Regenbogen   von -Pride-
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                             Kapitel 1: Regenbogen
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Es regnet, doch die Sonne schien. Es war kühl und dennoch warm. Es war finster
und doch noch hell. Die Wolken waren grau, aber auch weiss. Am Horizont
schimmerten Farben. Sie wurden stärker, immer mehr. Sie schienen so hell und
freundlich in ihren verschiedenen Farben. Die Kinderaugen blitzten, als sie die
Farben sahen.

Es war ein Regenbogen.

Der kleine Junge rannte über das Feld. Sein Ziel war einer, in rot gekleidetem
Mann. Bei diesem angekommen, zeigte er auf den Regenbogen. „Aniki!! Aniki!!
Was ist das da?“, fragte er mit seiner aufgeregten Stimme. Der junge Mann
lachte leicht und sah zum Regenbogen. „Das da?“, meinte er und sah weiter zu
den bunten Farben. „Ja, was ist das? Ich habe so was noch nie gesehen.“,
sagte der kleine Junge. Er war ganz aufgeregt. „Nun, das nennt man
Regenbogen.“, sagte der Chinese lächelnd.

„Regenbogen?“ – „Ja, wenn die Sonne auf den Regen trifft, malen sie
gemeinsam den Regenbogen.“, erklärte er dem Kleinen. „Und warum tun sie
das?“, fragte der kleine Japaner neugierig. „Um den Menschen zu zeigen, dass
sie zufrieden mit ihnen sind.“, sagte er lächelnd. „Aniki, ich habe vorher
noch nie einen Regenbogen gesehen. Heisst das nun, dass die Götter unzufrieden
mit mir waren?“, fragte er verunsichert und sah seinen Aniki lange an.

„Ah nein. Ich habe als Kind auch lange keinen Regenbogen gesehen. Weißt du,
die Götter zeigen uns solche Dinge erst, wenn wir sie auch verstehen
können.“, fuhr er beruhigend fort. Der kleine Junge nickte erleichtert und
schaute den Regenbogen lange nachdenklich an. Schliesslich kam ihm noch mal eine
Frage in den Sinn.

„Aniki?“ – „Hm?“, kurz schwieg der Junge. „Sag, hat der Regenbogen
noch andere Bedeutungen?“, fragte er ruhig. „Ja, er hat ganz viele
Bedeutungen. Aber persönlich finde ich jene Bedeutung, die sich ältere
Menschen erzählen, schön.“, meinte er grinsend. „Und die wäre?“, fragte
der schwarzhaarige Junge gespannt nach.

„Die älteren Menschen sagen, der Regenbogen bringe Glück für die Zukunft
der Familien.“

……

- 1914 hatten die Japaner kurz nach ihrem Eintritt in den ersten Weltkrieg die
deutsche Kolonie Kiautschou/Tsingtau an Chinas Küste eingenommen.

- Japan eroberte 1931 die Mandschurei und errichtete dort 1932 den
Marionettenstaat Mandschukuo mit Pu Yi als Kaiser. 1937 setzten die Japaner die
Eroberungen fort und es kam zum zweiten sino-japanischen Krieg. Die Japaner
setzten am 30. März 1940 Wang Jingwei († 1944) als Regierungschef der von den
Japanern kontrollierten neuorganisierten Republik China in Nanjing ein. Der
Krieg endete erst 1945 mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

- Der im Kampf gegen Japan ruhende Konflikt zwischen Kommunisten und
Nationalisten flammte danach erneut auf. 1949 besiegten die Mannschaften Mao
Zedongs endgültig die Kuomintang unter Chiang Kai-shek. Die Nationalisten
flohen auf das erst kürzlich von Japan zurückgewonnene Taiwan, wo die Republik
China bis heute fortbesteht. Auf dem Festland wurde die Volksrepublik China
gegründet.

- Fin -

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