Seltsame Entdeckungen von DhalaElenaAngel (Wozu Misstrauen führen kan) ================================================================================ Kapitel 13: Ergebnisse und Entwicklungen ---------------------------------------- „Er… er mag mich bestimmt nicht“, murmelte Neveo leise, ohne direkt zu Percy zu sehen. Er saß wieder in dem Raum, wo Snape sie das letzte Mal mit hin genommen hatte, nur, dass nun es dieses Mal der Rotschopf war, der hier war. Es war so erleichternd gewesen, dass der Andere heute nicht gegangen war, die Schmerzen mal einen Tag nicht ertragen zu müssen, doch nun hatte er auch noch mal richtig viel Zeit, sich um den Rest Gedanken zu machen. Zum Beispiel über den Unterricht, den Test, den er heute machen sollte, zumindest den theoretischen, um zu wissen, was er eigentlich schon konnte und wo er noch lernen musste. „Er glaubt, ich bin schwach!“, ja, auch Draco sollte wieder da sein, sich ebenfalls einstufen lassen. Percy nahm die Hand des Jüngeren, brachte Diesen dazu, ihn anzusehen. „Kleiner, er hält dich bestimmt nicht für schwach“, versuchte er, zum wiederholten Mal, Neveo von dem Blonden zu überzeugen, hoffend, dass der dem, was von ihm erwartet wurde, auch gerecht werden konnte und seinem Kleinen ein gleichaltriger Freund werden würde, der auch als Reinblut erzogen war, seinem Gefährten Dinge erklären konnte, ihm vielleicht wenigstens einen Teil der Unsicherheit nehmen würde, die Neveo immer so quälte, selbst jetzt. „Aber ich…!“ „Du hattest Schmerzen, weil deine Magie unruhig war, Draco ist ein Reinblut, er weiß, wie so was sein kann, er würde dich deswegen sicher nicht für schwach halten.“ „Meinst du…?“, fragte Neveo leise. „Ich meine“, bestätigte Percy, lächelte etwas und strich über die Wange seines Gefährten, der wieder Farbe im Gesicht hatte und heut Morgen auch etwas lockerer gewesen war, als sein Vater mit ihm gesprochen hatte. Sein Kleiner würde jetzt die Tests machen und wollte dann, nach dem Mittagessen, in die Küche, also hatte Percy Lucius gebeten, ihn dort zu treffen, um mit ihm über die Geschehnisse im Ministerium reden zu können. „Ich enttäusche ihn bestimmt“, murmelte Neveo, nun wieder zu seinem Vater springend, sich nicht vorstellen könnend, dem Mann gerecht zu werden. Dabei wollte er so gern Familie, den Älteren stolz machen! Ihn und Percy. Beide waren dauernd da, auch, wenn er Angst hatte. Aber wie gesagt, scheinbar bekam er es einfach nicht hin, was richtig zu machen. „Wie solltest du irgendwen enttäuschen?“, fragte Percy leise, nahm das Gesicht seines Gefährten zwischen seine Hände. „Du bist intelligent, du hast es geschafft zu überleben, ohne dich zu einem Roboter machen zu lassen, du bist ein so liebevoller, junger Mann, du bist bereit, dich einer Öffentlichkeit zu stellen, trotz der Tatsache, dass du Aufmerksamkeit hasst. Dein Vater ist jetzt schon stolz auf dich.“ Ja, das war noch so was. Neveo hatte sich breit reden lassen, neben seinem Vater, neben dem Lord aufzutreten, als dessen offizieller Sohn. Es schien wichtig zu sein, warum auch immer, für den Frieden, für die Zukunft und Tom hatte ihm versichert, dass sowohl Percy als auch Greyback bei ihm sein würden, um ihn zu schützen. Der Werwolf, der erste, richtige Werwolf, dem er begegnet war. Und außerdem hatte sein Vater gesagt, dass er sein eigenes Gefolge bekommen sollte, zu dem auch die Zwillinge gehören würden. Seine Freunde. Er wollte etwas sagen, doch da ging die Tür schon auf und Draco trat, zusammen mit Snape, ein. „Guten Morgen, Prinz“, lächelte Draco dem so jung aussehenden Anderen zu, der, erschreckenderweise, ausgerechnet bei Weasley saß, ihn ebenfalls grüßte. Er sah besser aus, als bei ihrer letzten Begegnung vor zwei Tagen, fitter, nicht so bleich, irgendwie… putzig. Sollte der Sohn eines dunklen Lords putzig sein? Wohl eher nicht, aber… der da war es! „Setz dich, Draco“, befahl Severus so ruhig wie möglich. Er wollte das hier schnell hinter sich bringen, wenn er ehrlich war. Er hatte eigentlich wirklich was Anderes zu tun. Immerhin standen sie kurz vor einer Wende im Krieg, doch Tom hatte ihn freundlich darauf aufmerksam gemacht, dass Kinder die Zukunft waren und er zumindest diese Tests machen musste, den theoretischen Teil. Neveo nickte Draco zu, sah dann zu Percy, der beruhigend lächelte, kurz über seine Hand strich. Er fühlte sich nervös, es war ungewohnt, wieder mit einem Gleichaltrigen zusammen zu sein, er wusste, Neville und Luna waren da, doch die hatte er noch nicht gesehen und auch, wenn die Zwillinge manchmal wirklich kindisch sein konnten, sie waren erwachsener, als die Meisten es ihnen zutrauten. Außerdem wünschte er sich ja schon lang, die Freundschaft des Blonden nicht ausgeschlagen zu haben, aber nun war da auch die Angst, dass der nur da war, weil der Lord ja schon recht klar gemacht hatte, wie sie zueinander standen, er wusste, er war nun auch ein Sprungbrett für eine Karriere… mal wieder. Percy sah, wie unsicher sein Gefährte wieder mal war, wie hilflos er auf die freundliche Annäherung des Malfoyerben reagierte und wie lächerlich dankbar er war, als sich ein Stapel Papier neben ihm aufzutürmen begann, an dem er zu arbeiten anfangen konnte. Er las über die Schulter des Kleinen mit, erkannte den ersten Bogen. Herbologie, Stoff aus den ersten vier Lehrjahren, dann Dinge aus den nächsten vier auf den folgenden Blättern und doch füllte Neveo sie in einem atemberaubenden Tempo aus, ohne ein einziges Zögern, sogar den letzten Bogen füllte er gut bis zur Hälfte, dabei waren das Fragen, mit denen man sich seines Wissens erst im Studium beschäftigte, wenn überhaupt. Das waren Dinge, die hatten in einer Schule gar nichts zu suchen, besonders gefährliche oder seltene Pflanzen, magische Gewächse, die bis auf einzelne Exemplare vollkommen ausgestorben waren. Auch bei den anderen Blättern lief es ähnlich, Neveo schien über ein großes, theoretisches Wissen zu verfügen und vermutlich würden auch praktische Prüfungen sehr erfolgreich verlaufen, mit einem ordentlichen Zauberstab. Immer mal wieder blickte er zu Draco Malfoy, der sich auch recht erfolgreich durch die Papiere zu arbeiten schien, dessen Stapel aber um Vieles kleiner war. Was ihn nur wieder zu der erschreckenden Frage führte, wie viele Alpträume Neveo gehabt haben musste, um sich so viel Wissen in der Nacht anlesen zu können. Er war nur froh, dass seine Anwesenheit dieses Problem zumindest stark abzumildern schien. Neveo wusste nicht, wie lang er arbeitete, da waren Fragen, die lächerlich einfach waren, über Tränke und Kräuter, Zauber und Runen, dann waren da etwas schwerere, bis es so heftig wurde, dass er nicht weiter kam, sicher Stoff des Abschlussjahres, Dinge, von denen er noch nie gehört hatte, wie er zugeben musste. Dinge, die Malfoy bestimmt wusste, Dinge, in denen er ein weiteres Mal schrecklich versagte, auch in den Augen des Tränkemeisters, der ungeduldig zu warten schien, bis er zum Ende kam. Dann waren da Fragen über schwarze Magie, die er so gut wie gar nicht beantworten konnte, da es darüber einfach fast kein einziges Buch in der Bücherei gegeben hatte! Daher war er kurz vor einem Tränenausbruch, als er das letzte Blatt auf dem Tisch so gut wie unbearbeitete auf den Stapel legen musste. „Ich… es tut mir Leid, ich…!“ „Neveo“, sprach Percy leise, hob den Kopf seines Gefährten. „Du kannst gar nicht alles wissen, das ist zur Einstufung deiner Fähigkeiten, einige der Fragen könnte nicht mal ich beantworten, soweit ich mitgelesen habe, wusstest du schon weit mehr, als du wissen solltest.“ Er lächelte, gab Snape die Blätter und hob Neveo auf seinen Schoß, damit der Jüngere sich endlich beruhigen konnte, der, aus einem ihm gerade nicht so ganz klaren Grund, kurz vor den Tränen zu stehen schien. Sicher, ihm war auch aufgefallen, dass der Blauäugige große Wissenslücken in schwarzer Magie hatte, aber das traf auf praktisch jeden Schüler und jede Schülerin zu, die seit fünfzig Jahren nach Hogwarts kam, da das Fach in England als illegal erklärt worden war. Dafür hatte er bei einigen Dingen, wie bei magischen Geschöpfen, Wissen, dass Studienabschlussniveau haben dürfte. Es war nur ein weiterer Beweis für die schlechte Behandlung des Jungen, der immer nur untergebuttert worden war. „Percy“, flüsterte Neveo schließlich, der den Blick des Tränkemeisters auf sich spürte, etwas, womit er nicht klar kam, bedachte man, dass der Mann ihn nicht wirklich zu mögen schien, ihn als Eindringling zu empfinden schien, ihm immer wieder misstrauisch von der Seite ansah. „Kann… kann ich in die Küche? Bitte? Ich… ich will… würde gern…“ Der Rotschopf hätte am liebsten frustriert gestöhnt. Selbst er erkannte das Fluchtverhalten! Doch wenn es Neveo helfen würde, sich wieder zu beruhigen, von dem angeblichen Misserfolg, den er gehabt hatte, nicht verstehend, wie herausragend seine Leistungen gewesen waren, wer war er, nein zu sagen? Vor Allem, da er liebte, was sein Gefährte dort unten immer kreierte. Er nickte, ließ Neveo aufstehen, tat dann dasselbe. Er nickte Snape knapp zu, folgte dem Jüngeren, der mit erstaunlicher Sicherheit durch die Gänge lief und in der Küche stürmisch begrüßt wurde. Sofort begannen Hauselfen, einen großen Tisch mit Mehl, Eiern, Zucker, Butter, Öl, Schokolade und anderen Zutaten zu füllen, mit einer Routine, die sich entwickelt haben musste und sie strahlten, als der Jüngere sich auch noch leise bedankte. Percy ließ sich einen Stuhl bringen, setzte sich und betrachtete Neveo, der sofort anfing, Eier aufzuschlagen und zu verquirlen. Er hatte keine Ahnung, was der Andere machte, der in vier Schalen gleichzeitig arbeitete, doch es war interessant, seinen Gefährten dabei zu beobachten. Er sah, wie sicher dessen Bewegungen nun wurden, fragte sich ein weiteres Mal, wie er selbst etwas tun konnte, um seinem Kleinen klar zu machen, dass es für diese Unsicherheiten nicht mal einen Grund gäbe, wäre er eben keine Leuchte in der Schule! Er seufzte etwas, sah aber dann abrupt auf, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. „Lucius“, stellte er leise fest, betrachtete Neveo, der nichts zu merken schien, der einfach weiter hantierte. Hatten die Schalen sich verdoppelt? Wann? So tief war er auch nicht in Gedanken gewesen! Hatte er zumindest gedacht… „Was gibt es?“, fragte er schließlich den Blonden, der mit geweiteten Augen seinen Gefährten zu mustern schien. „Ich… was macht der Prinz denn da?“, fragte Lucius verdattert. „Warum arbeitet er wie ein Hauself? Er ist…!“ „Leise!“, zischte Percy, froh, dass Neveo nichts mitzubekommen schien, während er gerade irgendwas in eine der Massen mixte, dann die Stirn runzelte, seinen Finger eintauchte und mit geschlossenen Augen probierte, bevor er leicht lächelte und etwas Anderes dazu schüttete. „Es beruhigt ihn, er ist dauernd hier.“ „Er…er… ist… sag mal, macht er die Köstlichkeiten, die…?!“ „Ja, er ist der Kreator der Dinge, die der Lord und Snape sich dauernd in den Rachen schieben.“ Dass er nicht besser war und dass er wusste, dass auch in Malfoy Manor diese Dinge gegessen wurde, verschwieg er wohlweislich. Verdattert sackte Lucius auf einen Stuhl, der vor ihm auftauchte. Nie, niemals in seinem Leben hätte er gedacht, dass die hervorragenden Produkte, die schmeckten, als hätte ein Konditor mit jahrelanger Berufserfahren sie gemacht, vom gequälten und misshandelten Sohn seines Lords kommen konnten. Er konnte es selbst jetzt, wo er es sah, einfach nicht fassen. Amüsiert beobachtete Percy den langhaarigen Adeligen, der auf Neveo sah, als wäre sein Gefährte eine Fata Morgana, während sein kleiner Gefährte gerade vorsichtig eine Schicht Teig in eine Form füllte, die dann in den Ofen stellte, eine andere, runde Form aus dem Ofen holte und mit einem Faden den Kuchen in gleichmäßige Scheiben teilte, die er wiederum in eine andere Form legte, dann eine Flasche nahm und den Inhalt vorsichtig und fein dosiert auf den herrlich duftenden Stücken verteilte, bevor er eine Mischung was auch immer auftrug, eine weitere Scheibe, vermutlich Biskuit, darauf legte, einer weitere, anders gefärbte Masse mit Früchten darin auftrug, wieder eine Platte auflegte und die Form dann in einen kühl gezauberten Schrank stellte, bevor er weiteren Teig mit einer Kuchenrolle auswalzte. Er arbeitete erschreckend effizient, wie man es nur nach jahrelanger Übung tat und doch sah er auch so lächerlich zufrieden aus, während er mit mittelgroßen Backförmchen Kekse ausstach. Das, was sein Kleiner da tat, machte ihm Spaß. „Lucius.“ Vollkommen fasziniert beobachtete Lucius, wie der junge Prinz arbeitete, immer wieder unterbrach, sich umwandte und scheinbar sinnlos was Anderes machte, bevor er zu einer anderen Schüssel zurückkehrte und dort sein Tun wieder aufnahm. Alles ohne einen einzigen Funken Magie. Nicht mal die besten Köche, die er kannte, arbeiteten vollkommen ohne Magie. Doch er wusste, dem Prinzen war das Einsetzen selbiger im Moment sogar aus gesundheitlichen Gründen strengst untersagt! Erst das wiederholte Nennen seines Namens holte Lucius in die Gegenwart zurück. Er schüttelte den Kopf, richtete seine Aufmerksamkeit auf den Rotschopf. „Es geht um die Sitzungen.“ „Das habe ich mir schon gedacht. Es wäre schön, wenn wir reden könnten, ohne, dass mein Gefährte Sie zu sehr ablenkt, Malfoy“, meinte er nur, ganz eindeutig klar stellend, wie er zum Prinzen stand. „Ich… habe noch nie… und dann noch…!“ Nun war der Andere kurz davor, die Augen zu verdrehen. „Es ist seine Art, sich abzulenken, es ist absolut ungefährlich, außer vielleicht für das Gewicht der Leute, die das Zeug ohne Sinn und Verstand in sich rein stopfen. Zum Thema bitte. Wenn wir fertig sind, bin ich sicher, dass Neveo ein paar Bleche mit Sachen durch hat und sich dazu überreden lässt, Ihnen ein Körbchen zum Probieren mitzugeben.“ Lucius konnte nicht anders, er war kurz vor dem Sabbern, als er das hörte, doch dann riss er sich zusammen, das war kein Benehmen, das einem Malfoy in irgendeiner Weise würdig war. „Der mexikanische Pas war heute da“, erklärte er schließlich. Der Pas war eine Art Häuptling, der eine ähnliche Stellung bekleidete, wie die, die der Lord anstrebte. Mit ähnlichen Vererbungsmustern. „Er hat uns seine Unterstützung zugesichert, sowie einige seiner Spezialisten, um die Zauber zu modernisieren, die unsere Welt von der der Muggel abschirmt und uns hilft, gleichzeitig von deren Erfindungen zu profitieren. Ich muss sagen, ich mag das Konzept der Handys. Es ist wirklich unpraktisch, bei jedem Flooanruf auf den Knien zu robben, nur, weil wir keine Salliten im All haben…“ „Satteliten“, korrigierte Percy ruhig, nun froh über die seltsame Leidenschaft seines Vaters, die ihn früh davon überzeugt hatte, sich mit Muggeldingen auseinander zu setzen. „Computer haben auch ihre Vorzüge. Nicht mit der Hand schreiben müssen, sich nicht mit schlechter Schrift ärgern, nicht hunderte von Pergamenten rumliegen haben. Selbst Kugelschreiber sind praktischer, als Federn, aber gut, darum geht es gerade nicht. Wenn der Pas auf unserer Seite ist, müssen wir uns noch um den Großkanzler von Polen und die Abgeordneten der italienischen Staaten kümmern.“ Ja, das war so ein Problem, die Italiener hatten aus ihrer Geschichte der Zerrissenheit im Mittelalter nicht gelernt, viele einzelne Städte hatten so was wie Dogen, die alles zu sagen hatten und die ihr Geld nur nutzten, um sich gegenseitig zu schaden. Nun, der Vorteil war, dass sie intern so zerstritten waren, dass sie sich nicht um andere Länder kümmerten. Es gab da eben nur ein Problem: „Ich habe Dokumente vorbereitet, es ist entscheidend, dass sie Niemandem aus England Asyl gewähren, wenn die Leute aus dem Orden entkommen, geht der Terror und der Häuserkampf über kurz oder lang doch wieder nur von vorn los.“ „Oh, ich weiß“, murrte Lucius und so sehr er es hasste, das zuzugeben, der Mann, der zwanzig Jahre jünger war, als er selbst, hatte hervorragende Vorarbeit geleistet. Der Pas hatte sogar nach dem höflichen, jungen Politiker gefragt, der den Kontakt zustande gebracht hatte und dann dem jungen Gefährten, der krank war, gute Besserung ausrichten lassen, verstehend, dass so etwas natürlich vorging. Oh, nicht zu vergessen, die Politiker stopften sich alle mit dem Backwerk voll, dass Percy Fudge geschickt hatte. Wenn die wüssten, wessen Kreationen die da verschlungen hatten, allein so etwas angeboten zu bekommen, war in dem Fall ja schon eine Ehre. „Auch das hat der Pas unterschrieben, er hat ebenfalls zum Ausdruck gebracht, dass er es schlimm findet, dass Jemand mit so großen Vorurteilen wie Dumbledore es in England überhaupt soweit bringen konnte und dass er großes Interesse in der weiteren Entwicklung von England sehen wird. Es ist schrecklich, ich fühle mich wie ein Dritte-Welt-Land! Dabei war es einst England, dass…!“ „Ich weiß“, gab Percy einfach nur zurück. „Das ist einer der Gründe, warum meine Brüder sich nur so ungern hier aufhalten, sie sagen, in anderen magischen Ländern lebt es sich besser. Wir müssen das Land wieder vorbringen und es ist sinnlos zu versuchen, die Muggel in unsere Welt zu lassen, es würde in einen Krieg enden, in dem wir zum großen Teil unterlegen wären, denn wo wir es nicht nötigt hatten, uns zu entwickeln, haben Muggel erschreckend große Fortschritte gemacht. Snape nutzt zum Teil Chemie und Muggelmedikamente, um seine Tränke zu verbessern.“ Lucius nickte: „Nicht zu vergessen, dass die muggelgeborenen Kinder keine Ahnung von der Gesellschaft haben, in die sie stolpern, wie sie Magier beleidigen, oft, ohne es zu wollen. So, wie Potter, als er Dracos Hand nicht mal genommen hat.“ Er blickte erneut zu dem Jungen, der vollkommen selbstvergessen eine Schicht heller Schokolade auf den eben gestapelten Kuchen auftrug, während einige andere, kleine, viereckig geschnittene Türmchen mit Creme und Marmelade dazwischen nun in dem kühlenden Regal standen. Wann hatte er das denn geschafft? Percy nickte einfach nur. „Wenn alles läuft, wie es soll, müssen wir den Leuten erst mal klar machen, dass wir keine Massaker veranstalten wollen, sondern nur an Modernisierung in Schritten interessiert sind, die so langsam oder schnell vorangehen, wie die Gesellschaft es erträgt, ohne an den neuen Dingen zu zerbrechen.“ Beide Männer verfielen in Schweigen, gingen ihren eigenen Gedanken nach, doch beide beobachteten, wie Neveo nun dunklere Schokolade in Streifen auf die Helle fließen ließ, dann mit dünnen Stäbchen Muster in die Oberfläche zog, bevor er sein Werk, nun eindeutig als halbfertige Torte erkennbar, wieder in das kühlende Regal stellte, den Ofen öffnete und eine Ladung köstlich duftender Kekse vom Blech in eine flache Schale gleiten ließ, um auszukühlen. Stolz lächelte Neveo, während er die Torte fertig dekorierte, in regelmäßigen Abständen kleine Sahnepunkte setzte und schließlich darauf kleine Streusel fallen ließ, dann sah er zu seinen Petit Fours, die er vorher mit buntem Zucker glasiert und mit dunkler Schokolade und eleganten Mustern verziert hatte. Dazu noch eine große Auswahl an verschiedenen Keksen als Teegebäck, zwei einfache Kuchen, eine große Auswahl an Muffins, die später vermutlich für die Schüler auf dem Tisch der Schule hier im Haus landen würden. Sie waren, laut der Hauselfen, sehr beliebt und einige der Schüler schickten sie angeblich sogar zu ihren Eltern. Er hatte auch einige neue Kekse ausprobiert, in die er getrocknete Früchte eingebacken hatte, das waren die Sachen, die Percy besonders mochte. Er legte einige davon auf einen Teller, sah auf – und stockte, als er sah, dass Lucius Malfoy selbst ihn beobachtete. Er merkte, wie seine Hand zu zittern begann, während er sich auf die Lippen biss, doch er trat trotzdem vor, hielt seinem Gefährten den Teller hin, dann dem Blonden, der zu seiner Überraschung gleich zwei von den Keksen nahm. Percy lächelte, nur zu gern griff er zu, als der Teller sich in sein Sichtfeld schob, er wartete, bis auch Lucius Malfoy sich für seine Verhältnisse gierig bediente, zog Neveo dann zu sich auf seinen Schoß und sah auf. Die Zutaten und Schüsseln waren verschwunden, einige Hauselfen schienen sie gerade zu spülen, einige sehr junge Hauselfen saßen mit Löffeln um einen der Töpfe und kratzten ihn begeistert aus, die großen Augen bewundernd auf Neveo gerichtet. Er biss ein Mal ab, schloss lächelnd die Augen, während er den Geschmack genoss. Himbeeren. Da waren Himbeeren drin, er liebte Himbeeren! Ohne nachzudenken, nahm er das Gesicht seines Gefährten zwischen seine Hände, legte seine Lippen kurz auf die des Anderen. „Du bist mein kleiner Zauberer“, stellte er leise fest. „Das ist köstlich!“ Neveo konnte es nicht glauben. Er wusste nicht, wie lang er auf einen weiteren Kuss wie diesen gewartet hatte, lehnte sich an Percy, vergessend, dass sie hier nicht allein waren. Das Rezept musste er sich merken, mehr davon machen, wenn der Rotschopf dann so reagieren würde. Auch Lucius musste zugeben, dass diese Kekse köstlich waren und auch das Wunderwerk, das mit zartem Zuckerguss überzogen und mit dunkler Schokolade bemalt war, musste er kosten, wusste sofort, dass es um viele Male besser war, als die Petit Fours, die er in Frankreich in einer speziellen Konditorei manchmal genossen hatte. Er würde sie nun immer vergleichen. Er wollte den Prinzen loben, als er sah, wie Dieser sich auf dem Schoß des Rotschopfes zusammenrollte, ihm den Rücken zuwandte. Er wirkte jung, sehr jung und ein wenig mitgenommen. Wovon? Beim Backen hatte er so wach gewirkt! Unbeschwert und – ja, glücklich. Percy hielt seinen Kleinen, ließ Diesen kuscheln, strich über dessen Seite, sah dann zu Malfoy, sah die Frage in dessen Augen. „Er ist sehr unsicher“, erklärte er nach einem Zauber, der Neveo vorenthalten würde, was sie sprachen. Der Jüngere schien es ohnehin gerade nicht wahr zu nehmen, zu zufrieden mit seiner momentanen Situation. „Und er denkt, in dem Leistungstest heute versagt zu haben. Was Unsinn ist. Beim Backen ist er abgelenkt. Jetzt ist er es nicht mehr und ich hab keine Ahnung, was wir gegen diese schreckliche Unsicherheit tun sollen.“ „Erfolg“, gab Lucius ruhig zurück. „Erfolg ist immer ein guter Weg. Wenn er sieht, dass er mit seiner Leistung was erreicht. So, wie uns Alle von ihm abhängig zu machen. Das Zeug ist verboten gut! Ich könnte…!“ „Es beinhaltet auch Fett und Zucker“, grinste Percy nur, ließ seinen Blick auf den natürlich straffen Bauch des Anderen gleiten, doch der schien sehr wohl zu verstehen. „Ein Malfoy nimmt nicht zu! Er gewinnt an Eleganz! Er achtet auf seine Figur!“ „Dann dürfte heut Abend zweifellos ein extra Training angesagt sein“, grinste Percy nur, cancelte den Zauber und stupste Neveo an. „Willst du einen Korb für deinen Vater fertigmachen?“, fragte er. „Er liebt dein Gebäck.“ Neveo nickte, er stand auf, huschte wie ein Geist an Lucius vorbei, nahm einen Korb und begann vorsichtig, einige Dinge hinein zu stellen, ein paar Muffins, Kekse, ein paar Scheiben vom einfachen Kuchen und die gesamte Torte, zumindest eine von den Dreien. Einen Teil der Sachen wollte er den Zwillingen schicken, der Rest würde wieder auf der abendlichen Tafel der Schüler landen. Percy erhob sich, sah zu Lucius. „Bedien dich, das, was er gebacken hat, kann ein Heer versorgen. Die Hauselfen wollten einen Teil zu meinen Brüdern bringen, der Rest ist frei gegeben. Ich nehme immer einen guten Teil mit zum Ministerium, auch einige Verträge gehen durch den Magen. Glaub es.“ Der Blonde lachte leise. „Ich hab es heut gesehen“, konterte er, sah zu, wie die Hauselfen die Torte und etwa die Hälfte der anderen Dinge verschwinden ließen. Oh, er ahnte, was die Zwillinge vorhaben dürften. Mit den Dingen konnte man ein Vermögen machen! Und ja, er wusste, diese Köstlichkeiten würden vor Allem auch den österreichischen Botschafter morgen beeindrucken und ihn sicher zugänglicher machen. „Sev?“, fragte Tom ruhig, als sein Geliebter eintrat, mit ausdruckslosem Gesicht und einem Stapel Papieren in der Hand. „Was gibt es?“ Severus atmete tief durch, legte den Stapel ab und musterte den Lord, der gerade irgendwas schrieb, vermutlich der Papierkram, den der Beste am liebsten bis zum letztmöglichen Zeitpunkt vor sich herschob, da er Praktiker war und die Verwaltungsarbeiten hasste, dummerweise war selbst bei einer Widerstandsgruppe eine gewisse Bürokratie einfach nötig. Akten, die geführt werden wollten, Bescheide, die sie einreichten, vor Allem, da Tom morgen vor dem Wizgamont reden wollte. Vielleicht arbeitete er auch nur an seiner Rede. „Es geht um deinen Sohn.“ Das brachte Tom dazu, seine Feder ordentlich beiseite zu legen, nachdem er die Spitze an einem eigens dafür bereitliegenden Tuch abgewischt hatte. Er hasste Chaos. Er machte sich immer noch Gedanken darüber, was genau er am nächsten Tag unbedingt zu sagen hatte, was klar gemacht werden musste, welche Missverständnisse es auszumerzen galt. Er wollte morgen klare Fronten schaffen und den Leuten klar machen, dass er nicht wirklich böse sondern nur politisch weitsichtiger war, als die meisten Idioten, die nach Hogwarts nicht mal mehr ein Buch aufgeschlagen hatten, um sich über das zu informieren, was da draußen wirklich vorging. „Was ist mit Neveo?“, fragte Tom schließlich, legte seine Notizen beiseite. Sein Sohn ging vor. Kurz atmete Severus durch, legte dann den Stapel Papiere vor Tom. „Dein Sohn muss die letzten vier Jahre in seiner Schulzeit nicht geschlafen haben und ja, er hat sich vermutlich vollkommen dumm gestellt, auch bei Tränken.“ Etwas, das ihm auch erst klar geworden war, als er die Tests durchgeblättert hatte. Der Junge hatte vermutlich absichtlich bei einem ungefährlichen Stadium eine Reaktion ausgelöst, die den Trank ruinieren musste. „Das heißt?“, fragte Tom vorsichtig. „Der Junge ist in den meisten Fächern weit über das Niveau der Schule hinaus und vom Wissen her in Fächern wie Magische Kreaturen, zu meinem Erstaunen Runik und Herbologie mitten in einem speziellen Studium. Auch in der Theorie der Tränke hat er erstaunlich viel Wissen gezeigt. Es sind andere Dinge, von denen er gar keine Ahnung hat. Magische Gesellschaft, Politologie Grundwissen, das Draco schon mit sechs Jahren hatte, Umgangsformen der magischen Welt, Aufbau des magischen Staates, schwarze Magie. Wobei er da zumindest die Grundlagen erlesen zu haben scheint.“ Severus gestand dem Jungen nur ungern so viel zu, er hatte Draco immerhin weit hinter sich gelassen und auch, wenn Neveo ihm gegenüber immer sehr zurückhaltend und respektvoll war, er war sich nicht sicher, ob Tom wirklich nichts tun würde, sollte der Junge die Trennung verlangen. Tom starrte seinen Geliebten überrascht an, blickte dann auf die vielen Unterlagen. Sie hatten alle mit guten Ergebnissen zumindest in den Schulfächern gerechnet, doch nicht damit. Nun, das erklärte, warum Neveo so gelangweilt war, dass er in Runik seine Schmerzen nicht mehr hatte unterdrücken können. Was sollte der Junge mit Grundlagen, wenn er auf einer weit höheren Ebene war? „Das heißt, wenn er darf, lässt sich davon ausgehen, dass er auch magisch weiter ist, als die Meisten?“ „Davon ist auszugehen“, gab Severus, nicht ganz freiwillig, zu. „Diese Tests – würden sie beim Ministerium gelten?“ „Sie sind vom Ministerium“, gab Severus zurück. „Man nutzt sie, um zu Haus unterrichtete Kinder einzuschätzen und ihnen einen gültigen Abschluss zu geben, sie kommen meist zum Einsatz, wenn diese Leute studieren wollen oder beim Ministerium anfangen.“ Damit holte er eine Schriftrolle heraus, warf sie Tom zu. „Dein Sohn hat mehr als zwölf OWL’s mit besten Noten im theoretischen Teil“, erklärte er, „Wie du schließen auch die Leute dort auf seine magischen Fähigkeiten, wobei ich behauptet habe, dass der Junge drei Jahre älter ist, als es der Fall ist. Er hat im Grunde seinen Schulabschluss, sobald er den praktischen Teil durch hat. Besser, als du selbst“, konnte er sich nicht verkneifen zuzufügen. Das brachte Tom dazu, stolz zu grinsen. Er wusste, bis heute war er einer der drei besten Schüler gewesen, die Hogwarts gehabt hatte und die Vorstellung, nur von seinem Sohn ausgebootet worden zu sein, machte ihn stolz. Sicher hätte Mirèe gestrahlt. Sie hatte immer gesagt, dass ihr Kind nur etwas Besonderes sein konnte, da sie zu Beltane empfangen hatte. „Das heißt dann wohl, dass er mit der Schule fertig ist, Alter hin oder her.“ Kurz zuckte die Ader an Severus‘ Stirn, doch der Tränkemeister nickte, beobachtete, wie sein Geliebter aufstand und zu ihm trat, ihn so effektiv gegen den Schreibtisch drückte. „Bis auf die Sachen, die er offensichtlich nicht kann, ja“, gab er zu. „Nun, Etikette kann ihm sicher Percy beibringen, mit Hilfe von Lucius und Draco, schwarze Magie, das wirst du machen – zusammen mit mir.“ Er packte den Tränkemeister, küsste den Jüngeren genüsslich. Doch weiter ließ er es vorerst nicht kommen. Nicht nur, dass im Moment dauernd Leute rein rannten, um die nächsten Tage vorzubereiten und mit ihm zu sprechen, er brauchte auch was, auf das er sich am Abend freuen konnte, nach dem Frust, seinen Sohn meist zurückzucken zu sehen. „Hrmpf“, knurrte Severus nur. Was bei Tom noch mehr Vergnügen auslöste. „Übrigens wirst du mich morgen begleiten, zusammen mit Lucius und den Lestranges. Ich würde wirklich auch gern Percy mitnehmen, aber dann müsste ich auch Neveo dabei haben und das ist mir dann doch zu gefährlich. Mein Vertrauen in einen Waffenstillstand geht nur so weit...“ Immerhin sollte sein Sohn keine Magie anwenden, war damit so gut wie schutzlos in seinem momentanen, körperlichen Zustand, der nur so langsam besser wurde. Zwar verschwanden langsam die ersten Narben dank den Cremes, die Percy jeden Tag zwei Mal auftrug, doch er war immer noch erschreckend dünn, näherte sich nur langsam einer Portion, die auch nur annähernd dem entsprach, was er schaffen sollte. Zudem würde noch der Stress kommen, ohne Vorbereitung irgendeiner Art der Öffentlichkeit erneut ausgesetzt zu werden, noch etwas, was Tom unbedingt vermeiden wollte. Sein Sohn an seiner Seite war eine Sache, aber nicht, wenn es dessen ohnehin instabile Gesundheit gefährdete. „Wo sollte ich wohl sonst sein?“, fragte Severus zynisch. „Irgendwer muss deinen Rücken decken. Du ziehst fast so viel Ärger an, wie dein Sohn. Nun, zumindest weiß ich, woher der das hat. Kein Wunder, dass er mir Magengeschwüre macht…“ Das brachte Tom erst recht zum Lachen. Er strich über die Wange seines Geliebten, wobei er feststellte, dass er schon wieder vergessen hatte, bekannt zu machen, dass er den Tränkemeister als seinen Gefährten sah. Nun, er würde das schon noch klar machen, auch seinem eigenen Sohn, davon mal abgesehen. „Immerhin machen wir endlich Fortschritte“, sprach er leise. „Wir kommen dem Ziel näher.“ „Die Betonung liegt auf näher“, erinnerte Severus den Anderen knapp, er trat schließlich zwischen dem Schreibtisch und Tom heraus, sah dann auf die Kärtchen, auf denen der Beste geschrieben hatte. „Deine Rede also.“ „Ja.“ „Soll ich…?“ „Bitte, tu dir keinen Zwang an“, antwortete Tom, gab dem Anderen seine Arbeit des gesamten Vormittags, setzte sich auf einen Sessel seiner Sitzecke. Kurz ging Severus die Notizen durch, er stellte fest, dass der Beste lang zu reden planen musste. „Du solltest deinen Sohn, seine Entführung durch die Potters und die Folter des Jungen erwähnen“, merkte er schließlich an. „Das ist der einzige Mord, den du hier nicht rechtfertigst. Aber es ist der Wichtigste. Du musst ihn erwähnen, ob es dir gefällt, oder nicht. Du musst nicht sagen, dass diese Irren das Kind ausgetauscht haben und sicher nicht, für wen sie ihn so lang gehalten haben, aber dass du ihn nach jahrelanger Gefangenschaft und Folter gefunden und befreit hast.“ „Ich… wollte eigentlich nicht… ich wollte nicht erwähnen, dass Neveo im Moment schwach ist, es würde ihm kaum gefallen und…“ „Diese Informationen würden die Öffentlichkeit nie erreichen!“, stöhnte Severus. „Das Wizgamont hat einen Eid geleistet, nicht zu sprechen und kein Fremder kann die heiligen Räume betreten! Die Informationen wären doch sicher! Was du dann der Zeitung sagst, ist was Anderes, aber du musst sagen, warum du so hinter den Potters her warst und so einen Hass darauf hattest, dass sie ein gesundes Kind hatten, wo sie deinen Sohn entführt haben, vor deinen Augen.“ Tom seufzte. Er hasste es, auch nur darüber zu sprechen. Mirèes Tod, der scheinbare Tod seines Sohnes, seine Rache, die auch vor dem Kind nicht Halt gemacht hatte. Doch er nickte. „Wenn sie fragen, werde ich es erzählen“, versprach er, hörte dann das Klopfzeichen von Percy. „Dein Sohn“, stellte Severus fest, deutete dann auf die Papiere. „Er weiß noch nichts von seinem Ergebnis.“ Tom grinste, bewegte seine Hand und deutete Severus, sich zu ihm in den anderen Sessel zu setzen, sah dann zur Tür, wo Percy eintrat, Neveo vor sich. „Lord“, nickte Percy, lächelte knapp und schubste seinen kleinen Gefährten sanft an, der brauchte immer noch einen Stups in die richtige Richtung, hatte Angst vor dem Vater, der ihm noch fremd war. „Neveo hat sich wieder ausgetobt“, grinste er, sah dann Severus. „Was sagen die Ergebnisse?“ „Sollte Riddle in der Praxis später dieselbe Begabung zeigen, wie in der Theorie, ist er mit der Schule fertig und kann bis auf die Fächer Gesellschaft, Politik und schwarze Magie tun, was er möchte. Studieren, was Anderes.“ Percy grinste, strich über Neveos Wange. „Was hab ich dir gesagt?“, fragte er stolz. „Ich hab dir gesagt, du bist gut!“ Unsicher sah Neveo zu dem Rotschopf, erleichtert, wohl doch nicht so schlecht gewesen zu sein. Zumindest in der Theorie. Im Praktischen lagen durchaus zum Teil seine Probleme, wenn er es nicht schaffte, Magie durch seinen Stab zu leiten, doch der Stab war ohnehin nicht da, er musste erst mal irgendwo einen Neuen auftreiben. „Na los“, ermutigte Percy den Jüngeren. Neveo atmete tief durch, trat zu seinem Vater, hielt ihm den Korb hin. Immerhin, er war durchaus stolz auf seine Petit Fours und seine Torten. Die hatten seinem angeblichen Onkel oft bei Geschäftsabschlüssen geholfen, das wusste er noch, sonst hätte er sie nicht dauernd machen müssen. Wie schon ein paar Mal hielt er dem Anderen den abgedeckten Korb hin, die Blicke von Snape dagegen sah er gar nicht. Tom lächelte, nahm den Korb und deckte ihn ab, grinste breit, als er sah, was da drin stand. Es waren immer andere Dinge, mit denen sein Sohn ankam, heut Petit Fours, eine kleine Torte, die viereckig und elegant verziert war, Teegebäck und Muffins, die Severus schon beim ersten Mal so zugesagt hatten. Doch dieses Mal bedankte er sich nicht nur einfach so, vorsichtig und langsam zog er den Jüngeren zu sich, lächelte Diesen an. „Danke, mein Kleiner“, sprach er schließlich nach einigen Sekunden, drückte seinen Sohn, das erste Mal, seit er ihn wiedergefunden hatte, an sich. „Ich bin stolz auf dich. Du bist ein toller Bäcker und du hast hervorragende Leistungen in deinem Test gebracht.“ Er wusste von Percy, dass Neveo Familie wollte, aber Angst vor ihm hatte und er wollte wissen, ob das hier dem Jüngeren endlich helfen würde, ihn nicht mehr so zu fürchten. Im ersten Moment wurde Neveo stocksteif, er hatte Angst, dass nun doch noch Schläge oder dumme Sachen kamen, wie entwürdigend es für einen dunklen Lord war, einen backenden Sohn zu haben oder sonst was, doch stattdessen wurde er gelobt! Nach einigen Sekunden ließ er sich sogar gegen den älteren Mann sacken, genoss die Wärme, die so ähnlich und doch anders war als bei Percy. Zufrieden betrachtete der Rotschopf seinen Gefährten, der sich endlich entspannte. Es war, wie er es sich gedacht hatte, manchmal musste Neveo zu seinem Glück gezwungen werden. Die Umarmung dauerte eine ganze Weile, bevor der Lord seinen Sohn wieder frei gab, ihm den Korb abnahm. Er lächelte, lehnte sich an die Wand, an der er immer noch stand. Nur ungern ließ Tom seinen Sohn gehen, doch er wusste, er durfte es auch nicht übertreiben und den Jüngeren so gnadenlos überfordern. Auf jeden Fall würde er nächstes Mal eher auf den Rat seines roten Generals hören, Neveo selbst in der dunklen Kunst und vielleicht auch etwas in Etikette unterrichten, auch, wenn Lucius dafür zweifellos besser geeignet sein dürfte. Er sah zu Percy, der noch mit einem gewissen, selbstzufriedenen Grinsen an der Tür lehnte. „Wollt ihr nicht hier was essen?“, fragte er. „Severus und ich wollten uns gerade was bringen lassen.“ Nicht zu vergessen, dass sein Geliebter dem Körbchen zu seinen Füßen gierige Blicke zuwarf. „Und zum Nachtisch gibt es Neveos Kunstwerke.“ „Sicher“, stimmte Percy zu, trat zu dem zweisitzigen Sofa, mehr war gar nicht mehr frei, er hielt Neveo seine Hand hin, der Jüngere kam sofort, kuschelte sich an ihn, mit leuchtendem Gesicht. Er war glücklich, lockerer. Nach dem Essen starrte Severus gierig auf das Körbchen mit dem Backwerk, das Tom nun auf den Tisch stellte. Er ließ sich von einer Hauselfe ein scharfes Messer bringen, nahm dann die viereckige Torte heraus und begann, sie in ordentliche Stücke zu schneiden, gab ihm sogar das erste Stück von der schokoladenüberzogenen,, duftenden Köstlichkeit, die mit Obst und einer Creme gefüllt war. Er nahm schnell eine Gabel, stach ein Stück ab, nicht willens, noch länger zu warten und kostete. Gerade, dass er sich beherrschen konnte, nicht laut aufzustöhnen. Das war verboten gut! Eine Torte, so köstlich und geschmacksintensiv, ohne fett zu schmecken, nicht nur zuckersüß, sondern voller Aromen. Da war die natürliche Säure einiger Früchte, der weiche Geschmack der Schokolade, der köstliche Boden, auf dem sich eindeutig Likör befand. Neveo selbst nahm nichts aus dem Korb, er war voll von dem Teller, der vor ihn gestellt worden war, es noch immer nicht wieder gewohnt, normal zu essen. Er lehnte sich an Percy, der sein Stück Torte mit sichtlicher Zufriedenheit aß und genoss es, sich nicht, wie vorher, um diese Zeit schon vollkommen erschöpft zu fühlen. Allerdings fragte er sich, was die Zwillinge wohl bei wem angestellt haben zu mussten, dass er ihnen so viel von seinen Sachen hatte schicken müssen. Zwei große Torten, Muffins, Gebäck und Petit Fours! Aber gut, er würde es noch erfahren, das wusste er. „Was macht ihr beide jetzt?“, fragte Tom schließlich seinen General, er schob sich dabei ein weiteres Stück der köstlichen Torte in den Mund und beobachtete gleichzeitig amüsiert, wie Severus sich ein zweites Stück nahm und es mit sichtlichem Genuss und geschlossenen Augen genoss. So sah selbst er seinen Geliebten selten. „Ich dachte, ich fange an, Neveo etwas über den Aufbau des Staates zu erklären und darüber, dass es bei uns mehr Jobs gibt, als Auror, Ladenbesitzer, Professor und Quiddichspieler.“ Denn das war es gewesen, was Percy schockiert hatte, als er die Antworten seines Kleinen über die Schulter mitgelesen hatte. Es war inzwischen etwa sieben Uhr abends und Fred hatte mit seiner Nervosität schon George aus dem Haus getrieben, der verkündet hatte, in einen Club gehen zu wollen, nachdem er die neue Theke aufgebaut, aufgestockt und die Sachen unter Stasiszauber gesetzt hatte, um sie so herrlich frisch zu halten, wie sie waren. Immerhin war heute kurz nach dem Mittagessen eine Unmenge an Backwaren angekommen. Schon nach der ersten Portion, die Percy ihnen hatte zukommen lassen, hatten sie überlegt das hier zu tun. Sie würden in ihrem Laden, dem sie einen weiteren Buchstaben hinzugefügt hatten, auch Neveos Backwaren verkaufen . Nun, sie würden es ab jetzt versuchen, so einfach war es. Sie hatten eine spezielle Theke dafür besorgt, Neveo gebeten, immer eine große Menge für sie herzustellen und nun stand sie da unten, deutlich sichtbar für Kunden das neue Zeichen, das sie ohnehin hierher lockte, schon allein, weil ihr ursprüngliches Geschäft immer erfolgreicher war. WWW-Produkte waren innerhalb von wenigen Tagen sehr gefragt gewesen, so sehr, dass Zonkos nichts mehr verkauft hatte. Sie hatten den Laden in Hörsamere mit aufgekauft, einige Angestellte eingestellt und am nächsten Hogsmaedewochenende würden sie eine eigene Filiale direkt bei Hogwarts haben, die den restlichen, verbliebenen Lehrern und deren Schülern, auch ihrem Bruder und ihrer Schwester, das Leben zur Hölle machen würde, wie sie hofften. Die Backwaren würden sie nur hier verkaufen. Neveo hatte sich nicht lumpen lassen, da unten warteten acht verschiedene Sorten Muffins, je etwa hundert Stück pro Sorte, zwei Torten, leckere Kuchen und kiloweise Teegebäck. Das Problem war nur, dass Greyback bald hier sein musste. Fred hatte mehr als ein Kilo bestes Rindfleisch gekauft, Steaks, die nur darauf warteten, in die Pfanne gelegt zu werden, doch er hatte keine Ahnung, wann der Mann nun auftauchen, ob er erscheinen würde, er hatte sich umgezogen, machte dauernd Pausen vor Spiegeln. Wie würde dieser Abend enden?! Er hatte Angst, doch er wusste nicht, was er mehr fürchtete, dass der Werwolf, der ihn so erregte, nicht auftauchte, oder dass er gleich erscheinen würde. Es machte ihn fertig! Dauernd rieb Fred über den Biss, der laut seines Bruders sehr deutlich zu sehen sein musste. Und dann hörte er das Klingeln, zuckte richtig heftig zusammen und schickte eine Hauselfe, um zu öffnen, während er in die Küche rannte, die Pfanne auf den Herd stellte und schnell zwei große und ein kleineres Steak in die sich magisch erhitzende Unterlage über dem Feuer zu legen. Er war kein so guter Koch wie Neveo, aber es reichte, um nicht zu verhungern. Ohne die Hauselfe zu beachten, trat Fenrir durch den Hintereingang ein, legte den Kopf schief und schnupperte. Ahhh, Fleisch! Sehr gut, er hatte höllischen Kohldampf! Erst richtig gut essen, dann seinen Gefährten wirklich glücklich machen, anschließend schlafen, danach ein klärendes Gespräch und er würde immer noch pünktlich beim Wizgamont sein, um seinen Lord zu schützen. Er war nur froh, dass der Junge noch nicht mitgehen würde. Denn dann würde es zweifellos richtig stressig werden. Dieses ganze geplante Unterfangen war so schon risikoreich genug, in seinen Augen. Dumme Zauberer! Aber jetzt hatte er was Anderes zu Tun! Er folgte dem Geruch nach Fleisch, kam gerade in dem Moment hoch, als auf einen Teller zwei riesige Steaks gelegt wurden, eine Portion, die mit ein, zwei Beilagen seinen ersten Hunger stillen würde. Und das Beste – sein Zwilling hatte das ganze selbst gemacht, statt es einer Hauselfe zu überlassen. So ein leckerer Gefährte! Sein Rotkäppchen! Er wartete, bis der Jüngere beide Teller abgestellt und ein weiteres Steak in die Pfanne gelegt hatte, bevor er den Jüngeren packte und hart küsste. Fred ließ zu, dass der Größere ihn schließlich auf einen Stuhl drückte und sich selbst setzte. Greyback nahm sogar Messer und Gabel, auch etwas, das er ja angeblich gar nicht kannte, um sich das erste Stück von seinem Fleisch zu schneiden und es sich mit dem vor ihm stehenden Kartoffelsalat in den Mund zu schieben. Er konnte, wie schon am Vormittag, gar nicht aufhören, den Mann zu beobachten und erst, als der ihn auf das dritte und vierte Steak in der Pfanne aufmerksam machte, das er davor retten musste, zu durch zu braten, bevor er auch diese beiden Stücke Fleisch vor den Werwolf stellte, begann er, sein eigenes Stück Fleisch zu essen. Oh, Fenrir merkte das durchaus, doch erst mal hatte er richtig Hunger! Er verschlang die ersten beiden Steaks im Eiltempo, bevor er bei Nummer drei und vier das Tempo langsamer wurde, bis er schließlich satt und zufrieden war, er blickte zu Fred, der seinen Teller auch geleert hatte, dem Blick nach wohl schon seit einer Weile, ihn mit großen Augen anstarrte. Er grinste: „Wer verbrennen mehr und schneller, dafür heilen wir auch besser“, erklärte er nur. „Darum der Hunger. Und ich hab zu Mittag mal wieder nichts bekommen.“ Damit stand er auf, streckte dem Jüngeren die Hand hin. Der nahm sie nach einem sehr kurzen Zögern. Fred ließ zu, dass der Werwolf ihn zu sich zog, ihn nun ausführlich küsste, langsamer, als am Vormittag, tiefer. Er schmeckte das Fleisch, das der gerade gegessen hatte – und das, was der pure Werwolf sein musste. Es war, wie schon vorher, er war vollkommen machtlos gegen den Anderen, der all seine Gedanken in Glibber zu verwandeln vermochte, so, dass ihm die Knie weich wurden und er nichts tun konnte, als den anderen die Führung behalten zu lassen. Er wusste auch so, was jetzt geschehen würde und Merlin, er wollte es gar nicht ändern! Sein letzter Sex, bei dem er auch noch den aktiven Part hatte übernehmen müssen, war mehr als ein Jahr her und alles Andere als erinnerungswürdig gewesen! „Dein Zimmer“, verlangte Fenrir mit tiefer Stimme zu wissen. Er hatte keine Lust, dass der andere Zwilling, wenn sie gerade bei der Sache waren, rein stürmen würde. Nicht, dass ihn das aufgehalten hatte, aber er wusste, auch Wer, die erst im Erwachsenenalter gebissen wurden, hatten diese typischen Menschenhemmungen was bestimmte Dinge anging. „Letzte… Tür links den… Gang runter“, keuchte Fred, der schon wieder extrem.. nun, geil war. Er wusste, er würde dem Mann, gefährlich, wie er sein mochte, alles geben, für ihn war der Andere pure Versuchung, voller Muskeln, einen guten Kopf größer, doppelt so breit wie er selbst locker und auch, wenn er nicht zu den kleinen und Schwachen gehörte, locker in der Lage, ihn, wie jetzt, einfach über die Schulter zu schmeißen, als würde er nichts wiegen und ihn dahin zu schleppen, wo der Ältere ihn haben wollte. Fenrir grinste, packte den Anderen, warf ihn sich über die Schulter, trabte, eine Hand immer auf dem knackigen Hintern, und ließ ihn dann in das breite Bett fallen, das zum Glück ziemlich massiv wirkte, denn er war nun mal kein Leichtgewicht. Oh, das würde eine herrliche, erholsame Nacht werden….! 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