The Darkness Inside Me von robin-chan ================================================================================ Kapitel 7: Giorno feriale. -------------------------- Alltag 18. Februar 2012   „Deine Pünktlichkeit ist unfehlbar. Zählst du gar die Sekunden?“, stellte Law nüchtern fest, streifte den Kittel von seinen Schultern und gab der Türe einen Schups mit dem Fuß. Seit ihre geschäftliche Beziehung bestand, wahrte sein Partner die Termine mit sorgfältiger Genauigkeit. Weder eine Minute zu früh, noch eine zu spät. Das Uhrwerk war verblüffend. Der Besucher stand am Fenster, streifte wachsam die Umgebung ab, keine Regung zierte sein Gesicht. „Die Unterlagen?“, fragte er wortkarg, überging die Bemerkung. Smalltalk stand ihm nicht, nicht solange die Arbeit nicht abgeschlossen war. Law grinste, trat an den Schreibtisch und öffnete die Schulblade, ließ sich in seinen Sessel fallen. „Ein kranker Plan, muss ich schon sagen, aber was erwarte ich auch anderes von dir, oder Lucci?“ Selten brachte Law seine Gedanken ein, immerhin gingen ihn die Einzelheiten nichts an, er fungierte lediglich als Lieferant, aber erhaschte er makabre Details, so verkniff er nie einen Kommentar. Desinteressiert über die Meinung des anderen, entnahm Lucci die Akte, blätterte durch die Seiten, suchte nach etwaigen Fehlern, die korrigiert werden mussten, doch fand er nichts. Wie üblich, doch Sicherheit ging vor. Ein Grund, warum er die Geschäftsbeziehung aufrecht erhielt, Law profitierte durch ein stattliches Nebeneinkommen, das ihn ruhig hielt und dafür sorgte, dass dieser sehr präzise arbeitete. Zufrieden nickte der Mann, ließ die Unterlagen in seiner Tasche gleiten. „Der Zeitplan verläuft reibungslos?“ „Habe ich dich jemals enttäuscht?“, war die Gegenfrage, die Lucci still hielt und als Antwort genügte. Der Zufall hatte die Männer vor Jahren zusammengebracht und seither galt Law als bereichernde Quelle. Distanziert, schweigsam und professionell, Eigenschaften die Lucci hoch anrechnete. Stümper lebten in seiner Nähe nicht lange und Law wusste Bescheid. Wieder formten Luccis Lippen ein Lächeln und wie jedes Mal erreichte dies nie seine Augen. Manchmal war Law kurz davor nachzuhaken, zu fragen, was ihm eine Freude bereitete, aber eine Vermutung hielt ihn zurück, denn bei diesem Mann glaubte er an nur eine Antwort und die mochte er lieber gar nicht erst hören. „Wie lange bist du in der Stadt?“ „Morgen gegen Mittag.“ Schwungvoll stand Law auf, kramte seinen Autoschlüssel hervor, schritt schließlich auf den Kleiderständer zu und nahm seinen Mantel. „Genug Zeit für einen Drink. Stoßen wir auf ein weiteres abgeschlossenes Geschäft an.“   × ×   Unruhig tippte Nami auf die Lehne, streifte immer wieder die Umgebung ab. Hier verbrachte sie ungern ihre Zeit, obwohl das Ambiente äußerst angenehmen gehalten war. Ein kleines, aber feines Lokal. Der Grund für ihre Abneigung entstand auch erst vor geraumer Zeit: Law. Er zog den Ort vor, kam öfter mit seinen Kollegen her und seitdem mied Nami normalerweise den Abstecher. Dieses Mal allerdings beharrte ihre Freundin, Rebecca, darauf, die Namis Ablehnung überhaupt nicht nachvollzog. Sie gehörte jenen Frauen an, die Laws Charme sofort verfielen. Nur eine Person in ihrem Freundeskreis schien den Mann zu durchschauen, Lola, aber hatte diese am heutigen Abend keine Zeit und so ergab sich Nami, hoffte auf keine unschöne Überraschung. „Ich dachte mir schon, dass das Angebot eine Überlegung wert ist, aber annehmen…, überraschend“, hörte sie Rebecca, die ihr Weinglas in der Hand schwenkte, betrachtete die rote Flüssigkeit. Oft sprachen sie über diverse Möglichkeiten, Vorhaben und Träume. Rebecca selbst hegte den Wunsch irgendwann in ein anderes Land zu ziehen, doch nicht so plötzlich. Solche Entscheidungen traf sie nie ohne langes Bedenken, denn Schritte dieser Art gehörten mehrmals überdacht. Längere Zeit in einer fremden Stadt, zwar wusste sie von Vivi, aber dennoch fern der Familie und den eigentlichen Freunden, das war für sie derzeit unvorstellbar. „Und deine Familie ist einverstanden?“ Augenblicklich hob Nami den Kopf, sah die anderen einen Moment lang schweigend an, dachte an die geführte Unterhaltung, den gemischten Reaktionen. „Bellemere und Nojiko sind gespaltener Meinung. Liegt jedoch mehr an den Differenzen der letzten Zeit, stehen aber dahingehend hinter meinem Traum. Er überrascht mich hingegen. Hätte mir eine dämpfende Antwort erwartet, stattdessen ist er stolz auf meine Entscheidung, mir meine Zukunft selbst aufbauen zu wollen.“ Nami schnalzte mit der Zunge, seinen Namen hörte man selten aus ihrem Mund. Die Bezeichnung Vater noch seltener. Dafür war die Beziehung zu zerrissen, demoliert. Manchmal wünschte sie sich Genzo hätte sie damals adoptiert, er war mehr eine Vaterfigur als ihr offizieller Ziehvater je könnte. So unfair der Gedanke gegenüber Bellemere auch war. „Sei froh, die Reaktionen hätten anders ausfallen können.“ Wie bei einem gewissen Thema, schoss es Nami durch den Kopf, aber die Worte behielt sie für sich. Oft genug hatte sie darüber schon gesprochen und solange kein Grund bestand, holte sie dieses nicht hervor, weder vor ihren Freunden noch ihrer Familie. Mit ihrer Entscheidung hatte sie eine Basis geschaffen, die vom eigentlichen Problem ablenkte, das die Familie in Lager spaltete, und damit gab sich Nami zufrieden. „Dennoch, mich wundert es nicht, habe ich anschließend ein paar Spione um mich“, gefolgt von einem Lachen, aber lagen Bedenken dahinter, denn möglich war bei ihm alles. Der Ruf sollte gewahrt werden. Rebecca schüttelte den Kopf. „Spinnerin“, griente die junge Frau und stellte das Glas ab, setzte einen ernsteren Ausdruck auf. „Ich hoffe, du vergisst nicht auf deine Freunde, wenn du dort bist.“ Rebecca kannte sie seit ihrer Kindheit, durch die Bekanntschaft der Familien. Im späteren Verlauf besuchten sie dieselben Schulen. „Wie könnte ich. Schließlich brauche ich jemanden, der mich deckt.“ Die Angesprochene rollte mit den Augen, aber die Aussage hatte einen hohen Gehalt an Wahrheit. Sie hielt oft genug dicht und half bei allem. Die gute Laune, die sich in Nami ausgebreitet hatte, verblich rasch, denn ihr Blick streifte den Eingangsbereich. Law war eingetreten. Ihre Miene wurde eisiger während er nicht anders konnte und ein breites Grinsen aufsetzte. Doch staunte sie über seine Begleitung, ausgerechnet der Mann, der ihr gestern den Schal aufgehoben hatte. Rebecca stieß ein lautes Seufzen aus, den Ausdruck kannte sie, diesen schenkte sie nur einer Person. „Ich verstehe dich nicht“, murmelte sie. „Ich weiß, weil du auf ihn abfährst und dich von seinem gespielten Charme einlullen lässt.“ „Welch glücklicher Zufall.“   × ×   „Sag ab“, seufzte Zorro, trocknete nebenbei Gläser ab. Vivi war auf einen kurzen Sprung vorbei gekommen, schlürfte eine geraume Zeit schon lustlos an ihrem Mineralwasser. Heute Abend hatte sie sich mit ihrem anderen Freundeskreis verabredet oder besser gesagt, sie ging der Einladung nach, da sie sich die gesamte Woche über gedrückt hatte, jedenfalls sofern es möglich war. Corsa, Kaya und der Rest der mit von der Partie war, waren an sich keine unguten Menschen, aber die Atmosphäre war spürbar anders. „Lysop holt mich in einer halben Stunde, ich gehe einfach früher und wer weiß, vielleicht wird es unterhaltsam.“ Unwillkürlich glitt ihr Blick durch die Bar. Die sonstige Runde blieb fern, Sanji arbeitete, Ruffy holte Zeit mit seinem Bruder nach, der sich mal wieder in der Stadt blicken ließ, Bonney traf sie vorhin, doch wirkte diese gehetzt und wollte schleunigst nach Hause. Eine Eigenschaft die sie immer wieder an den Tag legte. Niemand kannte den genauen Grund. Über den Teil ihrer Vergangenheit sprach sie nie, aber immer wieder bereitete Vivi eben das Sorgen. Das passte nicht zu ihrem sonstigen Gemüt. „Dann mach ein fröhlicheres Gesicht, ist ja kaum auszuhalten.“ Wochenende und allmählich füllte sich die Bar. Die Üblichen, die Zorro allesamt kannte. Selten tauchten neue Gesichter auf, hie und da Touristen, die sich einen Tipp geben ließen, aber das war es dann schon. Eine Tatsache, die die Arbeit äußerst angenehm gestaltete. Leise brummte Vivi, warf ihm einen mürrischen Blick zu. „Pass du lieber auf. Perona ist unberechenbar, sie ist schneller hier als dir lieb ist.“ Zorro verzog keine Miene, winkte bloß ab und warf das Tuch über die Schulter. Solange er arbeitete, störte ihn ihre Anwesenheit weniger, er hatte zu tun und hinter dem Tresen war er in Sicherheit. Machte sie Unruhe konnte er sie durchaus rausschmeißen, etwas das er gerne tun würde, aber sie war nicht dumm. Während seiner Arbeitszeit tat sie nichts, das ihr Ärger einbrachte. Mit verschränkten Armen lehnte er gegen die Holzplatte, behielt Vivi weiterhin im Auge, solange bis ihm ein bekanntes Lachen zu Ohren kam. Langsam drehte er den Kopf Richtung Eingang und seine Mundwinkel zuckten. Wie gesagt, Wochenende und die üblichen Verdächtigen. „Hab dich schon vermisst“, begrüßte er grinsend. Franky lachte erneut und hielt am Tresen, während seine Freunde weitergingen. „Was machst du dann nächstes Wochenende? Da musst du leider ohne mich auskommen.“ „Urlaub?“, fragte Zorro nach, bereitete die erste Runde vor, wusste er sowieso was sie alle tranken. „Ein kleiner Tapetenwechsel schadet nicht“, fing er an, leider sah die Wahrheit ein wenig anders aus, „würde dir auch gut tun.“ Er wusste über Zorros Arbeitsleben Bescheid und Franky fragte sich durchaus, wie der andere stets frisch und munter aussah. Zorro lachte bloß, gab die vier Gläser auf ein Tablett und stellte es vor dem Mann ab. „Liegt am Alter, ich halt noch einiges aus. An dir nagen die Jährchen halt schon.“ Franky zwinkerte und marschierte schließlich zu seinen Freunden. „Der ist wirklich viel unterwegs. Wenn er ein paar Tage nicht auftaucht, weißt du, er ist wieder fort“, meinte er an Vivi gewandt, die die gesamte Zeit über geschwiegen, den Kopf geneigt und Nico Robin beobachtet hatte. Zorro hob die Braue, folgte ihrem Winkel. „Ich hab Nami gesagt, sie solle erst morgen fliegen“, säuselte er und beide sahen sich an. „Sie hat dir davon erzählt?“ „So in der Art.“ Wieder suchten ihre Augen die Frau. „Wir sollten aufhören. Kann schnell verrückt wirken und ich hab Angst Blondi denkt am Ende ich habe sie angesehen.“ Und doch behielten sie die Richtung bei. „Ich find ’s merkwürdig. Nach all den Erzählungen ist sie eigentlich kein Mensch, der sich ernsthaft mit Fremden auseinandersetzt. Im Gegenteil, sie wirkt freundlich, aber das Gefühl besteht, dass sie die halben Gespräche kaum interessieren.“ „Soll vorkommen. Ich halte nicht viel von Gerüchten, aber ich erlebe ja selbst, wie sie die Leute abspeist. Anscheinend hat Nami etwas an sich?“ Vivi zuckte mit den Schultern, erfahren würden sie es wohl nie. Endgültig wandte sie den Blick ab, sah auf ihre Armbanduhr. „Muss los.“   × ×   Wie vermutet blieb Law, hatte sich provokant mit seinem Begleiter hingesetzt. Ein kurzer Moment, wie er formulierte, doch mittlerweile sah die Sache anders aus. Die Getränke waren geordert, bereits zur Hälfte geleert und so schnell verschwand er wohl nicht. Rebecca zeigte förmlich ihr Interesse, plauderte mit dem Chirurgen, der sich abermals von seiner besten Seite präsentierte. „Sie mögen ihn nicht besonderes“, stellte Lucci fest, sprach mit gesenkter Stimme und war leicht näher gebeugt. Law hatte überrascht gewirkt, als die beiden meinten, sie hätten sich bereits am Flughafen getroffen. Nun wusste sie seinen Namen, er schien entspannter, aber dennoch blieb dieses unangenehme Gefühl in der Luft. „Wir liegen nicht auf derselben Wellenlänge“, erwiderte Nami wahrheitsgetreu, wenngleich in ihrem Kopf eine andere Erklärung herrschte, die sie jedoch zurückhielt. „Egal, Geschmäcker sind verschieden. Sie sind mit Sicherheit kein Arzt und gewiss nicht von hier. Auffrischung einer alten Freundschaft?“ Eine Neugierde blitzte in ihren Augen auf, die Lucci mit einem rauen Lachen kommentierte. Wenn sie schon hier saßen, dann konnte sie sich wenigstens ein Bild über den Unbekannten machen, erahnen woher seine Ausstrahlung kam. „Gott bewahre, wenn ich Menschenleben retten müsste. Ich habe wahrhaft kein Händchen dafür und würde noch jemanden töten. Diesen Beruf überlasse ich lieber unserem Freund. Und ja, ich besuche ihn sofern ich in der Nähe bin. Freundschaften müssen gepflegt werden.“ Erneut das Lächeln. Warum sagten seine Augen anderes? Und als ob das nicht ausreichte, so überkam Nami eine Gänsehaut, als er vom Töten sprach. Der Mann ließ sie mehr Unwohlsein verspüren als Law es jemals konnte und er war in ihren Augen schon ein Widerling durch und durch, aber eben nur das. „Ich bin Schatzjäger, Tote und ihre wertvollen Hinterlassenschaften sind mein Spezialgebiet“, fügte er an, erkannte wie Nami darüber nachdachte, in welche Berufssparte er passte. Sie kniff die Augen zusammen. „Schießen Sie sich für Schätze auch durch die Weltgeschichte? Wie in Spielen und Filmen dargestellt?“ Mit einer Waffe konnte sie sich Lucci erschreckend gut vorstellen. Eine mögliche Erklärung, warum er die Wirkung erzielte. „So überspitzt würde ich meinen Beruf nicht erklären, aber ja, ich bin bewaffnet. In abgelegenen Gebieten, wo jederzeit eine Bedrohung lauert, ist oberste Vorsicht geboten“, gab er zu bedenken, sprach jedoch als war es das Normalste der Welt. Gut, Nami kannte niemanden, der wirklich beruflich mit Waffen hantierte. Eher solche, die zum Vergnügen auf Jagd gingen oder hie und da an einem Schießstand Halt machten. In ihren Augen ein gewaltiger Unterschied. Eine Frage lag ihr auf der Zunge, aber kam diese nicht über ihre Lippen. Vermutlich weil sie keine Antwort brauchte, sie sah ihm an, das er durchaus Menschen erschossen hatte. Also lächelte sie lediglich, nahm das Glas zur Hand und trank einen Schluck. Ein Chirurg und ein Schatzjäger, eine interessante Kombination und mittlerweile glaubte Nami den Grund für ihr Aufeinandertreffen zu kennen. „Genug von mir, darf ich in Erfahrung bringen, woher die Abneigung stammt? Frauen umgarnen ihn normalerweise.“ Deutlich hörte Lucci ein Brummen, das Glas wurde abgestellt und Namis Augen suchten den Chirurgen. „Gott sei Dank sind Geschmäcker verschieden. Er ist ein Mann in dessen Wortschatz „Nein“ keine Bedeutung findet. Von mir aus kann er Frauen haben, so viele er möchte und sich an seinen Beutezügen ergötzen, aber mich darf er getrost aus dem Spiel lassen. Wahrscheinlich ist das der Grund, warum er einen Narren an mir gefressen hat und er hört wohl erst auf, sobald er sein Ziel erreicht hat. Diesen Gefallen wird er jedoch nie erhalten.“   × ×   „Dieselbe Order?“, fragte Zorro, der nebenbei bereits die ersten Gläser von der Anhöhe nahm, einen Blick über die Schulter warf. Ein charmantes Lächeln folgte, das als Antwort genügte. Wissend unter Beobachtung zu stehen, hantierte er gelassen, ignorierte die wachsamen Augen, so gut es ihm möglich war. Wundern brauchte ihn nichts, denn sogar nachdem Vivi die Bar verlassen hatte, hatte er hie und da hinüber geschaut, die Runde oder besser gesagt, die eine Frau angesehen, über die Erzählungen nachgedacht. So etwas blieb selten unbemerkt. „Möchtest du darüber reden?“ Ertappt hielt Zorro inne. Sie sprach ihn tatsächlich an. Gehofft hatte Zorro anderes. Resignierend ließ er die Schultern hängen. Die Flasche wurde abgestellt, die Gläser auf einem Tablett verteilt und dieses über die Theke geschoben. Robin wirkte amüsiert, hatte das Kinn an der Hand abgestützt. Obwohl der georderte Nachschub bereit vor ihr stand, machte sie keine Anstalt den Tresen zu verlassen. Wie antwortete er? Sollte er überhaupt ein Wort sagen? „Worüber denn?“, entschied er dem unangenehmen Gespräch auszuweichen. Nicht oft stellte er sich dumm, jedenfalls probierte er das. Seine Haltung, sein schiefes Grinsen, überzeugend sah anders aus. „So schlimm, dass ich eure Freundin begleitet habe?“ Lügen zwar zwecklos, sie wusste worauf die Blicke anspielten. Aufgebend, seufzte Zorro, beugte sich vor. „Sage wir, überraschend trifft ’s eher.“ Robin blieb stumm, wartete auf eine Erklärung seitens des Barkeepers. „Komm, du lässt hier jeden abblitzen. Sowohl Frauen als Männer. Wir palavern zwischendurch ein wenig, aber sonst? Du unterhaltest dich nur mit deinen Freunden. Außerdem… du kennst die Leute,…, sie reden.“ Aufmerksam beobachtete er jede Reaktion, die die Archäologin nach außen hin zeigte. Nicht gerade viel, das ihm Aufschluss gab. „Verstehe.“ Die Worte kamen ihr äußerst bekannt vor. Um die Gerüchte der Leute jedoch, da kümmerte sie sich nicht darum. Das war sie gewohnt und mehr oder weniger perlten sie an ihr ab. „Weißt du, ich verschwende meine Zeit ungern für Konversationen, die sich schnell als Langweilig entpuppen. Die Leute, die hier ab und an verkehren und mich ansprechen, die strahlen das förmlich aus, aber, wie du erkannt hast, kann ich anders.“ „Nami ist auch ein interessanter Mensch, habe ich selbst festgestellt.“ „Sie ist abgereist?“, fragte sie sogleich, ohne auf die vorangegangen Bemerkung näher einzugehen. „Gestern, ja.“ Robin nickte bedächtig, nahm schließlich das Tablett und wollte bereits gehen als Zorro nochmals das Wort erhob. „Ab Juli ist sie wieder hier, bleibt ein paar Monate.“ „Hat die Stadt so an sich.“ Einen Augenblick fanden sich ihre Augen. Vollkommen überzeugt davon, dass das bloß ein seichtes Gespräch gegen die Langeweile war, war Zorro nicht und so suchte er nach der passenden Erklärung. Als ob Robin seine Gedanken las, schüttelte sie den Kopf, wandte sich endgültig von ihm ab. „Möchtest du ihre Nummer?“ „Du überspannst den Bogen, mein Lieber.“   × ×   Die beiden Männer blieben alleine zurück. Nachdem Law sich endgültig an Nami gewandt hatte und ihr regelrecht auf die Pelle rückte, hatte diese, zum Leidwesen ihrer Begleitung, den Abend für beendet erklärt. Lucci musterte seinen Partner, der schweigend an seinem Drink nippte und Luftlöcher starrte. „Die Kleine beweist Geschmack“, holte er den Chirurgen aus den Gedanken, der sogleich die Stirn in Falten legte. Die Aussage bezog sich auf vielerlei und Law war sich nicht sicher, auf welche Bedeutung der andere anspielte. „Sie widersteht deinen Spielchen“, klärte Lucci auf, ein spöttisches Grinsen umspielte seine Lippen. Automatisch verhärtete sich Laws Miene, sein Kopf fiel in den Nacken. „Du kennst mich, ich liebe die Herausforderung“, war alles das dem Chirurgen einfiel. Die Wahrheit, aber normalerweise fand er schwierige Aufgaben bloß innerhalb des OPs vor und bei Frauen hatte er leichtes Spiel. Abfuhren kannte er nicht und umso mehr er auf Granit biss umso weniger konnte er nachgeben. „Entweder möchtest du die Abweisung nicht akzeptieren oder aber…“, brach Lucci ab, lachte rau und wartete bis Law ihn ansah, „du hast versagt und die Kontrolle über dein Herz verloren.“   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)