Ziras unerzählte Geschichte von HellmotherEva ================================================================================ Kapitel 5: Erwachsensein ------------------------ Seit dem Vorfall mit dem Leoparden war inzwischen eine gefühlte Ewigkeit vergangen… oder zumindest einige Wochen. Zira wuchs jedoch allmählich und Ratten waren längst nicht mehr die größte Beute die sie erlegen konnte. Im Gegenteil, sie langweilten sie. Gut, sie hatte mal fast diesen Geier erwischt, aber da fehlten auch ein paar Zentimeter. Doch seit dem Zusammentreffen mit dem Leoparden ließ Chica nicht mehr zu, dass sie große Ausflüge unternahm und erst recht nicht allein. Zira war erst Jerk und inzwischen auch ihr fast schon über den Kopf gewachsen und ein zweites Mal konnte der Windhund sie mit diesem Gewicht nicht packen und mitnehmen. Alles hieran nervte Zira, um es mal milde auszudrücken, aber gleichzeitig wagte sie es noch nicht wirklich sich gegen irgendwen aufzulehnen. Sie vertraute Chica zu sehr um sich zu widersetzen und wagte es gleichzeitig auch nicht ihre Chancen auf Freiheit zu verspielen. Ihr war absolut klar, dass sie noch nicht gut genug jagen konnte um allein zu überleben und auch wusste sie, dass sie sich zu benehmen hatte um frei zu kommen. Selbst wenn sie über alle Berge wäre, woher wollte sie wissen, ob und wer ein halbwüchsiges Löwenjunge aufnehmen wollte? Linda gab ihr ja Futter und das war komfortabel, aber es konnte und durfte so nicht für immer weiter gehen. Doch heute lag etwas in der Luft, Zira spürte es schon beim Aufstehen. Es gab kein Futter und Linda ließ sich bereits vor Sonnenaufgang blicken. Sie verfrachtete Zira unter angestrengtem Stöhnen in den Kofferraum ihres Autos, nahm die Hunde hinzu und dann fuhren sie ein ganzes Stück durch die nächtliche Savanne. Ziras Erinnerung an ihre erste Fahrt war verschwommen und von der Trauer über den Verlust ihrer Familie überdeckt, aber auf jeden Fall wurde ihr schlecht davon. Erst als das Gefährt zum Stehen kam und die Tür geöffnet wurde, kam ihnen mit der kühlen Morgenluft auch der unverwechselbare Geruch von Gazellen entgegen. „So Chica…“ Linda ließ die Hunde zuerst heraus und öffnete dann auch Zira die Tür. „Zeig uns mal allen was du kannst.“ Tz, nicht als ob die sie verstehen würden… Zira sah misstrauisch zu ihnen. Chica konnte nicht jagen… zumindest hatte sie das noch nie gesehen. Aber gut, sie wollte ja nicht voreingenommen sein. Vielleicht würde das hier ja noch ganz spannend werden. Auf Lindas Befehl hin lief Chica etwas geduckter durch das hohe Savannengras und kam der dösenden Herde immer näher. Es wäre gelogen zu sagen, dass sie sich anschlich, aber der Wind stand günstig und das Gras reichte ihr fast bis über den Kopf. Die Morgendämmerung hob die Gazellen ein wenig gegen die aufgehende Sonne ab und Chica konnte nun zumindest ein wenig erkennen, wo welches Tier stand. Sie brauchte nur kurz um sich für ein Opfer zu entscheiden und wusste, dass das hier nicht allzu lange dauern würde. Es war ein altes, gebrechlich wirkendes Tier, das am Rand der Herde stand und einige Grashalme fraß. Chica schoss aus dem Stand aus dem hohen Gras heraus und hatte innerhalb weniger Sekunden auf eine Geschwindigkeit beschleunigt, mit der sie mit den Gazellen mit Leichtigkeit mithalten konnte. Die Herde brach sofort in Panik zu allen Seiten aus und flüchtete sich ins höhere Gras. Sogar die alte Gazelle war noch überraschend schnell und Zira war ernsthaft erstaunt darüber. Doch das schwächelnde Tier wurde von Chica langsam aber sicher ins Abseits gedrängt, trotz einiger Versuche wieder an Abstand zu dem Windhund zu gewinnen. Diese hetzte sie unerbittlich weiter und schnappte ein paar Mal nach den Beinen der Gazelle je näher sie ihr kam. Und dann wurde sie plötzlich langsamer. Chica preschte noch einige Zentimeter vor und schließlich bohrten sich ihre Zähne tief in den Oberschenkel der Gazelle. Sie gab keinen Schmerzenslaut von sich als sie von Chicas Körpergewicht zu Boden gerissen wurde und außer dem Geräusch von aufgewühltem Boden hörte man nichts. Zira stellte neugierig die Ohren auf und versuchte irgendwas zwischen dem hohen Gras zu erkennen, doch außer den ausschlagenden Beinen der Gazelle konnte sie für einen Moment nichts erkennen. Doch als der Staub sich lichtete und das Gras zur Seite gedrückt wurde, erkannte sie Chica, die der Gazelle mit aller Kraft in die Kehle biss. Diese riss zwar das Maul auf, doch kein Laut entkam ihr. Blut floss und spritzte auf die Erde, während Chica die Gazelle mit aller Kraft auf den Boden drückte. Der schwere Geruch von Blut, Schweiß und aufgewühlter Erde mischte sich in den Morgennebel. Zira fand diese Mischung unglaublich aufregend, sie versprühte Anspannung, Erregung und den unaufhörlich wachsenden Wunsch es Chica augenblicklich gleichzutun und ebenfalls der Beute hinterherzujagen. Es brauchte noch ein paar tiefe Bisse Chicas und dauerte seine Zeit, aber nach und nach hörte die Gazelle auf zu zappeln. Die Stimmung schlug in dem Augenblick um, in dem Chica von dem Kadaver abließ und mit blutverschmiertem Maul und stark hechelnd zu Linda sah, die bereits auf sie zukam. Plötzlich legte sich alle Anspannung und die gewohnte Gleichgültigkeit legte sich wieder über Chica. Die Überlegenheit auf ihrem Gesicht konnte sie aber, mal wieder, nicht gänzlich verstecken. Lindas Lob und Zuneigung waren genug um sie ihre ach so stolze Fassade kurz vergessen zu lassen. Zira kam nur zögerlich näher und schielte aus dem Augenwinkeln auf die tote Gazelle. Die Blutlache um sie herum wurde immer größer und der Ausdruck des Schrecks war ihr noch immer ins Gesicht geschrieben. Sie wusste zwar, dass das eben nötig war, aber bei Ratten war es immer was anderes gewesen. Da ging das Töten schneller, aber hier… Sie wusste auch nicht, irgendwie tat ihr die Gazelle fast schon leid. Andererseits war sie ernsthaft beeindruckt von dem Windhund, dass sie dazu fähig war. Zira hätte es ihr nie wirklich zugetraut und sie so dabei zu sehen war… außergewöhnlich. Sie hatte plötzlich sogar Zweifel daran, ob sie je in der Lage sein würde selbst solche Beute zu schlagen. Die Gazellen waren vergleichsweise klein, aber sie zu töten würde trotzdem schwieriger werden, als alles woran sie sich bisher getraut hatte. „Na los Kleines, du bist dran.“, meinte Linda und stopfte den Kadaver währenddessen in einer Tasche in ihr Auto. Zira näherte inzwischen sich mit aufgestellten Ohren und geduckt den übrigen Gazellen, die sich in einiger Entfernung allmählich wieder sammelten und wohl hofften für heute Nacht von weiteren Angriffen verschont zu bleiben. „Denk daran, wenn du sie tötest musst du ihnen entweder die Luft abwürgen oder die Kehle durchbeißen. Oder beides. Konzentriere dich auf jeden Fall auf den Hals. Sobald du erstmal Blut schmeckst ist das alles gar nicht so schwer.“, riet Chica ihr noch, bevor Zira sich endgültig davonschleichen konnte. „Wenn das alles ist…“, murmelte sie und warf einen letzten Blick zu Chica, die ihr bestätigend zunickte. Es wurde Zeit, dass Zira sich an echte Beute wagte und wenn sie alle Abläufe so gut beibehalten hatte wie bei den Ratten, dann würde das schon werden. Sie konnte die Theorie zumindest bei denen gut umsetzen, das war ein Anfang. Zira verschwand schließlich im hohen Gras und prüfte zunächst den Wind. Es gab keinen. Gut, wenn die Luft schon stand, dann würde ihr zumindest auch kein ungünstiger Windhauch die Jagd verderben. Hoffentlich. Zira verlangsamte ihre Schritte, als die Herde in Sichtweite kam. Inzwischen war es hell genug um einen besseren Blick auf alle Gazellen zu haben. Sie waren noch immer aufgewühlt von dem vorangegangenen Angriff, aber sie schienen sich allmählich zu beruhigen. Zira hoffte nur, dass ihr Magen sie nicht verraten wurde. Sie duckte sich etwas tiefer in das Gras, als sie nervöses Schnauben der Gazellen wahrnahm, doch nach einigen sehr langen Sekunden hörte das wieder auf und sie schienen sich, eine nach der anderen, wieder der Futtersuche zuzuwenden. Zira machte vorsichtig zwei Schritte näher an die Herde zu. Ihr Rücken war angespannt und sie hatte damit zu kämpfen nicht sofort die Krallen auszufahren. Eine schlechte Angewohnheit, meinte Chica immer. Bevor sie so weit denken konnte, musste sie sich erstmal eine der Gazellen aussuchen, die am nächsten bei ihr standen. Da gab es ein älteres Tier, eine Mutter mit Jungen… und eine junge Gazelle, die jedoch ein Bein etwas nachzog. Das sah doch gut aus, vielleicht hätte Zira Chancen bei ihr. Vielleicht hätte sie Zira sogar leidgetan, aber ihr Magen war wesentlich lauter als Mitleid für ein potentielles Beutetier. Zudem hatte sie im Laufe ihres bisherigen Lebens nun wirklich schon oft genug mitbekommen, wie überlegen Raubtiere, vor allem Löwen, ihnen waren. Außer Elefanten, aber die… Nein, die waren einfach nur gruselig. Zira hob ein wenig den Kopf um einen besseren Blick auf die alte Gazelle zu bekommen, bereute es einen Moment später jedoch sofort wieder. Sie hatte sich zu schnell bewegt und die Gazelle mit dem Jungen war sofort alarmiert. Sie machte ein paar große Sätze weg von Zira, näher in das Zentrum der Herde und auch die verbliebenen beiden Tiere folgten dem Beispiel ihrer Artgenossen. Zira fluchte still in sich hinein, versuchte jedoch die Ruhe zu bewahren und atmete leise durch. Also, nochmal. Sie setzte vorsichtig eine Pfote vor die andere und versuchte den verlorengegangenen Abstand wieder wett zu machen. Jedoch wurde das Gras immer kürzer je näher sie der Herde kam und schließlich traute sie sich keinen Schritt mehr näher. So tief konnte sie sich gar nicht bücken. Und nun wartete sie. Sie konnte das inzwischen schon wesentlich besser als am Anfang und ganz egal wie lange sie hier verbleiben würde, sie war fest entschlossen eine der Gazellen zu erwischen. Vorzugsweise die Hinkende, an der war auch mehr dran. Aus ihrem Versteck heraus würde ein Sprung sogar bis zu dieser reichen, wenn sie genügend Kraft aufbrachte. Sie könnte entweder aus dem Stand auf sie zuspringen, oder einen kurzen Sprint hinlegen und dann hoffen sie zu erwischen. Sie betrachtete nochmals die Entfernung zwischen ihnen und entschied sich schließlich für Zweiteres. Vor allem lief ihr die Zeit davon, denn ihre Beute wurde wieder nervöser. Außer das verletzte Tier, das graste noch immer in aller Ruhe. Also gut, die Entscheidung war gefallen. Zira drehte sich so leise wie möglich der verletzten Gazelle zu, die Hinterbeine und Schultern angespannt. Sie atmete leise ein, dann sprang sie ab. Mit einem gewaltigen Satz schoss sie aus dem hohen Gras auf der kahlgefressenen Erde. Die verletzte Gazelle vor ihr war nur noch wenige Meter von ihr entfernt und erkannte erst jetzt die Gefahr in der sie erneut schwebte. Erneut brach Panik in der Herde aus, doch Zira hatte nur Augen für das hinkende Tier. Während dieses sich noch in der Luft umdrehte war Zira im schon wieder ein Stück näher gekommen und setzte sofort zur Verfolgung an. Das Bein machte ihm tatsächlich Probleme beim Laufen und zu Ziras großer Zufriedenheit sah sie, dass sie schneller war. Es fehlte nur noch ein kleines Stück, nur eine Kopflänge und– Die Gazelle schlug einen Haken und Zira musste erschrocken feststellen, dass sie für einen Moment in die falsche Richtung rannte. Das hier kostete sie wertvolle Augenblicke und ein frustriertes Knurren entfuhr ihr. Ja, das hier war bei den Ratten einfacher gewesen. Sie war trotzdem noch schneller als die Gazelle. Ziras Atmung wurde schwerer als sie ihr näher kam und sie spürte, dass sie diese kleine Verfolgungsjagd nicht mehr lange aufrechterhalten konnte. Sie musste dem jetzt ein Ende bereiten, sonst würde sie es nie schaffen. Sie setzte zum entscheidenden Sprung an, die Krallen ausgefahren und das Maul weit aufgerissen. Und tatsächlich erwischte sie, wenn auch knapp, die Kruppe der Gazelle und riss sie mit sich zu Boden. Ihre Krallen bohrten sich tiefer in den Schenkel der Gazelle und Zira zog sie näher an sich, bekam jedoch sofort einen Tritt in den Magen verpasst. Aber sie hing ihrer Beute jetzt schon an den Schultern und verbiss sich schließlich in deren Nacken. Das warme Blut schoss ins Maul und plötzlich fühlte sie den unstillbaren Drang es zu beenden in sich aufkommen. Das hier war mehr als eine Ratte, das hier war so viel einnehmender und größer als alles was sie bisher getan hatte! Das hier gab ihr nicht einfach nur einen kurzen Glücksmoment, wenn sie einer Ratte das Genick brach, das hier war mehr. Zira verbiss sich nach mehreren fehlgeschlagenen Versuchen schließlich in der Kehle der kreischenden Gazelle, doch sie verstummte schon bald. Alles was Zira wahrnahm war das warme Blut in ihrem Maul, das Adrenalin was ihr durch die Adern schoss und den unbändigen Willen es zu Ende zu bringen. Jetzt loszulassen, egal wie sehr sich die Gazelle auch wehrte, wäre eine solche Verschwendung. Ihre Krallen zogen lange Kratzer durch die Haut der Beute und als sie ihren Biss noch wenig verfestigte, traf ihr Eckzahn plötzlich auf etwas. Eine Hauptschlagader der Gazelle wurde durchtrennt und mit diesem letzten Akt sank das Tier endgültig in sich zusammen. Zira ließ noch immer nicht locker, selbst als das Blut ihr in die Augen spritzte und sie spürte, dass die Gazelle tot war. Es dauerte seine Zeit biss sie sich wieder soweit gesammelt hatte um von ihr abzulassen. Irgendwo in der Ferne konnte sie Schritte hören, doch niemand, nicht mal die Hunde, würden ihr das hier streitig nehmen. Sie nahm sich jedoch kurz Zeit um sich die Gazelle genauer anzusehen. Sie war kein Zebra, eher klein, aber es war Beute, richtige Beute! Aber der Stolz über das was sie eben getan hatte brach über sie herein. Sie hatte bei ihrem allerersten Versuch ganz allein ein Tier getötet! Na gut, ein krankes Tier, aber immerhin ein Tier... welches größer war als eine Ratte. Ihre Atmung beruhigte sich allmählich und sie nahm einen ersten, großen Bissen aus dem Oberschenkel der Gazelle. Das hier schmeckte anders als da Fleisch was sie sonst vorgesetzt bekam, das hier war frischer, wärmer und es fühlt sich einfach ganz anders an es zu fressen. Zum ersten Mal hatte sie tatsächlich das Gefühl dass es ihr aus gutem Grund gehörte, weil sie tatsächlich etwas dafür getan hatte. Es war immerhin eine echte, richtige Gazelle und sie war einfach nur stolz auf sich, sie allein getötet zu haben, auch wenn sie im Grunde leichte Beute für jeden gewesen wäre. Sie hörte Linda und die Hunde näher kommen, doch sie warteten in einiger Entfernung darauf, dass sie zu Ende fraß. Insbesondere Linda würde sich ganz bestimmt nicht zwischen eine potentiell körperlich überlegene Löwin und ihre Beute stellen. Erst als Zira nach ein paar Minuten von der Gazelle abließ und sich von dieser abwandte kamen die drei zu ihr. „Sehr gut, das wird doch mit dir!“, lobte Linda die Löwin zufrieden und schulterte den halb aufgefressenen Kadaver um ihn in ihr Auto zu bringen. Das war immerhin noch gutes Fleisch. „Na dann… Das Frühstück ist gerettet.“, meinte Jerk und tapste treudoof hinter ihr her, jedoch nicht ohne Zira davor einen anerkennenden Blick zuzuwerfen. Bisher war Chica immer die Einzige gewesen, die Jerk kannte, die Tiere der Größe jagen konnte. Es war einfach mal schön zu sehen, dass sie eben nicht unanfechtbar in ihrem Tun war. „Und wie fandest du das?“, fragte Chica indessen hochzufrieden und sah mit ihrem typischen, arroganten allwissenden Blick zu ihr. Sie liebte es Recht zu haben. „Es war… unglaublich. Ich meine dieses Gefühl war noch intensiver als bei den Ratten, das… Das hat richtig Spaß gemacht!“ „Ja, solange man gewinnt glaub ich dir das. Aber Zira, wag es bloß nicht rein aus Spaß zu jagen, früher oder später wirst du das bereuen.“ „Pf, warum sollte ich? Ich bin gut, das hat sogar Linda gemeint.“ „He, du hattest Glück und Können, aber wenn du mal Pech hast und in einer Gazellenherde keine kranken, alten Tiere dabei sind, dann wirst und nach drei Tagen ohne Futter froh sein nicht mehr jagen zu müssen, solltest du denn endlich irgendwas erwischen. Ich will dir keine Angst machen, aber jagen ist kein Spaß. Jedenfalls wird es das irgendwann nicht mehr sein.“ „Ach was, nun übertreibst du aber.“, schnaubte Zira und schüttelte nur den Kopf. Sie würde mit der Zeit nur noch besser werden, das hier war jedoch schon ein guter Anfang. Als sie wieder auf Lindas Grundstück waren, strotze Zira nur so vor neugewonnenem Selbstbewusstsein. Sie hatte wirklich natürlich Bedenken gehabt, ob sie die Gazelle tatsächlich töten könnte, aber sie hatte sich selbst das Gegenteil bewiesen und das war mehr als sie gedacht hatte. Der Gedanke, dass sie sich auf sich selbst verlassen konnte, dass in ihr mehr schlummerte als ein Rattenvertilger, war aufregend und sie bekam diese Unruhe nicht mehr von sich los, die sie zu mehr drängen wollte. Sie hatte absolut keinen Hunger mehr, aber sie wollte trotzdem mehr töten, sich an mehr Tieren versuchen. An Schakalen, an anderen kleinen Gazellen und jungen Warzenschweinen. Es gab da draußen so viele Möglichkeiten und sobald sie hier raus war, standen sie ihr alle offen. Der Blutrausch war gewaltig gewesen und wenn das ab jetzt jedes Mal so werden würde, gab es für sie, sobald sie erstmal erwachsen war, keine Grenzen mehr. Und schon bald war es soweit. Sie würde sich das Rudel suchen von dem diese Löffelhunde geredet hatten und dann wäre alles wieder… besser. Es ging ihr hier ja gut und sie würde zugegebener Maßen die Hunde doch ein wenig vermissen, aber sie hatte bis jetzt überlebt und sie kam damit klar, dass ihre Familie tot war. Nichts und niemand würde sie kleinhalten können und sie hatte nicht vor wie ihre Brüder und Mutter zu enden. Sie war stärker als sie, sie war die einzige die noch da war und sie würde überleben. Vielleicht sprach nur der neue Stolz aus ihr, aber das war der Plan. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)