Wake up von Charlylu (and look me in the eyes) ================================================================================ Kapitel 1: Wake up, its time!! ------------------------------ Stille... Eine tiefe Stille... Das ist wohl die Stille des Todes...oder?! Endlich war ich erlöst... Endlich... „Arthur...“ Wer zum...?! Langsam atmete ich. Nur das merkte ich in meinem jetzigen Zustand. Neben mir hörte ich ständig ein seltsames piep-Geräusch. Es war immer regelmäßig erschien, dann verschwand es wieder, dann war es wieder da. Sag mal... wo bin ich überhaupt...?! Ich versuchte meine Augen zu öffnen. Einmal schlug ich sie kurz auf, kniff sie aber wegen dem grellen Licht schnell wieder zusammen. Nach einer langen Weile versuchte ich sie wieder zu öffnen. Ganz langsam... Zuerst sah ich nur weiß... Dann erkannte ich eine weiße Wand. Ich drehte meinen Kopf zur linken Seite. Mein Arm, an dem ich noch gerade das viele Blut gesehen hatte, war nun voller Bandagen umwickelt und an irgendwelchen Sachen angeschlossen. Ich verstand das nicht... Sollte ich nicht tot sein?! Endlich erlöst, von all meinen Qualen?!! Aber wieso nur... Ich drehte meinen Kopf zur rechten Seite. Fast hätte ich wohl zusammengezuckt, wenn ich die Kraft gehabt hätte mich zu bewegen. Doch ich hielt still und starrte ihn einfach nur an. Alfred. Direkt neben meinem Bett. Meine Hand haltend saß er dort und... schaute mich die ganze Zeit an. Sollte ich etwas sagen...?! „Gut, du bist wach...“ meinte er mit einer kühlen Stimme, ließ meine Hand los und wollte sich gerade Wegs aus dem Staub machen. „Warte!!!“ Wie viel Kraft es mich kostete so aufzuschreien. Keuchend hatte ich mich aufgesetzt und schaute ihn verwirrt an. Er hatte sich zu mir gedreht und sah mich immer noch so kühl an. Wie als wäre er... sauer... „...wieso...“ „Wieso du noch am Leben bist?!“ Genau. Wieso bin ich noch am Leben, wo ich mir doch gerade dieses beschissene Leben nehmen wollte?! Wo ich es doch satt hatte, wie viel Leuten ich verletzt hatte und wo mich doch eh keiner mochte... „Denkst du wirklich dass du glücklicher jetzt im Himmel gewesen wärst?!“ Verwirrt blickte ich auf. Um ehrlich zu sein... Ja!! Genau das hatte ich gedacht! „Ich bin dir gefolgt weil du deinen Aktenkoffer liegen gelassen hattest...“ Er schüttelte den Kopf. Ein zwanghaftes lächeln überkam ihm. „Was wolltest du nur damit erreichen?!“ So genau... So genau wusste ich das jetzt selber gar nicht... „... du hast viel Blut verloren, doch in ein paar Tagen müsstest du wieder fit sein. Wenn du dir unbedingt das Leben nehmen willst... dann wird dich dieses Mal keiner daran hindern.“ Mit diesem letzten Satz verschwand er auch schon aus dem Raum. Ein verstand ich nun gar nicht. Wenn er jetzt sagte ich könne mir das Leben nehmen... Wieso hatte er mich überhaupt gerettet?! Müde fielen meine Augen zu. Jetzt war ich doch viel zu Müde um darüber nachzudenken... Irgendwie konnte ich nicht schlafen... Lag es daran... weil mir etwas Warmes an meiner echten Hand fehlte...? Seine... die meine kühle Hand immer wieder sanft Streichelte... Und somit meinen ganze Körper gewärmt hatte... Wieder stand ich davor. Vor dem Spiegel, der nun keiner mehr war, da ich ihn zertrümmert hatte. Nach 3 Tagen hatten die mich endlich aus dem Krankenhaus entlassen. Alfred hatte ihn anscheinend nichts von meinem Selbstmordversuch erzählt, denn sie meinten ich hätte einen Unfall gehabt. Klar, bei einem Unfall kann man sich auch ganz Zufällig beide Pulsadern aufschneiden. Ich überlegte. Schon seit 3 Tagen überlegte ich. Was meinte er bloß damit?! Was sollte ich schon erreichen wollen... Wieder nahm ich einen Splitter in die Hand. Langsam hob ich meinen linken Arm und fuhr mit dem Splitter auf die noch nicht ganz verheilte Narbe. Ich beobachtete meine Hand. Sie zitterte. In diesem Moment wünschte ich mir dass er sie wieder halten würde... Und genau in diesem Moment hielt ich inne. Was wollte ich erreichen... Wenn ich tot wäre?! Dann wäre nichts mehr. Keine nervigen Konferenzen mehr, kein Gestreite mehr mit diesem blöden Francis und keine Zankereien mehr mit... Alfred... Das einzige was ich wollte... Was ich tief in meinem Herzen erreichen wollte... Das war... Ich rannte raus. Es regnete. Und wie es regnete. Man konnte rein gar nichts erkennen auf den Straßen. Die waren zum Glück leer, so musste ich nicht auf Autos aufpassen. Ich rannte wie noch nie zuvor. Endlich mit dem Wissen was ich erreichen wollte... Und... Mit wem... Ich hielt inne. 5 Meter. Genau 5 Meter vor mir stand jemand. Auch wenn man eigentlich rein gar nichts erkennen konnte... So hatte ich IHN doch erkannt. „...eigentlich wollte ich dir Blumen für deine Entlassung bringen...oder halt deiner Beerdigung.“ Meinte er etwas ironisch. Wie ich es doch liebte. Diese lockere Art, die mich so oft zwar aufregte... Aber im innersten... nur erhellte. Die 5 Meter, die uns noch trennten, übersprang ich mit nur 2 Schritten. Ich fiel in seine Arme. Aus schreck ließ er sowohl die Blume als auch seinen Schirm fallen. Ich konnte seinen Blick nicht sehen, aber ich konnte es mir schon vorstellen. „Ich weiß jetzt... was ich erreichen wollte... „ Meine Stimme wurde langsam sehr zittrig. Ich spürte schon die Tränen. Doch ich verdrängte sie. „Ich weiß... wen ich damit erreichen wollte... Alfred... i-ich...“ Ich spürte etwas an meinem Rücken. Zwei starke Arme. Sie drückte mich mehr an ihn. Sanft strichen sie meinen fast zerbrechlichen Rücken. Ich schluchzte auf. „Ich... ich wollte... bei dir... sein... deine Nähe spüren... und deine Hände... auf meine...“ Langsam ließ er locker. Ich drückte mich ganz leicht von ihm weg und schaute ihn an. Nun überkam es mich doch. Er hatte einen Blick, den ich schon lange nicht mehr zu sehen bekam. Es waren Sorgen. Er hatte sich... um mich Sorgen gemacht... So wie damals... Im Krieg... „Alfred... Ich ...Ich...“ Ich wollte es sagen. Ich wollte es unbedingt sagen. Er tat nichts. Er schaute mich nur an. Als wartete er auf diesen Satz... Bestimmt konnte er es sich schon denken, dennoch... „Ich liebe dich!!“ In diesem Moment passierte alles so schnell. Er beugte sich zu mir runter. So schnell konnte ich gar nicht darauf achten. Ich spürte etwas. Seine Lippen. Seine Lippen auf meine. Nur wenige Sekunden später schloss ich meine Augen. Vertiefte mich in diesen Wundervollen Kuss. Meinen ersten, fabelhaften Kuss. Mit der Person, die ich über alles liebte. Ich spürte seine Hände. Seine Hände an meinen. Sie strichen sie sanft. Nach einer Weile ließ er von mir los und sah mich lächelnd an. In mir breiteten sich so viele Fragen aus, doch alle wurden mit nur einem Satz beantwortet. „Ich liebe dich noch mehr!“ Und in diesem Moment, da wusste ich was ich erreichen wollte. Ich wollte dass er mich sah... Dass er mich endlich wieder bemerkte... Mich RICHTIG bemerkte... Doch ich lag Falsch. Denn er tat dies die ganze Zeit schon. In dem Augenblick wo ich zu Boden sank. Wo er sagte er wolle Frei sein. Genau ab diesen Moment schien er mich wohl nicht mehr als seinen Bruder zu sehen... Sondern als die Person, die er liebte. Und ich, ich liebte ihn ab diesen Moment nur noch mehr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)