Soul Magic von abgemeldet (Und auch, wenn es schmerzt...) ================================================================================ Prolog: Moonchild ----------------- Seelenmagie. Nur wenige Magier konnten diese Gabe kontrollieren oder gar meistern. Aus Seelen gewonnene Essenz ist der Schlüssel zur Kraft. Doch muss man vorsichtig sein; Ohne diese Essenz wird die eigene Kraft der Seele verwendet. Und diese ist nicht unendlich. „Warum genau haben wir diesen Auftrag angenommen? Ich finde immer noch, dass er sich sehr gefährlich anhört…“ Lucy Heartfilia strich eine blonde Strähne aus ihrem Gesicht und sah ihre Teamkameraden unsicher an. Sie erinnerte sich noch genau an ihren letzten Auftrag, Lullaby, und dass Natsu beschlossen hatte, sofort einem neuen, nicht weniger gefährlich klingendem Auftrag nachzugehen, gefiel ihr gar nicht. Natsu Dragneel antworte ihr mit einem breiten Grinsen: „Wir sind das stärkste Team, das Fairy Tail je gesehen hat! Ich hab‘ keine Angst!“ Happy stimmt ihm mit einem glücklichen „Aye, Sir!“ zu, und auch Erza Scarlet und Gray Fullbuster schienen unerklärlicherweise völlig entspannt zu sein. Natsu hatte kurzerhand für die gesamt Gruppe entschieden, als er den neuen Auftrag an der Tafel gesehen hatte; Lucy’s Proteste waren komplett ignoriert wurden, aber da sie das Geld dringend für ihre Miete benötigte, war ihr nichts anderes übrig geblieben als den anderen zu folgen. Trotzdem war Lucy noch immer nicht besonders begeistert von der ganzen Sache. Sie war keine gute Kämpferin im Gegensatz zu Erza, Natsu und Gray und fühlte sich irgendwie überflüssig. „Also, anstatt einfach alles kaputt zu machen, sollten wir uns vielleicht einen Plan überlegen“, überlegte Erza, während sie ihre Hand an ihr Kinn legte. Meister Makarov hatte sie darüber informiert, dass Natsu zu unnötigen Zerstörungen neigte, und auch sie selber war in der Vergangenheit nicht besser gewesen. Sie wollte keinen Ärger, und endlich einmal einen Auftrag beenden, ohne Rede und Antwort stehen zu müssen. Gray grinste, die Hände in den Hosentaschen, und erwiderte: „Oder wir tun einfach, was wir immer tun.“ Erza seufzte. „Laut dem Plakat geht es hier um einen Magier. Und für 190.000 Juwelen wird das sicher kein Anfänger sein, ansonsten hätte der Auftraggeber keine Gilde um Hilfe gebeten.“ Der Auftraggeber, Sabel Hunfring, war ein reicher Unternehmer, der in ganz Fiore bekannt war. Ihm gehörten Fabriken aller Art, aber in letzter Zeit wurden seine Geschäfte von jemandem, der sich Moonchild nannte, gestört. Dieser jemand hatte es sich scheinbar zum Auftrag gemacht, auf einem neu erworbenen Grundstück Hunfring’s sein Unwesen zu treiben. Egal, wie oft er versuchte, eine neue Fabrik aufzubauen, am nächsten Tag lag alles in Schutt und Asche. Die Aufgabe war also klar; Moonchild unschädlich machen und Hunfring somit helfen, sein Bauunternehmen weiter zu führen. Wäre da nicht das Problem mit der Magie. Laut Plakat besaß Moonchild eine unheimliche Magie, gegen die normale Waffen nichts ausrichteten. Aus diesem Grund hatte man aufgegeben, Moonchild selbst bekämpfen zu wollen. „Ich frage mich wirklich, was das für Magie sein kann…“, sagte Lucy leise und begann schon bei dem Gedanken, dass sie keinerlei Ahnung hatten, worauf sie sich einließen, zu zittern. Happy, der die ganze Zeit am Himmel Ausschau nach ihrem Zielort gehalten hatte, kam plötzlich panisch zurück. „Es ist schrecklich! Flammen und brennende Gebäude und Menschen, die schreiend umherlaufen…“ Die Angst in seinem kleinen Katzengesicht war deutlich zu erkennen, und langsam kamen Erza Zweifel, ob es hier mit rechten Dingen zuging. Ohne etwas zu sagen begann die gruppe, zu rennen, und Happy hatte recht gehabt. Das Grundstück, eingezäunt von einem großen Wald, war, entgegen ihren Erwartungen nicht leer- auf ihm stand ein kleines Dorf! Viel war davon nicht mehr übrig, denn das meiste war durch die Brände, die noch immer dort wüteten, zerstört wurden. Einzig ein weißes Gebäude am Rande des Waldes war noch halbwegs intakt, und die gruppe konnte mit ansehen, wie die Dorfbewohner sich dorthin flüchteten. „Was zur Hölle ist hier los?!“, fragte Natsu wütend und ballte die Hände zu Fäusten. „Sieht so aus als hätte man uns etwas verschwiegen…“, erwiderte Erza und verengte die Augen zu Schlitzen. Auf einmal lief ihnen eine verzweifelte Frau vor die Nase, das Gesicht tränenüberströmt und immer wieder einen Namen rufen. Sie ignorierte die Gruppe, oder war vielmehr nicht im Stande, irgendetwas außer ihrer eigenen Verzweiflung zu sehen. Sie schluchzte und zitterte, und langsam begann sie, von dem vielen Rauch, der durch die Feuer entstanden war, zu husten. Plötzlich blieb sie stehen und sah so aus, als würde sie zusammenbrechen, als sie von einer in Weiß gehüllten Gestalt zur Seite geschubst wurde. Genauso schnell, wie Gestalt aufgetaucht war, formte sie mit ihren Händen einen violetten, magischen Kreis über ihrem Kopf, der augenblicklich zu einer Art Schild wurde. Jetzt sahen auch die Fairy Tail Magier, warum; ein brennender Holzbalken war von einem der Häuser herab gekracht und hätte die Frau fast erschlagen. Wimmernd kniete diese am Boden, während die Gestalt den Holzbalken mit Mühe hinter sich warf. Sie half der Frau wieder auf die Beine. „Meine Tochter! Sie muss hier noch irgendwo sein…der Angriff ging zu schnell, ich hatte keine Zeit, sie-“ „Seid ihr zwei verrückt?!“ Ein junger Mann mit hellblauem Haar und fliederfarbenen Haarspitzen näherte sich vorsichtig der Gestalt und der Frau. „Hier bricht grad die Hölle los und ihr steht hier, seelenruhig und haltet ein Schwätzchen?!“ Die Frau presste hervor: „Ich muss doch meine Tochter finden…“ Der junge Mann seufzte. „Nein, nein, Rui übernimmt das, du musst dich in Sicherheit bringen!“ „Aber-“ Er packte sie am Arm und nickte der verhüllten Gestalt zu, die stumm hinter sich zeigte. Anders als die Frau und der junge Mann hatte sie Natsu und die anderen sehr wohl bemerkt, und genau in diesem Moment englitten dem Mann sämtliche Gesichtszüge. „Was soll das denn werden?! Seid ihr Touristen? Wollt ihr draufgehen?! Ich krieg die Krise…“ Gray trat einen Schritt vor. „Sag uns lieber, was hier vor sich geht!“ Ein verräterisches Knacken kündigte den nächsten herabfallenden Balken an, als die verhüllte Gestalt blitzschnell verschwand, hinter den Fairy Tail Magiern wieder auftauchte, einen weiteren magischen Kreis formte und die Gruppe irgendwie in Richtung des einzigen intakten Gebäudes schob, ohne sie auch nur ansatzweise zu berühren. Ihnen blieb kaum Zeit zu protestieren, denn schon zog der junge Mann einen nach dem anderen in das Gebäude und schlug keuchend die Tür zu. Seine eisblauen Augen musterten die Magier misstrauisch, aber er sagte nichts. Als Natsu etwas sagen wollte, hielt Erza ihm bestimmt den Mund zu und flüsterte: „Lass es. Sieh dich doch nur um! Was immer da draußen vor sich geht, er und diese mysteriöse andere Person haben das gesamte Dorf hier in Sicherheit gebracht…“ Und es stimmte. Alle Dorfbewohner waren in diesem Gebäude versammelt, wimmernd, verängstigt, aber am Leben. Erza bemerkte, dass kaum jemand von ihnen verletzt war, obwohl dies eigentlich fast unmöglich war. „Also, wer zur Hölle seid ihr und was wollt ihr hier?“, fragte der junge Mann plötzlich und verschränkte die Arme vor der Brust, „Dieser Ort ist kein Kinderspielplatz, auf dem man einfach so herumspazieren kann.“ Erza ging einen Schritt auf ihn zu, mit ernster Miene, und hielt ihm eine Hand hin. „Mein Name ist Erza Scarlet. Und dass es hier ein Dorf gibt wussten wir nicht, wie sind nur hier, um…“ Mit weit aufgerissenen Augen begann der Fremde zu stottern: „T-Titania? Von…Fairy Tail?“ Geschockt sah er zu Boden. „Ich wusste, dass er irgendwann eine Gilde auf uns ansetzen würde, aber…“ Genau in diesem Moment wurde die Tür aufgestoßen, und die verhüllte Gestalt, deren weißer Umhang mittlerweile mehr grau als weiß war, stand mit einem bewusstlosen Mädchen auf den Armen im Türrahmen. Augenscheinlich handelte es sich um die Tochter der verzweifelten Frau, denn diese rannte sofort dorthin und nahm der Gestalt das Mädchen ab. „Vielen Dank! Ich hatte solche Angst…“ Die Gestalt winkte ab, schloss die Tür und kam langsam auf den jungen Mann zu, der erleichtert aufatmete. „Das hat diesmal echt lange gedauert, Liebes.“ Jetzt erst bemerkten Natsu und die anderen die weiße Fuchsmaske, die die Gestalt trug, und den seltsamen, violetten Schimmer, der von ihrem Körper ausging. Die Gestalt entledigte sich ihres weißen Umhangs, und enthüllte somit, dass es sich um eine Frau handelte. Ihre langen Haare waren blaugrau und vorne zu zwei Zöpfen geflochten, während der Rest offen blieb. Außerdem waren ihre Haare mit fliederfarbenen Strähnen durchzogen. „Sei still. Das ist hier kein Wettbewerb, kagami…“ Ihre Stimme klang gedämpft unter der Maske, und trotzdem konnte man hören, dass sie Schmerzen hatte. Ihr linker Arm schien etwas abbekommen zu haben, denn Blut aus einer Wunde unterhalb der Schulter rann an ihm herunter. Plötzlich fiel es Erza, Lucy, Natsu und Gray wie Schuppen von den Augen; sie hatten gerade gefunden, wonach sie gesucht hatten. Moonchild. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)