Kyouseitekina Ai von darumarina (Gezwungene Liebe) ================================================================================ Prolog: -------- „... saki! Misaki!“ Eine Stimme drang in das Ohr des Jungen, der, abgelenkt von seinem eigenen Mathelehrer, Löcher in die Luft starrte. „Was...?“ In die Realität zurückgeholt brauchte Misaki erst eine Weile, um zu merken, dass ihn sein Sitznachbar scheinbar gerufen hatte. „Was ist denn los mit dir? Starrst hier Löcher in die Luft – wir sollen die Aufgabe bearbeiten.“ Misaki nickte immer noch geistesabwesend. „Welche gleich noch einmal?“, fragte er Satoshi, welcher soeben auf die Aufgabe im Buch zeigen wollte, als sich der Lehrer Izuki Miyamoto über die Schulter Misakis lehnte und selbst die Aufgabe zeigte. „Warst du etwa unaufmerksam, Misaki-kun?“ Der Atem seines Lehrers streifte die Wange des Achtzehnjährigen. Ein seltsamer Schauer lief über den Rücken des Jungen. „Nein, alles in Ordnung. Wollte nur noch einmal sicher gehen, nicht damit ich eine falsche Aufgabe mache.“, wehrte der Schüler ab, in der Hoffnung, er würde dann von ihm lassen. „Gut.“ Damit erhob er sich und strich Misaki lobend über den Rücken, bevor er sich zu Schülern begab, die seine Hilfe benötigten. „Meint ihr nicht auch?“ Misaki fühlte sich missverstanden. „Der Kerl rückt mir doch seltsam nahe auf die Pelle.“ Isoka schaute ihren gemeinsamen Freund fragend an. „Meinst du etwa, er will was von dir?!“ Die Wangen des Angesprochenen färbten sich leicht rot „Was? Um Gottes Willen, nein! So habe ich das nicht gemeint!“ „Was meintest du dann mit »nahe auf die Pelle«?“, fragte nun also Natsuna. „Vielleicht... will er mich durchfallen lassen und... such nach einem Grund...?“ Satoru schüttelte den Kopf. „Meinst du wirklich...? Dafür hört sich das, was du eben erzählt hast, echt strange an.“ Satoshi stimmte ihm zu. „Und wenn man es als Sitznachbar mitbekommt, ist es noch krasser!“ Misaki nickte resignierend. Er selbst wusste ja auch nicht, was sein Lehrer mit diesem Kontrollwahn, für das er seine Tätigkeit hielt, bezwecken wollte. Aber seine Gedanken endeten auch hier, denn soeben bog seine Freundin um die Ecke und kam ihm strahlend entgegen. „Misaki!“, rief sie freudig aus und fiel ihrem Freund in die Arme, bevor sie ihn sanft küsste. „Miyuki-chan!“, begrüßte auch Misaki seine geliebte Person. Kapitel 1: Du bist heiß, weißt du das? -------------------------------------- „Was?“ Misaki schaute die Jüngere verwundert an. „Ja, er hat gesagt, er will dich gleich sehen und ich soll mich auf dem direkten Weg zu dir begeben.“ Dem Mädchen war die Situation sichtlich unangenehm. Nicht nur, dass ein Lehrer sie als Laufmädchen gebrauchte, sondern war sie auch noch zwei Klassen unter ihm und würde sich eigentlich gar nicht trauen, einen Drittklässler anzusprechen. „Er gab mir das Foto hier, um dich zu finden, und ich sollte dir ausrichten, dass du gleich zu ihm in sein Zimmer kommen sollst.“ Damit drückte sie ihrem Sempai das Bild in die Hand und verschwand schnellen Schrittes, um der peinlichen Situation zu entfliehen. „Was gibt’s?“, schaltete sich Satoshi ein, der das Gespräch von dem jüngeren Mädchen und seinem Freund flüchtig mitbekommen hatte. „Miyamoto-sensei scheint mich sprechen zu wollen...“, murmelte der Violetthaarige. „Warum, hat sie mir nicht gesagt.“ Satoshi nickte, um Misaki zu zeigen, dass er ihn verstanden hatte. „Hoffen wir nur, es hat nichts mit dem zu tun, was Isoka vermutet hat!“, gab er dem Jüngeren mit auf den Weg. „Schwachsinn! Als ob ein Mann was von einem Mann wollen würde!“ „Miyamoto-sensei...?“ Zögerlich klopfte der Achtzehnjährige an der Tür seines Lehrers. „Komm rein, Misaki, ich habe auf dich gewartet...“ „Es gibt da einige Dinge, die ich gerne mit dir besprechen würde.“, begründete der Beamte das Ausrufen seines Schülers. „Deine Noten betreffend.“, verfeinerte er seine Aussage und bedeutete Misaki sich auf einen Stuhl gegenüber von ihm zu setzen. „Saft?“ Misaki nickte leicht, als ihm das Getränk angeboten wurde, setzte sich auf den Stuhl und wartete darauf, dass der Mann mit dem Gespräch anfing. Doch der Ältere schien es keineswegs eilig zu haben, sein Belangen mit ihm auszutauschen, sondern betrachtete ihn lediglich eindringlich. Misaki wurde von Sekunde zu Sekunde nervöser. Und das alles nur wegen Isoka, weil sie so absurde Sachen von sich gegeben hatte, murrte er innerlich. Andauernd musste Misaki daran denken, was er tun könnte, sollte sein Lehrer wirklich derartige Sachen mit ihm vor haben. „Deine Noten haben in diesem Jahr rapide abgenommen.“ Die Stille wurde von dieser Feststellung grob auseinander gerissen, was dem Schüler sichtlich angenehmer war und sogleich wich einiges an Anspannung von ihm ab. „Ich weiß...“, murmelte er zustimmend, da er sich seiner Lage ja selbst bewusst war. Nur konnte der Junge nicht sagen, warum dem so war. War Mathe denn in diesem Jahr so viel schwerer als im letzten? Eigentlich, dachte Misaki, versteh ich doch immer noch alles sehr gut, aber in den Tests kacke ich dann immer voll ab... „Aber das kann man ändern.“, meinte Izuki beinahe beiläufig, als er sein Glas an seine Lippen ansetzte, um einen Schluck von dem Saft zu nehmen. „Ich weiß...“, wiederholte der Achtzehnjährige seine Worte von eben, während er seinen Lehrer beim Trinken betrachtete. „Nur weiß ich nicht wie. Ich mache Übungsaufgaben, lasse mir alles noch einmal von meinen Freunden erklären und versteh's dann ja auch..., aber in den Tests ist dann alles Wissen irgendwie... weg?“ „Du machst dir da ein wenig zu viel Arbeit, findest du nicht auch?“ Der Schwarzhaarige erhob sich von seinem Schreibtischstuhl, stellte das Glas auf dem kleinen Glastisch ab, welcher einen klirrenden Laut bei Kontakt von sich gab, und stellte sich hinter Misaki. „Gerade du.“ Izukis Finger strichen leicht über das violette Haar, berührten dabei den Nacken des Jungen. „Es ist ja kein Geheimnis, dass viele Lehrer hier von Schülerinnen verführt werden, damit diese bessere Noten kriegen. Ich muss sagen, ich kenn' keinen Lehrer, der nicht einem solchen Vertrag erlegen ist.“ Seine Finger strichen weiterhin über Kopf und Nacken, manchmal auch leicht über die Wangen des Schülers, während er interne Geheimnisse des Lehrerkollegiums an selbigen weitergab. „Auch die Frauen lassen sich gerne mal mit einem von euch hübschen Kerlen ein.“ Misaki war wie versteinert. Hatte Isoka letzten Endes doch Recht behalten? Bitte, betete Misaki beinahe, bitte lass sie nicht Recht gehabt haben! „Schon fies, die von Gott gezogenen Linien, meinst du nicht auch?“ Die Arme des Mannes glitten nun von den Schultern seines Schutzbefohlenen zu dessen Brust. Mit dieser Bewegung senkte Izuki seinen gesamten Körper, bis seine Lippen in Reichweite des Ohres von Misaki waren. „Die Lehrerinnen dürfen mit euch jungen Hüpfern einfach so in die Kiste steigen und keinen interessiert's... Dabei gibt es doch auch einige Männer, die das gerne tun würden.“ Erneut, wie schon ein paar Tage zu vor, als Misaki sein Lehrer so nahe gekommen war, spürte er den Hauch seines Atems auf seiner Haut. Wie Schüttelfrost durchzog sein Körper ein Schauer, der ihn gleichzeitig vor Angst erstarren ließ. Zwar konnte Misaki selbst nicht sagen, ob es nun wirklich Angst war, aber er fühlte sich definitiv nicht in der Lage, auch nur einen Ton heraus zu bringen geschweige denn irgendeine Bewegung zu tätigen. „Nun, Misaki, ich biete es dir nur einmal an...“ Um seine Worte zu verstärken, senkte der Beamte seine Lippen auf die Kinnlinie des Jungen. Erst einmal leicht. Dann ein weiteres und weiteres Mal. Der Schüler hingegen zeigte keinerlei Reaktion, was Izuki dazu veranlasste, ein wenig weiter zu gehen. Er ließ seine Lippen nun also auch über den Nacken und das Ohr wandern, während seine Hände die Krawatte des Jungen lösten. „Jetzt ist aber mal gut!“ Der plötzliche Aufschrei und die damit verbundene, abrupte Bewegung des Jungen ließen den Lehrer erschrocken zurückweichen, da er andernfalls vermutlich von einem Ellenbogen erwischt worden wäre. „Ich glaube, es hackt?! Als ob ich so etwas tun würde – ich hab 'ne Freundin!“ Ohne noch eine weitere Sekunde in den Räumlichkeiten seines Mathematiklehrers zu verweilen, sprintete Misaki hinaus, während er schnell seine Krawatte wieder zurecht rückte. „Stopp jetzt!“ Izukis Stimme war ein fieses Zischen geworden. „Genug von diesem Fang-mich-doch! Ich bin kein Kind mehr, was man damit beeindrucken kann. Mir hätte ein einfaches »Okay, ich mach's.« genügt.“ Was...?, schoss es Misaki durch den Kopf. Ich habe doch nichts derartiges behauptet! Er fühlte sich gefangen. Rechts und links von ihm waren die Hände seines Lehrers und hinter ihm die Wand – Flucht war ausgeschlossen. Doch wie hatte ihn der Mann so schnell einholen können? „Du bist heiß, Misaki, hat dir das denn noch keiner gesagt?“ Das Grinsen in seinem Gesicht wurde breiter und seine Stimme verabschiedete sich von dem bissigen Ton und nahm nun einen fraglichen Unterton an. „Du bist nicht für Frauen gemacht, das kannst du doch gar nicht. Und ich wette, deine Freundin weiß noch nicht einmal, was für einen Freund sie sich da geangelt hat...“ „Was soll das? Ich bin glücklich mit ihr – seit zwei Jahren!“, unterbrach Misaki den Schwarzhaarigen. „Und woher willst du überhaupt so genau wissen, was ich für einer bin?!“ Ein leises, fast schon spöttisches Lachen ertönte aus Izukis Kehle. „Und? Hattet ihr schon Sex?“ Schlagartig färbten sich die Wangen des Jungen rot. Mehr aus Wut, als aus Scham. „Was geht Sie das an?!“ Der Mann nickte. „Also nein – dachte ich mir doch.“ Entsetzt schnappte Misaki nach Luft und wollte seinem Lehrer am liebsten an die Gurgel gehen. Es reicht einfach! Genug! Es geht dich doch einen Scheißdreck an!, fand Misaki, wagte aber nicht, es in Worte zu fassen, und versuchte daher nun, sich gewalttätig aus der Bedrängnis zu lösen. Ein lauter Aufschrei tönte durch die Gänge der Schule. Zusammengekauert saß Misaki auf dem Boden, während Izuki lediglich über ihm kniete. „Noch ein Versuch und ich drücke fester zu!“, drohte der Mann und nahm seine Hand von den Genitalien des Jungen. Mit festem Griff umschloss der Lehrer den Nacken Misakis und drückte dessen Gesicht in seinen Schritt. „Und jetzt mach gefälligst, was ich gesagt habe!“ Kapitel 2: Ein kleiner Dienst... -------------------------------- „Verdammt! Ich krieg' diesen widerlichen Geschmack einfach nicht aus dem Mund!“, fluchte Misaki vor sich hin, nachdem er sich zum dritten Mal die Zähne geputzt hatte. Wieso hatte er sich nur darauf eingelassen?! „Und jetzt mach gefälligst, was ich gesagt habe!“ Deutlich spürte der Junge die Erektion des Lehrers durch den Stoff seiner Hose. Und es war auch mehr als deutlich, dass Izuki ihn dazu aufgefordert hatte, ihm einen zu blasen. Doch wie kam er nur dazu? Die Beiden waren mitten in einem der Flure, durch den jeden Augenblick ein Mensch kommen und sie sehen könnte. Zudem hatte der Schüler keinerlei Andeutungen gemacht, dass er es gerne tun würde, immerhin hatte er ja eine Freundin. Aber all das schien den Mathematiklehrer nicht zu interessieren. Ganz im Gegenteil... „Worauf wartest du noch?“, forderte Izuki ihn ein weiteres Mal auf und öffnete, um seine Worte zu verstärken, den Knopf, sowie den Reißverschluss seiner Hose. „Spürst du sie? Die Männlichkeit, die Härte... das ist pure Lust. Und diese Lust will ich mit dir teilen – du bekommst auch was dafür...“ Erneut drückte er das Gesicht seines Schutzbefohlenen gegen seinen Unterleib, damit er auch wirklich das spüren konnte, was er angesprochenen hatte. Es war klar, dass er auf die Noten anspielte, die Misaki bekommen sollte, sofern er ihm den ein oder anderen Dienst erweisen würde. „Warum sollte ich...“, begann der Jüngere einen Widerspruch einzulegen, doch verstummte sogleich. Er war sich bewusst, dass die Mathematiknoten seinen Abschluss gefährden könnten. Und sollte sich an denen nicht bald etwas ändern, könnte es für ihn vorerst vorbei sein mit Schulabschluss und Start ins Uni-Leben. „Na los, mach deinen Mund auf...“ Izuki sprach mit einer beinahe ungewöhnlich sanften Stimme auf ihn ein, bevor er seinen erigierten Penis aus seiner Hose holte und die Spitze an die Lippen des Achtzehnjährigen setze. Erschrocken wich der Violetthaarige zurück und starrte entsetzt auf das Glied seines Lehrers. „Ich... kann das nicht...“ Ein weiteres Mal berührte der Beamte mit seinen Fingern die Wangen des Jungen, strich über diese bis er bei den Lippen angekommen war und bahnte sich einen Weg in das Mundesinnere. Misaki war zu perplex. Die ganze Szene kam ihm so unwirklich vor, außerdem fürchtete er immer noch um seine eigene Männlichkeit, denn die Härte, mit der sein Lehrer seine Genitalien zusammengedrückt hatte, war nicht ohne. Außerdem war jeglicher Fluchtweg durch die Wand in seinem Rücken und dem großen Körper des Mannes versperrt. Sein Verstand und seine Würde konnte er nicht mehr gebrauchen. Wozu sollte er noch lernen, wenn er es einfacher haben könnte? Nur ein zwei Male müsste er seinen Lehrer befriedigen und dann war der Käse gegessen. Also Augen zu und durch... Misaki ließ sich von seinem Lehrer führen. Die Finger, die bereits ihren Weg in seinem Mund gefunden hatten, berührten seine Zunge und spielten ein wenig mit ihr. „Siehst du, ist doch gar nicht so schwer... Und das gleiche machst du jetzt auch hiermit...“ Er nahm die Finger aus dem Mund des Jungen und setzte erneut seinen Penis an seine Lippen. Das gleiche soll ich also damit machen...?, dachte Misaki zweifelnd. Dabei ist der doch um einiges größer, als die Finger... Doch er ließ den Mann gewähren. „Hey, Aoki, alles okay?“ Ein Klassenkamerad hatte sich zu dem Jungen begeben, um mit ihm eine Aufgabe zu bearbeiten. „Wir sollen die Aufgaben hier machen.“ Aus seinen Gedanken gerissen blickte der Violetthaarige auf die Buchseite, die ihm der Junge vor die Nase hielt. „Er hat recht. Seit Miyamoto-sensei durch die Tür gekommen ist, hast du nicht mehr von deinem Heft aufgesehen.“ Satoshi schaute seinen Freund eindringlich an. „Was ist denn passiert, Misaki, ich habe dich noch nie so in Gedanken versunken gesehen – ist gar nicht deine Art...“ Doch der Angesprochene schüttelte nur den Kopf. „Alles in Ordnung. Wir sollen eine Aufgabe lösen – ist das nicht so?“ Damit machte er unverständlich klar, dass er keine weiteren Fragen mehr duldete. „Das fragst du mich jetzt nicht ernsthaft, oder?!“ Satoshi war richtig entsetzt von dem, was Misaki ihn soeben gefragt hatte. „Nur mal angenommen, es gäbe jemanden, der sich für dich interessieren würde... würdest du das tun?“ Vehement schüttelte der Neunzehnjährige den Kopf, während er seine Tätigkeit, sich seine Sportkleidung anzuziehen, nicht unterbrach. „Du glaubst doch nicht ernsthaft, ich würde jemals einem Mann...“ „Und wenn du dafür irgendwelche Vorteile bekommen würdest?“ Der Blick des Jüngeren versank im Boden. Irgendwie schämte er sich für seine Fragen, so würde doch kein Mensch, der ansatzweise irgendwelche moralischen Grundsätze oder Würde hatte, derartige Wege wählen, um an sein Ziel zu kommen. „Würdest du denn?“, warf Satoshi die Frage zurück, doch Misaki schüttelte, entgegen besseren Wissens, den Kopf. Natürlich hatte er es getan, das ließ sich nicht mehr leugnen. Just einen Tag zuvor hatte er seinem Lehrer einen geblasen, um gute Mathematiknoten zu bekommen. Er zog es nun also vor zu schweigen, denn er wusste nicht, wie gut er sich in Kontrolle hatte. Er befürchtete, sich irgendwie selbst zu verraten und das würde in seiner Klassengesellschaft, eigentlich in der gesamten Schule, alles andere als gut kommen. Obwohl, wenn es wahr war, wie Izuki gesagt hatte, dass es viele Lehrer und Lehrerinnen gibt, die sich mit Schülern einlassen, war es vermutlich gar nicht so schlimm. Aber die Person, die einfach so zugeben würde, dass man sich mit einem Lehrer eingelassen hat, musste schon selten dämlich sein. Vor allem, wie in seinem Fall, mit einem Lehrer des gleichen Geschlechts. Während all dieser Gedanken hatte er sich fertig umgezogen und verließ mit Satoshi zusammen den Umkleideraum. „Was wir heute wohl alles machen... Sprinten?“ Misaki nickte nur als Antwort. Ihm war in letzter Zeit, genauer gesagt seit dem letzten Tag, nicht nach Reden zumute. Seine Gedanken hingen immer und immer wieder an den Geschehnissen mit seinem Lehrer Izuki Miyamoto. Allein die Tatsache, dass dies sein erstes Mal war, dass er überhaupt einem anderen Menschen so intime Dinge beschert hatte – und dann auch noch einem Mann... „Aoki...? Der ist dahinten, steht an der Schlange zum 100 Meter Lauf an.“ Izuki nickte den Sportlehrer dankend an und machte sich auf den Weg zu den Sprintern. „Misaki, ich möchte noch einmal mit dir sprechen. Es geht um die Nachhilfe, die ich dir angeboten habe.“ Misakis Blick hob sich zweifelnd und schaute fragend zu seinem Mathematiklehrer. „Sakano-sensei ist einverstanden, dich aus dem Unterricht zu nehmen, da deine Sportnoten, im Gegensatz zu deinen Mathematiknoten, hervorragend sind.“ Der Lehrer legte seine Hand auf den Rücken des Jungen und führte ihn so aus der Reihe und letztlich vom Sportplatz, bis hin zum Hinterhof der Schule. „Was genau wollen Sie denn mit mir besprechen?“, wagte Misaki zögerlich eine Frage zu stellen. „Glaubst du wirklich, es ginge mir ums Sprechen? Habe ich gestern nicht alles klar und deutlich formuliert?“ Der Schwarzhaarige blieb stehen, wodurch auch der Schüler in seiner Bewegung inne hielt. „Sie wollen wieder...?“ Doch der Junge kam gar nicht dazu, den Satz auszuformulieren, so wurde er fast ein wenig grob gegen die Mauer des Gebäudes gedrückt. „Hier hinten wird uns keiner stören kommen...“ „Du machst das gar nicht so schlecht...“, hauchte Izuki, während der Achtzehnjährige zum ersten Mal den Oralakt vollzog. Er hatte es sich tatsächlich schlimmer vorgestellt, aber tatsächlich war es nichts weiter, als an einem übergroßen Daumen zu lutschen und das hatte man als Kleinkind ja des Öfteren getan. Es war mehr das Ungewohnte, das ihn so nervös hat werden lassen. Die Tatsache, dass sich eine Person vor ihm entblößen würde und er selbst dieser Person so nahe kommen würde. Als er dem Glied des Mannes Einlass in seinen Mund gewährte, hatte er zuerst mit einem ganz üblen Geschmack gerechnet. Er hatte gedacht, dass er würgen oder sich gar übergeben müsste. Aber nichts von dem war geschehen. Von abstoßendem Gefühl war eigentlich nichts eingetroffen, er war lediglich ein wenig unbeholfen und traute sich wenig. Doch Izuki wusste sich zu helfen und zeigte dem Jungen nach und nach mit Gesten und Geräuschen den richtigen Weg. Unbehagen stieg in dem Schüler auf. Er zweifelte stark daran, ob dies moralisch vertretbar war, so betrog er in dem Moment seine Freundin. Zwar machte er es nicht komplett freiwillig, aber dennoch hatte er sich darauf eingelassen. Zudem befürchtete er immer noch, einer aus der Schule würde den Gang entlang kommen und die Beiden in dieser eindeutigen Pose vorfinden. Mit einem leisen Stöhnen kam Izuki an seinen Höhepunkt. Misaki selbst realisierte gar nicht, wie sehr seinen Lehrer der Akt erregt hatte, sodass er sich sehr erschrak, als der Beamte die gesamte Flüssigkeit in seinen Mund spie. Der Violetthaarige verschluckte sich und begann sehr stark zu husten.Der Geschmack war total widerlich, er war kurz davor zu würgen und sich zu erbrechen, doch beruhigte er sich glücklicherweise bald wieder. Dies hatte weniger damit zu tun, dass sich dieses Gefühl in seinem Magen geändert hatte, sondern eher mit dem Gefühl, dass er zwischen seinen Beinen bemerkte. Mit flinken Fingern knöpfte der Schwarzhaarige die Hose des Jungen auf. „Jetzt mach ich dir mal vor, wie das ein Geübter macht...“, kündete der Mathematiklehrer seine kommende Tätigkeit an. „Was?!“, kam es überrascht von Misaki. „Sie... Sie wollen...“, stotterte er, doch die Frage war überflüssig, so beobachtete er schon den Mann dabei, wie er die Unterwäsche so zur Seite zog, dass das Glied des Jungen entblößt wurde. Angespannt saß er nun also da, unfähig auch nur einen Finger zu rühren. Die Augen hatte Misaki fest geschlossen, so fürchtete er das, was auf ihn zukommen würde. Wie konnte er nur zulassen, dass sich einfach ein neun Jahre älterer Mann über ihn hermachte? Es waren die Stimmen zweier Kollegen des Mathematiklehrers, die Izuki dazu veranlasste, von seiner Aktion abzulassen und seine Hose wieder zu schließen. Der Violetthaarige brauchte ein wenig länger, um zu realisieren, dass in wenigen Sekunden zwei Lehrer um die Ecke biegen würden und ihn mit entblößtem Unterleib sehen könnten, doch hatte er sich bald wieder gefangen, seine Hose geschlossen und war davon gerannt. Die Erinnerung an den vergangenen Tag bekam Misaki nicht gut. Sein Gesicht färbte sich rötlich und der widerliche Geschmack der Spermien, die Izuki in seinen Mund gespien hatte, kam wieder hoch. „Sie sind widerlich!“, fauchte er seinem Lehrer entgegen. „Wie können Sie so etwas nur tun?“ Izuki lachte hämisch auf. „Du nennst mich widerlich? Dabei hast du es gestern doch scheinbar sehr genossen.“ Der Lehrer drückte seine Hüfte gegen die des Jungen. „Aber heute sollst du deinen Auftrag ausführen können, ohne dabei gestört zu werden.“ Die Hand des Beamten krallte sich in den Haaren Misakis fest und ließ Izuki seinen Kopf so drehen, dass er ihn anschauen musste. Mit grimmigen Blick schaute er dem Mann entgegen. „Sie werden dafür bestraft werden!“, knurrte er. „Ich werde Sie...!“ Die Worte wurden noch im Keim erstickt. Izuki hatte die Lippen des Achtzehnjährigen mit den seinen verschlossen. Die Bewegung seine Hüfte gegen die Misakis wurde intensiver. Seine Lippen nahmen den gleichen Rhythmus an und verführten den Schüler von Berührung zu Berührung immer mehr. Misaki wurde innerlich wahnsinnig heiß. Seine Körpertemperatur fühlte sich an, als wäre sie um einige Grade gestiegen, seine Wut schien wie verpufft. Bitterlich musste er feststellen, dass er selbst durch diese Berührungen erregt wurde. Aber so wollte er das nicht. Er wollte nicht von seinem Lehrer angefasst und beinahe gezwungen werden, Lust zu empfinden. Er wollte dies alles aus freien Stücken erleben, mit jemandem, den er liebte. Doch für seinen Lehrer empfand er keinerlei solcher Gefühle, weswegen er sich auch vehement versuchte, aus der Umklammerung zu befreien, doch hatte er keine Chance gegen den durchaus kräftigen Mann zu bestehen. Die Hände seines Lehrers bahnten sich einen Weg unter die Sportkleidung des Jungen. Ein weiteres Mal versuchte Misaki einen Widerspruch einzulegen, doch brachte ihm das nur einen weiteren Kuss ein. Selbst vergessend gab Misaki stöhnende Laute von sich. Er hätte nie gedacht, das er bei einer solchen Tätigkeit derartig erregt werden würde. Nahe war er dran, sich der Lust und somit seinem Lehrer hinzugeben. „Misaki...“ Eine sanfte Mädchenstimme durchbrach die stöhnenden und keuchenden Laute. „Misaki, bist du das...?“ Kapitel 3: Verlust einer großen Liebe ------------------------------------- Schnellen Schrittes lief das Mädchen durch die Gänge der Schule, die sie besuchte. „Aber...“ Der Junge, der ihr folgte, versuchte angestrengt, sie aufzuhalten und mit ihr zu sprechen, doch schien sie das keineswegs zu interessieren. „Du brauchst gar nicht versuchen, irgendwelche Ausreden zu finden! Es war mehr als eindeutig, was ich gesehen habe!“ „Aber Miyuki, so lass mich das doch bitte erklären!“ Mit einem grimmigen Geräusch hielt das Mädchen also in ihrer Bewegung inne, wand sich aber nicht zu ihrem Freund um. „Dann sag es mir. Sag mir, dass du im Hinterhof gerade deine Freundin betrügen wolltest – mit deinem Mathelehrer!“ Misaki schüttelte wild den Kopf. „Nein, so war das nicht!“ Vorsichtig berührte er sie an den Schultern und suchte ihren Blick, doch hatte sie den Kopf so weit gesenkt, dass jeglicher Augenkontakt unmöglich war. „Miyamoto-sensei zwingt mich, diese Dinge zu tun, damit er mich nicht durchfallen lässt...“, versuchte er zu erklären. Ein spottendes Geräusch verließ die Lippen der Achtzehnjährigen. „Na und? Du tust es trotzdem freiwillig, so kannst du doch auch einfach zum Rektor gehen!“ „Aber...“, setzte Misaki einen weiteren Widerspruch ein. „Ich...“ Schwungvoll hob das Mädchen den Kopf und starrte mit feuchtem Blick ihrem Freund in die Augen. „Lass es einfach, du kannst es nicht mehr gut machen!“ Damit setzte sie sich wieder in Bewegung und rannte so schnell es ging auf die Mädchentoilette, in der Hoffnung, dort würde sie alleine sein können. „Sie Arschloch!“ Misakis Stimme war weit über den Korridor zu hören, doch bekam davon keiner mehr etwas mit. Der Unterricht war seit einer Weile vorbei, die meisten Schüler und Lehrer hatten schon den Heimweg angetreten. Nur einige wenige blieben noch, um Korrekturen zu machen, Nachhilfe zu geben oder anderweitige Dinge zu erledigen. Auch Izuki Miyamoto zählte zu den Personen, die nach Unterrichtsschluss länger im Büro blieben als andere. Der Schüler stürmte Izukis Raum, ohne vorher anzuklopfen. „Wie konnten Sie das nur tun, Sie widerliches...“ Der Achtzehnjährige schluckte die Worte hinunter. Er hatte schon eine viel zu dicke Lippe riskiert, aber er war so wütend in dem Moment. Durch das unsittliche Verhalten seines Lehrers hatte er vermutlich gerade die Person verloren, die ihm am meisten bedeutet hatte. „Ja, bitte, Misaki?“ Ein Lächeln legte sich auf die Lippen des Mannes. „Was möchtest du mit mir besprechen?“ Izuki, welcher auf seinem Schreibtischstuhl zu seinem Schreibtisch gewandt saß, drehte sich um, um seinen Besuch ansehen zu können. „Ich habe schon auf dich gewartet...“ Entsetzt weiteten sich die Augen des Violetthaarigen, als er die Frontseite seines Lehrers zugewandt bekam. „Na, was ist?“ Misaki konnte nicht anders, als seinem Lehrer in den Schoß zu schauen, in welchem seine rechte Hand sich soeben selbst verwöhnte. Er folgte ihr mit dem Blick – wie sie langsam den Schaft hinauf und wieder hinab glitt. Wie sie über die Spitze streifte, wie sie über seine Hoden streichelte und wieder zum Schaft überging. Erst jetzt fiel dem Jungen auf, dass er immer noch von der Szene im Hinterhof erregt war. Seine Hose spannte und auch Izuki wird das sicherlich bemerkt haben – ebenso wie seinen lasziven Blick, mit dem er Izukis Tätigkeit beobachtet hatte. „Mach die Tür zu, Misaki...“ Der Junge gehorchte. Seine Gefühle – die Wut, die Trauer über den Verlust seiner Freundin, und den Ekel gegenüber Izuki – waren wie verpufft. Die Bewegung der Hand von Izuki, welche in einem regelmäßigen Rhythmus seinen Penis auf und ab glitt, beruhigte ihn irgendwie und gab ihm das Gefühl, mehr zu wollen. Es Izuki gleich zu tun, seine Hand in seine Schritt zu legen, sich anzufassen... Zögerlich ging der Violetthaarige auf seinen Lehrer zu. Er selbst war sich keiner Tätigkeit mehr bewusst, die er beging. Er wusste nur, dass er das, was sie auf dem Hinterhof angefangen hatten, zu Ende bringen wollte. Er wollte wissen, wie es war, von einem Mann genommen zu werden – selbst, wenn ihm jegliche Erfahrung sogar mit Mädchen noch fehlte. Er wollte Lust empfinden, sich ganz seinen Gefühlen hingeben, nur traute er sich nicht, diesen Schritt zu gehen. Mit einem Ruck zog Izuki seinen Schüler mit Hilfe dessen Gürtels zu sich und öffnete mit flinken Fingern die Hose des Jungen. „Miyamoto-sensei...!“ Ein Hauch von Widerspruch machte sich in dem Achtzehnjährigen breit – mehr aus Gründen der Rechtfertigung für sich selbst, als wirklicher Widerwille. Er wollte sich seinem Lehrer nicht selbst vergessend hingeben, er wollte keine leichte Beute sein und er wollte verdammt noch einmal nicht das machen, was Izuki von ihm wollte nur weil er es sagte. Doch Vorsatz und das, was am Ende daraus gemacht wird, sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Letztlich ließ er den Mann gewähren. Das Schluchzen des Mädchens wurde von den weißen Fließen auf der Damentoilette zurückgeworfen und hallte in den Raum zurück. Zusammengekauert saß sie auf eine der Toiletten, den Kopf in die Knie gesenkt und gab all ihre Trauer preis. Neben ihr kniete ein schwarzhaariges Mädchen und hielt ihren Arm sanft über ihre Schultern. „Hey, Kleine...“ Vorsichtig versuchte Isoka die Aufmerksamkeit der Jüngeren zu ergattern. „Beruhig dich doch bitte...“ Miyuki schüttelte lediglich den Kopf. „Was ist denn passiert...?“, versuchte die Zwanzigjährige es nun auf einem anderen Weg. Langsam hob die Weißblondhaarige ihren Kopf und schaute mit leerem Blick die Kabinentür vor ihr an. „Misaki... und ich haben uns getrennt.“, antwortete sie ihrer Freundin. Mehr schien sie nicht sagen zu wollen, das merkte die Ältere, so schwieg sie daraufhin und zog die Trauernde in eine tröstende Umarmung. „Sag mal, Satoru...“ Misaki und sein älterer Bruder Satoru waren in der Küche ihres Hauses. Der Student war soeben dabei, für sich und den Violetthaarigen das Abendessen zu kochen, als ihn sein jüngerer Bruder auf einmal ansprach. „Was gib's?“, fragte er, ohne seine Tätigkeit zu unterbrechen. „Du bist doch...“, setzte Misaki an. „Also, du hast doch gesagt, dir wäre es egal, ob du mit Mann oder Frau zusammen bist, oder?“ Satoru nickte auf diese Frage hin. „Ja, ich bin bi.“, bestätigte er und stellte Schüsseln auf den Tisch. „Aber wozu fragst du mich das, das weißt du doch...“ Der Jüngere schaute auf die Platte des Tisches. Es war ihm unangenehm, aber er wusste sich nicht weiter zu helfen. „Ich...“ Er zögerte einen weiteren Moment, den sein Bruder nutzte, um das Essen auf die Teller zu verteilen. „Nur raus damit, was beschäftigt dich?“ Misaki seufzte. „Ich habe heute... mit einem Mann geschlafen...“ Nachdem Izuki den Jungen zu sich gezogen hatte und dessen Hose geöffnet hatte, versuchte Misaki zwar noch ein letztes Mal, einen Widerspruch einzulegen, doch hätte selbst ein Blinder gesehen, dass dieser nur halbherzig war. Mit führender Hand bedeutete er dem Schüler, sich auf den Schreibtisch zu setzen, welcher der Bitte nachkam. Durch die Unterhaltung am vergangenen Tag hatte der Lehrer bereits heraus gefunden, dass dem Jungen jeglicher sexueller Kontakt bis jetzt neu war. Genauer gesagt hatte er seine erste Erfahrung, was den Oralakt betraf, am Tag zuvor schon gemacht. „Misaki, dass du jetzt hier bist... Ich werde dich nehmen, verstanden?“ „Aber nur, wenn...“ Ein lautes Stöhnen unterbrach den Satz, den der Schüler soeben zu formen versuchte. Mit den Fingern malte der Mathematiklehrer die Umrisse Misakis Erektion auf der Hose nach. Teilweise umfasste seine Hand diese auch, rieb den Stoff an ihr und ließ sie wieder los. „Ich will dafür auch...“ Izuki verstand. „Du willst mir also gerade klar machen, dass du mir Forderungen stellen kannst?“ Ein Lachen drang aus seiner Kehle und von dort aus direkt auf die empfindliche Haut Misakis Brust. „Aber keine Sorge, du wirst deine Noten schon bekommen – entspann dich...“ Das sagte er so leicht. Entspannen... Wie sollte er sich gerade entspannen? Sein Körper war mehr als angespannt. Der Blauhaarige liebkoste den Körper des Achtzehnjährigen mit seinen Lippen. Er nahm sich Zeit, auch jede Stelle zu erkunden – seinen Nacken, die Schlüsselbeine, die Brust, seinen Nabel bis hin zum Bund seiner Hose. Er konnte es kaum glauben, aber sein Lehrer war scheinbar durchaus geübt was den Sexualakt mit Männern anbelangte. Sein Körper begann förmlich unter seinen Berührungen zu Beben, die Lust, die er empfand, schien immer weiter anzusteigen. Dabei war Izuki noch am Anfang, so hatte er lediglich seinen Oberkörper sanft liebkost, ihn angefangen zu streicheln, während er ihm das Hemd von den Schultern gestreift und mit ein wenig Druck den Jungen zum Niederlegen bewegt hatte. Misaki schämte sich. Er schämte sich für die Art, wie er auf dem Schreibtisch des Mannes lag, wie er sich von jenem anfassen ließ, wie er sich ihm hingab. Aber eines war Misaki bewusst: Egal wie sehr er sich schämte oder wie sehr er wusste, dass dies alles moralisch nicht vertretbar war, in dem Moment wollte er es. Er wollte von seinem Lehrer genommen werden. Er wollte Lust empfinden. Es folgten Küsse. Erst sanfte, zögerliche, doch eroberte der Mittzwanziger bald den Mundraum des Jüngeren. Misakis Beine öffneten sich dem Mann, welcher das als eindeutige Aufforderung ansah. Ein weiteres Mal glitten seine Lippen und seine Zunge den Oberkörper des Jungen hinab. Doch diesmal machte er sich am Hosenbund zu schaffen, als er diesen erreicht hatte. Mit seinen Händen glitt er leicht unter den Stoff der Unterwäsche, berührte den Hintern des Jungen, bevor er ihn anhob und mit einem Ruck die Hose vom Körper zog. Ein Beschämtes Geräusch fand seinen Weg über die Lippen Misakis. Reflexartig schloss er seine Beine wieder und setzte sich auf. „Was hast du?“, fragte Izuki verwundert nach. Eigentlich war er der Meinung gewesen, Misaki hätte sich ihm bereits hingegeben und es war an ihm, nun alles zu erledigen. Als keine Antwort folgte, beließ es der Lehrer einfach dabei und ließ sich von seinem Plan nicht abbringen. Während er die Lippen des jungen Mannes erneut in Anspruch nahm, glitten seine Hände die Schenkel des Violetthaarigen entlang, bis sie an seinem Gesäß angekommen waren. Misakis Erregung wurde stärker. Die Geräusche, die er von sich gab, wurden lauter. Die Scham, die ihn sich aufsetzen hat lassen, war wieder verflogen. Das einzige, was er jetzt wirklich wollte, war Sex. Er konnte es selbst nicht glauben, aber in dem Moment wollte er einfach nur das höchste aller Gefühle erfahren. Gierig umschlang er die Finger Izukis, die sich in seinen Körper gebahnt hatten. Seine Hände krallten sich in den markanten Schulterblättern des Blauhaarigen fest, seine Beine umschlungen die Hüfte des Mannes und drückte ihn somit näher zu sich. Die Art, wie Izuki ihn mit dem Mund verwöhnte, brachte ihn schier um den Verstand. Er spürte die heiße Zunge an seiner Eichel, wie sie darüber leckte. Er spürte, wie der Ältere sein Glied in dem Mund nahm, über seine Hoden schleckte, nach und nach weitere Finger in seinem Körper sich bewegen ließ und schließlich in den Jungen eindrang. „Sag mit bitte, ihr habt ein Kondom benutzt!“ Mehr hatte sein Bruder auf Misakis Aussage nicht zu sagen. Verwundert schaute er zu dem Älteren. „Was... und sonst hast du nichts zu sagen...?“ Satoru schüttelte den Kopf. „Was sollte ich schon sagen...? Ich bin doch selbst bi. Und wenn schon – irgendwann hat jeder sein erstes Mal.“ Er setzte sich an den Tisch und begann, das Abendessen zu essen. „Soll ich jetzt etwa aufspringen, dich knuddeln und sagen »endlich hast du's getan!« oder was...?“ Der Violetthaarige schüttelte den Kopf. „Nein... aber...“ Der Student nahm die Hand seines Bruders. „Und? Habt ihr?“ Misaki nickte. „Und was wolltest du mich jetzt eigentlich fragen...?“ Kapitel 4: Dein neues Zuhause... -------------------------------- „Shibata... Nakagawa... Aoki...“ Die Ausgabe der Tests verlief zögernd. Man hörte viele murrende Geräusche – enttäuschte sowie zufriedene. Bei dem Erklang seines Namens begab sich Misaki zu seinem Lehrer und nahm das Schriftstück entgegen. Er wagte es nicht, einen Blick darauf zu werfen, geschweige denn seinen Lehrer bei der Entgegennahme anzusehen. Er wollte nicht an den vergangenen Nachmittag erinnert werden. Es war ihm einfach zu peinlich und er wollte nicht wissen, mit welchem herablassenden Blick er von Izuki betrachtet werden würde. „Na, was hast du?“ Satoshi, welcher vor ihm seinen Test zurück bekommen hatte, wurde neugierig. Misaki zögerte einen Moment, blickte dann aber auf das Blatt Papier und stellte fest, dass er tatsächlich ein B erreicht hatte. Mit verschränkten Armen baute sich Isoka vor dem Violetthaarigen auf. „Wie konntest du ihr das antun?!“ Ihre Stimme hatte einen bissigen Ton. Sie war durch und durch nicht gut auf ihren eigentlichen Kumpel zu sprechen. „Wenn du das mit Miyuki meinst...?“ Grob erfasste die Zwanzigjährige den Kragen des Jungen und zog ihn zu sich. „Die Kleine hat sich gestern die ganze Nacht in ihren Tränen gewälzt – war das denn wirklich nötig?!“ Beschämt senkte Misaki den Blick. Tatsächlich wusste er nicht, wie viel Miyuki erzählt hatte, aber so oder so wäre er der Buhmann. „Du bist nicht mehr mit ihr zusammen...?“ Satoshi schaute verwirrt zwischen dem Mädchen und seinem besten Freund hin und her, woraufhin beide leicht den Kopf schüttelten. „Kannst du mir mal bitte verraten, was du angestellt hast? Ich dachte, ihr wärt glücklich miteinander gewesen.“ Langsam löste die Schwarzhaarige ihren Griff und ließ Misaki schließlich los. „Es ging ja nicht von mit aus... Ich wäre ja gerne weiterhin mit ihr zusammen.“ Das war gelogen. Klar wäre er rein theoretisch gerne mit ihr zusammen, aber wie war das jetzt noch möglich. Er hatte sich gestern einem Mann hingegeben – da konnte er doch unmöglich einfach wieder zu seiner Freundin zurück und so tun, als wäre nichts gewesen. „Ich hatte gestern...“ Seine Stimme schwand. „Eigentlich hat es euch nichts anzugehen!“, beendete er schließlich die Unterhaltung, ging zurück in das Schulgebäude und ließ die anderen im Hinterhof alleine stehen. „Kann es passieren, dass ich... durch dieses eine Mal...“ Misaki stotterte zögerlich diese Worte vor sich hin. Es ging ihm einfach nicht aus dem Kopf. Die Art, wie Izuki ihn angefasst hatte, war so angenehm gewesen. Er hatte sich einfach entspannen und verwöhnen lassen. Musste von sich aus nichts machen. „Dass du was?“, hakte Satoru nach. Noch konnte er noch nicht so ganz nachvollziehen, worauf sein kleiner Bruder hinaus wollte. Er bemerkte, wie sich auf den Wangen des Achtzehnjährigen ein sehr deutlicher Rotschimmer legte, so ließ er ihm alle Zeit der Welt, seine Frage zu formulieren. Währenddessen nutzte er die Zeit, um sein Abendessen zu verzehren. „Dass ich... mich in Männer verlieben könnte...“ Es war mehr ein Murmeln und Satoru hatte Mühe, ihn zu verstehen. Die Art, wie Misaki so vor ihm saß, in seinem Essen stochernd, erinnerte ihn sehr stark an den Tag, an dem er ihm von Miyuki erzählt hatte. Moment, Miyuki? Was war mit ihr? Hatte sie nicht noch einen Platz in dieser Geschichte? „Bist du nicht mit einem Mädchen namens Miyuki zusammen?“, fragte der Student nach. „Miyuki...“, wiederholte er den Namen leicht flüsternd. „Ja... das war ich... bis eben...“ Die Augen des Junge wurden feucht. „Weißt du, ich wollte es ja eigentlich gar nicht. Ich mein, er hat mich einfach angemacht und mir ein Angebot gemacht, das ich fast nicht ablehnen konnte und dann...“ Seine Tränen liefen die Wangen hinunter. Sein Schluchzen ließ seinen Körper erbeben. „Sie hat uns gesehen und... als ich ihn deswegen... da habe ich... mich ihm einfach hingegeben. Ich kann es einfach nicht leugnen, es hat mir gefallen, aber... um den Preis hätte ich meine Mathenoten auch nicht haben wollen...“ Die Halbsätze, die Misaki von sich gab, ergaben nach einer Weile in Satorus Kopf einen Sinn. Doch gerade in dem Moment, als er aufstehen und seinen Bruder trösten wollte, wischte sich selbiger mit seinem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht und machte mit einem unverständlichen Lächeln klar, dass er darüber nun nicht weiter reden wollte. So beließ es der Ältere auch dabei und widmete sich nun gänzlich seinem Abendessen. Unauffällig ließ er seinen Blick durch die Umkleide schweifen. Misaki saß auf der Bank, seine Sportkleidung in der Hand, doch zögerte er noch, sich wirklich umzuziehen. Das Gespräch mit Satoru war ihm wieder eingefallen – kann es sein, dass ich mich in Männer verliebe könnte...? Hier in der Umkleide waren einige Jungs in seinem Alter. Ungeniert zogen sie sich in der Anwesenheit vieler weiterer einfach aus und wieder an. Seine Blicke verfolgten die Tätigkeiten der Jungs, deren Körper, deren Kleidung... Er war komplett in seine Gedanken abgedriftet, als er von Satoshi angestoßen wurde. „Worauf wartest du noch? Die Stunde beginnt gleich.“ Misaki nickte hektisch und realisierte, dass die Schüler, die er soeben noch beobachtet hatte, nach und nach die Umkleide verließen. „Ja, geh du schon einmal vor, ich komm gleich nach.“ Der Neunzehnjährige nickte und folgte dem Schwarm auf den Hartplatz. Seufzend erhob sich der Violetthaarige und begann mit dem Umkleiden. „Verdammt!“ Sein Fluch hallte durch den ganzen Raum. „Wieso zum Henker bin ich...“ Ungläubig betrachtete er seine Boxers auf dem sich klar und deutlich eine Beule abzeichnete. „Das kann doch nicht wahr sein, ich hab doch keineswegs an solche Dinge...“ Mit prüfenden Augen schaute er sich in der Umkleide nach anderen Mitschülern um, während seine Hand in den Schritt gleiten ließ. So kann ich unmöglich am Sportunterricht teilnehmen..., rechtfertigte er sich vor sich selbst, als er damit begann, sich selbst zu befriedigen. „Das ist jetzt nicht Ihr Ernst, oder?“ Misaki stand mal wieder in dem Zimmer seines Mathematiklehrers, nachdem er ihn zu sich gerufen hatte. „Es war nie von mehreren Malen die Rede!“ Izuki lachte auf diese Aussage hin. „Dir wird doch wohl bewusst sein, dass ein Mal nicht reicht, um alle versauten Noten von dir auszugleichen?“ Er schüttelte den Kopf. „Gut, dann lebe ich eben mit meinen schlechten Noten, aber noch einmal werde ich garantiert nicht...“ Izuki stand von seinem Schreibtischstuhl auf und begab sich zu dem Jungen, welcher noch an der Tür stand. „Sag bloß, es hat dir nicht gefallen – das würde ich dir nicht glauben.“ „Es hat mir nicht...!“, versuchte er entgegen besseren Wissens seinem Lehrer zu widersprechen, doch im selben Moment hielt ihm der Mann eine ausgedruckte Fotografie unter die Nase, auf dem er bei genanntem Akt eindeutig zu erkennen war. Erschrocken wich Misaki einige Schritte zurück, bis er die Tür im Rücken hatte. Mit geweiteten Augen starrte er auf das Bild. Dieser Kerl hatte Fotos von ihnen in dieser Situation gemacht? Und so hatte er ausgesehen, als Izuki ihn mit seiner Zunge verwöhnt hatte? „Willst du noch einmal behaupten, es hätte dir nicht gefallen?“ Hastig griff der Junge nach der Türklinge und wollte den Raum so schnell es ging wieder verlassen. „Einmal ist keinmal, sagt mein Bruder. Und dabei will ich es auch belassen!“ Was war danach geschehen...? Misaki war in Gedanken versunken und versuchte angestrengt dahinter zu kommen, was nach dem Streit mit Izuki passiert war. Er hatte seine Augen geschlossen und fühlte sich matt. Seine Glieder waren steif und es war ihm, als hätte er tagelang nicht geschlafen. Dennoch war sein Geist so aufgewühlt, sodass er, nachdem er geistig wachgeworden war, nicht in der Lage war, wieder einzuschlafen, andererseits war es ihm auch nicht möglich körperlich aufzuwachen. Es kam ihm vor, als würde er aus weiter Entfernung ein Radio hören. Er lauschte der Musik, die sanft in sein Ohr drang, während er sich in seinem Bett umdrehte. Ein schmerzhaftes Ziehen in seinen Armen hinderte ihn allerdings daran. „Was zum...?!“ Mit einem entsetzten Ausruf riss er seine Augen auf, um herauszufinden, was los war. Sein Blick fiel auf eine graue Decke aus Stein, von der aus grelle Lichter auf ihn zurück fielen und ihn blendeten. Links und rechts von ihm war nichts in seinem Blickfeld, nur die Raum begrenzenden Wände, an ihnen hohe Fenster, welche noch ein wenig von dem abendlichen Licht spendeten. „Na, Dornröschen, wieder wach?“ Ein leises Kichern erfüllte den Raum. „Vielleicht hatte ich dir ein wenig zu viel gegeben...“ Diese Stimme! Misaki kannte diese Stimme. In vielen Variationen hatte er sie schon zu hören bekommen. Vermutlich kannte er mehr von ihr als die meisten an der Schule. Izuki Miyamoto! „Was haben Sie mit mir gemacht...?“ Izukis Finger streichelten über die nackte Haut des Schülers. „Du warst nicht willig.“, fasste er seine Handlung zusammen. „Also musste ich etwas dafür tun.“ Verschwommen erkannte Misaki die Umrisse seines Lehrers. Seine Lider wurden wieder schwer und am liebsten würde er wieder einschlafen, aber wie könnte er – an ein Bett gefesselt, vermutlich splitternackt – er selbst konnte es nicht mit Gewissheit sagen. „Sie machen sich strafbar, Miyamoto-sensei! Ist Ihnen das überhaupt klar?!“ Eigentlich wollte er ihn anbrüllen, doch verließ lediglich ein Flüstern seine Lippen. „Hör zu, Kleiner, dies wird für die nächste Zeit dein Zuhause sein. Dieses Zimmer plus ein kleines Badezimmer.“ Der Mann löste die Fesseln des Violetthaarigen und tauschte sie an seiner rechten Hand gegen eine lange, am Bett befestigte Kette aus. „In den Kühlschrank in der Ecke findest du genug zum Essen.“ Ein weiteres Mal strich er mit seiner Hand über die Schenke Misakis, bevor er sich vom Bett erhob und den Jungen in dem Raum alleine zurück ließ. Kapitel 5: Schmerzen... ----------------------- Die Müdigkeit machte Misaki schwer zu schaffen. Er kämpfte gegen das dumpfe Nichts an, dass ihn zu übermannen drohte. Er wollte einfach nicht noch einmal dem Schlaf verfallen. Er wollte aufstehen, herausfinden wo er war und versuchen, von dort zu entkommen. Aber es war ihm nicht möglich. Er schaffte es nicht einmal, die Augen für eine ganze Minute offen zu halten. Was zur Hölle hatte Izuki ihm da verabreicht? Und was hatte er nun mit ihm vor?! Nun, das „was“ war ihm im Unterbewusstsein ja klar. Hatte er nicht noch in seinem Büro dem Schüler erklärt, einmal würde nicht reichen, um die ganzen Noten wieder auszubügeln? War er also hier, um seinem Mathematiklehrer ein Spielzeug zu sein...? Aber so dumm konnte der Mann doch gar nicht sein. Spätestens nach ein paar Tagen würde sein Bruder sich derart Sorgen machen, dass er nicht nur die Polizei, sondern auch die gesamte Nachbarschaft in Bewegung setzen würde, um seinen verschwundenen kleinen Bruder zu finden. Auch in der Schule würde es doch sehr auffallen, wenn er längere Zeit nicht auftauchen würde. Was also genau war das, was auf ihn zukommen sollte? Misaki war dem Schlaf wieder verfallen gewesen und einige Zeit war vergangen, als er das nächste Mal zu sich kam. Sein Kopf dröhnte, aber er fühlte sich nicht mehr so geplättet wie beim letzten Mal, als er erwachte. Langsam setzte er sich auf dem Bett, in welches er gelegt worden war, auf und betrachtete den grauen Raum, in welchem er sich befand. Es war kalt, ein Frösteln durchzuckte den Körper des Jungen, woraufhin ihm bewusst wurde, dass er tatsächlich ohne jegliches Kleidungsstück in diesem Raum eingesperrt war. Er erinnerte sich an die Worte des Mannes, welche besagten, dass angrenzend an diesen Raum sich ein Badezimmer befand, welches er benutzen konnte. Vorsichtig rutschte er also an den Rand des Bettes und stand auf. Einen prüfenden Blick warf er durch den Raum, bevor er die Tür entdeckte, die er gesucht hatte. Doch war da nicht nur die Tür, die sein Blickfeld streifte, sondern auch einige Kameras, welche ihn scheinbar bewachten. „Krank...“, murmelte Misaki auf dem Weg zu dem kleinen Nebenzimmer. „Der Kerl ist einfach nur krank...“ Der Violetthaarige war noch dabei sich zu erleichtern, als er hörte, wie die schwere Eisentür, die ihn und die Freiheit voneinander trennte, aufgeschoben wurde. Ein Seufzen verließ seine Lippen, denn es konnte ja nur eine Person sein – genau die Person, die er eigentlich am vergangenen Tag aus seinem Leben hatte streichen wollen. „Du scheinst dich also hier eingelebt zu haben, Misaki?“ Beim Händewaschen tauchte in dem Spiegel vor dem Jungen erahnte Person auf, welche sich hinter ihn gestellt hatte. Aber nicht nur das war ihm aufgefallen. „Und das kleine Accessoire scheint dir ja auch zu gefallen.“, stellte er nüchtern fest, obwohl Misaki kein Wort zu den Entdeckten bisher gesagt hatte. „Für was hältst du mich eigentlich?!“ Seine Stimme war nun um einiges kräftiger als sie es zuvor war. „Etwa dein Spielzeug?! Dein Hund?! Oder wie soll ich dieses Halsband verstehen?!“ Izuki lachte auf. „Du bist lediglich mein Besitz, und Besitztümer brauchen ein Halsband, damit sie auch klar als Eigentum erkennbar sind.“ Lachend verließ der Mann das Badezimmer und setzte sich auf das Bett, in dem der Schüler zuvor geschlafen hatte. „Misaki, wir hatten da am Vortag was angefangen. Ich würde das gerne fertig stellen.“ Es klang beinahe so, als wäre ihm gerade erst wieder eingefallen, was er eigentlich wollte und erwähnte es deswegen nebenbei – als wäre es etwas ganz natürliches. Doch Misaki dachte nicht daran, das Badezimmer, in welchem er immer noch verweilte, zu verlassen und zu diesem Mann zu gehen, der sich die Frechheit herausgenommen hat, ihn als Ding zu degradieren. „Du kannst nicht über mich bestimmen!“, bekräftigte er sein Handeln, oder eher sein Nicht-Handeln. „Ich werde nicht das tun, was du von mir verlangst. Ich kann mich nämlich keineswegs daran erinnern, damit einverstanden gewesen zu sein, dein Eigentum zu werden.“ Er hörte, wie der fast Dreißigjährige ein weiteres Mal zu lachen begann. „Du bist wohl derjenige, der nicht weiß, in welcher Lage er sich befindet...“ Ein Klirren erklang, wie als wenn Metall auf Metall treffen würde und nicht eine Sekunde später spürte der Achtzehnjährige einen starken Zug an seinem rechten Arm, der in unfreiwillig zu Boden stürzen ließ. Der Zug an seinem Arm würde kräftiger und zwang den Jungen, sich in Richtung seines Peinigers zu bewegen. „Du mieses...“, knurrte er, als er sich stolpernd versuchte aufrecht zu halten, aber schließlich mit einem letzten Ruck auf die Matratze des Bettes geschubst wurde. Mit flinken Händen ergriff Izuki die Handgelenke und fesselte sie mit den Handschellen am Bett, mit welchen er am Tag zuvor schon gefesselt worden war. „Stell dich nicht so an, Kleiner.“, warnte der Blauhaarige den Jüngeren. „Bist du nicht willig, muss ich dich wieder betrafen.“ Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Man merkte genau, dass er sich in diesem Moment vorstellte, was er alles mit dem Jungen tun würde. „Ich werde mich aber anstellen!“ Ein Knurren drang aus der Kehle des Violethaarigen. „So viel Stolz hab ich noch, dass ich mich nicht freiwillig als Spielzeug opfern werde!“ Izuki nickte auf diese Aussage hin. „Ist das so?“ Er schwieg einen Moment, welchen er nutzen, um die Linien Misakis Oberkörper mit seinen Fingerspitzen nach zu fahren. Ein nervöses Zucken der Stellen, die die Finger berührten, begleitete dieses Handeln. Vor Scham schloss Misaki seine Beine, in der Hoffnung, der Lehrer würde so nicht auf die Idee kommen, ihn auch dort anzufassen. „Dann entnehme ich deinen Worten, dass du deine Beine nicht mehr freiwillig für mich spreizen willst?“ Er hatte es geahnt. Das war doch das Einzige, woran der Mann noch denken konnte. An Sex. Was anderes spielte in dessen Kopf wohl keine Rolle mehr? Aber warum ausgerechnet mit ihm? Wenn schon unbedingt ein Mann, wenn er schon einer homosexuellen Leidenschaft nachgehen will, warum dann mit jemandem, der sein Schüler ist und der keinerlei diese Dinge mit ihm ausleben will? Energisch schüttelte Misaki den Kopf und, um sein Ablehnen noch deutlicher zu machen, drehte seinen Oberkörper weg von dem Beamten. Draußen dämmerte es bereits wieder, stellte der Junge fest, als sein Blick zu den hochgelegenen Fenstern fiel. Waren es zwei Tage, die er bereits hier verbracht hatte, oder womöglich schon mehr? Er wusste nicht, wie lange er wirklich geschlafen hatte. Machte sein Bruder sich schon Sorgen um ihn? Hatten vielleicht auch seine Eltern schon von seinem Fehlen erfahren? Wohl eher weniger. Denen würde es nicht einmal auffallen, wenn sowohl Satoru als auch er auf einmal ausziehen würden. Vielleicht würde ihnen auffallen, dass die Wohnung immer mehr verstauben und die Wäsche nicht mehr gewaschen werden würde, aber dass beide Sohne außer Haus waren, würde wohl weniger deren Aufmerksamkeit erreichen. Ein Knarzen verriet Misaki, dass der Mann, der bis eben noch neben ihm gesessen hatte, aufgestanden war. Gab er sich wirklich damit zufrieden, dass er nur abgelehnt hatte? Würde er ihn einfach in Ruhe dort liegen lassen? Womöglich gar noch in die Freiheit entlassen? „Wer nicht hören will, muss fühlen, Misaki. Hat man dir das in der Kindheit nicht beigebracht?“ Ein hämisches Lachen folgte diesen Worten. Kalt lief es dem Jungen den Rücken herunter. Die Worte klangen wie eine Beschwörungsformel. Es klang beinahe so, als hätte Izuki diese schon wesentlich öfter zu hören bekommen und selbst anderen zu hören gegeben. Ein lautes Schnalzen ertönte im Dunkel des Raumes, woraufhin im selben Moment ein elender Schmerz Misakis Körper durchzog. Ein lauter Schrei folgte der überraschenden Pein. „Spürst du es? Das ist deine Strafe für deinen Ungehorsam. Willst du dich nun fügen, oder bedarf es einer ordentlichen Züchtigung?“ Seine Zähne waren fest aufeinander gebissen, damit er nicht noch mehr seines Leidens preisgab. Er wollte seinen Stolz nicht brechen lassen – nicht von ihm. „Ich werde mich dir niemals fügen!“, wiederholte er seine Aussage. „Niemals, hörst du?! Und da kannst du mich noch so oft schlagen!“ Ein leises Kichern folgte Misakis Schwur. „Ich habe dich nicht geschlagen.“, stellte er nüchtern fest. „Ich habe dich lediglich in das eingeführt, was auf dich zukommen wird.“ Er trat näher an den Gefesselten heran und führte ihm die Peitsche, die er in der Hand hielt, vor Augen. „Ich habe dich ausgepeitscht – weil du so ein böser Junge bist.“ „»Böser Junge!«“ Spottend zitierte der Achtzehnjährige seinen Lehrer. „Wer von uns ist denn der »Böse«?! Ich bin es nicht, der Schutzbefohlene entgegen deren Willen als Geisel gefangen hält und sie zu ihrem persönlichen Vergnügen missbrauchen will!“ Ein Knurren kroch über die Lippen Izukis. „Nun werd' mal nicht frech, Kleiner!“ Eine neue Welle von Schmerzen erfüllte den Körper des jungen Mannes. Kapitel 6: Unerwartete Begegnung -------------------------------- „Okay, vielen lieben Dank, Sie haben mir sehr weiter geholfen.“ Der Mann deutete eine Verbeugung an und verabschiedete sich von der Dame, die ihm eine äußerst wichtige Auskunft gegeben hatte. Er konnte es kaum glauben, es war schon viel zu lange her. Wann war er das letzte Mal in Japan gewesen? Obwohl es nur zwei Jahre waren, kam es ihm vor wie eine Ewigkeit. Was er wohl sagen würde, wenn er vor seiner Haustüre stand? „Lass es raus, Misaki!“ Immer wieder stieß er zu. Immer wieder drückte er erneut gegen den Boden. Blut quoll aus den Mundwinkeln des Jungen, Tränen aus seinen Augen. Seine Zähne bohrten sich in seine Unterlippe, mit der Absicht, somit keinen Laut von sich zu geben. Es war schwer. Die Schmerzen, die sich von seinem Unterleib bis in seinen Kopf zogen, waren kaum auszuhalten... Wie lange ging das nun schon? Nur weil er das Trinken verweigert hatte? Misaki hatte gute Gründe gehabt, von seinem Peiniger keine Getränke anzunehmen, die schon angebrochen waren. Es war ja nicht das erste Mal, dass er ihm im Zuge der Gefangenschaft Drogen untergejubelt hatte, welche ihn schier um den Verstand gebracht hatten. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf lehnte der Achtzehnjährige heute Morgen die Flasche mit dem angeblich frischen Wasser ab. „Da trink ich doch lieber Leitungswasser!“, hatte er ihm entgegengeschleudert. „Wenn dem so ist...“, murmelte Izuki daraufhin. „Dann habe ich hierfür keine Verwendung mehr.“ Mit beinahe heroischer Haltung schüttete er den gesamten Inhalt über den nackten Körper des Jungen. „Zumindest nicht in dieser Art. Aber sie kann mir durchaus andere Dienste leisten.“, schmunzelte er, während er den Flaschenhals betrachtete. Nun war es genug, er konnte nicht mehr. Die Intensität, mit der Izuki die Flasche in ihn hinein presste, war so geheuer, zog einen solchen Schmerz mit sich, dass er sich nicht zu helfen wusste, als all das Leid hinaus zu brüllen. Jedes Mal, wenn Izuki nun mit dem Flaschenhals in ihn stieß, folgte ein Schrei. „Na also, geht doch.“ Selbstgefällig grinste der Mann vor sich hin, während er seine Tätigkeit betrachtete. „Und ich dachte, du würdest hier noch verbluten, ehe du einen Laut von dir gibst“ Noch ein paar kleine Stöße folgten, bevor er die Flasche heraus nahm und sie dem Schüler zeigte. „Sieh nur, wie schmutzig du sie gemacht hast...“ Erschrocken weiteten sich die Augen des Jüngeren. Die war tatsächlich blutbeschmiert. Hatte er etwa wirklich so heftig zugestoßen, dass er sich derartig verletzt hatte? „Dann scheinst du mir ja endlich bereit zu sein, mein Geschenk zu empfangen.“ Izuki zog die Seile, an welchem die Beine des Gefesselten festgebunden waren, weiter nach oben, bevor er sich selbst entblößte und sich mit dem Jungen vereinigte. Das kleine Haus stand ziemlich abseits der kleinen Stadt in der er früher gewohnt hatte. Er erinnerte sich noch sehr gut, wie er täglich mehr als eine Stunde mit dem Zug fuhr, nur um zur Universität zu gelangen, bei der er studiert hatte. Aber ebenso wie an diesen nervigen Trott früh morgens, so erinnerte er sich auch an die geheimen Seitengassen, in denen er schon die ein oder andere erregende Szene hinter sich hatte. Aber dies war schon lange Geschichte. Seit seinem Unfall vor zwei Jahren hatte sich einiges in seinem Leben sehr verändert. Nicht nur das Rauchen hatte er aufgegeben, auch das flatterhafte Momentleben mit viel zu viel Abenteuer, als das es noch als gesund durchgehen konnte, ließ er hinter sich. Allerdings wollte er eines der Dinge, die er damals verlassen hatte, zurückbekommen – seine damalige Beziehung. „Er muss sich einfach freuen, wenn ich wieder da bin.“, redete sich der junge Mann Mut zu. „Ich mein, er wird mich gewiss vermisst haben...“ Nervös strich er sich den Pony aus der Stirn und rieb sich den Nacken, bevor er sich dem Haus näherte, in welchem sein damaliger Schwarm nun leben sollte. Es wunderte ihn zwar, warum dieser von der Innenstadt, in welcher er in einem wirklichen Luxusapartment gelebt hatte, aufs Land gezogen war, doch vermutete er, dass es wohl das war, was er sich gewünscht hatte. Seit er die Adresse herausgefunden hatte, zögerte er noch einige Zeit, bevor er sich nun endlich aufraffen konnte, diese Begegnung herbeizuführen. Die Begegnung zwischen ihm und seiner Liebe. Er selbst hatte ihn sehr vermisst, doch die Angst, dass es ihm nicht genauso ging, hielt ihn zurück. Kurz schielte zu den Fenstern, um zu überprüfen, ob er jemanden sah. Ob er ihn sah. Doch hinter den Vorhängen regte sich nichts, weswegen er nun doch endlich den Schritt wagte, die Klingel zu betätigen und zu hoffen, dass alles so verlaufen würde, wie er es sich erhoffte. Nervös trat der Wartende von einem Fuß auf den anderen, bis sich endlich die Haustür öffnete und eine fremde Person ihm entgegen trat. Er hatte violettes Haar, gelbe Augen und trug ein äußerst fragwürdiges Outfit. Aber der Besucher kam gar nicht dazu, ihn darauf anzusprechen, so wurde er in seinem Gedankengang unterbrochen. „Sie wünschen?“ Die Stimme des Jungen, er schätze ihn auf sechzehn bis achtzehn Jahre, war leise und unterwürfig. Der Gefragte zögerte erst einen Moment, bevor er sich sammelte und dem Violetthaarigen eine Antwort geben konnte. „Mein Name ist Koushiro Akai, ich wollte Miyamoto-san antreffen – er wohnt doch hier?“ Nervös kratze sich Koushiro am Nacken und wartete auf eine Antwort. „Der Meister ist gerade nicht Zuhause, soll ich ihm eine Nachricht hinterlassen?“ Der Besucher zuckte bei dem Wortlaut des Jungen zusammen. Meister? Hatte er ihn gerade als Meister bezeichnet? Da fiel ihm auch wieder das Outfit des Jungen auf: Fetischkleidung. Besser konnte er es nicht beschreiben. Um den Hals ein breites schwarz-rotes Halsband mit einem Ring, an dem ein Karabiner befestigt wurde. Seine Handgelenke wurden von ähnlichen Fesseln geschmückt. Sein Oberkörper wurde in ein schwarzes Lackkorsett gesteckt, dazu ein passender Tanga und Overknees aus selbigem Material. An seinem linken Fuß bemerkte Koushiro eine weitere Fessel, an der allerdings eine Eisenkette befestigt wurde. All dies unter einem locker zusammengebundenen, roten Bademantel. Er wollte nicht zu voreilig Schlüsse ziehen, aber sollte das etwa bedeuten, dass dieser Junge und sein Geliebter etwas miteinander hatten? War dieser Junge seinem Schwarm etwa hörig und sie hatten eine Sklave-Meister-Beziehung miteinander? Immerhin hatte er ihn »Meister« genannt und Koushiro war dieses Gebiet nicht unbekannt. Doch er wollte es gar nicht wissen. Hektisch drehte er sich um und ging schnellen Schrittes davon, ließ den Jungen einfach in der Tür stehen, ohne ihn noch eines einzigen Blickes zu würdigen. Die Stimmung innerhalb der Lehrergemeinschaft wurde immer düsterer. „Es sind nun schon einige Monate!!“, rief eine ältere Dame aus. Unter dem Stimmgewirr war sie allerdings nur schwer herauszuhören, auch wenn sie sich alle Mühe gab, die Übrigen zu übertönen. „Ich kann das nicht länger mit ansehen. Selbst wenn die Eltern das nicht zu interessieren scheint, ich kann nicht länger einfach nur abwarten!“, erwiderte daraufhin eine anderen Frau. Sie war ein klein wenig jünger als die vorherige, ihr Haar war gefärbt, um das bereits grau werdende zu verstecken, ihre Kleidung war sehr an die aktuelle Mode angepasst. „Satoru kommt jeden Abend zu mir, um sich zu beklagen, dass ihm keiner bei der Suche nach seinem kleinen Bruder hilft.“, fügte sie noch hinzu, stieß dabei ihre Mappe ein paar mal gegen den Tisch, um die darin enthaltenen Papiere ordentlich zusammenzubringen, woraufhin sie sie wieder sorgfältig auf den Tisch legte. „Bitte beruhigen Sie sich doch!“ Der Versuch, die Horde ein wenig zu besänftigen war nicht erfolglos, denn als der Direktor das Wort erhob, herrschte bereits andächtige Stille. Die Versammelten erhofften sich, dass er erfreuliche Nachrichten mit sich brachte, doch wurde ihr Hoffen wie so oft schon enttäuscht. „Die Polizei sucht bereits nach dem Jungen, nur ist das für die, sowie natürlich auch für uns, sehr schwer, ohne auch nur einen einzigen Hinweis den Jungen aufzuspüren.“ Natürlich wussten sie alle das. Sie hatten auch nicht vergessen, dass jeder einzelne von ihnen bereits von der Polizei verhört worden war. Auch wenn der Junge mit keinem von den Lehrkräften irgendwie verwandt oder befreundet war, reichte der Fakt, dass ein Schüler der Schule verschwunden war, doch aus, um jedem einzelnen irgendwie besorgt zu machen, besonders betroffen dabei die ihrem Alter trotzende Frau, die die Kinder schon seit deren Windelzeit kannte. „Ihr könnt machen, was ihr wollt, aber ich werde zusammen mit Satoru eine Suchaktion starten.“, beschloss die Bekannte der Aokis. „Ich kann mir den Jungen nicht länger anschauen, so gebrochen wie er ist. Er braucht Hilfe und ich werde auf jeden Fall eine Stütze für ihn sein!“ Damit erhob sie sich von ihrem Stuhl, packte ihre Tasche und verließ den Versammlungsraum. „Wer sich uns anschließen möchte, der meldet sich bitte bei mir.“, fügte sie im Gehen noch hinzu. Als sie durch die Tür schritt, an welcher ihr Kollege Miyamoto stand, war ihr, als hörte sie ein Knurren aus der Kehle des Mannes. Das Klingeln der Türklingel schickte Satoru an seine Haustür, um diese zu öffnen. Der junge Mann war kein schöner Anblick im Moment und er wollte auch am liebsten keinen antreffen, doch hatte er mit jedem Klingeln erneut die Hoffnung, es wäre die Polizei, die seinen Bruder nach Hause brachten. Allein diese Hoffnung brachte ihn immer wieder dazu, die Tür zu öffnen. „Moment...“, verwirrt blickte er seinen Besuch an. „Bist du nicht... Mi... Miyuki?!“ Das Mädchen, das ihm gegenüber stand, nickte leicht mit gesenktem Blick. „Darf ich reinkommen?“, fragte sie dann, machte einen Schritt auf den Bruder ihres Ex-Freundes zu, welcher ihr zögerlich Einlass gewährte. „Verzeih meinen Aufzug, ich weiß, ich bin gerade nicht wirklich schön anzuschauen, aber sag mir, was verschafft mir die Ehre?“ Satoru leitete das Mädchen in den Wohnraum des zweistöckigen Hausen und bot ihr die Couch und etwas zu Trinken an. Dankend setzte sich die Weißblondhaarige auf die dunkle Couch, nahm das Glas Wasser entgegen und trank sogleich einen großen Schluck. „Soweit ich weiß sind du und... mein Bruder getrennt.“ Er wollte Miyuki damit keineswegs wieder wegschicken, so war er neugierig darüber, was sie ihm mitzuteilen hatte. „Gibt es etwas, was du mir sagen willst? Weißt du irgendwas?“ Sie schwieg vorerst noch einmal für eine Weile, trank hier und da einen Schluck aus ihrem Glas, schenkte sich noch einmal nach und starrte betrübt in das Wasser. Sie hatte einen Grund, weswegen sie Satoru aufgesucht hatte. „Ich vermisse ihn.“, flüsterte sie, als sie langsam den Kopf hob und den Bruder ihres Ex-Freundes anschaute. „Ich vermisse Misaki sehr!“ Der Violetthaarige merkte, wie die Stimme des Mädchens immer schwächer wurde und entschied daher, nicht wie bisher vor ihr zu stehen und darauf zu warten, bis sie sprach, sondern sich zu ihr zu setzen. „In der Schule läuft irgendwas falsch... Die Befragungen der Lehrer haben nichts ergeben. Aber ich bin mir sicher, ich bin mir tausendprozentig sicher, dass zumindest einer von ihnen gelogen hat!“ Ihre zuvor noch traurige Stimme nahm nun einen Klang von Wut an, sank dann aber doch wieder zu einem beschämten Tonfall herab. „... so wie ich auch gelogen habe...“, fügte sie noch hinzu. Satoru war schockiert. Miyuki wusste etwas und hatte bei der polizeilichen Vernehmung etwas verleugnet? Ist sie etwa schuld, dass sein geliebter Bruder immer noch nicht gefunden wurde?! „Könntest du... etwas konkreter werden?“, bat Satoru daher, der die unbekannte Information, die das Mädchen hatte, sofort erfahren wollte. Vielleicht war sie genau das fehlende Puzzleteil? „Wie du vorhin schon richtig bemerkt hast, Misaki und ich sind eigentlich getrennt... Vielleicht... nein, ziemlich sicher war das eine Kurzschlussreaktion, ich hab ihn ja nicht einmal ernsthaft zu Wort kommen lassen, aber...“ Sie schwieg erneut für ein paar Sekunden, drehte sich weg von Satoru, zog ihre Knie an und vergrub ihr Gesicht in diesen. „Ich habe ihn gesehen, wie er mit seinem Mathelehrer im Hinterhof rumgemacht hat – kannst du verstehen, wie weh mir das tat?“ Satoru erinnerte sich plötzlich an das Gespräch, das er mit Misaki an diesem einen Abend in der Küche geführt hatte. Der Abend, an dem er ihm erzählte, er habe mit einem Mann geschlafen – erwähnte er da nicht irgendetwas von Mathematiknoten? Das hatte Satoru in all der Aufregung total vergessen! „Miyuki, hör mal, hat dir Misaki irgendetwas dazu gesagt? Zum Beispiel, dass er das nicht gewollt hat, dass er gezwungen wurde oder so?“ Das Mädchen hob ihren Kopf wieder. „Er meinte, er würde mehr oder weniger dazu gezwungen werden aufgrund seiner Noten oder so... ich hab ihm gar nicht so wirklich zuhören können...“ Sie nahm einen weiteren Schluck aus ihrem Glas und senkte die Knie wieder, bis sie normal auf der Couch saß. „Also doch. Misaki erzählte mir an dem Abend total aufgelöst von den Geschehnissen, auch wenn ich nur die Hälfte verstanden hab, der Arme war voll verwirrt und hat vor sich hingestammelt. Aber auch ich hab verstanden, dass dieser Lehrer wohl ihn dazu genötigt hatte...“ „Du bist doch zu mir gekommen, um mir das zu sagen, oder nicht? Also kann ich davon ausgehen, dass du ebenfalls die Vermutung hast, dass dieser Lehrer etwas damit zu tun hat?“ Miyuki nickte. „Natsuna erzählte mir, Misaki hätte sie kurz nach dem Sportunterricht, also kurz nach unserem Streit, getroffen und gefragt, ob sie Miyamoto-sensei gesehen hätte, daher nehme ich an, Misaki hat ihn noch einmal getroffen an dem Tag.“ Mit dieser Aussage stand das kurzhaarige Mädchen auf und ging in Richtung Haustür. Satoru folgte ihr sogleich, auch wenn er aufgrund ihrer plötzlichen Bewegung doch ein wenig irritiert war. „Miyuki, wenn dem so ist wie du sagst... verrate mir, warum hast du das nicht gleich auch der Polizei gesagt? Wenn dieser Lehrer wirklich dahinter steckt, wer weiß was er alles mit meinem Bruder angestellt hat?!“ Diese Worten ließen das Mädchen in ihrer Bewegung doch noch innehalten. „Es tut mir leid, ich... ich wollte nach dem, was ich da gesehen hatte, ihm nicht helfen. Es war egoistisch und im Nachhinein tut es mir auch unendlich Leid!“ Da war es wieder, das Brechen in ihrer Stimme. Satoru war sich sicher, sie hielt sich mit Müh und Not die Tränen zurück. „Aber nun... kann ich mit der Schuld nicht länger leben. Ich vermisse ihn so doll und ich schäme mich so sehr, dass ich es erst soweit hab kommen lassen!“ Der schmale Körper des Mädchens begann zu beben, der Ältere konnte die elende Gestalt der Kurzhaarigen nicht mehr mitansehen, weswegen er sie fest in die Arme schloss. „Ich wünsche mir nur, wir finden ihn wieder und ich kann mich in aller Form bei ihm entschuldigen! Vielleicht... vergibt er mir ja...“, brachte sie schluchzend hervor. „Ich hab ihn doch immer noch... genauso lieb wie vorher!“ Kapitel 7: Für meinen Meister ----------------------------- „Bist du wach, Misaki?“ Leise drang die Stimme in sein Ohr, sein Verstand brauchte ein wenig länger, um zu realisieren, dass er nicht mehr träumte, sondern gerade dabei war, aus seinem Schlaf zu erwachen. Er spürte ein leichtes Ruckeln an seinem Körper und eine Berührung an seiner Schulter, die wohl der Ursprung des Rüttelns war. Misaki zwang sich nun, seine Augen zu öffnen und den anzuschauen, der gerade versuchte, seine Aufmerksamkeit auf sich zu richten. „Ah, ich sehe, du wachst auf.“ Die Stimme klang zufrieden, Misaki freute sich, dass er so befriedigt klang, denn wenn er nichts auszusetzen hat, dann tat ihm selbst nichts weh. „Guten Morgen.“, begrüßte ihn der Mann, als der Violetthaarige seine Augen soweit geöffnet und diese sich an das Licht gewöhnt hatten, dass er seinen Gegenüber auch erkennen konnte. Er wusste zwar natürlich, wer dort mit ihm sprach, doch wollte er ihn lieber sehen, als hören. „Guten Morgen, Meister.“, antwortete er ihm, woraufhin Angesprochener zu lächeln begann, von dem Bett, auf dem er gerade neben Misaki saß, aufstand und auf das kleine Tischchen hinter ihm zeigte. „Ich habe dir etwas zu essen gemacht, sei so gut und iss schön brav auf.“ Damit ging er zur Tür, schob sie auf und schritt hindurch. „Ich werde noch vor dem Mittag zurück kommen und überprüfen, ob du ein braver Junge warst.“ Mit diesen Worten schloss er die Eisentür hinter sich, verriegelte sie und war nicht mehr zu hören. Langsam setze sich der Junge auf seinem Bett auf, die an der Fessel seiner rechten Hand befestigte Kette klirrte dabei. Sein Meister hatte ihm aufgetragen, nun zu frühstücken. Er wollte ihm gehorchen, immerhin war er so lieb gewesen, das alles, was er auf dem Tisch sah, für ihn zuzubereiten: ein frisches Croissant, Marmelade, zwei Semmeln, ein kleiner Teller mit verschiedenen Wurst und Käsesorten, ein hartgekochtes Ei, frisches Wasser und eine Tasse Milch dazu. Vorher würde er auf die Toilette gehen, sich waschen und die Kleidung anziehen, die sein Meister für ihn heraus gelegt hatte. Das tat er immer vor dem Frühstück. Es machte ihn glücklich, seinen Meister. Misaki hatte bereits vergessen, wie lange er schon bei Izuki wohnte. Waren es Wochen? Waren es Monate? Oder war es bereits mehr als ein Jahr? Aber es interessierte ihn auch nicht mehr, so kümmerte sich sein Vermieter rührend um ihn, wie er fand. Anfangs, so erinnerte er sich noch, hatte er sich gegen ihn aufgelehnt. Doch sehr bald merkte er, dass ihm das nur Probleme bescherte, so wurde Izuki sehr schnell sehr wütend und meist hatte der Junge höllische Schmerzen daraufhin. Doch der Violetthaarige war nicht dumm, er merkte, wenn er im Interesse des Mannes handelte, brachte ihm das Vorteile. Während er so vor sich hin aß, schwelgte er ein wenig in Erinnerungen. Es waren meist schmerzhafte und beschämende Erinnerungen. Szenen, die ihn lehrten, wie er sich richtig zu verhalten hatte. Was war richtig und was war falsch? Dies alles hatte Izuki ihm erst beibringen müssen. Und jedes Mal, wenn er etwas entgegen dessen Vorstellungen unternahm, bekam er eine Strafe. Bei diesem Gedanken blickte er auf seinen linken Arm hinab, in dessen Armbeute sich Narben von häufigen Nadelstichen zeigten. Was hatte er mir da eigentlich gespritzt damals...?, schoss es dem Jungen durch den Kopf. Er wusste es nicht und es dauerte auch nicht lange, bis er den Gedanken wieder beiseite warf und sich dem Rest seines Frühstücks widmete. Als Izuki wie angekündigt zu Mittag wieder kam, lag der Junge, gekleidet wie der Lehrer es sich gewünscht hatte, auf seinem Bett. Meistens fand er den Jungen dösend auf seinem Bett liegend, so waren die Beschäftigungsmöglichkeiten in diesen Zimmern äußerst gering. Aber dafür kam er ja ein oder mehrmals am Tag, um seinen Schützling zu beschäftigen. „Ich sehe, du hast alles brav aufgegessen und sogar schon gespült.“, stellte er nach einen Blick in Richtung des Tisches fest. Beim Erklang der Stimme des Mittzwanzigers erwachte Misaki aus seinem Halbschlaf, lächelte seinem Meister entgegen und stand auf. „Willkommen zurück, Meister.“, begrüßte er ihn mit einem leichten Lächeln. „Wie kann ich Euch heute beglücken?“ Der Mann grinste breit bei dieser Frage. Wie zuvorkommend, dachte er sich, als er sich erinnerte, wie abweisend er zu Anfang doch war. „Ich habe dir etwas mitgebracht.“, antwortete er lediglich und reichte dem Jungen eine Papiertüte. „Es ist ein Geschenk und ich möchte, dass du es anziehst.“ Zögerlich nahm der Violetthaarige die Tüte entgegen. Er war es nicht gewohnt, Geschenke zu erhalten und noch viel weniger war er das gewohnt, was er geschenkt bekam. „Sollen das... Hundeaccessoires sein?“ Izuki nickte. Zum wiederholten Male waren die Clique und Satoru, sowie ein paar wenige Lehrkräfte in dem Haus der Aokis versammelt. Regelmäßig trafen sie sich nun, um noch einmal jeden Hinweis und jedes noch so kleine Detail vom Tag des Verschwindens von Misaki durchzugehen. Doch bisher blieben sie weiterhin erfolglos. Nach dem Besuch von Miyuki ging Satoru sofort zur Polizei und erzählte dieser all das, was er von der Ex-Freundin seines Bruders erfahren hatte. Auch Miyuki war Tags drauf noch einmal zu der Dienststelle gegangen, um ihre Aussage zu berichtigen. Allerdings hat dieser Hinweis keine weiteren Ergebnisse mit sich gebracht – zum Enttäuschen aller. Sie waren sich sicher, dass nach diesem Hinweis dem Lehrer auf den Zahn gefühlt hätte werden können und sie letztlich Misaki aus seinen Händen befreien könnten. Immerhin waren sie sich sicher, dass er dort war. Warum nur fand die Polizei keine Indizien gegen ihn? „Gestern haben Isoka und ich in unserem Stadtteil die erstellten Steckbriefe aufgehangen. In der Hoffnung, dieses Mal meldet sich jemand, der ihn vielleicht mal gesehen hat.“, begann Akari, die jüngste unter ihnen, ein Gespräch, um ihre Freunde ein wenig von der trüben Stimmung abzubringen. „Ich bin mir sicher, irgendeine Person hat ihn gesehen, es muss nur noch der Fall auftreten, dass genau diese Person unsere Steckbriefe sieht!“, fügte sie mit hoffnungsvoller und positiver Stimmung hinzu. Auf allen Vieren kroch Misaki über den roten Teppichboden, den Izuki ihm kurz nach dem Einzug hat auslegen lassen – damit wenigstens ein wenig Farbe in den Keller kam und viel mehr, damit es nicht so extrem hart und kalt war, wenn er es am Boden mit dem Jungen tat. „Hat mein Hündchen ein besonderen Wunsch?“, fragte der Schwarzhaarige, als er beobachtete, wie Misaki, wie typisch für einen Hund, mit seinem Hintern wackelte, um damit den Hundeschwanz, der sich an einem Plug befand, zu bewegen, und hechelte. Der Schüler nickte und machte Männchen, um seinem Meister seine nackte Frontseite zu zeigen. „Will der liebe Hund angefasst werde?“ Der Kostümierte nickte wild mit dem Kopf und rutschte näher zu seinem Gegenüber, der daraufhin lachte. „Warum fasst du dich nicht selbst an?“ Und das war keineswegs eine Frage, sondern, so war sich Misaki sicher, ein Befehl. Er wartete einen Moment, so war es doch seltsam, sich selbst zu berühren, während jemand ihn beobachtete. Zudem war er sich nicht ganz sicher, inwieweit er sich mit den Pfoten an seinen Händen wirklich befriedigen könnte. Der Gedanke war hinfällig. Es war keine Frage des »wie« sondern es musste einfach gehen. Ein wenig unbeholfen setzte er sich auf seine Fersen und begann, sich mit den unhandlichen Pfoten zu berühren. Und tatsächlich, es war egal, ob er seine Hände nicht frei benutzen konnte, allein die Tatsache, dass sein Meister ihm zusah, wie er sich anfasste und die Reibung, die von den Pfoten ausging, war genug, um ihn zu erregen. „Mei... Meister...“ Sein bittender Blick ruhte auf dem Schritt des Älteren, doch Izuki hatte noch lange nicht vor, seinem Jungen das zu geben, was er wollte. Stattdessen schielte er finster zu ihm hinunter. „Seit wann kann ein Hund sprechen?!“ Sein Tonfall war lange nicht mehr so freundlich und zuvorkommend wie am Morgen. Die herrische, bestimmende Art von ihm war wieder in den Vordergrund geraten, so merkte er, wie Misaki nicht mehr zu einhundertprozent befolgte, was er ihm vorschrieb. Der Schüler zuckte zusammen. Wie konnte er sich so gehen und seine eigentliche Rolle vergessen lassen? Als Antwort gab er ein unterwürfiges Winseln und er stand nun wieder auf allen Vieren, doch seine Erektion wurde nach der Ermahnung des Mannes nur noch größer. Misaki mochte es, wenn über ihn bestimmt wurde, es fühlte sich so richtig an. Ein Seufzer war zu hören, resignierend stand Izuki von dem Bett auf, ging zu dem Violetthaarigen und schloss die Leine, die er ebenfalls mitgebracht hatte, an den an dem Halsband befestigten Karabiner an. Daraufhin setzte er sich zurück auf das Bett. „Ich dachte, du wolltest etwas erledigen?“, fragte er schmunzelnd, während er durch Zug an der Leine den Jungen zu sich bewegte. Misaki wollte etwas erledigen. Oh wie sehr er das wollte. Doch viel lieber wäre es ihm, wenn sein Meister es für ihn tun würde, wenn er ihn anfassen und ihm diese Lust, die er sich ersehnte, beibrachte. Aus der Kehle des Violetthaarigen kam abermals ein Winseln, seine Augen ruhten flehend auf dem Lehrer, welchen das aber weiterhin kaltließ. Es ärgerte ihn. Was musste er nur tun, damit Izuki ihn nahm? Der Schüler kroch weiter auf den Schwarzhaarigen zu, landete mit einem vorgetäuschten Sprung mit seinem Oberkörper auf dem Schoß des Mannes, während seine Beine ihn immer näher zu denen Izukis brachten, bis er den Stoff von dessen Hose an seiner Erektion spürte. Der Achtzehnjährige winselte abermals, als er damit begann, seinen Unterleib gegen das Bein seines Meisters zu reiben. Die Stimulation, die er dadurch verspürte war angenehm, das Winseln wurde lauter und glich nun mehr einem Knurren. Es genügte noch lange nicht, die Bewegungen seiner Hüfte wurden schneller und rieben härter gegen das Bein. Er brauchte mehr! Noch viel mehr! „Da ist aber jemand ungeduldig...“ Die Stimme des Mannes nahm einen neckenden Ton an, was Misaki wieder hoffen lies. Gewöhnlich zog er ihn erst ein wenig auf, bevor der Junge das bekam, was er sich wünschte. Der Violetthaarige hechelte nun deutlich hörbarer, während er sein Gesicht immer näher an Izukis Hosenbund bewegte. Gierig leckte der Schüler die Stelle, unter der sich die Männlichkeit seines Gegenübers befand. Er spürte die Härte, die sich bereits gebildet hatte und es machte ihn noch mehr an. Vorsichtig biss er ihn, knurrte dabei leise, vernachlässigte aber keineswegs die Bewegung seines Hinterleibes. Misaki knabberte an dem Gürtel, teils an der Hose selbst, abwechselnd schleckte er über die ihm so wichtige Stelle seines Herrn, als der Mann ihm mit einem breiten, schwarzen Stoff die Augen verband. Es störte den Jungen nicht, er war es gewöhnt, die Augen verbunden zu bekommen. Er glaubte, es gefiel seinem Meister, wenn er nicht sah, was er mit ihm tat. Und es gefiel dem Violetthaarigen, die Berührungen durch das blockierte Sinnesorgan anders wahrzunehmen als sonst. Er spürte, wie die Beine, auf denen sein Kopf bisher lag, sich streckten, als der Lehrer aufstand. Er hörte ein Rascheln, das ihn an einen Gürtel erinnerte, der geöffnet wurde. Dann das Ratschen eines Reißverschlusses, weiteres Rascheln... „Mach deinen Mund auf!“, befahl die herrische Stimme des Blauhaarigen, Misaki gehorchte sogleich, wissend, was nun auf ihn zukam. Gierig nahm er das Glied seines Meisters auf. Es war groß und hart. Er genoss dieses Gefühl, seinen Mund so ausgefüllt zu bekommen, den Geschmack der Liebestropfen auf seiner Zunge, all das war perfekt. Er wollte ihn vorbereiten, seinen Meister. Vorbereiten, sodass er im Anschluss sofort selbst beglückt werden würde. Das Telefon im Hause der Aokis klingelte schrill und schreckte Satoru aus seinem Halbschlaf. Den Vorabend hatte er nur damit verbracht, sich mit diversen Komödien davon abzulenken, über seinen Bruder nachzudenken, welches nicht unbedingt gut funktioniert hatte. Zwischendrin übermannten ihn seine Gefühle wieder und wieder. Satoru weinte viel in den letzten Wochen. Er selbst hatte nicht geglaubt, dass er einmal so verletzt und traurig sein könnte, dass er sich Nacht für Nacht in den Schlaf weinte, seine Uni nicht mehr besuchen könnte und Nahrung war fast schon ein Fremdwort für ihn geworden. Auch an diesen Abend, als er auf der Couch im Wohnzimmer sich diverse Komödien anschaute, weinte er sich in den Schlaf und hätte das Telefon nicht geklingelt, wäre er am nächsten Mittag mit schmerzenden Gliedern aufgewacht. Aufgeschreckt sprang er von der Couch und eilte zum Telefon, bevor das Klingeln verschwand. Vielleicht war es jemand von Bedeutung. Jemand, der ihm einen Hinweis auf Misaki geben konnte. Er nahm hab, haspelte eilig seinen Namen und wartete darauf, was der Anrufer am anderen Ende der Leitung zu sagen hatte. »Akai Koushiro mein Name.« Satoru hatte diesen Namen bisher noch nie gehört, er schätzte die Stimme auf die eines jungen Mannes, ruhig und ein wenig nervös, was allerdings in keinster Weise mit seiner eigenen Nervosität zu vergleichen war. »Ich habe diese Steckbriefe mit dem gesuchten Jungen gesehen...«, fügte er hinzu. Satorus Augen weiteten sich. Hatte er das richtig verstanden?! Dieser Mann rief tatsächlich wegen den Steckbriefen an?! „Akai-san, wenn es möglich ist, möchte ich Sie persönlich treffen, damit sie mir ihre Informationen erzählen können! Haben sei Zeit für ein Treffen?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)