Ziras unerzählte Geschichte von HellmotherEva ================================================================================ Kapitel 32: Simba ----------------- Tja und wie das Schicksal nun mal so spielte, wurden einige Monate später Scars schlimmste Vermutungen wahr: Feierlich verkündeten Mufasa und Sarabi dass es wohl bald Nachwuchs im Königshaus geben würde – Okay, das war schlecht für Scar. Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, war auch noch Sarafina trächtig – Und sie wusste selbst nicht so genau von wem. Doch optimistisch wie sie eben war, meinte sie dass sie sich einfach nur wahnsinnig auf ihre Junges freute – Etwas wofür Zira sie bewunderte. Sie wäre wahrscheinlich am Ende wenn sie bei ihrem ersten Jungen auf sich gestellt wäre. Aber die Krönung des ganzen Desasters war als Uru, aufgrund von Sarabis Trächtigkeit, die Krone abgab – Sie überließ doch tatsächlich das Geweihte Land ihrem Sohn und Sarabi. Scar hatte noch versucht es ihr alles auszureden doch sie beharrte auf ihre Entscheidung und meinte sie habe nur ein Versprechen, was sie eins Ahadi gegeben hatte, eingehalten: Spätestens wenn Mufasa Vater werden würde, solle er auch König werden, damit das Junge unter besten Bedingungen aufwachsen würde. Klasse… Sogar wenn Ahadi tot war versaute er Scar wirklich alles. Ja, sein alter Herr hatte es wirklich geschafft ihm das Leben in allen Phasen schwer zu machen! Er muss das ja regelrecht geplant haben, was? Tja und so kam es dass Mufasa und Sarabi König und Königin wurden. Scar hätte bei der Krönung kotzen können, doch er hatte es schweigend ertragen – Er würde seinen Anteil noch früh genug bekommen, ganz sicher… Auch wenn er jetzt ein paar Dinge in seinem Plan umändern musste. „Hey Leute, wollen wir mal wieder was spielen?“, fragte Zira einige Tage später und sprang zu ihren Freundinnen. Sarabi und Sarafina lagen faul unter einigen Akazien, blickten jedoch entsetzt auf als sie Zira vor sich stehen sahen. Hm, sie hatte ziemlich dünne Beine… Sekunde mal, warum fiel ihnen so was auf? „Bist du verrückt? Auf keinen Fall! Wir riskieren damit nur das Leben unserer Jungen!“, wand Sarafina ungewollt heftig ein. „Durch… spielen?“ Zira zog wenig überzeugt eine Augenbraue hoch. „Ja, und ich bitte dich: Wir sind erwachsen, Zira! Glaubst du langsam nicht auch dass du zu alt für so was bist?“, stimmte Sarabi zu. Eigentlich hatte Zira nicht mit so viel Wiederstand gerechnet, doch umso mutloser sah sie nun drein. Enttäuscht ließ sie die Ohren sinken und blickte zu den beiden Löwinnen hinab. „Aber… Wir haben doch schon so lange nichts mehr gespielt… Wann machen wir all das mal wieder? Wie damals? Seit ihr trächtig seid, seid ihr voll… bescheuert geworden…“ Sarabi seufzte und sah ein wenig genervt zu Zira. „Ich bitte dich… Zira, wir sind doch alle erwachsen. Werd das endlich auch mal.“ Sarabi klang dabei um einiges harscher als sie es eigentlich wollte. „Geht klar, ich bin unerwünscht.“, seufzte Zira und wand sich mit einer gewissen Wut im Bauch ab. „Ach Zira, so war das doch nicht gemeint!“, rief Sarafina ihr sofort reuevoll nach. „Pah, schon klar…“, zischte Zira gehässig. „Genau, geh doch zu deinem Scar-Schatzi…“, meinte Plötzlich Sarabi neckisch. Zira erstarrte und glaubte sich an der Luft die sie soeben eingeatmet hatte zu verschlucken. Woher wussten sie das? Sie hatte doch weder Andeutungen noch sonst was gemacht! „Wer hat euch das verraten?!“, schrie sie hastig. „HA“ Triumphal warf Sarabi den Kopf hoch „Niemand! Das war nur so eine Vermutung, aber jetzt hast du dich selbst verraten!“, lachte sie und auch Sarafina musste kichern. Nicht dass die Beiden Zira hinterherspionierten, aber so dieser Gedanke war sie schon oft beschlichen… Tja und jetzt hatte Sarabi endlich mal das ausgesprochen was sie schon so lange glaubten. „Oh Mann, was die anderen dazu sagen werden… Aber wusste ich’s doch!“, meinte Sarafina mit einem selbstgefälligem Lächeln. „Jaja, spart euch euer dreckiges Grinsen, alle Beide“, zischte Zira mit gesträubtem Nackenfell „Erzählt es doch am besten gleich jedem! Ihr seid echt das letzte.“ Das war ihr alles zu viel – Sie war stinksauer! Für wen hielten die sich?! Musste es denn gleich jeder wissen? Ja, Zira war wütend, sie war richtig, verdammt wütend! „Und wie sie am Anfang taten, nur weil sie Junge erwarten glauben sie wohl sie ständen unter irgendeinem besonderen Schutz. PAH! Wenn ich Junge hätte, ich würde mich nie und nimmer so bescheuert aufführen! Und selbst wenn: Ich wäre nicht gleich so unfreundlich! Wie sie mich aufregen!“ Zira hatte sich gegen Abend zu Scar in seine kleine Höhle gelegt. Wenn schon das ganze Rudel über das alles jetzt Bescheid wusste dann würde sie jetzt auch bei ihm in der Höhle schlafen. Auf die Anderen war sie sowieso stinksauer, die konnten sie mal, bei denen würde sie nicht mehr schlafen. Draußen gewitterte und blitzte es währenddessen und ein Sturm fegte über das Geweihte Land. Es war als würde die Welt untergehen, die Bäume biegten sich unter dem Wind und den Wassermassen die vom Himmel fielen und alle Tiere hatten sich ein sicheres Versteck gesucht. „Haben sie dich wirklich so schrecklich aufgeregt?“, fragte Scar. Ihm schien jedoch nicht wirklich klar zu sein was das für Zira bedeutet hatte. Ja, natürlich war er auch genervt von den Blicken der Anderen gewesen als er nach Hause gekommen war und erst seine Mutter hatte ihn aufgeklärt was eigentlich los war, doch für ihn schien das hier alles nicht mal halb so schlimm zu sein wie für Zira. „JA! Ich meine… Wie kann man nur so unglaublich… langweilig werden? Das ist doch zum Davonlaufen.“, jammerte Zira. Scar rollte mit den Augen, grinste jedoch im selben Augenblick. Zira hatte sich auf den Rücken gelegt. So ein bisschen erinnerte die ganze Szene an einen Psychologen der ein Gespräch mit einem Patienten führte. „Ich sagte dir doch, dass der ganze Haufen furchtbar ist.“, meinte Scar nur und begann Zira den Hals entlang zu lecken. Das schien für Zira genug zu sein um wieder zu lächeln. „Ja, aber du bist auch nicht besser, du willst schließlich jemanden um die Ecke bringen.“ Zira kicherte und sah mit einem abwesenden Blick zu Scar auf. „Ja, aber ich hab wenigstens was davon.“, lachte er, ließ sich neben sie fallen und leckte ihr liebevoll über die Schnauze. Zira erwiderte nichts, sondern sah nur aus der Höhle raus, auf die weite Savanne. „Scar…“, begann sie, dem Regen lauschend. „Ja?“ Sie drehte sich nun um, so dass sie wieder auf dem Bauch lag. „Ich hab mal ‘ne Frage an dich.“ „Hat sie was mit Jungen zu tun?“ „Hä? Nein!“ „Okay, gut, also was ist?“, fragte Scar erleichtert und begann sanft an Ziras Schultern herumzuknabbern. „Sag mal, wieso… Wieso können wir nicht einfach gehen?“ Scar hielt inne, setzte sich auf und blickte nach draußen, durch den Regen, der wie ein Vorhang in der Luft lag. „Wie meinst du das?“ „Na, gehen eben. Irgendwo anders hin, wo wir ihre Regeln nicht befolgen müssen. Wir könnten noch vor dem Morgengrauen verschwunden sein.“ Zira klang sehr melancholisch und abwesend, als sie das sagte. Vielleicht war es etwas überstürzt, aber warum nicht? Scar schüttelte nur sachte den Kopf und rückte näher zu Zira. „Aber warum nicht? Warum denn nicht, sag mir das. Wir könnten Orte finden, noch viel schöner als das.“, entgegnete sie. „Weil… Ich kann nicht. Das Geweihte Land ist ein Teil von mir, ich weiß nicht ob du das verstehst, aber ich kann hier nicht weg.“ Zira sah mit einer gewissen Traurigkeit zu Scar. Sie hatte keine wirklichen Freunde im Rudel, jedenfalls nicht mehr und es hätte ihr auch nichts ausgemacht einfach zu gehen. Für Scar hätte sie sogar die Hyänen verlassen. Dabei mochte sie die eigentlich ziemlich. Sie waren die einzigen die sie als ‚Freunde‘ bezeichnet hätte. Zira hatte jedenfalls in den letzten Monaten mehr Zeit mit ihnen verbracht als mit den Löwinnen, was was zu bedeuten hatte. Aber Zira hätte sie alle aufgegeben, Hauptsache sie konnte mit Scar zusammen sein – Sie hätte alles für ihn getan. Scar schien ihre Enttäuschung zu bemerken, zog sie näher an sich und rieb tröstend den Kopf an ihrem. „Zira, ich weiß dass du das nicht verstehen kannst, aber ich werde schon dafür sorgen dass sie uns Respekt zeigen werden… Vertrau mir.“ Vertrauen? – Ja. Nur ob sie ihn jemals vollständig verstehen würde, das war ihr Zweifel. Zira seufzte schweren Herzens und starrte schließlich weiterhin nach draußen, durch den strömenden Regen. Und da spürte sie wieder dieses Kribbeln im Bauch als ihr ein ganz bestimmter Löwe den Nacken entlangfuhr. Einige Wochen später war es dann doch soweit, auch wenn Scar es gern verhindert hätte und Sarabis und Mufasa Junges wurde geboren: Ein Männchen. Sie nannten ihn ‚Simba‘ und nichts gegen Sarabi, aber bei dem Namen hätte Zira am liebsten geschrien! Simba? LÖWE? Entschuldigung, aber wenn DAS nicht der unkreativste und bekloppteste Name für einen Löwen war den sie je gehört hatte, dann wusste sie auch nicht… Obwohl sie hieß ‚Hass‘ und ihr Bruder hieß ‚Süß‘. Jedenfalls war es nun soweit: Seine große Präsentation stand an. Die Neuigkeit hatte sich wie ein Buschfeuer im Geweihten Land verbreitet und es schien tatsächlich so als ob sich ganz Afrika vor dem Königsfelsen versammelt hätte, nur um das Fellknäul zu betrachten und ihm zuzujubeln. Das Rudel hingegen saß hinter dem König und der Königin – Jeder außer Scar. Er hatte Zira gesagt er wolle keine falsche Freude für das Balg heucheln und war deshalb auch nicht erschienen. Zira hatte sich dennoch ein Herz genommen, sich zu Sarafina gequetscht und sah sichtlich ungerührt zum ganzen Schauspiel. Zwar hatte sie noch versucht Scar irgendwie für das alles zu begeistern, doch wirklich hinbekommen hatte sie es nicht. Rafiki nahm Simba und lief mit ihm zur Spitze des Königsfelsen um ihm den anderen Tieren zu präsentieren, wovon Zira aber nichts sah… Eigentlich konnte sie nicht mal Simba von hier hinten sehen. Ein lautes Jubeln und Applaudieren ging durch die Reihen und jeder verbeugte sich. Zira sah den Stolz in Mufasas und Sarabis Gesichtern und irgendwie tat es ihr Leid um diese kleine Familie. Wenn Sarabi Simba und Mufasa verlieren würde… Es würde ihr das Herz brechen und das hatte sie nicht verdient. Zira hasste Sarabi ja nicht oder so und sie wünschte ihr auch nichts Böses – Aber nur wegen ihr alles hinschmeißen? Neee… Sooo sehr mochte Zira sie dann auch nicht. Nach der Präsentation gingen alle Rudelmitglieder zu Mufasa und Sarabi um den kleinen Prinzen zu sehen und dem Paar seine persönlichen Glückwünsche zu sagen. Einzig und allein Sarabi zuliebe stellte Zira sich in die Menge und betrachtete Simba. Uru sah voller Stolz zu ihrem kleinen Enkel und auf ihrem Gesicht spiegelte sich die pure Freude wieder. „Oh Mufasa… Dein Vater wäre so stolz auf dich und vor allem auf den Kleinen. So ein süßes kleines Junges, ich freue mich so für euch“, brachte Uru breit grinsend hervor und sah zu dem Kleinen „Hallo du Süßer. Hier ist Omi Uru.“, begrüßte sie Simba und streckte ihm die Schnauze entgegen. Simba griff nach der schwarzen Nase seiner Oma und krabbelte spielerisch ihren Kopf hoch, bis er sich in dem kleinen Haarbüschel verfing und von Sarabi liebevoll wieder entgegen genommen wurde. „Oh Mufasa, er sieht genauso aus wie du damals“, quiekte Uru begeistert „Da kommen vielleicht Erinnerungen hoch…“ Alle waren ganz entzückt von dem Kleinen Prinzen, doch Zira fand nichts Besonderes an ihm. Alle Jungen waren süß und klein, was an diesem so besonders? Er sah genauso aus wie alle anderen Jungen auch, er war knubbelig und weich und speckig und flauschig und… niedlich. Einfach nur süß. Nachdem sich der Trubel etwas gelegt hatte und etwas Ruhe einkehrte, lief Zira den Königsfelsen herunter und legte sich auf einen großen Felsen, der von der Sonne schon wunderbar aufgeheizt worden war und nun die genau richtige Temperatur hatte um sich darauf zu legen. Zira wusste auch nicht so recht… In letzter Zeit hatte sie des Öfteren mit Bauchweh zu tun und wenn sie dann den warmen Felsen auf ihrem Bauch spürte fühlte sie sich danach immer viel besser. Diese Wärme schien gut zu tun. Sie gähnte, machte sich richtig lang und ließ sich dann einfach nur die Sonne auf den Pelz scheinen. Ein paar Minuten ging das so gut, bis sie plötzlich von einem so unerwarteten und extrem schmerzhaften Magenkrampf überrascht wurde dass sie tatsächlich aufschrie und sich instinktiv krümmte. Hastig biss sie die Zähne zusammen und sprang auf, grade noch rechtzeitig um zu realisieren wie sie zu würgen begann und sich gerade ihr Frühstück von ihr verabschiedete. „Zira? Geht’s dir nicht gut“ Uru kam auf sie zu und sah sie sorgenvoll an „Okay, dumme Frage, entschuldige… Aber was ist mit dir, bist du krank?“ Zira holte hastig Luft und schluckte trocken um dieses Brennen in ihrer Kehle nicht mehr spüren zu müssen, doch irgendwie wurde es so nur schlimmer. „Ich… ich weiß auch nicht“, gab sie zur Antwort „Mir war in den letzten Tagen sowieso nicht so gut, ich glaub ich… Keine Ahnung, aber es geht schon wieder.“ „Oh je, ich hoffe du wirst nicht krank. Tu mir den Gefallen, Liebes, geh zu Rafiki, der weiß doch immer Rat.“, bat Uru sie drängend. „Hm… Ja, okay… Vielleicht erwisch ich ihn noch.“, meinte Zira halblaut und versuchte nochmal zu schlucken. „Rafiki?“, rief Zira dem Mandrill zu und holte ihn schnell ein. Er war wohl gerade auf dem Heimweg, schien es jedoch nicht gerade eilig zu haben. „Guten Tag Zira. Was kann ich für dich tun?“, fragte er fröhlich. Er strahlte noch immer wegen Simbas Präsentation. Zira musste zugeben dass Rafiki eigentlich in Ordnung war. Ein bisschen verrückt, aber er war schlau. Und er war unparteiisch, das konnte manchmal echt von Vorteil sein. „Also ich wollte dich fragen ob du was gegen Bauchweh und so hast. Ich hatte schon seit ein paar Tagen immer mal wieder Bauchschmerzen und vorhin musste ich mich übergeben. Also kennst du da irgendwas was helfen könnte?“ „Du bist Takas Freundin, oder?“, fragte er jedoch plötzlich, setzte seinen Weg jedoch unbeirrt fort. „Äh, ja und?“ Was hatte das jetzt wieder damit zu tun? Na ja, von Rafiki klare Antworten zu bekommen war anscheinend schwer. „Tja, ich dachte eigentlich DU könntest dir jetzt denken was nun kommt“, lachte Rafiki belustigt „Sonst stellen sich doch die Männchen immer so schwerfällig bei so was an.“ „Hä? Rafiki was willst du mir sagen?“, hakte Zira verwirrt nach. Langsam wurde sie ungeduldig. „Nun ja, dir ist weder schlecht von Futter noch von Krankheit, eher hast du da was in dir drin was wohl für die nächsten paar Monate dafür sorgen wird dass es so bleibt.“ „Würmer? Oh neee, wie ekelhaft! Ihhh! Ich wusste ich hätte dieses Gnu nie fressen dürfen.“ Zira verzog angewidert das Gesicht und sträubte das Fell. Okay, soviel Begriffsstutzigkeit ließ sogar Rafiki blöd dreinschauen. „Nun ja… Äh, nein, eigentlich nicht… Zira, du bist trächtig.“ Na also, ging doch. Zira stockte und blickte den Affen fassungslos, fast schon verzweifelt, an. Sie rührte sich keinen Zentimeter, viel zu überrumpelt war sie hiervon. Es kam so… Nennen wir es ‚unerwartet‘. „Woher willst du das wissen?!“, fuhr sie ihn panisch an. „Glaub mir, ich bin ein Profi“, versicherte Rafiki ihr und wäre in diesem Moment fast gegen einen tief hängenden Ast gelaufen – Aber eben nur fast „Siehst du?“ „Äh... äh… äh… Aber was mach ich denn jetzt? Wie konnte das passieren?“, stammelte Zira verzweifelt. „Ach, ganz einfach“, begann Rafiki „Wenn das Weibchen…“ „Ich weiß wie das passiert ist“, fuhr Zira dazwischen „Ich kann nur nicht glauben dass es passiert ist… Was tu ich denn jetzt?“ Die Hilflosigkeit in ihrer Stimme war unüberhörbar. „Ich, als alter Affe, würde dir raten es oder sie erst mal auf die Welt zu bringen. Und du solltest dich vielleicht von Lebensgefährlichen Situationen fernhalten.“, meinte er grinsend. „Rafiki, ich mein das ernst!“ „Ich auch. Du schaffst das schon, zäh genug bist du. Na dann, viel Spaß!“ Und ehe Zira sich versah, war er wie von Geisterhand auf einem Baum verschwunden, jedoch nicht ohne ihr davor eins mit seinem Ast überzuziehen – Himmel, welcher Affe schlägt Schwangere? „Verrückter Affe!“, fauchte Zira ihm nach und sah auf ihren Bauch. Wie hatte Rafiki das so schnell herausgefunden? Sah sie wirklich so fett aus? Zira betrachtete ihren Schatten und tatsächlich fand sie, das ihr Bauch ein wenig… ‚durchhing‘. Nicht besonders viel, aber wenn man genau hinsah und es wusste, dann merkte man es. „Oh Gott, was wird Scar dazu sagen?“, murmelte sie und machte sich auf den Heimweg. Nicht das sie glaubte er würde es hassen, aber momentan hatte er wirklich andere Probleme. Zira war schon fast am Königsfelsen angelangt, als sie plötzlich stockte und… völlig grundlos zu weinen anfing – Einfach so, ohne jegliche Provokation. Sie stand da einfach nur und weinte. Es waren Tränen der Angst und Verzweiflung, aber auch der Wut – Auf sich selbst. Sie hatte einen riesen Fehler hiermit gemacht. Sie hätte das nicht zulassen dürfen, aber sie hatte ja nach dem Motto ‚Die anderen Male ist ja auch nichts passiert‘ gehandelt. Tja und das hatte sie nun davon: Sie heulte ohne Grund Tränen und Rotz, war trächtig, ihr war schon wieder schlecht und sie wusste nicht mal ob der Vater ihrer Jungen diese überhaupt haben wollte – Ja, das hatte sie ganz toll hinbekommen! Applaus Zira, super! Sie würde einfach nichts sagen! Genau! Vielleicht fiel das auch gar nicht so sehr am Anfang auf… Vielleicht. „Zira?“ Zu spät. Erschrocken fuhr sie herum als sie Scars Stimme hinter sich hörte und begann sofort sich eilig über das Gesicht und die Nase zu wischen, was nun aber auch nicht mehr viel brachte. „Zira? Hey, was ist denn? Mutter sagte, dir ging es nicht gut, ist was mit dir?“ Scar sah besorgt zu ihr und wollte den Kopf an ihrem reiben, doch als er ihre Seite streifte fuhr sie erschrocken zurück. „Äh… Zira?“ Verwirrt zog Scar eine Braue hoch und langsam mischte sich zwischen seine Sorge Misstrauen. Hatte Zira etwa was ausgefressen? „Was?“, brachte sie stockend hervor und versuchte dieses kindische schluchzen und heulen in den Griff zu bekommen. „Was ist los mit dir? Hast du Schmerzen oder warum heulst du hier so rum?“, fragte Scar und schritt auf sie zu, woraufhin sie jedoch wieder zurückzuckte. Na ja, die würde Zira auf jeden Fall in den nächsten drei Monaten genug haben. „Nein, ich… nein…“, stammelte Zira und sah wild blinzelnd zu Boden. „Hey, sag mir jetzt was mit dir los ist, das ist langsam nicht mehr lustig.“, meinte Scar ernst. „Ich, ich… mir war schlecht und dann bin ich zu Rafiki und der sagte mir ich sei…“ Der letzte Teil war zu daher genuschelt als dass Scar ihn hätte verstehen können. „Du bist was? Krank?“, hakte er nach. Zira schüttelte mit zusammengepressten Lippen den Kopf. „Versprech‘ mir dass du nicht böse sein wirst.“, flehte sie unter Tränen. „Versprochen und jetzt sag was mit dir los ist, ich mach mir langsam wirklich Sorgen.“ „Ich bin… tr- trächtig.“ Mehr bekam sie nicht raus, sonst hätte sie weitergeheult. Scar jedenfalls saß nur wie gelähmt da und starrte sie mit einer Mischung aus Ungläubigkeit und Schock an. Und das schon seit Sekunden, die Zira sehr, sehr, sehr lang vorkamen. „Scar, bitte… Sag doch auch mal was.“, flehte sie weinerlich und es hätte nicht viel gebraucht um sie wieder zum Weinen zu bringen. „Äh… Nun ja, ich… Ich hätte nicht damit gerechnet, ich bin etwas… äh, geschockt, aber… Was soll ich sagen? Zira, ich freu mich, was denkst du denn?“ Im ersten Moment dachte Zira das wären nur leere Worte und sie war kurz davor wieder in Tränen auszubrechen, doch als sich dann plötzlich ein breites Lächeln auf sein Gesicht schlich, kam es ihr so vor als würde eine gewaltige Last von ihr abfallen. Er war nicht wütend auf sie, er hatte sie nicht angeschrien, nein, er… er freute sich sogar. Jedenfalls weinte sie schon wieder – Diesmal aus Erleichterung. „Hey, ich sagte doch ich freu mich!“, versuchte Scar sie zu beruhigen und leckte ihr einige Tränen aus dem Gesicht. „Ich weiß, das weiß ich doch“, meinte sie und schmiegte den Kopf in seine Mähne „Ich doch auch…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)