.“ Itachi fiel was ein. „Halt, stopp! Wie erkenne ich Sie?“ „Du? Mich? Gar nicht. Ich bin es, die dich erkennen wird. Sobald Minato seinen verdammten Scanner wieder zum Laufen bekommt. Wenn er wieder WOW bei der Arbeit zockt, lasse ich seinen dunklen Elfenzauberer vierteilen!“ Das Tuten auf der anderen Seite der Leitung sagte ihm, dass die Frau aufgelegt hatte. Wer zum Teufel war das? Und was hatte sie mit Deidara und Minato zu tun? Deidara... Ob der Blonde in Schwierigkeiten steckte? Wenn er sich das so recht überlegte, musste diese Frau eine Mitarbeiterin der CIA sein. „Dunkler Elfenzauberer, was zur Hölle... ?“ Siedend heiß wurde ihm bewusst, dass er immer noch halbnackt hier herumstand. Schnell zog er sich an. Abtrocknen war nicht mehr nötig. Er ignorierte die weiteren Blicke, die ihm zugeworfen wurden, und verschwand so schnell wie möglich aus der Einrichtung. Oh Gott, und wie er dieses verdammte Fitnesscenter wechseln würde. ++++++++++++++++++++ „Vier Runden laufen. Kommt schon Leute! Ich will Bewegung sehen!“ Der Trainer der Junior-Squadeinheit schrie über den Platz. Das war wirklich etwas, was Naruto vermisst hatte. Er brauchte dieses Training. Es lenkte ihn von allen Problemen ab und half ihm seine und Kuramas Aggressionen unter Kontrolle zu bekommen. „Na, macht es euch beiden Spaß?“ Sakura lief neben ihm. Naruto schmunzelte leicht. „Ja, ich hab es vermisst. Wo ist dein Partner?“ Die Pinkhaarige drehte sich kurz während des Laufens um. „Keine Ahnung. Wird gleich bei uns sein, wenn er wieder da ist. Wie lange hast du eigentlich mit Tsunade abgesprochen, dass du hier bleibst?“ Naruto zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Erstmal unbestimmt.“ Kurama lag unterdessen faul im Gras seiner Welt. Naruto brauchte ihn erstmal nicht. Kein Gehetze, kein Wettstreit, einfaches Laufen und entspannen. Wie sehr er das hier doch liebte. Was ihn nicht in Ruhe ließ war die Tatsache, dass Naru-chan es geschafft hatte seinen Geist einzunehmen. Normalerweise war Naru-chan nur ein Randcharakter, der im Ernstfall als Back-Up fungierte. Wie schaffte es Sasuke nur, dass sein Back-Up in kraft trat, sobald er ernst machte? Dieser verdammte Idiot hatte es doch nicht besser verdient. „Du denkst schon wieder zu viel über diesen Bugger nach.“ Naruto murrte innerlich. „Ich kann’s nur nicht ertragen, dass er so eine Wirkung auf uns hat. Er könnte gefährlich werden. Was, wenn Naru-chan wieder nach vorne tritt?“ Kurama zuckte mit den Schultern. „Shit happens.“ Der Fuchs gähnte. Naruto konnte es einfach nicht fassen. „Ist das alles, was dir einfällt?“ „Runter auf den Boden, zwanzig Liegestütze! Kommt schon, bewegt euch!“ Seufzend ließ der Blonde sich auf den Boden fallen und fing sich mit den Händen auf. „Pass lieber auf, dass du hier keine Befehle verpasst. Könnte böse enden.“ Naruto verdrehte die Augen. „Danke für den Tipp.“, murrmelte der blonde Teen leise. Sakura blickte ihn nur Fragend an. „Was ist denn los? Was hat Kurama denn, dass er dich so ablenkt?“ Naruto grinste nur. „Nichts, Sakura-chan, er ist einfach nur ein lazy bastard.“ „Hahaha, komm mir hier rein, Kleiner! Ich roll dich über.“ Naruto lachte befreit auf. „Ja, wortwörtlich. Weiter im Text.“ Fröhlich zwinkerte er seiner Teamkameradin zu, die nur breit grinste. Warum konnte er nicht hier weiterhin zur Schule gehen? Ach ja... Er war der Köder. Und seine Beute war irgendwo da draußen in der Stadt. Kakashi hatte sich an den Rand des Feldes gestellt. Seine Figur stand vollkommend vom Schatten umhüllt unterhalb der Tribüne. „Kaka-chan.“ Murrend sah er von seinem Buch auf. Wer wagte es ihn so zu nennen? Auf einmal weiteten sich seine Augen erstaunt, als er die Frau erkannte, die unter den Treppen stand und ihm zuwinkte. Kurz warf er noch einen Blick auf seine Schützlinge und ging dann zu ihr. „Nevi-chan. Kannst du dir nicht endlich etwas Passenderes einfallen lassen als Kaka-chan?“ Die Frau grinste breit. „Nein. Wie ich sehe, ist er hier.“ Nevia musste erst gar nicht erwähnen, wen sie meinte. Kakashi nickte leicht. „Ja, gestern Abend hat Minatos Bekannter ihn hier her gebracht. Ich hätte nicht geglaubt, dass der schwarzhaarige seine Gluckenfunktion so leicht abschaltet.“ Nevia seufzte leise. „So wie ich es mitbekommen habe gab es einen Zwischenfall. Naru-chan ist wieder da.“ Der Silberhaarige blickte die junge Frau erstaunt an. „Wie kann das sein? Ich meine er sollte doch eliminiert werden.“ „So wie es aussieht hat er sich einfach nur tiefer ins Unterbewusstsein gegraben. So die offizielle Version.“ Der Agent schnaufte. „Und wie lautet die Inoffizielle?“ Nevia seufzte. „Ich sag dir diese Information nur, da du dich in Moment mit ihm rumschlagen musst. Passt ja auf. Wie es aussieht, ist das Zwei-Seelen-Prinzip noch zu instabil. Minato hat mir eine verbesserte Form des Medikamentes mitgegeben.“ „Das beantwortet nicht meine Frage.“ Die Schwarzhaarige sah zu ihrem langjährigen Freund „Naru-chan ist das Back-Up... Falls etwas sein sollte, tritt Naru-chan an Narutos und Kuramas Stelle. Sozusagen unsere Sicherheit, falls etwas nicht nach Plan verläuft.“ Kakashi schnaubte leise. „Wie bei einem Computer. Bei euch wundert mich nichts mehr.“ Nevia schmunzelte. „Kommen wir zu einem interessanteren Thema. Was liest du da gerade?“ Sie schnappte sich das Buch und las die Rückseite. Der Ältere errötete höflich. „Nichts für kleine Damen.“ Die Leiterin des DS&T lachte fröhlich auf. „Oi, das erinnert mich an mein Gespräch mit Itachi Uchiha. Ein Name, der dir was sagt?“ Kakashi nickte leicht. „Wieso? Was ist denn passiert?“ „Naja, hab ihn wohl halb nackt im Fitnessstudio erwischt. Ich treffe mich nun morgen mit ihm in der Stadt. Ich habe keine erfreulichen Nachrichten für ihn. Er tut mir irgendwie leid. Aber diese Angelegenheit könnte ein ernsthaftes Problem werden.“ Sie schlug das Buch auf und überflog die ersten Seiten. „Problem? Klingt nicht wirklich gut. Eher ziemlich unvorteilhaft.“ Nevia nickte leicht. „Ja, das auch. Gosh, was liest du da? Was für ein Schund.“ Damit reichte sie das Buch zurück an Kakashi. „Ich muss noch zu Tsunade und der armen Frau ein wenig auf die Nerven gehen. Behalte ja mein Lieblingssubjekt im Auge.“ Fröhlich winkte sie dem Älteren zu und verschwand im dunkeln der Tribüne, bevor ihr Schützling sie sehen konnte. Doch wenn er hier auf dem Gelände war, konnte sie das mit der Geheimhaltung vergessen. Das war so etwas von gar nicht gut. ++++++++++++++++++++ Erschöpft ließ sich Itachi auf das Sofa fallen. Deidara war noch nicht wieder zurück, wie enttäuschend. Verzweifelt hatte er noch versucht Minato zu erreichen. Er wollte wissen was es mit dieser Frau auf sich hatte. Er musste wissen, ob alles in Ordnung war. Was wollte diese Frau von ihm? War der Blonde vielleicht sogar in Gefahr? Auf einmal hörte er den Schlüssel in der Haustür. Deidara kam endlich heim. „Hey, du bist ja schon zu Hause.“ Irrte er sich oder klang der Blonde etwas nervös? „Ja, wo warst du?“ Deidara wich seinem Blick aus. „Im Keller, hab ein wenig aufgeräumt. Warum hast du nicht angerufen? Dann wäre ich eher oben gewesen.“ Itachi erhob sich und ging auf seinen Freund zu. „Ich klammer nicht. Du weißt, dass ich dir vertraue.“ Ein verwirrter Blick traf ihn. „Was ist denn los?“ Itachi verschränkte die Arme. „Das könnte ich dich fragen. Ist wirklich alles in Ordnung?“ Der Blonde schluckte. Deidara hätte wissen müssen, dass Itachi früher oder später fragen würde. Er musste vorsichtig sein. Jede überflüssige und unschlüssige Körperbewegung konnte sein Lügen verraten. Itachi war nicht nur klug, sondern auch ein sehr guter Beobachter. Er bekam alles heraus. Deidara war für ihn wie ein offenes Buch. Und genau davor hatte Deidara Angst. Die Vertrautheit, die er einst so genossen hatte, bereitete ihn nun Kopfschmerzen. Ablenkungsmanöver! „Jaaa.“ Er schnurrte leise und trat auf seinen Freund zu, nahm ihn in die Arme. „Hast du für heute noch etwas geplant?“ Itachi sah ihn verwundert an. „Nein, du etwa?“ Der Blonde schüttelte den Kopf. „Nein, lass uns einfach hier bleiben und den Abend genießen.“ Er versuchte den Schmerz in seinem Inneren zu vergessen. Itachi festigte den Griff um ihn. „Wirklich alles in Ordnung?“ Deidara presste die Lippen aufeinander. „Und wie.“ Er unterdrückte ein Schluchzen und zog Itachi in einen sanften verzweifelten Kuss. Der Schwarzhaarige spürte so viel Schmerz in diesen Kuss, dass es ihm die Kehle abschnürte. Was war hier nur los? Deidara war doch sonst nicht so. Der Blonde vertiefte den Kuss. Itachi ging es gerne ein. Er liebte den Blonden so sehr und wenn dieser Probleme hatte, wollte er sie zusammen lösen. Es gab immer eine Lösung, egal wie schwer und unlösbar es auch scheinen mochte. Deidara war verzweifelt. Er hatte sich den ganzen Tag lang überlegt, wie er sich von Itachi verabschieden sollte. Und es gab für ihn nur eine Lösung. Er wollte, dass sich Itachi an ihm verewigte. Er wollte ihn so sehr. Verzweifelt leckte er ihm über die Lippen und klammerte sich an den Schwarzhaarigen, wie ein Ertrinkender. Wer brauchte Sauerstoff, wenn man einen solchen Freund hatte. Einen Geliebten, den er von vorne bis hinten belogen hatte. „Ich will dich, und zwar jetzt!“, hauchte er sanft in Itachis Ohr. Als hätte er einen unhörbaren Startschuss gegeben, presste ihn der Schwarzhaarige gegen die Wand. Leidenschaftlich verwickelte Itachi ihn in einen Zungenkuss und eine dreiste Hand verirrte sich unter sein Oberteil. Deidara keuchte leise. Er wollte mehr, er wollte soviel mehr. Itachi sollte sich in seine Haut brennen, sollte sich für die wenigen Stunden, die ihm noch blieben, an ihm verewigen. Der Schwarzhaarige löste sich von seinen Lippen, fing an leichte Küsse auf seinem Hals zu verteilen. Deidara reckte sich ihm entgegen, presste seinen Köper enger an Itachis. „Itachi, bitte!“, hauchte er verzweifelt. Itachi fragte nicht erst. Er spürte Deidaras Verlangen. Kurzerhand hob er ihn hoch und trug ihn ins Schlafzimmer. Sanft legte er den Blonden aufs Bett und war in der nächsten Sekunde über ihn. Er strich ihm die Haare aus dem Gesicht und versank in den blauen Tiefen seiner Augen. „Ich liebe dich... Das weißt du, oder?“ Deidara konnte nur nicken. In seinem Hals steckte ein Kloß, den er verzweifelt versuchte runter zu schlucken. Er zog seinen Geliebten zu sich runter und küsste ihn noch leidenschaftlicher als zuvor. Seine Hände suchten vorsichtig den Rand von Itachis T-Shirt und zogen es ihm langsam aus. Der Schwarzhaarige unterbrach den Kuss kurz, um Deidara beim Ausziehen zu helfen. Die Hände des Blonden strichen ihm über den Rücken und verursachten sanfte Schauer. Deidara bog seinen Rücken und drängte sich an den Oberkörper des Schwarzhaarigen. Itachi sah fasziniert auf den sehnigen Hals. Er konnte einfach nicht anders. Grob biss er dem Blonden in die zarte Haut und saugte an ihr. Schon viel zu lange hatte er keine Zeichen mehr hinterlassen. Er saugte bis ein roter Fleck zum Vorschein kam. Deidara keuchte erschrocken auf und schloss genießend die Augen. Oh Gott, wie er es liebte diesen süßen Schmerz zu spüren. Itachi zog ihm mit einer fließenden Bewegung das Shirt aus und verteilte Schmetterlingsküsse auf seiner Haut. Deidara wandte sich unter ihm, genoss jede Berührung, jeden Kuss. Der Wunsch, das hier noch ein letztes Mal auszukosten, wurde immer größer. Sanft drückte er Itachis Kopf weiter runter. Jetzt, da er endlich unter ihm lag, ging ihm alles viel zu langsam. Der Schwarzhaarige fuhr mit seiner Zunge über die Bauchmuskeln Deidaras, leckte sich immer weiter runter. Als Deidara versuchte ihn schneller nach unten zu schieben, konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen. Wie ungeduldig sein Blonder doch werden konnte. Unschuldig blickte er zu ihm auf. „Na, geht es dir auf einmal zu langsam, Darling?“, hauchte er dem Blonden ins Ohr. Seine Hand strich den Weg nach, den er eben noch mit seiner Zunge bestritten hat. „Verdammt, hör auf mich zu ärgern, tu endlich was!“ Itachi konnte sich ein raues Lachen nicht verkneifen. „Nein, wie süß du doch bist.“ Deidara bekam eine Gänsehaut. Allein die Stimme war purer Sex. Itachi streichelte ihm neckend über den Schritt, fing an seinen wachsenden Penis durch den Stoff der Hose zu massieren. Der Blonde stöhnte leise und biss sich auf die Unterlippe. Er wusste, dass Itachi auf Dirty Talk stand. Doch heute war ihm einfach nicht zum Spielen zu Mute. Er wollte den Schwarzhaarigen und zwar jetzt. „Itachi... bitte...“ Der Schwarzhaarige zog eine Augenbraue hoch und verwickelte ihn erneut in einen innigen Kuss. Er öffnete den Zipp von Deidaras Hose und ließ seine Hand in dessen Boxer schlüpfen. Neugierig strich seine Hand über das erregte Glied des Blonden. Deidara stöhnte leise in den Kuss. „Das Betteln hattest du auch schon mal besser drauf.“, schnurrte Itachi ihm gegen die Lippen. Deidara biss Itachi in die Lippen und murrte leise. Er versuchte sich der Hand in seiner Hose entgegen zu drücken, doch Itachi wollte es ihm nicht so einfach machen. Der Schwarzhaarige zog seine Hand zurück und sah abwartend auf den Blonden unter ihm. „Na, na, na, böser Dei-chan. Mich einfach so zu beißen.“ Deidara konnte einfach keine Reue fühlen. Er wusste dass es Itachi gefiel. Wollte ihn der Schwarzhaarige heute wirklich ärgern? So sollte sein letztes Mal nicht ablaufen. Deidara wollte es einmal romantisch. Knurrend wollte er sich wieder erheben und zurück ins Wohnzimmer. Vielleicht wenn er IHN zappeln lassen würde, wäre sich Itachi bewusst, dass er heute nicht spielen wollte. „Ach leck mich doch!“, murrte er und richtete sich auf. Auf einmal wurde er nach unten gedrückt und auf dem Bett festgehalten. Mit einem Ruck zog ihm der Schwarzhaarige die Hose samt Boxer aus und küsste ihn verlangend. Itachi Hand schloss sich wieder um seinen Schaft und fuhr langsam auf und ab. Überrascht keuchte Deidara auf, bog sich der Hand entgegen und stöhnte willig, als Itachi den Druck um seinen Schwanz erhöhte. Verdammter, schwarzhaariger Idiot. Itachi küsste sich vom Hals aus abwärts, liebkoste die weiche Haut unter seinen Lippen mit seiner Zunge. Er legte sich leicht seitwärts, um auch die zweite Hand frei zu haben. Neckend leckte er über einen von Deidaras Nippeln, während er mit der freien Hand seinen Penis weiter bearbeitete. Der Körper des Blonden reckte sich ihm genießend entgegen. Deidaras Hände spielten mit seinem Haar. Ein liebevoller Blick traf ihn. Itachi verkniff sich ein Seufzen und leckte sich wieder nach unten. Deidara war heute seltsam. Normalerweise liebte der Blonde seine Spielchen. Er beugte sich über Deidaras Schritt, nahm die Spitze seines Penis in den Mund und fing an zu saugen. Wenn der Blonde es nicht spielerisch wollte, dann eben leidenschaftlich. Der Körper erzitterte und endlich erhielt er ein richtiges Stöhnen für seine Mühen. Geschickt lies er seine Zunge über Deidara Schwanz streichen. Deidara genoss das Gefühl von Itachis Mund. Wie er dieses Gefühl liebte... Es raubte ihm fast seinen Verstand und er stöhnte laut auf, als sich Itachis Mund enger um ihn schloss. Er bekam gar nicht mit, wie Itachi sich das Gleitgel aus dem Nachtschrank holte. Erst als er einen glitschigen Finger an seinem Hintern spürte, wurde ihm schmerzhaft bewusst, dass es das letzte Mal sein würde. Das letzte Mal, dass er ihn in sich spüren würde. Er presste die Lippen aufeinander. Itachi drang langsam mit einem Finger in ihn ein. Der Blonde keuchte und spreizte seine Beine weiter, gab dem Schwarzhaarigen mehr Spielraum. Vorsichtig bewegte sich der Finger in ihm. Itachi lies von Deidaras Glied ab und zog sich wieder über ihn. Er zog den Blonden in einen leidenschaftlichen Kuss und drang gleichzeitig mit einem zweiten Finger in den geliebten Körper ein. Deidara keuchte, erwiderte ihn und forderte seine Zunge zum Kampf heraus. Dabei zog er den Schwarzhaarigen enger an sich. Itachi lies einen weiteren Finger in den Blonden gleiten und fing an ihn sanft zu weiten. Auf einmal stöhnte Deidara lustvoll auf. Er beugte den Rücken durch und warf den Kopf in den Nacken. Itachi grinst, verteilte Küsse auf Deidaras Hals und massierte den Punkt in Deidara, der den Blonden Sterne sehen lies. Dei wurde wahnsinnig, er wusste es. „Itachi, bitte... ich will dich, jetzt!“, keuchte er atemlos. Der Schwarzhaarige lies sich nicht lange bitten. Vorsichtig verteile er eine großzügige Portion Gleitgel auf seinem Penis. Schließlich wollte er Deidara nicht verletzen. Der Blonde schien heute empfindlicher zu sein als sonst. Er verwickelte den Blonden in einen weiteren Kuss. Er schob sich zwischen seine Beine und drang langsam in ihn ein. Deidara stöhnte vor Schmerz und vor Lust. Der Blonde verkrampfte sich ein wenig. Warum konnte sein Körper sich selbst nach einem Jahr nicht daran gewöhnen? Er löste den Kuss und versuchte sich zu entspannen. Itachi bearbeitete seinen Hals und seine Brust mit seinen Lippen, versuchte den Blonden abzulenken. Mit Erfolg. Schnell entspannte sich der Körper wieder. „Mach!“, seufzte er und zog Itachi zu sich runter. Itachi fing an sich langsam zu bewegen, keuchte leise in Deidaras Ohr. Der Blonde war enger als sonst, was es für ihn schwieriger machte sich zurück zu halten. Am liebsten hätte er einfach zugestoßen. Er wusste, dass Deidara es aushielt, wenn er in der richtigen Stimmung war. Zärtlich und liebevoll war es nur am Anfang ihrer Beziehung gewesen. Nun wieder so vorsichtig zu sein, ließ ein ungutes Gefühl in den Schwarzhaarigen aufkommen. Der Schwarzhaarige hielt die Hüften unter sich fest und veränderte seinen Winkel. Deidara riss die Augen auf, zog Itachi enger an sich und drängte seine Hüfte zu Itachi. Endlich hatte er ihn gefunden. Den Punkt, der Deidara alles um sich vergessen lies und den er vorhin schon liebevoll massiert hatte. Er erhöhte das Tempo, stieß immer wieder kräftig in den geliebten Leib unter sich. Deidaras Beine schlangen sich um seine Hüften. Mit einem ruck richtete er sie beide auf, lies den Blonden ihn reiten. Deidara bewegte seine Hüfte immer heftiger gegen den Schwarzhaarigen, legte den Kopf in den Nacken. Er klammerte sich verzweifelt an Itachi, wollte ihn tiefer spüren. Der Schwarzhaarige legte seine Hände an Deidaras Hüften, drückte den Blonden immer ungezügelter in seinen Schoß. Itachi stöhnte. Er ließ seine Hände über Deidaras schweißbedeckten Körper fahren. Die Muskeln von Deidaras Hintern zogen sich immer wieder eng um sein Glied zusammen. Diese süße Enge lies ihn alles vergessen. Er war so nahe an der perfekten Erlösung, so nahe. „Itachi.... warte...bitte!“ Deidara klammerte sich enger an ihn. Geschockt hielt Itachi ihn fest. Verdammt, was war los? Der Blonde keuchte schwer, sah ihn mit lustverschleierten Augen an. Der ganze Körper zitterte vor Erregung. Oder war es Schmerz? Hatte er ihn irgendwie verletzt? Itachis Gedanken rast. Zitternd umklammerte der Blonde Itachis Gesicht. Alles war so perfekt, Itachi in ihm, diese Hitze, diese Liebe. Der Schmerz, das alles zu verlieren ließ ihn den Kampf um die Tränen verlieren. Wie sehr er es doch hasste, wenn die Emotionen zu stark für ihn wurden. „Itachi..“ Er hatte sich die perfekten Wörter überlegt, nun mussten sie nur noch über seine Lippen. Er hatte die volle Aufmerksamkeit von Itachi. „Ich... ich liebe dich, ich liebe dich so sehr. Bitte, egal was passiert, vergiss das nicht.“ Deidara drängte sich an ihn, die Enge um sein Glied zog sich wieder zusammen. Er biss sich auf die Lippen. Konnte der Blonde nicht später reden? Wieso jetzt. Sanft wischte er die Tränen weg. Irgendwie spürte er, dass der Blonde noch nicht alles gesagt hatte. „Alles ist so perfekt. Hier, jetzt, ich will das niemals verlieren. Bitte, egal was passiert, vergiss es nicht!“, hauchte sein blonder Engel ihm gegen die Lippen. Zärtlich fing er die Lippen ein, saugte sanft an ihnen und sah Deidara tief in die Augen. Er sah so viel Verzweiflung, dass es ihm selbst weh tat. Er richtete sich auf und drückte den Blonden zurück in die Laken. „Keine Sorge, so etwas könnte ich niemals vergessen!“, hauchte er gegen Deidaras Lippen und fing an wieder hart in den Körper unter sich zu stoßen. Deidara schrie auf. Er hatte nicht erwartet, das Itachi gleich wieder so schnell anfangen würde. Er wurde in die Laken gedrückt während Itachi ihn verlangend küsste. Der Blonde erwiderte liebevoll, hingebungsvoll, verzweifelt. Er stöhnte rau in den Kuss, bewegte sich verlangend gegen den Körper über ihm. Dann zog sich alles um ihn zusammen. Heiser schrie er Itachis Namen als er kam. Die Enge um ihn zog ihn mit in Deidaras Orgasmus. Schwer atmend ließ er sich auf den Körper unter sich sinken. Der Blonde umarmte seinen Körper und zog ihn immer enger an sich. Zufrieden hatte er die Augen geschlossen und lauschte dem noch schnellen Herzschlag seines Geliebten. Schwerfällig sah er auf. „Wirklich alles in Ordnung, Darling?“, murmelte er sanft und erhielt nur ein Nicken als Antwort. Doch Deidara wagte es nicht den Schwarzhaarigen anzusehen. Immer noch hielt er ihn fest umklammert und würde ihn so schnell heute nicht mehr loslassen. Itachi schmunzelte leicht. Wie süß der Blonde sein konnte. Vorsichtig trennte er sich von dem Körper unter ihm und küsste ihn sanft. „Auch wenn es nun kitschig klingt: Aber ich liebe dich auch. Und egal was dich bedrückt, egal was ist, du kannst es mir sagen. Ich beschütze dich, ich werde dich immer beschützen. Du bist mein Ein und Alles.“ In Deidara zog sich alles zusammen. Er schluckte schwer und zog Itachi wieder an sich. Er kämpfte mit den Tränen, war so unendlich glücklich und verzweifelt zugleich. Er hatte Angst. Er hatte Angst vor morgen und wusste, dass er sich hiermit nur gequält hatte. Doch er brauchte diese Qual. Sie erinnerte ihn daran wofür es sich lohnte zu sterben. Kapitel 8: Bombige Stimmung --------------------------- Hey ihr Lieben, wenn hier noch einer von den Lesern über geblieben ist XD Ich melde mich nach Jahrerlanger Abstinenz von Mexx zurück ) Nach langem hin und her hab ich nun beschlossen, auch hier meine Geschichten wieder auf den neusten stand zu bringen. Dieses mal hier mit regelmäßigen Updates :) Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen und noch einen guten Start ins Jahr 2016. Lg Uchan _______________________________________________ Als Itachi am nächsten Tag erwachte war das Erste, was er bemerkte, dass Deidara nicht mehr neben ihm lag. Erschrocken fuhr er aus dem Halbschlaf auf. Wo war der Blonde denn hin? Angestrengt lauschte er in die Stille des Apartments. Kein Klappern in der Küche, keine Dusche, absolute Ruhe. Murrend stand er auf. „Deidara?“ Keine Antwort. Itachi ging durch das Apartment, sah in jedem Raum nach. War der Blonde schon wieder im Keller? Seufzend nahm er sich sein Handy und drückte die Kurzwahltaste seiner Nummer. „Der gewünschte Gesprächspartner ist zur Zeit nicht erreichbar...!“ Hatte der Blonde erwähnt ob er heute arbeiten musste? Eigentlich nicht. Nicht das er sich erinnern würde und sein Gedächtnis war normalerweise sehr zuverlässig. Seufzend schloss er die Augen und fuhr sich durch die Haare. Gestern Abend hatte er das Gefühl, dass etwas nicht mit Deidara stimmen würde. Nun wusste er, dass wirklich etwas im Busch lauerte. Langsam ging der Schwarzhaarige in die Küche. Ein ungewohntes Ziehen breitete sich in seinem Bauch aus. Langsam atmete er zitternd aus. Vielleicht war der Blonde auch nur unterwegs um schnell etwas zu Essen einzukaufen oder musste noch einmal in den Laden. Es war bestimmt nur etwas ganz banales und er machte sich wieder verrückt. Andererseits war der Blonde gestern Abend wirklich seltsam gewesen. Itachi sah auf die Uhr. 7:30. Wann musste Deidara dann aufgestanden sein? Er schüttelte den Kopf, öffnete seinen Schrank und holte einen Pad für eine Tasse Kaffee raus. Müde und immer noch in Gedanken kramte Itachi seine Lieblingstasse aus dem Schrank und machte sich einen von diesen koffeinhaltigen Wachmachern. Wieder wanderte sein Blick zur Uhr. Wann hatte er noch einmal diese Verabredung mit dieser komischen Frau? Um zehn? Wieder griff er zum Telefon und versuchte Deidara zu erreichen. „Der gewünschte Gesprächspartner...!“ Wieder drückte er diese nervige Stimme weg. Diese Stimme... Die innere Unruhe wollte einfach nicht verschwinden. Wieder drückte er die Wiederholungstaste. „Der gewünschte Gesprächspartner...“ „Verdammt! Du verdammter Trottel, geh an Telefon!“ Itachis Griff um die Tasse wurde fester. Er hatte dieses unsagbare Verlangen sie einfach gegen die nächste Wand zu feuern. Zum Glück wusste er rein aus Erfahrung, dass es nicht wirklich förderlich für seine Laune wäre, seine Lieblingstasse zu schrotten. Verdammte Blondinen. Verdammter Deidara. Verdammte Sorgen. Verdammter Knoten im Magen. Er hasste diese Unruhe. Seufzend trank er seinen Kaffee aus und stellte die Tasse in die Spüle. So langsam musste er sich fertig machen. Und er wollte es nicht. Er wollte nicht die Bestätigung dafür, dass seine Sorgen berechtigt waren. Frisch geduscht stieg er aus der Kabine. Er hatte gehofft, dass das Wasser seine nervenden Sorgen von ihm nehmen würde. Gewirkt hatte es nicht im Geringsten. Zitternd trocknete er sich ab. Es zerrte an seinen Nerven, dass er nicht wusste, wo der Blonde sich wieder rumtrieb. Wollte er nicht schon gestern Abend mit ihm reden? Warum hatte er es nicht getan? Ach ja, der Blonde hatte ihn gekonnt abgelenkt. Langsam ging er aus dem Bad ins Schlafzimmer. Anziehen und auf nach Shibuya. Ob er das wirklich wollte, war eine andere Sache. Aber er brauchte Antworten. Vielleicht würde diese Frau auch etwas über Naruto wissen. Warum hatte er Minato gestern Abend nicht mehr angerufen? Ach ja... Deidara hatte ihn zu erfolgreich abgelenkt. Verdammte Blondinen und ihre sexy Ablenkungsmanöver. Grade als er etwas zum Anziehen aus seinem Schrank nehmen wollte, klingelte sein Handy. Schnell waren die Kleidungsstücke unwichtige Artefakte seines allmorgendlichen Ritus und landeten sehr unsanft auf dem Boden. Mit schnellen Schritten war er an seinem Handy, achtete gar nicht mehr darauf wer es war. „Deidara! Verdammt, wo bist du? Ich hab mir...“ „Sorry Kleiner, ich bin’s nur.“ Itachi schnaubte leicht gereizt. Die schon wieder. „Wird es nun ein Teil des Plots meines Lebens, dass Sie mich jedes Mal nach der Dusche erwischen?“ Die Frau auf der anderen Seite lachte nur vergnügt. „Es tut mir leid, dass ich so ein perfektes Timing habe. Ich wollte dich nur noch einmal daran erinnern, dass du dich langsam auf dem Weg machen müsstest, um es noch rechtzeitig nach Shibuya zu schaffen. Schließlich will ich sicher gehen, dass du nicht unser Date verschläfst.“ Der Schwarzhaarige glaubte sich verhört zu haben. „Damit das klar ist, es ist kein Date!“ Ein Schnauben auf der anderen Seite der Leitung war die Antwort. „Etwas anderes... Wo ist denn dein blonder Teufel?“ Itachi biss dir Zähne zusammen. „Ich mach mich fertig und bin in circa einer halben Stunde da. Also passen Sie lieber auf, das SIE sich nicht verspäten.“ Damit drückte er auf den roten Hörer und schaltete sein Handy aus. Dieser Tag würde bei weitem nicht der Beste in seinem Leben sein, das war ihm bereits klar. Wenn Deidara dieser Idiot nachher nach hause kommen würde, dann würde es ein Donnerwetter geben. Liebe des Lebens oder nicht. Er hasste es einfach, wenn etwas um ihn herum passiert, während er wie eine Marionette umhergestoßen wurde. ++++++++++++++++++++++ Seufzend zog er seine Mütze tiefer ins Gesicht und nickte dem Wärter des Tokyotowers lächelnd zu. Kurz bevor er durch das Tor zur obersten Plattform durch gehen wollte, versperrte der Wachposten ihm den Weg. „Wo ist denn Sakamoto-san?“ Deidara zog nur die Schultern hoch. „Hat heute frei, ich bin die Vertretung.“ Er zog seinen gefälschten Ausweis. „Ich hoffe, du hast keine Höhenangst, Kleiner. Neulingen wird gern mal schlecht.“ Lachend wurde ihm das Tor geöffnet. Der Blonde grinste leicht und schob seinen Wagen vorwärts. Als sich endlich die Fahrstuhltür schloss, atmete er einmal tief durch. Hundertmal hatte er das hier schon getan. Immer in anderen Ländern, aber dennoch war er ein super ausgebildeter Bombenleger. Zum Glück war das hier die Letzte. Danach konnte er endlich an sein Meisterwerk gehen. Das schwerste stand ihm also noch bevor. Als die Tür wieder aufging, drückte er sich schnell durch die Massen. Heute um zwölf sollte diese Bombe hier explodieren. Es war eine der Zeiten, an der die meisten Touristen auf der Plattform standen. Langsam schritt er den Gang entlang, auf der Suche nach dem Wartungsraum. Sasori hatte den eigentlichen Wärter geschickt aus dem Verkehr gezogen. Ein Opfer mehr oder weniger würde nicht auffallen. Langsam kramte er aus seiner Tasche den Schlüssel heraus. Nun ging es los. Eigentlich war er sehr stolz auf sein Werk. Diese Bombe war nicht sehr groß, doch die Kraft dahinter würde nicht nur die Aussichtsplattform wegreißen. Es würde das gesamte Metall zum Schmelzen bringen. Ein Turm für die Ewigkeit gebaut, eine moderne Kunst als Wahrzeichen der Stadt. Deidara schnaubte. Kunst war keine Sache für die Ewigkeit. Kunst war eine Sache, die in ihrer höchsten Form für Sekunden existiert um dann wieder zu verwelken. Der Blonde grinste breit. „Art is a Bang“! Mit geschickten, schnellen Handgriffen montierte er sein letztes Werk. Bald ging die Show los und er musste schließlich noch seine nächsten Artisten in sein Werk mit einbringen. Itachi... Der Schwarzhaarige würde durchdrehen und ihn verfluchen. Doch es ging einfach nicht anders. Seufzend packte er sein Material wieder zusammen und stellte den Timer ein. Nun fehlte nur noch sein Meisterwerk. Und er würde ein Teil davon werden. +++++++++++++++++++++++++++++++++++ Murrend und merklich schlecht gelaunt lehnte er an der mannshohen, braunen Hundestatur. Es war kurz vor zehn und bisher hatte es noch niemand gewagt ihn anzusprechen. Hatte er nicht gesagt, dass er das Ganze etwas nach vorne verlegen würde? War er nicht deutlich genug gewesen? Schnaubend sah Itachi auf sein Handy. Kein Anruf, keine Nachricht von Deidara, kein verdammtes Lebenszeichen. Was sollte er nur machen? Einfach mal bei Kaito in den Laden gehen und schauen, ob sich der Blonde dort versteckte? Doch damit hatte er das nächste Problem. Warum sollte Deidara sich vor ihm verstecken? In dem ganzen Jahr, in dem sie zusammen waren, hatte er nicht einmal erlebt, dass Deidara sein Handy ausgeschaltet hatte. Aber vielleicht war auch der Akku leer? „Itachi Uchiha?“ Er blickte auf. Vor ihm stand eine Frau mittleren Alters. Schwarze lange Haare, Jeans und Lederjacke. Der Schwarzhaarige nickte nur stumm und stieß sich von der Statue hinter sich ab. „Machen wir es kurz, wohin?“ Die Frau schnaubte nur amüsiert. „So ungeduldig!“ Tadelnd hob sie einen Finger. „Aber verdenken kann ich es dir nicht. Lass uns in das Cafe hier gleich um die Ecke gehen.“ Mehr als ein Nicken würde sie nicht als Antwort bekommen. Überfüllte Cafes... Das war wirklich das Letzte, was er heute gebrauchen konnte. Allerdings würde so nicht sehr viele Blicke auf sie fallen. Geschickt gewählt. Zusammen mit der Frau quetschte er sich durch die Menschenmassen weiter nach hinten. In der hintersten Ecke war noch ein Platz frei. Erleichtert lies er sich auf dem Platz gegenüber der Frau fallen. „Gut, fangen wir mit den Grundsätzen an, bevor die Kellnerin kommt. Wer sind Sie und was wollen Sie von Deidara?“ Der Schwarzhaarige fixierte die Dame vor sich mit einem durchdringenden Blick. „Mein Name ist Nevia Bennet. Und ich bin eine Arbeitskollegin von Minato.“ Nevia stützte sich mit den Ellenbogen auf den Tisch auf und legte ihr Kinn auf die Handflächen. „Und ich bin nicht hier wegen Naruto.“ „Warum dann? Ich meine, so wie ich Minato verstanden habe, ist Naruto aktuell das Hauptthema bei ihnen in der Firma.“ Die dunkelhaarige Frau zog eine Augenbraue nach oben. „Minato hat mit dir darüber gesprochen?“ Itachi zuckte nur mit den Schultern. „Ich habe ihn mehr oder weniger dazu gedrängt. Ich bin nicht begeistert, wie Sie sich denken können. Besonders da ich weiß, mit was er körperlich kämpfen muss.“ Nevia schloss die Augen. „Ich verstehe. Daher hat er es dir gesagt.“ Itachi sah die Bedienung sich zu ihnen durchkämpfen. „Was möchten Sie? Ich denke mal, es wäre besser wenn ich die Bestellung übernehme. Mit Ihrem Japanisch bekommen Sie am Ende nicht wirklich das, was Sie wollen.“ „Latte Macchiato und irgendwas Süßes. Ohne Süßigkeiten komme ich nicht durch so einen Tag.“ Seufzend wandte sich Itachi an die Kellnerin, die nach einem harten Kampf endlich lächelnd neben ihnen stand. Schnell gab er die Bestellung auf und sah zu, wie die Bedienung mit einer freundlichen Verbeugung wieder verschwand. „Also, Sie sagten es ginge um Deidara, Bennet-san.“ Nevia schloss die Augen. Diese direkte Art... Sehr untypisch für einen Japaner. „Genau auf den Punkt. Interessant.“ Sie spürte den stechenden Blick. Wie sollte sie das Ganze nur zur Sprache bringen? „Dann werde ich ebenfalls direkt sein. Ich hoffe, dass du dein Temperament unter Kontrolle hast. Ich habe wirklich keine Lust, hier gleich einen Kerl niederzuschlagen, nur weil ich unerfreuliche Nachrichten bringe.“ Lächelnd sah Nevia den Schwarzhaarigen an. Itachi spürte, dass dieses Lächeln einfach nicht so fröhlich und ernst sein konnte, wie diese Frau ihm weis machen wollte. Dieses lange Zögern, die Hände zusammengefaltet, als wolle sie sich an ihnen festhalten, die angespannte Körperhaltung... Alles Anzeichen dafür, dass ein Mensch unter Spannung steht. Als Psychologiestudent war es für ihn ein Leichtes allein an der Körperhaltung zu sehen, wie es in einem Menschen aussah. OK, seine sehr gute Auffassungsgabe spielte natürlich ebenfalls eine große Rolle. „Wie ich sehe, werde ich schon analysiert.“ Itachi zog eine Augenbraue nach oben. „Ich analysiere jeden, den ich nicht einschätzen kann. Sie scheinen ihre Unruhe sehr geschickt unterdrücken zu können. Man muss sehr genau hinsehen, um zu bemerken, dass sie angespannt sind.“ Die Amerikanerin lachte vergnügt. „Und nun, da ich die Sendung Lie to meso sehr liebe: Woran merkst du das?“ Der Schwarzhaarige zuckte mit den Schultern und verdrehte die Augen. „Ich bin Psychologiestudent. Wenn mir die kleinsten Unstimmigkeiten in Mimik und Gestik nicht auffallen würden, dann wäre ich nicht gut in meinem Job.“ Er lehnte sich zurück und behielt die Frau vor sich genau im Blick. „Also, wenn Sie nun bitte anfangen würden mit Ihren Erklärungen. Ich habe nicht den ganzen Tag die Zeit, mich in einem Cafe rumzutreiben.“ Die junge Leiterin des DS&T hob nur ihren Zeigefinger. „Na, na, na, nicht so ungeduldig. Zuerst eine Frage. Was hast du deinem Blonden erzählt, wohin du heute morgen gehst?“ „Das geht Sie nichts an. Also weiter.“ Nevia seufzte kaum hörbar. „Also gut. Du weißt, für wen Minato arbeitet?“ Ein kurzes Nicken war die Antwort. „Gut, das DS&T ist eine Art Forschungsabteilung. Wir kümmern uns um Waffen, Medizin, und so weiter. Einfach alles, was man für Militär- und Auslandseinsätze gebrauchen kann. Der Junge ist in unserem Auftrag hier. Wir vermuten, dass der Kerl, der für den Vorfall von vor sieben Jahren verantwortlich war, ihm folgen würde.“ Itachi seufzte. „So etwas in der Art hatte Minato angedeutet. Was hat das alles nun mit Deidara zu tun?“ „Bei unseren Nachforschungen, ist die APLAA auf etwas gestoßen. Sagt dir die Akatsuki etwas?“ Itachi schüttelte den Kopf. Akatsuki... Den Namen hatte er noch nie gehört. Gerade als die junge Dame wieder ansetzen wollte weiter zu reden, kam endlich die Kellnerin wieder zurück. Sie stellte ihnen den Kaffee vor die Nase und verschwand wieder in der Menge. Nevia sah ihr schmunzelnd nach. „Die Kleine scheint auf dich zu stehen.“, sagte sie vergnügt. „Akatsuki. Was ist das?“ Itachi hatte nicht die Intention auf die Seitenkommentare Nevias einzugehen. „Ah ja, keine Unterbrechungen. Wie du willst, dann die ganze Wahrheit in einem Stück.“ Sie nahm einen Schluck ihres Latte Macchiatos und blickte Itachi dann direkt in die Augen. Es war das erste Mal, dass der Schwarzhaarige wirklich das Gefühl hatte, dass die Dame vor ihm ernst machte. „Akatsuki ist eine der gefährlichsten Terrororganisationen, die wir kennen. Die APLAA schickte uns die Steckbriefe der einzelnen Mitglieder, darunter ein junger Attentäter. Berühmt und berüchtigt für seine Art Bomben zu bauen. Er ist ein Spezialist in allem, was Feuer fangen kann und in einem großen Knall untergeht. Merkst du, worauf das hier hinausläuft?“ Der Schwarzhaarige schüttelte leicht den Kopf. „Wenn Sie andeuten wollen, das Deidara irgendetwas mit dem Kerl zu tun hat, dann muss ich sie enttäuschen. Was sollte ein Tätowierer mit Bomben anfangen können?“ „Oh, dein Kleiner hat auch nichts mit dem Kerl zu tun.“ Itachi entspannte sich ein wenig. „Sondern?“ Die Augen der jungen Amerikanerin verdunkelten sich leicht. „Er IST der Kerl, den wir suchen.“ Itachi war geschockt. Nein, das musste ein Scherz sein. Deidara konnte keiner Fliege etwas zu leide tun und nun sollte er ein gesuchter Krimineller sein? Die Unruhe in seinem Inneren wurde immer schlimmer. „Das ergibt keinen Sinn, ich bin seit einem Jahr mit ihm zusammen. Wenn er für irgendeine kriminelle Bewegung arbeiten würde, hätte ich es doch bemerkt.“ „Seit einem Jahr hat man auch nichts mehr von ihm gehört. Nur vereinzelnd wurden Bomben entdeckt. Allerdings waren das wohl nur Nachbauten. Mit der Präzision von Deidaras Bomben kamen die nicht mit.“ Itachi schloss zitternd die Augen. „Er hätte mir nach einem Jahr doch bestimmt etwas gesagt. Ich bitte Sie! Sie müssen sich irren. Sie haben den Falschen. Mein Deidara hat nichts mit dem Kerl zu tun!“ Er wurde wütend. Wie kam diese Person nur darauf? „Haben Sie überhaupt einen Beweis gegen ihn in der Hand?“ Nevia nickte leicht. „Es war zu erwarten, dass du es nicht ohne Beweise glaubst.“ Sie kramte in ihrer Handtasche und nahm einen Schnellhefter heraus. „Hier.“ Sie reichte Itachi den Hefter und wies ihn mit einem Kopfnicken an, ihn zu öffnen. „Das ist derjenige, den wir suchen.“ Fassungslos starrte Itachi auf den Steckbrief. Kein Zweifel, diese Person auf dem Foto war Deidara. Ein wenig jünger, vielleicht gerade einmal fünfzehn Jahre alt, doch die Geschichtszüge, die Haare, die Augen... Alles stimmte überein. „Nein...“ Mehr als ein fassungsloses Hauchen brachte er nicht hervor. „Itachi. Wo ist Deidara jetzt?“ Der Schwarzhaarige schüttelte mit dem Kopf. „Ich hab keine Ahnung. Er hat sich in der letzen Zeit so seltsam benommen. Er war nervöser als sonst, unkonzentriert und... so anhänglich.“ Auf einmal zuckte er zusammen. Ein heftiger Schmerz breitete sich in seiner Brust aus. War ihm der gestrige Sex nicht wie ein Abschied vorgekommen? Was hatte der Blonde nur vor? „Wie sieht es mit Handy aus?“ Wieder schüttelte Itachi seinen Kopf. „Ich konnte ihn einfach nicht erreichen... er hat sein Handy ausgeschaltet.“ Nevia spürte, das ihr Gegenüber immer nervöser wurde. Die Realität prallte auf Itachi auf, wie ein Tsunami auf einen Küstenstreifen. Die Realität, über ein Jahr hinweg nur belogen worden zu sein. Die Realität, dass er einem Attentäter verfallen war, der unzählige Menschen auf dem Gewissen hatte. Die Realität, dass er seinen geliebten Blonden wohl jede Minute verlieren könnte. „Warum? Warum hat er mir nichts gesagt? Ich hab ihm doch so oft klar gemacht, dass er mit mir über alles reden kann!“ Er wollte schreien, wollte seinem Ärger und einer Verzweiflung Luft machen. Und nun wurde ihm auch klar, warum Nevia einen öffentlichen Ort ausgesucht hatte. Gerade damit er nicht durchdrehte und gezwungen war ruhig zu bleiben. Die junge Frau schnaubte. „Klar, ich an seiner Stelle hätte es auch verschwiegen. Wie kommt das denn bitte rüber? Stell dir vor, er hätte vor dir gestanden und gesagt: „Hey Darling, wie war dein Tag? Ach, gut? Na ja, bei mir war es recht ereignislos, ein paar Bomben bauen, ein paar Leute killen, das Übliche halt. Kurz um, Hey Schatz ich bin ein Auftragskiller!“ Kommt nicht gut, oder?“ Wütend sah der Schwarzhaarige auf. „Finden Sie das etwa lustig?“ Nevia verengte die Augen. „So lustig wie Fußpilz, Kleiner. Wir müssen ihn finden. Wenn er nach einem Jahr sein Verhalten ändert, dann bedeutet es nur selten etwas Gutes.“ Fordernd streckte sie ihre Hand aus. „Gib mir dein Cell, Kleiner.“ Itachi zog eine Augenbraue hoch. „Sie wollen mein Handy präparieren? ICH soll Ihnen helfen meinen Freund auszuliefern? Kommt nicht in Frage!“ „Ich hab dir grade gesagt, wer dein Freund ist und du willst uns trotzdem nicht helfen?“ Itachi sah sie entschlossen an. „Niemals. Ich weiß was für Strafen auf seine Verbrechen stehen. Ich werde ihn nicht der Justiz ausliefern, nur damit sie ihn umbringen.“ Die Frau verdrehte die Augen. „Er wird noch mehr Menschen umbringen, vielleicht plant Akatsuki just in diesem Moment wo, wann und wie sie als nächstes zuschlagen und du willst Ihnen helfen?“ Itachi blitze sie wütend an. „Diese beschissene Organisation ist mir egal! Genauso wie diese verdammten Regierungsorganisationen. Beschützt was euch wichtig ist. Ich beschütze den, der mir wichtig ist.“ Zitternd schloss Nevia die Augen. Was nun? Sie hätte nie damit gerechnet, dass Itachi selbst jetzt noch zu dem Jungen hielt. Der Blonde hatte ihn von vorne bis hinten belogen und dennoch weigerte sich der junge Mann vor ihr mit der CIA zusammen zu arbeiten. „Wenn du mir nicht hilfst, ist der Junge so gut wie tot. Ob nun wir ihn bekommen, oder die. Deine Familie ist in Gefahr, sollte Akatsuki herausfinden, an wem der Blonde hängt. Andererseits... Bist du sicher, dass der Kerl dich überhaupt liebt? Vielleicht hat er sich nur ein schönes Jahr gemacht und macht sich nun wieder aus dem Staub, lässt dich hier im Ungewissen und auf allem anderen sitzen.“ Itachi stand kurz vor einer Explosion. „Niemals! Er hat mich nicht angelogen! Wenn selbst Sie es nicht schaffen, mir etwas vor zu machen, dann wird es Deidara erstrecht nicht schaffen. Er ist ein guter Kerl, er will niemanden etwas Böses. Vielleicht war er vorher so, aber der Deidara, den ich kenne, ist nicht so! Vielleicht setzen ihn diese Typen nur unter Druck, was dann?“ „Das spielt keine Rolle, er weiß auf was er sich eingelassen hat!“ „Ich werde es nicht tun.“ Damit erhob sich Itachi, ging zum Tresen, bezahlte für sie beide und verließ das Cafe. Nie würde es für ihn in Frage kommen, seinen Blonden zu verraten. Egal ob er ihn belogen hatte oder nicht. Es war nichts, was ein oder zwei klärende Gespräche nicht wieder ausbügeln könnten. „Itachi!“ Genervt wandte er sich um. „Was denn noch? Ich dachte ich hätte meinen Standpunkt deutlich gemacht!“ Nevia war ihm hinterher gelaufen. „Lass uns einen Deal machen.“ Der Schwarzhaarige zog eine Augenbraue nach oben. „Deal?“ „Wir vernetzen dein Handy. Dafür geben wir dir die Chance, den Kleinen dazu zu überreden, mit uns zusammen zu arbeiten, uns jede Information über Akatsuki zu geben und natürlich uns seine Bombenkenntnisse zur Verfügung zu stellen. Solltest du ihn dazu überreden können, gewähren wir euch beiden und deiner Familie Schutz und Immunität. Deidara würde nicht verurteilt werden und wir können Akatsuki aus dem Verkehr ziehen.“ Itachi schnaubte. „Ist ein solcher Deal nicht illegal?“ Die junge Frau zuckte nur mit den Schultern. „Wir sind schon Schlimmeres eingegangen. Also?“ Skeptisch war er immer noch, aber einen solchen Deal ausschlagen? „Wer versichert mir, dass der Deal eingehalten wird?“ Nevia zog wieder den Hefter raus. „Der Vertrag, den wir für alle Fälle angefertigt haben. Ich unterschriebe, du unterschreibst und damit geben wir dir die Chance. Wenn euer Band wirklich so eng ist, wie du es mir gesagt hast, dann wird er den Deal eingehen. Also?“ Seufzend nahm er den Hefter, las schnell das Kleingedruckte und murrte leise. Das hier könnte Deidaras Freikarte sein. Er zog den Stift, der am Rand des Hefters hing heraus und unterschrieb. Erst als Nevia ebenfalls ihre Unterschrift drunter gesetzt hatte, reichte er ihr sein Handy. „Wehe, Sie haben mich damit reingelegt!“ ++++++++++++++++++++++++++ Vorsichtig und darauf bedacht nichts zu verschütten, stieg Deidara eine Treppenstufe nach der anderen runter. Die drei Bomben in der Stadt waren schon gelegt. Nun hatte er knapp eine Stunde Zeit, um seinen Plan zu verwirklichen. Vorsichtig balancierte er die Flüssigkeit, die bei der kleinsten, zu starken Erschütterung explodieren konnte. Warum hatte er sie nicht mehr zurück in den Schutzkasten getan? Ach ja, es wäre aufgefallen. Sasori und Tobi, sowie Kisame und Zetsu hatten zwei seiner Anbringaktionen überwacht. Akatsuki war schon misstrauisch genug. Das letzte Team, Hidan und Kakuzu würden wohl auf die dritte Bombe aufpassen. Zum Glück ahnten sie nicht sein Meisterwerk. Endlich im Keller angekommen, ging er zielstrebig durch bis in seine Werkstatt. Hier drin lagerte alles, was sich ein Bombenleger nur wünschen konnte. Selbst seine Pläne, die er im Auftrag Pains geschrieben hatte, um kopiert und weiterverkauft zu werden. Langsam ging er auf den riesigen Behälter zu. Nur noch diese Flüssigkeit und schon war sein Meisterwerk fertig. Es hatte ihn nun fünf Tage Vorbereitung gekostet. Seit seinem letzen Meeting in diesem Drecksloch, plante er das hier schon. Langsam fing er an, alles miteinander zu verkabeln. Er wollte sich Zeit lassen. Die letzte Stunde in seinem Leben beinhaltete noch eine Unannehmlichkeit, die er sofort umsetzen sollte. Und da waren schauspielerische Fähigkeiten sowie Geschick von Nöten. Als er endlich fertig war, ließ er sich neben seiner Bombe auf den Boden fallen. Vorsichtig lehnte er sich mit den Rücken an das kalte Metall. Die Außenhülle der Bombe wirkte wie ein Sprengsatz aus dem zweiten Weltkrieg. Nur wusste er, dass hinter diesem Baby wirklich Kraft lag. Langsam zog er sein Handy aus dem Mantel. Er musste Itachi einfach anrufen. Er hatte Sasori gesagt, dass er wieder fest einsteigen würde, doch dass er sich wenigstens noch verabschieden müsse. Alles eine Farce zur Vorbereitung seines höchsten Verrates. Itachi hatte er verraten, Akatsuki, seine alte Familie, hatte er verraten und nun würde er sich selbst verraten. Niemals wollte er für Gefühle sterben, hatte die Selbstmordattentäter immer ausgelacht, da diese so schwach waren, um sich für eine ach so geliebte Person zu opfern. Und heute.... Heute würde er selbst zu einem dieser widerlichen Schwächlinge werden. Und es fühlte sich nicht einmal annähernd so schlecht an, wie befürchtet. Er hatte in den letzen Tagen mit sich abgeschlossen. Aber diesen Abschied war er Itachi schuldig. Zittrig atmete er durch. Er würde nicht heulen, oh nein, das konnte er einfach nicht. Er sollte sich für seinen Liebling freuen. Er konnte weiter leben, ein Leben ohne Gefahr und ohne Verrat. Oh ja, er war es Itachi schuldig, ihm wenigstens zum Schluss noch einmal die Wahrheit zu sagen. Er zog Handy und Zigarettenschachtel aus seiner Jacke. Das hier war seine Erste seit über einem Jahr. Vorher hatte er zu jedem Attentat eine geraucht, um das angenehme Hochgefühl zu beruhigen, welches seine Werke auslösten. Meist stand er in der Menge um das Schauspiel von Panik und Angst zu genießen. Es war seine Macht, sein Leben, seine Kunst. Deidara holte eine Zigarette aus der Verpackung und zündete sie an. Er nahm einen tiefen Zug, nahm sein Handy und drückte die Wahlwiederholung. Auf ging es zum letzen Kampf. ++++++++++++++++++++++++++++ Itachi stand neben einem Sportwagen, der wohl oder übel der schwarzhaarigen Nervensäge des CIAs gehörte. Ihr Baby, wie sie ihm beteuerte, blieb nie unbewacht. Die junge Dame sprach mit einigen Leuten in einem abgedunkelten Van. Vielleicht eine Art mobile Abhörstation. War doch irgendwie klar, dass ihr Gespräch im Café aufgezeichnet worden war. Auf einmal spürte er es in seiner Jackentasche vibrieren. Er sah auf sein Handy. „D... Deidara!“ Schon hatte er die Aufmerksamkeit der Leiterin des DS&T. Mit einem leichten Kopfnicken deutete sie ihm an, das Telefon abzunehmen. „Deidara, du Idiot! Wo zum Teufel steckst du?“ Er hörte den Blonden auf der anderen Seite der Leitung zittrig durchatmen. „Itachi, ich habe keine Zeit für lange Erklärungen. Ich... wollte nur sagen, dass...wir uns nicht mehr sehen können.“ Itachi stockte. „Was?! Spinnst du nun komplett?! Was ist los?“ Verzweiflung, pure Verzweiflung. „Es geht einfach nicht. Ich habe etwas sehr Schlimmes getan. Heute und früher. Bitte hör mir zu und unterbrich mich nicht. Ich habe nicht sehr viel Zeit.“ Itachi fing an zu zittern. Er spürte, dass das hier ein endgültiger Abschied werden würde. „Also...gut. Sag was du sagen willst.“ „Ich habe dich von vorne herein belogen und es tut mir leid, wirklich. Das musst du mir glauben. Ich arbeite an einer Sache, die ich am liebsten vergessen würde. Doch eine schlechte Vergangenheit hat aus welchen gründen auch immer die Eigenschaft, einen schneller wieder einzuholen, als eine positive Gegenwart und Zukunft ihr entkommen könnte.“ Deidara atmete tief durch. „Ich habe dich wirklich geliebt, das war niemals gelogen, das musst du mir glauben! Aber ich kann nicht mehr. Ich kann nicht mehr dein Leben aufs Spiel setzen, nur weil ich an dir hänge und dich nicht aufgeben will. Daher wird es Zeit für uns beide getrennte Wege zu gehen. Leb wohl Itachi und pass auf die Nervensäge auf. Vielleicht, wenn du ihm nun wieder mehr Aufmerksamkeit schenkst, wird er wieder lieb. Du bist ein guter Bruder. Such dir jemanden, der deine Liebe verdient. Bye.“ Itachi geriet in Panik. Deidara klang so gleichgültig. Das konnte doch nicht alles sein! „Dei, warte! Bitte, wir können alles regeln, es gibt immer eine zweite Wahl. Du musst nicht gehen, ich will dich nicht los lassen und ich kann nicht! Bitte, gib uns eine Chance alles zum positiven zu wenden.“ „Zu spät. Dafür...ist es zu spät.“ Damit legte der Blonde auf. Itachi stand da, geschockt und verletzt. Das konnte doch nicht wahr sein. Er bemerkte die Hektik hinter sich nicht, nahm nichts mehr war bis auf die Tränen, die ihm über die Wangen liefen. Hatte er das Spiel verloren, bevor er anfangen konnte zu spielen? „Itachi?“ Eine Hand legte sich auf seine Schulter und er zuckte unweigerlich zusammen. „Ich... hab verloren...!“ Nevia nahm das zitternde Bündel in den Arm. Sie waren zu spät. Einen Tag früher vielleicht und sie hätten den Blonden noch stoppen können. „So wie es sich anhörte, planen sie ein Attentat. Und der Anruf war einfach zu kurz um ihn nachverfolgen zu können, verdammt.“ Wütend blickte Nevia zurück. „Der Junge ist hier am verzweifeln und du denkst an die Bomben, Smithy?“ Ein Mann Anfang vierzig stand hinter den Beiden und sah seine Vorgesetzte nur wütend an. „Wenigstens macht einer von uns noch seinen Job. Wenn der Kerl wieder Bomben gelegt hat, dann raten Sie mal, was das für einen Tumult in einer Stadt mit acht Millionen Einwohner auslösen kann!“ Itachi wollte nicht zuhören. Er kniff die Augen zu. Er wollte einfach nicht wahrhaben, dass er das Spiel verloren hatte. Er hatte noch nie verloren, niemals! Es lag nicht in der Natur eines Uchihas zu verlieren. „Ein Uchiha verliert niemals! Ich finde diesen Idioten und wenn es das Letzte ist, was ich tue!“, knurrte er gegen Nevias Schulter. Die junge Frau nickte. „Das ist der Geist, den ich mir vorgestellt habe. Also dann, machen wir einen Plan.“ Gerade als sie sich umdrehen wollte, klingelte Itachis Handy erneut. „Verdammt...!“ Itachi wischte sich die Tränen aus den Augen und atmete einmal tief durch. Eine unbekannte Rufnummer. Bestimmt einer seiner Klienten. Die meisten hatten Depressionen. Nun selbst verheult am Telefon zu klingen, könnte einen Rückfall auslösen. Also Augen zu und durch. „Itachi Uchiha, was kann ich für Sie tun?“ „Itachi.“ Itachis Augen weiteten sich beim Klang der geliebten Stimme. „Dei!“ Schnell drehte er sich um und nickte Nevia zu. Die gab den Befehl, das Gespräch aufzuzeichnen und den Anruf zurück zu verfolgen. „Tut mir leid wegen eben, aber mein Handy wird abgehört. Jedes Wort zu viel wäre fatal.“ „Idiot, verdammter Idiot!! Wo bist du?“ Itachi musste sich anstrengen, damit seine Stimme nicht zu sehr zitterte. Verdammte Emotionen, wie konnte er die nur früher abschalten? „Weinst du?“ Der Schwarzhaarige schnaubte. „Nein, mir ist nur was ins Auge gekommen nachdem mir mein Geliebter sagte, dass wir uns nie wieder sehen!“ Er klang aggressiver als er eigentlich gewollt hatte. „Wo bist du, verdammter Arsch? Und bevor du wieder rumdruckst, ich weiß bescheid. Ich weiß für wen du arbeitest, also keine Ausflüchte!“ Deidara knurrte leise in den Hörer. „APLAA?“ „Nein, die verdammten Futzis aus Amerika.“ Er sah nur wir Nevia beleidigt die Arme verschränkte. „Also, was ist los?“ „Steht einer von ihnen bei dir?“ „Ein ganzer Kofferraum voll. Also erklär mir endlich, was hier vor sich geht! Wo bist du? Ich hol dich ab.“ Deidara zog scharf die Luft ein. „NEIN! Egal was passiert, komm nicht her. Auch wenn sie rausbekommen, wo ich bin, KOMM NICHT HER! Gib mir einfach einen von ihnen.“ Itachi knurrte aggressiv. „Ich will wissen wo du bist, ansonsten gebe ich dir gar nichts und du schläfst auf der Couch!“ Deidara stockte. Itachi wusste bescheid und dennoch redete er so, als wäre nichts. Als ginge es hier lediglich um einen verdammten Beziehungsstreit. „Itachi, mir läuft die Zeit davon, denen läuft die Zeit davon. Wenn du mir nicht endlich einen Verantwortlichen gibst, gibt es mehrere tausend Tote! Willst du das?“ Bevor Itachi antworten konnte, klaute Nevia sich das Handy. „Dann mach ich wohl endlich einmal meinen Job. Nevia Bennet, Kleiner. Ich bin ganz Ohr.“ Deidara atmete zittrig aus. „Gut, das ist das erste Mal, das ich so was mache und es wird das letzte Mal sein, also passt gut auf. Ich mach das hier für Itachi und nicht weil ich irgendetwas bereue. Klar soweit?“ Nevia nickte leicht. „Ich bin ganz Ohr!“ „Es gibt drei offizielle Bomben. So wie ich das grade von meiner Uhr ausmache, habt ihr noch dreißig, fünfundvierzig und fünfzig Minuten. Die Orte sind Tokyo Tower, Shibuya Depato und Meiji Koen. Allesamt heute gut besucht. Beim Tokyo Tower müssen Sie besonders vorsichtig sein. Sollte das Ding hochgehen, wird das ganze Ding gesprengt!“ Nevia stockte. „Warum hilfst du uns?“ „Wegen Itachi. Ich will weder, dass ihm etwas passiert, noch dass er mich für meine letzte Tat verabscheut. Haltet ihn daraus. Er hat nichts mit der ganzen Sache zu tun.“ Nevia seufzte. „Warte kurz.“ Sie wandte sich an Smithy. „Smithy, fahr zurück zum Hauptquartier. Gib Alarmstufe rot. Sie sollen drei Einsatzkommandos losschicken und pass mir auf, das der Junge nichts davon mitbekommt, verstanden?“ Sie sah nur wie der Mann mürrisch nickte, sich zwei Leute schnappte und mit einem gesonderten Fahrzeug davonraste. „So, bin wieder ganz Ohr. Ich mach dir ein Vorschlag, Kleiner. Wie wäre es, wenn wir uns treffen und dann verhandeln wir.“ Deidara schnaubte. „Dafür ist es zu spät. Sorgen Sie bitte nur dafür, das Itachi mir fern bleibt. Ansonsten erwischt es ihn auch. Ich verspreche Ihnen, dass Sie nie wieder mit meiner Arbeit belästigt werden. Jedenfalls von keiner Arbeit direkt von mir. Ich habe genug angerichtet. Es wird Zeit für mein Meisterwerk. Die vollkommene Kunst.“ Die Leiterin des DS&T stockte. „Was...hast du vor?“ Deidara sah auf, hoch zur Bombe. Fünfunddreißig Minuten. „Es gibt eine vierte Bombe, die Sie nichts angeht. Sie wird nur einen mitreissen. Also halten sie Itachi von mir fern und wenn Sie ihn einsperren müssen. Wenn er herkommt, ist er so gut wie tot. Das könnte ich nicht verkraften!“ Nevia beobachtete den Schwarzhaarigen, wie er langsam zum Van ging. Die Geräte müssten nun den Standpunkt von Deidara haben. Sie grinste leicht. „Lebendig wärst du mir lieber, Kleiner. Ich hab zu viele Fragen.“ Deidara schnaufte ärgerlich. „Zu spät, lassen sie Itachi aus allem raus. Belästigen Sie ihn nie wieder. Wenn Sie mir versprechen, dass Sie alles versuchen, geb ich ihnen noch einen letzten Tipp.“ Nun wurde Nevia hellhörig. „Ok, ich versuch es. Schieß los!“ „Es gibt einen Maulwurf bei Ihnen. Er hat Informationen über Naruto. Er hat aktuelle Bilder und Informationen Akatsukis neuem Auftraggeber zukommen lassen. Er weiß, dass der Junge hier ist. Noch weiß er nicht wo. Doch wenn die CIA nicht endlich ihre verdammte Überheblichkeit sein lässt, dann sind die Informationen schneller draußen als geplant. Er hat elf Milliarden Yen auf Narutos Kopf ausgesetzt. Allerdings scheint er nichts von Kurama zu wissen, ansonsten wären wir gewarnt worden. Und auch hier gilt, ich tu das nicht für die CIA, sondern für Naruto. Er hat genug durchgemacht. Auch wenn ich nicht genau weiß was. Doch wenn so ein Kerl hinter ihm her ist, dann muss es etwas sein, was der Junge einfach nicht verdient hat.“ Nevia beobachtete aus dem Augenwinkel, wie Itachi immer nervöser wurde. Er wollte los. Jetzt da er wusste, wo sich sein Teufelchen im Engelskostüm aufhielt, hielt ihn nichts mehr hier. Und wie sie sagte, sie wollte den Blonden lebend. „Ah, verdammt, das wird die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.“ Nebenbei kramte sie in ihrer Tasche und ging auf Itachi zu. „Weißt du, Planung ist normalerweise das A und O. Wie gut hast du geplant?“ Deidara seufzte genervt. „Genau das meinte ich mit Überheblichkeit. Diese Arroganz von euch Bürokraten ist verabscheuungswürdig. Ihr haltet euch für etwas Besseres. Probleme in den eigenen Reihen werden vertuscht und ignoriert, damit es keine Skandale gibt. Und ihr wundert euch, warum Organisationen sich gegen euch auflehnen.“ Mit einer einfachen Handbewegung hielt sich Itachi ihren Autoschlüssel unter die Nase. „Das klingt als würdest du aus Erfahrung sprechen.“ Sie musste den Blonden am Handy behalten. Sie wusste selbst, dass einige Attentäter nur Opfer ihrer selbst waren. Wenn sie dann vor dem Ende standen, hatten die eh das Gefühl, dass alles vorbei war. So konnte man noch extra Informationen herauslocken, oder wahlweise Zeit schinden. Den Blonden musste sie nur lange genug von Itachi ablenken, damit dieser endlich den verdammten Schlüssel nahm und abhaute. „Geht sie nichts an! Meine Geschichte ist nicht Ihre, obwohl die CIA an ihr schuld ist!“ Itachi hörte etwas neben sich klirren. Erstaunt sah er auf Nevia, die ihm die Autoschlüssel zu ihrem Wagen hinhielt. Entschlossen schnappte er sich die Schüssel aus ihrer Hand, rannte zum Auto, stieg ein und startete den Sportwagen. Mit quietschenden Reifen fuhr er los. Er wusste, wo er hin musste. Er kannte das Gebiet um den Hafen herum. Als Kind hatte er dort immer mit seinem Vater trainiert, um weiter abzuhärten. Er würde es rechtzeitig zu Deidara schaffen, Er musste einfach. Wie er schon gesagt hatte. Ein Uchiha verlor niemals ein Spiel! Nevia sah ihm nur grinsend nach. „Na ja, mag sein, dass der Anfang deiner Geschichte mich nichts angeht, aber ich hab nur einen Satz zum Schluss für dich, Kleiner.“ Sie hörte Deidara Stimme auf der anderen Seite schnauben. „Und der wäre?“ „Was Itachi anbelangt... zu spät. Wir sehen uns.“ Und damit legte sie auf. Nun galt es Bomben zu finden, einen schwarzhaarigen Teufel zu unterstützen und Tokyo zu retten. Also ein ganz normaler Arbeitstag. Stressig wie immer. „Stellt eine Verbindung zu meinem Wagen her, gebt den Befehl zur Polizei ihn nicht zu stoppen, egal was ist. Und verdammt noch mal, schickt endlich die Teams raus, wie der verdammte Mistkerl gesagt hat! Uns läuft die Zeit davon!“ Eilig wurden die Befehle befolgt. Das hier würde Stress pur bedeuten. Besonders wenn sie wirklich einen Maulwurf in der CIA hatten. Zum Glück saß sie hier mit reinen APLAA-Agenten. So konnte sie sich in Ruhe überlegen wie sie weiter vorgehen muss. Warum fehlte genau an solchen Tagen immer eine extra Portion Kaffee und Donuts. Murrend wandte sie sich um. "Und würde mir irgendeiner endlich mal etwas Süßes besorgen? Es ist sehr schwer die Stadt auf leerem Magen zu retten. Danke!" +++++++++++++++++++++++++++ „Puuuuuh, das war lecker. Ich hatte gar nicht geglaubt, dass ihr hier so leckere Ramen habt!“ Freudestrahlend ging Naruto neben Sakura und Sai her. Es war seltsam. Seit er hier war, waren die beiden ihm nicht von der Seite gewichen. „Sie sind lustig.“ Kurama grinste zufrieden. „Ja, ja , ja, weil du dich mit Sai über Sex unterhalten kannst, während Sakura euch beide verprügelt vor Scham. Das ist genau dein Humor.“ Kurama schüttelte nur den Kopf. „Ich brauch so etwas. Lass uns doch. Ich mag die beiden. Wir wären wirklich ein gutes Einsatzteam. Schade, dass die beiden nicht mit in die USA können.“ Naruto seufzte schwer. „Hast recht.“, murmelte er leise. Sakura und Sai sahen ihn verwundert an. „Womit? Was hat Kurama denn, dass du von hochmotiviert auf depressiv fällst?“ Naruto sah Sai murrend an. „Nicht depressiv, Mann. Wenn ich schlecht drauf bin, dann merkt ihr das schon.“ „Wenigstens ist unser Blonder nicht mehr aggressiv. Das war soooo anstrengend.“ „Mensch Sakura, ich habe über einen Monat mit diesem Idioten in einem Haus verbracht. Das ich da komplett durchdrehe, ist doch normal.“ Sais Grinsen wurde breiter. „Sexuell gefrustet?“ Während Sai und Kurama anfingen zu lachen, versuchte Naruto die verdächtige Hitze in seinen Wangen zu unterdrücken. „Idiot, hör endlich auf mit deinen Perversitäten!“ Sakura verpasste ihrem Teamkollegen einen deftigen Schlag auf den Hinterkopf. „Yeah, Kopfnüsse für alle!“ Naruto knurrte innerlich. „Ruhe du Nervensäge!“ Auf einmal ertönte ein schrilles Läuten der Sirenen über das gesamte Gelände. Agenten, Wachen und Anwärter liefen umher und schienen Einsatzwagen vorzubereiten. In der Mitte des ganzen Tumults stand Kakashi. „Kakashi-sensei, was ist hier los?“ Die Drei rannten auf ihren Squadleiter zu. „Alarmstufe Rot, Attentate in der Innenstadt. Nichts für euch. Ich werde mitfahren, kümmert ihr euch um eure Aufgaben.“ Der Silberhaarige sah Naruto eindringlich an. „Besonders für dich heißt es zurücklehnen und Tee trinken, verstanden?“ Naruto sah den sonst so lockeren Squadleiter an. „Es ist nicht so, dass ich den Wagen den ganzen weg bis in die Innenstadt nachhetzen würde. Kurama ist ein Fuchs, kein Hund.“ Kakashi grinste breit. „Dann ist gut. Macht Schießübungen oder lest ein wenig. Sobald ich wieder hier bin und alles geregelt ist, geht’s wieder ans Training.“ Damit rannte Kakashi zu einem der Wagen, sprang hinten mit drauf und schloss die Tür. Kaum war die zu, setze sich der Trupp aus Einsatzwagen in Bewegung. Kaum waren diese in fahrt, donnerten drei Helikopter über sie hinweg. „Drei? Das muss wirklich in der gesamten Stadt sein, wenn wie drei Überwachungshubschrauber brauchen.“ Naruto wurde unbehaglich. Was ging hier vor? „Wie wäre es, wenn wir rein gehen und fragen?“ Kurama versuchte ihn zu beruhigen. „Ich wünschte es wäre so einfach. Ich befürchte hier zurücklehnen ist nicht mehr möglich. Ich habe so das Gefühl, als würde etwas Großes kommen.“ Kurama knurrte leise. „Und das ausnahmsweise einmal nicht auf eine perverse Art und Weise.“ Naruto schloss die Augen. Er sah Kurama vor sich, wie zuvor seine beiden neuen Teamkollegen und seinen Teamleiter. „Was machen wir... wenn es uns betrifft?“ Der Fuchs sah ihn lange an und verengte dann die Augen. „Alles was nötig ist, Sweetheart, aber alles zu seiner Zeit. Warten wir erst einmal ab. Aber ich befürchte du hast recht. So leicht wird es dieses Mal nicht.“ ++++++++++++++++++++++ „YAHIIIIKOOOOO, Kauf mir ein Eis! UND ZWAR JETZT!“ Die liebliche Stimme eines Engels schallte über das Gelände. Engels, Pah, kleiner Satansbraten. Yahiko, alias Pain, seufzte laut. Er war mit seiner Mutter und seiner kleinen Schwester extra ins Tokyo Disneyland gefahren, um beide aus der Gefahrenzone zu holen. Und wie immer verstand seine Schwester sich perfekt darauf ihn herumzukommandieren. Vielleicht sollte er Hidan mal als Babysitter einstellen. „Vergiss es, selbst der würde reisaus nehmen.“, murmelte eine erschöpfte Konan neben ihm. Wenn er durch die Hölle gehen musste, musste sie nun einmal mitziehen. „Seit wann kannst du Gedanken lesen?“ Konan zuckte nur mit den Schultern. „Kann ich nicht. Dein Blick sprach Bände.“ „YAHIKOOOO!“ Die liebliche... ach was soll’s, die verdammt nochmal nervigste Stimme in diesem beschissenen Sonnensystem verlangte nach Aufmerksamkeit. „IST JA GUT! Ich komme schon!“ Knurrend setze er sich mit Konan am Arm in Bewegung. Seine Mutter war nur kurz auf dem Klo und schon musste er als Geldbörse herhalten. Verdammtes, verwöhntes Balg. „Wenigstens spielst du deine Rolle perfekt. Danke dafür.“ Konan zuckte nur mit den Schultern. „Dafür bin ich ja da.“ Gerade als er zum Eisstand treten wollte, vibrierte sein Handy. Verdammt, wer war das? Er holte es hervor und sah auf das Display. Sasori? „Konan, hol du ihr schon einmal das Eis, ich muss eben telefonieren.“ Konan nickte nur leicht, nahm das Geld und ging zu der Schwester Yahikos. „Sasori, verdammt, was gibt es denn? Ich hoffe für dich, dass es wichtig ist!“ Sasori klang aufgewühlt. „Verdammt Pain, wir haben ein großes Problem und ich rede nicht von Tobi, diesen Saftsack, den du mir ans Bein gefesselt hast!“ Aus dem Hintergrund vernahm er nur einen freudigen Ausruf: „Sasooori, schau mal, ein Sombrero! Ich bin ein Mexikaner, Aiaiaiaiaiaiaiajaaa!“ Pain konnte einfach nicht anders, als Mitleid mit dem Rothaarigen zu haben. Doch ihm ging es auch nicht wirklich besser. „YAHIIKOOO, DU SOLLST MIR EIN EIS KAUFEN, NICHT DIESE TUSSE!“ Pain knurrte. „Warte kurz!“ Dann wandte er sich zu seiner kleinen Schwester. „HERR GOTT NOCH MAL! Es ist doch mein Geld, reicht das nicht?! Nun gib endlich ruhe, Nervensäge!“ Er drehte sich wieder rum um in Ruhe weiter telefonieren zu können, als er seine wütende Mutter vor ihm stehen sah. „Yahi-chan, wie kannst du nur so mit deiner kleinen Schwester sprechen? Sie hat dir doch nichts getan! Komm her mein Engelchen, Mama kauft dir Eis.“ Damit lief seine Mutter mit offenen Armen auf die Ausgeburt der Hölle zu. Warum wollte er sie noch einmal nicht in der Innenstadt haben? Ach ja, Familie... sie sollte ihm eigentlich etwas wert sein. „Hör auf dich zu beschweren. Das hier ist die Hölle. das ist wirklich und wahrhaftig die Strafe für alle meine Sünden.“, brummte er ins Telefon. „Ist ja gut. Tut mir ja leid dich bei deinem Bruder-Mutter-Kind-Ausflug zu stören, aber wir haben ein Problem!“ Yahiko seufzte leise. „Also schieß los.“ „Die APLAA ist uns auf den Fersen. Es kommt mir so vor als wüssten sie, wo sie suchen müssen. Ich habe mit Hidan und Kisame gesprochen. Bei denen sieht es ähnlich aus. Pain, sie stehen kurz davor unseren Plan zu vereiteln!“ Yahiko stockte. Der Pain in ihm kam durch. „Verdammt. Was ist mit Deidara, wo ist der Kerl? Hat der einen Tipp gegeben?“ Sasori seufzte. „Nicht dass ich es beweisen könnte. Er sitzt immer noch im Hauptquartier. Er hat nur einmal mit seinem Lovey Dovey gesprochen um sich zu verabschieden, ansonsten hat er sich ruhig gehalten.“ Pain überlegte fieberhaft. „Vielleicht wart ihr zu unvorsichtig und den Wachen ist doch etwas aufgefallen. Alarmiert mich was weiter geschieht. Und Sasori, zieht euch zurück bevor es zu eng wird. Ich habe bei der Sache kein gutes Gefühl. Wir treffen und alle heute Abend im Hauptquartier drei. Wenn alles gelaufen ist, hol Deidara und dann will ich heute Abend Antworten, verstanden?“ „Wie du wünscht. Und noch etwas, wenn du es noch einmal wagen solltest, mich mit diesem verfickten Kleinkind loszuschicken, dann setzt es was!“ Damit war das Gespräch beendet. Knurrend ging er wieder zu seiner Familie und Konan. „Was ist los? Wer war das?“, fragte die Blauhaarige, ganz in der Rolle der Freundin. „Ein Arbeitskollege. Das Projekt an dem wir arbeiten macht... kleine Probleme. So wie es aussieht müssen wir von vorne Anfangen. Das ist uns noch nie passiert.“ Konan warf ihm einen eindeutigen Blick zu. Das hier wird ein sehr harter Tag. Besonders weil er wieder diese Fehler ausbügeln muss. Er hatte bisher jeden Auftrag gemeistert und nun das. Das würde Madara überhaupt nicht gefallen, oh nein, überhaupt gar nicht. Er konnte nur hoffen, dass Hidan und Kakuzu diesen Jungen finden. Dann würde wenigstens in der Richtung alles glatt laufen. Er sah nur zu, wie seine Schwester seine Mutter niedermachte, da das Eis nicht groß genug war. Verzweifelt kaufte seine Mutter ein Geschenk nach dem anderen, nur um die Kleine endlich ruhig zu bekommen. „Mein Gott, die könnte glatt in Madaras Fußstapfen treten.“, murmelte er leise zu Konan, die nur nickte. „Oh ja, und sie würde bei weitem gefürchteter sein als er.“ Seufzend gingen sie den Beiden hinter her. Wie gerne wäre er nur einmal Außendienstmitarbeiter. Er würde auch freiwillig mit Tobi in ein Team gehen. Alles wäre besser als das hier. ++++++++++++++++++++ Deidaras Blick ruhte immer noch auf der tickenden Bombe. Tick. Tick. Tick. Eine Viertelstunde. Die letzte Viertelstunde in seinem Leben. Und er hoffte, dass er Nevia missverstanden hatte. Itachi konnte nicht hierher kommen. Das durfte nicht wahr sein. Verzweifelt biss er sich auf die Lippen. Diesen Ernstfall hatte er nicht bedacht. Was sollte er nur machen, wenn Itachi genau in dem Moment hier auftauchen würde, in dem das Scheißding hochginge? War das seine Strafe? War Itachis Tod so oder so am Ende seine Strafe? Mit zitternden Fingern klaubte er eine weitere Zigarette aus der Verpackung. Er hatte noch sechs übrig. Was macht das schon? Seine Lunge würde sich eh nicht mehr beschweren können. Zitternd schloss er die Augen und nahm einen tiefen Zug. „DEIDARA!“ Er stockte. Nein... Nein... NEIN! Er musste sich das eingebildet haben, das konnte einfach nicht angehen. „Fuck!“ Er hörte Schritte, schnelle Schritte, die immer lauter wurden. Und dann... Dann wurde die Tür aufgerissen. Ungläubig starrte er auf einen wütenden Schwarzhaarigen, der komplett außer Atem vor ihm stand. Einzelne verschwitze Strähnen seines Ponys hingen in seinem Gesicht. „Was...Itachi...was machst du hier?“ „Einen verdammten Idioten wieder Verstand einprügeln! Und dieses Mal entkommst du mir nicht, du verdammter Scheißkerl!“ Deidara wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Tick. Tick. Tick. Oh ja, das hier war seine Strafe. Kapitel 9: Ein Schitt in die richtige Richtung, oder? ----------------------------------------------------- „Verdammt, verschwinde hier! Das Ding geht in weniger als fünfzehn Minuten hoch!“ Deidara war aufgestanden, hatte seine Kippe auf den Boden gefeuert und starrte den Schwarzhaarigen wütend an. „Gib mir nicht diesen Blick. Ich bin derjenige, der hier wütend sein müsste!“ Deidara atmete tief durch. Verdammter Sturkopf! „Itachi, bitte!“ Der Schwarzhaarige ging auf ihn zu und packte ihn am Handgelenk. „Nein, nicht ohne dich.“ Verwirrt sah er auf den Boden. „Seit wann rauchst du? Hast du nun komplett den Verstand verloren?“ Deidara schnaubte wütend. „Wir stehen hier vor einer Bombe und du hältst mir vor, dass ich rauche? Sag Mal, wer von uns beiden wohl den Verstand verloren hat!“ Itachi strich sich die Strähnen aus dem Gesicht. „Eindeutig du! Ich meine, ich bin schon nicht einverstanden, das Naruto seine Gesundheit schädigt, aber da hab ich kein Mitspracherecht. Bei dir ist es was anderes, ich küsse keinen Aschenbecher!“ Versuchte Itachi hier vom eigentlichen Geschehen abzulenken? Das konnte doch einfach nicht wahr sein. „Darüber werden wir zu Hause reden. Entschärfe das Ding da und dann ab mit uns.“ „Nein.“ Itachi sah in die entschlossenen Augen Deidaras. „Bist du irre? Du kannst dich doch nicht ernsthaft in die Luft sprengen wollen.“ Der Blonde sah verzweifelt auf. „Hatten wir das mit dem Verstand nicht schon? Wir drehen uns hier im Kreis. Außerdem habe ich keine andere Wahl! Wenn ich es nicht tue... dann werden sie uns nie in Ruhe lassen. Was glaubst du eigentlich, für wen ich hier grad alles aufgebe?“ So kam er hier nicht weiter. Kurz entschlossen zog Itachi den Blonden in die Arme. „Gut, dann bleib ich auch hier.“ Er ließ sich mit Deidara auf den Boden sinken. Der Blonde versteifte sich. Nein, dass lief wirklich nicht so wie geplant. „Warum? Du hast eine Familie, du hast einen Bruder, du hast Naruto auf den du aufpassen musst. Es kann nicht dein Ernst sein, hier zu bleiben.“ Itachis Griff um ihn wurde stärker. Deidara fühlte wie sein Brustkorb langsam anfing zu schmerzen. War es wegen dem Druck Itachis oder weil er hier kurz davor stand zu heulen? Er wusste es nicht. „Wenn du hier bliebst, bleibe ich auch. So einfach ist das.“ Deidara schluckte schwer und atmete zittrig aus. Er presste sich gegen Itachis Brust und schloss die Augen. Warum wollte Itachi nicht verstehen, dass er keine andere Wahl hatte? „Wenn ich diesen Ort verlasse, dann wissen sie wo ich bin. Ich kann ihnen nicht davonlaufen.“ Itachi lies seine Finger durch die blonden Haare gleiten. „Wieso? Bennet gewährt dir Schutz, wenn du mit mir mit kommst. Deidara, bitte, gib nicht alles auf. Das hier willst du genauso wenig wie ich es will.“ Ein Schluchzen war die Antwort. Verzweifelt krallte sich der Blonde in sein Shirt und weinte. Deidara wollte doch nicht weinen und nun konnte er einfach nicht anders. Itachi hier zu wissen, lies alles in ihm schreien. Der Schmerz in seiner Brust wuchs und wuchs. Der Schmerz, der durch seinen ganzen Körper zog. „Itachi, bitte, tu mir das nicht an!“ „Ich soll dir nicht das antun, was du mir gerade antust?“ Verzweifelte blaue Augen sahen zu ihm auf. „Ich bin ein Mörder, ich bin es einfach nicht wert. Und sie werden mich finden. Schutz des CIA oder APLAA oder von sonstwem, hin oder her. Ich kann nicht entkommen.“ Sanfte Finger strichen durch Deidaras Gesicht, strichen ihm die Tränen von der Wange. „Wieso?“ Deidaras zitternde Hände strichen über seinen rechten Halsansatz. „Ich habe einen Mikrochip, gleich unter der Haut, vielleicht ein wenig tiefer. Egal was ich mache, sie wissen immer wo ich bin. Das ist eine Sicherheitsvorkehrung. Jeder von uns hat einen. Dass sie mich ein Jahr in ruhe gelassen haben, hieß, dass sie mich nicht wirklich brauchten. Doch jetzt haben sie wieder Pläne die mich betreffen. Ich KANN ihnen niemals entkommen.“ Itachi starrte auf die Stelle, über die Deidaras Finger gelegt waren. Er zog Deidaras Finger von der Stelle, um selbst nach dem Chip zu tasten. Er spürte eine leichte Erhebung, kaum merklich und doch auffällig, wenn man darauf achtete. Der Schwarzhaarige schloss die Augen und atmete tief durch. „Willst du das hier?“ Er deutete auf die Bombe. Der Blonde schüttelte den Kopf. „Nein. Aber mich erwartet die Todesstrafe Itachi. Sie werden keine Ausnahme machen, nur weil ich heute mal auf ihrer guten Seite stand.“ Itachi seufzte. „Ich bin mit Bennet einen Vertrag eingegangen. Sie darf dir nichts tun, wenn du ihnen die Informationen gibst, die sie haben wollen. Solange du dich daran hältst, erlangst du Immunität. Ich habe heute lange mit ihr diskutiert und dieses verdammt dreiste Weib ausgehalten. Wenn du mir jetzt sagst, dass das alles um sonst war, dann brauchst du gar nicht mehr auf die Bombe warten, dann erwürge ich dich hier auf der Stelle!“ Deidara konnte einfach nicht anders als mit dem Kopf zu schütteln. „Was um alles in der Welt... Itachi... ist dir denn egal was ich bin?“ Itachi schloss die Augen. „Nein, aber egal wie tief und schwer das Problem auch ist, wir sollten es gemeinsam lösen. Ich hab es nicht aus Jucks und Tollerei gesagt, dass ich immer für dich da bin. Sieh das hier als Test und du kommst dem nahe, wie ich mich gerade fühle. Mal davon ab, dass dieses dreiste Weib mich zu stalken scheint.“ Deidara presste die Lippen aufeinander. „Was ist mit dem Chip?“ Itachi zuckte mit den Schultern. „Kannst froh sein, dass ich nicht zimperlich bin.“ Der Schwarzhaarige sah sich um und erblickte ein Messer auf einem nahegelegenen Tisch. „Erinnere mich daran Bennet zu bitten, dass man dir eine Tetanusspritze verabreicht, wenn wir bei denen sind.“ Damit lies er Deidara los, stand auf und schnappte sich das Messer. Er kniete sich wieder vor den Blonden, warf einen nervösen Blick zur Bombe. „Komm schon Dei-chan, ich will so weit wie möglich von dem Ding weg sein. Entschärfen kann man wohl vergessen!“ Deidara ging zu ihm und strich sich die Haare über die andere Seite. „Ich würde sie nicht entschärfen. Das ist mein Meisterwerk. Und nun Beeilung!“ Mit sanfter Gewalt drückte Itachi den Blonden in seinen Schoß. „Beiß mir ins Bein, nicht dass dir die Zähne kaputt gehen. Das hier wird schmerzhaft. Eine gerechte Strafen wenn ich mir das recht überlege.“ Deidara murrte und schloss die Augen. Kurze Zeit später spürte er schon das kalte Metall und wie es sich in seine Haut bohrte. Er krallte sich in Itachis Bein, merkte gar nicht, wie fest er zu biss. Scheiße tat das weh! Er wollte nur noch dass es aufhörte. „Itachi, bitte beeil dich ein wenig!“, keuchte er außer Atem. Der Schwarzhaarige versuchte seine Hand so ruhig wie möglich zu führen während er den Chip herausschnitt. „Tut mir ja leid, aber bei dem Blut ist es selbst mit Kontaktlinsen schwer etwas zu erkennen.“ Und dann sah er es, das silberne Metall welches sich langsam nach draußen zwang. In einer schnellen Bewegung entfernte er es, schnitt ein Stück Stoff aus seinem Shirt, knüllte es zusammen und presste es auf die Wunde. Der Blonde keuchte vor Schmerz. „Drück das fest drauf, am Auto gebe ich dir etwas steriles. Und nun los!“ Er zog den Blonden auf die Beine. Zehn Minuten, in zehn Minuten mussten sie weit genug weg sein. Er hoffte nur, dass dieses verdammte Auto so schnell beschleunigte, wie es das Aussehen vermuten lies. Deidara kniff die Augen vor Schmerz zusammen. Er versuchte klar zu denken und den Schmerz nach hinten zu drängen. Etwas durfte er einfach nicht vergessen. „Warte kurz.“ Schnell sammelte er einen Rucksack und einige Dokumente ein. „So, jetzt.“ Damit wurde der Blonde hinterher gezogen. Er versuchte das Blut zu ignorieren, welches eine warme Spur über seinem Hals hinterließ. Seine Hände klebten von der roten Flüssigkeit, da er immer wieder versuchte wenigstens etwas von seinem Hals zu wischen. Bei dem Tempo welches Itachi vorlegte kam er erst gar nicht dazu sich den Stofffetzen richtig auf den Hals zu pressen. Zielsicher steuerte Itachi sie aus dem verkommenden Gebäudekomplex, hinaus ins Freie. „Komm schon, wir haben nicht mehr viel Zeit!“ Eilig zog er den Schlüssel und öffnete die Türen. „Rein, rein, rein!“ Als beide endlich im Auto saßen, startete Itachi den Motor und raste los. „Das ist nicht dein Auto.“, stellte der Blonde fest. „Gut beobachtete Sherlock. Ich war in der Stadt, da fahr ich immer ohne Auto hin. Du kennst die Parkplatznot in dieser verfluchten Stadt.“ Deidara atmete schwer durch. „Wem gehört es dann? Hast du es etwa...?“ „Ach quatsch, ich klau keine Autos. Und nun Klappe halten und weg hier. Wie weit müssen wir weg um aus der Gefahrenzone zu sein?“ Der Blonde presste die Lippen aufeinander und drückte das Tuch wieder auf seinen Hals. Er verlor mehr und mehr Blut. Der Schmerz pochte unaufhörlich in seinem Hals und Kopf wieder. Er versuchte die aufkommende Übelkeit zu verdrängen. Ihm wurde schwindelig, doch noch durfte er der Ohnmacht, die sich versuchte durchzusetzen, nicht nachgeben. Deidara musste sich merklich anstrengen, um sich wieder zu konzentrieren. Bis eben war es nicht so schlimm gewesen. Er hatte sich auf das Laufen konzentrieren müssen und nun, da er still saß, wurde ihm der Schmerz erst wirklich bewusst. „Weiter, so weit wie möglich.“, keuchte er leise. Itachi raste durch die engen Gassen, bis er endlich auf die Hauptstraße gelangte. Er fuhr ein Stück die ansteigende Straße hinauf, bis es auf einmal einen lauten Knall hinter ihnen gab. Er bremste das Auto ab und führ an den Straßenrand und stieg aus, um zurück auf das Hafenviertel zu blicken. Eine riesige Feuersäule, die gleich drei der Gebäude verschluckte, war zu sehen. Der Rauchpilz den die Feuersäule in den Himmel stieß, war sicher Meilenweit zu sehen. Alles in dem Umfeld des Detonationszentrums schien zu schmelzen. Die Farben, von gelb bis dunkelrot, schimmerten im Wasser des Hafens. Wunderschön, mächtig und tödlich. Der Schwarzhaarige schluckte und fing leicht an zu zittern. Ihm wurde kotzübel als ihm bewusst wurde, dass sie sich bis eben noch im Detonationszentrum befunden hatten. Er sah zu Deidara, der nur zusammengesunken auf dem Beifahrersitz saß und nur aus halb geschlossenen Augen zur Feuersäule sah. Der Blonde war schrecklich blass. Das dunkelrote Blut sah auf einer sehr bizarren Art und Weise wunderschön auf der nun blassen Haut aus. Bis dem Schwarzhaarigen bewusstwurde, dass es zuviel der Lebenswichtigenflüssigkeit war. Zittrig atmete er tief durch, ging an den Kofferraum und kramte nach dem Erste-Hilfe-Koffer. Schnell schnappte er sich Desinfizierungsmittel, Kompresse und Verband und eilte zum Beifahrersitz. Er hatte seinen blonden Teufel nicht gerettet um ihn nun verbluten zu lassen. Und Bennet würde ihn gleich mit umbringen, wenn das Blut die Sitze ruinieren würde. Deidara hing mehr schlecht als recht im Sitz. Der Blonde atmete schwer und Schweiß stand ihm auf der Stirn. „Das wird gleich brennen, halt bitte still.“ Deidara reagierte nicht wirklich auf ihn. Weder auf das Desinfizierungsmittel, noch beim Umlegen der Druckkompresse zeigte er eine nennenswerte Regung. Langsam bekam Itachi Panik. „Deidara, hey! Bleib ja wach, sack mir hier nicht weg!“ Verzweifelt versuchte er die Aufmerksamkeit seines geliebten Blonden auf sich zu ziehen. „Hau einfach nur von hier ab. Bitte.“, hauchte der Blonde leise. Itachi nickte leicht und stieg wieder auf der Fahrerseite ein. „Da hast du ja ein großes Feuerwerk gestartet.“, versuchte er das Gespräch aufrecht zu halten. Deidara brummte nur etwas in seinen nichtvorhandenen Bart. Itachi biss sich auf die Lippen. Das konnte doch nicht sein. Auf einmal klingelte ein Handy neben sich, welches in dem kleinen Fach zwischen Fahrer und Beifahrersitz steckte. Mit einer Hand und dem Blick weiterhin auf die Straße gerichtet, klaubte er das Handy aus der Konsole und nahm ab. „Ja?“ „Mein Gott, telefonierst du etwa beim Fahren oder bist du wieder nackt?“ Itachi knurrte leise. „Ja und nein! Ich zeih mich nicht erst aus, um Auto zu fahren.“ Von Deidaras Seite kam ein leichtes Lachen. „Das würde mich wirklich wach halten.“, murmelte er mit schwerer, schwacher Stimme. Nevias fröhliches Lachen kam ihm so fehl am Platz vor. „Wie ich sehe hast du deinen Blonden gefunden und das Plothole in deinem Leben durchbrochen. Gibt es sonst noch Neuigkeiten, auf die ich mich einstellen muss?“ Itachi seufzte genervt. „Schluss mit den Scherzen. Ich musste Deidara einen Chip rausschneiden. Die Wunde blutet wie sau und er ist grade dabei wegzukippen. Wenn Sie ihn lebend haben wollen, sollten sie mir irgendwie entgegenkommen.“ Stille auf der anderen Seite des Telefons. „Wie weit seid ihr vom APLAA-Gelände weg?“ „In zwanzig Minuten wären wir da, wenn ich Vollgas gebe und jegliche Verkehrsschilder und Ampeln übersehen würde. Ich habe die Wunde notdürftig versorgt, aber sie muss genäht werden.“ Nevia seufzte. „Rettungswagen hat keinen Sinn. Itachi, siehst du den roten Knopf an der Armatur?“ „Ja, was ist damit?“ „Drück ihn und gib Gas. Das ist dein Freischein.“ Itachi atmete tief durch und drückte den besagten Knopf. Auf einmal ertöte eine laute Sirene, die sich verdächtig nach Polizei anhörte. „Blaulicht? Das hier ist ein Zivilfahrzeug der Polizei?“ Nevia schnaubte empört. „Natürlich! Warum, glaubst du, hat dich die Polizei nicht schon lange angehalten? Und nun gib Gas!“ Itachi lies es sich nicht zwei Mal sagen. „Wir sind so schnell wie möglich da. Ach ja, und lassen Sie sich schon einmal eine passende Ausrede einfallen, warum das halbe Hafengebiet in Schutt und Asche liegt.“ Damit legte er auf um sich nun auf die Straße zu konzentrieren. Er musste so schnell wie möglich auf das Gelände der APLAA. Er hoffte nur das Deidara durchhielt. Auf dem APLAA-Gelände herrschte immer noch rege Aufregung. Neugierig standen die Anwärter vor der Turnhalle und betrachteten die Agenten und Wächter. „Immer noch so viel Aufregung?“ Erschrocken drehte sich Sakura um und nickte, als sie Naruto erkannte. „Ja, und so viele Agenten sind dabei, die ich bisher noch nicht kannte. So wie der da.“ Sie zeigte auf einen Mann im mittleren Alter. Blonde Haare, weißer Kittel und etwas rundere Statur. Moment, Naruto kannte den Kerl doch. „Smith? Was macht der denn hier?“ Kurama klang so verwirrt, wie sich Naruto fühlte. „Ich hab keine Ahnung. Aber wenn Smith hier ist, dann ist Minato eigentlich nicht weit.“ Der Fuchs knurrte nur mürrisch. „Fragen wir ihn!“ Naruto seufzte leise. „Ich geh mal fragen. Wenn wir hier alle nur rumstehen, gibt es noch Ärger.“ Der blonde Teen quetschte sich durch die Menge und ging zielstrebig auf Smith zu. „Hey, Smithy, was machst du denn hier? Und warum weiß ich davon nichts?“ Erschrocken fuhr der Weißkittel herum. „N-Naruto, du hier bei der APLAA?“ Während Naruto nur eine Augenbraue hoch hob, verdrehte Kurama die Augen. „Ich weiß schon warum ich den Kerl nicht mag. He’s a Bitch!“ „Das würde ich gerne von dir wissen. Was ist hier los? Warum diese Aufregung?“ Smithy wirkte nervös, beinahe panisch. „Nicht wichtig. Wie wäre es, wenn ich dich nach Hause bringe und vorher gehen wir noch was essen? Ich meine, Training gibt es heute nicht mehr.“ Nun wurde der Blonde aufmerksam. „Wenn er nicht wusste, dass ich hier bin, warum weiß er dann warum ich hier bin?“ Kurama legte die Ohren an. Was war hier nur los? „Pass mit dem Kerl auf... Der war schon immer schleimiger als Flubber!“ Naruto verengte die Augen. „Wen soll ich nicht sehen? Ist Minato etwa hier?“ Der ältere Mann vor ihm winkte nervös ab. „Nein, nein.“ Minatos engster Assistent drehte Naruto um und schob ihn Richtung Eingang. „Komm, hol seine Sachen, ich bring dich nach Hause. Du kennst ja die Adresse? Dein Aufenthalt ist schwerer rauszufinden als der des Präsidenten!“ Das gespielte, fröhliche Lachen klang wie blanker Hohn in seinen Ohren. Irgendwas war doch hier irre Faul. „Minato hat mich hier her geschickt. Ich soll auf dem Gelände bleiben, bis sich Kurama beruhigt hat. Warum sollte ich also nun doch nach Hause?“ Smithy grinste ihn breit an. „Na hör mal, Naruto. Dein Vater gibt mir direkte Anweisungen. Also werde ich ja schon wissen, was zu tun ist und wo du hingehörst.“ Freundlich lächelnd schob der Wissenschaftler Naruto vorwärts. „Mach dich fertig. Ich bring dich dann gleich nach Hause.“ Murrend gab Naruto nach. Etwas stimmte doch nicht. Er würde mit Minato sprechen müssen. „Geh rein und lass uns erst einmal packen. Minato können wir dann anrufen, wenn Smithy uns nicht am Arsch klebt. He is a pain in the ass and you know that!“ Der Blonde atmete tief durch. Kurama hatte recht, warum regte er sich überhaupt auf? Es hieß also wieder braves Kind spielen und dann erst zu fragen. „Ist ja gut, ich mach mich fertig.“ Er ging die Treppen zum Haupteingang hoch und wanderte durch die langen Flure bis hin zum Wohntrakt. Das hieß wohl, dass seine ruhige Zeit endgültig vorbei war. Mit Vollgas bretterte Itachi über das Gelände der APLAA. Mit quietschenden Reifen blieb er vor dem Haupttrakt stehen. Ein Team von Ärzten drängelte sich schon zum Auto durch. Hastig stieg er aus, rannte einmal um das Auto herum und öffnet die Tür. Vorsichtig hob er Deidara aus dem Auto. „Wohin?“, fragte er nur knapp. Die Ärzte schoben sofort eine Trage in sein Blickfeld. Noch vorsichtiger legte er den Blonden darauf ab, der sofort im Laufschritt ins Innere befördert wurde. Erschöpft sank Itachi gegen das Auto. Dieser Tag war einfach zu anstrengend. „Er wird es schon überstehen.“ Itachi sah auf. Nevia stand mit verschränkten Armen neben ihm. „Ich weiß. Was ist mit den übrigen Bomben?“ Die junge Frau seufzte leise. „Gefunden und durch Deidaras Tips gerade noch rechtzeitig entschärft. Wir hatten viel Glück. Gut, dass sich dein Kleiner für dich entscheiden hat und nicht für Akatsuki.“ Itachi konnte nur leicht nicken. Er wollte nur noch mit Deidara nach Hause. Nevia hingegen hatte noch ein weiteres Problem. Wer konnte nur der Maulwurf sein, der es auf Naruto abgesehen hatte? Seufzend ließ sie die Schultern hängen. „So viele Probleme... und keine Lösungen.“ Die junge Frau sah zu Itachi. „Du solltest den Kleinen wieder mit nach Hause nehmen. Solange wir nicht wissen, wer der Maulwurf ist, sollte er nicht hier sein!“ „Ganz Ihrer Meinung. Wo ist er?“ Nevia zuckte nur mit den Schultern. „Entweder in der Halle oder im Gebäude. Tu mir nur einen Gefallen, bring ihn nach Hause und sag ihm lieber nichts von Deidara. Das würde Kurama nur beunruhigen. Ach ja, ich sag eben Smithy bescheid. Er hat das Medikament für Naruto.“ Itachi atmete tief durch. „Sehr gut. Ich bring ihn nach Hause und hole dann Deidara.“ Die junge Frau verschränkte nur die Arme. „Ich kann ihn heute nicht gehen lassen, nicht ohne Befragung. Wir brauchen ein offizielles Geständnis.“ Itachi verengte die Augen. „Er ist mir heute fast verblutet, oder wahlweise auch gesprengt worden, und ihr denkt an ein Verhör? Was soll das? Ist es überhaupt zulässig, einen Verdächtigen unter Drogeneinfluss und in einem solch geschwächten Zustand zu verhören?“ Nevia seufzte leise. „Ich kann nichts machen. Wenn er nachher vernehmungsfähig ist und wir heute alles geklärt bekommen, dann kannst du ihn mitnehmen. Erstmal. Natürlich können wir nicht ganz so sorglos sein. Akatsuki wird sicher wissen, wo ihr wohnt. Ihr solltet umziehen.“ Itachi presste seine Lippen aufeinander. „Ich werde es in Betracht ziehen.“ Nevia schüttelte den Kopf. „Wie du willst. Ich werd eben bescheid sagen, dass der Junge nach Hause fährt. Und dann sollte ich mich verstecken, wenn er mich hier sieht, dann wird es böse.“ Grinsend stieß sie sich vom Auto ab. Apropos Auto! „Nevia-san, was ist mit dem Auto?“ Die Amerikanerin sah sich um. „Behalt ihn bis heute Abend. Ich leih ihn dir.“ Sie winkte ihm noch zu und verschwand mit den nächsten Agenten im Hauptgebäude. Kopfschüttelnd ging Itachi langsam die Stufen zum Hauptgebäude hoch, als ihm Naruto entgegen kam. „Hey Kleiner.“ Er versuchte unbeschwert zu Lächeln, um nicht zu verdächtig zu wirken. Naruto blieb erschrocken stehen. „Itachi? Was machst du denn hier?“ Der Schwarzhaarige zuckte nur mit den Schultern. „Meine Eltern sind schon am Durchdrehen. Morgen ist wieder Schule. Ich soll dich nach Hause bringen. Also bin ich hier.“ Der Blonde nickte nur verwirrt. Irgendwo tief in sich drin hatte er das Gefühl, dass etwas mit Itachi nicht stimmte. „Ach, keep your pants on. Immer dieses Misstrauen.“ Naruto verdrehte die Augen. „Wegen wem bin ich wohl so misstrauisch?“ Kurama konnte sich in amüsiertes Schnauben nicht verkneifen. Der Blonde seufzte leise. „Irgendwie habe ich das Gefühl, dass mich hier jeder loswerden will.“ „Wieso?“, fragte Itachi verwirrt. „Smithy wollte mich eigentlich gerade zu euch bringen. Na ja... Ich find es besser, wenn du mich zurück bringst. Vermeidet unangenehme Fragen.“ Der Schwarzhaarige nickte leicht. „Stimmt. Ach ja, man sagte mir, dass du ein neues Medikament bekommen sollst. Hast du es schon erhalten?“ Naruto kramte genervt in seiner Tasche und hielt Itachi die Tabletten unter die Nase. „Hier. Alles bekommen. Können wir dann los?“ Itachi nickte kurz. „Natürlich.“ Er führte Naruto zu dem Sportwagen vor dem Gebäude und holte den Schlüssel heraus. Naruto zog eine Augenbraue hoch. „Neuer Wagen?“ Itachi schüttelte nur den Kopf. „Nein, meiner ist in der Werkstatt. Das hier ist nur ein Leihwagen. Ich hoffe er ist dennoch genehm.“ Grinsend drückte der Schwarzhaarige auf dem Knopf um den Wagen aufzuschließen. „Na ja, dein Wagen hat mehr Stil.“ Grinsend stieg Naruto auf der Beifahrerseite ein. „Da fällt mir ein, wo ist Deidara? Normalerweise lässt er sich nichts entgehen, was mit mir und Kurama zu tun hat.“ Itachi verkrampfte sich kurz. „Er... hat heute noch eine Versammlung in der Firma. Aber schöne Grüße von ihm. Er hat sich wirklich geärgert, als er nicht mitkonnte.“ Der Schwarzhaarige startete den Motor und fuhr los. Er spürte die Unruhe, die immer größer wurde, je weiter er vom Gelände der APLAA weg fuhr. Itachi konnte einfach nicht anders als sich zu fragen, wie es Deidara ging. Wie würden diese Leute verfahren, wenn sein Blonder wieder wach wurde und er nicht an seiner Seite war? Wie würde Deidara allgemein reagieren, sollte Itachi nicht an seiner Seite sein, wenn er aufwachte? Verdammt, hätte nicht doch einer der Agenten ihn nach Hause fahren können? Andererseits wollte Bennet wohl, dass er sich etwas ablenkte, bevor er nur unruhig in den Gängen der APLAA herumlungerte. Leicht nervös kaute der Schwarzhaarige auf seinen Lippen herum. Er hoffte inständig, dass er Deidara wieder mitnehmen könnte. Es war das erste Mal seit Jahren, dass er wieder betete. Und er hoffte dass irgendein Gott gnade mit seinem Dei-chan haben würde. Naruto sah aus dem Fenster. Er hatte hie und da versucht mit Itachi ein Gespräch aufzubauen. Doch der Schwarzhaarige schien kein Interesse daran zu haben. Was war nur los? So in Gedanken kannte er ihn gar nicht. Seufzend schloss er die Augen. In wenigen Minuten würde er Sasuke wieder am Hals haben. Er hoffte, dass es dieses Mal nicht zu irgendeiner Ausschreitung kam. „Vielleicht sorgt das neue Medikament dafür, dass ich meine Aggressionen unter Kontrolle bekomme. I’m really sorry, Sweetheart, that's all my fault...“ Der Blonde schüttelte innerlich mit dem Kopf. „Ach was, das wird schon. Mein Hass auf den Kerl hat ja auch nicht wirklich dazu beigetragen, dass du dich wieder beruhigst.“ Naruto war wirklich froh, als Itachi vor dem Haus hielt. Der Schwarzhaarige stieg aus und schnappte sich die Tasche von der Rückbank. „Na komm, Kleiner, ich bring dich noch mit rein.“ Naruto seufzte und stieg mit klopfenden Herzen aus. Irgendwie hatte er das Gefühl einem Déjà-vu erlegen zu sein. Langsam stieg er aus und ging mit Itachi zur Haustür, als sie schon aufgezogen wurde. „Da seit ihr ja endlich. Naruto. Wie geht's dir? Alles in Ordnung?“ Der Blonde nickte nur leicht. „Ja, wirklich alles ok, Mikoto. Ich bin nur etwas erschöpft vom Training.“ Er drängte sich an der besorgten Hausherrin vorbei und stellte seine Tasche auf den Flur. „Vergiss deine Medikamente nicht und benimm dich. Wenn es nicht geht, kommst du wieder zu uns. Dei-chan freut sich auf dich.“ Er sah Itachis Lächeln. Aber irgendwie hatte er das Gefühl, als würde es aus einem unbestimmten Grund getrübt werden. Was war nur los mit dem Schwarzhaarigen? Beinahe mechanisch nickte der Blonde und sah zu, wir Itachi seine Mutter kurz umarmte und wieder verschwand. „Ist etwas passiert?“, fragend sah Mikoto ihn an. Naruto schüttelte den Kopf. „Nicht dass ich es wüsste.“, murmelte er leise. „ Zerbricht dir nicht den Kopf. Es wird schon alles in Ordnung sein.“ Kuramas Stimme half ihm ruhig zu bleiben. Doch das Gefühl mal wieder etwas Wichtiges verpasst zu haben, blieb tief im Inneren verankert. Murrend schnappte er sich seine neuen Tabletten und ging in die Küche. „Auch mal wieder da?“ Die kalte Stimme ließ ihn leicht zusammenzucken. Na toll, kaum zwei Minuten im Haus und schon rannte er in seinen schlimmsten Albtraum. „Wie du siehst.“ Er drückte sich an Sasuke vorbei zum Kühlschrank, nahm sich etwas Saft und fischte sich ein Glas aus dem Schrank. Schweigend nahm er sich eine der neuen Tabletten. Sie sahen so komisch aus. Vorher waren die Tabletten leicht rot gefärbt. Und nun... grün? Rot war doch immer die Farbe gewesen, die sein Erzeuger wählte um die Tabletten von anderen abzuheben. „Vielleicht hat er sie dieses Mal anders eingefärbt, um sie von den Alten unterscheiden zu können...“ Der Blonde nickte innerlich. „Kannst du haben. Irgendwie traurig, dass er nun schon mit seinen eigenen Mitteln durcheinander kommt.“ Schnaubend nahm Naruto die Tablette in den Mund, schütte sich Saft ein und trank das Glas in einem Zug leer. Sasuke sah ihm schweigend dabei zu. „Was ist das für ein Zeug, was du da eigentlich immer schlucken musst?“ Verwundert von der Frage wandte sich der Blonde Sasuke zu. Seit wann machte sich sein persönlicher Albtraum um so etwas Gedanken? Er hatte ihn doch sonst immer dabei ignoriert. Oder hatte Sasuke mehr auf ihn geachtet, als er vorher angenommen hatte? Aber dann hätte er doch schon früher gefragt, oder? Auch wirkte sein alter Freund recht ruhig in seiner Gegenwart. Ablehnend, aber ruhig. Oder war es ein Trick von Sasuke um eine Schwachstelle bei ihm zu finden? Naruto schüttelte leicht den Kopf. Bestimmt hatte er nur gefragt, weil er dieses Mal direkt neben ihm stand. „Geht dich nichts an. Bis auf eines... Dem hier hast du zu verdanken, dass ich dich nicht umbringe!“ Damit wollte sich der Blonde wieder an Sasuke vorbei quetschen und nach oben verschwinden. Für ihn war dies eine deutliche Ansage gewesen. Er hatte harte Trainingstage hinter sich und er wollte einfach nur noch Ruhe. Doch Sasuke hielt ihn am Handgelenk fest. „Was... ist passiert?“ Naruto versteifte sich kurz und blieb wie angewurzelt stehen. Sein Herz hämmerte gegen seine Brust. Warum wurde er jetzt so nervös? „Ich weiß nicht, was du meinst.“ Der Blonde versuchte sich aus dem festen Griff zu befreien. „Verkauf mich nicht für dumm. Es muss doch einen Grund geben, warum du die hier nehmen musst und die ganze Zeit nicht zu Hause warst!“ Sasuke war wüten, das spürte Naruto. Wütend, dass er nicht da war? Sauer, dass er sich nicht gemeldet hatte? Aber warum interessierte es den Schwarzhaarigen auf einmal? Seine Verzweiflung vor sieben Jahren hatte ihn doch auch nicht interessiert. Naruto hatte allen Grund dazu Sauer zu sein, aber doch nicht Sasuke. Hinzu kam, dass er ihn zusammengeschlagen hatte und wenn Naru-chan nicht gewesen wäre... Es war endlich einmal eine gute Entscheidung von Minato, ihm das neue Medikament zu geben. Außerdem war Naruto es, der allen Grund dazu hatte Sauer zu sein. Er hasste diesen schwarzhaarigen, arroganten Arsch so sehr. Es gab nicht einmal Worte dafür, wie schwer Sasuke Naru-chan verletzt hatte. Naruto spürte diesen Verrat so tief in sich, als hätte er sich nicht nur in Naru-chans Herzen gebrannt, sonder als würde dieses widerliche Gefühl in ihnen allen widerhallen. Dennoch war etwas in ihm, dass Sasuke eigentlich nicht verletzen wollte. Etwas, was ihn davon abhielt dem Jungen vor ihm einfach alles entgegen zu schreien, was er im tiefen Herzen fühlte. Was fand Naru-chan nur an dem Kerl? Der Blonde versuchte ruhig zu bleiben. Er atmete tief durch und sah Sasuke in die Augen. „Wie gesagt, das geht dich nichts an. Lass mich bitte los. Ich bin müde und kaputt und ich habe keine Lust, mich heute noch mit dir herumzuschlagen.“ Und tatsächlich, Sasuke ließ ihn los. Und erwiderte im ersten Augenblick nichts. Dann bemerkte Naruto nur, wie sich die Gesichtszüge des Schwarzhaarigen von angespannt in gezwungene Ruhe umwandelte. „Können wir reden?“, fragte Sasuke mit einer ruhigen Stimme, die ihm selbst so fremd war. Er war leicht nervös. Seit Shikamarus Verdacht wollte er eigentlich mit dem Blonden reden. Immer mehr Theorien, warum Naruto sich so verändert hatte, kreisten in seinem Kopf. Warum machten seine Eltern so einen Aufstand? Warum war der Blonde so anders? Warum war Naruto so lange weg gewesen? Was machte ihn so aggressiv, dass er nicht nur auf ihn sonder auch auf andere los ging? Was hatte es mit diesen Stimmungsschwankungen auf sich? Und warum um alles in der Welt kümmerte er sich darum? Warum ließen ihn wieder diese verdammten Sorgen und Zweifel nicht in Ruhe? Vor sieben Jahren wurde er so sehr von diesem Jungen vor ihm verletzt und versetzt. Warum kümmerte er sich also nun wieder um ihn? So viele Fragen auf die er endlich eine Antwort wollte! Naruto blickte ihn verwirrt an. Reden? Sasuke wollte reden? Warum? „Warum?“, seine Stimme zitterte leicht. „Kurama?“ Er wusste nicht warum aber allein der Gedanke daran, sich mit Sasuke ernsthaft zu unterhalten, machte ihn schrecklich nervös. Ob er das heute Abend noch überstehen würde? Als einzige antwort Kuramas, hörte er den Fuchs nur gähnen. „Sorry Kleiner, ich in müde... Lass ihn doch einfach heute Abend stehen und rede mit ihm, wenn ich wieder wach bin, ok? Ruh dich aus.“ Naruto seufzte innerlich. Na toll, warum bekam der Fuchs seine Ruhephasen immer dann, wenn er sie am wenigsten gebrauchen konnte? Das war wieder so typisch. Naruto verschränkte die Arme vor seiner Brust, um sich selbst den Halt zu geben, den er gerade so nötig hatte. Mit zusammengepressten Lippen blickte er zur Seite. Etwas in ihm wollte mit ihm reden, wollte die Antworten, wollte Gründe und Ausflüchte hören, wollte die Klarheit, dass vielleicht doch mehr dahinter steckt, als er annahm. Doch er konnte nicht, allein der Gedanke nun mit Sasuke sich irgendwo hinzusetzen und zu Reden, besonders ohne Kurama, lies eine leichte Übelkeit in ihm aufsteigen. Seufzend sah er dem Schwarzhaarigen in die Augen. „Nicht heute.“ Damit wandte er sich um und ging die Treppen hoch. „Wann dann?“, rief ihn Sasuke hinterher. Naruto blieb auf der Treppe stehen. Schloss die Augen und atmete einmal tief durch. „Kommt darauf an, worüber du sprechen möchtest.“ Sasuke verschränkte die Arme und lehnte sich an den Türrahmen. „Darüber, warum du zu so einem Arschloch geworden bist.“ Narutos Augen verengten sich und der Blonde spürte, wie er langsam aber sicher wieder wütend wurde. „Tze, ich bin ein Arschloch? Du bist doch derjenige, der ihn im Stich gelassen hat“ Der Schwarzhaarige knurrte leise. „Das ist noch so ein Thema. Wer ist er und was meinst du damit, ich hätte ihn im Stich gelassen?“ Naruto biss die Zähne zusammen. „Nicht mehr heute! Lass mich damit in Ruhe. Gute Nacht!“ Damit verschwand der Blonde in das Gästezimmer, in welchem er wohnte und lies Sasuke in der Küchentür stehen. Er wollte heute nicht mehr reden. Er war verwirrt. Warum war Sasuke so ernst und fast schon ruhig gewesen? Und warum war er nur so müde? Wirkte das neue Medikament so schnell? Wenn ja, dann hoffte er, dass er das nur zur Nacht nehmen musste, ansonsten würde er am Tag noch einschlafen. Naruto hörte in sich drin das gleichmäßige Atmen des Fuchses und lächelte sanft. Solange er Kurama hatte, brauchte er niemanden. Er würde dieses Schwein selber finden und fertig machen. Auch wenn er nicht mehr viel wusste, er wusste, dass dieser Dreckskerl seiner Mutter schlimm zugesetzt hatte. Und dafür würde er büßen. Kurama würde dafür sorgen, dass er seine Rache bekommen würde. Kurama und Naru-chan war alles was er brauchte und was er hatte. Er brauchte keine CIA, er brauchte keine APLAA. Sie alle waren nur Mittel zum Zweck. Sie waren nur dafür da, dass er die Verfügungsgewalt bekam und sich um keine rechtlichen Konsequenzen Sorgen machen musste. Er hatte gelernt, dass er sich immer auf Kurama verlassen konnte. Kurama war seine Waffe und sein Schild. Der einzige Freund, der ihn niemals betrügen würde, der ihn niemals alleine lassen würde. Leicht lächelnd streckte er sich auf seinem Bett aus und kuschelte sich in die Laken. Langsam schlossen sich seine Augen und er fing an wegzudämmern. Und zum ersten Mal seit er sich erinnern konnte war alles in ihm einfach nur ruhig und entspannt. Der Sturm der ihn sonst vom Schlafen abhielt war verstummt. Egal was das für ein Zeug war, es wirkte wunderbar. +++++++++++++++++++++ „Keine Chance, drei Gebäude liegen in Schutt und Asche. Unter anderen Deidaras Materialien und das Waffenarsenal.“ Pain schluckte. Schon als er auf seinem Display sah, dass Sasori anrief, war in ihm eine dunkle Vorahnung hervorgerufen worden. Verdammt. Und was für schlechte Nachrichten das waren. Er hatte drei der acht Gebäude verloren, darunter zwei der wichtigsten Labore. „Was ist passiert?“ Sasori seufzte leise auf der anderen Seite. „Es scheint, als wäre eines von Deidaras Babys hochgegangen. Was mich nun interessieren würde... Wo ist er!?“ Pain knurrte leise. „Ich werde gleich nachschauen. Wenn es so sein sollte, dass sein Labor in die Luft geflogen ist, dann muss er sich dafür verantworten. Das werde ich ihm vom Gehalt abziehen!“ Er versuchte von außen ruhig zu bleiben. Pain durfte nun nicht emotional werden. Er wusste, dass ihn das im Ansehen runterstufen würde, wenn er nun durchdrehte. Als Chef musste er souverän bleiben. „Ich werde mich darum kümmern. Bleibt auf der Hut und wenn ihr etwas von Deidara hört, dann soll er mich sofort anrufen!“ Er legte auf und atmete tief durch. Er musst den Blonden finden. Er hatte so ein seltsames Gefühl in der Magengegend. Warum war Deidaras Labor gerade jetzt in die Luft gegangen? Und wie hatte die CIA die Bomben aufgespürt? Hatte Deidara denen einen Tipp gegeben? Knurrend startete er seine App, die er extra für die Aufspürung der Chips konzipiert hatte, um seine Leute aufzuspüren. Ungeduldig hibbelte er auf und ab. „Pain, was ist denn los?“ Kurz sah er zu Konan auf. „Zuviel für meine Nerven. Und ich such den Verantwortlichen.“ Die App startete und er gab Deidaras Kennnummer ein. Und dann... ja dann kam nichts. „Er... ist weg.“ Konan erstarrte. „Wer ist weg?“ „Unser kleines, explosives Genie.“ Er gab eine genaue Zeitbestimmung ein. Als er das Ergebnis sah, wurde ihm schlecht. Wie vor dem Kopf gestoßen sah er zu, wie Deidaras Punkt immer wieder aufleuchtete, bis er um genau 11:30 erlosch. Auf dem Gebiet ihrer Lagerkomplexe. Konan sah ihm über die Schultern und seufzte als sie auf die Aufschrift Error blickte. „Er... ist tot?“ Pain nickte. „Hochgegangen, mit einer seiner Schöpfungen... In unserem Lagerkomplex.“ Konan fuhr sich mit einer Hand durch dir Haare. „Vielleicht hat er einen Fehler gemacht. Das der Junge früh sterben wird, war doch klar.“ Pain schüttelte entschieden mit dem Kopf. „Dieser Junge war zu geschickt um einen Fehler zu begehen. Das hier war reine Absicht. Doch wenn er glaubt, dass es uns aufhalten wird, hat er sich geschnitten. Ab jetzt halten wir uns nicht mehr zurück. Ich gehe den Chef informieren, ruf du Kakuzu an und gib die neuen Anweisung heraus. Sie sollen diesen Jungen finden, so schnell wie möglich! Die Welt wird sehen warum wir die Elite sind!“ Kapitel 10: Ein Schritt in die richtige Richtung, oder? ------------------------------------------------------- „Verdammt, verschwinde hier! Das Ding geht in weniger als fünfzehn Minuten hoch!“ Deidara war aufgestanden, hatte seine Kippe auf den Boden gefeuert und starrte den Schwarzhaarigen wütend an. „Gib mir nicht diesen Blick. Ich bin derjenige, der hier wütend sein müsste!“ Deidara atmete tief durch. Verdammter Sturkopf! „Itachi, bitte!“ Der Schwarzhaarige ging auf ihn zu und packte ihn am Handgelenk. „Nein, nicht ohne dich.“ Verwirrt sah er auf den Boden. „Seit wann rauchst du? Hast du nun komplett den Verstand verloren?“ Deidara schnaubte wütend. „Wir stehen hier vor einer Bombe und du hältst mir vor, dass ich rauche? Sag Mal, wer von uns beiden wohl den Verstand verloren hat!“ Itachi strich sich die Strähnen aus dem Gesicht. „Eindeutig du! Ich meine, ich bin schon nicht einverstanden, das Naruto seine Gesundheit schädigt, aber da hab ich kein Mitspracherecht. Bei dir ist es was anderes, ich küsse keinen Aschenbecher!“ Versuchte Itachi hier vom eigentlichen Geschehen abzulenken? Das konnte doch einfach nicht wahr sein. „Darüber werden wir zu Hause reden. Entschärfe das Ding da und dann ab mit uns.“ „Nein.“ Itachi sah in die entschlossenen Augen Deidaras. „Bist du irre? Du kannst dich doch nicht ernsthaft in die Luft sprengen wollen.“ Der Blonde sah verzweifelt auf. „Hatten wir das mit dem Verstand nicht schon? Wir drehen uns hier im Kreis. Außerdem habe ich keine andere Wahl! Wenn ich es nicht tue... dann werden sie uns nie in Ruhe lassen. Was glaubst du eigentlich, für wen ich hier grad alles aufgebe?“ So kam er hier nicht weiter. Kurz entschlossen zog Itachi den Blonden in die Arme. „Gut, dann bleib ich auch hier.“ Er ließ sich mit Deidara auf den Boden sinken. Der Blonde versteifte sich. Nein, dass lief wirklich nicht so wie geplant. „Warum? Du hast eine Familie, du hast einen Bruder, du hast Naruto auf den du aufpassen musst. Es kann nicht dein Ernst sein, hier zu bleiben.“ Itachis Griff um ihn wurde stärker. Deidara fühlte wie sein Brustkorb langsam anfing zu schmerzen. War es wegen dem Druck Itachis oder weil er hier kurz davor stand zu heulen? Er wusste es nicht. „Wenn du hier bliebst, bleibe ich auch. So einfach ist das.“ Deidara schluckte schwer und atmete zittrig aus. Er presste sich gegen Itachis Brust und schloss die Augen. Warum wollte Itachi nicht verstehen, dass er keine andere Wahl hatte? „Wenn ich diesen Ort verlasse, dann wissen sie wo ich bin. Ich kann ihnen nicht davonlaufen.“ Itachi lies seine Finger durch die blonden Haare gleiten. „Wieso? Bennet gewährt dir Schutz, wenn du mit mir mit kommst. Deidara, bitte, gib nicht alles auf. Das hier willst du genauso wenig wie ich es will.“ Ein Schluchzen war die Antwort. Verzweifelt krallte sich der Blonde in sein Shirt und weinte. Deidara wollte doch nicht weinen und nun konnte er einfach nicht anders. Itachi hier zu wissen, lies alles in ihm schreien. Der Schmerz in seiner Brust wuchs und wuchs. Der Schmerz, der durch seinen ganzen Körper zog. „Itachi, bitte, tu mir das nicht an!“ „Ich soll dir nicht das antun, was du mir gerade antust?“ Verzweifelte blaue Augen sahen zu ihm auf. „Ich bin ein Mörder, ich bin es einfach nicht wert. Und sie werden mich finden. Schutz des CIA oder APLAA oder von sonstwem, hin oder her. Ich kann nicht entkommen.“ Sanfte Finger strichen durch Deidaras Gesicht, strichen ihm die Tränen von der Wange. „Wieso?“ Deidaras zitternde Hände strichen über seinen rechten Halsansatz. „Ich habe einen Mikrochip, gleich unter der Haut, vielleicht ein wenig tiefer. Egal was ich mache, sie wissen immer wo ich bin. Das ist eine Sicherheitsvorkehrung. Jeder von uns hat einen. Dass sie mich ein Jahr in ruhe gelassen haben, hieß, dass sie mich nicht wirklich brauchten. Doch jetzt haben sie wieder Pläne die mich betreffen. Ich KANN ihnen niemals entkommen.“ Itachi starrte auf die Stelle, über die Deidaras Finger gelegt waren. Er zog Deidaras Finger von der Stelle, um selbst nach dem Chip zu tasten. Er spürte eine leichte Erhebung, kaum merklich und doch auffällig, wenn man darauf achtete. Der Schwarzhaarige schloss die Augen und atmete tief durch. „Willst du das hier?“ Er deutete auf die Bombe. Der Blonde schüttelte den Kopf. „Nein. Aber mich erwartet die Todesstrafe Itachi. Sie werden keine Ausnahme machen, nur weil ich heute mal auf ihrer guten Seite stand.“ Itachi seufzte. „Ich bin mit Bennet einen Vertrag eingegangen. Sie darf dir nichts tun, wenn du ihnen die Informationen gibst, die sie haben wollen. Solange du dich daran hältst, erlangst du Immunität. Ich habe heute lange mit ihr diskutiert und dieses verdammt dreiste Weib ausgehalten. Wenn du mir jetzt sagst, dass das alles um sonst war, dann brauchst du gar nicht mehr auf die Bombe warten, dann erwürge ich dich hier auf der Stelle!“ Deidara konnte einfach nicht anders als mit dem Kopf zu schütteln. „Was um alles in der Welt... Itachi... ist dir denn egal was ich bin?“ Itachi schloss die Augen. „Nein, aber egal wie tief und schwer das Problem auch ist, wir sollten es gemeinsam lösen. Ich hab es nicht aus Jucks und Tollerei gesagt, dass ich immer für dich da bin. Sieh das hier als Test und du kommst dem nahe, wie ich mich gerade fühle. Mal davon ab, dass dieses dreiste Weib mich zu stalken scheint.“ Deidara presste die Lippen aufeinander. „Was ist mit dem Chip?“ Itachi zuckte mit den Schultern. „Kannst froh sein, dass ich nicht zimperlich bin.“ Der Schwarzhaarige sah sich um und erblickte ein Messer auf einem nahegelegenen Tisch. „Erinnere mich daran Bennet zu bitten, dass man dir eine Tetanusspritze verabreicht, wenn wir bei denen sind.“ Damit lies er Deidara los, stand auf und schnappte sich das Messer. Er kniete sich wieder vor den Blonden, warf einen nervösen Blick zur Bombe. „Komm schon Dei-chan, ich will so weit wie möglich von dem Ding weg sein. Entschärfen kann man wohl vergessen!“ Deidara ging zu ihm und strich sich die Haare über die andere Seite. „Ich würde sie nicht entschärfen. Das ist mein Meisterwerk. Und nun Beeilung!“ Mit sanfter Gewalt drückte Itachi den Blonden in seinen Schoß. „Beiß mir ins Bein, nicht dass dir die Zähne kaputt gehen. Das hier wird schmerzhaft. Eine gerechte Strafen wenn ich mir das recht überlege.“ Deidara murrte und schloss die Augen. Kurze Zeit später spürte er schon das kalte Metall und wie es sich in seine Haut bohrte. Er krallte sich in Itachis Bein, merkte gar nicht, wie fest er zu biss. Scheiße tat das weh! Er wollte nur noch dass es aufhörte. „Itachi, bitte beeil dich ein wenig!“, keuchte er außer Atem. Der Schwarzhaarige versuchte seine Hand so ruhig wie möglich zu führen während er den Chip herausschnitt. „Tut mir ja leid, aber bei dem Blut ist es selbst mit Kontaktlinsen schwer etwas zu erkennen.“ Und dann sah er es, das silberne Metall welches sich langsam nach draußen zwang. In einer schnellen Bewegung entfernte er es, schnitt ein Stück Stoff aus seinem Shirt, knüllte es zusammen und presste es auf die Wunde. Der Blonde keuchte vor Schmerz. „Drück das fest drauf, am Auto gebe ich dir etwas steriles. Und nun los!“ Er zog den Blonden auf die Beine. Zehn Minuten, in zehn Minuten mussten sie weit genug weg sein. Er hoffte nur, dass dieses verdammte Auto so schnell beschleunigte, wie es das Aussehen vermuten lies. Deidara kniff die Augen vor Schmerz zusammen. Er versuchte klar zu denken und den Schmerz nach hinten zu drängen. Etwas durfte er einfach nicht vergessen. „Warte kurz.“ Schnell sammelte er einen Rucksack und einige Dokumente ein. „So, jetzt.“ Damit wurde der Blonde hinterher gezogen. Er versuchte das Blut zu ignorieren, welches eine warme Spur über seinem Hals hinterließ. Seine Hände klebten von der roten Flüssigkeit, da er immer wieder versuchte wenigstens etwas von seinem Hals zu wischen. Bei dem Tempo welches Itachi vorlegte kam er erst gar nicht dazu sich den Stofffetzen richtig auf den Hals zu pressen. Zielsicher steuerte Itachi sie aus dem verkommenden Gebäudekomplex, hinaus ins Freie. „Komm schon, wir haben nicht mehr viel Zeit!“ Eilig zog er den Schlüssel und öffnete die Türen. „Rein, rein, rein!“ Als beide endlich im Auto saßen, startete Itachi den Motor und raste los. „Das ist nicht dein Auto.“, stellte der Blonde fest. „Gut beobachtete Sherlock. Ich war in der Stadt, da fahr ich immer ohne Auto hin. Du kennst die Parkplatznot in dieser verfluchten Stadt.“ Deidara atmete schwer durch. „Wem gehört es dann? Hast du es etwa...?“ „Ach quatsch, ich klau keine Autos. Und nun Klappe halten und weg hier. Wie weit müssen wir weg um aus der Gefahrenzone zu sein?“ Der Blonde presste die Lippen aufeinander und drückte das Tuch wieder auf seinen Hals. Er verlor mehr und mehr Blut. Der Schmerz pochte unaufhörlich in seinem Hals und Kopf wieder. Er versuchte die aufkommende Übelkeit zu verdrängen. Ihm wurde schwindelig, doch noch durfte er der Ohnmacht, die sich versuchte durchzusetzen, nicht nachgeben. Deidara musste sich merklich anstrengen, um sich wieder zu konzentrieren. Bis eben war es nicht so schlimm gewesen. Er hatte sich auf das Laufen konzentrieren müssen und nun, da er still saß, wurde ihm der Schmerz erst wirklich bewusst. „Weiter, so weit wie möglich.“, keuchte er leise. Itachi raste durch die engen Gassen, bis er endlich auf die Hauptstraße gelangte. Er fuhr ein Stück die ansteigende Straße hinauf, bis es auf einmal einen lauten Knall hinter ihnen gab. Er bremste das Auto ab und führ an den Straßenrand und stieg aus, um zurück auf das Hafenviertel zu blicken. Eine riesige Feuersäule, die gleich drei der Gebäude verschluckte, war zu sehen. Der Rauchpilz den die Feuersäule in den Himmel stieß, war sicher Meilenweit zu sehen. Alles in dem Umfeld des Detonationszentrums schien zu schmelzen. Die Farben, von gelb bis dunkelrot, schimmerten im Wasser des Hafens. Wunderschön, mächtig und tödlich. Der Schwarzhaarige schluckte und fing leicht an zu zittern. Ihm wurde kotzübel als ihm bewusst wurde, dass sie sich bis eben noch im Detonationszentrum befunden hatten. Er sah zu Deidara, der nur zusammengesunken auf dem Beifahrersitz saß und nur aus halb geschlossenen Augen zur Feuersäule sah. Der Blonde war schrecklich blass. Das dunkelrote Blut sah auf einer sehr bizarren Art und Weise wunderschön auf der nun blassen Haut aus. Bis dem Schwarzhaarigen bewusstwurde, dass es zuviel der Lebenswichtigenflüssigkeit war. Zittrig atmete er tief durch, ging an den Kofferraum und kramte nach dem Erste-Hilfe-Koffer. Schnell schnappte er sich Desinfizierungsmittel, Kompresse und Verband und eilte zum Beifahrersitz. Er hatte seinen blonden Teufel nicht gerettet um ihn nun verbluten zu lassen. Und Bennet würde ihn gleich mit umbringen, wenn das Blut die Sitze ruinieren würde. Deidara hing mehr schlecht als recht im Sitz. Der Blonde atmete schwer und Schweiß stand ihm auf der Stirn. „Das wird gleich brennen, halt bitte still.“ Deidara reagierte nicht wirklich auf ihn. Weder auf das Desinfizierungsmittel, noch beim Umlegen der Druckkompresse zeigte er eine nennenswerte Regung. Langsam bekam Itachi Panik. „Deidara, hey! Bleib ja wach, sack mir hier nicht weg!“ Verzweifelt versuchte er die Aufmerksamkeit seines geliebten Blonden auf sich zu ziehen. „Hau einfach nur von hier ab. Bitte.“, hauchte der Blonde leise. Itachi nickte leicht und stieg wieder auf der Fahrerseite ein. „Da hast du ja ein großes Feuerwerk gestartet.“, versuchte er das Gespräch aufrecht zu halten. Deidara brummte nur etwas in seinen nichtvorhandenen Bart. Itachi biss sich auf die Lippen. Das konnte doch nicht sein. Auf einmal klingelte ein Handy neben sich, welches in dem kleinen Fach zwischen Fahrer und Beifahrersitz steckte. Mit einer Hand und dem Blick weiterhin auf die Straße gerichtet, klaubte er das Handy aus der Konsole und nahm ab. „Ja?“ „Mein Gott, telefonierst du etwa beim Fahren oder bist du wieder nackt?“ Itachi knurrte leise. „Ja und nein! Ich zeih mich nicht erst aus, um Auto zu fahren.“ Von Deidaras Seite kam ein leichtes Lachen. „Das würde mich wirklich wach halten.“, murmelte er mit schwerer, schwacher Stimme. Nevias fröhliches Lachen kam ihm so fehl am Platz vor. „Wie ich sehe hast du deinen Blonden gefunden und das Plothole in deinem Leben durchbrochen. Gibt es sonst noch Neuigkeiten, auf die ich mich einstellen muss?“ Itachi seufzte genervt. „Schluss mit den Scherzen. Ich musste Deidara einen Chip rausschneiden. Die Wunde blutet wie sau und er ist grade dabei wegzukippen. Wenn Sie ihn lebend haben wollen, sollten sie mir irgendwie entgegenkommen.“ Stille auf der anderen Seite des Telefons. „Wie weit seid ihr vom APLAA-Gelände weg?“ „In zwanzig Minuten wären wir da, wenn ich Vollgas gebe und jegliche Verkehrsschilder und Ampeln übersehen würde. Ich habe die Wunde notdürftig versorgt, aber sie muss genäht werden.“ Nevia seufzte. „Rettungswagen hat keinen Sinn. Itachi, siehst du den roten Knopf an der Armatur?“ „Ja, was ist damit?“ „Drück ihn und gib Gas. Das ist dein Freischein.“ Itachi atmete tief durch und drückte den besagten Knopf. Auf einmal ertöte eine laute Sirene, die sich verdächtig nach Polizei anhörte. „Blaulicht? Das hier ist ein Zivilfahrzeug der Polizei?“ Nevia schnaubte empört. „Natürlich! Warum, glaubst du, hat dich die Polizei nicht schon lange angehalten? Und nun gib Gas!“ Itachi lies es sich nicht zwei Mal sagen. „Wir sind so schnell wie möglich da. Ach ja, und lassen Sie sich schon einmal eine passende Ausrede einfallen, warum das halbe Hafengebiet in Schutt und Asche liegt.“ Damit legte er auf um sich nun auf die Straße zu konzentrieren. Er musste so schnell wie möglich auf das Gelände der APLAA. Er hoffte nur das Deidara durchhielt. Auf dem APLAA-Gelände herrschte immer noch rege Aufregung. Neugierig standen die Anwärter vor der Turnhalle und betrachteten die Agenten und Wächter. „Immer noch so viel Aufregung?“ Erschrocken drehte sich Sakura um und nickte, als sie Naruto erkannte. „Ja, und so viele Agenten sind dabei, die ich bisher noch nicht kannte. So wie der da.“ Sie zeigte auf einen Mann im mittleren Alter. Blonde Haare, weißer Kittel und etwas rundere Statur. Moment, Naruto kannte den Kerl doch. „Smith? Was macht der denn hier?“ Kurama klang so verwirrt, wie sich Naruto fühlte. „Ich hab keine Ahnung. Aber wenn Smith hier ist, dann ist Minato eigentlich nicht weit.“ Der Fuchs knurrte nur mürrisch. „Fragen wir ihn!“ Naruto seufzte leise. „Ich geh mal fragen. Wenn wir hier alle nur rumstehen, gibt es noch Ärger.“ Der blonde Teen quetschte sich durch die Menge und ging zielstrebig auf Smith zu. „Hey, Smithy, was machst du denn hier? Und warum weiß ich davon nichts?“ Erschrocken fuhr der Weißkittel herum. „N-Naruto, du hier bei der APLAA?“ Während Naruto nur eine Augenbraue hoch hob, verdrehte Kurama die Augen. „Ich weiß schon warum ich den Kerl nicht mag. He’s a Bitch!“ „Das würde ich gerne von dir wissen. Was ist hier los? Warum diese Aufregung?“ Smithy wirkte nervös, beinahe panisch. „Nicht wichtig. Wie wäre es, wenn ich dich nach Hause bringe und vorher gehen wir noch was essen? Ich meine, Training gibt es heute nicht mehr.“ Nun wurde der Blonde aufmerksam. „Wenn er nicht wusste, dass ich hier bin, warum weiß er dann warum ich hier bin?“ Kurama legte die Ohren an. Was war hier nur los? „Pass mit dem Kerl auf... Der war schon immer schleimiger als Flubber!“ Naruto verengte die Augen. „Wen soll ich nicht sehen? Ist Minato etwa hier?“ Der ältere Mann vor ihm winkte nervös ab. „Nein, nein.“ Minatos engster Assistent drehte Naruto um und schob ihn Richtung Eingang. „Komm, hol seine Sachen, ich bring dich nach Hause. Du kennst ja die Adresse? Dein Aufenthalt ist schwerer rauszufinden als der des Präsidenten!“ Das gespielte, fröhliche Lachen klang wie blanker Hohn in seinen Ohren. Irgendwas war doch hier irre Faul. „Minato hat mich hier her geschickt. Ich soll auf dem Gelände bleiben, bis sich Kurama beruhigt hat. Warum sollte ich also nun doch nach Hause?“ Smithy grinste ihn breit an. „Na hör mal, Naruto. Dein Vater gibt mir direkte Anweisungen. Also werde ich ja schon wissen, was zu tun ist und wo du hingehörst.“ Freundlich lächelnd schob der Wissenschaftler Naruto vorwärts. „Mach dich fertig. Ich bring dich dann gleich nach Hause.“ Murrend gab Naruto nach. Etwas stimmte doch nicht. Er würde mit Minato sprechen müssen. „Geh rein und lass uns erst einmal packen. Minato können wir dann anrufen, wenn Smithy uns nicht am Arsch klebt. He is a pain in the ass and you know that!“ Der Blonde atmete tief durch. Kurama hatte recht, warum regte er sich überhaupt auf? Es hieß also wieder braves Kind spielen und dann erst zu fragen. „Ist ja gut, ich mach mich fertig.“ Er ging die Treppen zum Haupteingang hoch und wanderte durch die langen Flure bis hin zum Wohntrakt. Das hieß wohl, dass seine ruhige Zeit endgültig vorbei war. Mit Vollgas bretterte Itachi über das Gelände der APLAA. Mit quietschenden Reifen blieb er vor dem Haupttrakt stehen. Ein Team von Ärzten drängelte sich schon zum Auto durch. Hastig stieg er aus, rannte einmal um das Auto herum und öffnet die Tür. Vorsichtig hob er Deidara aus dem Auto. „Wohin?“, fragte er nur knapp. Die Ärzte schoben sofort eine Trage in sein Blickfeld. Noch vorsichtiger legte er den Blonden darauf ab, der sofort im Laufschritt ins Innere befördert wurde. Erschöpft sank Itachi gegen das Auto. Dieser Tag war einfach zu anstrengend. „Er wird es schon überstehen.“ Itachi sah auf. Nevia stand mit verschränkten Armen neben ihm. „Ich weiß. Was ist mit den übrigen Bomben?“ Die junge Frau seufzte leise. „Gefunden und durch Deidaras Tips gerade noch rechtzeitig entschärft. Wir hatten viel Glück. Gut, dass sich dein Kleiner für dich entscheiden hat und nicht für Akatsuki.“ Itachi konnte nur leicht nicken. Er wollte nur noch mit Deidara nach Hause. Nevia hingegen hatte noch ein weiteres Problem. Wer konnte nur der Maulwurf sein, der es auf Naruto abgesehen hatte? Seufzend ließ sie die Schultern hängen. „So viele Probleme... und keine Lösungen.“ Die junge Frau sah zu Itachi. „Du solltest den Kleinen wieder mit nach Hause nehmen. Solange wir nicht wissen, wer der Maulwurf ist, sollte er nicht hier sein!“ „Ganz Ihrer Meinung. Wo ist er?“ Nevia zuckte nur mit den Schultern. „Entweder in der Halle oder im Gebäude. Tu mir nur einen Gefallen, bring ihn nach Hause und sag ihm lieber nichts von Deidara. Das würde Kurama nur beunruhigen. Ach ja, ich sag eben Smithy bescheid. Er hat das Medikament für Naruto.“ Itachi atmete tief durch. „Sehr gut. Ich bring ihn nach Hause und hole dann Deidara.“ Die junge Frau verschränkte nur die Arme. „Ich kann ihn heute nicht gehen lassen, nicht ohne Befragung. Wir brauchen ein offizielles Geständnis.“ Itachi verengte die Augen. „Er ist mir heute fast verblutet, oder wahlweise auch gesprengt worden, und ihr denkt an ein Verhör? Was soll das? Ist es überhaupt zulässig, einen Verdächtigen unter Drogeneinfluss und in einem solch geschwächten Zustand zu verhören?“ Nevia seufzte leise. „Ich kann nichts machen. Wenn er nachher vernehmungsfähig ist und wir heute alles geklärt bekommen, dann kannst du ihn mitnehmen. Erstmal. Natürlich können wir nicht ganz so sorglos sein. Akatsuki wird sicher wissen, wo ihr wohnt. Ihr solltet umziehen.“ Itachi presste seine Lippen aufeinander. „Ich werde es in Betracht ziehen.“ Nevia schüttelte den Kopf. „Wie du willst. Ich werd eben bescheid sagen, dass der Junge nach Hause fährt. Und dann sollte ich mich verstecken, wenn er mich hier sieht, dann wird es böse.“ Grinsend stieß sie sich vom Auto ab. Apropos Auto! „Nevia-san, was ist mit dem Auto?“ Die Amerikanerin sah sich um. „Behalt ihn bis heute Abend. Ich leih ihn dir.“ Sie winkte ihm noch zu und verschwand mit den nächsten Agenten im Hauptgebäude. Kopfschüttelnd ging Itachi langsam die Stufen zum Hauptgebäude hoch, als ihm Naruto entgegen kam. „Hey Kleiner.“ Er versuchte unbeschwert zu Lächeln, um nicht zu verdächtig zu wirken. Naruto blieb erschrocken stehen. „Itachi? Was machst du denn hier?“ Der Schwarzhaarige zuckte nur mit den Schultern. „Meine Eltern sind schon am Durchdrehen. Morgen ist wieder Schule. Ich soll dich nach Hause bringen. Also bin ich hier.“ Der Blonde nickte nur verwirrt. Irgendwo tief in sich drin hatte er das Gefühl, dass etwas mit Itachi nicht stimmte. „Ach, keep your pants on. Immer dieses Misstrauen.“ Naruto verdrehte die Augen. „Wegen wem bin ich wohl so misstrauisch?“ Kurama konnte sich in amüsiertes Schnauben nicht verkneifen. Der Blonde seufzte leise. „Irgendwie habe ich das Gefühl, dass mich hier jeder loswerden will.“ „Wieso?“, fragte Itachi verwirrt. „Smithy wollte mich eigentlich gerade zu euch bringen. Na ja... Ich find es besser, wenn du mich zurück bringst. Vermeidet unangenehme Fragen.“ Der Schwarzhaarige nickte leicht. „Stimmt. Ach ja, man sagte mir, dass du ein neues Medikament bekommen sollst. Hast du es schon erhalten?“ Naruto kramte genervt in seiner Tasche und hielt Itachi die Tabletten unter die Nase. „Hier. Alles bekommen. Können wir dann los?“ Itachi nickte kurz. „Natürlich.“ Er führte Naruto zu dem Sportwagen vor dem Gebäude und holte den Schlüssel heraus. Naruto zog eine Augenbraue hoch. „Neuer Wagen?“ Itachi schüttelte nur den Kopf. „Nein, meiner ist in der Werkstatt. Das hier ist nur ein Leihwagen. Ich hoffe er ist dennoch genehm.“ Grinsend drückte der Schwarzhaarige auf dem Knopf um den Wagen aufzuschließen. „Na ja, dein Wagen hat mehr Stil.“ Grinsend stieg Naruto auf der Beifahrerseite ein. „Da fällt mir ein, wo ist Deidara? Normalerweise lässt er sich nichts entgehen, was mit mir und Kurama zu tun hat.“ Itachi verkrampfte sich kurz. „Er... hat heute noch eine Versammlung in der Firma. Aber schöne Grüße von ihm. Er hat sich wirklich geärgert, als er nicht mitkonnte.“ Der Schwarzhaarige startete den Motor und fuhr los. Er spürte die Unruhe, die immer größer wurde, je weiter er vom Gelände der APLAA weg fuhr. Itachi konnte einfach nicht anders als sich zu fragen, wie es Deidara ging. Wie würden diese Leute verfahren, wenn sein Blonder wieder wach wurde und er nicht an seiner Seite war? Wie würde Deidara allgemein reagieren, sollte Itachi nicht an seiner Seite sein, wenn er aufwachte? Verdammt, hätte nicht doch einer der Agenten ihn nach Hause fahren können? Andererseits wollte Bennet wohl, dass er sich etwas ablenkte, bevor er nur unruhig in den Gängen der APLAA herumlungerte. Leicht nervös kaute der Schwarzhaarige auf seinen Lippen herum. Er hoffte inständig, dass er Deidara wieder mitnehmen könnte. Es war das erste Mal seit Jahren, dass er wieder betete. Und er hoffte dass irgendein Gott gnade mit seinem Dei-chan haben würde. Naruto sah aus dem Fenster. Er hatte hie und da versucht mit Itachi ein Gespräch aufzubauen. Doch der Schwarzhaarige schien kein Interesse daran zu haben. Was war nur los? So in Gedanken kannte er ihn gar nicht. Seufzend schloss er die Augen. In wenigen Minuten würde er Sasuke wieder am Hals haben. Er hoffte, dass es dieses Mal nicht zu irgendeiner Ausschreitung kam. „Vielleicht sorgt das neue Medikament dafür, dass ich meine Aggressionen unter Kontrolle bekomme. I’m really sorry, Sweetheart, that's all my fault...“ Der Blonde schüttelte innerlich mit dem Kopf. „Ach was, das wird schon. Mein Hass auf den Kerl hat ja auch nicht wirklich dazu beigetragen, dass du dich wieder beruhigst.“ Naruto war wirklich froh, als Itachi vor dem Haus hielt. Der Schwarzhaarige stieg aus und schnappte sich die Tasche von der Rückbank. „Na komm, Kleiner, ich bring dich noch mit rein.“ Naruto seufzte und stieg mit klopfenden Herzen aus. Irgendwie hatte er das Gefühl einem Déjà-vu erlegen zu sein. Langsam stieg er aus und ging mit Itachi zur Haustür, als sie schon aufgezogen wurde. „Da seit ihr ja endlich. Naruto. Wie geht's dir? Alles in Ordnung?“ Der Blonde nickte nur leicht. „Ja, wirklich alles ok, Mikoto. Ich bin nur etwas erschöpft vom Training.“ Er drängte sich an der besorgten Hausherrin vorbei und stellte seine Tasche auf den Flur. „Vergiss deine Medikamente nicht und benimm dich. Wenn es nicht geht, kommst du wieder zu uns. Dei-chan freut sich auf dich.“ Er sah Itachis Lächeln. Aber irgendwie hatte er das Gefühl, als würde es aus einem unbestimmten Grund getrübt werden. Was war nur los mit dem Schwarzhaarigen? Beinahe mechanisch nickte der Blonde und sah zu, wir Itachi seine Mutter kurz umarmte und wieder verschwand. „Ist etwas passiert?“, fragend sah Mikoto ihn an. Naruto schüttelte den Kopf. „Nicht dass ich es wüsste.“, murmelte er leise. „ Zerbricht dir nicht den Kopf. Es wird schon alles in Ordnung sein.“ Kuramas Stimme half ihm ruhig zu bleiben. Doch das Gefühl mal wieder etwas Wichtiges verpasst zu haben, blieb tief im Inneren verankert. Murrend schnappte er sich seine neuen Tabletten und ging in die Küche. „Auch mal wieder da?“ Die kalte Stimme ließ ihn leicht zusammenzucken. Na toll, kaum zwei Minuten im Haus und schon rannte er in seinen schlimmsten Albtraum. „Wie du siehst.“ Er drückte sich an Sasuke vorbei zum Kühlschrank, nahm sich etwas Saft und fischte sich ein Glas aus dem Schrank. Schweigend nahm er sich eine der neuen Tabletten. Sie sahen so komisch aus. Vorher waren die Tabletten leicht rot gefärbt. Und nun... grün? Rot war doch immer die Farbe gewesen, die sein Erzeuger wählte um die Tabletten von anderen abzuheben. „Vielleicht hat er sie dieses Mal anders eingefärbt, um sie von den Alten unterscheiden zu können...“ Der Blonde nickte innerlich. „Kannst du haben. Irgendwie traurig, dass er nun schon mit seinen eigenen Mitteln durcheinander kommt.“ Schnaubend nahm Naruto die Tablette in den Mund, schütte sich Saft ein und trank das Glas in einem Zug leer. Sasuke sah ihm schweigend dabei zu. „Was ist das für ein Zeug, was du da eigentlich immer schlucken musst?“ Verwundert von der Frage wandte sich der Blonde Sasuke zu. Seit wann machte sich sein persönlicher Albtraum um so etwas Gedanken? Er hatte ihn doch sonst immer dabei ignoriert. Oder hatte Sasuke mehr auf ihn geachtet, als er vorher angenommen hatte? Aber dann hätte er doch schon früher gefragt, oder? Auch wirkte sein alter Freund recht ruhig in seiner Gegenwart. Ablehnend, aber ruhig. Oder war es ein Trick von Sasuke um eine Schwachstelle bei ihm zu finden? Naruto schüttelte leicht den Kopf. Bestimmt hatte er nur gefragt, weil er dieses Mal direkt neben ihm stand. „Geht dich nichts an. Bis auf eines... Dem hier hast du zu verdanken, dass ich dich nicht umbringe!“ Damit wollte sich der Blonde wieder an Sasuke vorbei quetschen und nach oben verschwinden. Für ihn war dies eine deutliche Ansage gewesen. Er hatte harte Trainingstage hinter sich und er wollte einfach nur noch Ruhe. Doch Sasuke hielt ihn am Handgelenk fest. „Was... ist passiert?“ Naruto versteifte sich kurz und blieb wie angewurzelt stehen. Sein Herz hämmerte gegen seine Brust. Warum wurde er jetzt so nervös? „Ich weiß nicht, was du meinst.“ Der Blonde versuchte sich aus dem festen Griff zu befreien. „Verkauf mich nicht für dumm. Es muss doch einen Grund geben, warum du die hier nehmen musst und die ganze Zeit nicht zu Hause warst!“ Sasuke war wüten, das spürte Naruto. Wütend, dass er nicht da war? Sauer, dass er sich nicht gemeldet hatte? Aber warum interessierte es den Schwarzhaarigen auf einmal? Seine Verzweiflung vor sieben Jahren hatte ihn doch auch nicht interessiert. Naruto hatte allen Grund dazu Sauer zu sein, aber doch nicht Sasuke. Hinzu kam, dass er ihn zusammengeschlagen hatte und wenn Naru-chan nicht gewesen wäre... Es war endlich einmal eine gute Entscheidung von Minato, ihm das neue Medikament zu geben. Außerdem war Naruto es, der allen Grund dazu hatte Sauer zu sein. Er hasste diesen schwarzhaarigen, arroganten Arsch so sehr. Es gab nicht einmal Worte dafür, wie schwer Sasuke Naru-chan verletzt hatte. Naruto spürte diesen Verrat so tief in sich, als hätte er sich nicht nur in Naru-chans Herzen gebrannt, sonder als würde dieses widerliche Gefühl in ihnen allen widerhallen. Dennoch war etwas in ihm, dass Sasuke eigentlich nicht verletzen wollte. Etwas, was ihn davon abhielt dem Jungen vor ihm einfach alles entgegen zu schreien, was er im tiefen Herzen fühlte. Was fand Naru-chan nur an dem Kerl? Der Blonde versuchte ruhig zu bleiben. Er atmete tief durch und sah Sasuke in die Augen. „Wie gesagt, das geht dich nichts an. Lass mich bitte los. Ich bin müde und kaputt und ich habe keine Lust, mich heute noch mit dir herumzuschlagen.“ Und tatsächlich, Sasuke ließ ihn los. Und erwiderte im ersten Augenblick nichts. Dann bemerkte Naruto nur, wie sich die Gesichtszüge des Schwarzhaarigen von angespannt in gezwungene Ruhe umwandelte. „Können wir reden?“, fragte Sasuke mit einer ruhigen Stimme, die ihm selbst so fremd war. Er war leicht nervös. Seit Shikamarus Verdacht wollte er eigentlich mit dem Blonden reden. Immer mehr Theorien, warum Naruto sich so verändert hatte, kreisten in seinem Kopf. Warum machten seine Eltern so einen Aufstand? Warum war der Blonde so anders? Warum war Naruto so lange weg gewesen? Was machte ihn so aggressiv, dass er nicht nur auf ihn sonder auch auf andere los ging? Was hatte es mit diesen Stimmungsschwankungen auf sich? Und warum um alles in der Welt kümmerte er sich darum? Warum ließen ihn wieder diese verdammten Sorgen und Zweifel nicht in Ruhe? Vor sieben Jahren wurde er so sehr von diesem Jungen vor ihm verletzt und versetzt. Warum kümmerte er sich also nun wieder um ihn? So viele Fragen auf die er endlich eine Antwort wollte! Naruto blickte ihn verwirrt an. Reden? Sasuke wollte reden? Warum? „Warum?“, seine Stimme zitterte leicht. „Kurama?“ Er wusste nicht warum aber allein der Gedanke daran, sich mit Sasuke ernsthaft zu unterhalten, machte ihn schrecklich nervös. Ob er das heute Abend noch überstehen würde? Als einzige antwort Kuramas, hörte er den Fuchs nur gähnen. „Sorry Kleiner, ich in müde... Lass ihn doch einfach heute Abend stehen und rede mit ihm, wenn ich wieder wach bin, ok? Ruh dich aus.“ Naruto seufzte innerlich. Na toll, warum bekam der Fuchs seine Ruhephasen immer dann, wenn er sie am wenigsten gebrauchen konnte? Das war wieder so typisch. Naruto verschränkte die Arme vor seiner Brust, um sich selbst den Halt zu geben, den er gerade so nötig hatte. Mit zusammengepressten Lippen blickte er zur Seite. Etwas in ihm wollte mit ihm reden, wollte die Antworten, wollte Gründe und Ausflüchte hören, wollte die Klarheit, dass vielleicht doch mehr dahinter steckt, als er annahm. Doch er konnte nicht, allein der Gedanke nun mit Sasuke sich irgendwo hinzusetzen und zu Reden, besonders ohne Kurama, lies eine leichte Übelkeit in ihm aufsteigen. Seufzend sah er dem Schwarzhaarigen in die Augen. „Nicht heute.“ Damit wandte er sich um und ging die Treppen hoch. „Wann dann?“, rief ihn Sasuke hinterher. Naruto blieb auf der Treppe stehen. Schloss die Augen und atmete einmal tief durch. „Kommt darauf an, worüber du sprechen möchtest.“ Sasuke verschränkte die Arme und lehnte sich an den Türrahmen. „Darüber, warum du zu so einem Arschloch geworden bist.“ Narutos Augen verengten sich und der Blonde spürte, wie er langsam aber sicher wieder wütend wurde. „Tze, ich bin ein Arschloch? Du bist doch derjenige, der ihn im Stich gelassen hat“ Der Schwarzhaarige knurrte leise. „Das ist noch so ein Thema. Wer ist er und was meinst du damit, ich hätte ihn im Stich gelassen?“ Naruto biss die Zähne zusammen. „Nicht mehr heute! Lass mich damit in Ruhe. Gute Nacht!“ Damit verschwand der Blonde in das Gästezimmer, in welchem er wohnte und lies Sasuke in der Küchentür stehen. Er wollte heute nicht mehr reden. Er war verwirrt. Warum war Sasuke so ernst und fast schon ruhig gewesen? Und warum war er nur so müde? Wirkte das neue Medikament so schnell? Wenn ja, dann hoffte er, dass er das nur zur Nacht nehmen musste, ansonsten würde er am Tag noch einschlafen. Naruto hörte in sich drin das gleichmäßige Atmen des Fuchses und lächelte sanft. Solange er Kurama hatte, brauchte er niemanden. Er würde dieses Schwein selber finden und fertig machen. Auch wenn er nicht mehr viel wusste, er wusste, dass dieser Dreckskerl seiner Mutter schlimm zugesetzt hatte. Und dafür würde er büßen. Kurama würde dafür sorgen, dass er seine Rache bekommen würde. Kurama und Naru-chan war alles was er brauchte und was er hatte. Er brauchte keine CIA, er brauchte keine APLAA. Sie alle waren nur Mittel zum Zweck. Sie waren nur dafür da, dass er die Verfügungsgewalt bekam und sich um keine rechtlichen Konsequenzen Sorgen machen musste. Er hatte gelernt, dass er sich immer auf Kurama verlassen konnte. Kurama war seine Waffe und sein Schild. Der einzige Freund, der ihn niemals betrügen würde, der ihn niemals alleine lassen würde. Leicht lächelnd streckte er sich auf seinem Bett aus und kuschelte sich in die Laken. Langsam schlossen sich seine Augen und er fing an wegzudämmern. Und zum ersten Mal seit er sich erinnern konnte war alles in ihm einfach nur ruhig und entspannt. Der Sturm der ihn sonst vom Schlafen abhielt war verstummt. Egal was das für ein Zeug war, es wirkte wunderbar. +++++++++++++++++++++ „Keine Chance, drei Gebäude liegen in Schutt und Asche. Unter anderen Deidaras Materialien und das Waffenarsenal.“ Pain schluckte. Schon als er auf seinem Display sah, dass Sasori anrief, war in ihm eine dunkle Vorahnung hervorgerufen worden. Verdammt. Und was für schlechte Nachrichten das waren. Er hatte drei der acht Gebäude verloren, darunter zwei der wichtigsten Labore. „Was ist passiert?“ Sasori seufzte leise auf der anderen Seite. „Es scheint, als wäre eines von Deidaras Babys hochgegangen. Was mich nun interessieren würde... Wo ist er!?“ Pain knurrte leise. „Ich werde gleich nachschauen. Wenn es so sein sollte, dass sein Labor in die Luft geflogen ist, dann muss er sich dafür verantworten. Das werde ich ihm vom Gehalt abziehen!“ Er versuchte von außen ruhig zu bleiben. Pain durfte nun nicht emotional werden. Er wusste, dass ihn das im Ansehen runterstufen würde, wenn er nun durchdrehte. Als Chef musste er souverän bleiben. „Ich werde mich darum kümmern. Bleibt auf der Hut und wenn ihr etwas von Deidara hört, dann soll er mich sofort anrufen!“ Er legte auf und atmete tief durch. Er musst den Blonden finden. Er hatte so ein seltsames Gefühl in der Magengegend. Warum war Deidaras Labor gerade jetzt in die Luft gegangen? Und wie hatte die CIA die Bomben aufgespürt? Hatte Deidara denen einen Tipp gegeben? Knurrend startete er seine App, die er extra für die Aufspürung der Chips konzipiert hatte, um seine Leute aufzuspüren. Ungeduldig hibbelte er auf und ab. „Pain, was ist denn los?“ Kurz sah er zu Konan auf. „Zuviel für meine Nerven. Und ich such den Verantwortlichen.“ Die App startete und er gab Deidaras Kennnummer ein. Und dann... ja dann kam nichts. „Er... ist weg.“ Konan erstarrte. „Wer ist weg?“ „Unser kleines, explosives Genie.“ Er gab eine genaue Zeitbestimmung ein. Als er das Ergebnis sah, wurde ihm schlecht. Wie vor dem Kopf gestoßen sah er zu, wie Deidaras Punkt immer wieder aufleuchtete, bis er um genau 11:30 erlosch. Auf dem Gebiet ihrer Lagerkomplexe. Konan sah ihm über die Schultern und seufzte als sie auf die Aufschrift Error blickte. „Er... ist tot?“ Pain nickte. „Hochgegangen, mit einer seiner Schöpfungen... In unserem Lagerkomplex.“ Konan fuhr sich mit einer Hand durch dir Haare. „Vielleicht hat er einen Fehler gemacht. Das der Junge früh sterben wird, war doch klar.“ Pain schüttelte entschieden mit dem Kopf. „Dieser Junge war zu geschickt um einen Fehler zu begehen. Das hier war reine Absicht. Doch wenn er glaubt, dass es uns aufhalten wird, hat er sich geschnitten. Ab jetzt halten wir uns nicht mehr zurück. Ich gehe den Chef informieren, ruf du Kakuzu an und gib die neuen Anweisung heraus. Sie sollen diesen Jungen finden, so schnell wie möglich! Die Welt wird sehen warum wir die Elite sind!“ Kapitel 11: Die Leere in mir ---------------------------- Eine Woche - Eine Woche in der Naruto über alle Maßen versuchte, sich von Sasuke fern zu halten. Seit er wieder bei den Uchihas im Haus wohnte, war ihm der Schwarzhaarige langsam auf die Nerven gegangen. Er wollte reden. Naruto nicht. Ihm machte die Vorstellung angst, mit dem Schwarzhaarigen zu sprechen. Er hatte Angst vor den Gründen. Die Gründe, die dafür gesorgt hatten, dass Sasuke Naru-chan im Stich gelassen hatte. Hinzu kam, dass sich Kurama wirklich seltsam verhielt. Der Fuchs in seinem Inneren war ungewöhnlich ruhig und müde. Einerseits war es beruhigend, andererseits war es beängstigend. Es war, als würde die Präsenz, die er seit sieben Jahren spürte, einfach verschwinden. War das so gewollt? War das die Wirkung des Medikaments? Vielleicht brauchte er eine Umgewöhnungszeit. Seufzend presste er die Lippen aufeinander und sah an die Decke. Er war so verdammt müde, selbst Schule war so ungewohnt anstrengend für ihn. „Was ist nur mit dir los Kurama? Hörst du mich überhaupt?“ Er hörte in sich hinein und bekam nur ein müdes Grummeln als Antwort. Tief atmete der Teen aus und drehte sich auf die Seite. „Dann eben nicht.“, murmelte er leise und zog die Decke weiter über sich. Diese Entfernung von Kurama machte ihm Angst, schreckliche Angst. Er hatte doch nur ihn und Naru-chan. Und hier war der zweite Faktor, den er nicht verstand. Während Kurama sich immer weiter zurückzuziehen schien, wurde die Verbindung zu Naru-chan immer stärker. „Was ist hier nur los?“ Schützend zog er die Decke ganz über den Kopf und kuschelte sich in die Laken. Auf einmal klopfte es an der Tür. Erschrocken fuhr Naruto hoch und saß kerzengrade im Bett. Sein Herz hämmerte gegen seine Brust und er fühlte Schweiß auf seinen Handinnenflächen. Warum war er nur so nervös? Es war doch nur jemand vor seiner Tür. „Hey du blondes Ärgernis, komm runter. Mum hat Essen fertig!“ Sasuke... Naruto schüttelte den Kopf, versuchte sein Herz wieder zu beruhigen. „Ich habe keinen Hunger!“ Er versuchte seiner Stimme einen festen Klang zu geben. „Wenn du da drin verrecken willst, dann bitte. Beschwer dich nur nachher nicht wieder. Er hörte wie Sasuke sich fluchend umdrehte und etwas zu jemandem sagte. Vielleicht redete er auch mit sich selbst. Wenn Kurama jetzt einsatzfähig wäre, hätte er womöglich verstanden was dieser verdammte Arsch vor sich hin murmelte. „Kurama, was soll ich tun, damit du mich nicht alleine lässt? Was ist denn los? Ich habe die Tablette doch so genommen wie ich es sollte? Warum lässt du mich denn nun alleine?“ Er fühlte sich so hilflos, als müsste er zusehen, wie ein Bild an der Wand, welches ihm zu vor so schön und fest vorgekommen war, sich nun langsam auflöste, bevor es für immer verschwand. Er hoffte, betete zum erste Mal in seinem Leben, dass ihn Kurama nicht verlassen würde. Wie um alles in der Welt sollte er nur in der Lage sein dieses kranke Schwein zu finden, wenn Kurama nicht mehr da war? Alleine... Was war er denn schon alleine? Was war er ohne Kurama? Naruto versuchte den Schmerz und das Gefühl der Einsamkeit wieder zurück zu drängen. Nein, noch würde er nicht aufgeben. Noch nicht!“ „Das kann doch nicht wahr sein!“, knurrte ein übellauniger Sasuke auf dem Weg in die Küche. „Lass ihn und hör auf dich aufzuregen. Das bringt nichts. Wenn du aggressiv wirst, blockt er nur wieder ab.“ Sasuke mochte Shikamaru, er akzeptierte ihn und Shikamaru war der einzige, der seine Launen mehr oder weniger ignorierte. Doch heute war es extrem anstrengend mit seinem Freund zu reden. Sasuke wusste das Shikamaru recht hatte. Je wütender er wurde, desto mehr würde Naruto vor ihm weglaufen. Ziemlich suboptimal, wenn er mit dem Blonden in Ruhe reden wollte. Er wollte Antworten. Seufzend setze er sich an den Tisch und sah auf das Essen, welches ihm seine Mutter gemacht hatte, bevor sie zusammen mit seinem Vater ins Theater gegangen war. Er sah auf den dritten Teller am Tisch und füllte sich murrend auf. Naruto musste doch selber wissen, ob er was essen sollte oder nicht. Er würde sich nicht weiter darum kümmern. Er war schließlich nicht sein Kindermädchen. „Mal ein anderes Thema. Weißt du schon, was wir für die Projektarbeit machen könnten?“ Sasuke sah seinen Freund leicht genervt an. „Das fragst du mich nun schon zum sechsten Mal heute. Und glaub mir, dass sich meine Antwort innerhalb von zwanzig Minuten nicht geändert hat. Also nein. Ich habe keine Idee.“ Sasuke stocherte lustlos in seinem Essen herum. „Sasuke, hör auf deinen Reis zu massakrieren. Das bringt dir auch keine Ideen. Weder für unser Projekt, noch für das Gespräch mit deinem Problemkind.“ Murrend sah Sasuke von seinem, in zwischen vollkommen auseinander gefledderten, Reis auf. „Ich fühl mich aber besser, wenn ich meinem Essen was antun kann. Sei froh, dass ich das nicht an dir auslasse!“ Seufzend stützte Shikamaru seinen Kopf auf seine Hände. „Dir auch einen guten Appetit, Sasuke.“ Dunkelheit, wie er sie doch hasste. Seit er sich erinnern konnte, lebte er in ihr. Nun gut, diese Dunkelheit hatte er selbst hervorgerufen. Unter seiner Decke fühlte er sich einerseits sicher, andererseits hatte er das Gefühl in einen dunklen Strudel hinab gerissen zu werden. Er kauerte sich weiter zusammen, verharrte in seiner Fötusstellung und war nicht bereit sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen. Immer noch kreisten seine Gedanken um Kurama. Warum hörte er ihn nicht mehr? Nur noch ein leises Echo hallte in seinem Inneren wieder, ein Echo, welches ihm sagte, das dort eins etwas war. Und nun? Naruto kniff die Augen zusammen. Woran erinnerte ihn das hier nur? Kahle Wände .... Gitter vor den Fenstern ... Sasuke der ihm niemals antwortete... Dieses alte, vertraute Gefühl der Einsamkeit überwog die letzten positiven Erinnerungen aus den vergangenen Jahren. Auch wenn er hier nicht in der Psychiatrie war, fühlte es sich dennoch so an. Wie seine alte Zelle in Amerika, kurz nachdem seine Mutter... Ja, was war damals mit seiner Mutter passiert? Woher kamen diese Bilder? Die Bilder dieses Zimmers? „Erinnert sich Naruto-onii-chan wieder?“ Naruto schreckte hoch. Naru-chan? Der Blonde versuchte sich auf sein jüngeres Ego zu konzentrieren. „Ich bin noch hier. Wo ist Ku-chan?“ Naru-chan stand neben ihm. Er war sich sicher, dass der Kleine hier war. „Ich weiß es nicht, Naru-chan. Er ist weg. Er hat uns verlassen, so wie einst Sasuke uns verlassen hat.“ Naru-chan schüttelte den Kopf. „Nein, so war es nicht. Erinnerst du dich nicht?“ Dann stockte das Bild seines Jüngeren selbst. „Ich... kann mit dir darüber reden... Warum? Warum verlässt mich die Erinnerung nicht wieder?“ Erstaunt sah Naruto auf. „Erinnerung? Wovon redest du? Naru-chan, weißt du was hier los ist?“ Der Jüngere schüttelte den Kopf. Traurig blickte er den Größeren an. „Naru-chan wurde es verboten. Ku-chan hat es ihm verboten mit Onii-chan darüber zu reden. Immer hat er mir die Bilder genommen. Naru-chan war dankbar darüber. Doch konnte ich auch nie Onii-chan zeigen, was wirklich ist.“ Naruto zitterte. Er sah sein jüngeres Ego so real vor sich, dass es ihm Angst machte. Was geschah hier nur? Etwas das wirklich ist... Was meinte Naru-chan damit, dass er nicht wusste, was wirklich ist? Der Jüngere sah auf. „Ich zeige es dir.“ Naru-chan berührte ihn an der Stirn. Es war als würde in seinem Kopf eine Explosion stattfinden. Farben, Formen und Töne wirbelten umher, wie ein buntes Meer aus einem Traum. Noch konnte er nichts zuordnen und gerade als er das Gefühl hatte, sein Kopf würde vor Schmerzen zerspringen, wurde alles still. Als er die Augen wieder öffnete, stand er in einer Wohnung, die so hell erleuchtet und fröhlich dekoriert war, dass er sich sehr fremd am Platz vorkam. „Naru-chan, geh dir die Hände waschen, Essen ist fertig!“ Naruto erstarrte. Das war doch... Wie versteinert sah er auf eine junge Frau mit roten Haaren, die in einer Schürze im Türrahmen stand. „Jaaa!“, hörte er ein Rufen hinter sich und kurz danach den Wasserhahn im Badezimmer. Der Blonde zitterte, irgendwo tief im Inneren wusste er was das hier war. Es war der Tag an dem seine Mutter starb. Die Wohnungstür klackte. Seine Mutter kam verwundert aus der Küche. „Was machen Sie hier? Verschwinden Sie!“ Der panische Ruf seiner Mutter ließ ihn sich umdrehen. Er sah eine verschwommene Gestalt. Brutal wurde seine Mutter an die Wand geschleudert. Ihre Knochen krachten und sie schrie vor Schmerz. Angelockt von dem Krach, kam Naru-chan aus dem Bad gelaufen. „Mama?“ Bevor er sich versah, versetze dieses schwarze Monster ihm einen Schlag in den Magen. An den Haaren wurde er neben seine Mutter geschliffen. „Wie niedlich. Ein kleiner Nachgeschmack nach dem Hauptgang. Ich werde denen zeigen was passiert, wenn man sich mit uns anlegt!“ Seine Mutter sah erschrocken zu dem Kleinen. Sie wollte sich wieder aufrichten um zu Naru-chan zu gelange. „Nein, bitte, machen Sie mit mir was Sie wollen, aber lassen sie Naruto in Ruhe! Alles, nur nicht meinen Sohn!“ Lachen schlug das Monster auf den Kleinen ein. Erst als seine Mutter weinend dazwischen treten wollte, ließ er von dem Kleinen ab. Das Monster drückte seine Mutter gegen die Wand, zog ein Messer aus einer Tasche und rammte es durch ihre Handinnenfläche, fixierte so die vor Schmerzen schreiende Frau. Erst nach dem auch die zweite Hand an der Wand fixiert war, war seine Mutter wohl zu schwach um noch wirklich zu schreien. „Nein, hör auf, du Monster, lass sie los, lass sie los!“ Naruto schrie, doch er konnte sich nicht bewegen. Hilflos musste er dem Ganzen wieder zusehen, seine leidende Mutter, wie dieses Monster ihr die Kleider aufschnitt, sie immer wieder schlug und sich selbst an ihrem Schmerz aufgeilte. Wie dieses Schwein sie brutal vergewaltigte. Es war als würde er auf einmal wieder daneben sitzen, zu schwach um sich zu bewegen. Durch die Schmerzen der Vergewaltigung schrie seine Mutter so laut, dass es in seinem Körper widerhallten. Zitternd presste er die Hände auf seinen Ohren. Wenn er schrie, vielleicht würde dann jemand kommen. Er musste schreien. Er dufte doch nicht zulassen, das dieses Monster seine Mutter so quälte. Schrei Naruto, SCHREI! Erschrocken fuhr Sasuke aus seinem Stuhl. „War das...?“ Er sah nur wie Shikamaru nickte und rannte die Treppen hoch. Was war denn nun schon wieder los? Sasuke klopfte an Narutos Tür, doch er bekam keine Antwort. Er hörte den Blonden nur schreien. „Warte doch auf keine Antwort, mach diese verdammte Tür auf!“ Shikamaru hatte recht, einfach rein und nachsehen. Rechtfertigen konnte er sich am Ende immer noch. Der Schwarzhaarige drückte die Tür auf. Als er auf Naruto sah, hatte er das Gefühl als würde sich etwas über den Blonden beugen. Was zum Teufel war das? Zitternd schaltete er das Licht an. Doch als das Licht das Zimmer erhellte, sah er nur Naruto, der zusammengekauert auf dem Boden hockte. Sasuke blieb in der Tür stehen. Aus irgendeinem Grund traute er sich nicht näher „Hey! Was ist los? Er ließ seine Stimme unnahbar klingen. Sasuke weigerte sich selbst in einem solchen Moment aus seiner Rolle zu fallen. Nur ein Fehltritt konnte seine ganze Fassade zum Einsturz bringen. Doch der Blonde vor ihnen reagierte nicht. Naruto hatte sich zusammengekauert und zitterte. Sein Wimmern ließ selbst Sasukes Herz schmerzen. Seit wann hatte er denn Mitleid mit Naruto? Etwa seit dem Shikamaru geäußert hatte, dass der Blonde vielleicht doch mehr erlebt hatte als er sich vorstellen konnte? „Ach Herrgott, du bist sturer als der jeder Esel in den Anden." Shikamaru quetschte sich an dem Schwarzhaarigen vorbei, ging zu Naruto und nahm ihn in den Arm. Der Blonde zuckte zusammen und sah auf. Seine Augen waren leer, so ausdruckslos dass es Sasuke einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen ließ. Er konnte den Anblick nicht weiter ertragen und stürmte unter den verwirrten Zurufen Shikamarus aus dem Zimmer. Naruto realisierte schwach Sasukes Verschwinden. Er hatte ihn schon wieder allein gelassen... Sasuke stürzte die Treppe hinunter. Irgendetwas tief in ihm drin versuchte ihm zu sagen, dass sie hier Hilfe brauchten. Doch wen konnte er anrufen? Seine Eltern waren nicht da und... Genau, Itachi war Psychologe und wenn er richtig lag, war Naruto eine Art Versuchsobjekt... mit der Psyche, kein Wunder. Er musste Itachi anrufen. Der wusste bestimmt was zu tun war. Im APLAA-Gebäude klingelte derweil ein Telefon. Zögernd wurde der Hörer abgenommen. "J-ja?", fragte der Angerufene zögernd. Eine tiefe Stimme begann zu sprechen, ohne vorher eine Begrüßung auszusprechen. "Haben Sie alle nötigen Vorkehrungen getroffen?" "Ja, Sir. Der Junge hat die Medikamente bekommen." "Ausgezeichnet, dann läuft ja alles nach Plan. Gut gemacht." "Danke, Sir. Ich habe mein Bestes gegeben um Ihren Auftrag zufriedenstellend auszuführen." Doch der Anrufer hatte bereits aufgelegt. "Ich hab sowas von keinen Bock auf die Scheiße!", fluchte ein blonder Bombenleger seit geschlagenen 2 Tagen. Itachi war langsam am Ende seiner Nerven. Was hatte er nur falsch gemacht, um mit einem so schlecht gelaunten Blonden gestraft zu sein? "Und ich sage dir, werd endlich erwachsen und übersteh das ganze hier wie ein Mann." Deidara sah murrend auf. "Geht's noch? Ich liege seit einer Woche hier, nicht du. Halte du es einmal eine Ewigkeit in einem Krankenhausbett aus." Der Schwarzhaarige seufzte nur. "Wenn heute alles gut läuft, darfst du ja mit mir nach Hause." Deidara wollte gerade antworten, als Nevia Bennet, gefolgt von ein paar Ärzten, das Zimmer betrat. Verwirrt betrachtete sie die Szenerie vor sich. Ein mürrisch dreinblickender Deidara, der mit verschränkten Armen auf dem Bett saß und ein Itachi, der gar nicht mehr verliebt und besorgt aussah. "Hab ich den großen Bang verpasst?" Itachi schnaubte. "Für den sind Sie eine Woche zu spät dran." Deidara murrte. "Aber du kannst gern den nächsten haben, Nevia. Ich hatte lange genug Zeit, um mir Gedanken über neue Meisterwerke zu machen und ich scheue nicht sie... Aua! Itachi, du hast mich geschlagen!" Itachi hatte seinen Blonden mit einer sehr harten Kopfnuss zum Schweigen gebracht. "Ruhe du Unheilsstifter. Bring diese Frau nicht auf komische Ideen." Nevia grinste nur breit, während die Ärzte bei der Drohung zurück gewichen waren. "Genau, Dei-chan, benimm dich oder ich baue überall Kameras an. Ich denke mal mit eurem Sex kann man viel Geld machen." Deidara grinste nur breit, während Itachi versuchte die roten Wangen zu verstecken. "Könnten wir... ähm.. das Thema in eine andere Richtung lenken?", fragte er leicht verlegen. "Wieso? Bennet und ich haben noch gar nicht angefangen." Itachi warf seinem Liebsten nur einen bösen Blick zu. "Dir geht es schon wieder viel zu gut. Kann man ihm nicht irgendwie den Mund stopfen?" "Na ja, für diese Mundstopfaktion bin ich nicht zuständig, Itachileinchen." "Graaah!" Itachi konnte es einfach nicht fassen. Wenn die beiden in einem Raum waren, konnte er nur verlieren. "Aber back to Business ihr beiden. Ich habe mit der Leitung gesprochen. Wenn Deidara bereit ist, dann können wir heute mit der Befragung anfangen." Der Blonde schluckte leicht, nickte aber brav. Er hatte es versprochen. Große Lust seine Vergangenheit hier vor allen auszubreiten hatte er zwar nicht, aber was sollt's. Er musste dadurch. Für Itachi. Keine Stunde später fand sich Deidara in einem der Verhörräume wieder. Vor ihm saßen Nevia, eine Frau mit langen blonden Haaren und ein seltsamer Kerl mit einer Maske vorm Gesicht. Was sich darunter für ein Gesicht verbarg, wollte er sich lieber nicht ausmalen. Der Kerl hatte graue Haare. Wie alt musste dieser Agent denn bitte sein? Der Arzt montierte an ihm die Verkabelung des Lügendetektors während ein Aufnahmegerät in die Mitte des Tisches platziert wurde. "Deidara, das hier sind Tsunade, die Leiterin der APLAA-Abteilung Japan, und Kakashi Hatake, Special Agent und Ausbilder des Junior Squad Teams Alpha. Weitere anwesende Personen sind Itachi Uchiha, als Zeuge und Psychologe und der Aufnahmeleiter der APLAA. Wir sind heute hier im Verhörraum 26 um den Fall Deidara Swan zu verhandeln. Deidara hat sich dazu bereit erklärt eine Aussage betreffend Akatsuki und seiner Wenigkeit zu tätigen. Deidara Swan, Sie sind sich bewusst, dass Sie unsere Fragen wahrheitsgemäß beantworten müssen?" Deidara seufzte. "Ja, das bin ich." Tsunade sah ihn ernst an. "Sie sind damit einverstanden, dass dieses Gespräch aufgezeichnet wird und in späteren Verhandlungen als Beweismaterial verwendet werden darf?" "Ja, das bin ich." Hatte er denn eine andere Wahl? "Gut, fangen wir mit Ihnen an. Zu erst die persönlichen Daten..." Der Blonde unterbrach Nevia etwas forsch. "Deidara Swan, geboren am 5 Mai 1993 in Montreal, kanadische Staatsbürgerschaft. Haarfarbe Blond, Augenfarbe Blau und mein Lieblingsessen sind Spaghetti mit Käse und Ketchup." Itachi sah ihn verwirrt an, während die drei Agenten nur eine Augenbraue hoch zogen. Deidara blickte zu Itachi. "Was ist los?" Itachi straffte die Schultern. "Du hast gelogen!" Die Agenten sahen den Schwarzhaarigen neugierig an. "Du hasst Spaghetti mit Käse und Tomatenketchup! Dein Lieblingsessen sind Takoyaki. Und was soll das heißen, du bist erst neunzehn?" Deidara zuckte zusammen. "Die meisten finden es pervers Spaghetti so zu essen. Ich wollte dich nicht verschrecken. Itachi schnaubte. "Als du mir sagtest, dass du auf Bondage stehst, hattest du diese Angst nicht. Weiter im Text. Was ist mit dem Alter?" Deidara seufzte. "Ich bin bald zwanzig. Also reg dich ab." Der Schwarzhaarige verschränkte die Arme. "Ich hätte mit dir gar nicht in Kneipen gehen dürfen. Das ist Alkoholkonsumförderung von Minderjährigen!" Langsam wurde Deidara ärgerlich. "Ich bin bald zwanzig, reg dich endlich ab!" Itachi sah auf seine Uhr um das Datum zu checken. "Ja, in zehn Monaten!" Tsunade schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. "Jungs, bitte, bleibt ernst! Ansonsten müssen wir von vorne anfangen" Kakashi grinste nur breit. "Na ja, wir haben alle persönliche Angaben und Vorlieben. Ich denke, wir können es gelten lassen. Obwohl... welche Stellungen beim Bondage?" Deidara grinste breit und holte tief Luft. Doch der schneidende Blick Tsunades und Itachis ließen ihn leicht in sich zusammen schrumpfen. "Jetzt nicht... Ich werde ernst bleiben, okay?" Die Leiterin der APLAA nickte streng. "Gut, dann fang an. Wie sind Sie zu Akatsuki gekommen?" Deidara schloss die Augen, ließ den damaligen Tag Revue passieren. "Ich war zwölf. Mein Vater war als Diplomat der USA in Kanada stationiert. Nach außen hin tat er großherzig und sanftmütig. So sehr, dass es mich schon angewidert hatte. Sobald die Reporter aus der Tür waren oder er in seiner Botschaft nicht vorwärts kam, wurde er gewalttätig. Er soff sich die Birne zu und fing an, auf mich und meine Mutter einzuprügeln. An einem Abend hat er es wohl oder übel übertrieben. Meine Mutter stand nicht mehr auf. Ich habe ihn gehasst dafür." "Warum habt ihr nicht die Polizei informiert?", fragte Tsunade. Deidara zuckte mit den Schultern. "Die kanadische Polizei konnte nichts machen, Diplomaten genießen Immunität. Die Einzigen, die gegen ihn hätten vorgehen können, wäre die US-Regierung gewesen. Doch diese hat meine Anrufe ignoriert." Itachi sah ihn an. "DU hast angerufen? Nicht deine Mutter?" Deidara schüttelte den Kopf. "Meine Mutter hatte es nicht gewagt, sich über ihn zu beschweren. Ich habe versucht, dem Kerl einen Strich durch die Rechnung zu machen. Schon beim ersten Mal nachdem er die Hand gegen mich erhob. Doch die zuständige Behörde hat mich ausgelacht. Sie fragten mich, wer mir das Lügen beigebracht hätte und das es nicht lustig sei, solche Streiche dem Vater zu spielen. So etwas könnte doch Konsequenzen mit sich bringen." Deidara biss sich auf die Lippen. "Ich war verzweifelt. Mein ganzer Körper tat nach seinen Angriffen so weh, dass ich manchmal nicht einmal mehr wusste wie es war schmerzfrei zu Atmen. Zu dem Zeitpunkt fing meine Faszination für Bomben an. Oder besser: Für alles, was explodiert. Ich fand heraus, wie ich aus einfachen Dingen effektive Sprengsätze bauen konnte. Ich ließ sie in einem Park im Diplomatenviertel explodieren. Die anderen Kinder der reichen Gesellschaft durften nicht mit mir spielen, da die Eltern Angst hatten, dass eines ihrer Kinder etwas abbekommen könnte. Und irgendwann, an einem sonnigen Wintertag, stand er vor mir." Kakashis Augen verengten sich. "Pain?" Deidara schüttelte den Kopf. "Nein, Pain ist nur eine Schachfigur, wie wir alle. Er wird als Anführer dargestellt, um einen Anführer öffentlich präsentieren zu können. Wenn er stirbt, dann wird eben wer anders eingesetzt. Alle sind auf ihre Art und Weise einzigartig. Aber nicht unverzichtbar." "Wer war es dann, der dich angesprochen hatte?" Deidara presste die Lippen aufeinander. Den Namen auszusprechen würde den Mann verraten, der ihm eine Lebensaufgabe gegeben hatte, der sein Mentor gewesen war, ein besserer Vater als sein eigener... Doch ein Blick zu Itachi reichte, um diesen inneren Kampf für den Schwarzhaarigen ausgehen zu lassen. "Madara. Madara Uchiha." Nicht nur Itachi war geschockt. "D...Das ist unmöglich!" Itachi war aufgesprungen. "Dieser Kerl ist Tod und das seit mehr als 30 Jahren!" Nevia sah auf. "Du kennst ihn?" Itachi nickte. "Wer ist er?" "Von meinem Großvater, dessen Bruder mit der Cousine meiner Oma verheiratet war, von deren Sohn der Sohn. Das ist Madara Uchiha." Er sah die ratlosen Blicke vor sich und seufzte. "Ja, er ist mit mir verwandt, aber er ist vor einigen Jahren verunglückt." Itachis Blick ruhte auf Deidara. Wusste Der Blonde etwa von Anfang an, dass dieser Kerl wohlmöglich eine Verbindung zu Itachi hatte? Nein. Deidara sah genauso verwirrt aus wie der Rest im Raum. Er musste vertrauen. Das hier war nur wieder einer der Tests, die ihm zum ewigen Glück im Weg standen. Und wenn er eine Dampfwalze brauchen würde um seine Beziehung zu verteidigen. Er würde es tun. Auf einmal vibrierte sein Handy. "Entschuldigung..." Er sah aufs Display und zog eine Augenbraue hoch. "Wer ist das?", fragte Nevia neugierig. "Mein Bruder. Einen Augenblick bitte." Er nahm das Telefonat an und zuckte beinahe vor der Lautstärke zusammen. "Itachi! Etwas stimmt nicht, das verfluchte Etwas sitzt in seinem Zimmer und ist komplett außer Kontrolle. Komm gefälligst hier her!" Itachi sah zu den Agenten im Raum. "Wir sind auf dem Weg!", hörte er Nevia nur sagen. "Ich bin sofort da. Wenn er aggressiv wird, halt dich bitte von ihm fern. Er hat es nicht immer unter Kontrolle." Er hörte Sasuke auf der anderen Seite nur schnauben. "Der Kerl ist alles andere als aggressiv. Also beweg dich!" Damit legte sein kleiner Bruder auf. "Verdammt... Manchmal wünschte ich, meine Eltern hätten ihm schon alles erklärt. Das macht es bei weitem schwieriger, da mit einem Ärzteteam aufzukreuzen." "Ihr habt ihm nichts gesagt?" Itachi spürte anschuldigende Blicke auf sich. "Ja, meine Eltern halten ihn immer noch für zu jung..." Nevia murrte. "Gut, ich hole eben etwas... Ihr geht schon mal raus in den Wagen. Ich bin sofort da. Und Kakashi: stell eine Verbindung nach Amerika her. Ich brauch Minato." Deidara sah nur hin und her. "Hey, was ist mit mir? Ich will auch mit!" Itachi zog eine Augenbraue hoch. "Ich glaube nicht. Du bist das erste Mal seit einer Ewigkeit aus dem Bett! Du..." Deidara war schon an ihm vorbeigeeilt. "Kommt schon, ich will dem Kleinen auch helfen. Und wenn ihr denkt ich bleibe hier tatenlos im Bett hocken, dann habt ihr euch geschnitten. Also Beeilung Itachi, du bist doch sonst in allen Lebenslagen so schnell!" Itachi knurrte gefährlich. "Kakashi... sag mir nur einen guten Grund, warum ich ihn da rausgeholt habe!" Kakashi grinste ihn nur an, jedenfalls glaubte Itachi die Umrisse eines Lächelns zu sehen. "Weil du den kleinen einfach über alles liebst. Also komm, wir haben Arbeit." Itachi war sich einer Sache bewusst. Er würde irgendwann in den nächsten Monaten genau so grau sein wie Kakashi. Kapitel 12: Die Wahrheit und unbeantwortete Briefe -------------------------------------------------- Ketten klirrten in der Dunkelheit, hielten ihn fest auf den Boden gedrückt, schnitten sich schmerzhaft bei jeder Bewegung in sein Fell. Kurama knurrte. Er wusste, er existierte noch. Die Betonung lag dabei auf noch. Wo er hier war, konnte er nicht sagen. Dies hier war ein so tiefer Abgrund in Narutos Selbst, dass selbst er ihn noch nicht kannte. Oder war es ein Gefängnis? Geschaffen um ihn hier unten zu halten? Wollte Minato ihn etwa los werden? Hatten sie ihn nach seinem letzten Ausraster als gefährliches Individuum eingestuft? Er versucht in der Dunkelheit etwas zu erkennen. Nichts außer Schwärze. "Wie es aussieht hat jemand die Notabschaltung aktiviert. Es ist seltsam dich in Ketten zu sehen." Kurama knurrte gefährlich auf. "Wer bist du? Zeig dich!" Das Lachen, welches ertönte, hallte unangenehm in seinen Ohren wieder. "Na, Ku-chan, erkennst du mich denn nicht? Wir haben doch so oft gespielt." Kuramas Augen verengten sich. Er konnte vielleicht nichts sehen, aber er wusste, dass er dieses Lachen schon einmal gehört hatte. "Reaper?" "Genau der. Machen wir hier doch ein wenig Licht." Reaper schnippte mit den Fingern und Fackeln entzündeten sich an der Wand. Kurama versuchte sich zu bewegen um dem Tod in die Augen sehen zu können. "Was machst du hier? Wo bin ich hier? Du sollst doch auf den Kleinen aufpassen. Wenn er..." Reaper verschränkte die Arme. "Der Kleine ist weg.“, unterbrach er Kurama, „Er hat die Verwirrung ausgenutzt und Naruto alles gesagt. Daher werd ich wohl auch wieder stärker und bin nicht mehr nur ein kleiner Geist, der hier herumspukt. Naruto kommt wohl mit den Erinnerungen nicht so gut klar. " Wie der Fuchs doch diese kalte, süßliche Stimme hasste. Nie hatte er gewusst, ob dieses Wesen ein Freund oder ein Feind war. Er war von Naruto selbst erschaffen worden. Das Abbild des Todes, welches ihn immer begleiten würde. Warum sich der damals Neunjährige allerdings für ein Abbild des Madhatter aus Alice im Wunderland entschieden hatte, würde dem Fuchs wohl ein ewiges Rätsel bleiben. Doch viel wichtiger als der Kleiderfetisch dieses Clowns und der Lage, in der er sich hier befand, war die neu gewonnene Information. "Naru-chan hat es ihm erzählt?" Reaper nickte nur leicht mit dem Kopf und zog seinen rechten Mundwinkel zu einem schiefen Grinsen nach oben. "Was gedenkst du zu tun? Aus diesem Käfig kommst du nicht raus und deine Fesseln scheinen fest zu sein. Wie ist jemand so vorsichtiges wie du nur in eine solch... prekäre Lage geraten?" Kurama knurrte gefährlich. "Mach dich nicht über mich lustig, Reaper!" Der Angesprochene kicherte vergnügt. "Ach komm schon, irgendwie ist das ganze sehr... ironisch. Der Tod steht vor dem Käfig, während du, das Wesen, welches diesen Organismus am Leben erhalten sollte, da drinnen eingesperrt bist. Was machen wir nun mit dir?" "Befrei mich und wir versuchen Naruto wieder aufzubauen. Wenn sein Geist wieder gestärkt ist, dann wird er das Ganze nicht nur überleben, sondern wir bekommen alle unsere Rache an dem Schwein. Und du hast deine super Showeinlage, die du doch die ganze Zeit haben wolltest." Seiner Miene nach zu urteilen, schien der Tod im schrillen Outfit ernsthaft darüber nachzudenken. Er hatte einen seiner knochigen Finger nachdenklich über seinen Mund gelegt. "Wenn du wieder frei kommst... wird es auf alle Fälle lustiger. Der Kleine merkt nicht einmal den Geist seiner Mutter, wenn sie sich über ihn beugt. Zu sehr ist er gefangen in diesen langweiligen Erinnerungen. Die bringen einem nicht zu lachen... Wirklich nicht. Ich hab mir diese Show angesehen. Er hat nicht mal gequiekt." Kurama fauchte wütend. "Du hast einfach nur zugesehen, wie Naru-chan alles zerstört? Warum?" Reaper zuckte nur mit den Schultern und grinste verschwörerisch, während seine Augen von seinem breitkrempigen Hut verdeckt waren. "Ich dachte es wäre lustig. Aber den wirklichen Kick bekomme ich nur, wenn der Kleine mit dir so verbissen kämpft. Zusammen seit ihr einfach amüsanter." "Schön, dass wenigstens einer Spaß hat und nun... HOL MICH HIER RAUS!" "Ist ja gut, reg dich ab Füchschen. Das haben wir gleich, ich muss nur..." Reeper versuchte sich dem Käfig zu nähern. Auf einmal bekam er einen elektrischen Schlag und ging rauchend zu Boden. "Das... kam unerwartet... Wer hat sich das ausgedacht?" Fasziniert starrte Kurama die kleinen Rauchwölkchen an, die beim Sprechen Reapers Mund entwichen. "Ich weiß nicht einmal, wie ich hier drin gelandet bin... Aber wenn du mich fragst, das da ist eine bessere Show als dich ständig nur reden zu hören." „Ich bekomm dich da schon raus. Irgendwie..." Kurama ließ erschöpft den Kopf hängen. "Ich werde hier drin eingesperrt sein, bis Naruto stirbt... Und das entweder wegen elektrischen Stößen in seinem Kopf oder weil er dem Scheißkerl ins offene Messer rennt. Ich will eine Livestreamschaltung. Wenn es dem Ende zu geht, will ich wenigstens wissen warum..." Reaper zuckte nur mit den Schultern. "Gut, sieh du fern... ich schau mal ob ich hier irgendwas finde, um dieses Feld da abzuschalten. Noch so ein Stromstoß fang ich mir nicht ein. Dieses Kribbeln macht mich ganz... nervös..." Alles, was der Tod im schrillen Outfit noch zu hören bekam, war ein abfälliges Schnaufen. Doch er würde beweisen, dass er auch zu etwas gut war. Er hat sich lange genug zurück gehalten. Warum musste dieses Riesenkuscheltier auch so ein verdammter Sturkopf sein? Sasuke eilte die Treppen hinauf und stürzte in Narutos Zimmer. "Ich hab meinen Bruder angerufen. Er ist auf dem Weg hier her." Shikamaru sah ihn erleichtert an. "So wie du hinausgestürzt bist dachte ich schon, dass du dich aus dem Staub machen würdest." Sasuke ignorierte dies. "Wie geht es ihm?" Er sah wie Shikamaru nur mit den Schultern zuckte. "Nicht gut. Ich weiß nicht warum, aber seit ein paar Minuten sagt er nun gar nichts mehr..." Sasuke biss sich auf die Zähne. Nein, so etwas hatte er nicht gewollt. Das war nicht das, was er dem Blonden gewünscht hatte. Er wollte doch mit ihm reden. Warum schien alles, was Naruto betraf, nur ständig aus dem Ruder zu laufen. Das war doch einfach nicht fair. Langsam ging er auf den Blonden zu, der nur starr auf dem Boden hockte und sich nicht rührte. Vorsichtig kniete er sich vor Naruto hin. "Naruto... Hey, hörst du mich?" Vorsichtig berührte der junge Uchiha den Blonden an der Schulter. Naruto zuckte verschreckt zusammen und sah auf. Seine Augen spiegelten keine Emotionen wieder und Sasuke fing an sich zu fragen, ob der Junge vor sich ihn überhaupt verstand. "Naruto... Komm schon, sei wieder normal. Ich hab dir zwar die Pest an den Hals gewünscht, doch das war doch nicht..." Sasuke kann nicht einmal dazu sich zu entschuldigen, als schon die Tür aufflog und sein Bruder, zusammen mit einigen seltsamen Typen, die er nicht kannte, in den Raum stürmte. "Oh mein Gott, Naruto!" Itachi stürzte zum Blonden und rüttelte ihn leicht. "Verdammt, was ist passiert? Habt ihr euch schon wieder gezofft?" "Nein, ich hab ihn vorhin nur zum Essen gerufen, doch er hatte kein Hunger. Als wir anfangen wollten zu essen, hat er angefangen zu schreien. Und kannst du mir einmal erklären, wie du so schnell da sein konntest?" Itachi hob den Blonden auf die Arme. "Erinnere mich daran, dass ich ein Martinshorn an meinem Auto installiere." Shikamaru zog eine Augenbraue hoch und sah sich die seltsamen, in schwarz gekleideten Personen an. "Wo bringt ihr ihn hin?", fragte Sasukes bester Freund etwas verwirrt. "Martinshorn?" Sasuke sah nicht weniger verwirrt aus als Shikamaru. "Ja, gleich. Kommt mit runter. Auf der Terrasse warten die Ärzte." Sasuke sah seinem Bruder hinter her und blickte etwas hilflos zu Shikamaru. "Sag mir bitte, dass die da keine Bestatter sind." Shikamaru stand langsam auf. "Also, wie Bestatter wirkten sie nicht. Willst du lieber hier oben bleiben und deinen Bruder nachher zur Rede stellen oder laden wir uns auf diese verrückte Party selbst ein?" Sasuke stand auf und ging vor. "Ich denke nicht, dass wir uns diese "Party" mit dem seltsamen Dresscode entgehen lassen sollten. Außerdem habe ich das Gefühl, dass Naruto ernsthaft Hilfe braucht." "Hast du's bald?" Kurama wurde langsam ungeduldig. Zwei Dinge beunruhigte ihn... Zu einem das Naruto anscheinend nicht wirklich bei sich war und zum anderen das Sasuke so freundlich wirkte. Die Agenten störten ihn wenig. Er hoffte nur, das Smithy und Nevia wieder alles in Ordnung bekommen würden. "Ungeduldig wird Herr Fuchs auch noch? Wie wäre es mit etwas Eigeninitiative? Es ist nicht so einfach das Ding hier lahm zu legen!" Kurama sah auf den am Boden knienden Reaper, der gerade dabei war ein seltsames Pulver auf dem Boden zu verteilen. "Weißt du denn, was das hier ist?" "Na ja, es ist eine Art Käfig aus speziellen, biochemischen Fremdstoffen." Kurama knurrte. Diese Ketten machten ihn langsam aber sicher aggressiv. "Und wie kann so was in den Körper gelangen?" Reaper sah nur kurz auf. "Vielleicht durch das Medikament? Oder es ist eine Reaktion zusammen mit dem alten Wirkstoff..." "Und was verteilst du da?" Reaper zuckte nur mit den Schultern. "Antikörper." Grinsend verteilte er weiterhin das Zeug auf dem Boden, welches sich nun langsam zum Käfig bewegte und... "Diese Viecher stinken, wenn sie verbrennen...", rümpfte Kurama angewidert die Nase. "Was erwartest du, Fuchs? Sie bestehen aus Eiweiß..." Seufzend stand Reaper wieder auf und verschränkte die Arme. "Memo an mich selbst, Antikörper und eiweißhaltige Stoffe nie wieder in die Nähe von seltsamen, unter Strom stehenden Dingen bringen..." "Nun weiß ich wenigstens wie sich Benjamin Franklin gefühlt haben musst... Oder wie er nach dem Blitzeinschlag gerochen hat..." Reaper murrte nur leise vor sich hin. "Schön für dich, dass ich dich um eine Erfahrung reicher machen konnte... Sagte ich nicht etwas von Eigeninitiative?" "Ich bemitleide die Zellen. Etwas anderes bleibt mir wohl aktuell nicht übrig, da ich hier gefesselt bin, wie dir bestimmt schon aufgefallen sein wird. Und wenn du die Fesseln nicht gesehen hast, dann doch zumindest gehört. Dieses Klirren scheppert in den Ohren!" Reaper hob nur abwehrend die Hände. "Ist ja schon gut, Ich überleg mir was anderes und du trauerst deinen kleinen Franklins nach... Bin gleich wieder da." Kurama sah dem Kerl nur knurrend nach. Als Reaper nicht mehr zu sehen war, sah er seufzend zum Bildschirm, der ihm zeigte was Naruto sah. Und was er dort sah, gefiel ihm gar nicht. Geräte... Fesseln und... Spritzen... Wenn er doch nur wüsste, warum er hier gefangen war. Naruto brauchte seine Hilfe und zwar jetzt. "Ist alles bereit?", fragte er ungeduldig. Er wollte endlich Ergebnisse. Bisher war der Junge einfach zu gut beschützt. Als ihm die angeheuerten Killer keine Antwort auf den Verbleib des Jungen geben konnten, war er enttäuscht gewesen. Doch jetzt, da sich sein Läufer wieder auf dem richtigen Schachfeld befand, konnte er endlich zuschlagen. Dieser Junge würde noch heute ihm gehören, das hatte er sich geschworen. "J-Ja, Sir. Alles ist vorbereitet. Ich werde gleich reingehen und hoffe, dass ich dem Jungen das Mittel verabreichen kann." Das Monster zuckte wütend zusammen. "Du versuchst es? Ich dachte ich hätte dir gesagt: keine Fehler mehr!" Er spürte förmlich wie der Mann am anderen Ende der Leitung zusammengezuckt war. "Ja, ich weiß, aber dennoch ist es riskant den Jungen hier... heraus zu bringen. Ich bitte Sie, haben Sie Geduld, Sir. Ich werde es noch heute schaffen, ihnen den Jungen vorzuwerfen." Ein erregtes Schaudern lies das Monster in Schwarz erzittern. "Gut so... du weißt doch was dich erwartet, oder? Soviel Spaß mir das Spielen mit deinen Kindern und deiner Frau doch bereitet, keiner wird sich besser bei mir fühlen als dieser blonde Engel. Und ich hab schon zu lange auf ihn gewartet! Bring ihn mir, gib ihn mir oder du hast den Kopf deiner Tochter im nächsten Päckchen." Seine Stimme wechselte von süß und lieblich zu einem durchdringenden Knurren. Das Tier, welches schon so lange auf seine Beute wartete, war es Leid mit anderem Spielzeug zu spielen. Er brauchte den Jungen. Dieser Junge war der Inbegriff seines Verlangens. Niemals würde sein Spiel befriedigender sein als mit Naruto. Er würde ihn lieben, wie er einst seine Mutter liebte... nur dass er mit dem Jungen wohl etwas länger spielen würde. Seine Mutter war ihm einfach zu schnell unter seinen Händen zerbrochen. "Beeil dich, bevor sie ihn mit dem falschen Auto wegschaffen!" Er legte auf und wandte sich um. Sein Blick fiel auf das kleine Mädchen und den kleinen Jungen, die beide nackt und gefesselt an seiner Wand hingen. Die Mutter war im Bett gefesselt, so dass sie nichts von seinem Spiel verpassen konnte. Er liebte es Kinder anzuweisen und diese beiden waren sehr gelehrig. Er liebte es, wenn sie unter ihm schrien und er würde es noch mehr lieben, wenn es Naruto wäre, den er dort an der Wand hielt. Heute würde er mit dem Jungen anfangen. Der konnte seine Fantasie anregen. Schließlich brauchte er noch viel Übung, wie er sein Spielzeug nicht zu schnell tötete. Den Dreh hatte er irgendwie noch nicht heraus. Oh ja, heute war ein geiler Tag. Langsam stand er auf und fing an sich Schritt für Schritt auszuziehen. Dabei verließ sein Blick niemals den Körper des Jungen, der ängstlich an seinen Ketten zog. Seine Schwester neben ihm zitterte und kniff die Augen zusammen, während seine Mutter auf dem Bett anfing zu wimmern. Ihr Schrei wurde von dem Plastikballknebel in ihrem Mund gedämpft. Dieses Monster stand auf sadistische Spielchen. Es stand darauf zu verletzen, Familienbande zu zerstören. Und mit dieser Familie hatte er noch einiges vor, sollte er nicht endlich das haben, nach dem sein Schwanz seit einer Ewigkeit schrie. Doch nun, müsste sich sein Schwanz erst einmal mit dem begnügen, was vor ihm lag. Und wie er sich damit begnügen würde... Auf der anderen Seite der Stadt, vor dem Haus der Uchiha, stieg ein Mann aus dem Van. Ihm behagte es nicht für dieses Schwein zu arbeiten. Aber er musste. Er wusste, dass seine Familie litt. Dies war die einzige Methode um ihr Leben zu sichern. Nur ein bitterer Nachgeschmack blieb. Was wenn es dann seine Kinder sind, die Minatos Medikament gebrauchen könnten? Langsam reihte er sich unter die Mitarbeiter der APLAA ein. Er musste es einfach schaffen. "Minato? Bist du da?" Nevia starrte auf den Bildschirm. als sich endlich das Skypefenster mit der Bildübertragung begann. "Ja, ich bin da. Lasst ihn mich mal anschauen." Minato war aus dem Schlaf gerissen worden, doch als er hörte um was es ging, konnte er wacher nicht sein. Er sah seinen Sohn lange an, bis er einen zaghaften Versuch machte mit ihm zu sprechen. "Naruto? Naruto, hörst du mich?" Der Blonde saß auf der Bank, auf der Terrasse. Er hatte sich die ganze Zeit nur wenig bewegt. Doch nun, bei dem Klang der Stimme seines Vaters, konnte er gar nicht anders als den Kopf zu heben. Er fühlte sich leer, so leer. All die Jahre hatte er sich gefragt, was passiert war. Und nun, ohne Kurama, ertrug er die Bilder einfach nicht mehr. Alles was er vor Augen hatte war Blut, so viel Blut. Alles was er auf seinen Händen sah, war das Blut seiner Mutter. Es brannte. Es brannte auf der Haut und es brannte tief in ihm drin. Würde dieser Schmerz denn niemals aufhören? Langsam löste sich eine Träne aus seinem Augenwinkel und floss seine Wange hinab. Innerlich drehte er sich müde weg vom Geschehen. Er war so müde und wollt einfach nur noch schlafen. Er hoffte, dass der Schlaf ihm die Schmerzen nahm. Dass die Bilder wieder zurück zu Naru-chan gehen würden. Seinen Vater nahm er nur am Rande mit. Er wollte sich dem ganzen nicht stellen. Wollte sich ihm nicht stellen. Sollte doch Naru-chan mit ihnen reden. Er wollte nicht, konnte nicht. Alles machte doch keinen Sinn mehr. Ohne Kurama konnte er ihnen nicht gegenüber treten. Als Agent hatte er versagt, als Sohn hatte er versagt, als Versuchsobjekt hatte er doppelt versagt... und sein erstes Versagen, war das Versagen als Opfer. So konnte er doch niemanden unter die Augen treten. Der Schmerz in seiner Brust breitete sich aus, schien ihn langsam zu betäuben. Hoffentlich würde er daran ersticken. Dann würde dieses Monster, welches das Äußere seiner Mutter trägt ihn vielleicht in ruhe lassen. Er bemerkte nicht, wie er die ganze Zeit über von Naru-chan beobachtet wurde. Sah nicht Naru-chans schuldbewussten Blick, als er sich langsam in den Vordergrund drängte. Schuldbewusste blaue Augen sahen Minato an. "Papa... Naru-chan... war böse...", murmelte Naru-chan vor sich her. Minato seufzte. "Ich hatte mir schon gedacht, dass du die Führung übernommen hast, Naru-chan. Möchtest du Papa nicht sagen, was los ist? Der Blonde sah auf und atmete tief durch. "Ku-chan ist weg und da ist Naru-chan Madhatter weggelaufen. Es ist einfach langweilig mit ihm zu spielen. Naruto-onii-chan war traurig und wollte wissen was mit Mama war und ich hatte wieder Bilder im Kopf, also hab ich ihm alles gezeigt und nun... Ist Ku-chan immer noch weg, Naruto-onii-chan traurig, Madhatter weg und Naru-chan war böse." Große blaue Augen sahen Minato an. "Du... hast ihm alles erzählt?", fragte er leise. "Ku-chan ist weg?", fragte Nevia geschockt. Itachi hingegen legte nur den Kopf schief. "Madhatter? Zu viel Fernsehen oder noch einer, der in dem Körper steckt? Wird das nicht langsam zu eng?" Naru-chan sah Itachi an. Seine Wangen hatte er schmollend aufgeblasen und sein trotziger Blick sprach Bände. "Er ist mein Freund und spielt mit Naru-chan wenn Onii-chan und Ku-chan keine zeit für Naru-chan haben. und nun sind alle weg..." Traurig blickte der Blonde auf den Boden. "Worum geht es hier eigentlich?" Sasuke hatte bis jetzt nur stumm zugehört, doch nun war das zuhören allein nicht mehr zufriedenstellend. Nevia sah den jungen Uchiha an. Leise seufzte sie und hob einen Aktenkoffer hoch, der neben ihr stand. "Sasuke Uchiha, kann ich dich kurz bitten mitzukommen? Deinen Freund kannst du auch gerne mitnehmen, wenn du Angst hast mit einer großen, starken Dame allein zu sein." Grinsend ging Nevia wieder ins Haus. "Ich habe keine Angst", knurrt Sasuke "Shikamaru kommt aber dennoch mit!" Damit zog er Shikamaru hinter sich her und folgte Nevia in die Küche. "Stell ja nichts Unanständiges an, hörst du, du verrücktes Weibsbild? Nicht mit meinem Bruder!" Itachi hörte Nevias vergnügtes Lachen bis auf die Terrasse. Minato grinste leicht und seufzte dann. "Ok, Back to Business... Naru-chan, was war anders als sonst?" Der blonde Junge schien zu überlegen, bis ihm was einfiel. "Die Tabletten... Naru-chan erinnert sich." Minato sah verwirrt zu Itachi. "Was ist eigentlich mit den Tabletten? Ich habe auch schon ein Memo hier auf dem Tisch liegen mit der Frage nach einem neuen Medikament... Was ist los?" Itachi zog eine Augenbraue hoch. "Naruto hat ein neues Medikament bekommen... Weißt du nichts darüber?" Minato schnaubte. "Glaub mir, wenn mein Sohn ein anderes Medikament bekommt, bin ich der Erste, der davon weiß. Kunststück, denn ich MACHE diese Medikamente! Und das was wir hier erleben dürfte nicht vorkommen. Es sei denn..." Minato stockte und schluckte schwer. "Welche Farbe haben die Tabletten?" Itachi zuckte mit den Schultern. "Ich glaube Grün, wieso?" Minato schloss die Augen und massierte seine Nasenwurzel. "Das Grüne Medikament ist das Gegenmittel... Falls Kurama aus der Bahn tanzen sollte, hab ich immer einen Plan B in der Tasche... und das grüne Medikament war Plan Z..." Deidara, der sich es auf einem der Gartenstühle bequem gemacht hatte, verschränkte die Arme. "Ich sagte doch: Ihr habt einen Maulwurf..." Itachi sah Deidara fragend an. "Maulwurf?" Der Blonde schenkte ihm einen genervten Blick. "Maulwurf, Underdog, ihr habt den Wurm drin, denk dir ein Tier aus. Ihr habt einen Spion!" Minato schluckte. "Und ich kenne nur eine Person, die an dieses Medikament heran kam. In dem Moment trat Minatos Assistent auf die Terrasse. "Minato, ich habe den Medikamentenkoffer. Weißt du schon was zu tun ist?" Minato fixierte seinen Stellvertreter, seinen Assistenten, seinen Vertrauten der Materie mit einem finsteren Blick. "Ja, Smithy, ich weiß genau was hier los ist. Und so einfach kommst du damit nicht davon. Sag mir einfach nur wieso." "Was wollen Sie von mir?" Sasuke war es Leid, den anderen ständig in die Hand zu spielen. Er wollte endlich Teil dieses Geheimnisses werden und er hatte das Gefühl, dass er heute endlich hinter das Geheimnis kommen würde. Er hatte sich Nevia gegenüber gesetzt und fixierte sie mit einem finsteren Blick. Shikamaru stand hinter ihm und hatte eine Hand beruhigend auf seine Schulter gelegt. "Ich werde dir nun etwas geben und dich damit alleine lassen. Ich will hier keine Erklärungen abgeben. Ich will nur, dass du über diese Sache nachdenkst. Sie es dir an, sieh dir alles in Ruhe an und entscheide dann, was Naruto für dich ist. Der Junge ist mein Schützling. Es war unverantwortlich ihn hier her zu schicken, ohne dass du eingeweiht bist. Ich hatte gehofft, dass er in dir eine Unterstützung findet. Eine Stütze, die er in all den Jahren gebraucht hätte. Daher vertraue ich dir das hier an." Sie öffnete die Aktentasche und holte zwei Schnellhefter heraus. Mit einem ernsten Ausdruck, den man selten bei der jungen Frau sah, übereichte sie die beiden Akten Sasuke. Der junge Uchiha nahm sie zögernd entgegen und öffnete die erste Mappe. "Der Fall Namikaze?" Nevia nickte. "Bitte lies weiter." Damit stand sie auf und wollte grade die Küche verlassen, als ein gehetzter Smithy an ihr vorbei sauste. "Smithy? Was ist denn los?" Itachi kam dem Arzt hinterher. "Haltet ihn! Haltet ihn doch einer auf!" Nevia sah den Studenten fragend an. "Itachi, was ist denn los?" "Er ist das Känguru!" "Er ist WAS?!" "Na du weißt schon, das schwarze Schaf, der Maulwurf, der begrabene Hund, er ist ... der Wurm?" Beide eilten raus als sie quietschende Reifen vernahmen. Itachi brodelte. "Und dieser verdammte Mistkerl hat MEIN Auto!" Nevia überlegte nicht lange, sprintete zu ihrem Undercover-Fahrzeug und raste hinterher. Sasuke wusste nicht, was er davon halten sollte und wollte gerade aufstehen, als Shikamaru ihn zurück hielt. "Die Akten sind jetzt wichtiger. Um den Rest kümmern sich die Anderen schon." Sasuke seufzte und blickte weiter auf das Deckblatt. Mit einem leichten Nicken schlug er die Seite um und stockte bei dem Text. "W-Was zum... Mord? Vergewaltigung?" Er blätterte langsam weiter und zog scharf die Luft ein bei einem der ersten Fotos. Zu sehen war eine junge Frau mit roten Haaren, die in einer Pfütze aus Blut klebten. Dort wo die Kehle einst saß war nur noch ein dunkles Loch. Die Augen der Frau waren aufgerissen und sie sah aus, als hätte sie sich zu Tode geschrien. Sasuke kannte diese Frau und ihm wurde unheimlich schlecht. Shikamaru festigte den Griff auf Sasukes Schulter. "Wer ist das?" Sasuke schluchzte leise. "K-Kushina, Narutos Mutter.", hauchte er leise. Zitternd blätterte er weiter und las die Berichte. So wie er es verstand wurde Kushina übel zugerichtet, vergewaltigt und das keine zwei Monate, nachdem die Familie umgezogen war. Es gab wohl bis heute keine Spur des Mörders. Doch was war mit Naruto? Hatte er vielleicht sogar seine Mutter gefunden? War es dann überhaupt noch ein Wunder, dass er sich so verändert hatte? Das letzte Bild in der Akte lies sein Herz beinahe stehen bleiben. Naruto, übersäht mit Hämatomen und Resten von getrocknetem Blut. Nun verstand Sasuke endlich. "Er hat sie nicht nur gesehen, er saß daneben. Naruto musste zusehen wie seine Mutter..." Schnell schlug er die Mappe zu. "Was hat er ihm angetan? Was hat dieses Schwein Naruto angetan?" Sasuke hatte das Gefühl, die Luft würde ihm abgeschnürt. Er nahm Shikamaru nicht mehr wahr. In seinem Kopf kreisten lauter Fantasien, was dieses Schwein, welches seine geliebte Nenntante so zugerichtet hatte, wohl mit seinem Blonden gemacht hatte. Seine Hände krallten sich in sein T-shirt, bis die Fingerknöchel weiß hervorstanden. Zitternt biss er sich auf die Lippen. Sein Inneres schmerzte, ließ immer wieder nur eine Frage kreisen. Was war mit Naruto? Shikamaru griff nach der zweiten Mappe. Versucht ruhig schlug er sie auf und presste die Lippen aufeinander. "Sasuke, du solltest dir auch das hier ansehen." Er reichte Sasuke ein Stück Papier. Es war ein Bild gezeichnet von Naruto. Auf dem Bild waren der Blonde Hand in Hand mit einem kleinen schwarzhaarigen Jungen zu sehen. Oben in den Wolken saß eine grauenvolle Gestalt, welche ihre Arme nach den beiden Jungen ausgestreckt hatte. Sasuke zitterte. "Lies den Text auf der Rückseite." Sasuke drehte das Blatt um und stockte. Er konnte nicht mehr. Mit einem Schlag wurde ihm bewusst, dass Naruto ihn niemals vergessen hatte. Er drehte sich zu Shikamaru herum und riss ihm die Mappe aus den Händen. Beinahe Hundert solcher Bilder lagen dort drin. Allesamt an ihn gerichtet. Und ihm wurde eines siedendheiß klar. "Ich hab ihn alleine gelassen. Das meint er damit, als er sagte, ich hätte ihn alleine gelassen. Warum haben sie mir nichts gesagt?" Shikamaru wollte seinen Freund in den Arm nehmen. So aufgelöst hatte er den jungen Uchiha noch nie gesehen. Es schmerzte ihn, ihn so zu sehen und sein Mitleid für den Jungen wuchs stetig an. Das hier war schlimmer als alles, was sie sich ausmalen konnten. "Es tut mir so leid. Sasuke, es tut mir so leid." Sasuke klammerte sich an seinen besten Freund. Er wusste, dass er jetzt nicht zu dem Blonden konnte. Sobald er sich wieder gefangen hatte, würde er endlich das tun, was er schon die ganze Zeit über tun wollte. Sich endlich bei ihm entschuldigen. Itachi fluchte mehr unfeine Begriffe, als in Deidaras Japanisch-Repertoire vorhanden waren. Nevia hatte eine Überwachungskamera an der Frontscheibe aktiviert und hielt sie damit auf dem Laufenden. "Dieses verdammte Arschloch! Wie kann er es wagen? Wie kann er es wagen, MEIN Auto zu stehen?!" Deidara lehnte sich nur weiter zurück und zog in aller Seelenruhe sein neues Handy aus der Tasche. "Keine Sorge. Der kommt nicht weit..." Itachi sah seinen Freund fragend an. "Was meinst du damit? Mein Auto hat mehr PS als Nevia-sans. Das holen die doch nie ein." Ein so teuflisches Grinsen erschien auf Deidaras Gesicht, dass die restlichen Agenten von ihm zurückwichen. "Deidara, was hast du vor... sag mir nicht du hast...!" Deidara drückte einen Kopf auf seinem Handy und auf einmal ertönte ein lauter Knall. Nevia schrie vor Schreck auf. Itachi sah entgeistert auf den Bildschirm. Hilflos musste er zusehen wie ein Teil des Hecks weggerissen wurde. Die Hinterachsen seines schönen Wagens waren im Eimer und dann passierte es. Der Wagen kam ins schleudern und überschlug sich mehrere Male, bevor er auf dem Kopf zum Liegen kam. "MEIN AUTO! DEIDARA, DAS WIRST DU BEREUEN!" Deidara seufzte. „Ich sagte doch: er kommt nicht weit. Ich hab immer einen Plan B in der Tasche.“ "Aber das war MEIN Auto." "Dann kauf ich dir eben ein Neues, so wild ist das nicht." Nevia seufzte leise und stieg aus. "Ich hol mir den Kerl, er lebt noch.“ Itachi drehte sich um. „Vergiss doch diesen verdammten Mistkerl. Nevia, geh sofort auf die Beifahrerseite, beeil dich!" Nevia blickte zurück auf das Auto und drückte den kleinen Knopf im Ohr tiefer hinein. "Beifahrerseite? Was zum..." Itachi sank auf dem Boden. "Oh du sündhafter Überzug hergestellt in Österreich, geschaffen von französischen Meister. Oh du Verführung meiner tiefsten Seele. Warum musstest du sterben? Untergehen in einer solch grausamen Welt. Durch einen Streich, ausgeführt von der eifersüchtigen Geliebten." Deidara zog eine Augenbraue nach oben. "Eifersüchtige Geliebte? Bin ich gemeint?" Itachi strafte ihn mit Nichtachtung. "Redet Itachi immer so mit seinem Auto? War das kein Japaner?" Deidara murrte. "Warum musstest du sie umbringen, du blonder Teufel, du Monster. Ich verabscheue dich aus tiefster Seele." Schniefend schlug Itachi auf den Boden. Nevia unterdessen hatte Smithys Hilferufe ignoriert, war zur Beifahrerseite geeilt und holte eine Verpackung heraus. Auf ihr stand "Französische Pâtisserie" "Ist das jetzt sein ernst?" Nevia konnte nicht glauben, dass sich Itachis Sorge nur um einen verdammten Kuchen drehte. Sie sah zur Seite und murrte, als die Agenten Smithy endlich geborgen hatten. "Nun hör auf mit dem Geheule, ich kauf dir eine bessere. Und schau mal, die Verpackung ist nur leicht verbeult. Nun hast du echte französische Torte mit kanadischem Grillaroma und Oregano.", Minato meldete sich auf dem Bildschirm: "Oregano?" Deidara zuckte nur mit den Schultern. "Ich baue keine Bombe ohne Oregano, das macht so schön Bumm." Bei den letzen Worten Deidaras brach Itachi in Tränen aus und blieb für die nächste Zeit unansprechbar auf dem Boden knien. Minato seufzte. "Holt bitte jemand einen Psychologen für unseren Psychologen? Danke sehr." Tief in Naruto drin knurrte Kurama wütend vor sich hin. Smithy war also schuld. Er hatte doch gewusst, dass er Naruto dazu hätte drängen sollen, Minato eher zu kontaktieren. Nun hatten sie das davon. Einen heulenden Itachi, einen verwirrten Naru-chan, einen genervten Deidara und ein kaputtes Auto. Was für ein verrückter Tag. Konnte er noch verwirrender werden? ----------------------------- Narutos Briefe : Brief 1 Lieber Sasuke, Wie geht es dir? Ich vermiss dich sehr. Mama ist weg, Naru-chan weiß nicht wo sie ist. Alle sagen, sie würde nicht wieder kommen. Weißt du wo Mama ist? Ich freu mich darauf dich wieder zu sehen. Naru-chan Brief 10 Sasuke, warum antwortest du nicht? Hast du mich nicht mehr lieb? Mama ist immer noch nicht da und Papa darf ich nicht sehen. Sie reden auf mich ein, sagen etwas sei passiert. Ich habe immer einen bösen Traum. Ein Monster hat Mama verletzt. Sasuke, wo ist Mama? Ich will zu dir. Naru-chan Brief 50 Sie lassen mich nicht gehen. Mama ist wieder da, aber sie macht mir Angst. Die anderen Machen mir auch Angst. Sie sagen, dass ich lüge. Doch ich sehe Mama. Sie schleicht um die Ecken, doch ich mag ihre Geräusche nicht. Und sie stinkt. Immer ist es so kalt, wenn sie sich zur Tür hereinschleicht. Sasuke. Wo bist du? Ich will zu dir. Bitte, komm her, ich brauche dich. Naru-chan Brief 75 Warum, warum willst selbst du nicht zu mir? Papa ist weg, Mama wird immer aufdringlicher. Ich glaube sie will, dass ich ihr folge. Aber ich will nicht. Hab ich etwas falsch gemacht? Seid ihr deswegen alle böse auf mich? Sasuke, wo bist du? Bitte hilf mir, ich will hier raus. Ich darf nicht aus meinem Zimmer. Ich will spielen, ich will hier raus, hilf mir. Sie tun mir weh, sie stecken spitze Dinger in mich rein. Ich will das nicht. Hilfe, bitte hilf mir.. Sasuke. Bitte. Antworte mir doch. Naru-chan Der letzte Brief Ich brauch dich nicht mehr. Du hast mich genauso alleine gelassen wie sie alle. Ich kann nicht glauben, dass du mein bester Freund warst. Ich habe einen neuen Freund, er versperrt Mama den Weg. Sie kommt nicht mehr, nachdem er sie verjagt hatte. Und Minato darf ich auch wieder sehen. Das hier ist der letzte Brief, den du jemals von mir bekommen wirst. Ich will dich nicht mehr sehen. Freundschaftsbrecher. Du hast mich belogen. Du hast gesagt du bist immer bei mir! Lügner, DU LÜGNER! Du bist nicht mehr mein Freund. Naru-chan, Ku-chan und ich hassen dich. Hassen dich aus tiefstem Herzen. Jetzt brauchst du dich nicht mehr zu melden! Naruto Kapitel 13: Vergebung --------------------- Naruto setzte sich auf den Boden. Er hatte jeden Kontakt nach außen abgebrochen. Der blonde Teen hatte einfach keine Lust mehr sich dieses Theater anzutun. Selbst Naru-chan schien ihn in dieser Dunkelheit nicht ausfindig machen zu können. Zum Glück. Die Anwesenheit des Kleinen hätte er wohl nicht mehr ertragen. Der Schmerz pochte immer wieder leise, still und heimlich in seinem Inneren wieder. Mit jedem Pochen schien die Dunkelheit um ihn herum dichter zu werden. In ihm machte sich eine Müdigkeit breit. Eine Müdigkeit, die er vorher noch nie mit dieser intensität verspürt hatte. Hatte Kurama nicht gesagt, er wäre Müde? Verbittert biss er sich auf die Lippen. Wenn Naruto ehrlich mit sich selbst war, dann war er selbst doch nicht viel mehr als eine der vielen Facetten in diesem Körper. Würde er nun genauso verschwinden wie vor ihm Kurama? Sein Körper kribbelte, seine Augen brannten. Nein, er würde jetzt nicht anfangen zu weinen. Das würde ihm auch nicht weiter helfen. Naruto schloss die Augen und wollte sich dieser Müdigkeit hingeben. Nie wieder aufwachen, nie wieder kämpfen, nie wieder diese Streitereien, die ihn so sehr nervten und jede Kraft in ihm raubten. Er wollte nur noch einschlafen und nie wieder aufwachen. Auf der einen Seite. Auf der anderen wusste Naruto, dass er keine Chance hatte. Er durfte nicht aufgeben. Er war zu stolz um so kurz vor seinem Ziel aufzugeben. Tief atmete er durch. War er denn kurz vor seinem Ziel? War nicht bisher alles schief gelaufen, was hätte schief laufen können? Kurama hatte sich als Hindernis herausgestellt und Naru-chan hatte sich ihm immer wieder in den Weg gestellt. So uneinig wie sie waren, war es da noch verwunderlich, dass Kurama einfach verschwunden war? "Gib' nicht auf, bitte Onii-chan!" Der Blonde sah auf und blickte in die Augen seines jüngeren Egos, dessen Blick so verloren und verzweifelt auf ihm lag, dass ihn sofort das schlechte Gewissen plagte. "Alle haben noch nicht aufgegeben. Onii-chan muss jetzt stark sein. Sasu-chan, Sasu-chan kann..." Wütend verzog sich Narutos Gesicht. "Sasuke? Dieser Bastard kann gar nichts, bis auf mir auf die Nerven zu gehen!" Naru-chan zuckte zusammen und murrte dann trotzig, ganz so wie das Kind, welches er einfach noch war. "Das ist nicht wahr! Sieh hin und mach endlich die Augen richtig auf. Onii-chan muss auch Chancen vergeben und nicht nur nehmen. Naru-chan braucht Onii-chan, wie er Ku-chan braucht. Und auch Sasu-chan ist ein Teil von uns. Wach auf Onii-chan!" Naruto schrecke aus dem Sitz auf und fand sich wohl in der seltsamsten Szene wieder, die er je vor sich hatte. Itachi saß schniefend auf dem Boden. Deidara blickte seinen Geliebten wütend an und die Agenten wirkten recht ratlos. "Was... ist passiert?" Itachi sah nach oben. "Was passiert ist? Was PASSIERT IST? Der da hat fast meine Geliebte getötet! Mein Auto kann ich verkraften, aber nicht sie!" "Hör verdammt noch mal auf zu heulen, verdammt. Ich muss ja schon eifersüchtig sein so wie du an der hängst!" "Geliebte? Und ich dachte Deidara wäre für dich..." "Nichts geht über seine Torten... Ich bring sie dir mit. Das Auge sollte aber bei dieser... Köstlichkeit lieber nicht mit essen." Naruto blickte Nevia fragend durch die Bildschirmübertragung an. Es ging hier um einen Kuchen? Seufzend schüttelte der Blonde den Kopf. "Ich bin in einem Irrenhaus gelandet... Raus aus den Regen, rein in die Traufe." "Da fällt mir auf, wann habt ihr getauscht? Ich dachte du hättest dich zurück gezogen, Naruto." Minato lächelte seinen Sohn an. Er hatte gewusst das Naru-chan Naruto wieder in Gang bekommen würde. Doch dass es so schnell gehen würde, damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Naruto nickte. "Ja, allerdings habe ich Kopfschmerzen. Ist es in Ordnung wenn ich auf mein Zimmer gehe?" Immer noch kroch die Müdigkeit von vorhin durch seinen Körper. Er konnte sich kaum noch aufrecht halten. Ihm war es egal, was hier vor sich ging oder wen Nevia verhaftet hatte. Die CIA würde sich schon darum kümmern. Was ging es ihn an? Sein Erzeuger nickte leicht. "In Ordnung. Ruh dich aus. Ich versuche unterdessen herauszufinden, wie wir Kurama wieder stärken können. Mach dir keine Sorgen, wir bekommen das schon wieder hin." Nickend erhob sich Naruto und schlurfte ins Haus. Er war einfach zu geschafft um noch zu antworten. "Blondi, warte!" Erschrocken hob er den Kopf. Nicht auch noch Sasuke! "Hör zu, Idiot, ich hab einfach nicht die Energie um mich zu zoffen. Bitte lass mich in Ruhe.", murmelte Naruto müde. Sasuke sah ihn besorgt an. "Alles in Ordnung?" Der Schwarzhaarige machte einen Schritt auf ihn zu. "Vertragt euch da drin! Wenn ich nun auch noch zwischen euch beiden gehen muss, dann werde ich die Rache meiner Süßen an euch beiden auslassen!" Sasuke sah mit einem finsteren Blick nach draußen. "Ruhe da draußen! Itachi, du bist manchmal echt unmöglich, geh und geil dich an deiner Torte auf, vielleicht bringt sie das wieder in Form!" Sasuke schnappte sich Narutos Handgelenk und zog ihn hinter sich her. Geschockt wollte Naruto sich aus dem Griff Sasukes befreien, doch der Schwarzhaarige hielt ihn unbarmherzig fest. "Vergiss es, wir müssen reden und das dringend. Und da es hier unten wirklich ungemütlich ist und wir mehr als nur einen Beobachter haben, möchte ich dieses Gespräch gerne in deinem Zimmer weiter führen." Erstaunt und unfähig etwas zu erwidern, ließ sich der blonde Teen wie ein selig betrunkenes Lama abführen. Itachi sah den beiden Teens noch nach und seufzte. "Hoffentlich gibt es da oben gleich keinen Mord und Totschlag.“ Deidara sah seinen geliebten mit einer hochgezogenen Augenbraue an. "Wieder du selbst? Wie sehr hab ich dich doch vermisst." Itachi seufzte niedergeschlagen. "Das mit der Torte ist noch nicht ausgestanden. Ich werde dich noch dafür zur Rechenschaft ziehen, glaub daran!" Deidara grinst breit. "Du weißt doch, ich stehe auf Bestrafung. Und hey, ich hätte uns beiden fast in die Luft gejagt, also reg dich nun darüber nicht so auf. Ich kauf dir noch eine bessere." Minato zog erschrocken die Luft ein. "Du hast was? Und ihr beiden seit immer noch zusammen?" Itachi knurrte. "Wenn du mich in die Luft jagst, das kann ich dir noch verzeihen, aber nicht meine geheiligten Süßigkeiten." "Dann kauf ich dir eine Torte und lass sie segnen, bist du damit zufrieden?" Itachi grinste breit. "Ich will ein Foto von dem Gesicht des Priesters." "Ignoriert ihr beide mich etwa?", fragte Minato empört. "Ja.", antwortete ihm das Paar unisono. Der Haussegen von Itachi und Deidara war wohl doch nicht durch eine Torte zu erschüttern. Oder noch nicht zu erschüttern. "Also gut ihr zwei, wenn ich mich auch mal wieder einmischen darf. Ich bringe Smithy in die APLAA. Ich würde euch vorschlagen wieder zurück zu kommen, oder es gibt noch unangenehme Fragen von Seiten deiner Elter, Kleiner." Itachi murrte leise. "Ist gut, wir kommen zurück. Ach ja und Nevia?" Die junge Frau sah den Uchiha durch die Bordkamera fragend an. "Hör auf mich "Kleiner" zu nennen, oder die Rache der Torte gilt dir!" Damit klappte Itachi den Laptop zu und ignorierte Minatos empörtes "Hey, klappt mich wieder auf, oder nehmt mich wenigstens mit!" geflissentlich. "Über alles andere reden wir auf der Fahrt, ich bin noch nicht fertig mit dir Deidara!" Grinsend drückte der blonde Attentäter seinem Geliebten einen Kuss auf die Lippen. "Heb dir das für später auf, Darling." Deidara schnappte sich Itachis Hand und zog ihn hinter sich her. Als sie an der Küche vorbei gingen, blieb Itachi kurz stehen und blickte von den Akten zu Shikamaru, der immer noch über sie gebeugt war. "Pass uns ja auf die beiden auf. Wenn etwas sein sollte, zögert ja nicht uns anzurufen Ich behalte mein Handy in reichweite." "Ich werd schon dafür sorgen, dass die beiden sich nicht zerfleischen." Itachi nickte leicht. "Sehr gut, danke dafür..." Damit machten sich die Beiden auf dem Weg zurück zur APLAA. "Du willst also mit mir reden?" Naruto setzte sich erschöpft auf sein Bett. Sasuke unterdessen stand in seinem Zimmer wie bestell und nicht abgeholt. Der Schwarzhaarige wusste nicht so recht wohin mit sich. Bis eben war er noch so mutig und forsch gewesen, doch nun, da er mit Naruto wirklich alleine war, wusste er nicht mehr wo er anfangen sollte. Naruto beobachtete Sasuke eine Weile, bis es ihm schließlich zu dumm wurde. "Sag endlich was du willst, Uchiha!" Der Blonde war genervt. Und wie genervt er war. Müde, kaputt, ausgelaugt, alleine und... genervt. Naruto konnte noch nie gut mit zwischenmenschlichen Beziehungen umgehen. Nun mit jemandem konfrontiert zu sein, dem es ähnlich erging, erleichterte diesen Umstand nicht wirklich. Er hatte nur wirklich keine Lust wieder in einem Streit sein Zimmer auseinander zu nehmen. Obwohl, würde er so aggressiv werden, auch wenn Kurama nicht mehr da war? "Hör zu ich... ich bin nicht gut in solchen Dingen und... Wie soll ich anfangen..." Sasukes Blicks schweifte durch das Zimmer, bis er sich ein Herz fasste und den Blonden direkt ansah. "Ich... weiß was passiert ist..." Naruto zog eine Augenbraue hoch. "Ja, das war mir schon klar. Naru-chan hat dir so oft geschrieben, du solltest bescheid wissen!" Narutos Stimme klang aggressiv und kalt. So aggressiv und kalt, dass es Sasuke einen Schauer über den Rücken jagte. "Nein, du verstehst nicht. Da wusste ich noch nicht bescheid, ich weiß es seit... knapp zwanzig Minuten. Naruto, bitte, hör mir einfach zu. Es ist schon schwer genug für mich. Mach es mir bitte nicht noch schwerer!" Naruto presste die Lippen aufeinander. Was sollte dieses Theater? "Was soll das heißen, du weißt es seit zwanzig Minuten. Naru-chan hat..." Sasuke ging vorsichtig auf den Blonden zu. "Ich habe die Briefe eben erst erhalten. Ich hätte Naru-chan niemals im Stich gelassen! Dafür warst du mir zu wichtig!" Der Blonde starrte den Schwarzhaarigen stumm an. Was sollte das? Warum war er von Naru-chan auf ihn gewechselt? Was hatte es mit ihm zu tun? "Du meinst Naru-chan war dir zu wichtig." Sasuke seufzte. "Nur weil du älter geworden bist heißt es noch lange nicht, dass du nicht mehr der bist, der du damals warst." Naruto ballte seine Hände zu Fäusten. "Doch, ich bin NICHT Naru-chan. Naru-chan ist nur ein Teil dieser Psyche! Ich bin nichts weiter als ein älteres Ego, erschaffen von Naru-chan und Kurama. ICH bin nicht ER!" Stumm setze sich Sasuke vor Naruto auf den Boden. Er presste seine Hände gegeneinander und schloss die Augen. Sasuke musste sich erst sammeln. Er wusste, dass der Blonde stur war. Doch so langsam fand er eine grade Line zwischen den verschiedenen Facetten Narutos, seinem Verhalten und seine Sichtweise, die verkorkster nicht sein konnte. Wie viel musste der Blonde durchgestanden haben um nun so zu sein, wie er war? "Hör mir bitte zu, OK?" Sasukes Stimme klang auf einmal sanft und gleichzeitig so traurig, dass Naruto nicht anders konnte als zu nicken. Er wollte Sasukes Ausflüchte nicht hören, doch den Schwarzhaarigen nun so zu sehen, so niedergeschlagen und verletzlich, ließ irgendetwas in ihm weich werden. "OK, wenn es sein muss. Fass dich kurz, ich bin wirklich müde und ich will einschlafen bevor "sie" kommt." Seufzend fuhr Sasuke sich durch die Haare. "Wo fang ich an?" Als Naruto die Augenbrauen zusammen zog, konnte er nur schmunzeln. "Also gut, damit auch ein Idiot wie du das verstehst, fang ich von vorne an. Als Du damals weggezogen bist, hab ich mich ziemlich allein gelassen gefühlt. Ich wusste nicht wie weit Amerika von hier weg war. Irgendwann hatte Itachi mir das auf einer Landkarte verdeutlicht und mir wurde bewusst, dass es nicht mehr so einfach sein würde meinen besten Freund zu sehen." "Naru-chan! Naru-chan ist weggezogen, ich bestehe auf diese Abgrenzung von uns!" Kurz sah Sasuke Naruto an und nickte dann langsam. "Gut, wie du willst. Erklär mir das Ganze nachher einmal. Vielleicht fällt mir es dann leichter, euch alle auseinander zu halten." Der schwarzhaarige Teen atmete einmal tief durch und fuhr dann fort. "Ich habe immer auf eine Nachricht von... Naru-chan gewartet, aber es kam nie etwas." Sasuke merkte wie Naruto etwas sagen wollte, ein empörtes Schnauben sollte wohl den kommenden Streit einleiten. "Warte doch erstmal ab. Ich habe wirklich nie eine Nachricht bekommen. Ich war so wütend. Nach drei Monaten hatte meine Mutter auf einmal einen Nervenzusammenbruch und mein Bruder kam auf die Idee Psychologie zu studieren. Meine Mutter war fertig mit den Nerven und hatte sich mir gegenüber zurückgezogen. Ich hatte sie und meinen Vater immer nach eu... nach Naru-chan und seiner Familie gefragt, doch alles was ich als Antwort bekam, war eine Frage nach meinen Noten oder meinen Essenswünschen. Irgendwann war mir klar, dass Naru-chan wohl andere Freunde gefunden hatte und mich einfach vergessen hatte. Das seine Familie sich von der unseren abgewandt hatte. Ich hatte immer das Gefühl, als würde mir hier jeder etwas verschweigen, etwas Wichtiges. Sie tuschelten hinter meinem Rücken, versuchten immer mehr die Aufmerksamkeit auf andere Dinge zu lenken. Und mir wurde klar, dass es nur eines geben konnte, was meine Eltern verändert hatte. Der Schmerz, den ich fühlte, als mein bester Freund ging. Doch dass sie mich so außen vor ließen, machte mich gleichzeitig so wütend, dass ich einfach nicht anders konnte, als diese Wut an ihnen auszulassen. Sie hatten mir doch keine andere Wahl gelassen!" Wieder wollte Naruto wohl etwas einwenden, doch Sasuke gab ihm auch dieses Mal keine Chance. "Nein, ich bin dran! Als du dann her kamst, war ich verunsichert. Ich wusste nicht wie es sich nun zwischen uns verhalten sollte und ich..." "Hast dich benommen wie ein Arsch auf zwei Beinen. Du hast mich provoziert, Kurama zur Weißglut getrieben und Naru-chan verletzt." Naruto verschränkte seine Arme. "Ich konnte nicht anders, ich hatte nicht wirklich Lust gehabt mich noch mit irgendwem abzugeben außer mit Shikamaru. Ich hatte Angst, dass ich wie von dir und meiner Familie wieder ausgewechselt werden würde oder vergessen." "Wie oft denn noch, du redest von Naru-chan, nicht von mir." Sasuke zitterte leicht. "Ist es denn nicht egal? Herrgott noch mal, ihr sitzt in einem Körper, so wie ich das verstanden habe. Für mich gibt es da keinen Unterschied. Um auf dem Punkt zu kommen... Diese Frau mit den langen schwarzen Haaren hat mir eben zwei Akten gegeben und... in der einen waren deine... oder Naru-chans Briefe. Und in der anderen...", Sasukes Zittern nahm zu, ergriff seinen Körper. Sein Herz hämmerte schmerzhaft gegen seinen Brustkorb und er hatte das Gefühl, dass ihm schlecht wurde. "Naruto, ist es wahr? Das, was mit deiner Mutter passiert ist?" Stur blickte Sasuke auf den Boden. Er konnte den Blonden einfach nicht anschauen. Er wusste, dass sich langsam Tränen in seinen Augen ansammelten und er wollte nicht weinen. Er hasste es, wenn die Tränen gewannen und er vor jemanden saß wie ein kleines, verweichlichtes Mädchen. Naruto wusste nicht, wie er mit dem Bild vor sich umgehen sollte. Naru-chan schrie ihn von Innen heraus an, er solle den Schwarzhaarigen in den Arm nehmen. Doch er hatte nie irgendwas Zwischenmenschliches zugelassen. Er wusste nicht, wie es sich anfühlen würde ihn zu Umarmen und sah keinen Sinn dahinter. Die Erinnerungen an seiner Mutter. Er hatte sie selbst erst vor ein paar Stunden wieder zurück bekommen. Sie taten weh. Und nun an sie erinnert zu werden, schien ein schwarzes Loch in sein Inneres zu reißen. Wie ein schwarzes Loch wurden all seine Gedanken von den Erinnerungen erdrück. Die Schreie, das Blut, die Messer, der Mann in Schwarz. Das alles waren Erinnerungen, die für Naru-chan waren. Warum waren sie dann so sehr in ihm verankert? Er war doch nur das ältere Ego - eine psychische Ebene, die beim Älter werden des Körpers entstanden war. Immer noch saß Sasuke zitternd vor ihm, den Blick immer noch auf dem Boden gerichtet. Naruto wusste, dass der Teen auf eine Antwort wartete. Und es gab nur eine Antwort. Eine Antwort, die er am liebsten nie wieder über die Lippen bringen wollte. "Ja, es... es ist wahr." Narutos Stimme war rau und leise. Er war sich nicht einmal sicher, ob er es laut ausgesprochen hatte. Doch auf einmal wurde er nach unten gezogen. Fest schloss Sasuke seine Arme um den schmalen Körper. Naruto verkrampfte sich. Warum nahm er ihn in den Arm? Sollte er Naru-chan nach draußen lassen? "Es tut mir so leid. Es tut mir leid, dass ich nicht bei dir war. Es tut mir leid, dass ich dich alleine gelassen habe." Weinte Sasuke etwa? So wie es sich anhörte und so wie der Körper, der ihn im Arm hielt zitterte, musste der Schwarzhaarige wirklich weinen. Was war nur passiert? Woher kam dieser Wandel? "S-Sasuke?" Der Schwarzhaarige verstärkte den Griff um den Blonden. "I-Ich hätte eher fragen sollen, ich hätte nicht einfach alles hinnehmen sollen. Es tut mir so leid, Naruto, es tut mir leid." Der Blonde schloss die Augen. "Onii-chan? Sasuke weint. Bitte sei lieb zu Sasu-chan. Bitte hör nur einmal auf mich!" Naruto zitterte. Er konnte nicht mehr unterscheiden, ob er nun selbst zitterte oder ob Sasukes Zittern auch seinen Körper vibrieren ließ. In seinem Hals machte sich ein Kloß breit. Er konnte mit so was doch nicht umgehen. Er kannte nur die Einsamkeit und das Gefühl nicht wirklich zu existieren. In ständiger Angst irgendwann zu verschwinden. "Ich kann dir nicht verzeihen, Sasuke.", seine Stimme bebte. Der Körper, in dessen Armen er lag, verkrampfte sich. "Ich kann es nicht, da du nicht mein Herz verletzt hast, sondern Naru-" "Hör endlich auf damit!", schnitt ihm der Schwarzhaarige das Wort ab. Seine Stimme bebte. Sanft drückte Sasuke Naruto etwas von sich, um ihm in die Augen sehen zu können. Verzweifelte Augen sahen ihn an, gerötet von Tränen, die Naruto nicht wirklich verstand. "Hör auf dich und Naru-chan von damals zu unterscheiden. Du BIST Naru-chan." Naruto schüttelte den Kopf, trotzig und nicht willig sich mit einem sanften und liebevollen Wesen zu vergleichen, welches in seinem Inneren lebte. "Nein ich bin nichts weiter als eine Persönlichkeit, geschaffen um Naru-chan zu beschützen. Er wäre zu naiv, um in dieser Welt zu bestehen." "Weil er das Wissen eines Neunjährigen hat. Naruto, Menschen ändern sich, das heißt aber nicht, dass sie nicht mehr die Person sind, sobald sie erwachsen werden. Ist es nicht eher so, dass du Naru-chan erschaffen hast? Das nicht du in Wirklichkeit der richtige Naruto bist, dessen Schmerz nur etwas bewahren wollte, was ihn mit Japan, mit seiner Kindheit, mit mir verband?" Geschockt zog Naruto die Luft ein. "W-Was?" Sasuke sah, wie sich die Augen Narutos geschockt weiteten. Der Blonde in seinen Armen schien nicht einmal zu merken, dass er selbst weinte. Oder waren es seine Tränen, die auf Narutos Gesicht gefallen waren? Sanft wischte er ihm über die Augen. Doch er stand zu seinen Worten. Er hatte seine Bestätigung für die gespaltenen Persönlichkeiten. Und er war sich sicher, dass eine Seele die so verletzt war wie Narutos, einfach einen Schutz brauchte, etwas was ihn an die alten Zeiten erinnerte. Daher hing "Naru-chan" auch so sehr an ihm, Sasuke. Naruto hingegen konnte dem inneren Sturm nicht mehr standhalten. Verzweifelt klammerte er sich an Sasukes Shirt fest. Das schwarze Loch stand kurz davor ihn aufzusaugen, zu verschlucken um ihn nie wieder hinaus zu lassen. "Naruto-onii-chan? Du weißt wie es wirklich ist." Naru-chans Stimme hallte durch seinen Kopf. Wie.. Wie damals. "Nein, NEIN! So bin ich nicht, NEIN! Naru-chan ist der echte, Naru-chan ist Minatos Sohn, ich kann nicht... ich bin nicht, mir hat er das nicht angetan. Ich muss doch den beschützen, dem er das angetan hat!" Die Verzweiflung nahm überhand. Dieser Schmerz, dieser Schmerz, der ihn einfach nicht mehr Atmen lies. "Sasuke...." Die Wärme des anderen Körpers, der ihn immer fest gehalten hatte wenn ihm was weh tat. Dieser Mensch, der immer das für ihn darstellte, was er am meisten hasste, was ihn am meisten verletzt hatte, der, den er am meisten gebraucht hätte. "Naruto? Komm her." Sasuke zog ihn zurück in eine Umarmung, die ihm so viel gab. Den Halt, den er brauchte und den Schmerz, der ihn zerstörte. "Ich lass dich nicht mehr los, ich werd dich dieses Mal nicht mehr loslassen, hörst du? Wir schaffen das. Ich helf dir, dieses Mal lass ich dich nicht mehr los. Dieses Mal bin ich da bis zum Ende. Bitte, vergib mir. Vergib mir, dass ich dich alleine gelassen habe, bitte." Naruto schluchzte, warf seine Arme um Sasukes Hals, drückte sich fest an ihn. Naru-chan in ihm weinte, lies alles, was er für Sasuke empfunden hatte, auf ihn einwirken. Das alles lies seine Welt wild kreisen. Der Blonde wusste nicht mehr, wo unten oder oben war. Alles, was er fühlte, war der Körper vor ihm, der Mensch der ihn hielt. Kurama war weg und vielleicht würde er nicht wieder kommen. Doch er hatte Sasuke. Er hatte jemanden, der ihm helfen würde. Und auch wenn Kurama wieder kam. Sasuke konnte sie nur stärker machen. "I-Ich vergebe dir, aber lass mich nicht los. Egal was du tust, lass mich nicht alleine. Ich will nicht alleine sein." Naruto barg sein Gesicht in Sasukes Halsbeuge und lies den Tränen freien lauf. Und Sasuke wusste, er würde ihn nicht mehr gehen lassen. Shikamaru lehnte sich gegen den Türrahmen und lächelte leicht. Er hatte sich wirklich Sorgen gemacht, als er nichts von den beiden gehört hatte. Doch nun wusste er, dass endlich alles wieder gut werden könnte. Und er würde ihnen helfen. Was es auch kosten würde. Er würde versuchen sich mit Naruto anzufreunden und Sasuke zu unterstützen. Denn eines war Shikamaru klar: so leicht würde es nicht werden. Körperlich und emotional. +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Wütend knallte Nevia die Tür hinter sich zu. "Also gut Smithy, was sollte der Mist? Du weißt, was hier auf dem Spiel steht. Warum hast du dich von dem Kerl einspannen lassen?" Wütende, grüne Augen versuchten den Wissenschaftler aufzuspießen, der nur noch tiefer in seinem Sitz zusammen gesunken war. "Wir haben schon genug zu tun mit einem irren Attentäter in unseren Reihen." "Hey!", empörte sich Deidara, der zusammen mit Itachi und Tsunade an dem großen Konferenztisch saß. "Ist doch wahr. Also? Ich erwarte eine gute Ausrede, ansonsten knall ich dich noch in diesen Raum ab!" Tsunade seufzte und besah sich das zitternde Bündel vor sich. Das hier war definitiv der falsche Weg. "Miss Bennet? Darf ich Sie bitten mit der Befragung von Deidara weiter zu machen? Ich werde das hier übernehmen." Nevia warf der APLAA-Leitung nur einen giftigen Blick zu. "Er gehört zu meinem Leuten. Ich denke, ICH sollte lieber das hier bearbeiten. Akatsuki war Ihr Problem." Tsunade seufzte ergeben. "Das stimmt zwar, aber dennoch wirken sie sehr... emotional. Ich denke nicht, dass Sie für die Befragung in der richtigen Verfassung sind." Deidara seufzte ergeben. "Gut, dass sich keiner für mich verantwortlich fühlt." Itachi schnaubte nur abfällig. "Du hast mir schon genug Sorgen bereitet. Du hast mich beinahe in die Luft gejagt, von dir ganz zu schweigen. Mein Auto zerstört und mein Kuchen in eine Matschpampe verwandelt. Ich verlange Bestrafung! Wenigstens für das Letzte." Deidara verschränkte beleidigt die Arme. "Wenn ich das nicht getan hätte, wäre er entkommen. Tut mir ja leid, dass ich nicht wusste, dass du eine deiner Geliebten in deinem Wagen hattest." "Jungs?!" Tsunades strenge Stimme ließ beide zusammen zucken. "Wieder bei der Arbeit.", murmelte Itachi leicht beschämt. "Außerdem... ich musste es tun, ich hätte nicht nur dich, sondern auch Naruto in Gefahr gebracht." Diese Worte Deidaras schienen Smithy aus seiner Trance zu reißen. "Denkst du etwa, du wärst besser dran als ich?! Dass ich keine guten Gründe hatte, meinen Freund und Vertrauten zu hintergehen? Meine Arbeit aufs Spiel zusetzen und einen Jungen zu gefährden, den Minato und ich geschaffen haben?!" "Dann erklär mir warum?! WARUM SMITHY!" Der Mann auf der anderen Seite des Raumes atmete zitternd durch. "Dieses verdammte Schwein. Er.. Er hat meine Frau und meine Kinder." Schluchzend barg der Wissenschaftler sein Gesicht in seinen Händen. Nevia stockte und sah ihn geschockt an. "Aber wie... wie ist er an deine Familie heran gekommen? Wir haben doch alle Sicherheitsvorkehrungen verschärft nach der Sache mit Kushina." "Ich weiß es nicht. Herr Gott, ich weiß es doch nicht!" Smithy hatte von seinem gebrochenen Japanisch ins Englische gewechselt. Der verzweifelte Mann wusste nicht mehr, wo ihm der Kopf stand. Er machte sich solche Sorgen. Wer wusste, was dieses kranke Schwein seiner Familie antun würde, sollte er von seinem Scheitern erfahren. Wer wusste, was seine geliebte Frau und seine Kinder schon alles ertragen mussten. "Mein Junge ist erst neun. Erst neun. Gott Miss Bennet, denken Sie wirklich ich hätte es getan, wenn ich eine Wahl gehabt hätte? Er wird sie umbringen. ICH WERDE MEINE FAMILIE NIE WIEDER SEHEN!" Nevia ließ sich auf einen der Stühle fallen und sah auf den Boden. Wozu war denn das Schutzprogramm der CIA gut, wenn sie am Ende doch niemandem helfen können. Itachi erhob sich langsam und ging zu dem Mann hin, redete sanft auf ihn ein. Er versuchte Smithy zu beruhigen. Jede Aussage gegen diesen Kerl könnte weiterhelfen. Hier ging es nicht mehr nur um Naruto. Wenn er an die Familie eines CIA-Wissenschaftlers heran kam, dann wäre jede Familie in Gefahr. "Dieses Schwein wird nicht lange warten und ruhig sitzen. Mr. Smith, Sie waren nur eine seiner Spielfiguren. Sein nächster Schachzug ist schon lange gemacht worden. Wer weiß, ob er nicht von Anfang an geplant hatte, dass sie scheitern." Smithy sah wütend auf und blickte Deidara hasserfüllt an. "Was weiß jemand wie DU schon wie ich mich fühle, wie sich die Menschen fühlen, die ihr auf dem gewissen habt. Wie deren Familien sich fühlen? Ich würde alles dafür geben meine Familie zu schützen und ich habe versagt." Deidara presste die Lippen zusammen. "Nur weil ich Attentäter bin, heißt das noch lange nicht, dass ich kein Gewissen habe. Ich mache mir ständig Gedanken um die Menschen, die dabei sterben. Aber wie Sie habe ich nicht wirklich eine Wahl. Früher wollte ich sie nicht, heute wünschte ich, ich hätte in einigen Dingen anders agiert und reagiert. Aber dieser Kerl ist bei weitem nicht das Schlimmste, was uns passieren könnte." Tsunade sah den Blonden fragend und alarmiert an. "Was könnte schlimmer sein, als diesen Kerl hier in Japan zu wissen?" Deidara sah auf den Boden. Itachi sah seinen Geliebten stumm an und seufzte. "Bitte, Dei-chan, was ist los?" Deidara sah Itachi reuevoll an. "Bist du mir noch böse wegen dem Wagen und deiner Torte?" Itachi stockte. Der Schwarzhaarige konnte es einfach nicht fassen. "Deidara, dir ist hoffentlich klar, dass du wichtiger bist als eine dämliche Torte und ein Haufen Blech!" Der Blonde schmunzelte leicht. "So wie du reagiert hast, hatte ich so meine Zweifel." Itachi schnaubte nur abfällig. "Ich stand neben dir bei einer Bombe und war bereit mich mit dir in die Luft zu jagen. Also was für ein Liebesbeweis brauchst du noch um zu sehen, dass DU das bist, was für mich zählt?" "Und ich halte dich dafür immer noch für verrückt." "Da bist du nicht der Einzige...", murmelte Tsunade leise vor sich hin. "Deidara, was ist los?" Deidara sah aus dem Fenster und seufzte. Er hatte schon zu viel verraten. Der CIA und APLAA nun diese Information in die Hand zu spielen kam einem Hochverrat gleich. Er würde den Mann verraten und verkaufen, der ihn aufgezogen hatte wie einen eigenen Sohn. Der ihm alles beigebracht hatte, was er für seine Bombenausbildung brauchte. "Tokyo wird ein Problem bekommen. ER ist auf dem weg hier her. Er wird Jagt auf Naruto machen, und dass wird wirklich unschön." Verwirrte Blicke waren auf dem Blonden gerichtet. Selbst Smithy hatte seine Aufmerksamkeit voll und ganz auf den Blonden liegen. Deidara sah die Menschen im Raum ruhig an. "Madara Uchiha ist auf dem Weg hier her. Unser Mr. X hat Akatsuki beauftragt Naruto zu finden und wenn Madara etwas haben will, dann bekommt er es auch. Wenn der Kerl hinter Naruto her ist, dann hat er mit dem Auftrag und der Höhe des Gehalts Madaras Aufmerksamkeit geweckt. Es wird merklich unschön werden und wenn es sein muss, wird ein Krieg um den Jungen und seinen Fuchs geben." Nevia sackte in sich zusammen. "Subject Zero ist das wertvollste Versuchsobjekt der CIA... In seinem Blut sind mehr Verschlüsselungen für den Einsatz von militärischen Medikamenten, als man sich vorstellen kann. Wenn Naruto in die falschen Hände gerät, wird es für uns alle gefährlich. In seinem Blut liegt der Schlüssel zu der Zukunft amerikanischer Kriegsführung. Selbst mit den Wirkstoffen der Antikörper im Blut, ist nach all den Jahren mehr zurück geblieben als wir wünschen." Deidara nickte leicht. "Wenn das Schwein ihn bekommt ist es eine Sache, aber es wäre nichts, womit wir nicht umgehen könnten. Madara ist das wirkliche Problem. Wir müssen handeln und das schnell!" Tsunade faltete die Hände und presse die Handflächen zusammen. Ihr Blick war stur auf den Tisch gerichtet. Sie wirkte tief in Gedanken. Nevia hingegen brachte nach ihrem Schock wieder ein Grinsen auf die Lippen. "Na gut... Er will einen Krieg? Den kann er haben. Nichts nimmt mir den Jungen weg und er wird dafür büßen, was er mit Smithy Familie getan hat." "Redest du nur von Mr. X? Oder gilt das auch für Madara?" Nevia zuckte mit den Schultern. "Beide. Wir sind die CIA, die Elite der USA, eines der mächtigsten Organe dieser Welt. und auch wenn unsere wandelnde, blonde Bombe diesen Patriotismus nicht mag, wir werden als die Elite nicht untergehen!" Entschlossen erhob sich Nevia wieder von ihrem Stuhl. "Wo willst du hin?" Itachi sah sie fragend an. "Ich werde Anrufe tätigen und einkaufen, wie es sich für eine Frau gehört. Und keine Sorge, Smithy. Alles wird gut. Du wirst deine Familie wieder bekommen!" Etwas an dieser Frau ließ keinen daran zweifeln, dass sie dieses Wort halten konnte. Und ganz still bei sich dachte Deidara an die Zeit zurück, in der er anfing gegen dieses System an zu gehen. Vielleicht hatte Itachi recht. Vielleicht hätte er einfach nur zuhören müssen, einfach einen anderen Weg an die Behörde finden müssen. Er fing an zu glauben. Zu glauben, dass er wirklich etwas bewegen konnte ohne Unschuldige dabei zu verletzen. Er würde alles tun um Itachi, Naruto und seinetwegen auch die beliebtesten Confiserien Tokios zu beschützen. Nichts und niemand würde seinen geliebten Schwarzhaarigen verletzen. Er würde für eine glückliche Zukunft kämpfen, wo für sie alle ein Platz war. Selbst für jemanden wie ihn. ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Wütend trat Hidan gegen eine der zerstörten Wände des alten Akatsuki Hauptquartiers. "Was zum Teufel hat diese blonde Schwuchtel nur getan? Sie dir diese Scheiße an!" Kakuzu saß einfach nur ruhig auf einen der verbrannten Wände und seufzte. "Das hier wird Millionen kosten. Wenn dieses Schwein sich nicht schon in die Luft gejagt hätte..." Erfreut darüber einmal keine Zurechtweisung wegen seiner Ausdrucksweise zu bekommen, grinste Hidan seinen Partner an. "Jo Alter, ich hätte den auseinander genommen. Darauf hätte sich Blondie freuen können." Kakuzu schnaubte abfällig. "Du weißt doch, dass der kleine Madaras Liebling war. Ihn zu Opfern wäre dein Todesurteil gewesen. Aber was kümmert mich das. Der Kerl ist nichts mehr außer Asche auf diesem Boden." Wütend stapfte der Jashinist auf dem Boden herum, so als würde er hoffen, dass auch nur eines dieser Partikel Deidara gehörte. Das Klingeln von Kakuzus Handy ließ ihn kurz aufhorchen. "Boss?" Kakuzu nickte leicht. "Wir sollen zum HQ3b kommen. Ich befürchte, wir haben Ärger." "Vermisst unser großer, böser Herr etwa sein Haustier?" "Beweg dich einfach. Ich habe keine Lust als Pains Zielscheibe zu gelten." Im Hauptquartier 3b herrschte Aufregung ohne Aussicht auf Besserung. Sasori saß gelangweilt auf seinem Platz und beobachtete das Geschehen um sich herum. So viel Lärm. Und nun mussten sie warten. Warten darauf, dass diese Idioten wieder zurückkommen. "Ich kann's einfach nicht glauben, dass er sich unabsichtlich in die Luft gejagt hat. Deidara wusste doch bisher immer was er tat." Konan konnte immer noch nicht fassen, was passiert war. Dass sie wirklich Deidara verloren hatten, war ein heftiger Schlag in die Magengrube gewesen. Die Bomben und Attentate des Blonden waren eine der Haupteinnahmequellen der Organisation. Der Blonde war jahrelang darauf vorbereitet worden und nun das. Sasori kannte Deidara lange genug und wusste, was der Kleine damit bezwecken wollte. Itachi Uchiha aus der Schusslinie bekommen. Es war Pains Schuld gewesen, dass sie nun ohne Bombenleger auskommen werden müssten. Hätten sie dem Blonden nicht gedroht, wäre ihnen einiges erspart geblieben. Kisame schnaubte abfällig. "Ich denke nicht, dass es unabsichtlich war. Seine Werkstoffe waren gut verpackt und gelagert. Das Ding war eines unserer Hochsicherheitstrakts. Der hat das mit purer Absicht gemacht." "Egal ob Absicht oder nicht, von dem Kerl ist nichts mehr über." Hidan und Kakuzu betraten den Raum und steuerten direkt ihre Plätze an. Pain sah erstaunt auf. "Nichts? Kein bisschen? Keine Leiche?" Hidan zuckte nur mit den Schultern. "Aber das geht doch nicht. Was ist da hoch gegangen, dass nichts über ist? Oder die Polizei hat was gefunden und mitgenommen..." Pain grübelte weiter und sah zu Konan, die nur mit den Schultern zuckte. "Müsste dann nicht eine große Anzeige in der Zeitung gewesen sein?", fragte sie zweifelnd nach. Kisame schnaubte. "Ich wette der Kerl lebt nun glücklich und zufrieden bei seinem Loverboy. Der hat uns doch verarscht!" "Egal jetzt. Wir haben einen Termin mit unserem Kunden. Der mit dem Jungen, den er schon lange haben wollte. Setzt eure Masken auf. Um den Blonden kümmern wir uns später." Kurze Zeit später klingelte der bekannte Skypeton und Pain nahm das Gespräch entgegen. "Wie sieht es aus, seid ihr mit meinem Auftrag weiter gekommen?", ertönte die eindeutig mit einem Stimmentransposer verstellte Stimme von der anderen Seite. "Leider nicht. Wir... Hatten einige Komplikationen." "Komplikationen? Bei einer Gruppe wie der Ihren? Ich bin enttäuscht." Pain presste die Lippen aufeinander. Sie hatten noch nie versagt. Er war nur froh das Madara nicht da war. Das Versagen der letzen Tage würde sie sicher teuer zu stehen kommen. "Ich verlange Ergebnisse, oder ich sehe mich gezwungen das ganze weniger friedlich abzuwickeln!" Die Stimme des Mannes klang gereizt. Irgendwas war doch an der ganzen Sache faul. Bevor Pain nachfragen konnte oder sich auch nur einen weiteren Gedanken um diesen Kerl machen konnte, hörte er leise Schritte, die sich näherten. "Keine Sorge, meine Leute werden sich schon um den Jungen kümmern. Überlassen sie es uns, jetzt... bin ICH ja hier!" Erschrocken fuhr Pain herum. Das konnte doch nicht... Das durfte einfach nicht sein? "M-Madara!" ++++++++++++++++++++++++++++++++ Geschockt sah Kurama auf den Bildschirm. Was spielte sich denn da ab? Naruto? Arm in Arm mit Sasuke? Er hatte natürlich das Gespräch dank seiner Livestreamschaltung mit gehört aber das da... Er hätte nicht gedacht das Sasuke zu so einer ehrlichen Entschuldigung fähig wäre... Und auch hätte er nie gedacht, das Naruto zu so einer Umarmung fähig wäre. Er musste hier raus. Der Junge brauchte ihn, brauchte ihn dringender denn je. Er durfte sich doch nicht verlieren. Der Fuchs sah sich murrend um. "REEPER!" "Ja, ja, ja, hetz mich nicht!" Reeper tauchte langsam aus dem Schatten der Kammer auf. Über seiner Schulter hing eine... "Eine Kettensäge? Was willst du denn damit. Und viel wichtiger, wo hast du das Ding her?" Reeper zuckte nur mit den Schultern und kicherte vergnügt. "Wer, wie, was weiß Obi! Glaubst du ohne vernünftigen Baumarkt hätten wir hier alles erschaffen können, so wie es ist?. Außerdem ist das hier nicht irgendeine Kettensäge, sondern eine Kettensäge von Bosch!" Enthusiastisch zog der Tod im Clownskostüm an dem Seil und startete die Säge. "Dieses Mal wird rohe Gewalt gewinnen!" Kaum berührte das Sägeblatt die Gitter, war sie umhüllt von den blauen Blitzen. Und tatsächlich, die Säge überstand die Blitze. "Ja, du kannst es schaffen. Go Reeper, Go!" Das Zischen der Blitze klang beinahe wütend in Kuramas Ohren wieder. Und dann... "Irgh! Wenn ich schon dachte Antikörper riechen widerlich wenn sie geschmort wurden, dann muss ich mich nun korrigieren. Du stinkst bei weitem schlimmer!" Reeper lag dampfend am Boden. "Aber es war doch eine Bosch!" Kurama seufzte. "Verlass dich niemals auf Marken und Werbungen...!" Entschlossen stand Reeper wieder auf. "Du hast recht! Ab jetzt keine Markenprodukte mehr, sondern reine Muskelkraft!" Damit zückte der irre Tod sein Apple iPhone und rief im Wunderland in Narutos Inneren an. "Humpty Skeleton? Schnapp dir die anderen, ich brauch euch hier. Ja, ja, ich hol euch ab, bei deinem Orientierungssinn landest du noch in der falschen Bewusstseinsebene. Jaaa, wir bleiben per What’s app in Kontakt. Bis gleich!" Breit grinsend wandte sich Reeper dem armen Fuchs zu. "Keine Sorge, wir holen dich daraus!" Damit war Reeper verschwunden. Und Kurama? Dem armen Fuchs blieb nichts anderes übrig als weiter auszuharren. "Ich fass es nicht... Bosch Kettensäge! Der Kerl hat vielleicht Nerven!" Kapitel 14: zwischen Realität und Wahn -------------------------------------- Leise tropfte Wasser von der rissigen Decke. Tropf. Tropf. Tropf. Es machte Pain beinahe wahnsinnig. Es kam ihm vor, als würde er hier seit Stunden vor Madara sitzen, ohne dass auch nur einer ein Wort sprach. Er wusste genau, dass dieser Mann vor ihm gefährlicher war, als jeder andere Mensch auf diesem verfluchten Planeten. Der Mann vor ihm war ein Teufel. Ein Teufel, der auf die Erde kam um sie ins Chaos zu stürzen. Tropf. Tropf. Tropf. Konnte dieser verdammte Regen nicht aufhören? Hatte dieser Teufel ihn beschworen, um ihn eine ziemlich einfallslose Variante der chinesischen Wasserfolter durchleben zu lassen? Mit dem kleinen Unterschied, dass das Wasser ihn nicht berührte. Doch allein dieses Geräusch machte ihn nervös. Er hätte mit einem aggressiven Madara gerechnet, der ihn den Kopf abreißen würde wegen Deidara. Doch bisher hatte Madara kein Wort gesagt. Mit einem Befehl hatte Pain die anderen hinausgeschickt. Spätestens als der Schwarzhaarige hinter ihm gestanden hatte, wusste er, dass Madara mit ihm alleine reden wollte. Und nun? Der Teufel stand vor ihm, beobachtend, abwartend. Doch für Pain war er wie eine lauernde Bestie, die sich jeden Moment von der Wand lösen konnte, um ihm die Kehle durchzubeißen. "Warum so nervös, Pain?" Pain zuckte zusammen. Nach der langen Stille hatte er nicht damit gerechnet, dass Madara sobald reden würde. "Ich... ." Pain stockte. Wie sollte er anfangen? Am besten nichts verschweigen. Am besten direkt drauf zu. Augen zu und durch. "Ich habe versagt. Deidara... ." Madara lachte humorlos auf. Diese Lache vibrierte in Pains Körper wieder. Der öffentliche Leader der Akatsuki konnte einfach nichts dagegen tun. Er zitterte, versuchte sich einzureden, dass es an der Kälte lag. Doch in Wirklichkeit war ihm bewusst, dass seine Angst von dem Wesen vor ihm kam. "Deidara. Ja, ich habe dir meinen Schüler anvertraut, Pain. Meinen Sohn im Geiste, und du? Du lässt dir so leicht auf der Nase herumtanzen. Habe ich dir keine Strenge beigebracht?" Pain stockte. Auf der Nase herumtanzen? Wusste er nicht, dass Deidara bei seiner letzen Aktion in die Luft geflogen war? "Madara, du weißt, dass Deidara die Explosion nicht überlebt hat?" Der Schwarzhaarige zog eine Augenbraue nach oben. "Warum sollte Deidara sich sprengen? So weit ich weiß bestand dazu kein Grund." Pain presste die Lippen aufeinander. "Wie lange hast du schon nichts mehr von ihm gehört?" Madaras Augen verengten sich gefährlich. "Seit zwei Wochen." Pain stockte. "Und das Jahr davor? Er hatte auf einmal jeden Kontakt abgebrochen und..." Der Schwarzhaarige schenkte Pain ein überhebliches Grinsen. "Er hatte sich zurückgezogen, ja, doch stand er stets mit mir in Kontakt. Und nun? Wo ist er jetzt?" "Er hat sich mit seinen Materialien in die Luft gesprengt!" So langsam wurde Pain wütend. War Madara zu stur um es einzusehen, dass sie ohne den Blonden weiter machen mussten? "Was für ein Grund sollte er haben, Yahiko?" Pain zuckte bei der Nennung seines bürgerlichen Namens zusammen. "Er... Er hat sich wohl für seinen Lover entschieden.", murmelte er leise, als wäre er nicht sicher ob es eine so gute Idee war Madara einzuweihen. Madara schnaubte abfällig. "Deidara? Verliebt?" Er spukte das Adjektiv aus, als wäre es eine giftige Brühe, an der er sich seine Geschmacksnerven verbrannt hatten. "Das ist lächerlich. Er hat solch niederen Gefühlen abgeschworen. Deidara verflucht diese schwachen Selbstmörder, die sich wegen einer Geliebten in die Luft jagen! Er hasst diese Wörter, verabscheut jedes menschliche Individuum! Ich habe ihn gelehrt, wie dich! Vergiss nie, wem ihr alles zu verdanken habt." Zuerst wütende Rufe, das Letzte in einem sanften, liebevollen, kalten Ton, wie er ihn von Madara gewohnt war. "Ich vergesse niemals. Deidara hat vergessen. Vergessen wofür wir stehen. Lass mich es wieder gut machen, Madara. Ich werde dich nicht noch einmal enttäuschen. Bitte!" Pain ließ sich auf die Knie fallen, verneigte sich vor seinem "Schöpfer", dem er sein Leben, seine Existenz, seinen Namen verdankte. "Pain, du bist das Kind des Schmerzes. Geboren um dieser Welt den Schmerz zu lehren, den wir seit unserer Geburt spüren. Doch Deidara war das Licht, welches die Menschen wachrütteln sollte. Ohne dieses Licht fehlt etwas in unserem Plan für Ragnarök." Der junge Mann schloss zitternd die Augen. Ihm war bewusst, was Deidara für Madara war. Jedes ihrer Attentate entstammte seiner Feder. Jedes einzelne dazu geschaffen, um den Menschen die Augen zu öffnen. Sie kämpften für eine Welt, in der selbst Ausgestoßene wie sie eine Chance hatten. In der keine Seele verurteilt und in ihrem Schmerz alleingelassen wurde. Wie konnte Deidara sie nur verraten? Wie konnte er sie so hintergehen? Ihren Schöpfer die Stirn bieten und sich in einem seiner Lichter opfern. "Wir werden jemanden anderen finden. Jemanden der Deidaras Position übernehmen und sie voller Stolz und Ehrgefühl ausführen wird." Pain ließ seine Stimme fest und entschlossen klingen. Er durfte keine Schwäche zeigen. Schmerz und Leid, aber keine Angst. Er war der Schmerz der Welt, geschaffen um in den Menschen den Schmerz zu wecken, den sie seit Jahren spürten. "Nein! Es wird Deidara sein, oder keiner!" Hart und unerbittlich hallte Madaras Stimme in der Halle wieder. Pain konnte es nicht glauben. War dieser Mann so blind? "Aber..." "Kein aber, Yahiko! Wenn du wirklich glaubst, dass Deidara tot ist, dann sollte ich überlegen jemanden mit annehmbareren Fähigkeiten zu suchen. Vielleicht bist du es, der ersetzt werden sollte?" Madara ließ die Frage verspielt wirken, doch Pain wusste wie ernst es ihm war. Es ging nicht in seinen Kopf. Deidara war unauswechselbar, aber er konnte ausgewechselt werden, wie es diesem Teufel beliebte? Hatte Madara nicht eben noch gesagt, jeder von ihnen wäre einzigartig in seiner Funktion? Dann realisierte er worauf Madara hinaus wollte. "Er lebt. Er hat uns verraten? Die Bombe war absichtlich bei uns im Lager gezündet worden?" Unbeschreibliche Wut kochte in ihm hoch. Diese verdammte blonde Schlampe hatte sie also wirklich verraten. Daher ihr wichtigstes Lager! "Ja, er lebt. Gefangen in einer Illusion. Ich bin hier, um Deidara wieder daran zu erinnern WO sein Platz ist. Und dann dieser andere blonde Junge, hinter dem unser mysteriöser Auftraggeber her ist. Was hat es wohl mit ihm auf sich, frag ich mich. Ah, ja, natürlich. ER hat keine weitere Verwendung für den Kleinen, als seinem perversen Spieltrieben nach zu gehen. Pain, mach dich bereit. Stell den Jungen unter Beobachtung. Er enthält ein Geheimnis, welches der Welt besser nicht zur Verfügung stehen sollte. Er könnte einer unserer Quellen zu der Macht sein, die ich seit meiner Geburt in mir trage. Dieser Junge ist besonders. Naruto Uzumaki" Pain sah leicht verwirrt auf. "Du... Du willst den Jungen für dich?" Madara nickte leicht. "Oh ja. Und dieser Perverse wird unsere Freikarte zu ihm sein. Erst der Junge, dann Deidara. Lass meinen Sohn in dem Glauben sicher zu sein. Er wird schon sehen, welche Seite die bessere für ihn ist. Bereiten wir alles vor. Erhebe dich Pain, wir haben eine Menge Arbeit. Es wird Zeit, den Regierungen dieser Welt unseren Zorn zu zeigen!" Ragnarök war nah. ++++++++++++++ Unruhig wälzte sich Naruto von einer Seite zur anderen. Er konnte einfach nicht schlafen. Sasuke und er hatten sich vertragen. Das glaubte er wenigstens. Aber sollte er diesem Frieden trauen? Sein Körper erzitterte bei dem Gedanken an das Gefühl im Arm gehalten zu werden. Sasuke hatte ihn so fest gehalten. So fest, dass es ihm selbst jetzt noch die Kehle zuschnürte. Was war das für ein Gefühl, ganz tief in seinem Inneren? Noch nie hatte er etwas Ähnliches gefühlt. Sasuke. Bis vor kurzen war ihm noch schlecht geworden bei der Erwähnung des jüngeren Uchiha und nun? Sasuke. Sein Herz raste förmlich, allein beim Gedanken an dem Schwarzhaarigen. Er wollte darüber reden. Doch mit wem? Naru-chan schlief schon lange und Kurama war weg. Kurama war ansonsten seine Stütze, alles an dem er sich hatte festhalten können. Es schmerzte ihn, seinen besten Freund verloren zu haben. Er hoffte, dass sein Erzeuger alles wieder richtig hinbiegen würde. Minato hatte doch bisher immer alles wieder in Ordnung gebracht. Tief im Inneren spürte er eine gewisse Unruhe. Eine Unruhe, die nicht ganz zu dem Hochgefühl passen wollte, welches er in Verbindung mit den Gedanken an Sasuke verspürte. Was war nur los? Er sah auf die Uhr und fing an zu zittern. Gleich Mitternacht... gleich... ihre Zeit... Oh Gott, lieber Gott, lass sie nicht kommen. Bitte nicht SIE! Jede Nacht betete er, dass sie ihn endlich in Ruhe lassen würde. Sie kam nicht jede Nacht, aber in der letzen Zeit immer öfter. In der APLAA schien er sicher gewesen zu sein. Und hier? Warum kam sie so oft hier her? Normalerweise wehrte Kurama sie ab. Er erinnerte sich dunkel an die Kämpfe gegen dieses Wesen, welche Kurama zu Beginn ihrer Verbindung geführt hatte. Kurama war immer sein Schutz gewesen, der Schutz, der ihn von Allem negativen fern gehalten hatte. Selbst die schmerzhaften Tests zur Erprobung des Medikamentes hatte Kurama für ihn übernommen. Der Fuchs hatte jeden Schmerz von ihm ferngehalten. Narutos Körper erzitterte. War es der Gedanke an die Experimente? Nein, nein, da war noch etwas Anderes... Auf einmal hatte er das Gefühl, als würde die Temperatur im Zimmer rapide sinken. Erneut erzitterte sein Körper. Ach, wenn doch nur die Kälte in diesem Raum daran Schuld wäre. Naruto hörte ein leises Kratzen an der Zimmerdecke. Röchelnde Laute und das Knacken von gebrochenen Knochen. Ihm stieg der ihm wohlbekannte Gestank von verwesenem Fleisch in die Nase. Langsam öffnete er seine Augen und starrte in die leeren Höhlen, die von der Decke herab zu ihm starrten. "Warum lässt du mich nicht in Ruhe? Warum tust du mir das an? Verschwinde." Leise gehauchte Worte, die keinerlei Wirkung zeigten. Langsam ließ sich seine Mutter tiefer zu ihm runter, streckte ihre Hände nach dem Jungen im Bett aus. Panik stieg in ihm auf. Doch wen sollte er um Hilfe bitten? Er war doch alleine. Und er selbst musste Naru-chan nun schützen. "Was ist wenn nicht Naru-chan sondern du der wahre Naruto bist? Wenn Naru-chan nur von dir erschaffen wurde, um etwas aus der Zeit zu behalten, in der du glücklich warst? Etwas, was dich an Japan, an mich erinnern sollte?" Naruto riss die Augen auf. Wo kam das her? Wer? "S-Sasuke...", hauchte er leise. Ja, das waren die Worte, die Sasuke ihm noch vor wenigen Stunden gesagt hatte. Sasuke. Seine Mutter lies ein gurgelndes Geräusch ertönen, spuckte geronnenes Blut auf seine Bettdecke und auf sein Gesicht. Langsam, schleichend zog sie sich über die Zimmerdecke und ließ sich neben seinem Bett zu Boden fallen. Das Krachen, als der Körper auf dem Boden aufschlug, und das Geräusch der zertrümmerten Knochen ließ in ihm eine übermächtige Übelkeit aufkommen. Angewidert wischte sich Naruto das Blut vom Gesicht. Zitternd, nicht fähig ein Wort zu sagen. Sasuke... Sasuke bitte hilf mir! Seine blutverschmierte Hand ballte sich zur Faust. Er kniff die Augen zusammen und presste die Lippen aufeinander. Er wollte doch nur, dass sie endlich verschwand! Er spürte wie eine Hand sich langsam unter seine Bettdecke schlich, nach ihm greifen wollte. Naruto stockte der Atem, sein Brustkorb schmerzte und seine Augen fingen an zu brennen. Sasuke. Sasuke...! "SASUKE!" Der Schrei hatte seine Kehle verlassen, ohne dass er wirklich etwas dafür tun musste. Die Hand hielt inne, so als könnte das Wesen nicht verstehen, warum er nicht nach dem ihr so verhassten Wesen in Naruto gerufen hatte. Auf einmal war von nebenan ein Poltern zu hören. Sasuke war wohl mehr aus dem Bett gefallen als gesprungen. Hastig wurde die Tür von nebenan geöffnet. Sasuke konnte nicht wirklich schlafen. Als er dann auf einmal Narutos Schrei gehört hatte, war er so schnell aufgesprungen, dass er glatt über Shikamarus Futon gestolpert war. Nun stand er vor Narutos Tür und konnte sich nicht wirklich entscheiden, ob er einfach in Zimmer stürmen sollte oder nicht. "Naruto? Alles in Ordnung?", fragte er vorsichtig nach und griff an die Türklinke. Erschrocken zog er seine Hand wieder zurück. Das Metall war eiskalt, als hätte es stundenlang im Eisschrank gelegen. Was war hier los? Als keine Antwort kam, zog er die Tür auf und blieb versteinert im Türrahmen stehen. Dunkle Augenhöhlen starrten ihn an. Das Wesen richtete sich knackend auf und war mit einem Schrei verschwunden. Sasuke zitterte und starrte wie versteinert auf die Stelle, auf der er eben noch das gesehen hatte, was rein aus rationeller Sicht komplett unmöglich war. Was war das? Und wollte er wirklich wissen, was oder wer das eben war? Dann wurde ihm siedendheiß klar, weshalb er hier überhaupt auf der Schwelle stand. "N-Naruto?" Die Gestalt im Bett richtete sich zitternd auf. Das Licht des Flurs erhellte das Gesicht des Blonden. Nasse Spuren zogen sich über seine Wangen und in seinen Augen war eine Verzweiflung zu sehen, die Sasukes Herz brechen ließ. Vorsichtig ging er auf den Blonden zu, ging vor dem Bett auf die Knie, als wollte er die Stelle, an der das Wesen gestanden hatte, überprüfen. Leicht strich er über den Teppich. Da war nichts... "Was war das?" Er sah auf, blickte in Narutos Gesicht, dessen Augen sich geschockt weiteten. "Du... hast sie gesehen?", schluchzte er verzweifelt auf. "Du hast sie gesehen!" Stürmisch ließ Naruto sich in Sasukes Arme fallen. Geschockt und verwirrt hielt Sasuke den Jungen in seinen Armen fest. "Du hast sie gesehen. Sie war wirklich hier... Oh mein Gott, sie ist real, fucking beast, sie ist real... Sasuke.. Hilf mir bitte!" Naruto weinte hemmungslos. Der Teen schien einen noch größeren Schock erlitten zu haben als Sasuke selbst. Schmerzlich schloss Sasuke die Augen, zog Naruto enger an sich. "Ich bin hier, beruhig dich bitte wieder. Naruto, bitte... " Vorsichtig strich der Schwarzhaarige durch die blonden Haare. Langsam schien sich das zitternde Bündel in seinem Arm zu beruhigen. "Sasuke?" "Hm?" "D-Darf ich bei dir schlafen? Ich will nicht hier drin sein. Sie kommt nur hier her und wenn ich alleine bin..." Sasuke schloss die Augen, schien darüber nachzudenken. "Komm, mein Bett ist groß genug. Ich hoffe wir haben Shikamaru nicht aufgeweckt." Der Schwarzhaarige zog den Blonden auf die Beine und stützte ihn leicht. "Geht's?", fragte er besorgt. Naruto nickte und lehnte sich leicht an ihn. "Mit Kurama wäre mir das nicht passiert. Er hätte sie aufgehalten, sie verjagt... Nun setzt es diesem Körper zu. Ich bin einfach nur froh wenn das Ganze vorbei ist." Sasuke zog den Blonden in eine weitere Umarmung und hielt ihn fest an sich gedrückt. "Sag das nicht. Komm, lass uns morgen darüber reden. Ich pass heute Nacht auf dich auf." Damit führte er Naruto aus dessen Zimmer. "Vorsicht, wie gesagt, Shikamaru schläft auf dem Boden." Naruto stieg mit Sasuke über den Körper, der auf dem Boden lag und legte sich mit ihm ins Bett. "Das er nicht aufgewacht ist...", flüsterte Naruto leise. Sasuke zuckte nur mit den Schultern. "Frag mich nicht... So wie du geschrien hast, wundert es mich auch." Naruto zuckte leicht zusammen. "Sorry, ich..." "Hör auf dich zu entschuldigen. Wo ist denn der vorlaute, arrogante Arsch abgeblieben?" Sasuke konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Naruto schnaubte leise. "Er liegt doch neben mir." Schnaubend zog Sasuke den Blonden zu sich. "Komm her und halt die Klappe." Seufzend kuschelte sich Naruto weiter an den Schwarzhaarigen an. "Du weißt, dass Kurama dich umbringen wird, wenn er dich so nah bei mir erwischt?" Wieder schnaubte Sasuke nur abfällig. "Der soll sich nicht so aufregen und sich lieber an mich gewöhnen. Wie gesagt, so schnell wirst du mich nicht wieder los!" Schweigend schloss der Blonde die Augen. Es war seltsam jemanden zu haben, mit dem er so darüber reden konnte. Auf einmal war der Blonde wirklich froh, sich Sasuke geöffnet zu haben. Vielleicht konnte doch noch alles gut werden. +++++++++++++++ Deidara lag auf dem Bett und las eines von Itachis Büchern. Wie konnte sich ein Mensch nur freiwillig Kafka antun? Seufzend schlug er das Buch "Das Urteil & andere Erzählungen" zu und streckte sich einmal ausgiebig, lauschte dem gleichmäßigen Rauschen der Dusche. Auch wenn Itachi und er fürs Erste in eine kleine Wohnung auf der anderen Seite der Stadt gezogen waren, so musste er sich doch eingestehen, dass es besser nicht hätte enden können. Je nachdem wie seine Hilfe im Kampf gegen den Terrorismus ausfallen würde, würde sich sein Leben vielleicht irgendwann normalisieren. Es war seltsam nicht mehr vor dem Gesetz zu fliehen. Nun war er auf der Flucht vor seiner alten "Familie". Und auch wenn die wohl aktuell andere Probleme hatte, als sich davon zu überzeugen, dass er wirklich in den Flammen umgekommen war, so wusste er doch tief im Inneren, dass er vor seinem "Vater" nicht so einfach davon rennen konnte. Sollte er Itachi davon erzählen? Von der wahren Berufung die Madara in den Akatsuki sah? Seufzend fuhr er sich durch die Haare. Der Schwarzhaarige war schon viel zu tief in diesen Sumpf hineingeraten und eigentlich wollte er nichts mehr, als ihn von allem fern zu halten. Auf der anderen Seite war es natürlich nicht fair. Itachi hatte nach alldem zu ihm gehalten, hatte sich für ihn eingesetzt, war bereit gewesen sein Leben zu opfern und das alles nur um mit ihm zusammen zu sein. Was sollte er nun machen? Er hatte Madara schon erwähnt, doch nun alles zu erzählen, wäre das nicht gegen seine Natur? Er wusste, dass Akatsuki nicht nichts weiter war, als eine Terrororganisation, die bei weitem mehr Einfluss hatte als viele andere Organisationen, die durch die Medien nach oben gepuscht wurden. Die beiden Organisationen arbeiteten zusammen, aber im Gegensatz zu bekanteren Terrororganisationen, die sich in Amerika festgebissen hatten, wie eine Zecke in ihren Wirt, hat Akatsuki es direkt auf die Menschheit abgesehen. Und Madara hatte die Eigenschaft seine Partner auszunutzen und wegzuschmeißen, wenn er sie nicht mehr gebrauchen konnte. Den Einzigen denen er "treu" war, wenn man es denn Treue nennen konnte, waren seine eigenen "Kinder", zu denen Deidara selbst gehörte. Dieses Beziehungschaos, welches innerhalb der Organisation herrschte und welches Madaras Kinder an ihn band, würde nun auch auf Naruto zukommen. Aktuell war der Junge zu labil. Deidara mochte Naruto wirklich. Für ihn war der Junge etwas, was er beschützen wollte. Er hatte ihn in der kurzen Zeit wirklich lieb gewonnen und hoffte inständig, dass er ihn beschützen konnte. Vielleicht täuschte er sich aber auch und Madara war gar nicht hinter Naruto her... Auf einmal vibrierte sein Handy. Er hatte eine E-Mail erhalten... Wollte Nevia etwa immer noch etwas wissen? Hatte er sich heute Nachmittag nicht schon genug den Mund fusselig geredet? Murrend nahm er das kleine Telefon in die Hand, klappte es auf und erstarrte. Itachi kam frisch geduscht ins Schlafzimmer und sah seinen Blonden geschockt auf dem Bett sitzen und auf sein Handy starren. "Was ist los? Lässt dich Nevia immer noch nicht in Ruhe? Die Frau ist doch wirklich anhänglich. Schreib ihr einfach zurück, dass wir beschäftigt sind und sie wird sich ärgern doch keine Wanzen und Kameras versteckt zu haben." Grinsend suchte der Schwarzhaarige nach einer Boxer für die Nacht und blickte verwirrt über seine Schulter zurück zum Bett, als er keine Antwort bekam. "Deidara? Alles OK?" Deidara zuckte zusammen. "W-Was? Hast du was gesagt?", fragte er verwirrt nach. Wann zum Teufel war Itachi reingekommen? "Ich hab gefragt ob alles in Ordnung ist." Itachi seufzte leise. "Was ist los?" Deidara schloss kurz die Augen um sich zu sammeln, stand dann auf und ging auf den Schwarzhaarigen zu. "Ich... hab immer noch nicht alles erzählt.", murmelte er und ließ sich gegen Itachi fallen. Der Schwarzhaarige zog eine Augenbraue hoch. "Bitte? Wir saßen gefühlte zehn Stunden in diesem verdammten Verhörsaal und du willst mir weis machen, dass das immer noch nicht alles war?!" Als der Blonde immer noch nicht wirklich reagierte, drückte Itachi ihn leicht von sich, umklammerte sein Gesicht sanft mit seinen Händen und zwang den Blonden ihm ins Gesicht zu schauen. "Deidara, was ist los? Du müsstest doch langsam wissen, dass du mir vertrauen kannst." Deidara schlang die Arme um den Größeren und drückte sich an ihn. "Ich weiß, es ist keine Frage des Vertrauens, sondern eine Frage um die Tiefe, in die ich dich mit rein reißen will." Itachi fuhr sanft durch das weiche, blonde Haar. "Egal was du denen nicht sagen magst, sei wenigstens ehrlich mit mir. Ich will dein Backup sein. Und wenn du nun Angst hast, dass ich nicht stark genug bin, dann glaub mir, dass ich dich überzeugen kann." Deidara sah zweifelnd auf. Itachi drückte dem Blonden einen sanften Kuss auf die Lippen. "Lass mich nur kurz nach einem T-Shirt schauen und dann setzen wir uns in die Küche, trinken einen Tee und dann wird ausgepackt. Von beiden Seiten." Der Blonde grinste breit. "Von mir aus kannst du auch nackt hier rumlaufen." Itachi schnaubte belustigt. "Glaub ich dir gerne, doch wäre das in diesem verdammten Loch doch recht kühl." Deidara zog eine Augenbraue hoch. "Du bist einfach zu verwöhnt." Itachi zuckte nur mit den Schultern. "Ich bin eben andere Standards gewohnt. Aber ich bin nun nicht so versnobt, dass ich mich über alles beschwere, oder?" Der blonde Attentäter lachte vergnügt. "Nein, du beschwerst dich nicht. Außer wenn Nevia wieder ihr perfektes Timing zeigt, die CIA immer noch Aussagen haben wollen und sie lieber einen professionellen Profiler bei mir sitzen haben wollen als einen Psychologiestudenten. Apropos Nevia und Dusche, wo bleibt ihr Anruf?" Itachi murrte ein "Das sind doch alles Idioten.", als er Deidaras Frage realisierte und mit dem gesehenen in Verbindung brachte. "Hast du deswegen so geschockt auf dein Handy gestarrt?" Deidaras Blick wurde ernst. Und er schüttelte mit dem Kopf. Itachi seufzte resigniert. "Hatte ich mir schon gedacht, du hast nicht einmal gemerkt, dass ich reingekommen bin." Deidara murrte leicht. "Wir reden gleich. Ich mach Tee und du sorgst dafür, dass du dir deinen süßen Hintern nicht erkältest." Damit drückte Deidara Itachi einen Kuss auf die Lippen, ging in ihre neue Küche und kramte in den Schränken, bis er endlich alles gefunden hatte, was er für einen ordentlichen Tee brauchte. Nach wenigen Augenblicken kam Itachi angezogen in die Küche, stellte sich hinter den Blonden, legte die Arme um ihn und drückte einen Kuss ins blonde Haar. Deidara lehnte sich in die vertraute Wärme. Er hatte sich entschieden. Er würde das alles hier nicht mehr so einfach wegwerfen. Nun, da Itachi sowieso so gut wie alles wusste, war es bei weitem nicht mehr so schwer ihm alles Weitere zu erklären. Und der Gedanke, dass Itachi nun ebenfalls bereit war über das zu reden, was er ihm verschwieg, ließ sein Herz vor Aufregung schneller schlagen. Er hatte das Gefühl, dass sie beide sich langsam aber sicher fest aneinander banden. Und dieses Band war stärker als alle Gesetze, Organisationen und Waffen dieser Welt. Und niemand würde ihm das weg nehmen. Nichts und Niemand! Schweigend reichte er Itachi eine Tasse und setze sich auf einen der Hocker. "Ich fang an. Ich denke, damit sind wir länger beschäftigt als mit deinem Anliegen." Tief atmete Deidara durch und fing dann an. "Wie du weißt hat Madara mich nach dem Tod meiner Eltern zu sich aufgenommen." Itachi nickte leicht und pustete in seine Tasse. "Madara Uchiha scheint mir kein normaler Mann zu sein. Ich bin ganz ehrlich, als du mir deinen Nachnahmen gesagt hattest, war ich kurz davor wegzulaufen. Aber irgendwas hielt mich bei dir, und dass zurecht." "Ich kenne Madara nicht persönlich. Ich weiß, dass er über viele Ecken mit meinem Vater verwandt ist. Um Madara Uchiha ranken sich bei weitem zu viele Geschichten. Es hieß, dass er im zweiten Weltkrieg verschollen war. Dann wieder hieß es, dass eine Krankheit ihn nieder gerafft hätte oder dass er einfach irgendwo am anderen Ende der Welt gestorben sei, warum auch immer. Also wirklich, Deidara, ich denke nicht, dass wir hier vom gleichen Madara reden. Ich meine, er müsste über achtzig Jahre alt sein. Und so ein alter Opa soll euer Boss sein?" Deidara sah ihn ernst an. "Er ist neunzig." Itachi lachte und stockte dann. "Du meinst das ernst? Was bitte schön hat er gemacht? Seinen Rollator gepimpt, dass es dem Auto von James Bond nahe kommt?" "Itachi, bleib ernst. Das ist es gerade. Er ist neunzig Jahre alt, zeigt allerdings keine Alterungsmerkmale. Er sieht aus wie in den Mittvierzigern, schwarze lange Haare, rote Augen und..." Itachi unterbrach ihn etwas barsch. "Rote Augen?" Deidara sah auf. "Ja. Er ist kein Albino, aber hat diese verdammten roten Augen. Sie jagen einem einen Schauer über den Rücken. Die Pupille ist wie entstellt und auseinander gerissen. Diese Augen sind einerseits creepy, andererseits aber auch sein Erkennungsmerkmal." Itachi schluckte. "Als Naruto beim ersten Mal zu Kurama wurde, hatte ich den Schock meines Lebens. Ich hatte gehofft, diese Augen nie an jemand Anderem zu sehen. Hinzu kommt seine körperliche Stärke. Zuerst hatte ich geglaubt das Naruto unter der gleichen Krankheit leidet wie Madara. Doch wäre das der Fall gewesen, hättest du ihn damals bei der Prügelei mit Sasuke nicht festhalten können. Ich war so erleichtert. Doch allein die roten Augen und Kurama haben Madaras Aufmerksamkeit auf sich gezogen." Itachi unterdrückte einen Schauer. Der Schwarzhaarige schloss die Augen. Wenn Deidara hiermit fertig war, würde er den nächsten Schock bekommen. Es war also wirklich sein Verwandter, Madara. "Woher weißt du, dass er hier ist?" Deidara zuckte mit den Schultern. "Nenn mich verrückt, aber es ist, als hätte man eine Vorahnung. Und dann... Hat er mir eben eine Mail auf mein neues Handy geschickt." Itachi stockte der Atem. "Bitte WAS?!" Deidara zückte sein Handy und zeigte ihm die Nachricht. "Deidara, ich weiß, dass du dich abgewandt hast. Komm zurück mein Kind und ich vergebe dir. Erinnere dich an deine Rolle in Ragnarök. Komm zu mir zurück und ich verschone sie alle. Ach ja, bring eine Heizdecke mit, Japan ist arschkalt! D.g.V.v.J.M.U", las Itachi laut vor. "Was heißt dieses Wirrwa aus Buchstaben?" Deidara seufzte. "Dein geliebter Vater vor Juubi, Madara Uchiha. Es seine Art sich höher zu stellen als den angeblichen Gott, den er gefunden hat." Itachi nahm einen Schluck von seinem Tee. "Klingt eher wie ein schlechter Scherz. Was soll das mit Ragnarök? "Madara glaubt, dass wir dazu berufen sind Ragnarök auszulösen. Wir zehn haben jede eine Rolle zugeteilt bekommen. Wir sollen die Menschen aus der Götterdämmerung leiten und ihnen den Frieden wieder bringen." "Mit Gewalt erreicht man keinen Frieden!" "Ich weiß. Aber er vertritt die Meinung, dass wir die Menschen aufwecken müssen. Und da es wohl vierzig Jahre auf die friedliche Art und Weise nicht geklappt hat, versucht er es nun seit zehn Jahren mit Gewalt." "Und er bezeichnet euch als seine Söhne? Wie ein Heiliger?" Deidara schüttelte den Kopf. "Nein, wie ein Vater seine Kinder. Wir sind alle Waisen. Entweder durch Fügungen des Schicksals oder weil er uns indirekt dazu gemacht hat. Es ist seine Masche junge Erwachsene und Kinder an sich zu binden, um sie für sich in den Krieg zu schicken. Seine Krankheit lässt ihn wirklich langsamer altern und dadurch fühlt er sich unsterblich. Itachi, dieser Mann ist gefährlich und nun wird er es bei Naruto versuchen." "Wie sollte er das schaffen?" Doch dann stockte er. "Dieser Scheißkerl, der seine Mutter auf dem Gewissen hat ist hier in Tokyo..." Deidara nickte. "Und Akatsuki arbeitet mit ihm zusammen. Er hat elf Milliarden auf den Kopf des Jungen ausgesetzt. Er wird dem Kerl Naruto ausliefern." "Dann das Geld einsacken, nur um Naruto wenig später zur Hilfe zu kommen." "Um ihn dann einzureden, dass er der Einzige ist, der auf ihn aufpassen kann." Itachi schnaubte. "Aber Naruto ist doch kein schwaches Kind." Deidara nickte leicht. "Und da wird seine Misskalkulation liegen. Er wird nicht mit einer recht stabilen Psyche rechnen, nicht nachdem was der Junge durchgemacht hat. Doch das wird sein Interesse nur steigern. Dann nimmt er sich eben mit Gewalt was er will. Wir müssen gut auf den Jungen aufpassen. Und sein Vater muss so schnell wie möglich das Gegenmittel heranschaffen. Kurama könnte sich, so stur wie er ist, durchsetzen. Es wäre ein Gegner bei dem sich vielleicht selbst Madara die Zähne ausbeißen würde." Itachi nickte. "Dann fassen wir zusammen: Wir haben es hier mit einem Verrückten zu tun, der weder altern noch sterben will, eine Organisation, die sich dazu berufen sieht die Menschheit zu retten und eine potentielle Gefahr für Naruto." Deidara nickte. "Das fasst ungefähr alles zusammen, ja." "Und dennoch ist es nichts, womit wir nicht klar kommen könnten." Deidara sah verwirrt zu seinem Geliebten. "Itachi, Madara ist..." "Nicht ein deut stärker als ich. Und ich bin auch noch jünger und hab Erfahrung." Deidara verengte die Augen. "Du hast nicht mehr protestiert als ich die Krankheit erwähnt habe." Itachi sah seinen Blonden an, hob dann seine Hände und griff sich in sein linkes Auge. Deidara zuckte zusammen. "Was machst du denn da?" Als Itachi dann eine schwarze Linse aus dem Auge fischte, machte sich eine seltsame Vorahnung in ihm breit. "I-Itachi..?" Itachi öffnete seine Augen und wäre Deidara im Inneren nicht darauf vorbereitet gewesen, wäre er aus Schock aufgesprungen. "Ich kenne das Krankheitsbild. Ich wusste nur nicht, dass es die Alterung der Zellen verlangsamt. Ich dachte eher, dass es diese beschleunigt. Das was du als Virus oder Krankheit bezeichnest, ist in Wirklichkeit ein Gendefekt. Ich weiß wogegen wir kämpfen." Deidara presste die Lippen aufeinander. "Hat Naruto den gleichen Defekt?" Itachi schüttelte den Kopf. "Unsere Familie ist als einzige bekannt, dass dieser Fehler auftreten kann. Der Defekt bricht in verschiedenen Altersstufen aus. Ich war vier. Minato wollte mein Blut erforschen, um herauszufinden, ob es ein Gegenmittel gibt und wie sich der Defekt auswirkt. Vorher half nur Bewegung, viel Bewegung, krampflösende Mittel und noch mehr Training. Es war nicht immer leicht, da ich immer stärker war als der Rest in meiner Alterstufe. Die Asiatischen Meisterschaften habe ich auf Wunsch meiner Eltern in der Erwachsenenkategorie bestritten. Doch weißt du was des Schlimmste ist?" Deidara schüttelte den Kopf, unfähig etwas zu sagen. "Das du keinen Schmerz spürst. Keinen richtigen Schmerz. Das Gen sorgt dafür, dass die Synapsen ihre Rezeptoren nicht mehr weiterleiten. Irgendwann, nach einem harten Training, schweren Verletzungen oder Brüchen, schaltet sich der Körper einfach ab. Du fühlst keinen körperlichen Schmerz, was allerdings nicht heißt, dass dein Körper ihn nicht spürt." "Dann sind die Tabletten das von Minato entwickelte Gegenmittel... und du bist..." "Das Versuchskaninchen für Narutos Tabletten. Ja. Allerdings werde ich wohl das Mittel absetzen. Ab morgen geht's wieder in den Dojo anstatt in den Hörsaal. Ich werde mich nicht von einer wandelnden Mumie besiegen lassen, die das Ablaufsdatum verpasst hat!" Deidara konnte nicht anders als zu lachen. "Was mich wundert ist, dass die Augen immer anders aussehen. Deine sehen hübscher aus, als die von Madara." Deidara trank seinen Tee aus, stand auf und lehnte sich gegen Itachi. "Die andere Linse kannst du auch rausnehmen. Es muss auf Dauer unangenehm sein." Sanft drückte er seine Lippen auf die Itachis. "Ja etwas. Aber es geht. Ich bin es gewohnt." Itachi stellte seine Tasse auf die Küchenanrichte und zog den Blonden fest an sich. "Deidara, mach dir keinen Kopf. Wir schaffen das. Nichts und niemand wird irgendetwas kaputt machen, was mir lieb und teuer ist. Madara wird noch sehen, mit wem er sich hier anlegt." Irgendwas an Itachi lies Deidara glauben. Glauben, dass sie es wirklich schaffen konnten. Wieso war ihm diese Seite an Itachi nie wirklich bewusst geworden? Oder war sie ihm bewusst gewesen, nur konnte er nicht das Vertrauen in diese Seite legen? Aber jetzt würde sich alles ändern, denn ab jetzt wurde zurückgeschlagen. Sie würden es schaffen. Kapitel 15: von seltsamen Wagen und verkorksten Familiensituationen ------------------------------------------------------------------- Der Sonnenaufgang kündigte sich in seinen leuchtenden Farben an. Rot, Gold, Blau und Pink ließen den Himmel erleuchten, als würde er direkt aus einer Märchenwelt zu ihnen gezogen. Das war der Moment in dem Shikamarus Wecker klingelte und vibrierte. Murrend öffnete er die Augen, tastete nach seinem Handy und schaltete die Weckerfunktion aus. Sasuke könnte er auch selber wecken. Obwohl, wenn er es sich so recht überlegte, war es kein verlockender Gedanke den Schwarzhaarigen zu wecken. Jedes Mal, jedes gottverdammte Mal bekam er einen Schlag ins Gesicht. Schnaufend richtete sich Shikamaru auf und blickte zu Sasukes Bett und... kniff sich erst einmal kräftig in den Arm. Leicht zuckte er zusammen, als es tatsächlich weh tat. Also träumen tat er nicht. Hatte er sich dann versehen? Was machte Naruto zusammen mit Sasuke in einem Bett? Was hatte er letzte Nacht verpasst? Obwohl, wollte er das wirklich wissen? Langsam, vorsichtig stand er auf. Er wollte keinen der Beiden wecken, wer wusste schon, wie sie selbst auf diese Situation reagieren würden? Seufzend zog er sich schnell seine Jeans über und schlich sich aus dem Zimmer. Erst einmal Frühstück. Es war gerade einmal halb sechs. Sie hatten also noch Unmengen Zeit und die sollte er den Beiden auch wirklich geben. Zum Glück waren Sasukes Eltern für ein paar Tage weggefahren. Warum auch immer sie nun mitten im Jahr, mitten im Schuljahr, ohne weitere Ankündigung und Tamtam abgefahren waren. Und wer durfte mal wieder dafür sorgen, dass Sasuke lieb und artig blieb und nichts anstellte? Er sollte Pflegegebühren verlangen. Murrend setze er Wasser für Tee auf, machte die Kaffeemaschine bereit und kramte im Kühlschrank, auf der Suche nach etwas, was sie zum Frühstück essen konnten. Sonst musste er wirklich noch in den 7-Eleven, einem Convenience-Store gleich um der Ecke. Wer fährt in den Urlaub, lässt seinen Sohn und den Sohn eines Freundes alleine in einem Haus und kauft nicht einmal ein? Seufzend nahm der Schwarzhaarige die kleine Spardose vom Küchenregal, in der immer etwas Geld lag, mit dem Sasuke sich im Notfall etwas zu Essen holen konnte. Er schnappte sich zweitausend Yen und einen Schlüssel, schrieb den beiden Schlafmützen einen Zettel und verließ das Haus. Kaum hatte er das Grundstück verlassen, hatte er das Gefühl verfolgt zu werden. Fragend blickte er sich um. Doch mehr als einen kleinen, schäbigen Van, kam ihm nichts verdächtig vor. Seltsam. Wer in diesem Stadtteil würde schon so ein altes, ausrangiertes Auto fahren ohne der Angst zu erlegen, das Gespött der Nachbarn zu werden? Wo hatte er das Auto schon einmal gesehen? Die Van der APLAA sahen anders aus, moderner. Das hier war wirklich etwas, was die Ästhetik der Straße störte. Ob er ihn verfolgte? Shikamaru schüttelte den Kopf. Warum sollte ein verrostetes Straßenhindernis ihm folgen? Er ging weiter, nur noch zwei Straßen, dann war er da. Aus dem Augenwinkel machte wieder den Van aus. Und nun wurde es ihm merklich unheimlich. Der Schwarzhaarige sah sich um und fasste einen Entschluss. Entschlossen lief er los, hörte das Heulen des veralteten Motors. Er lief ein Stück die Straße entlang. Der Van war ihm auf den Fersen. Warum? Was wollten die von ihm? Er bog ab, lief in die entgegengesetzte Richtung von der, in die er eigentlich wollte. Der Van war ihm immer noch auf den Fersen, doch noch machte er keine Anstalten ihn einzuholen. Schnell bog der Schwarzhaarige in die nächste engere Straße. Er kannte das Straßenbild, wusste dass es hier Straßen gab, durch die ein klobiger Wagen wie dieser nicht durch passte. Hier noch einmal links, dann die Nächste rechts. Der Straße folgen und wieder auf die Hauptstraße. Hoffen, dass kein weiterer Wagen kommt, über die Straße und in die nächsten Hintergassen zum 7-Eleven. Soweit der Hinweg. Den Rückweg musste er noch planen. Wenn sie wirklich etwas von ihm wollten, weil er aus dem Haus der Uchihas gekommen war, dann sollte er vorsichtig sein. Schnell und geschickt lief er den geplanten Weg bis er vor den Convenience-Store stand und schnell rein ging. Erst einmal tief durch atmen. Wenn er nur geahnt hätte, dass das hier in einer morgendlichen Joggingtour enden würde, hätte er doch etwas aus dem Kühlschrank zusammengestellt. Diese Anstrengung am Morgen passte einfach nicht in sein Lebensstil, genauso wenig wie das Nannydasein. Als er sich geschworen hatte den Beiden zu helfen, hatte ihm keiner gesagt, dass er sich schon vor neun Uhr anstrengen musste. Shikamaru stockte. Sasuke... Hatten diese Kerle in dem Van ihn für Sasuke gehalten? Geschockt starrte er auf die Ware im Regal und zückte schnell sein Handy. Er musste die Beiden warnen. Wenn die Kerle nicht nur beobachten, sondern auch handeln, sollten die Beiden wenigstens wach sein. "Was willst du?", knurrte Sasukes müde Stimme vom anderen Ende. "Sasuke, wir haben ein Problem! Weck den Blonden und wartet auf mich. Dann erklär ich euch alles, aber steht auf!" Sasuke knurrte gefährlich, als er das Klingeln seines Handys vernahm. "Verdammt, wer ruft denn so früh an!", murrte er wütend. Fluchend sah er auf das Display. Shikamaru... Erst jetzt fiel ihm auf, dass sein bester Freund nicht mehr da war. "Was willst du?", fauchte er ins Telefon. Shikamaru war wohl Essen holen. Wenn er jetzt nur fragen wollte, was die Beiden frühstücken wollten, dann würde er ihn erwürgen sobald er wieder einen Fuß in das Haus gesetzt hatte. "Sasuke, wir haben ein Problem! Weck den Blonden und wartet auf mich. Dann erklär ich euch alles, aber steht auf!" Sasuke zog eine Augenbraue hoch. "Was ist denn los? Du weißt, dass wir erst gegen zehn in der Schule sein müssen?" Sasuke hörte Shikamaru genervt seufzen. "Wie gesagt, ich erklär es euch sobald ich wieder da bin. Steht auf! Seit wachsam und schaut euch um, bevor ihr die Tür öffnet. Ich bin in circa zehn Minuten wieder da." Sasuke zog zweifelnd eine Augenbraue hoch. Allerdings war sein bester Freund nicht ohne Grund so gehetzt. Besonders nicht so früh am Morgen. Shikamaru war der Letzte der sich aus der Ruhe bringen lies. "Verstanden. Aber wehe du hast keine guten Gründe. Dann schwör ich dir, erwürg ich dich mit eigenen Händen!" Damit legte Sasuke auf. Für ihn war alles gesagt. Seufzend sah er neben sich. Naruto schlief immer noch friedlich und sah so entspannt aus, dass es Sasuke schwer viel den Blonden zu wecken. Murrend rieb er sich den Schlaf aus den Augen und streckte sich einmal ausgiebig. Vielleicht sollte er sich erst einmal fertig machen, bevor er den Blonden weckte? Seufzend verwarf er den Gedanken wieder, streckte seine Hand aus und rüttelte Naruto leicht an der Schulter. "Hey, aufstehen." Der Blonde gab nur Murrgeräusche von sich, drehte sich auf die andere Seite und schlief weiter. Sasuke zog eine Augenbraue hoch und rüttelte den Blonden stärker. "Komm schon, Frühstück kommt gleich nach Hause und wartet darauf gefuttert zu werden." Schnaufend wandte sich Naruto den Schwarzhaarigen zu und sah ihn aus verschlafenen Augen an. "Sollte ich mir Sorgen machen, dass du Shikamaru als Frühstück bezeichnest?" Sasuke grinste leicht. "Wenn Shikamaru das Frühstück ist, dann bist du Mittag und Abendbrot?" Narutos Augen weiteten sich kurz bevor er lachte. "Oh my God! Ich werde von einem Kerl angemacht!", amüsierte sich Naruto über die Aussage. Sasuke lachte und schmiss sein Kissen nach dem Blonden. "Und wenn?", fragte er als er zufrieden dabei zusah, wie Naruto das Kissen ins Gesicht bekam. Der Blonde lachte befreit. "Dann würde Kurama dich wirklich umbringen." Naruto drückte das Kissen an sich und ließ sich zurück aufs Bett sinken. "Nun ernsthaft, warum hat er dich angerufen? Er klang nicht wirklich in gemütlicher Frühstückslaune." Sasuke seufzte. "Du warst da schon wach? Warum ignorierst du mich dann?" Naruto zuckte nur mit den Schultern. "War zu müde zum reagieren. Lass mich. Wenn du bedenkst wann wir wieder ins Bett sind und wann wir aufstehen müssen, bin ich nicht motiviert so früh aufzustehen. Muss ich in die Schule? Kann ich nicht schwänzen?" Naruto sah den Schwarzhaarigen aus großen blauen Augen an. Schnaufend stand Sasuke auf. "Kommt nicht in die Tüte. Steh auf und mach dich fertig. Ich bin schon mal gespannt, was Shikamaru hat, dass er uns so früh wach macht. Und wenn der Grund nicht gut genug ist, dann darfst du mir helfen ihn zu erwürgen." Erfreut sprang Naruto auf und streckte sich. "Na das ist doch mal ein Versprechen." Grinsend sah er auf die Tür. "Ich bin zuerst im Bad!" "Kommt nicht in frage, du Monster!" Sasuke versucht aus dem Bett zu kommen und Naruto festzuhalten. Doch der Blonde wich aus und knallte die Tür zu. Und Sasuke? Der lag ausgestreckt auf seinem Bett und murrte. Na toll, dass war ja mal wieder typisch. Er sollte sich dringend nach einer anderen Decke umsehen, die ihn nicht ständig festhielt, als wollte sie ihn nicht mehr gehen lassen. Wenigstens seine Decke war auf seiner Seite. ------------------------------ Kuramas linkes Auge zuckte unaufhaltsam. Würde er nun doch einen Herzinfarkt bekommen? Stressfalten? Chronisches Nervenzucken? So langsam hatte er das Gefühl, dass Reeper ihn hier gar nicht heraus holen wollte. Und nun standen sie hier, die gesamte Besetzung aus dem Wunderland. Hätte es nicht noch besser kommen können? Und wie war das? Reine Muskelkraft? "Wie wollt ihr reine Muskelkraft einsetzen, wenn ihr die Stäbe nicht berühren könnt?" Der arme Fuchs wurde beinahe wahnsinnig. Er hatte es schon lange aufgegeben Reeper belehren zu wollen. Doch nun zu sehen, wie sie reihenweise daran scheiterten den Käfig zu berühren, um ihn hier mit ihrer sogenannten Muskelkraft heraus zuholen, ließ in ihm den unbeschreiblichen Wunsch heranwachsen, seinen Kopf gegen die nächste Wand zu schlagen. "Wir werden das schon hinbekommen. Niemand kann dem Tod entkommen." Kurama schnaubte. "Siehst du den Käfig fliehen? Er läuft nicht vor dir weg, er lacht die dreist ins Gesicht! Gib' doch endlich zu, dass keiner von euch auch nur eine vernünftige Idee hat, wie er mich hier rausbekommt!" Wenn er sich doch wenigstens rühren könnte. Erschöpft hatten sich die anderen Bewohner auf dem Boden gesetzt und sahen ihren Anführer an. Reeper seufzte. "Ich gebe nicht so schnell auf. Es muss doch irgendwas im Körper sein, dass uns hierbei helfen...." Reeper stockte und schlug seinen Kopf gegen die nächstbeste Wand. Oh wie sehr ihn Kurama dafür beneidete. "Das Medikament! Natürlich! das dürfte dich hier raus bringen." Kurama knurrte. "Kunststück, Naruto nimmt das Medikament nicht mehr und ich habe keine Ahnung, wie schnell es den Körper wieder verlässt." Reeper schnaubte. "Denk' doch nur einmal weiter als von deiner Schwanzspitze bis zu den Gitterstäben. Wer steht mit Naruto in Kontakt?" Kurama zog eine Augenbraue hoch. "Natürlich, Naru-chan. Wir müssen Naru-chan dazu bringen, Naruto zu überzeugen das Medikament wieder zu nehmen. Das Virus dürfte nun wirklich stark genug sein, um den Blitzen zu widerstehen." Reeper nickte. "Genau, suchen wir Naru-chan und..." Auf einmal war der Raum erfüllt von den blauen Blitzen, die bisher nur den Käfig verteidigt hatten. Reeper und die Anderen versuchen auszuweichen und aus der Gefahrenzone zu kommen. Doch es war, als würden die Blitze gezielt nach ihnen suchen. Auf einmal stieg eine grüne Flüssigkeit in dem Gang auf, umspielte die Fußgelenke von Kuramas Rettern. Dann bebte der gesamte Raum, Gitterstäbe zogen sich aus dem Wasser in die Höhe und Ketten schnappten nach Beinen und Handgelenke. Kuramas Augen weiteten sich. Was war das? War das, was auch immer ihn hier gefangen hielt, so versessen darauf, dass er hier drin blieb? Hatte ES sie gehört und war eingeschritten? Das klang nun selbst in seinen Ohren verrückt. Und er hatte wirklich schon vieles erlebt, in den Jahren, in denen er mit Naruto verbunden war. Andererseits, war ihr Virus, welches ihn stärkte, nicht ebenfalls zu einer ähnlichen Intelligenz fähig? Schließlich kann er es aktivieren, wann er braucht. Diese ganze Sache stank zum Himmel. Und nein, er meinte damit nicht die Körper, welche von den Blitzen in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Nun hieß es wirklich nur abwarten und Tee trinken. Seufzend sah er auf seinen Fernseher und beobachtete das Geschen. Hoffentlich würde Sasuke Naruto nicht wieder verraten. Der Jüngere fing gerade wieder an, dem Schwarzhaarigen zu vertrauen. "Ich fass es nicht! Lass mich hier raus, du widerliches Zeug!", keifte Reeper ungehalten, während die Anderen weinten und jammerten. Der Fuchs knurrte dunkel und genervt auf. "Willkommen in meiner Welt!", murrte er schlecht gelaunt. Wenn er sich doch nur die Ohren zuhalten könnte... Er würde gerade wirklich alles dafür tun. Ein leises Kichern hallte von den Wänden wieder. Es war ein Kichern, welches Kurama einen eiskalten Schauer über den Rücken jagte. OK, so langsam wurde es wirklich creepy. ----------------------------- "Also gut, was zum Teufel ist los?" Sasuke schenkte sich und Naruto Kaffee ein und setzte sich auf seinen Platz am Küchentisch. Shikamaru reichte jedem eine Schüssel mit Reis und Misosuppe, stellte danach in Ruhe den Fisch und das Gemüse in die Mitte, bevor er sich endlich selbst die Ruhe gönnte und sich hinsetzte. Immer wieder sah er nervös aus dem Küchenfenster, welches zur Straße führte. Bisher war der Van nicht mehr aufgetaucht, doch er spürte, dass es nicht das letzte Mal gewesen sein wird, dass sie diese Dreckslaube gesehen haben. "Ich weiß nicht, vielleicht irre ich mich auch, aber als ich heute morgen aus dem Haus gekommen war, hatte ich erst nur eine komische Vorahnung. Bis mir schließlich auffiel, dass ich die ganze Zeit über verfolgt wurde." Naruto und Sasuke sahen ihn verwirrt an. "Du... wurdest verfolgt?" Sasuke sah fragend zu dem Blonden. Naruto verengte die Augen. "Vielleicht waren es Agenten. So wie ich Nevia kenne, werden sie das Haus unter Beobachtung stellen." Shikamaru nickte. "Hatte ich zuerst auch gedacht. Doch warum haben sie sich plötzlich an meine Fersen gehängt? Ich meine, das macht einfach keinen Sinn. Ich bin schließlich keine Zielperson." "Stimmt schon, aber vielleicht haben sie dich mit Sasuke verwechselt. Sie wissen nur, dass Sasuke schwarze Haare hat, also sind sie der Haarfarbe gefolgt." Sasuke, der sich grade eine Portion Reis in den Mund schaufeln wollte, sah ihn zweifelnd an. "Das sind Regierungsbeamte. Ein wenig mehr Recherche sollte doch drin sein. Besonders wenn sie meinen Bruder kennen. Itachi und ich haben wenigstens noch etwas Ähnlichkeit." Naruto zog die Augenbrauen zusammen. "Auch wieder wahr.... ." Shikamaru seufzte. "Ich weiß nicht, was ich von dem Ganzen halten soll. Besonders das mit deinen Eltern, Sasuke." Sasuke sah auf und nickte. "Sie haben mir nicht mal bescheid gegeben. Alles was ich hatte war eine Nachricht, dass sie für einige Tage weg sind." Er sah zu Naruto. "Hast du eine Idee?" Naruto kaute nachdenklich auf seinen Stäbchen herum. "Vielleicht hat Papa oder Tante Nevi sie mit genommen." Naruto nickte leicht. Daran hatte er eben auch gedacht. So wie es aussah, dachten Naru-chan und er in sehr vielen Dingen ähnlich. Er mochte vielleicht in Itachi und Sasuke noch die Kinder von damals sehen, doch in anderen Dingen war er Up-to-Date. "Hat Naru-chan eine Idee?", fragte Sasuke vorsichtig nach. Naruto sah auf und nahm seine Stäbchen aus dem Mund. "Ja. Allerdings die gleiche Idee wie ich. So wie ich das gestern mitbekommen habe, solltest du wohl noch lange nicht erfahren was eigentlich vor sich geht." Sasuke nickte. "Wenn es nach Mum und Dad ginge, hätten sie es mir wohl nie gesagt.", knurrte der Schwarzhaarige mürrisch. Shikamaru seufzte. "Sieh es mal aus einer anderen Perspektive. Sie wussten, dass du nicht lange still gehalten hättest. Sie wollten dich damit nur schützen. Aber ich verstehe worauf du hinaus willst. Kannst du jemanden erreichen?" Naruto sah auf die Uhr. "Jetzt wird wohl noch die Nachtschicht auf den Beinen sein. Und Nevia ist nicht die Person, die früh in einem Büro sitzt. Und in Amerika ist es einfach noch Mitten in der Nacht." Naruto sah auf die Tischdecke und stocherte mit seinen Stäbchen im Reis rum. "Aber ich kann meinen Laptop mitnehmen und sie versuchen in der Schule zu erreichen. Hab ich bisher fast jede große Pause gemacht." Sasuke hob eine Augenbraue an. "Wobei mir einfällt, wohin hast du dich immer mit Kiba verzogen?" Der Blonde zuckte mit den Schultern. "Aufs Dach." Sasuke schob sich ein Stück Fisch in den Mund und sah auf die Uhr. "Was machen wir nun?" Shikamaru grinste leicht. "Als allererstes werde ich etwas machen, was ich bei der ganzen Aufregung glatt vergessen habe." Er reichte Naruto die Hand. Der Blonde sah Sasukes besten Freund nur fragend an. "Sasuke ist nicht der Einzige, der dir helfen kann. Ihr braucht einen Computerfreak, der euch unterstützt." Naruto verbiss sich das breite Grinsen, welches sich auf sein Gesicht schleichen wollte und hielt seine Hand in die Mitte des Tisches. "Bringen wir den Kerl zum Fall." Sasuke und Shikamaru legen ihre Hände auf die des Blonden. "Er wird schon sehen, dass wir nicht wehrlos sind." Narutos Herz schien heute Akkordarbeit leisten zu wollen. Er konnte es nicht fassen, dass er hier nun zwei Mitverschwörer sitzen hatte, die ihm wirklich helfen wollten. "Dann geh ich mal an meine erste Aufgabe. Sasuke, ihr habt doch eine Überwachungskamera, nicht?" Sasuke nickte. "Und wir haben hier noch Laptops, zwei Webkameras und jede Menge Kabel." Grinsend setze sich Shikamaru wieder richtig hin. "Dann kümmere ich mich mal um die Kerle da draußen. Sollten die wirklich keine Agenten sein und es sich hier im Haus gemütlich machen, dann werd ich es wissen." Shikamaru stand auf und räumte sein Besteck und die Schüsseln in die Spüle. "Wir haben noch knapp eineinhalb Stunden, bis wir los müssen. In der Zeit sollte alles klappen." Enthusiastisch wandte er sich zu den beiden Anderen um. "Also ran an die Arbeit!" ------------------------------------- Grinsend sah Madara von seinem Handy auf. Deidara hatte sich nicht gemeldet, aber er wusste, dass der Blonde seine Nachricht erhalten hatte. Nun war es nur noch ein Frage der Zeit bis sein "Sohn" wieder zu ihm zurück kommen würde. Mit einem triumphierenden Lächeln wandte er sich zu seinen neuen Gästen um. "Was für eine Ironie." Leicht legte der Boss der Akatsuki den Kopf schief. "Ich hätte nie gedacht einmal jemandem aus meiner eigenen Familie zu begegnen, um das zu erreichen was ich will. Fugaku... ." Fugaku Uchiha verengte die Augen. Dieser Mann vor ihm war ihm nicht geheuer und die Art und Weise, wie sie hier hinein geraten waren, war ihm noch suspekter. "Wer sind Sie? Was wollen Sie von uns?" Seine Frau saß stur geradeausschauend neben ihm. Der Mann mit den langen, schwarzen Haaren und roten Augen fixierte sie mit einem Lächeln, welches Fugaku ihm am liebsten aus der Visage geschlagen hätte. Seufzend schüttelte er kaum merklich den Kopf. Nun wusste er woher Sasuke seine Aggressivität hatte. "Na, na, na. Geht man so mit einem seiner Vorfahren um?" Das Familienoberhaupt der Uchiha schnaubte ablehnend. "Vorfahren?" Er spie das Wort diesem unheimlichen Kerl entgegen. Dann stockte er. Nun, wo er den Kerl da stehen sah, wusste er, dass er ihn schon einmal gesehen hatte. Aber woher kannte er ihn nur? Langsam ging Madara auf den Tisch zu, an dem seine "Gäste" saßen. "Du weißt wer ich bin, Fugaku. Denk gut nach. Schließlich bin ich eine Legende in unserer Familie." Mikoto schenkte Madara einen giftigen Blick, bevor sie ihren Mann fragend ansah. "Fugaku?" Fugaku verengte die Augen. "Madara. Aber das ist unmöglich. Derjenige, für den Sie sich ausgeben, müsste schon lange tot sein!" Madara richtete sich wieder auf und verschränkte die Arme vor der Brust. "Wie nett. Mich nicht persönlich kennen und schon verlangen, dass man tot umfällt. Normalerweise wünschen mir meine "Gäste" erst nach der Unterhaltungseinlagen den Tod." Die roten Augen verengten sich zu Schlitzen. "Und ihr beide werden sehr lange meine Gäste sein. Schließlich haben wir genug Themen zum aufholen. Denkt ihr nicht, dass unsere Familie einfach zu unfamiliär geworden ist?" Mikoto schnaufte abfällig. "Ich denke nicht, dass Sie das etwas angeht. Was haben Sie vor? Warum haben Sie uns entführt?" Madara zog eine Augenbraue hoch. "Entführt? Na, ich weiß nicht. Ich würde es eher eine Einladung nennen. Und bald wird die ganze Familie wieder vereint hier an diesem Tisch sitzen. Was habt ihr beiden noch einmal? Zwei Söhne?" Die Eltern verengten die Augen bedrohlich. "Wage es meiner Jungs anzufassen und ich nehme dich auseinander!", knurrte Fugaku wütend. Madara schnaubte belustigt. "Also wirklich, die Jugend von heute. Kein Benehmen mehr." "Was hast du vor?", fauchte Mikoto. Madara zuckte nur mit den Schultern. "Meine kleinen Ur- Ur- Ur- Ur- Urgroßneffen zu einem kleinen Dinner einladen. Dann werdet ihr hoffentlich auch meinen "Sohn" kennen lernen. Oder kennt ihr ihn bereits?" Er sah den Beiden forschend in die Augen. "Aah! Ja, da war ja neben meinem lieben Jungen noch einer. Uzumaki Naruto?" Mikoto zitterte. "Hast DU ihm das angetan? Hast du Kushina DAS angetan?" Der Schwarzhaarige schnaubte abfällig. "Oh nein, ich bin kein Monster, das einen lieben Jungen so brutal von seiner Mutter trennt, dass er sich so verliert und zu einem ängstlichen, kleinem Mädchen wird. Ich rette solche Jungen und gebe ihnen eine Bestimmung in dieser Welt." Fugaku knurrte und wollte sich erheben, doch eine Hand auf seiner Schulter hinderte ihn daran. Wütend sah er über die Schulter und in hell braune Augen. Die junge Frau, die ihn bestimmend auf seinem Platz hielt, sah ihn ausdruckslos an. "Ich bitte Sie darum, sitzen zu bleiben. Ansonsten sehen wir uns zu anderen Maßnahmen gezwungen." Madara schüttelte, amüsiert grinsend, den Kopf. "Konan, meine Liebe, sei so gut und hol uns doch etwas zu trinken. Ich wette, meine Gäste sind am Verdursten." Konan sah zu ihrem Boss und nickte. Fugaku setze sich recht widerwillig hin. "Was wollen Sie von unseren Söhnen?" Madaras Blick wurde ernst. "Ich habe gehört, dass sich einer der beiden mit jemandem eingelassen hat, der zu mir gehört. Und hierbei finde ich wirklich recht amüsant, dass es eigentlich in der Familie bleibt." Mikotos Augen weiteten sich geschockt. Redete dieser Kerl etwa von Deidara? Diesen lieben, aufgeweckten jungen Mann, der mit seiner fröhlichen Art nicht nur Itachi, sondern auch sie und Fugaku überzeugt hatte und wieder etwas von der Fröhlichkeit geweckt hatte, die vor Kushinas Tot in ihrer Familie herrschte? Sollte das ein Trick gewesen sein, um an Itachi heranzukommen? War ihr Sohn in Gefahr? "Ich wüsste nicht was es Sie angeht. Lassen Sie die Finger von meinem Sohn!" Madara seufzte leicht. "Ich werde sehen, zu was mich der Junge drängt." Er wandte sich von dem Ehepaar ab und sah auf eine Leinwand hinter sich. "Sehen wir einfach Mal, wohin uns diese Reise führt. Wir wollen doch nicht, dass sich die beiden zu sehr Sorgen machen. Heute Abend wirst du deinen Söhnen sagen, dass alles in Ordnung ist und ihr zwei noch ein wenig weg bleiben werdet." Während er sprach, behielt er Mikoto fest im Blick. "Ihr werdet diesem Spiel von hier aus zusehen. Wenn sich euer Ältester mir anschließen sollte, dann werde ich Gnade vor Recht walten lassen und ignorieren, dass er meinen "Sohn" auf einen falschen Weg geführt hat. Ansonsten... sehe ich leider keine Verwendung mehr in den Kleinen." Damit setze sich Madara zu ihnen an den Tisch. Kurze Zeit später öffnete sich die holzverkleidete Tür und zwei Diener kamen herein, brachten etwas zu Essen und Getränke. "So lange seid meine Gäste. Fühlt euch wie zu Hause." ------------------------------------- Langsam, gemächlich schlenderten die drei Jungen die Straße entlang. Der Verfolger waren sie sich stets bewusst. "Ich versteh das nicht. Sie scheinen nur zu beobachten. Warum schreiten sie nicht ein? Oder sind es doch nur Beamte?" Naruto schüttelte leicht den Kopf. "Ich hab ein ungutes Gefühl bei der ganzen Sache. Meine Intuition ist zwar ohne Kurama bei weitem nicht mehr so stark wie zuvor, aber ich kann deutlich spüren, dass die hier nicht zum Spielen aufgelegt sind." Murrend bogen sie in die nächste Seitenstraße ein. Sie waren extra einen anderen Weg zur Schule gegangen, als sonst. "Mach dir nicht so viele Gedanken. Wie gesagt, sollten die es wagen in das Haus einzubrechen, dann bekommen wir Nachricht. " Sasuke sah zur Seite und sah, wie Naruto etwas niedergeschlagen den Kopf hängen ließ. Seit Kurama nicht mehr da war, war er einfach nicht mehr wirklich ansprechbar. Der Schwarzhaarige unterdrückte den Drang, den Jüngeren einfach zu umarmen. Sie waren einfach zu dicht an der Schule und hier und dort liefen sie Schulkameraden über den Weg, die sie nur seltsam musterten. Die Streitereien zwischen Sasuke und Naruto währten kurz, doch waren sie schon zur Legende geworden. Und damit Schulgespräch Nummer eins. Die beiden nun so friedlich zusammen zu sehen, ließ einige verwirrt stehen bleiben. "NAARUUUTOOO!" Überrascht blieb der Blonde stehen und sah einen gutgelaunten Kiba auf ihn zulaufen. Etwas weiter hinter ihm lief ein Mädchen mit langen schwarzen Haaren. Während Kiba ihm kurz um den Hals fiel, um ihn zu begrüßen, blieb das Mädchen, merklich verschüchtert, hinter dem Jungen stehen. Wer war das denn? Hatte Kiba eine Freundin von der er nichts wusste? Er spürte wie Naru-chan neugierig einen Blick nach draußen wagte und hörte ihn freudig quietschen. "Das ist Hinata-chan, Naruto-onii-chan!" Naruto nickte Hinata nur leicht zu. "Morgen ihr zwei, wie habt ihr uns denn ausfindig gemacht?" Kiba sah von Naruto zu Sasuke und von Sasuke zu Shikamaru. "Ist euch echt nicht aufgefallen, was ihr hier für ein Aufsehen erregt? Junge, das Sasuke und du nicht blutend, keifend, fetzend und kreischend am Boden liegt, scheint allen wie ein Wunder. Ist die Hölle zugefroren? Ist Armageddon nah? Das Jüngste Gericht?" Sasuke schnaubte nur genervt, während Shikamaru ein stolzes Grinsen auf die Lippen brachte. "Hey, ich wäre kein Genie, wenn ich die beiden Streithähne nicht wieder zusammen bekommen hätte. Es ist so lange Waffenstillstand wie ich Nanny spielen muss. Nicht wahr ihr beiden?" Beide kassierten einen strengen Blick, der deutlich sagte "spielt mit oder ich kastrier euch". Naruto seufzte leicht. "Jaaa, kommt nicht gut, wenn Fugaku und Mikoto wiederkommen und das Haus liegt in Schutt und Asche, weil der Bastard mich ärgert." Sasuke schnaufte beleidigt. "Ich bitte dich, wer wird denn gleich aggressiv wie ein Rudel Wölfe, Idiot?" Beide, Sasuke und Naruto, kassierten eine Kopfnuss, zuckten leicht zusammen und sahen böse zu Shikamaru. Kiba lachte fröhlich auf, während Hinata verhalten lächelte. "Genial, Alter. Wenn ich mal wieder Probleme mit meinen Nichten habe, dann schicke ich sie zu dir Shikamaru. Wenn du die beiden hinbekommen hast, ist alles andere ein Kinderspiel." Während Naruto und Sasuke sich angrummelten, lachten die anderen Drei vergnügt. "Na kommt, lasst uns endlich vorwärts kommen hier. Ansonsten kommen wir zu spät." Damit wandten sich Hinata, Shikamaru und Kiba Richtung Schule um und gingen voraus. Naruto blickte kurz grinsend zu Sasuke. "Geniale Improvisation." Sasuke zuckte nur mit den Schultern. "Muss ja, ansonsten hätten wir ein Problem." Naruto seufzte. "Oh ja... Kiba hatte ich fast schon vergessen. Was machen wir, wenn er nachher an unseren Hacken klebt?" Wieder kam nur ein Schulterzucken als Antwort. "Dann machen wir das, was wir am besten können. Improvisieren." Der Blonde schnaufte belustigt. "Ah, dann bin ich gespannt. Wie wäre es mit einem Striptease? Damit würdest du wirklich alles ablenken, was Brüste hat." Sasuke lachte. "Oi, das würde eine Massenhysterie auslösen. Irgendwie ein amüsanter Gedanke, aber ich glaube ich müsste kotzen, wenn ich mich vor denen ausziehen müsste." Naruto lachte leise. "Ah, jetzt nur noch das schockierende Geständnis, dass du trotz Fanclub noch Jungfrau bist und mein bisherige Bild von dir ist komplett zerstört." Sasuke zog eine Augenbraue hoch. "Es geht dich vielleicht nichts an, aber ich bin wirklich noch Jungfrau, grade wegen dieser beschissenen Hysterie um mich herum." Naruto sah ihn erstaunt an. "Und du willst mir auch nicht sagen, dass es bei dir viel anders ist, oder?" Naruto schnaubte. "Ich habe auch einen guten Grund Jungfrau und desinteressiert zu sein." Sasuke legte den Kopf schief. "Ach ja, und der wäre?" Narutos Augen verdunkelten sich kurz. "Fünf Jahre Psychiatrie und ein Irrer, der hinter mir her ist." Sasuke zuckte zusammen. Der Schwarzhaarige hatte schon wieder verdrängt, dass Naruto alles andere als eine normale Kindheit hatte. Stur sah der Schwarzhaarige geradeaus. "Es... Es tut mir leid. ich wollte nicht..." Naruto unterbrach ihn etwas barsch. "Schon gut. Kurama hätte dir den Kopf abgerissen. Allein dafür, dass du mich daran erinnert hast, aber ich bin bei weitem nicht so extrem wie er." Naruto presste die Lippen aufeinander. Sasuke sah den Jungen besorgt an. "Keine Sorge. Ich pass auf dich auf. Und irgendwie wirst du ihn wieder zurück bekommen, ok? Und dann hoffe ich, dass er mir genau so vergeben kann, wie du mir. Ich würde... mich gerne mit allen Facetten deines Selbst vertragen." Naruto war stehen geblieben und sah den Schwarzhaarigen überrascht an. "S-Sasuke?" "Kommt ihr zwei Turteltauben endlich? Es hat schon das erste Mal geklingelt! Schwingt die Hufe!" Erschrocken sah Naruto zu einem breit grinsenden Kiba, der schon am Tor stand. "Ja! Sind ja auf dem Weg, hör auf hier durch die Gegend zu krakeelen!" Bis der Blonde realisierte, wie Kiba sie genannt hatte. "Turteltauben?! Ich glaube es hackt, Kiba! Wenn ich dich erwische, nehme ich dich auseinander!" Wütend rannte Naruto zu Kiba, der nur lachend davonlief. Sasuke seufzte geschafft und ging zu Shikamaru. "Keine zwanzig Minuten und ich will nur noch meine Ruhe... " Shikamaru schenkte ihm ein leichtes Grinsen. Und zusammen gingen sie ins Schulgebäude. ---------------------------------------------- Minato checkte die Daten, die ihm gerade zugesendet wurden. Er brauchte die neusten Analysen über Narutos Blut. So schnell wie möglich musste Kurama wieder hergestellt werden. Es konnte einfach nicht sein, dass der Fuchs nicht mehr da war. Auf einmal schwang die Tür seines Labors auf und landete mit einem solchen Krach an der Wand, dass eine seiner Assistentinnen beinnahe eines der Reagenzgläser hätte fallen lassen. Minato sah leicht verstimmt auf. "Was ist denn? Ich muss arbeiten und habe keine Zeit für Störungen!" Minato wusste, dass er nicht wirklich fair war. Es war normal nicht seine Art einfach irgendwen anzuschnauzen. Doch hier ging es um die Rettung seines Sohnes und dabei verstand er einfach keinen Spaß. "Mr. Namikaze, Sie werden zum DCIA gerufen!", sprach der Kerl, der ihn bei seiner Arbeit gestört hatte. Fragend zog er eine Augenbraue hoch. "Ich soll gerade JETZT in die Zentrale? Was zum Teufel? Ich muss das Gegenmittel herstellen, ich habe keine Zeit zu verlieren, ansonsten können wir Subject Zero abschreiben. Und das nicht nur bei den Steuern!" Es reichte. Was genug war, war genug. Er hatte gerade wichtigeres zu tun als sich um die Politik des Leiters Sorgen zu machen. "S-Sie müssen nicht in die Hauptzentrale. D-Der DCIA ist hier, im Konferenzsaal.", stotterte der arme Mann, der einen rein entspannten, stetig fröhlichen Minato gewohnt war. Diesen sonst so hilfsbereiten und liebevollen Mann nun so unter Stress und Spannung zu sehen, warf ihn schlichtweg aus der Bahn. Minato sah zu seiner Assistentin und seufzte. „Alle raus. Ich will keinen hier im Labor haben, während ich mit dem Leiter rede." Seine Assistenzen nickten leicht, standen auf und gingen zusammen mit Minato raus. "Ihr könnt Pause machen. Ich lasse euch aufrufen, wenn das Labor wieder offen ist." Der Blonde gab den Sicherheitscode zum Verschließen der Tür ein und machte sich dann ohne ein weiteres Wort auf den Weg in den Konferenzsaal. Dort angekommen saß einzig und allein der DCIA an einem Tisch und sah schweigend auf, als Minato den Raum betrat. "Mr. Namikaze. Bitte setzen Sie sich." Minato kam schweigend der Aufforderung nach. Erst als er saß, sah er dem Mann vor ihm in die Augen. "Verzeihen sie meine Unhöflichkeit, allerdings sollte Ihnen bewusst sein, in welchen Zeitdruck ich mich befinde." Der Ältere nickte leicht. "Besser als Ihnen wohl lieb ist. Ich habe den Bericht von Nevia erhalten. Den Bericht über Mr Smith. Ich verstehe nun Ihre Vorsicht und Ihren Eifer, die Sache so schnell wie möglich zu bereinigen. Und glauben Sie mir, ich weiß wie Sie sich fühlen, Ihren Sohn dort im Hauptzentrum der Gewalt zu sehen." Minato presste die Lippen aufeinander. "Sagen wir es so, ich wäre ruhiger, wenn Kurama wieder da wäre. Es ist alles meine Schuld, ich habe nicht sauber genug gearbeitet." Der DCIA schüttelte den Kopf. "Das Medikament wirkt gut, bisher war alles perfekt, bis auf kleinere Komplikationen. Ich sehe die Schuld weder bei Ihnen, noch in Ihrer Abteilung. Wir müssen nur fest legen, wie wir weiter vorgehen werden. Dieses Monster UND Akatsuki in Tokyo zu wissen, überschreitet alles, was wir durchdacht hatten." Minato nickte. "Es... Wäre die beste Situation um Subject Zero und das PCBT 30 zu testen." Der Leiter der CIA sah Minato verwundert an. "PCBT 30? Was ist mit dem 29iger geworden, welches bisher verabreicht wurde?" Minato sah dem Mann ihm gegenüber fest in die Augen. "Ich habe es optimiert. Die Optimierung wird heute abgeschlossen und wir können es Subject Zero so schnell wie möglich zuschicken. Daher mein Zeitdruck. Ich habe endlich den Baustein gefunden, der vorher noch Komplikationen auslösen konnte. Ich bin mir sicher, dass es nun selbst für einen gesunden Geist einsetzbar wäre. Schicken wir es in die Testphase! Es muss einfach klappen. Kurama wird damit wieder auf der Bildfläche erscheinen. Geben sie dem Medikament noch diese Chance. Ich bitte Sie!" Der DCIA hatte die Augen geschlossen und schien ernsthaft zu überlegen, dem ganzen noch eine Chance zu geben. Hier hingen etliche Millionen an Steuergelder dran. Diese Experimente in dem Inneren dieser Einrichtung waren alle ein Teil eines Projektes, dessen Wichtigkeit selbst den eigenen Erschaffern noch nicht vollends bewusst war. Der DCIA wusste, das Minato ein Genie war. Er war eine Ikone auf seinem Gebiet und nun dieses Experiment abzubrechen, kam für ihn genauso wenig in Frage, wie für den Blonden. Doch welchem Kurier konnten sie noch vertrauen? Selbst einer von Minatos engsten Vertrauten hatte ihn verraten. Es gab also nur eine Möglichkeit. "Machen Sie sich fertig. In zwei Stunden werden Sie in die Gulfstream G100 steigen und nach Japan fliegen. Eine Boeing E8 Joint STARS wird sie begeleiten. Hoffen wir, dass ihr da drüben die Aufklärungsstation nicht brauchen werdet." Minato schluckte. Er.... Er sollte der Kurier sein? Am liebsten wäre er dem älteren Herren um den Hals gefallen. Er konnte nicht nur endlich seinen Sohn wieder sehen, sondern musste sich auch keine Sorgen darüber machen, ob das richtige Medikament endlich an den Besitzer kommt. "Ich werde sofort alles zusammenpacken, was ich da drüben gebrauchen kann. Ich danke Ihnen für diese Chance." Leicht verneigte er sich in typisch japanischer Manier vor dem DCIA und wollte den Raum schon verlassen, als der DCIA ihn zurück rief. "Mr. Namikaze, ich will Sie um etwas bitten." Minato sah zurück und schien zu wissen, was dem Herren auf dem Herzen lag. "Ich werde niemanden da drüben sterben lassen. PCBT 30 wird nicht das Einzige sein, was ich in meinem Ärmel habe. Ich bringe sie zurück." Damit verließ er den Raum und schüttelte leicht den Kopf. Wie sich das angehört hatte... Wie in einen dieser seltsamen Kriegsfilmen oder Krimiserien. Bisher hatte er nie wirklich daran geglaubt, dass jemand in einer ähnlichen Situation sowas sagen würde, doch nachdem ihm es gerade selbst passiert war, sah es wieder anders aus. Er würde wirklich dafür sorgen. Er würde seinen Koffer vollpacken mit Medikamenten, die noch kaum getestet waren und er wusste, dass alles gut werden würde. Es würde endlich wieder alles gut werden. Und auch wenn er seinen Sohn nicht umarmen konnte, wie es sich jeder Vater wünschen würde, so würde er ihm doch wenigstens seinen Halt zurück geben. Seinen Halt und seinen Lebenswillen. Niemals wird er ihn wieder alleine lassen. Dieses verdammte Schwein hatte ihm seine Frau genommen. Naruto würde er nicht auch noch bekommen. Er hatte einfach zu lange um den Jungen gekämpft, um ihn am Leben zu erhalten. Ja, vielleicht hatte er nicht immer zum Guten sondern zum Notwendigen gehandelt aber alles, was er tat und wofür er lebte, war sein Sohn. Er hatte doch nur noch ihn. Und das würde er um jeden Preis beschützen. Niemand würde Naruto je wieder verletzen. Nie wieder. Ab jetzt würde er sich einschalten. Und damit hoffte er endlich einmal etwas bewirken zu können. Er hatte seinen Sohn geopfert. Für sich, für seine Arbeit, für seine Frau, für Naruto selbst. Und das war eine Schuld, die er nun endlich abarbeiten konnte. Naruto... würde leben! Kapitel 16: Pläne über Pläne und doch keine Lösung -------------------------------------------------- Gelangweilt standen Naruto und Shikamaru im Gang ihrer Schule. Sie warteten auf Sasuke, der noch etwas mit ihrem Klassenlehrer zu besprechen hatte. Nervös spielte der Blonde an dem Saum seiner Laptoptasche und zupfte an einem Faden, der sich aus der Naht gelöst hatte. "Ich weiß einfach nicht, ob ich wissen will, was sich inzwischen im Haus getan hat.", murmelte der Blonde leise. Shikamaru sah gespielt gelangweilt zu ihm. "Ich denke nicht, dass sie es wirklich gewagt haben bei euch einzubrechen. Warum wird das Haus eigentlich nicht von der CIA überwacht?" Naruto zuckte mit den Schultern. "Es sollte ja nicht offensichtlich werden, warum ich hier bin. Ich denke, dass auch niemand geplant hatte, wie es bisher gelaufen ist." Shikamaru schnaufte leise. "So etwas muss doch mit eingeplant werden!" "Hey ihr zwei!" Seufzend sahen sie auf und direkt in das Gesicht von Kiba. "Kiba, du bist auch wirklich dauerfröhlich, oder?", fragte Naruto zweifelnd. Kiba zuckte nur mit den Schultern. "Ich finde es nur klasse, dass du dich endlich mit Sasuke und Shikamaru ausgesprochen hast. Geht ihr wieder auf’s Dach?" Naruto legte den Kopf leicht schief. "Keine Ahnung. Wir müssen noch auf Sasuke warten. Und danach wohl erst einmal Essen besorgen." Kiba sah erstaunt zu Naruto. "Das ist das erste Mal, dass du nichts dabei hast. Warum müsst ihr euch heute etwas kaufen?" Shikamaru verschränkte die Arme hintern Kopf und lehnte sich gemütlicher gegen die Wand. "Ich hatte keine Zeit mehr für uns drei etwas zu machen. Also gehen wir uns heute was kaufen. Wie wäre es, wenn du schon einmal vor gehst und Hinata suchst? Dann treffen wir uns später auf dem Dach. Dort, wo ihr immer sitzt." Kiba nickte begeistert. "Klar, wartet oben auf uns. Sie wird sich irre freuen, dass wir uns alle wieder vertragen haben. Das Naruto sich so abgeschottet hatte, hatte ihr wirklich zugesetzt. Ich hoffe das hält länger als eine Woche." Grinsend winkte ihnen der Braunhaarige noch zu und lief dann los. Naruto seufzte leicht. "Der Kerl ist echt seltsam." Shikamaru grinste. "Und Hunde vernarrt wie kein zweiter." Beide lachten und sahen dann an die Decke. "Was dauert das so lange? Sasuke weiß doch, dass wir uns beeilen müssen." Shikamaru wollte gerade antworten, als einer ihrer Lehrer um die Ecke kam. "Ah, da bist du Shikamaru. Hast du zufällig Sasuke gesehen? Ich muss noch einmal wegen der Schülersprecherwahl mit ihm reden." Shikamaru zog eine Augenbraue hoch. "Wollen Sie ihn immer noch überreden den Posten zu übernehmen?" Ihr Lehrer nickte eifrig. "Er ist mit einer der beliebtesten Schüler. Und auch wenn er sich nicht gemeldet hatte, wurde er doch von der Mehrheit gewählt. Der Junge muss es einfach annehmen. Also, wo ist er?" Auf einmal wurde es weiter hinten im Gang laut. Das Gekreische wurde immer lauter und lauter. "SASUUUKEEEE, WARTE DOCH!! SASUUUUKE!" Gehetzt musste der Lehrer ausweichen und sah erschrocken einem Sasuke hinterher, der so schnell er konnte den Gang hinunter jagte und um die nächste Ecke bog. Die hysterische Meute an Mädchen hechtete an ihnen vorbei. Shikamaru und Naruto sahen sich nur kurz gelangweilt an, bevor sie synchron antworteten: "Das wilde Sasuke ist geflohen." Als sie dann noch den fragenden Gesichtsausdruck ihres Lehrers sahen, konnten die beiden einfach nicht mehr anders und fingen an zu lachen. Zum Glück hatten sie eine Wand im Rücken, ansonsten wären sie noch unter die Hufe der weiblichen Apokalyptischen Reiter gekommen, die hysterisch ihrem Liebling hinterhereilten. Naruto schüttelte fasziniert den Kopf. "Die Meute ist schlimmer als Krieg, Tod, Hunger und Pest zusammen." Shikamaru schnaufte belustigt: " Und die hier treten auch noch im Rudel auf. Die Apokalyptischen Reiter würden sich auf ihren Pferden umdrehen und zurück in das Buch mit den sieben Siegeln hechten, um denen hier zu entkommen." Der Blonde nickte nur. "Und sie würden allein ihr Siegel sieben Mal bannen, um auch ja nie wieder mit diesen Dämonen konfrontiert zu werden. Lang lebe das weibliche Geschlecht, welches uns von allem Bösen befreit." Damit wandten die beiden sich um, wünschten ihrem Lehrer noch einen schönen Tag und waren verschwunden. "Und, und, und?" Naruto war nicht in der Lage ruhig zu sitzen. Er hatte das Gefühl, dass sein Herz seinen Brustkorb sprengen wollte. Der Blonde wollte endlich Klarheit darüber, ob diese seltsamen Kerle im Van Freund oder Feind waren. Shikamaru hob nur eine Augenbraue hoch, während er sich in sein Überwachungsprogramm einloggte. Zuerst hatte er es nur für sein Zimmer zu Hause gebaut und programmiert, da er immer das Gefühl hatte, dass seine Familie seine Privatsphäre nicht respektierte. Dieses simple Programm nun für eine richtige Mission zu gebrauchen, kam einem lang gelebten Traum gleich. "Beruhig dich. Wir müssen eh noch auf Sasuke warten." Kaum ausgesprochen, flog auch schon die Tür zum Dach auf und ein völlig aus der Puste geratener Sasuke blickte die beiden wütend an. "Ihr hättet mir ja auch nur einmal, EINMAL helfen können!" Knurrend ging er auf die Beiden zu und ließ sich zwischen sie fallen. Shikamaru und Naruto grinsten breit und zuckten nur mit den Schultern. "Wir können auch nichts dafür, dass die gesamte weibliche Hölle hinter dir her zu sein scheint." Sasuke verengt seine Augen und funkelte seinen besten Freund an. "Ruhe du angebliches Genie." Naruto lachte leicht und wuschelte Sasuke durch die Haare. "Na, na, na, vertragt euch. Ich will endlich wissen was im Haus passiert, während wir uns hier langweilen." Sasuke murrte leise und versuchte sich seine Haare wieder zu ordnen. "Also wirklich, mich schnauzt du an, aber Naruto darf dich ärgern, oder was?" "Ja, er hat Sonderrechte." "Ah, durfte der Kleine deswegen heute Nacht bei dir im Bett schlafen?" Während Shikamaru breit grinste und sich das Lachen verkniff bei Sasukes wütendem Blick, wurde Naruto immer weißer, als wollte er der Wand hinter sich Konkurrenz machen. "Sag das ja nicht so laut! Ansonsten hab ich die weiblichen Apokalyptischen Reiter bald an meinen Hacken kleben!" Shikamaru lachte laut auf. "Oh ja, ich kann's mir vorstellen. Schön, dass das deine einzige Sorge ist." Naruto verdrehte die Augen. "Nein, ist es nicht. Also husch, starte endlich dein verdammtes Programm." Sasuke verschränkte schmollend die Arme vor der Brust. "Und bevor du nun mit dieser Spionagesache anfängst, gib mir gefälligst mein Mittagessen!" Shikamaru seufzte und griff neben sich zur Onigiri-Packung. "Das du jedes Mal gleich beleidigt bist. Ich fand es heute morgen einfach zu süß. Du lässt normalerweise niemanden in dein geheiligtes Bett." "Hör endlich damit auf. Du kannst es auch übertreiben, Mann!", fauchte Sasuke und schnappte sich die Onigiri. Shikamaru verkniff sich den zweiten Lachanfall, während Naruto nur gebannt auf den Bildschirm starrte. "Leute... Ich fass es nicht, seht euch das an! Sie sind tatsächlich im Haus!" Von einer Sekunde auf die andere waren die beiden Teens wieder ernst. "Das glaub ich doch jetzt nicht. Und die sehen echt nicht aus wie Agenten." Naruto schüttelte den Kopf. "Wenn die durch die Gegend streifen, dann in einer guten Verkleidung oder im Stil der MIB." Shikamaru verengte die Augen. "Die bringen Kameras und Mikros an. Was zum Teufel soll das?" Der Blonde murrte leise. "Ich kann es mir denken. Und ich muss sagen es gefällt mir nicht." Seufzend sah Naruto zu Sasuke. "Was machen wir jetzt?" "Am besten zu Hause so tun, als wüssten wir nichts davon und dann uns etwas überlegen, wie wir gegen die vorgehen können." Shikamaru seufzte und schnappte sich einen seiner eigenen Reisbällchen. "Das wird nicht so einfach. Bei euch können wir nicht mehr offen reden." Naruto sah auf seine Finger und presste die Lippen aufeinander. Er hatte einen Verdacht zu wem die Kerle gehörten und was nun bald passieren würde. Der Blonde hatte sich schon lange mit einer Konfrontation auseinander gesetzt, aber diese nun ohne Kurama zu durchleben kam einem Albtraum nah. Albtraum... Narutos Blick glitt zu Sasuke. Der Schwarzhaarige hatte ihn gestern Abend beschützt und er hatte seine Mutter gesehen. Egal wie es möglich war, aber er hatte sie gesehen. Warum gerade Sasuke? Wie oft stand seine Mutter neben den Ärzten oder Agenten, die ihn ausbildeten und behandelten. Wie oft hatte er Anfälle gehabt, ohne dass die merkten warum. Mit Kurama hatte sich alles verändert. Doch warum konnte Sasuke seine Mutter sehen? Das hatte doch keinen Sinn. Narutos Kopf schreckte hoch. Woher... kamen diese Erinnerungen. "Weißt du Naruto-onii-chan, Naru-chan hatte diese Bilder schon immer und immer. Seit er hier ist. Naruto-onii-chan kann sich langsam wieder erinnern, richtig?" Naruto zitterte leicht, bekam gar nicht mit, wie Sasuke und Shikamaru den Blonden besorgt musterten. "Naruto-onii-chan, du weißt was zu tun ist." Seit wann war Naru-chan so realitätsbezogen? Naruto kniff die Augen zusammen und seine Finger verkrampften sich in seiner Hosen. "Naruto, alles in Ordnung?", fragte Sasuke besorgt nach. Der Blonde nickte. "Ja, und ich weiß was wir zu tun haben. Aber ich brauch dafür eure Hilfe. Besonders deine Sasuke. Auch wenn das, was ich geplant habe, zu viel verlangt ist." Sasuke schnaubte abfällig. "Komm schon. Als wäre die Hilfe beim Fangen eines Irren für viele nicht schon das volle Maß der Dinge. Ich sagte doch ich werde alles tun, um dir zu helfen." Shikamaru nickte. "Genau, über den Punkt waren wir doch heute Morgen schon hinweg. Also schieß los. Was schwebt dir vor?" Naruto versuchte die beiden so schnell und genau wie möglich in seinen Plan einzuweisen. Er wusste, dass es nicht leicht sein würde. Für alle Beteiligten. Aber er sah einfach keinen anderen Weg. Kurz nachdem sie alles besprochen hatten, flog die Tür erneut auf und Kiba und Hinata traten mit Essen und einer Extraportion Nachtisch aufs Dach. "Wunderbare Neuigkeiten. Wir haben jetzt Freistunde und können uns Zeit lassen. Und da haben wir gleich für uns alle was mitgebracht, um eure Vereinigung zu feiern." Breit grinsend lies sich Kiba neben Shikamaru fallen und schmiss das Essen etwas unsanft in ihre Mitte. Sasuke seufzte leicht während Shikamaru sich das Grinsen nicht verkneifen konnte. "Vereinigung, wie das klingt...." Freudiges Gelächter versuchte die vorher angespannte Atmosphäre vertreiben zu wollen. Und Naruto schwor sich, er würde diese Freistunde mit seinen Freunden genießen. Freunde.... Er hatte noch nie welche gehabt, bis auf Kurama und Naru-chan. Immer war er fest davon überzeugt gewesen, dass Freunde ihn behindern würden und nun musste er feststellen, dass es unheimlich gut tat hier draußen zu sitzen, um wenigstens für diese wenigen Stunden seine Sorgen zu vergessen. Freunde waren doch etwas Tolles. ++++++++++++++++++++++++++++++ "Milch?" "Hab ich." "Kaffee?" "Wenn ich den vergessen würde, würde ich mich von unserem neuen Balkon schmeißen." "Brötchen und Nussnougatcreme?" "Hab ich. Auch wenn ich immer noch nicht verstehen kann, dass du dir so ein ungesundes Zeug reinhaust und immer noch wie eine Gerte aussiehst." Itachi hakte die Punkte auf seiner Einkaufsliste ab und sah beim letzen Kommentar Deidaras genervt auf. "Ich treibe Sport und habe einen Stoffwechsel, der so eine Ernährung eben zulässt." Deidara murrte leise. "Ist ja gut. Haben wir dann alles?" Der Schwarzhaarige nickte leicht und steuerte mit dem Einkaufswagen die Kasse an. "Frag mich nicht warum, aber ich habe das Gefühl wir werden beobachtet." Sein Geliebter schnaubte abfällig. "Ich stehe unter Beobachtung dieses verdammten Regierungsvereins. Also ist es kein Wunder, dass die Idioten Agenten abgestellt haben, die uns auf Schritt und Tritt verfolgen." Itachi seufzte leise. "Ich weiß. Und glaub mir, mir gefällt es ebenso wenig wie dir. Lass uns einfach das Beste daraus machen. Auch wenn ich glaube, dass es nicht an den Beamten liegt." Deidara legte die Ware auf das Band und sah der Kassiererin gelangweilt zu, wie sie die einzelnen Stücke über den Scanner zog. Nach einer gefühlten Ewigkeit bezahlte der Blonde und schob den Einkaufswagen mit ihren Stücken weiter. Itachi ging noch einmal alles auf der Liste ab um sicher zu gehen, dass sie nicht sofort wieder losrennen mussten. Langsam schritten sie zum neuen Auto und der Schwarzhaarige betätigte den Knopf am Schlüssel, um das Gefährt auf vier Rädern zu öffnen. Deidara hatte wirklich sein Versprechen gehalten und Itachi einen neuen Honda S200 gekauft. Den gleichen Wagen, der vor einigen Tagen in die Luft geflogen war. Kaum hatte er die Sachen im Kofferraum verstaut und sich umgedreht, stockte der Blonde auf einmal. Itachi blieb die versteinerte Mine seines Freundes nicht verborgen und sah fragend in die Richtung, in die Deidara unverwandt starrte. "Was ist denn?" Deidara verengte die Augen. Itachi zog eine Augenbraue hoch und sah zu dem rothaarigen Kerl, den Deidara nicht mehr aus den Augen ließ. Doch auf einmal wandte sich der Blonde grinsend zu Itachi um, so als wurde ihm jetzt erst wieder bewusst, dass sie von Agenten beobachtet wurden. Er nickte Richtung Angebotstafel. "Lass uns zur Tafel gehen und mal schauen, welche Angebote wir verpasst haben." Itachi murrte leise. "Du willst mit dem Kerl also reden. Gut, ich verlange aber eine Erklärung danach." Zusammen brachten sie den Einkaufswagen zurück und stellten sich vor die Angebotstafel. Unverzüglich deutete Deidara auf eines der Angebote und sah zu Itachi, während er redete. "Ich hoffe dir ist bewusst, dass die Bilder von euch allen haben." Itachi vernahm einen leichtes, dumpfes Klopfen an der Tafel, so als hätte sich jemand auf der anderen Seite dagegen gelehnt. "Und du solltest wissen, das Tote nicht wandern.", ertönte eine Itachi unbekannte Stimme hinter der Tafel. Deidara seufzte. "Mach es kurz. Wenn du schon solche Mühe auf dich nimmst um nach mir zu suchen, dann muss es wichtig sein." "Woher willst du wissen, dass ich dich nicht an deinen verfickten Haaren zurückschleife? Weißt du mit wem ich in ein Team gepackt wurde? Tobi. Verdammt Deidara, das kann nicht dein Ernst sein." Der Blonde tat so als würde er erst jetzt den Preis des Artikels sehen und zeigte wieder darauf, als würde er sich beschweren. "Ist nicht mein Problem. Sag was du willst und verschwinde wieder. Ansonsten muss ich dich melden." Sasori steckte sich eine Zigarette an und schnaubte. "Was ist nur aus dir geworden. Uchiha, du hast ihn versaut!" Itachi schnaubte abfällig. "Ich habe ihn nicht versaut, nur in bessere Gesellschaft geholt. Sei froh, dass ich Deidara in der Sache vertraue, ansonsten hättest du jetzt ein riesiges Problem." Sasori lachte kalt. "Glaub mir wenn ich sage, diese Anfänger haben keine Chance gegen mich. Wir haben alle eine besondere Ausbildung erhalten. Ihr solltet froh sein, dass ich kein Interesse daran habe Deidara für seinen Verrat hinzurichten!" Itachi wollte grade zu einer bissigen Antwort ansetzen, als Deidara ihm zuvor kam. "Hört auf ihr zwei. Also, warum bist du hier?" Sasori nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette und sah an die Decke des Dachvorbaus des 7/Eleven. "Madara ist dabei durchzudrehen. Er will Ragnarök eher durchziehen als geplant." Deidara knurrte leise. "Hab ich mitbekommen. Der Scheißkerl hat mir eine E-Mail geschickt. Woher auch immer meine neue Nummer hatte." Sasori blickte über die Schulter hinweg auf die Tafelrückseite und seufzte. "Du kannst ihm nicht entkommen. Und er hat ein wirkungsvolles Druckmittel, welches ihr ernst nehmen solltet." Deidara und Itachi wurden hellhörig. "Was für ein Druckmittel könnte diese Rollatorpest schon haben?" Sasori schnaubte belustigt. "Wusste nicht, dass ein Uchiha Humor haben könnte..." Der Rothaarige presste die Lippen aufeinander. "Er... hat deine Eltern, Kleiner." Itachi stockte und versucht das aufkommende Zittern zu unterdrücken. "Mein... Eltern? Aber woher?" "Glaubst du, er erkennt seines Gleichen nicht? Hör zu, er ist nicht nur hinter dem Jungen und Deidara her, er will auch dich dabei haben. Du scheinst etwas zu besitzen, was ihn interessiert. Hier wird ein Krieg ausbrechen. Mitten in der Stadt. Ich bin hier um euch zu warnen!" Itachi zog eine Augenbraue hoch. "Was springt für dich dabei raus?" "Ich werde mich an dem Kampf nicht beteiligen. Ich ziehe mich zurück und lass euch in Ruhe. Ich habe alles geplant, wie ich verschwinden kann. Ihr werdet dafür sorgen, dass diese Regierungsfutzies mich in Ruhe lassen . Dafür helfe ich euch gegen Akatsuki." Itachi schielte zu Deidara, der merklich aufgeregt schien. "Was hat er geplant?" Ein stummer Hinweis, das Deidara den Deal eingeht. "Er lässt sein kleines Militär hier antanzen. Du weißt, was das bedeutet?" "Deidara, wovon redet er?" Der Blonde sah leicht hilflos zu Itachi. "Madara hat seine eigene Kampfeinheit. Helikopter, Militärflieger aus Afghanistan und Waffen der russischen und chinesischen Mafia. Ihm untersteht nicht nur Akatsuki. Wir sind nur die öffentliche Gewalt, so etwas wie die Special Circuit" Itachi zog verwirrt eine Augenbraue hoch. "Special Circuit?" "Eine Spezialeinheit der CIA. Angeblich angeführt durch einen hochrangigen Agenten. Sie sind meist für die Erfolge der CIA international verantwortlich. Wenn die Leitung des Special Circuit den Ernstfall ausruft, herrscht Krieg und das ohne Absprachen mit dem Weißen Haus. Sie haben für Ernstfälle komplette Befehlsgewalt." Itachi schnaubte abfällig. "So langsam gefällt mir diese Macht der Geheimdienste nicht." Deidara zuckte nur mit den Schultern, immer noch darauf bedacht so zu tun, als würden die beiden um den Artikel diskutieren, auf den er immer wieder deutete. "Daher auch unsere Aufstände." "Das wiederum ist der absolut falsche Weg. Ihr seit doch kein deut besser. Weltherrschaft. Also wirklich, unter was für Wahnvorstellungen leidet der Kerl eigentlich?" "Das fragen wir uns auch manchmal.", seufzte Sasori und warf seine Zigarette auf den Boden und trat sie aus. "Wie gesagt, ich helfe euch. Werdet eure Hackenbeißer los und kommt zu der Adresse, die ich euch hier lasse. Deidara weiß wo es ist." Itachi verengte die Augen. "Woher wissen wir, dass es keine Falle ist?" "Dann hätte er uns nicht gewarnt. Wir werden da sein." Itachi sah den Blonden ruhig an. "Dir ist klar, dass wir uns hiermit komplett gegen die Vereinbarungen auflehnen?" "Itachi... Wir können den Krieg, der auf uns zu kommt nicht verhindern. Also bleibt uns nur eines und das ist den Krieg zu gewinnen. Wir kämpfen hier gegen eine Übermacht. Unterschätz unsere Situation nicht. Und das, was ich denke, was Sasori plant, wird unserer kleinen Freundin nicht gefallen." Der Schwarzhaarig seufzte ergeben. "Wohl auch um meine Eltern da lebend wieder raus zu bekommen. Gut, wir kommen da hin, aber erst bringen wir die Einkäufe nach Hause! Ich bin mit allem einverstanden was weder meinen Wagen noch meine Süßigkeiten in Gefahr bringt." Deidara lachte leicht. "Wir werden uns Mühe geben, ne Sasori?" "Süßigkeiten... Ich fass es nicht.", schnaubte der Rothaarige und klemmte einen Zettel auf die andere Seite des Schildes. "Also treten wir den Idioten endlich Mal in den Arsch. Ich freu mich schon. Und Deidara?" "Hm?" "Wag es nicht mich warten zu lassen." Damit verschwand der Rothaarige in einer Menschtraube, die gerade den Markt verließ und verschwand vom Gelände des 7/eleven. Deidara lachte, zog Itachi zu einem kurzen Kuss zu sich, ganz als hätten sie sich für den Kauf entschieden und zog ihn mit. "Ich habe kein gutes Gefühl bei der ganzen Sache...", murmelte Itachi und schnappte sich im Vorbeigehen den Zettel mit der Adresse. "Sorg lieber dafür ,dass unsere Wachen uns verlieren." Itachi schenkte seinem Geliebten nur ein arrogantes Grinsen. "Das ist nicht schwer. Sie hatten uns schon einmal verloren. Idioten." "Stimmt. Aber die sind es auch nicht gewohnt mit mir in der Stadt einkaufen zu gehen. Da habe ich besseres zu tun, als auf die Idioten zu achten." Itachi schüttelte nur belustigt den Kopf. So locker er auch von außen wirkte, in seinem Inneren tobte ein Sturm. Er hatte das Gefühl langsam die Kontrolle zu verlieren und wie sehr hasste er dieses Gefühl. Er machte sich schreckliche Sorgen um seine Eltern. Und doch durfte er diese Sorge nicht nach außen tragen, um keine Fehler zu machen. Doch er schwor sich, sollte seinen Eltern etwas zustoßen, würde er zum Mörder werden und Madara würde ganz oben auf seiner Liste stehen. James Bond Rollator oder nicht, dieses verrückte Schwein würde ihm nicht von der Planke springen ohne das er mit einem kräftigen Tritt nachhelfen würde. ++++++++++++++++++++++++++++++++++ "So, gehen wir es noch einmal durch, damit dir gleich keine Fehler passieren, meine liebe Mikoto." Mikoto verdrehte genervt die Augen. Die junge Mutter saß hier vor einem Telefon, ihr gegenüber saß das kranke Monster von einem Vorfahren. Ihr Mann war auf der anderen Seite des Zimmers auf einen Stuhl gefesselt worden. Und nun? Nun sollte sie ihren Jüngsten anrufen und ihm sagen, dass alles in Ordnung sei. Ach ja, nicht zu vergessen, alles sagen was auf den Schildern dieses Irren steht. Was auch immer das werden sollte. "Nach dem neunten Mal habe ich es nun wirklich verstanden. Sie müssen mir nicht alles acht Mal erklären. Anrufen, lesen was auf den Schildern steht und ja keine Andeutungen oder Abweichungen vom Text. Können wir dann?" Madara schnaubte belustigt und ließ seine Assistentin in den Raum kommen. "Wirklich Fugaku, eine Frau mit einem solchen Temperament hätte ich bei deiner Dominanz nicht für möglich gehalten. Wie habt ihr zwei Söhne bekommen können?" Mikoto schnaufte empört während Fugaku seinem "Verwandten" nur giftige Blicke schenkte. Madara machte es sich auf seinem Stuhl bequem. "Also meine Liebe, dann fang an!" Mikoto atmete tief durch und wählte dann die Nummer von ihrem Zuhause. Hoffentlich war Sasuke nicht da. "Uchiha?", kam die leicht genervte Begrüßung ihres Sohnes. Madara hielt das erste Schild hoch und Mikoto seufzte lautlos. "Hallo mein Schatz, hier ist Mama." Sie zog die Augenbraue hoch. Der erste Satz und schon so formuliert, wie sie es nie gemacht hätte. Madara hielt einen Daumen nach oben, während das nächste Schild kam. "Deinem Papi und Mir geht es jut und wir sind balz wieder Haus. Mach dir ma keine... Orgen?" Madara sah die junge Mutter fragend an und zog eine Augenbraue hoch. Mikoto warf ihrem Entführer einen bösen Blick zu und machte eine Handbewegung die deutlich sagte, dass die Schilder keine gute Idee waren. Verwirrt drehte der Schwarzhaarige die Schilder um und schickte seiner Sekretärin einen wütenden Blick aus flammenden Augen. Mit einem gezischten "Korrigier das gefälligst!" sah er zufrieden zu, wie seine Assistentin schnell verbesserte und hielt es dann wieder für Mikoto hin. Die zog verwirrt eine Augenbraue hoch. "Ich meinte Orgien...?" Wütend und leicht erschrocken sah Madara wieder aufs Schild. Mit was für einer Analphabetin arbeitete er denn hier bitte zusammen? "Mum? geht es dir wirklich gut?" "Äh... Ja, Sasuke... warte bitte ein mal kurz!" Sie schaltete das Telefon auf Mute und knurrte. "Wenn ich das hier schon machen soll mit diesen lächerlichen Schildern, dann gebt mir keine Texte, die ich nicht einmal betrunken runterleiern würde!" "Tut mir ja leid, aber ich wusste auch nicht, dass meine Sekretärin die reinste Analphabetin ist!", fauchte der Kopf der Akatsuki zurück. "Ich improvisiere, Sie können nicht verlangen, dass ich mich hier drauf verlasse! Der Junge schöpft jetzt schon Verdacht!" Madara winkte knurrend ab. "Ja, ja, mach nur." Fugaku sah fassungslos zu, wie seine Frau das Telefon wieder laut schaltete und anfing zu reden. "Tut mir leid, ich meine: Seit lieb zueinander und veranstaltet keine Sauforgien, ihr Zwei. Ich will nicht das Haus verwüstet vorfinden!" "Ja Mum, ich weiß. Naruto und ich schaffen das schon. Wir sind sechzehn und keine sechs." Fugaku glaubte sich verhört zu haben. Seine Frau schien den Verstand verloren zu haben. Sie gab dem Jungen nicht einmal einen Tipp! "SASUKE! HÖR NICHT AUF SIE, WIR SIND..." -PONG- Erschrocken drehte sich Mikoto zu ihrem Mann und sah fassungslos zu der jungen, blauhaarigen Frau, die mit einer Bratpfanne hinter ihrem Mann stand. "Was zum...?" Konan zuckte nur mit den Schultern, während Madara sich gegen die Stirn schlug. Das ganze wurde langsam zur Witzshow. Wo sind die verdammten Kameras von Tokyo TV? "Mum? Was war das? War das Dad? Was ist los?" Mikoto schaltete schnell. Sie war das Ganze hier nur eingegangen, um ihre Jungs zu schützen. Wer wusste was dieser Irre geplant hatte mit ihrer Familie. "Ja... Das war dein Vater. Wir haben wohl doch mehr getrunken, als gut für uns ist." Sie lachte vergnügt in den Hörer. Am liebsten wollte sie das Telefonat noch länger hinauszögern. Es tat so gut die Stimme ihres Jüngsten zu hören. "Hör zu Sasuke. Pass gut auf Naruto auf und wenn etwas ist, ruf Itachi an. Dein Bruder weiß was zu tun ist, wenn es Probleme gibt." "Wann kommt ihr denn wieder?" Mikoto seufzte leise. "Ich... weiß es noch nicht. Das ganze hat uns ebenfalls überrascht, aber diese Verhandlungen sind wichtig für das Unternehmen. Bitte passt auf euch auf und esst auch was anderes außer Pizza und anderes Fast Food! Und ja keine Partys mit Alkohol und kein Sex auf unserer Wohnzimmercouch!" Sasuke knurrte. "MUM?! Sex auf der Wohnzimmercouch? Wie kommst du darauf?" Irrte sie sich oder klang ihr Sohn leicht hysterisch. "Es war eigentlich ein Hinweis für Itachi und Deidara und nicht für dich... Verheimlichst du mir was?" Madaras Augen weitete sich. So ein Hinweis für Itachi und Deidara? Sein kleines, unschuldiges Kind, welches der Welt das Licht bringen sollte hatte Sex auf einer Couch, die ihm nicht einmal gehört? "Das gehört eindeutig zu den Dingen, die ich nicht wissen wollte....", knurrte der Schwarzhaarige leise und überlegte sich unzählige Foltermethoden, die er gleich an seiner Sekretärin ausleben konnte. Inkompetentes Pack! "Nein, nein... Ich... werde es ihm sagen." Klang da etwa einer verlegen? Mikoto musste leicht grinsen. "Denk daran, wenn du eine Freundin hast, dann hast du immer noch dein Zimmer. Ich will keine Flecken auf der Couch, die ist neu!" "MUUUM!" Mikoto lachte vergnügt. "Ich habe keine Freundin!" "Dann eben Freund. Ist auch nicht so tragisch. Hauptsache die Möbel bleiben sauber und kein FKK im Garten!" "MUTTER!" Oh, oh, wenn Sasuke schon so anfängt. "Schon gut, schon gut, ich merke schon ich strapazier schon wieder deine Nerven." Seufzend sah sie zu Madara, der immer wieder auf seine Armbanduhr tippte. "Ich werd mal nach deinem Vater schauen, seit der gegen die Zimmereinrichtung gerannt ist, bewegt er sich nicht mehr." "Das fällt dir jetzt erst auf? Also wirklich, Mum, ich frage mich manchmal was eure Ehe noch ausmacht. Geh nach Vater schauen. Ich kümmere mich hier um alles. Wir brauchen Itachi nicht. Und ich will wirklich nicht wissen, WO die hier schon alles WAS getrieben haben. Ansonsten bekomm ich diese Bilder nie aus dem Kopf!" Mikoto zuckte mit den Schultern. "Wenn es wenigstens schöne Bilder sind." "Garantiert nicht! Alles mit meinem Bruder und den Blonden in weniger als T-Shirt und Shorts ist doch gar nicht zumutbar. Und nun kümmere dich um deinen Mann. Bye." Mikoto seufzte. "Bye, Darling... Und ich hab dich lieb." Sasuke stockte merklich auf der anderen Seite. So etwas war er wirklich nicht gewohnt. "Ich euch auch." Und damit legte ihr Jüngster auf, ganz so als sei es ihm peinlich seiner Mutter ein 'hab dich lieb' gesagt zu haben. Schmunzelnd sah sie zu Madara. "Wenn Sie mich gleich hätten improvisieren lassen, dann wäre das da-!", sie zeigte auf ihren Mann, "-nicht nötig gewesen." Madara knurrte nur leicht. "Ich werde meine Sekretärin bestrafen, du kümmerst dich um deinen Mann." Der Ältere war gerade aufgestanden, als ihm noch etwas einfiel. "Was für Tipps gibst du eigentlich deinen Jungen?" Mikoto zuckte nur mit den Schultern. "Sie sollen nichts anstellen und die Möbel nicht versauen. Und natürlich keine Partys, obwohl sie die eh feiern werden und nicht so viel Junk Food. Sind doch brauchbare Tipps." Madara schüttelte den Kopf. "Das hätte es zu meiner Jugendzeit noch nicht gegeben. Diese jungen Leute von Heute." Mikoto schnaufte. "Wenn Sie der sind, für den Sie sich ausgeben, dann gab es zu der Zeit nicht einmal richtige Kommunikation." Damit stand sie auf und ging endlich rüber zu ihrem Mann, der langsam wieder zu sich kam. Wie lange mussten sie das hier noch aushalten? ++++++++++++++++++++++++++++++ Verwirrt zog Sasuke die Augenbrauen zusammen. "Das war ja mal seltsam. Ich hoffe Dad geht es gut." Naruto seufzte und lehnte sich leicht an ihn an. "Wird schon alles gut sein." Naruto sah auf die Uhr. Sie waren schon seit einiger Zeit zu Hause, doch bisher war alles ruhig geblieben. Der Blonde wusste wo überall Kameras angebracht worden waren und musste sich zusammenreißen, sie nicht einfach wieder zu entfernen. Das hier brauchte er für seinen Plan. Sasuke wandte sich zu ihm um und drehte ihn leicht seitwärts, bevor er ohne Vorwarnung seine Lippen auf die von Naruto drückte. Der Blonde versteifte sich leicht. Doch darauf nahm er keine Rücksicht. Das hier war schließlich Narutos Idee gewesen. "Ich mach uns was zu Essen.", murmelte er, bevor er in die Küche ging. Draußen wurde es schon dunkel. Naruto hoffte, dass nicht noch etwas über Nacht passierte. Er war auf alles vorbereitet und hatte vorsichtshalber seine Waffe in einem Halfter unter seiner Jacke. Er trug sie steht's in der Tasche bei sich, doch kurz bevor sie aus der Schule gegangen waren, hatte er sie auf der Toilette schnell umgeschnallt. Sicher war sicher. Langsam ging er dem Schwarzhaarigen nach und zog eine Augenbraue hoch. "Wie war das noch mit "Wir essen schon nicht zu viel Pizza"?" Sasuke zuckte mit den Schultern. "Ich habe keine Lust uns was zu bestellen. Also meckere nicht rum." Kopfschüttelnd lehnte sich Naruto an die Küchenanrichte. Sasuke schob die Pizza in den Ofen und stellte sich dann vor den Blonden. Er beugte sich zu Narutos Ohr, einen kurzen Blick zur Straße riskierend, bevor er leise flüsterte : "Ich fass es nicht, dass die wirklich nichts besseres zu tun haben, als uns zu beobachten." Naruto unterdrückte die Gänsehaut, welche sich auf seine Haut schleichen wollte und murrte nur leise. "Ja, ich hoffe nur, dass wir wirklich alles gut durchdacht haben." Sasuke drückte einen Kuss auf seine Wange. "Du weißt, dass ich nicht grade scharf darauf bin. Aber was soll's. Ich hoffe du weißt was du tust." Sanft drückte er dem Blonden noch einen Kuss auf, bevor er sich dem Geschirr widmete. Naruto seufzte leise. Er war solche Nähe nicht gewohnt und doch fühlte es sich so richtig an. Ob es ihm Angst machen sollte? Er wusste, dass das hier alles gespielt war, eine Farce, die sie aufbauen würden um endlich eine Reaktion zu provozieren. Aber ob es der richtige Weg war? Er hoffte es so sehr. "Hilfst du mir?" Ein fragender Blick traf ihn und ließ ihn erneut seufzen. "Na gut, wenn du unbedingt willst." Grinsend stieß er sich von der Anrichte ab und half Sasuke beim Abwaschen. Den Geschirrspüler für den kleinen Geschirrhaufen anzuschalten war auch absurd. +++++++++++++++++++++++++++++++++ Wütend riss er das Telefon aus der Wand und schleuderte es durch den Raum. Diese widerliche Made, dieses abstoßende Monster wagte es seinen Engel zu Küssen? Dieses verabscheuungswürdige Individuum, diese Made, die es sich in seinem Speck heimisch macht! Und der Blonde ließ es auch noch zu! Er würde ihnen zeigen wo er hingehörte, zu WEM er gehörte. Diese schwarzhaarige Bestie würde sich nicht an seinem Engel vergehen! "Schläfst du heute Nacht wieder bei mir?" Hauchte es wohl verführerisch aus dem Fernseher. Ihm wurde schlecht! Wie konnten ER es wagen?! "Klar, denkst du wirklich ich bin scharf darauf in meinem Zimmer zu liegen, wenn du gleich neben an bist?" Und wie schlecht im wurde. Aber dieses junge "Glück" würde er zerreißen, vernichten, zerfleischen! Er würde es dem Blonden beweisen! Immer und immer wieder würde er dem Jungen zeigen, wessen Spielzeug er war. Naruto gehörte ihm, IHM GANZ ALLEIN! Er würde ihn nicht her geben! Nein! Die Schreie eines Jungen war von neben an zu hören. Oh ja, er würde seine Wut an Smithys Sohn auslassen, der seinem Engel so ähnlich sah, dass es ihn ganz erregte. Er wäre heute Abend noch einmal sein Spielzeug. Noch einmal dieses Fake. Schon morgen würde ihm sein Engel gehören. Und ja, er wird ihm beweisen, wem er gehörte! ++++++++++++++++++++++++++++++++++ Zielsicher ging Deidara die Straße entlang. Er hatte von Anfang an gewusst, wo sich Sasori mit ihm treffen wollte. Wo wäre es denn besser als bei Taras? "Wo sind wir hier eigentlich?" Deidara sah sich seufzend zu Itachi um. "In meinem alten Viertel." "Und der Wagen ist da hinten bestimmt sicher?" Deidara zuckte mit den Schultern. "Der Untergrund weiß nicht, dass ich nicht mehr zu Akatsuki gehöre. Die haben aktuell andere Probleme, wenn Madara in der Stadt ist. Die haben mich gesehen. Die werden dem Wagen nichts tun, allein da sie Angst haben müssen, dass er in die Luft geht, sollte jemand ihn klauen." Itachi warf ihn einen warnenden Blick zu. "Dei-chan!" Deidara warf ihm auf Grund des Dei-chans einen giftigen Blick zu. "Sicher ist sicher." Als sie endlich an Taras Haus ankamen, klopfte der Blonde das nur allzu bekannte Zeichen und fast augenblicklich wurde die Tür aufgerissen. "Deidara, mein Freund. Ich hätte nicht gedacht dich jemals wieder zu sehen." Taras warf Itachi einen kurzen Blick zu. "Kommt rein, kommt rein. Dein Kollege ist schon hier." "Danke Taras. Ach ja, das hier ist Itachi Uchiha." Der Angesprochene zuckte zusammen. "U-Uchiha?" Er warf Itachi einen vorsichtigen Blick zu. "Erfreut, erfreut. Ich höre es gibt Geschäfte?" Deidara nickte leicht. "Und diese Geschäfte werden dir zu einem Teil gefallen, zum anderen wirst du sie verabscheuen.", sagte Sasori in seinem gewohnten, ruhigen Ton. "Wir haben viel heute Nacht vor. Und es muss schnell gehen. Ich hoffe du hast alles dabei, Deidara." Der Blonde nickte. "Akatsuki wird einen der bittersten Geschmäcker ihrer eigenen Medizin bekommen. Lang lebe der Komplott!" Kapitel 17: Die Ruhe vor dem Sturm ---------------------------------- Naruto erwachte am nächsten Morgen in einer festen Umarmung. Eine seichte Welle der Panik überkam ihn. Diese Nähe, diese ständige Nähe machte ihn einfach wahnsinnig. Es war seine Idee gewesen, doch hatte er auch ernsthaft damit gerechnet, dass diese Kerle, die ihn beobachten, eher zuschlagen würden. Dass sie sich nachts in Sasukes Haus schleichen würden, um ihn zu entführen. Er drehte sich auf den Rücken und sah an die Decke. Was sollte er machen? Er schloss die Augen, konzentrierte sich auf Naru-chan. "Morgen, Naruto-onii-chan. Warum weckst du mich so früh?" Naruto atmete einmal tief durch. "Naru-chan, machen wir das Richtige? Ich meine Sasuke ausnutzen um das zu erreichen, was wir wollen?" Kurz herrschte Stille in seinem Inneren. Seit Kurama weg war, war es als wäre vor seinem geistigen Auge nur noch ein schwarzer Raum, in dem Naru-chan auf ihn wartete. Es war, als wäre sein die ganze Zeit über ein Tagtraum gewesen, in den er sich flüchten konnte. Und aus diesem Tagtraum war er nun erwacht. Diese Erkenntnis lies sein Herz schmerzhaft pochen. Würde es jemals wieder so werden, wie es einmal war? Hatte er allein mit Naru-chan die Kraft, seinen Plan durchzuführen? "Sasuke und Shikamaru lassen uns nicht im Stich. Vertraue ihnen Naruto-onii-chan. Alles wird gut. Du wirst sehen. Irgendwann sind auch wir glücklich. Ku-chan kommt bald wieder und dann haben wir uns. Und wir lassen uns nicht mehr gehen. Denk nur daran Naruto-onii-chan!" Der Blonde atmete einmal tief durch, sammelte all seinen Mut zusammen, den er aufbringen konnte und rüttelte Sasuke an der Schulter. "Du hast recht. Wir schaffen das!" "Sasuke?" " Genau, Mama wird stolz auf uns sein. Du wirst sehen, Naruto-onii-chan! Denk nur daran für wen wir das hier alles tun!" "Sasuke, steh auf." Der Schwarzhaarige knurrte leise, als er langsam wach wurde. Naruto wusste von gestern noch, wie sehr es Sasuke verabscheute aufgeweckt zu werden. "Für Ka-san!" "Was is'n los?" Sasukes müde Stimme lies ihn leicht schmunzeln. Irgendwie niedlich... "Für Sasu-chan!" "Es wird langsam Zeit... Ich will Phase zwei einläuten." "Für Itachi und Deidara!" Auf einmal war Sasuke hellwach. "Bitte? Ist das dein Ernst?" Er schaltete das Licht ein und sah auf die Uhr. "Naruto, es ist 6 Uhr.... Willst du wirklich im Dunkeln da raus?" Der Blonde schloss die Augen. "Für Tante Mikoto!" "Es muss sein. Im Hellen werden sie nicht angreifen." Dadurch, dass Sasuke generell sein Zimmer verschlossen hielt, war das hier der einzige Raum, in dem keine Kameras angebracht worden waren. "Das ist zu gefährlich. Was ist wenn...?" Naruto drückte seine Hand auf Sasukes Mund und sah ihn eindringlich an. "Für Onkel Fugaku!" Sasuke zitterte leicht. Er fühlte sich so hilflos, als er zusah, wie sich Naruto langsam anzog. Ganz so, als wolle er sich für eine Joggingrunde fertig machen. "Lass mich mitkommen." "Für Nevia!" Naruto sah ihn über die Schulter hinweg an und schüttelte den Kopf. "Wir sind das gestern schon durchgegangen. Ich muss durch diesen Part allein durch!" "Für Ku-chan!" "Das kann nicht dein Ernst sein. Wer weiß, was dieser Kerl mit dir machen wird! Allein bei dem Gedanken daran wird mir schlecht." Naruto wandte sich zu Sasuke um und sah ihn eindringlich an. "Für Shikamaru!" Langsam ging er auf das Bett zu, griff unter das Kissen und holte seine Waffe hervor. "Sasuke, ich vertraue dir und Shikamaru. Ich hab euch Nevias Nummer gegeben. Wir sind den Plan gefühlte hundertmal durchgegangen." Sasuke presste die Lippen aufeinander. "Das waren gefühlte hundertmal zu wenig!" "Für Kiba!" Naruto kniete sich über Sasuke und zog ihn in eine kurze Umarmung. "Mach dir keine Sorge. Wir schaffen das schon. Ich hab doch dich und Shikamaru, die auf mich aufpassen. Wenn mir einer hierbei helfen kann, dann du, Sasuke." Der Schwarzhaarige schlang die Arme um den Blonden und drückte ihn kurz. "Gut..." "Für Hinata!" Naruto erhob sich und lächelte ihn aufmunternd an. "Komm schon, ein Freund verabschiedet sich, wenn er sich dem Frühstück machen zuwendet." Sasuke erhob sich, zog sich schnell eine Trainingshose an und folgte dem Blonden in den Flur, die Treppe hinunter, bis zur Haustür. "Für Smithy und seine Familie, die wegen uns leidet!" Naruto zog sich seine Turnschuhe an und sah noch einmal zu Sasuke auf. "Also dann, ich bin in circa einer Stunde wieder da." Es war so schwer so zu tun als wüsste man nicht, was einen da draußen erwartete. Sasuke verschränkte die Arme, versuchte seinen zitternden Körper unter Kontrolle zu bekommen. "Alles OK?" Sasuke nickte. "Nur kalt hier unten. Ich mach mich fertig. Wenn du wieder da bist gibt es Frühstück." "Für alle da draußen, die wir beschützen können." Naruto grinste ihn gespielt fröhlich an. "Gut. Und du willst wirklich nicht mit? Ein wenig Sport würde dir gut tun." Sasuke wusste, dass das hier eine rein rhetorische Frage war. Und dennoch war sein erster Reflex einfach „Ja“ zu sagen, denen da draußen zu zeigen, dass der Blonde nicht alleine war. Doch er musste stark bleiben. Stark, damit dieser Alptraum endlich ein Ende hatte. "Nein, mir ist das zu früh." Naruto nickte, machte die Tür auf und wollte grade rausgehen, als Sasuke ihn zurück rief. "Naruto, warte!" Der Blonde stockte. So stand das nicht im Text! Was hatte der Schwarzhaarige vor? Bevor er wusste wie ihm geschah, hatte Sasuke ihn zu sich gezogen und küsste ihn. Ok, gut, das hatten sie in den letzen 24 Stunden öfter getan, jedenfalls hier im Haus um dieses Monster endlich zu einer Reaktion zu bewegen. Doch die waren eher flüchtig und scheu gewesen, als hätten sie mehr Angst davor gehabt entlarvt zu werden, als diese Rolle aufrecht zu erhalten. Und dieser Kuss? Naruto wusste nicht warum, doch sein Kopf schien kurz abzudriften. Nur am Rande merkte er eine scheue Zunge, die ihm über die Lippen leckte. Bevor er realisierte, was sie hier grade taten, öffnete er seinen Mund einen Spalt, den Sasuke sofort nutzte, um den Kuss zu vertiefen. Dieser Kuss hatte etwas leidenschaftliches, verzweifeltes, süßes und schmerzliches an sich, sodass sich sein Herz schmerzhaft in der Brust zusammen zog. Auf einmal schmeckte er etwas Salziges auf Sasukes Lippen, doch bevor er genauer Fragen konnte, drückte sich der Schwarzhaarige von ihm weg und war mit einem "Pass auf dich auf!" im Haus verschwunden. Leicht zitternd und außer Atem berührte Naruto seine Lippen. War das etwa das gewesen, was andere einen "echten Kuss" nannten? "Naruto-onii-chan?" Naruto wandte sich von der Tür ab und ging langsam den Weg von der Haustür zur Straße hinunter. "Naruto-onii-chan, hat Sasuke geweint? Warum?" Naruto zitterte immer noch, als er langsam anfing an der Hauptstraße entlang zu joggen. "Weil er Angst hat. Angst um uns. Darüber, ob das hier wirklich funktioniert." "Naruto-onii-chan?" "Keine Sorge Naru-chan. Es wird alles gut. Wir werden bald wieder zu Hause sein. Und dann wird Sasuke nicht mehr weinen müssen." Er spürte wie sein jüngeres Ego freudig nickte. "Jaa!" Naruto nahm das Geräusch von quietschenden Reifen wahr. Sie haben also endlich beschlossen zu reagieren. Wurde aber auch langsam wirklich Zeit! Er tat so als würde er sie nicht wirklich mitbekommen. Erst als sie neben ihm waren und ihre Waffen aus den Fenstern hielten, zückte er seine eigene und feuerte zweimal gegen den Wagen. Phase 2 war ein voller Erfolg. Sasuke war kurz nachdem er sich verabschiedet zurück in sein Zimmer gerannt. Dort schnappte er sich sein Handy und lies sich an der Tür hinunter rutschen. Zitternd suchte er im Adressbuch die Nummer von Shikamaru. Leise schniefend wischte er sich wütend über seine Augen. Warum hatte er sich auch nicht beherrschen können? Warum hatte er diesem Verlangen nachgegeben? Er räusperte sich leise und wählte Shikamarus Nummer. "Ja?", kam es murrend von der anderen Seite. Sasuke presste die Lippen aufeinander. Er wollte grade etwas sagen, als auf einmal ein lauter Knall durch die Nachbarschaft gellte. Kurz darauf der Nächste. Sasukes hatte seinen Körper nicht mehr unter Kontrolle. Unaufhörlich quollen ihm die Tränen aus den Augen. "Sasuke! Was ist passiert?!", fragte Shikamaru alarmiert. "Phase 2... war erfolgreich.", hauchte Sasuke in den Hörer und unterdrückte verzweifelt das Schniefen, welches sich nach oben kämpfte. Er bemühte sich so sehr seiner Stimme einen festen Klang zu verleihen, dass er sich nicht mehr um die Tränen kümmerte, die neben ihm zu Boden perlten. "Ich mach mich auf den Weg! Wir treffen uns am vereinbarten Treffpunkt." "Ist gut, ich bin soweit angezogen. Ich warte nur, bis sie einen etwas weiteren Vorsprung haben." "Sasuke, alles OK? Was ist los?" Sasuke presste die Lippen aufeinander. "Was los ist? Was los ist? Das musst du wirklich fragen? Ich mach mir sorgen! Shikamaru, ich habe kein gutes Gefühl bei der ganzen Sache. Irgendwas stimmt nicht. Ich habe das Gefühl, dass das eben ein Abschied für immer war." Auf der anderen Seite war es still. Dann räusperte sich Shikamaru leise. "Keine Sorge. Es wird alles klappen. Es war mein Plan. Also wird es das auch." Sasuke zitterte. Ihm war so unsagbar kalt. Wenn er doch nur wüsste, woher diese Kälte kam. "Ich weiß. Normal klappt auch wirklich alles was du planst. Aber ich habe das Gefühl, dass wir irgend etwas wichtiges vergessen haben." Sasuke erhob sich und ging ans Fenster zur Heizung. Seltsam, sie war auf alle Fälle an. Ein seltsames Knacken lies hin hochschrecken. Er sah aus dem Fenster, war ein Vogel auf seinem Dach? Nein, dafür war das zu laut. Etwa diese Kerle? Hatten sie ihre Farce durchschaut? Sasuke wollte gerade das Fenster aufreißen, als ihm auf einmal eine schreckliche, blutverschmierte Fratze entgegenstarrte. Ihr Schrei ließ ihn zurückweichen und aus dem Zimmer stürmen. "Vergiss das mit dem Warten! Wir treffen uns sofort!" "Was war das? Was war los? Ein Funkloch? In deinem Zimmer?" Sasuke zog sich seine Schuhe an, hörte das Knacken von Knochen hinter sich. Kushina! Kushina war hier! Bisher hatte er sie nur ein einziges Mal deutlich wahrgenommen. Und nun? Die tote Frau zog sich vorwärts, ließ sich Stufe für Stufe von der Treppe gleiten. Sasuke schenkte ihr einen wütenden Blick. "Ich habe es verstanden, ich mach mich sofort auf den Weg! Kein Grund zu hetzen. Wenn du glaubst, du bist die Einzige, die sich hier Sorgen macht, dann muss ich dich enttäuschen, Tantchen!" Damit griff Sasuke nach seiner Tasche, die er vorsichtshalber gestern Abend schon gepackt hatte und rannte aus dem Haus. "In zwanzig Minuten bin ich da. Ich hoffe du hast alles bereit!" Shikamaru knirschte auf der anderen Seite der Leitung nur mit den Zähnen. "Darf ich wissen, was das eben war?" "DU wirst es mir ja doch nicht glauben. Bis gleich!" Damit legte er auf und hetze den Weg entlang. Bis er aus dem Augenwinkel wieder Kushina wahrnehmen konnte, die sich auf dem Rasen einer ihrer Nachbarn über etwas beugte. Sasuke hielt an und rannte zum Rasen. Warum er zu diesem Wesen, was auch immer es war, hinrannte, wusste er nicht. Er wusste nur, dass er bei Weitem nicht so viel Angst und Panik verspürte wie Naruto. An der Stelle angekommen, war das Wesen verschwunden. Sasuke bückte sich und hob eine Waffe auf. Narutos Waffe? Er überprüfte das Magazin und fing wieder an zu zittern. Nein...Nein, nein, nein, nein! Der Blonde hatte seine Waffe verloren! "FUCK!" Sasuke preschte vorwärts. Ab jetzt zählte jede Minute. ----------------------------------------------------------------- "Und ihr seid euch da wirklich sicher?" Itachi knurrte. Es war mal wieder typisch, er sollte der Frau alles glauben und blind irgendwelche Verträge unterzeichnen. Aber wehe, er selbst hatte wichtige Pläne und Informationen, dann wurden sie sofort hinterfragt. "Nevia, mach dich bereit. Wir haben einen Informanten, der sich aus der Sache raushalten wird. Ihm wird Madaras Gequatsche nur langsam ebenfalls zu viel." Die Frau auf der anderen Seite schnaufte. "Seid ihr darum wie vom Erdboden verschluckt? Wer ist dieser Kontakt überhaupt and WHY in this FUCKING hell, rufst du mich zu dieser unchristlichen Zeit an?" "Nevia, ich habe einen Deal für dich. Hör es dir an oder lass es bleiben. Wenn du diese Stadt in Flammen sehen willst, dann spiel weiter das unausgeschlafene Gör und leg auf." Das wilde Fauchen auf der anderen Seite bewertete er einfach mal als Zustimmung. Itachi reichte sein Handy an Sasori weiter und der zog seine Augenbrauen zusammen. "Haben alle bei euch auf der Seite dieses Temperament?" Nevia stockte merklich auf ihrer Seite des Handys. "Du bist nicht Itachi. Hat der Scheißkerl sich aus dem Staub gemacht?" Itachi, der vorher sein Handy auf laut gestellt hatte, verschränkte missmutig die Arme. "Halt dich zurück. Man spielt dir einen Kontaktmann mit exklusiven Informationen zu und wird auch noch beleidigt." Deidara, der im Hintergrund alles für den Aufbruch fertig machte, schnaufte nur. "Das sind Amerikaner. Gewöhn dich besser daran. Ach ja, zieh dich um. Ich hab auch meine Arbeitskleidung an. Unser lieber Freund hier-", der Blonde zeigte auf Taras, der vorher leicht auf seinem Stuhl gedöst hatte und nun auf einmal kerzengerade da saß "- hat noch was Passendes in seinem Schrank, oder?" Taras nickte leicht. "Natürlich... Bitte folg mir, Itachi." Der Schwarzhaarige seufzte. "Na gut, ich muss auch meine Kontaktlinsen raus nehmen, so langsam tun die weh..." Murrend wandte er sich noch einmal zu Sasori, der immer noch das Handy mit einer wütenden Nevia am anderen Ende in den Händen hielt. "Vertragt euch! Wenn ich von Deidara irgendwas davon höre, dass ihr euch hier verbal auseinander nehmt, dann bekommt ihr es beide mit mir zu tun. Und Gott weiß, dass ich schlimmer werden kann als diese Rollatorschlampe!" Sasori sah ihn ungläubig an und schnaubte belustig, sogar recht gleichzeitig mir Nevia. "Rollatorschlampe!", kam es von beiden gleichzeitig und Sasori schüttelte den Kopf. "Ich wusste wirklich nicht, dass in einem Uchiha wirklich so viel Witz stecken kann. Ich bin beeindruckt von deinem Geschmack Deidara. Beweist du nicht in vielen Dingen." Der Blonde sah murrend auf. "Danke. Da ich dich ein paar Jahre länger kenne als mir lieb ist, weiß ich, dass das ein getarntes Lob war." Sasori schnaubte abfällig. "Mein Pech, dass du aus allem etwas Positives ziehst." "Hallooo? Ich bin auch noch da! Man hat mich doch hoffentlich nicht umsonst aus dem Schönheitsschlaf gerissen!" "Wenn Sie den erwähnen, haben sie es wohl nötig...", war die recht trockene Antwort von Sasori. Deidara seufzte. "Hoffe, dass du ihr nie vor’s Gewähr rennst. Die knallt dich ab. Und das nur für diesen Kommentar." "Recht hast du, Blondchen. Also was geht hier vor?" Sasori sah zu Deidara, der leicht nickte, und fing dann an, die DS&T Agentin aufzuklären. Auf der anderen Seite wurde es merklich still. "Sag mir Ort und Uhrzeit und du bekommst dein Ticket aus Japan hinaus. Uns würde es natürlich freuen, wenn du uns ab und zu eine Karte schicken würdest." Sasori schnaubte abfällig. War ja klar, dass die CIA einen nicht mehr so leicht gehen lassen würde. Aber damit konnte er Leben, alles war besser als mit Tobi in einem Team zu sein! "Meinetwegen. An ihrer Stelle würde ich mich langsam fertig machen und zum Hafen kommen. Und lassen sie ihre Flugeinheit in Abrufbereitschaft. Sie wissen nicht wozu er fähig ist, um etwas in die Hände zu bekommen." Nevia schnaubte. "Und diese.. Wie sagte Itachi doch so treffend? Rollatorschlampe? Weiß nicht worauf er sich einlässt. Er will einen Krieg? Den kann er haben! Ich blaste ihm allein wegen dieser unchristlichen Zeit den Hintern unter seinem Rollator weg! Warum müsst ihr Bösewichte alles auf abends oder morgens legen? Schlaft ihr denn nie aus?" Sasori starrte ungläubig auf das Handy. Meinte die das ernst? "Nein, wer die Welt erobern will, muss früh aus den Federn, sonst schafft man nichts an einem Tag." Nevia lachte. "Schade, dass du durchbrennst, deine trockene Art gefällt mir. Bye, bye Sasori-chan." Damit legte die Frau auf. Sasori starrte fassungslos auf das Handy. "Was zum Teufel war das? Und woher kannte sie mein Namen?" Ein wütender Blick traf Deidara. Der Blonde zuckte nur mit den Schultern. "Glaub es oder nicht, sie ist immer so. Und ich hatte ihr gesagt, dass du einer der wenigen wärst, die nicht auf Ragnarök stehen. Daher war klar, dass nur du der Mittelsmann sein kannst." Sasori seufzte und sah dann neugierig auf die kleine Figur in Deidaras Händen. "Was ist das?" Deidara grinste breit. "Meine neueste Entwicklung. Ich habe sie gestern fertiggestellt." Er setzte das silberne, käferähnliche Gerät auf den Boden und hielt sein Handy hoch. "Eine mobile Bombe, die ich mit dem Handy steuern und zünden kann." Sasori pfiff anerkennend. "Da werden die anderen zu schlucken haben." Deidara grinste breit. „Oh ja." Der Blonde sah auf seine Uhr und murrte. "Itachi! Wir müssen los!" "Ich sehe total lächerlich aus. Da tausch ich lieber mit Madaras Rollator!" "Stellen Sie sich nicht so an, Itachi-san. Es passt hervorragend zu ihnen. Ziehen Sie den Schal etwas weiter nach oben." Leicht böse knurrte Itachi den armen Taras an, der ihm eigentlich nur das gegeben hatte, was Deidara für ihn ausgesucht hatte. Itachi band sich den Pali um und trat mit verschränkten Armen heraus. Schwarze Hose, schlichtes schwarzes T-Shirt, ein Gürtel mit viel zu vielen Taschen, ein Pali um den Hals und einen schwerer Ledermantel rundeten das Bild ab. Während Deidara der Mund offen stand, wanderten Sasoris Augenbrauen bis unter den Haaransatz. Wütende, blutrote Augen funkelten die beiden an. "Kein Kommentar!" Neben Itachi räusperte sich Taras leicht nervös und hielt dem Schwarzhaarigen eine Sonnenbrille entgegen, die der Psychologiestudent murrend aufsetzte. Sasori schüttelte leicht den Kopf. "Willkommen in der Matrix." "Das war's, ich zieh mich wieder um. Warum muss ich mich überhaupt umziehen? Schutzkleidung, Sicherheitsweste, etc. hätte ich ja noch verstanden, aber das hier? Ich sehe aus wie der allerletzte Goth!" Deidara grinste breit. "Und du siehst als allerletzter Goth heiß aus. Taras, ich sagte „Gib ihm was, mit dem er kämpfen kann“ und nicht „Gib ihm was, mit dem ich ihm nicht widerstehen kann“!" Itachi suchte sich die nächste Wand um seinen Kopf dagegen knallen zu lassen. "Warum immer ich." Taras sah pikiert zu Deidara. "Deidara, wie gut kennst du mich, mein Freund?", fragte er mit seinem gewohnten russischen Akzent, der nun, in seinem empörten Zustand, sich nur verschlimmert hatte. Deidara zog die Augenbrauen zusammen. "Das ist... Kugelsichere Kleidung? Ich dachte das Zeug haben sich Scheichs und Papst gesichert! Wo hast du das her?" Taras grinste breit. "Ich habe meine Lieferanten. Diese Kleidung bekommt nicht einmal einen Kratzer. Leider war der Kunde, dem ich es eigentlich bestellt hatte, etwas.. nun ja... sagen wir, die Kleidung hatte leider Lieferprobleme." Itachi schnaubte. "Super. Ich trage die Klamotten eines cosplayvernarrten Verbrechers. Ich bin geehrt." Sasori murrte wütend. "Ruhe! Weißt du, was das wert ist?! Taras, das war nicht im Budget mit drin. Was kostet das extra?" Der Russe schnaubte. "Seht den Jungen als Werbemaßnahme. Wenn ihr das da draußen übersteht, wirst du doch dennoch mein Kunde bleiben, oder Deidara?" Der Blonde grinste breit. "Darauf kannst du wetten." Der Schmuggler grinste breit. "Gut, geben wir ihm seine Waffen." Itachi seufzte. "Meine Hauptwaffe ist und bleibt das Katana meines Vaters. Es ist ein Familienerbstück." Deidara zog eine Augenbraue hoch. "Du meintest das ernst mit „Ich schneid ihn in Stücke“? Böser Junge. Das gefällt mir!" Schnurren lehnte er sich an den Schwarzhaarigen und drückte ihm einen sanften Kuss auf. "Bitte, können wir wenigstens so tun, als würden wir uns an den Zeitplan halten wollen?" Itachi grinste. "Hey, mit dem Mantel kann ich auch gut einem Vampir aus Underworld Konkurrenz machen." Deidara schnauft. "Mit den Augen schon." Itachi tippte auf seine Sonnenbrille. "Deswegen trag ich die hier." "Nicht nur deswegen. Diese Sonnenbrille ist eine Art Karte. Sie zeigt Ihnen nicht nur Straßen und Hausnummern, sondern dient auch als Infrarotkamera." Die Drei sahen ihren Händler erstaunt an. "Und wie telefonier ich mit dem Ding?", fragte Itachi belustig. Taras sah ihn ruhig an. "Mit dem kleinen Knopf an Ihrem rechten Ohr, Itachi-san. Mit Bluetooth verbinden Sie es entweder mit Ihrem Navigationsgerät im Auto oder mit Ihrem Handy und schon haben Sie ein Bedienungsfeld." Itachi schüttelte nur ungläubig den Kopf. "Wow. Nettes Spielzeug." "Ich habe noch einiges hier rumliegen. Rüstet euch aus. Nehmt was ihr wollt." Deidara zog eine Augenbraue hoch. "Seit wann so großzügig?" Der Russe zuckte mit den Schultern. "Ich habe nicht nur mit euch zusammen gearbeitet, da du ein wichtiger Kunde bist, Deidara, sondern auch ein Freund. Wenn du Akatsuki verlässt, ist mir diese Organisation ein Dorn im Auge. Schlecht fürs Geschäft, verstehst du? So haben wir alle etwas davon. Ihr verpasst ihnen einen Dämpfer und ich mache Werbung mit meinem topausgerüsteten Agenten." Itachi sah den Russen ungläubig an. "Ich bin Psychologiestudent! Kein Agent!" "Student, Agent, klingt doch verwandt. Und Sie sind ein Uchiha, nicht irgendwer! Sie sind Madara von Kraft und Ausdauer überlegen. Wenn nur die Erfahrung so hoch wäre wie bei ihm." Itachi spürte die erstaunten Blicke Deidaras und Sasoris auf sich und zog die Augenbrauen zusammen. "Ich habe mit dem Kämpfen angefangen, da war ich 3. Ich habe Erfahrung. Nun muss ich nur noch meine Hemmschwelle überwinden. Und das wird mir mit den heutigen Ereignissen wohl schneller gelingen als gewollt." "Genug geredet. Ihr habt keine Zeit mehr. Ausrüsten und nicht tratschen. Ach ja, Itachi-san, ich habe mir die Freiheit genommen ein wenig an Ihrem Auto herumzubasteln." "BITTE WAS? Mein Auto! Wo muss es dieses Mal durch? TARAS! Was hast du getan?" Taras grinste breit. "Nur ein wenig aufgerüstet." Itachi sah den Russen ungläubig an. Panik überkam ihn. Was würde seinem geliebten Auto nun schon wieder widerfahren? Deidara schnaufte nur und verengte die Augen. "Sei doch froh, dass er deine Süßigkeiten nicht aufgerüstet hat." Itachi wurde, wenn es ging, noch weißer. "Mal den Teufel nicht an die Wand, Deidara." Das hier würde wirklich ein langer Tag werden. --------------------------------------------------------------------------- Madara sah aus dem Fenster. Heute war es also soweit. Alles war geplant, alles war vorbereitet. Und nun, da er die Information erhalten hatte, das der kleine Blonde von diesem seltsamen Widerling geschnappt worden war, ließ sein Grinsen nur breiter werden. Er würde diesen armen Jungen retten, würde Deidara zurück ans Licht führen und Itachi in seine Familie aufnehmen. In seine engere Familie. "Madara? Wir sind so weit." Madara wandte sich Yahiko zu und nickte. "Sehr gut, Pain. Mach den Hubschrauber startklar. Ich hole nur eben mein Druckmittel für Itachi. Schon heute Abend werden wir nicht nur zwei Mitglieder mehr haben, sondern es wird eine Art Familieneinigkeit gefeiert werden können. Und während wir feiern, sehen wir uns dieses Schauspiel an, welches uns das brennende Tokyo geben wird." Mit diesen Worten schritt Madara an dem jungen Anführer seiner Elite vorbei. Er wusste genau, womit er Itachi unter Druck setzen konnte. Wer würde denn nicht alles tun um seine Mutter zu retten? Jeder liebevolle Sohn sehnt sich doch nach der Sicherheit seiner Eltern. Mit einem breiten Grinsen trat der Hausherr in eines seiner "Gästezimmer". "Mikoto, ich mache einen kleinen Ausflug und du wirst mich begleiten!" Fugaku schreckte hoch. "Du Monster wirst meine Frau nirgendwo mit hinnehmen!" Madara schnaubte. "Sprach der angekettete Höhlenmensch, bevor ihm die Keule gegeben wurde. Und weißt du was mit den Höhlenmenschen passierte, Fugaku? Sie waren zu schwach der herrschenden Rasse etwas entgegen zu setzen. Daher herrschen nun wir über diese wunderbare Kugel. Und bald werden die Menschen sie wieder zu würdigen wissen!" "Ich werde dich nirgendwohin begleiten, du widerliches Monster." Madara verdrehte die Augen. "Gut, ich dachte mir, dass ich dich als Druckmittel für deinen Sohn mitnehmen würde. Dir sozusagen ein Ticket der ersten Reihe zur Verfügung stellen könnte. Doch wenn du nicht willst... Keine Mutter, keinen Sohn." Mikoto stockte und schluckte schwer. "Was ist mit Sasuke?" Madara sah erst verwirrt zu der Frau, bis es bei ihm 'klick' machte. Sie hatte ja zwei Söhne. Da war ja was. "Gut, du begleitest mich, ich lass deine beiden Söhnen die Wahl." Mikoto presste die Lippen aufeinander. Dann müsste sie nur noch einen Plan erstellen, wie sie ihre Söhne zum einwilligen brachte. Wehren konnte man sich im nachhinein immer noch. Aber erst einmal eine Basis schaffen. Ergeben schloss sie die Augen. "Hat einer deiner ach so intelligenten Sekretärinnen eine Jacke für mich? Es ist wirklich unpraktisch ohne Koffer entführt zu werden." Madara schnaubte belustigt. "Da wird sich was finden lassen. Lass uns gehen." "Mikoto! Du kannst das doch nicht machen! Denk doch nur einmal an unsere Söhne!" Mikoto sah zu Fugaku und schluckte leicht. "Genau das mache ich grade, Darling, genau das mache ich." Fugaku sah seiner Frau verwirrt nach. Er hoffte, betete, dass sie einen Plan hatte. Entschlossen schritt Mikoto neben Madara den Flur entlang. Am Ende wartete Konan schon auf sie und reichte ihr eine Jacke. Fragend sah Mikoto zu ihrem Entführer. "Woher...?" Madara grinste leicht. "Ich habe meine Möglichkeiten. Und ich bin gespannt welche Möglichkeiten deine Söhne heute zeigen werden." Er legte der jungen Mutter eine Hand auf den Rücken und dirigierte sie auf den Vorhof. Konan ging neben ihnen auf der anderen Seite. Ein Hubschrauber stand bereit. Mikoto sah die Raketenwerfer und Gewehrläufe an den Seiten und sah Madara fragend an. "Was wird das? Das ist ein Militärhubschrauber!" Madara nickte. "Sehr gute Beobachtungsgabe, meine Liebe. Du kannst einen Militärhelikopter von einer Ente unterscheiden. Ich bin beeindruckt." Mikoto verengte ihre Augen zu Schlitzen. "Und ich würde an der Stelle meines Entführer darauf hoffen, dass er über eine ebenso gute Beobachtungsgabe verfügt wie sein Opfer, ansonsten wird er mit einem gezielten Tritt aus diesem Monstrum gestoßen!" Madara zog eine Augenbraue hoch. "Und ich dachte, ich wäre das Monstrum hier." Mikoto schnaubte. "Seit der Sache gestern mit den Schildern, kann ich dich nicht mehr ernst nehmen. Beeilen wir uns lieber. Dann bekommen meine Jungs wenigstens heute Abend etwas Vernünftiges zu Essen!" Sie musste stark sein, durfte keine Schwäche zeigen. Sie würde alles für ihre Jungs tun. Und für Naruto und Deidara. Beide gehörte für sie ebenfalls zur Familie. Und Familie hielt zusammen. Besonders da ihr Ältester so vernarrt in diesen blonden Flummi war. Sollte es nur eine Chance geben sie zu retten, dann würde sie das tun. Und wenn es hieß sich zu opfern, dann sollte es so sein. Sie war eine Mutter und eine Mutter opferte sich nun mal für ihre Kinder. Dafür war sie geboren worden! Mit einem flauen Gefühl in der Magengegend sah sie nach unten, als der Helikopter startete. Das hier war was ganz anderes als ein Flugzeug. "Ich versteh nicht, wie diese reichen Idioten so eine Fortbewegungsart bevorzugen können...", knurrte sie leise und schloss einfach nur die Augen. Lieber Gott, lass sie hier alle heil rauskommen! ------------------------------------------------------------------ Nevia bretterte mit ihrem Auto Richtung Hafen. Sie hoffte nur, dass sich dieser ganze Stress auch wirklich lohnen würde. So ganz behagte ihr das Ganze nicht. Vielleicht war es auch genau das Puzzelteil, welches ihnen noch fehlte. Ihr Blaulicht heulte durch die Straßen, wurde von den Wänden der Häuser reflektiert. Links und rechts wichen ihr Autos aus, versuchten so schnell es ging ihr aus dem Weg zu fahren. Hafen, evakuieren, vorbereiten, warten, hoffen und wenn es wirklich zum Kampf kommen sollte, dann beten. Was für ein Morgen. Und mal wieder hatte sie weder Frühstück noch Kaffee gehabt. Warum eigentlich immer sie? Knurrend betätigte sie den Kopf ihrer Freisprechanlage. "Kakashi.", kam die leicht gehetzte Antwort. "Na endlich. Kakashi, wenn ihr auf dem Weg zum Hafen an einem Starbucks vorbei kommt, bringt mir bitte einen Kaffee mit, ich hatte heute morgen wieder keinen. Wenn das zur Gewohnheit wird, dann werde ich zur Furie." Der amerikanische Akzent machte deutlich, wie angepisst sie wirklich war. "Du hast uns heute morgen alles aus dem Bet gescheucht, damit wir uns auf einen Krieg einstellen! ROTER Alarm, du erinnerst dich? Und nun sollen wir bei Starbucks halten?" Nevia schnaubte. "Ich brauch Kaffee!" Kakashi seufzte leise. "Ist ja gut, ich bringe welchen von hier mit. Wir sind so schnell wie möglich da. Die Vorhut müsste gleichzeitig mit dir ankommen." Nevia nickte. "Sehr gut, wir müssen evakuieren. Wir wissen noch nicht womit die angreifen." Kakashi knurrte leise. "Mir gefällt das ganz und gar nicht." "Denkst du etwa mir gefällt das? Beeilt euch nur ein wenig. Ich habe eine dunkle Vorahnung!" Damit legte sie auf und raste die Straße hinunter Richtung Hafen. Sie wusste, dass hier in der Gegend eines der Hauptquartiere der Akatsuki gestanden hatte. Das, welches Deidara in einer dramatischen Situation in die Luft gejagt hatte. Wer wusste schon was diese Irren noch alles in den Docks versteckten. Die Vorsitzende der DS&T presste die Lippen aufeinander. Dieser Tag würde die Hölle werden.... Und das alles ohne Kaffe! ----------------------------------------------- "Mr. Namikaze, Sir? Die japanische Küste liegt genau vor uns. Wir nehmen nun Kurs auf die APLAA ground control." Minato sah zum Agenten, der ihn begleitete und nickte leicht. Endlich waren sie da. Der Wissenschaftler sah aus eines der Fenster. Von weiten konnte er schon die Schemen der japanischen Küste ausmachen. Weiter hinten erstreckte sich das Wahrzeichen Japans, der Fuji-san. Minato bekam eine Gänsehaut. Wie lange war er nun schon nicht mehr hier gewesen? Der Blonde verschränkte die Arme und schloss zittrig die Augen. Er selbst hatte fast nur gute Erinnerungen an sein Heimatland. Hier war er geboren. Hier war er aufgewachsen. Hier war das Grab seiner Eltern. Hier war sein Sohn geboren worden. Hier waren seine Freunde, Bekannten, sein Sohn. Als er hier weg ging, hatte er sich fest vorgenommen mindestens einmal im Jahr nach Hause zu fliegen. Doch dann... Starb seine Frau, sein Sohn wurde depressiv und seine Forschungen wurden zu seinem Lebensinhalt. Und damals hatte er sich geschworen, dass er erst wieder japanischen Boden betreten würde, wenn sein Sohn geheilt und sein Lebensziel erfüllt worden war. Niemals hätte er gedacht, dass er aus den aktuellen Gründen wieder zurückkommen würde. Naruto... Sein Sohn brauchte ihn. Er brauchte das Medikament, welches er in seinem Koffer auf dem Nachbarsitz stehen hatte. Er würde Kurama wieder erwecken, würde seinem Sohn den Mut zurückgeben, ihn aus seiner Hölle befreien. Früher, als alles angefangen hatte, war es einfach gewesen. Sie hatten ihn nur von Sasuke abspalten, ihn von Minato fernhalten müssen, um ihn an Kurama zu gewöhnen und zu binden. Doch heute war er älter. Viel älter, was bedeutete, dass sein Junge langsam verstehen wird, was die Hintergründe all seiner Handlungen waren. Minato schluckte. Langsam wurde er nervös. Würde Naruto wütend sein? Würde er sich nun mit ihm auseinandersetzen müssen, ihm seine Gründe nennen müssen? Er hatte doch keine Wahl gehabt, als das Medikament an Naruto auszuprobieren. Das war die einzige Chance ihn zu retten, ihn zu stärken. Wie stark war denn ohne Kurama? Zittrig atmete er aus. Kurama war das was ihn hielt, war seine Kraft, seine erschaffene Macht, die ihm half aus dem Sumpf der Depressionen wieder aufzusteigen. Langsam tauchte das Flugzeug durch die Wolkendecke. Er sah aufs Meer, welches wie ein dunkler Spiegel unter ihm lag. War Naruto in genau so ein Wasser gezogen worden? Wie sah es nun in ihm aus? Wie gefasst war er wirklich? Als er das letzte Mal mit ihm gesprochen hatte, war er seltsam ruhig gewesen. "Sir? Wir haben soeben einen Notruf der APLAA aufgefangen. Wir haben Anweisungen auf der Yokota Air Base der USPACOM zwischenzulanden. Dort übergeben wir Sie an die APLAA." Minato sah verwirrt auf. "Was ist passiert? Was geht in Japan vor sich?" Der Offizier schüttelte nur den Kopf. "Wir haben keine Informationen erhalten. Das Einzige, was gemeldet wurde, ist, dass "Code Red" ausgerufen wurde." Minatos Augen weiteten sich. Sein Körper fing an zu zittern. "Sir?" "Ich will sofort mit Miss Bennet sprechen!" "Wir haben keinen Kontakt herstellen können, Sir. Das war das Erste, was wir versucht hatten. Bitte nehmen Sie die Anweisung an." Minatos Blick verschwamm. Was war hier los? Code Red? Was hatte es damit auf sich? Er wusste, dass die APLAA nur aus einem Grund das Gelände gesperrt hatte. Code Red verbat es Flugzeuge auf Grund eines Angriffs zu landen. Dem Blonden wurde schlecht. Das bedeutete schwere militärische Einsätze. Und ihm schoss nur ein Gedanke durch den Kopf: Hatte es was mit Narutos Auftrag zu tun? "Sir?" "Sagen sie dem Piloten, dass er Kontakt zu den Agenten aufnehmen soll, die mich auf meinem weiteren Weg begleiten werden. Ich will direkt zu Miss Bennet gebracht werden. OHNE Umwege. Geben sie den Befehl auf der Yokota Air Base zu landen." Der Offizier nickte und verschwand im Cockpit. Minato schloss die Augen. Er musste ruhig bleiben. Vielleicht hat das Ganze hier auch nichts mit Naruto zu tun. Und wenn, dann musste er stark bleiben. Alles wird gut. Er war hier. Er war nun hier um alles wieder zu korrigieren, was falsch gelaufen ist. Und dieses Mal würde er nicht versagen! Kapitel 18: Der Anfang vom Ende ------------------------------- Sasuke trommelte ungeduldig gegen das kalte Metall der U-Bahnhaltestange. Nervös sah er zum Bildschirm, der ihm die nächste Station ankündigte. Endlich musste er raus. Zum Treffpunkt war es von der Haltestelle Shibuya nicht weit. Und von da aus? Er hatte keine Ahnung, wo sie genau hin mussten. Er hoffte, dass Shikamarus selbstgebauter Sender wirklich das versprach, was sie sich vorstellten. Als die U-Bahn endlich stockte, atmete er einmal tief durch. Nur nicht die Nerven verlieren. Er stieg mit der Menschtraube aus und lief die Stufen hoch. Von dort aus durch den Shibuya- Bahnhof, die Treppen runter Richtung JR, auf den freien Platz vor der Station und das kurze Stück bis Hachiko. Er sah schon von weiten Shikamaru, der es sich auf dem Sockel der Hundestatur bequem gemacht hatte. Hatchiko war perfekt. Die Hundestatur, die ein Sinnbild für Treue darstelle, war die beliebteste Stelle, um sich mit Freunden zu verabreden. Hier würden sie keine Aufmerksamkeit erregen. Zu überfüllt war der Platz, dass es selbst für geübte Beobachter beinahe unmöglich war, durch das Gewühle hindurch zu blicken. Sie wussten nicht, ob sie selbst genauso unter Beobachtung standen oder ob die gesammte Aufmerksamkeit wirklich nur bei Naruto lag. "Da bist du ja endlich.", wurde er sofort begrüßt. Shikamaru war ungeduldig? So kannte er ihn ja gar nicht. Eigentlich ein sicheres Zeichen dafür, dass es seinem besten Freund ähnlich erging wie ihm. "Hast du schon die Stelle, wo wir hin müssen?" Der Schwarzhaarige vor ihm nickte. "Ja, mir müssen nach Minato." Sasuke schnaubte. "Wie passend... Naruto wird an einem Ort festgehalten, der wie sein Vater benannt ist. Zufall oder von diesem kranken Schwein beabsichtigt?" Shikamaru schnaubte. "Frag mich nicht wie der Verstand dieses Irren funktioniert. Lass uns lieber los gehen." Zusammen liefen sie zurück zu den Bahngleisen und stiegen in die nächste Bahn Richtung Ziel. "Hast du die Nachrichten verfolgt?" Sasuke schüttelte den Kopf. "Ich hatte anderes zu tun." "Wir müssen nach Minato." Sasuke seufzte genervt. "Das sagtest du bereits." "Nur aussteigen müssen wir eine Station früher und dann den rest zu Fuß." Sasuke sah ihn verwirrt an. "Warum?" "Der Hafen und das ganze Gebiet Minato wurde gesperrt. Militäreinsatz. Sie vermuten, dass das Militär einen anonymen Tipp für einen Terroranschlag bekommen hat. Daher evakuieren sie das Gebiet." Sasuke stockte. "Wenn das Gebiet abgesperrt ist, wie kommen wir dann da rein?" Shikamaru zuckte mit den Schultern. "Wir finden einen Weg. Auch ja, bevor ich das vergesse." Sasuke wurde ein kleiner Knopf gereicht. "Ein Sender?" Shikamaru zuckte wieder nur mit den Schultern. "Ich trage ebenfalls einen. Falls etwas ist, finden wir uns wieder. Gib mir mal dein Handy, ich lade dir meine App runter. Mit der Kannst du mich und Naruto aufspüren." Schnell kramte der Uchiha in seiner Tasche und reichte seinem besten Freund sein Handy. Shikamaru aktivierte das Bluetooth beider Geräte und lud die Datei von seinem auf Sasukes Handy. Nach kurzer Installationszeit reichte er das Handy zurück. "Hier. Und nun starten." Kurz wies er Sasuke in die Funktion der App ein. "Da der Hafen direkt gesperrt ist, steigen wir nun in Gotanda aus, von dort aus laufen wir bis nach Shinagawa und folgen der Straße bis nach Shirokanetakanawa. Dort dürften wir schon die Absperrungen sehen und hoffentlich irgendwie umgehen können." Sasuke nickte. "Gut, dann nichts wie raus und ab durch die Mitte. Wir müssen und beeilen. Ich hoffe dieser Scheißkerl tut ihm nichts an, ansonsten werde ich ihn komplett auseinander nehmen!" Damit sprangen sie in Gotanda aus der Bahn und hetzen weiter. Sasuke kannte nur noch ein Ziel. Er würde Naruto da raus holen. Alles würde wieder gut werden. Er hatte den Blonden erst vor kurzem wieder bekommen. Und nun, da er ihn wieder hatte, würde er ihn niemanden zurückgeben. Oh ja, ein Uchiha konnte besitz ergreifend werden. "Beeil dich Shikamaru. Naruto verlässt sich auf uns!" Sie rannten die Hauptstraße entlang, hörten die Hubschrauber über ihnen, wie sie einer nach dem anderen Richtung Minato, Richtung Hafen donnerten. Die Straßen waren wie leergefegt. Dass die U-Bahn überhaupt noch gehalten hat schien ein wunder gewesen zu sein. "Hier in die Seitenstraßen rein. Wir wissen nicht ab wo sie sperren." "Haben die das nicht durchgegeben?" "Nein, nur dass das gesamte Gebiet gesperrt wird und dass sie nicht wissen, wie weit es noch evakuiert werden muss." Warum so eine Maßnahme? Es gab so oft Terrorwarnungen hier in der Stadt. Doch das hier war das erste Mal, dass Sasuke miterlebte, dass sie einen gesamten Stadtteil sperrten. "Ich hasse es wenn ich etwas nicht mitbekomme und ich wette mein Bruder und diese komische CIA Tante wissen genau was hier vor sich geht!" Shikamaru grinste leicht. "Da könntest du recht haben." Immer wieder sah Sasuke während des Laufens auf sein Handy, checkte die Richtung in die sie liefen. Bisher kamen sie gut voran. Nur noch 2 Kilometer, dann hatten sie es erreicht. Sie rannten durch die nächste Seitengasse. Da vorne mussten sie nur noch die Straße überqueren, als: "Stehen bleiben! Hey ihr zwei, bleibt stehen oder wir eröffnen das Feuer!" Erschrocken stoppten die beiden und sahen zu dem Militärfahrzeug vor ihnen. Zwei Soldaten sprangen aus dem Fahrzeug und kamen mit geladenem Gewehr auf sie zu. Sasukes Herz klopfte bis zum Hals. Das konnte doch nun nicht deren ernst sein! Glaubten die allen ernstes, sie würden zu den Terroristen oder was auch immer gehören? "Wer seid ihr, was wollt ihr hier?", fragte einer der beiden. "Wir müssen hier durch. Unsere Bahnstation ist gleich dahinten.", erwiderte Sasuke ohne weiter zu überlegen. "Die Bahn ist gesperrt. Warum seid ihr nicht in Shirokanetakanawa eingestiegen?" Sasuke sah zu Shikamaru, der sich nun locker hinstellte und seine Hände in den Hosentaschen vergrub. "Wir wussten nicht, dass hier gesperrt ist. Was ist denn los?" Shikamaru versuchte gelangweilt zu klingen. Bisher hatte es immer geholfen sich auf dumm und unschuldig zu stellen. "Wenn ihr es nicht wusstet, was macht ihr denn hier in den Seitengassen? Verkauft uns nicht für dumm. Gehört ihr zu Akatsuki?" Sasuke tauschte einen verwirrten Blick mit Shikamaru aus. "Zu wem?" "Ich denke nicht. Mir scheinen sie ein wenig jung. Hört zu ihr beiden, ihr könnt hier nicht weiter. Bitte geht zurück zur Station Shirokanetakanawa. Wir haben keine Zeit uns mit Kindern abzugeben.", mischte sich nun der zweite Soldat ein. Sasuke wurde langsam wüten. Sie verschenkten einfach zu viel Zeit. "Das geht nicht. Wir müssen hier durch! Ein Freund von uns wohnt hier!" "Dann wurde er evakuiert. In dem Fall begebt euch nach Tachiaigawa. Dorthin wurden die meisten Bewohner gebracht." "Aber..." "Wenn ihr euch weiter weigert, dann sehen wir uns gezwungen euch entweder festzunehmen oder zu erschießen. Sucht es euch aus!" Sasuke schnaubte abfällig. "So dumm sind wir nicht um darauf reinzufallen!" "Kommt, geht endlich mit euren PlayStations spielen. Ihr habt hier nichts verloren." Der junge Uchiha kochte vor Wut. Naruto... Naruto würde leiden. Sasuke schossen die Bilder Kushinas durch den Kopf und ihm wurde übel. Er musste weiter! Als ein Funkspruch durch das Funkgerät hallte, griff der Schwarzhaarige entschlossen nach Shikamarus Hand und zog ihn weiter. "HEY!", die wütenden Rufe der Soldaten interessierten ihn herzlich wenig. Sie mussten weiter. "Solche Idioten!" Shikamaru knurrte. "Sie machen ja nur ihren Job, aber sie sind... Wie würde es wohl uns ergehen, wenn wir Befehle hätten und sie durchsetzen müssten." Sasuke schnaubte. "Wir können auf uns selbst aufpassen. Hast du auf deinem Handy gesehen wo wir lang müssen?" Shikamaru nickte leicht. "Klar." Auf einmal heulte ein Motor hinter ihnen auf. Shikamaru seufzte genervt und sah auf sein Handy. "Hier lang!" Gerade als er Sasuke in die gewünschte Richtung ziehen wollte, schoss ein weiterer Wagen aus der Gasse und versperrte ihnen den Durchgang. Die beiden Soldaten von eben kamen hinter ihnen zum stehen. "Das sind die beiden Punks, die einfach nicht kapieren wollen, dass es hier nicht weiter geht!" Die Tür des zweiten Wagens wurde geöffnet und ein junges Mädchen, vielleicht etwas älter als Sasuke selbst, stieg aus. Pinke Haare ließen ihn eine Augenbraue hochziehen. Wo hatte er sie schon einmal gesehen? "Sorry Jungs, aber ihr könnt hier nicht durch." "Das haben wir denen auch schon versucht zu erklären." "Yamamoto, gehen Sie zurück auf Ihren Posten. Wir kümmern uns um die beiden." Der Fahrer des ersten Jeeps schenkte ihnen noch einen bösen Blick, bevor er den Wagen wendete und davon fuhr. Und da dämmerte es Sasuke. "Du warst einer der beiden, die Naruto auf dem Sportplatz angegriffen haben!" Das Mädchen nickte. "Ja, mein Name ist Sakura Haruno. Und ihr seid?" "Mein Name ist Sasuke Uchiha, das ist Shikamaru Nara. Hört zu, wir haben jetzt wirklich keine Zeit für das hier, wir müssen hier durch!" Die Fahrertür wurde aufgestoßen und ein Junge, welcher Sasuke wirklich ähnelte, lächelte sie gespielt freundlich an. "Warum?" Sasuke presste die Lippen aufeinander. Sakura mustere ihn genau. "Naruto wohnt bei euch..." Seine Augen verdunkelten sich und Sakura schaltete schnell. "Steigt ein. Ihr erklärt uns auf dem Weg, was passiert ist." Die beiden Schwarzhaarigen sahen sich kurz an. Shikamaru nickte leicht und schnell stiegen sie ein. "Gib Gas, Sai! Fahr zurück zur Hafencity." Sai, wie Sasuke nun wusste, setzte sich zu seiner Verwunderung hinter’s Steuer und fuhr auf der leeren Hauptstraße Richtung Hafen. "Shikamaru?" Der Angesprochene sah auf sein Handy und nickte. "Die Richtung, die wir brauchen." Sakura sah zu ihnen nach hinten. "Also, was ist passiert, dass ihr blind durch eine abgesperrte Zone rennt?" Sasuke seufzte. Er hatte ja keine Wahl. Er wusste nicht einmal, warum es ihm so schwer fiel das auszusprechen, was ihm auf der Zunge lag. Vielleicht weil er sich damit eingestehen musste, dass dieser ganze Scheißplan ein Fehler gewesen war? "Wo soll ich anfangen?" Sai blickte kurz durch den Rückspiegel. "Wie wäre es mit ganz von vorne. Ihr habt fünf Minuten." "Sai? Sakura? Wir haben die Zielperson. Wir treffen uns bei der Basis. Sagt Nevia, dass USPACOM uns Unterstützung zusichert. Die Jungs warten nur auf ihren Befehl abzuheben." Sakura schnappte sich das Funkgerät. "Geht klar, Kakashi-sensei. Wir haben hier zwei Streuner aufgegabelt. Ist Itachi schon auf dem Weg?" Sasuke hielt den Atem an. Sein Bruder WAR also in alles involviert. "Ich hätte es wissen müssen!", knurrte er leise zu Shikamaru, der nur zustimmend nickte. "Er ist auf dem Weg, soweit ich weiß. Was für Streuner?" Als Sakura sah, wie Sasuke nur den Kopf schüttelte, seufzte sie lautlos. Das hier ging gegen die Vorschrift. Allerdings konnte sie den Jungen auch verstehen. "Siehst du dann. Sakura over and out." "Verstanden! Over and out.", brummte Kakashis Stimme und die Junior Agentin packte das Gerät wieder an seinen Platz. "Wir hören." Nun kamen sie nicht mehr drum herum. Mit einem miesen Gefühl in der Magengegend erzählte Sasuke von ihrem Plan. Während sie redeten trat Sai das Gaspedal weiter durch und driftete mit angezogener Handbremse um die Ecken. Es zählte jede Sekunde! "Wenn dieser Scheißkerl den Jungen nicht zusammenschlägt, dann tu ich es! Nicht zu fassen, dass er nicht einmal uns eingeweiht hat!" Sakura verschränkte mit einem bösen Blick die Arme und lehnte sich leicht mit in die nächste Kurve. Sasuke schluckte leicht. Oh ja, die war sauer. Das Donnern von Hubschraubern und das Geräusch von Schüssen ließ sie alle leicht zusammenzucken. Sasuke sah ungläubig in den Himmel. "Was zum Teufel ist hier schon wieder los?" ------------------------------------------------------------ "Wir müssen hier links, LINKS!" "Ist ja gut, schrei mich nicht so an, Deidara." Der Blonde knurrte genervt. "Dann tu einmal, was man dir sagt." Itachi schüttelte nur den Kopf. Vor knapp 2 Kilometern hatten sie die Absperrung durchquert und waren nun auf dem Weg in den Kern des Hexenkessels. Immer wieder rückte er sich die Brille zurecht. "Nervös?" Itachi schnaubte. "Ich habe neben dir vor einer Bombe gestanden, habe mich von einem Terroristendealer einkleiden lassen wie frisch aus einem SciFi-Film entsprungen und mehr als einmal um dein verficktes Leben gebangt. Da bin ich hier bei doch nicht nervös. Nur etwas unruhig. Hoffen wir, dass sie weiträumig genug abgesperrt haben." Deidara zuckte leicht zusammen. "Erinnere mich nicht daran, was wir alles durchgemacht haben. Es ist immer noch verwunderlich, dass du mich nicht einfach abgeschossen hast.", murmelte der Blonde leise vor sich hin. Itachi zuckte nur mit den Schultern. "Ich hatte einfach nicht die passende Waffe dabei." Deidara verdrehte die Augen. "Sehr lustig." Missmutig sah der Blonde dabei zu, wie Itachi an seinem Pali herumzupfte. "Itachi, verdammt noch mal, lass das! Wie oft hab ich dir gesagt, dass die Sachen einfach nur heiß an dir aussehen?" Itachi murrte leise. "Na das ist die Hauptsache. Anstatt diesem Rollatorklappstuhl eine zu verpassen, werd ich von dir in die nächste Gasse gezogen und vergewaltigt. Super." Deidara schnaubte belustigt. "Glaub mir, in dem Outfit bin eher ich es, der sich nehmen lassen würde." Der Uchiha verdrehte die Augen. "Würdest du bitte wieder ernst werden?" Deidara seufzte. "Ich bin so ernst wie nie, Darling." Vorsichtig zog er seine Tasche nach vorne und öffnete sie. "Ich hoffe das klappt so gut wie in meinen Träumen." "Wenigstens ist das etwas, womit er nicht rechnet." Itachi raste um die nächste Ecke und grinste leicht. "Da sind wir." Er sah den Menschenauflauf, der noch immer an der Absperrung stand. "Was soll das?" Mit quietschenden Reifen blieb er stehen. Deidara zog eine Augenbraue nach oben. "Das ist doch wirklich typisch Militär. Eine Absperrung hinter der Absperrung." Beide sprangen aus dem Auto. Deidara schulterte seine Tasche und rannte mit Itachi durch die Absperrung, ignorierte dabei die wütenden Beschimpfungen, die die Menschen ihnen zuriefen. "Nevia?" Die junge Frau stieg aus einem der Einsatzfahrzeuge, in denen sich ihr technisches Lager befand. " Los Leute! Bringt endlich diese verdammten Zivilisten hier weg, bevor ich sie persönlich erschieße!" Genervt wandte sie sich um und erblickte die Beiden. Zum ersten Mal am heutigen Tag huschte ihr ein Lächeln über die Lippen. Es war einfach zu viel auf einmal. Seit einer geschlagenen Stunde versuchten sie hier die Leute weg zu schaffen, doch mit deren Behauptung "solange noch nichts explodiert ist, bleiben wir bei unseren Habseligkeiten" war die Evakuierung ein härteres Thema als geplant. In Amerika brauchte man das Wort Terroristen nur andeuten und die Leute zogen sich zurück. Verdammter Stolz! "Da seid ihr beiden endlich. Ich habe schon gedacht... Sag Mal, Itachi, heißes Outfit, wo hast du das denn her?" Itachi schnaubte genervt. " Kik. Ich dachte, wenn doch die Wahrscheinlichkeit so hoch ist, dass ich diese Abenteuertrips nicht überlebe, dann kann ich wenigstens einmal meine Modelfähigkeiten mit der Welt teilen. Wo wir beim Thema breite Masse wären, warum sind die Leute noch hier?" Nevia schnaufte genervt. "Deine Schuld. Sie stehen vor einem deiner riesigen Werbebanner und besabbern deinen Hintern bis Deidara sie aus dem Weg schafft. By the way, du hast nicht zufällig was passendes da, Dei-chan?" Deidara verdrehte bei dem Spitznamen seine Augen, nur um dann auf die Frage hin mit dem Kopf zu schütteln. "Das war nicht Teil des Planes. Und gegen besabbern habe ich nichts, solange deren Pfoten da bleiben, wo ich sie sehen kann. Sollten sie es mit Anfassen versuchen versichere ich euch, dass sie einen sofort Urlaub von mir spendiert bekommen, für den sie nicht einmal ein extra Flugzeug benötigen werden!" Grinsend zwinkerte der Blonde der jungen Chefin des DS&T zu. Nevia seufzte ergeben. "Na super." Itachi zog eine Augenbraue hoch. "Was ist denn los? Keinen Platz mehr zu evakuieren? Nevia schnaufte gereizt. "Das wäre ja wenigstens dann ein Problem unsererseits, für dass es sehr schnell eine Lösung geben würde. Nein, die Leute verschwinden einfach nicht. Wir haben einige schon mit Gewalt abgeführt. Aber es sind einfach zu viele. Ich bekomme nicht genügend Leute abgestellt." "Sind die irre? Die können froh sein, dass Madara es nicht so mit Pünktlichkeit hat! Sonst würden denen hier schon die Kugeln um die Ohren fliegen!" Itachi schnaubte. "Spätestens dann würden sie laufen." Nevia biss sich auf die Lippen. "Das ist ebenso wenig Teil des Plans wie dein Aktposieren auf großen Leinwänden." Itachi verschränkte die Arme und schnaufte empört. "Von Aktmodeln habe ich nie was gesagt!" "Warum nicht Darling? Ich meine wir haben Wände, die sind hoch genug und ich bin Künstler. Da könnte ich doch..." Deidara wurde mit einer Kopfnuss und einem peinlich berührten Blick unterbrochen, der wohl einmal als wütende Antwort dienen sollte. "Denk nicht einmal daran, irgendwas Nacktes von mir auf unsere Wände zu schmieren!" Nevia schüttelte schmunzelnd den Kopf. "So gerne ich euch weiter zuhören würde mit euer Wohnzimmerkunst, wir haben dafür leider keine Zeit. Wir müssen noch eine Welteroberung stoppen. Also wenn ich bitten darf?" Seufzend deutete sie mit einer Handbewegung den beiden jungen Männern an, ihr zu folgen. "Hayata, zeigen Sie die Überwachungsvideos." Verschiedene Bilder von Militärfahrzeugen und Flugzeugen wurden sichtbar. Deidara verschränkte zitternd die Arme. "Sasori hatte Recht mit dem, was er sagte. Er hat wirklich alles mobilisiert, was er hier auftreiben konnte." Itachi ballte die Hände zu Fäusten. "Wenn die hier ankommen, will ich nicht wissen was der Aufprall für Auswirkungen hat. Aber dieses Problem überlasse ich euch, Nevia-san." Fragend sah die Agentin zu Itachi. "Was?" "Ihr kümmert euch darum. Deidara und ich übernehmen Madara! Wir verschanzen uns auf einem der Dächer und warten, dass er sich zeigt. Das hier... ist etwas Persönliches zwischen uns und ihm! Haltet euch daraus!" Damit stürmte der Schwarzhaarige aus dem Fahrzeug und ging zurück zu seinem Auto. Gefolgt von einem nervösen Deidara und einer gereizten Nevia. "Was soll das heißen? Itachi, gerade dich und Deidara brauchen wir für die Planung!" Itachi warf Nevia ein Headset zu. "Damit bleiben wir in Kontakt. Und glaub mir, es ist besser ihr haltet euch von uns fern.“ Fragend sah die Agentin zu den Blonden. Deidara erwiderte den Blick ruhig. "Nein, nein, nein, nein, Jungs! Was habt ihr vor?" Itachi schnappte sich sein Schwert und band es sich unter dem Mantel um die Hüften. "Der Kopf dieses Monstrums gehört mir! Ich werde nicht ruhen bis Madara Uchiha tot vor meinen Füßen liegt! Koste es, was es wolle." "Wir sind nicht umsonst hinter dieser Evakuierung so hinterher. Seid lieber froh, dass ihr euch nicht mit Madara abärgern müsst." Deidara zog seine Tasche enger an sich. Nevia presste die Lippen aufeinander. "Also gut. Ich vertraue euch mit der Sache. Enttäuscht mich nicht." Auf einmal hallte ein ohrenbetäubender Knall durch die Gassen. Deidara zog sofort schützend die Hände hoch. "Ich war's nicht. Ehrlich!" Nevias Augen verdunkelten sich. "Schon gut, auf mit euch. Es geht los!" Die beiden nickten leicht und liefen dann los, dem Krach entgegen. Ab jetzt waren die beiden auf sich allein gestellt. Nevia sah ihnen seufzend nach. Was wird das heute nur für ein Tag? Und das ohne Kaffee. Knurrend ging sie zurück zum Einsatzfahrzeug. "Holt mir doch einer endlich einen verdammten Kaffee!" Itachi und Deidara liefen die Straße entlang, sahen sich immer wieder nach einem Anzeichen der Gegner um. Bisher war noch nichts in Sicht, doch sie konnten die Schüsse und die Explosionen einfach zu dicht in ihrer Nähe hören. "Itachi, wir müssen hoch!" Itachi zog den Blonden in eines der Gebäude, aus denen einige ihrer eigenen Soldaten kamen. Sie riefen ihnen noch etwas nach, wollte sie aufhalten. In diesem Moment zersprangen die Scheiben. Itachi sah zurück, einer der Soldaten ging im Eingang zu Boden. Der Schwarzhaarige zitterte. "Verdammt." Für eine Sekunde zögerte er. Er wollte helfen. Wollte wieder zurück, doch Deidara hielt ihn fest. "Wir sind die nächsten, wenn wir uns nicht endlich beeilen!" Der Blonde kramte in seiner Tasche und lies etwas in Form eines Käfers auf den Boden fallen. Das mechanische Tier krabbelte sofort auf den Ausgang zu. "Komm schon, gleich willst du nicht mehr hier rum stehen!" Damit zog er Itachi vorwärts, die Treppen hoch. Von unten hörten sie auf der Straße einen Knall und schreiende Menschen. Deidara hatte ihnen ein Willkommensgeschenk gemacht. Gehetzt drückte der Blonde oben gegen die Tür, welche auf das Dach des Hochhauses führte. "Sie ist abgeschlossen!" Itachi schnaubte. "War doch klar. Diese Türen sind meist abgeschlossen. Geh zur Seite!" Mit einem gezielten Tritt gegen die Tür gab das Hindernis den erfolglosen Kampf gegen Itachi auf und flog krachend aus den Angeln. Deidara sah beinahe schon ehrfürchtig zu seinem Freund. "Erinnere mich daran dich niemals wütend zu machen." Sie traten raus ins Freie als ein Hubschrauber über sie hinweg donnerte. "Halt die Augen auf!" Der Blonde trat an das Gitter, welches als Schutzmaßnahme gegen Unfälle galt. Von hier oben hatten sie einen perfekten Blick auf die Szene, die sich unter ihnen abspielte. Soldaten bildeten eine Linie zwei Häuser weiter vorne, versuchten einen Teil der Sturmtruppen, welche immer wieder aus den Häusergängen rannten zu erschießen. Fensterscheiben zerbarsten, als einige der wild durcheinander geschossenen Kugeln sich in Querschläger verwandelten. "Eine Szene aus einem Alptraum." Deidara nickte bei Itachis Worten. "Seine Vorstellung von Armageddon." "Halte die Augen offen." "Nach was haltet ihr denn Ausschau? Vielleicht kann ich helfen?" Erschrocken drehten die beiden sich um. Während Itachi sich schnell wieder gefangen hatte, starrte Deidara seinen "Vater" förmlich an. "Ich denke nicht, dass Sie..." "Itachi!" Itachi sah fragend zu seinem Freund. Als er dessen Blick sah, verdunkelten sich seine Augen. Wütend sah er auf zu dem Mann, der auf einem der Gitter saß und breit grinsend zu ihnen runter sah. "Ah, das ist also Itachi. Ich habe viel von dir gehört, mein Junge. Sehr viel Gutes." "Was ich von dir nicht behaupten kann!" "Oh, dieser wütende Blick. Deidara, was hast du ihm denn nur erzählt, hm?" Deidara war nicht fähig zu antworten. Er hatte seinen "Vater" schon lange nicht mehr gesehen und doch schien der Uchiha sich kein bisschen verändert zu haben. Unsicherheit machte sich in ihm breit. Siedend heiß wurde ihm klar, gegen wen er hier kämpfte. Er hatte Madara immer verehrt, auch wenn er vieles vielleicht auch anders hätte regeln können. Woher kam diese Denkweise auf einmal? Madara sprang von der Absperrung und landete vor seinem blonden Schützling. Aus irgendeinem Grund war Deidara nicht mehr fähig sich zu bewegen. Was war hier los? Bis eben war er entschlossen gewesen diesen Mistkerl zusammen mit Akatsuki in die Luft zu jagen. Doch er kämpfte hier gegen seine "Brüder", gegen seinen "Vater“, gegen seinen... Glauben? Schmerz, Enttäuschung, Verrat, Hass und ... Zuneigung? Wie passte das zusammen? Wo kam das her? "Was zum Teufel machst du?", hauchte der Blonde zitternd, ganz so, als könnte er sich nicht entscheiden, ob es seine eigenen Gefühle waren, oder die seines Gegenüber. "Was mache ich denn, Deidara? Nur weil du endlich wieder zur Besinnung kommst?" Madara streckte seine Hand aus. Wollte den Blonden über die Wange streichen. Doch bevor er ihn auch nur berühren konnte, wurde ihm ein Schwert an den Hals gedrückt. "Lass ihn in Ruhe, oder du verlierst schneller deinen Kopf als uns beiden lieb ist!" Itachis Stimme war dunkel, bedrohlich und seine Augen sprachen für sich. Amüsiert zog Madara eine Augenbraue hoch. "Interessant, wie es bei dir nicht nur in der Familie bleibt, sondern auch noch bei so einem starken Charakter." Itachi stieß Deidara leicht zur Seite. "Denk nicht, dass ich nicht gegen dich kämpfen werde!" Madara seufzte leicht. "Und ich dachte, ich könnte das friedlich lösen..." Itachi schnaubte abfällig. "Nennst du das da etwa friedlich?" Wütend deutete er auf die Straße, wo die Kämpfe nun erst richtig begonnen hatten. "Das hier wird nur eine kleine Erinnerung an uns. Die Menschen sind viel zu faul geworden. Wie sieht es mit dir aus, Itachi?" "Der einzige Mensch, den ich jemals töten will, steht vor mir. Ich denke nicht daran dich einfach davon kommen zu lassen! Lass deine Finger von Deidara, er gehört zu mir." Madara sah über Itachis Schulter zum Blonden. "Deidara. Zeig ihm endlich zu wem du gehörst. Komm zu mir mein Kind." Die Augen des Blonden weiteten sich. Es war als würde die Stimme Madaras direkt in seinem Kopf widerhallen. Keuchend wich er zurück, hielt sich mit beiden Händen die Ohren zu. Er zitterte unkontrolliert, sah immer wieder diese verfluchten roten Augen vor sich, vor denen er so viel Angst gehabt hatte als Kind. "Deidara, was ist los?" Eine erschrockene Stimme voller Verzweiflung. Wer? Sein Kopf war so leer, so schrecklich leer. "Was hast du ihm angetan?!" Deidara hörte den Schrei, doch worum ging es hier? Was war seine Aufgabe? Warum war alles schwarz? Was war hier los? Was zum Teufel war hier los? Madara wich dem Schwertstreich Itachis aus, sprang zurück und sah zufrieden auf den Blonden hinunter. "Glaubst du wirklich ich hätte keine Vorkehrungen getroffen? Itachi, du bist wie ich. Du hast die Gabe. Wir müssen nicht kämpfen. Ich kann dir das geben, was du verlangst. Deidara, das Ende dieses Kampfes da unten und..." "Meine Eltern? Vergiss es, weder Deidara noch ich werden uns dir anschließen! Dafür wird es keine Gelegenheit mehr geben!" Normalerweise war er wirklich ein ruhiger Charakter, der Kämpfe über alles gehasst hatte. Doch nun war er für jene Ausbildung dankbar. Madara schloss ergeben die Augen und seufzte theatralisch. "Na gut. Dann stirb, wie du es dir wünschst!" Itachi ließ seinen Gegner keine Sekunde aus den Augen. Achtete auf jede Bewegung. Wenn Madara daran Schuld war, dass Deidara nun psychisch so labil war, musste er sich beeilen. Er brauchte den Blonden bei vollem Bewusstsein. Ansonsten war alles umsonst gewesen. Auf einmal zog Madara seine Waffe. War es ein Stab? Nein, ein Schwert? Nicht ganz... Mit einem "Klick" sprangen die Seiten heraus und ließ das ganze wie einen traditionellen Fächer wirken. Itachi stockte. War das etwa die verschollene Waffe, die einst im Familienbesitz war? Die Waffe, die noch zu Clanzeiten eingesetzt wurde, die den Uchiha Sieg und Ruhm gebracht hatte, bis nun in der Neuzeit alles vergessen war? Er spürte ein Lufthauch und einen leichtes Brennen auf seiner Wange. Wie war Madara hinter ihn gekommen? "Du scheinst talentiert und stark, doch du hast keine Ahnung von der Macht, die in uns steckt. Spüre es nun am eigenen Leib! Du bist achtzig Jahre zu früh, mein lieber Ur-Großneffe." Geschickt wich Itachi dem nächsten Schlag aus. Der Fächer entfachte eine Druckwelle, die ihn leicht nach hinten schleuderte. Er prallte gegen das Gitter und sah sich schnell zu Deidara um. Der Blonde schien immer noch nicht bei sich zu sein. "Dei!" "Du hast keine Zeit auf ihn zu achten. Pass lieber auf dich selbst auf!" Er blockte den nächsten Schlag. Itachi spürte die Kraft hinter jeden Hieb. Eine Kraft, die seiner ebenbürtig war. Doch so leicht würde er nicht aufgeben. Madara würde jetzt und hier sterben! ------------------------------------------------------------------- "Wir landen. Naimikaze-san? Machen Sie sich bereit so schnell wie möglich mit uns zu kommen. Da vorne ist die Basis. Haben Sie alles?" Minato nickte. Versucht neutral war sein Blick auf die Szene unter ihnen gerichtet. Soldaten kämpften gegen Menschen, die aussahen wie Zivilisten. Was war hier los? Und Nevia war mitten drin? Als der Helikopter endlich landete, schnappte sich Minato seinen Koffer. "Wir können Kakashi-san." Der Silberhaarige blickte kurz zu ihm und nickte. In einer fließenden Bewegung griff er nach einer Thermoskanne und stieg zusammen mit Minato aus. Sie duckten sich und rannten Richtung Basis, als der Helikopter wieder abhob und zwischen den Dächern verschwand. Zeitgleich mit ihnen, stoppte ein Jeep hinter der Absperrung. "Sakura, Sai, ihr seid jetzt erst da? Was habt ihr so lange getrieben?" Sakura schnaubte wütend. "Fahren Se einmal durch diese Gassen, während alles drum herum explodiert." Kakashi zog eine Augenbraue nach oben. "Ah ok... Los, Beeilung. Wir müssen zu Nevia!" Als die hinteren Türen des Jeeps geöffnet wurden, stockte Minato leicht, bevor sich seine Augen weiteten. "Sasuke? Was machst du hier, Junge?" Sasuke sah erstaunt auf. "Minato?" Der Blonde grinste leicht. "Ja, bin grade angekommen. Wo ist Naruto? Ist er auch dabei?" Betroffen senkten sich die Blicke der Jugendlichen und Minato ahnte böses. "In die Basis! Da drinnen lässt es sich besser besprechen." Zusammen rannten sie in die Basis. Bevor sie die Tür berührten, wurde sie von innen aufgestoßen. Nevia betrachtete die kleine Meute vor der Tür und seufzte. "So langsam wird's eng hier drin. Kommt rein!" Minato quetsche sich als erster durch. "Ich habe das Medikament. Wenn Naruto hier ist, dann können wir es gleich weitergeben. Wenn wir Glück haben, dann wirkt es so schnell wie ich es hoffe." "Was sind die Veränderungen?" Minato sah seiner Chefin fest in die Augen. "Ich habe das Protein, welches noch Probleme machen dürfte, lokalisiert und ausgeschaltet. Hinzu kommt ein spezieller Zucker, von mir selbst entwickelt, der das Medikament sofort ins Blut gehen lässt. Ich bin mir nicht sicher, wie lange es anhält, doch für’s erste dürfte es Kurama befreien." Der Blonde sah sich um. "Wo ist er?" Sasuke seufzte. "Und hier kommen wir ins Spiel..." Nevias Blick verdunkelte sich. "Was hat er getan?", hauchte sie fassungslos. "Was hat dieser Idiot getan?" Sasuke sah zu der Chefin des DS&T auf. "Wir hatte einen Plan. Besser Naruto hatte eine Idee, auf die das Schwein endlich reagieren musste. Sie haben unser Haus verwanzt, haben uns auf Schritt und Tritt beobachtet. So konnten wir abschätzen, dass sie uns schnell unvorbereitet treffen wollen würden." Sasuke sah zu Shikamaru, der nur mit den Schultern zuckte. "Noch einmal, WAS hat er getan?" Sasuke sah ruhig auf. "Wir haben eine Entführung provoziert." "WAS?" Minato war geschockt. Panik machte sich in ihm breit. "Wisst ihr eigentlich, was dieser Kerl mit ihm anstellen wird?!" Nevia kochte vor Wut. "Entführen lassen, wie genial! Und was dann?" Kakashi erhob sich seufzend wieder und griff in einen Schrank hinter sich, um eine Tasse heraus zu holen. Er füllte den Kaffee aus der Thermoskanne ein und reichte sie schweigend Nevia. "Du bist ein Lebensretter." Nevia nahm einen großen Schluck und sah die beiden Jungen wieder an. "Weiter? Was war weiter geplant?" "Das wir ihn verfolgen und ... einer Nevia-san Bescheid gibt, dass sie sich einschaltet." "Gut, Teil zwei hat geklappt, ihr erinnert euch Jungs?" Sasuke nickte. "Ja, nur der Name war mir wieder entfallen." Minato zitterte. "Woher wusstet ihr, dass die APLAA heute hier sein würde?" Shikamaru murrte. "Gar nicht, ich hatte es nur zufällig in den Nachrichten gehört. Könnt ihr einen der Bildschirme entbehren?" Nevia nickte auf einen der Bildschirme in der Ecke. Shikamaru erhob sich und fing an den Kabeln herumzubasteln. "HEY! Was soll das werden?", fauchte einer der anderen Agenten in der Basis. "Lass ihn! Geh wieder an die Arbeit, schick der USPACOM den Befehl ihre Leute los zu schicken. Wir brauchen Unterstützung! Und such endlich nach den restlichen Agenten! Oder sind etwa alle wieder da?" Geknurrte Befehle, die sofort umgesetzt wurden. "Also?" Nevia sah zurück zu Sasuke. "Wir haben ihn aufgespürt, da Naruto einen Sender an sich trägt. Und der führte hier her. Nach Minato." Nevia zog eine Augenbraue hoch. "Sender?" "Leute, ich habe ihn. Naruto ist nicht weit von hier. Zu Fuß dürften es keine 5 Minuten sein." Kakashi sah zum Bildschirm. "Beeindruckend." Sasuke sah auf den roten Punkt, der immer und immer wieder aufleuchtete. Sein Blick fiel zu den Waffen und Headsets, die auf der gegenüberliegenden Wand säuberlich aufbewahrt wurden, bis die Agenten hier drin sich selbst verteidigen mussten. Entschlossen stand er auf, griff nach einer der Waffen. "Hey, was hast du vor?" Sasuke blickte die Personen im Raum fest an. "Ich werde endlich ein Freund sein! Noch einmal lasse ich ihn nicht alleine. Wir wissen wo er ist, wir wissen wie wir hin kommen. Und es ist nicht weit von hier. Also ich gehe!" Shikamaru wandte sich grinsend an seinen Bildschirm und setze sich Kopfhörer auf. Mit einer beiläufigen Bewegung warf er Sasuke ein Headset zu, welches er direkt mit seinem verbunden hatte. "Hier, ich führe dich." Während Nevia die Augen geschlossen hielt und wohl noch mit sich rang, Minato langsam den Koffer hervorholte, um das Medikament raus zuholen und Kakashi seinen Kaffee schlürfte, musste sich einfach einer der anderen Agenten im Raum einmischen. "Das kann nicht euer Ernst sein! Ihr könnt ihn da doch nicht raus lassen! Der überlebt keine zehn Minuten da draußen!" Sasuke schnaubte. "Ich brauche nur fünf!" Sakura und Sai sahen sich an. Sai nickte leicht und Sakura grinste breit. "Ok, Kleiner. Wir halten dir den Rücken frei. Kommt dir was zu nahe, knallen wir's ab." Nevia seufzte. "Wie dein Bruder. Es ist das dritte Mal heute, dass ich von einem Uchiha umgehauen werde. Und das sogar mit Kaffee." Dann nickte die Chefin des DS&T fest. "Dann beeilt euch. Sobald ihr ihn habt, versuch ich euch irgendwie Verstärkung zukommen zu lassen! Was ich sonst noch abziehen kann, wird zu Subjekt Zero und dir geschickt, Junge." Sasuke nickte entschlossen, riss die Tür auf und sprang aus der Fahrzeugbasis. Minato sprang kurz nach ihm raus und sah ihn fest an. "Sasuke, ich gebe dir das hier mit. Es müsste selbst für einen "gesunden" Menschen verträglich sein. Pass auf dich auf." Damit zog er den jungen Uchiha in eine feste Umarmung. "Ich bringe ihn zurück." Und damit rannte der Schwarzhaarige los, dem Jeep folgend, der ihm auf der Hauptstraße dem Weg frei machte. Minato zitterte. Der Krach um ihn herum war unerträglich. Er bewunderte den Mut der Uchiha. Er betete, das erste Mal seit langer Zeit, dass alles wieder gut werden würde. "Passt auf euch auf." Er wandte sich ab und ging zurück in die Zentrale. Betont ruhig setze er sich hin. Doch in seinem Inneren tobte ein Sturm. Es war einfach die Sorgen, die ihn versuchten zu erdrücken. Die Sorgen um seinen Sohn und den Jungen, der einst wie sein Sohn war. "Hoffen wir, dass sie alles gut überstehen." ------------------------------------------------------------- Grob wurde er vorwärts gestoßen. Deutlich spürte er den Lauf einer Handfeuerwaffe in seinem Rücken. Vor seinen Augen war alles schwarz, eine unendliche Schwärze, da seine Entführer sich es wirklich nicht nehmen lassen haben, ihm die Augen zu verbinden. Naruto versuchte betont ruhig zu bleiben. Wenn er jetzt seine Angst und die Panik, die von Naru-chan ausging, durchließ, dann würde sich seine Situation nur verschlimmern. So gut es ging, versuchte er so sicher wie möglich einen Fuß vor den anderen zu setzen. Zittrig atmete er durch, hoffte, dass seine Entführer es nicht mitbekommen hatten. Wo war er hier? So wie ihre Schritte von den Wänden widerhallten, mussten sie sich in einer großen Halle befinden. Oder in einem sehr schlecht isolierten und spärlich eingerichteten Raum. Was ihn wohl erwarten würde? Ob Shikamarus Sender wirklich so funktionierte, wie er sollte? Wie schnell würden die anderen hier sein? "Los! Schneller!", wurde von hinten gefaucht. Naruto wusste nicht warum, aber es kam ihm so vor, als wäre die Stimme dieses Kerls verstellt. Hatten sie Angst, dass er sie später erkennen würde? Wenn alles nach Plan verläuft, würden diese Kerle den heutigen Tag nicht überleben. "Naruto-onii-chan... Naru-chan hat Angst... Warum hab ich jetzt Angst?" Naruto wusste nicht, was er antworten sollte. Ja warum hatten sie Angst? Sie beide hatten sich doch darauf eingestellt, hatten sich auf diese Entführung und die Konfrontation mit diesem Monster eingestellt... Und nun? "Hab keine Angst, wir bekommen das hier schon hin!" Wen versuchte er eigentlich zu beruhigen? Auf einmal blieben sie stehen und das Quietschen einer Tür war zu vernehmen. Grob wurde er vorwärts gestoßen. Naruto stolperte über die Schwelle und wurde aber schnell an der Schulter gepackt. Ansonsten hätte er wohl eine sehr schmerzvolle Bekanntschaft mit dem Boden gemacht. "Wir sind da. Mach ja keine Dummheiten oder wir müssten dir deine Beine wegschießen!" Der Blonde war nicht dumm. Er würde ruhig bleiben. Er wusste, dass diese Kerle nicht spaßten. Naruto zwang sich zu einem Kopfnicken und machte sich auf alles bereit. Langsam, beinahe zögerlich, wurde ihm die Augenbinde wieder abgenommen. Vorsichtig machte er die Augen auf und kniff sie auf Grund der Penetration des Lichtes wieder fest zusammen. Es waren nur die Deckenleuchten und doch stach diese Helligkeit so sehr in seinen Augen, dass sich ein leichtes Ziehen in seinen Augenhöhlen breit machte. Er wollte gar nicht wissen, wie es Opfern erging, die wochenlang eingesperrt waren. Langsam sah er sich um und vernahm nur wie die Tür hinter ihm zugestoßen wurde. Erschrocken wandte er sich beim Knall um. Die Entführer waren verschwunden. Eine feste Eisentür versperrte den wohl einzigen Ausgang aus dieser Misere. "Na großartig...." Ein leises Schniefen lies ihn wieder herumfahren. Geschockt musste er feststellen, dass ein Junge, vielleicht gerade einmal neun Jahre alt, an der gegenüberliegenden Wand angekettet war. Nackt. Den Körper zierten mehrere Verletzungen. Einschnitte und Blut zierte seine Beine und Schenkel. War das Smithys Sohn? "Hey." Vorsichtig ging Naruto auf diesen blonden Jungen zu. Als der Jüngere aufsah und ihn erschrocken und ungläubig musterte, spürte Naruto, wie Naur-chan in seinem Inneren anfing zu schluchzen. Dieser Junge vor ihnen hatte so viel Ähnlichkeit mit seinem jüngeren Ego, dass es Naruto vorkam, als würde er in einen Spiegel schauen. Was hatte dieses Monster dem Jungen nur seinetwegen angetan? "Wer bist du?", fragte der Junge schwach. "Mein Name ist Naruto. Wie heißt du?" Der Junge legte leicht seinen Kopf schräg und schluchzte auf. "Mein Name ist Jonathan. Du bist der Engel, oder? Er redet immer von einem Engel. Bist du hier um Mama und Anabeth mit zu nehmen?" Naruto stockte. "Engel?" "Ja, der Böse sagt immer ein Engel würde kommen. Du bist der Engel, oder? Bitte sei der Engel, bitte. Nimm mich mit, bitte nimm mich mit. Ich will nicht mehr hier sein. Er tut mir weh. Er tut mir so weh! Bitte, Engel, nimm mich mit." Naruto zitterte. Ihm wurde schlecht, so unglaublich schlecht. Der Blonde gab alles um nicht auf die Knie zu sinken. Er durfte nicht. Nicht vor dem Jungen. Tief einatmend versuchte er seinen Blick auf Jonathan zu fokussieren. "Ich werde euch hier rausholen. Mach dir keine Sorgen." Zittrig ging Naruto neben den Jungen in die Hocke und lehnte sich gegen die Wand. Er hörte Naru-chan in sich weinen. Dieser Junge.... Der Blonde kämpfte immer noch mit der Übelkeit. Der Raum stank - nach dem Blut des Jungen und nach etwas, was er gar nicht identifizieren wollte. Je mehr er darüber nachdachte, umso mehr wurde ihm eines bewusst... ER sollte hier hängen. Dieser Junge machte SEIN Schicksal durch. Naruto kämpfte gegen den Schmerz, der in seinem Herzen widerhallte. Kämpfte gegen die Tränen, gegen die Emotionen, die sich aus den Tiefen seiner Psyche hervordrängen wollten. Er sah Naru-chan vor sich, wie er sich schützend vor die Schwärze stellte, dieses Loch von ihm abschirmte und sich selbst mit den Bildern der Erinnerung quälte. Kurama... Er brauchte ihn. Wie konnte er nur glauben, dass er das hier ohne seine starke Seite überstehen konnte? Er fühlte sich auf einmal so schwach. So leblos. "Engel?" Naruto sah auf und lächelte leicht. "Keine Sorge, ich werde dich beschützen. Dafür bin ich hier." Dieser Junge sollte nicht so enden wie er. Dieser Junge sollte kein menschliches Wrack werden, welches ohne Tabletten nicht mehr lebensfähig wäre. Dieses verdammte Monstrum würde dafür büßen. Naruto schloss die Augen und versuchte sich auf etwas Positives zu konzentrieren. Doch das einzige Bild, welches ihm vor Augen kam, war Sasuke, wie er beschützend die Arme um ihn legte. Ja, Sasuke würde her kommen. Es würde alles nach Plan verlaufen! ----------------------------------------------- Kurama zitterte, knurrte, fauchte, kämpfte. Kämpfte gegen die Fesseln, die ihn immer noch eisern am Boden hielten. "Gib doch endlich auf Fuchs. Das hier ist eine Nummer zu groß. Dieses Zeug wird nicht aufgeben." Die roten, katzenähnlichen Augen verengten sich gefährlich. "Ich werde das nicht zulassen! Dieser Scheißkerl wird ihn nicht bekommen. NIEMALS!" Mit allerletzter Kraft stemmte er sich gegen die Fesseln. Sie krachten, klirrten doch noch gaben sie nicht nach. Aber irrte er sich oder wurden sie lockerer? Kurama hatte in seiner Verzweiflung nicht bemerkt, dass seine Bewegungsfreiheit langsam größer geworden war. Es stimmte also, Verzweiflung machte blind. Doch kaum kam er zur Ruhe, wurden seine Fesseln wieder stärker. Warum? Weil sie nicht mehr aktiv gegen ihn kämpfen konnten? "Reaper, ich glaube ich habe eine Idee. Leute, bewegt euch, kämpft alle gleichzeitig gegen die Fesseln die euch gefangen halten. Es scheint als könnte dieses Ding nicht mehr mit allen gleichzeitig kämpfen. Kommt schon!" Seine Mitgefangenen sahen ihn ungläubig an. "Wie meinst du das?", fragte einer der skelettierten Musiker, die  immer auf der Wiese gespielt hatten. Kurama murrte. "Als ich eben gegen angekämpft hatte, haben sich die Fesseln kurz gelockert. Es scheint schwächer zu werden." Entschlossenheit flackerte in den Augen seiner Mitstreiter. "Gut Leute. Noch einmal! Versuchen wir es mit aller Macht weiter! Naruto braucht unsere Hilfe. Strengt euch an! Für die Freiheit!" Freudenschreie erklangen und es war, als würde ihre Umgebung zittern. Kurama könnte sich mit einen seiner neun Schwänze ohrfeigen. Oder besser gleich mit allen gleichzeitig. Natürlich! Sie hatten aufgegeben. Dieses Etwas ernährte sich von negativen Gedanken. Je stärker sie glaubten hier fest zu sitzen, desto stärker war dieses Ding geworden. Sie konnten es schaffen. Er würde wieder frei kommen. Beflügelt von diesen Gedanken kämpften sie weiter, wehrten sich gegen die Fesseln die sie hielten, bis... "ICH BIN FREI!", johlte Reaper auf. "Los! Befreit euch, dann holen wir Kurama da raus! Wird Zeit das wir zurückschlagen! Kommt schon Leute, legt euch etwas in die Riemen!" Ja, sie konnten es schaffen. Und dann... Würde dieses Schwein bluten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)