You're cute, let's fuck! von Chibi-Neko-Chan (Gegensätze ziehen sich an) ================================================================================ Kapitel 5: A_Angst ------------------ Ich melde mich mal wieder zurück, heute etwas später, da alles nur im Schneckentempo voran geht. Aber da ich nu 6 1/2 Wochen ferien habe, werde ich die Story sicher zu ende schreiben können :D Hoffe euch gefällt das Kapitel. Liebe Grüße und viel Spaß beim Lesen ;) Danke für die lieben kommentare und Favos *o* --------------------------------------------------------------- Steven hat nun schon seit einigen Tagen nicht mehr mit mir gesprochen und das beruht auf Gegenseitigkeit. Wenn er nicht mit mir spricht, dann ist es wenigstens schön ruhig. Wobei es mich auch ziemlich stört. Denn meine Pöbeleien ignoriert er immer und Viola redet für ihn. Das geht mir dermaßen auf den Sack! Aber gut, wenn er nicht will. Ich verstehe nur leider noch immer nicht ganz, was überhaupt los ist. Ich würde ja mit ihm darüber reden, aber er sagt mir ja nicht, was mit ihm ist. Ist jetzt nicht so, als würde es mich interessieren. Ich verstehe nur leider noch immer nicht ganz, was überhaupt los ist. Ich würde ja mit ihm darüber reden, aber er sagt mir ja nicht, was mit ihm ist. Ist jetzt nicht so, als würde es mich interessieren. Aber wenn er nicht mal auf die Pöbeleien eingeht, dann macht es einfach keinen Spaß mehr. Seufzend streiche ich mir durch die Haare und schnappe meine Tasche, um Richtung Schule zu gehen. Da läuft Steven kalt an mir vorbei und geht nach draußen. "Hey Steven. Wollen wir gemeinsam zur Schule gehen?", frage ich nach, aber er sieht nicht mal auf. Seufzend laufe ich hinter ihm her, bedacht darauf, dass ich genug Abstand halte. Es geht eine Weile gut, aber die Rückansicht des Jungen gefällt mir nicht! Also noch weniger als die Vorderseite sowieso! Ach ich kann ihn ja generell nicht leiden. Aber es ist trotzdem nicht gerade schön, wenn ich hinter und nicht vor ihm stehe. Das kommt rüber, als wäre er mir überlegen und ich der geprügelte Hund. Dabei ist es doch genau anders herum! Also gehe ich nun schneller und hole zu ihm auf. Neben ihm komme ich zum stehen und greife nach seinem Handgelenk. "Hey! Was zum Teufel ist mit dir los? Ich hab ehrlich keine Lust mich mit dir anzufreunden, aber wenn du mich eiskalt ignorierst geht es mir erst recht auf die Nerven! Also hör auf damit und rede mit mir verdammt nochmal!", schimpfe ich los und sehe ihm mit drohendem Blick in die Augen. "Warum sagst du nichts mehr?! Was ist passiert?! Sind dir die Worte im Hals stecken geblieben?", knurre ich ihn fragend an und verstärke meinen Griff um seine Hand. Ich will endlich wissen was Sache ist! "Sag mir was dich stört! Sags mir, los! Oder bist du nur zu feige, dein riesengroßes Maul aufzureißen?!" Wütend ignoriere ich die Passanten, die mich mit misstrauischem Blick mustern. Steven hat den Blick gesenkt und ich versuche irgendwie mit ihm Augenkontakt zu knüpfen. Aber es klappt nicht. "Na los! Sieh mich an verdammt nochmal!", murre ich und er hebt langsam seinen Kopf. Und was ich dann in seinen Augen sehe, verwundert mich doch leicht. Es ist nicht nur purer Hass, der mich schon überrascht. Es ist der Schmerz, der sich in diesen dunklen Kulleraugen wieder spiegelt und sie matt aussehen lässt. Irritiert lasse ich seinen Arm los, bewege mich aber kein Stück von der Stelle. Was hat der Junge, was er mir nicht sagt? "Rede mit mir. Was ist los?", frage ich erneut nach, aber er sieht mich nur unverändert an. "Nichts.", sagt er knapp und lässt den Blick wieder zur Seite schweifen. Ich knurre gefährlich auf und schüttel den Kopf. "Ich lasse dich so lange nicht gehen, bis du mir endlich sagst, was mit dir ist! Kleiner, deine Augen haben dich längst verraten!", murre ich, aber diesmal nicht mehr mit einem wütenden Unterton. Ertappt sieht Steven wieder zu mir hoch und scheint innerlich mit sich zu kämpfen. "Geht dich nichts an.", murmelt er plötzlich leise, während er sich auf der Straße umsieht und dann auf eine Uhr in der Nähe schaut. "Wir müssen in die Schule!", sagt er und will schon losgehen, als ich ihn an seiner Kapuze zurückhalte, so dass er zu röcheln beginnt. "Die Schule kann warten du Streber!", murmel ich und ziehe ihn hinter mir her in die entgegengesetzte Richtung. "Warte doch mal! Vince!", ruft er, aber ich reagiere nicht darauf. Auch die Blicke der Leute und das Getuschel interessiert mich nicht. Ich dränge ihn in eine Seitengasse, wo wir ungestört reden können. Ich schubse ihn Richtung Wand und stemme rechts und links von seinem Kopf, meine Hände an die Mauer, damit ihm seine Fluchtmöglichkeiten abgeschnitten sind. "Und jetzt rede! Ich werde es sowieso erfahren! Hast du jemandem von unseren Vätern erzählt?!", frage ich nach, da ich fest der Überzeugung bin, dass es damit zu tun hat. An den Abend vor ein paar Tagen erinnere ich mich gar nicht mehr und so bringe ich sein Verhalten damit auch nicht in Verbindung. "Man! Rede endlich, verdammte Scheiße! Das bringt doch alles nichts!", schreie ich ihn an und er versucht mich von sich zu schieben. Aber ich greife nur nach seiner Hand und ziehe ihn näher zu mir. "Rede!", wiederhole ich schon wieder und lege meine Finger an sein Kinn, um seinen Kopf nicht gerade sanft zu mir zu ziehen. Seine Augen flackern merkwürdigerweise bedrohlich auf. Aber davon lasse ich mich sicher nicht abschrecken. "Du tust mir weh!", murmelt Steven leise und sieht auf seine Hand. Ich lockere den Griff ein wenig, lasse ihn aber nicht los. "WAS ist los Steven?! Warum willst du nicht mit mir reden? Du weichst mir aus, wieso?!", knurre ich ihn wütend an und er starrt weiterhin auf sein Handgelenk. Genervt seufzend lasse ich es los und stemme meine Hände erneut rechts und links neben seinem Kopf ab. Er sieht mich an, schüttelt dann kurz den Kopf und schweigt. Was zur Hölle war damals passiert? "Was bringt es dir jetzt zu schweigen? Wäre es nicht besser, die Sache ein für alle Mal zu klären?!", versuche ich ihn endlich dazu zu bringen, den Mund aufzumachen. "Du magst mich nicht, oder?", höre ich leise seine Stimme. Sie erklingt immer wieder in meinen Ohren, auch wenn er aufgehört hat zu reden und nur noch stumm und fragend zu mir aufsieht. Ob ich ihn mag? Wie kommt er jetzt wieder auf so eine blöde Idee?! Warum sollte ich einen Kerl, der schwach ist und aussieht wie ein Mädchen mögen?! "Kleiner. Das war nun wirklich die bescheuertste Frage, die du bisher gestellt hast. Jetzt ehrlich. Wieso sollte ich dich mögen?" Wieso eigentlich nicht? Das ich etwas gegen ihn habe, wissen wir beide. Aber wieso? Wegen unseren Vätern? Nein. Deswegen bestimmt nicht, auch wenn ich ihn dafür anfangs wirklich verantwortlich gemacht habe. Ich weiß es ehrlich gesagt selber nicht genau. Warum hasse ich den Kerl vor mir so sehr? Weil er anziehend ist? Ach Quatsch! Er ist ein Kerl! Er ist doch nicht anziehend! Was denke ich da nur wieder für einen Müll? Aber genau das ist es. Er ist ein Kerl und dennoch anziehend wie eine Frau. Und das ist es auch, was mich so sehr stört! Dieses engelsgleiche Gesicht. Das schüchterne und verlegene Lachen. Seine beschissene Offenheit und Fröhlichkeit! Alle seine Charakterzüge gehen mir auf die Nerven! Aber das interessiert den Kleinen einen Scheißdreck und so hört er damit auch nicht auf. „Wieso?“, höre ich ihn wieder fragen und ich starre ihn wütend an. Ich weiß es nicht verdammt! Wieso fragt er das ausgerechnet jetzt?! „Lenk nicht vom Thema ab Knirps! Ich hatte dich gefragt was los ist!“ Steven sieht mich kurz stumm an und grinst dann schief, bevor er spöttisch auflacht. Verwirrt sehe ich ihn an. Was ist denn nun für eine Sicherung bei ihm durchgebrannt? „Du hasst mich gar nicht, oder?“, fragt er und lässt seinen Kopf hängen. Ich sehe ihn skeptisch an und ziehe meine Augenbrauen zusammen. „Wie war das?“, frage ich noch einmal nach. „Du magst mich, oder?“, fragt er und grinst. Also das ist nun wirklich nicht der Steven, den ich kenne. „Wie kommst du auf so eine Scheiße?!“, knurre ich leise und bedrohlich, aber er schüttelt nur den Kopf. „Du kannst es nicht mehr leugnen. Nicht seit dem Abend vor ein paar Tagen!“ Er sieht mich überlegen an und ich muss leider eingestehen, dass er mir bei diesem Thema auch überlegen ist. Ich kann mich schließlich immer noch nicht erinnern. „Was ist passiert?“ „Du warst total betrunken.“, antwortet er nur knapp und ich zucke mit den Schultern. „Bin ich öfters.“ Was soll daran jetzt besonders sein? Ich habe schon so oft getrunken, da bringt mich dieser Satz auch nicht weiter. „Du warst betrunken und hast nicht mehr mitbekommen, was du gemacht hast.“ Ja toll..so weit war ich bisher auch schon. Aber was hatte ich denn dann gemacht? „Du hast mich geküsst.“, sagt Steven und mir fällt die Kinnlade runter. „Bitte was?! Und jetzt noch einmal die Wahrheit!“, knurre ich gefährlich, aber Steven schüttelt nur mit dem Kopf. „Das ist die Wahrheit Vince!“, meint er mit ernster Stimme. Wo ist der eingeschüchterte Kerl hin, den ich viel lieber habe? Den ich so schön fertig machen und mobben kann? Ich mag diesen Steven hier noch weniger, als den normalen. Ich schüttel nur den Kopf und grinse. „Du spinnst dir hier Geschichten zusammen Kleiner. Ich will von deinen komischen Träumen doch gar nichts wissen.“ „Du warst angetörnt und wolltest mir einen runter holen!“ Ich starre ihn an und bin kurz davor ihm eine rein zu hauen. Soll ich ihn anmeckern oder darüber lachen? Ich glaube ihm diese Scheiße nicht, so weit kommt es noch! „Erzähl jemand anderem deine Märchen!“, knurre ich und er lacht wieder. „Erst fragst du nach und dann glaubst du mir nicht? Ich verstehe dich nicht Vince. Ich verstehe nicht, was du gegen mich hast und ich verstehe auch nicht, wieso du dich dann an mich rangemacht hast. Und jetzt glaubst du mir nicht mal mehr. Aber ich kann es dir ja beweisen.“, sagt der Junge vor mir, bei dem ich wirklich stark am zweifeln bin, ob es Steven ist. Er zupft ein wenig an seinem Hemd, bevor er den Kragen etwas nach unten zieht. Dann starre ich auf seinen Hals. Er schaut zur Seite, damit ich einen besseren Blick darauf werfen kann, aber das braucht er gar nicht. Der Knutschfleck ist mehr als nur gut zu sehen. Ich öffne meinen Mund, um etwas zu sagen, aber es kommt kein Ton heraus. Ich schließe ihn wieder und lasse nun ganz von Steven ab. Ich mache auf dem Absatz kehrt, ohne noch einmal zurückzublicken und verschwinde. Ich laufe durch die Straßen und versuche mich zu erinnern oder wenigstens einen klaren Kopf zu bekommen, damit sich das für mich alles logisch anhört. Aber das tut es nicht. Wie auch? Das ist einfach nicht logisch! Warum habe ich diesen Knirps geküsst? Warum hat es mich angemacht und wollte ich ihm wirklich -? Ich verstehe die Welt nicht mehr und bin noch eine Weile draußen unterwegs, ehe ich den Heimweg antrete. Doch als ich die Wohnungstür aufschließe ist es wieder so still im Haus, wie vor ein paar Tagen, als das Unglück geschah. „Hallo?!“, rufe ich laut, aber bekomme keine Antwort. Ich gehe mal wieder in die Küche, wie vor ein paar Tagen, da ich diesmal eine Notiz erwarte. Und tatsächlich liegt ein kleiner Zettel auf dem Tisch. 'Sind beim Tierarzt', steht dort drauf. Ich starre den Zettel an, ehe ich mich mechanisch umdrehe und die Treppe rauf haste. Ich schlage meine Zimmertür auf und Fifi sieht ertappt auf, ehe er aus seinem Körbchen springt und mich mal wieder umrennt. Erleichtert atme ich auf und nehme ihn in den Arm. „Gott. Und ich dachte schon, dir wäre etwas passiert.“, flüstere ich und Fifi schleckt mir erst einmal meine Schulter ab. „Nicht schlecken!“, murre ich dann auch sofort. Na ja gut, dann ist nur eine von den bescheuerten Katzen bei diesen jährlichen Untersuchungen, oder so. Ich fletze mich auf mein Bett und schalte den Fernseher an. Diesmal läuft kein Porno, sondern irgendeine Dokumentation über Raubkatzen, die mich noch weniger interessiert, als Steven. Und das will was heißen! Erst nach einer Weile rege ich mich wieder und schlage die Augen auf. Bin ich eingeschlafen? Ich bin mir nicht so sicher, aber ich fühle mich doch ziemlich müde. Ich wuschel mir einmal durch meine Haare und strecke mich, ehe ich aufstehe. Unten höre ich die Haustür aufgehen und ich schlendere langsam die Treppe hinunter. „Seid ihr auch mal wieder da? Und? Hat der Streuner Flöhe?“, frage ich gehässig, halte aber sofort inne, als ich unten ankomme. Steven kommt verheult in die Wohnung und sein Vater trottet langsam hinter her. Mein Vater schließt die Tür, legt die Schlüssel weg und kümmert sich erstmal Noé, der auch leicht aufgelöst wirkt. Ich sehe die Drei an und verstehe herzlich wenig davon, was hier gerade abläuft. Ich gehe Richtung Wohnzimmer und sehe Steven an, der heulend auf der Couch sitzt. Die kleine Katze, ich glaube sie heißt Alec, sitzt neben ihm und stupst ihn immer wieder an, aber er reagiert nicht. Langsam gehe ich auf ihn zu und lasse mich neben ihn sinken. „Hey..“, sage ich mit viel zu guter Stimme und räuspere mich kurz. „Was ist denn jetzt schon wieder los du Heulsuse?“, frage ich dann schon etwas barscher und Steven sieht zu mir hoch. „B-blaze...sie ..i-ist...sie wurde..ei-ein-“ Ich sehe ihn verständnislos an. Was will er mir sagen? Ich verstehe es nicht wirklich. Blaze ist doch seine andere Katze, oder? „Was ist mir ihr?“, frage ich ruhiger nach und streiche ihm leicht über den Rücken. Er lässt sich einfach gegen mich fallen und sofort bin ich viel zu überfordert mit der Situation. Aber dann nehme ich ihn einfach kurz in den Arm und versuche ihn etwas zu beruhigen. Ich sehe hinüber zum Eingang und starre den Transportkorb an. Ich lasse von Steven ab und stehe auf. Er sieht mich verwirrt an, aber ich ignoriere ihn einfach. Schnell mache ich mich auf den Weg zu dem Transportkorb und hebe ihn an. Dann starre ich hinein. Die Katze liegt mit geschlossenen Augen zusammengerollt da und scheint zu schlafen. Ich verstehe nicht wirklich, wo Stevens Problem jetzt liegt. Der Katze scheint es doch gut zu gehen, so friedlich wie sie da liegt. Aber bei genauerem Hinschauen merke ich, dass es etwas zu friedlich ist. Die Kleine atmet nicht mehr und sofort bin ich dabei den Korb zu öffnen. Ich hebe sie raus, aber sie rührt sich nicht. Sie atmet nicht und macht nicht die Augen auf. Ich muss schlucken und lege sie vorsichtig zurück. Sie ist also eingeschläfert worden. Unsicher sehe ich wieder zu Steven und gehe erneut auf ihn zu, ehe ich ihn hochziehe und einfach hinter mir her schleife. Er heult noch immer und sieht wieder zurück zu seiner Katze. Alec ist ebenfalls aufgestanden und auf die Kommode gesprungen, auf der der Transportkorb steht. Er fängt kläglich an zu miauen, mit seiner leicht hohen Stimme und läuft immer wieder um das Teil herum, ehe er sich davor zusammenrollt und still liegen bleibt. Seufzend gehe ich mit Steven an der Hand die Treppe rauf und trete meine Zimmertür auf. Dann ziehe ich den Kleinen herein und schließe die Tür wieder. Ich setze ihn auf mein Bett und hole eine Packung Taschentücher aus meiner Tasche, ehe ich mich neben ihn setze. „Hier nimm.“, sage ich und halte ihm ein Tuch entgegen. Er starrt es an wie ein Auto und ich seufze auf, ehe ich schließlich einfach seine Tränen mit dem Tuch wegwische und es dann in den Mülleimer neben meinem Bett werfe. Dann halte ich ihm ein neues Taschentuch hin und sage: „Putz dir die Nase.“ Er nickt leicht und nimmt es entgegen. Er schnäuzt sich und schnieft kurz auf. „Jetzt hör auf zu heulen, dass bringt doch auch nichts.“, meine ich mit ruhiger Stimme und mal wieder viel zu sanft, wie ich finde. Er wischt sich noch einmal über die Augen, ehe er seine Hände im Schoß anstarrt. Er schweigt und ich kratze mich im Nacken. Ich weiß auch nicht recht, was ich sagen soll. Ich habe noch nie jemanden trösten müssen. „Jeder muss irgendwann mal sterben. Blaze war alt genug. Sie konnte nicht mehr. Das ist völlig normal.“ Wieder fallen Tränen aus seinen Augen, aber still. Ich beiße mir kurz auf die Lippe. Ok, das war ein Fehlschlag. Ich bin total überfordert und denke angestrengt nach, was ich jetzt machen soll. Ich habe einen heulenden Jungen auf meinem Bett sitzen, der sich nicht trösten lassen will. „Ich hab gesagt, dass du aufhören sollst zu weinen!“, meine ich dann bestimmend und sehe deutlich, wie Steven hart schluckt und mit den Tränen kämpft, bis sie schließlich versiegen. Dann lächel ich ihn leicht an. „Hey. So war das eben nicht gemeint. Sie war sicher eine tolle Katze, aber... Ach ich weiß auch nicht. Ich musste noch nie jemanden trösten, wenn ich ehrlich bin und bin jetzt ein bisschen überfordert. Willst du Eis essen gehen oder so? Oder schlafen? Alleine sein?“ Er schüttelt nur stumm den Kopf und lässt sich wieder gegen mich sinken. Ich lege ihm seufzend einen Arm um die Schulter und wische erneut über sein Gesicht. „Ssht..beruhige dich erst mal ein bisschen.“, sage ich dann und hoffe, dass es irgendetwas bringt. „Wenn du dich nicht beruhigst, dann muss ich dich dazu bringen, und glaub mir, dass willst du sicher nicht!“, knurre ich dann leise. Kann man jemanden überhaupt dazu zwingen, sich zu beruhigen? Vermutlich nicht, aber man kann es ja mal versuchen. Ein wenig ziehe ich ihn noch zu mir und hasse mich gerade in dem Moment selber dafür. Aber ich kann nicht anders. Der Junge ist so verzweifelt und verletzt und er sieht so niedlich dabei aus, dass meine Hormone wieder verrückt spielen. Genau, das ist es! An diesem Abend waren meine Hormone vom Alkohol befallen! Ich konnte also nichts dafür! Das muss ich Steven dann wohl später noch erklären. Jetzt gerade sehe ich den Kleinen an und frage mich wirklich, was ich hier mache. Eigentlich sollte ich ihn mit einem Arschtritt aus meinem Zimmer befördern. Aber ich kann einfach nicht! Und das nervt mich. Jetzt weiß ich auch, was genau ich nicht an ihm leiden kann. Ich habe mich in seiner Nähe einfach nicht mehr unter Kontrolle. Seufzend stehe ich wieder auf und er schaut mich irritiert an. Ich lächel nur leicht, was ihn scheinbar beruhigt und gehe dann rüber an meinen Schreibtisch. Ich hole ein paar Bilder aus einer Schublade und kehre zu Steven zurück. „Ich hatte auch mal eine Katze.“, sage ich dann und setze mich wieder. Ich lasse mich nach hinten fallen, so dass ich an die Wand gelehnt da sitze und ziehe ihn wieder in meine Arme. Ich schaue mir ein Bild an, wo eine kleine Katze auf einem Sofa liegt. „Hier war sie gerade mal ein Jahr alt. Süß, nicht wahr?“, frage ich nach und Steven betrachtet das Bild eingehend. „Sie hieß Luna.“, sage ich leise und lächel schwach. Ich lege das Bild bei Seite und sehe mir das nächste an. Ich muss leicht lachen und schüttel den Kopf. „Da ist sie gerade auf Erkundungstour gewesen und kam nicht mehr unter dem Schrank hervor. Den musste ich dann mit Paps anheben.“, sage ich und kicher leise. Auch Steven grinst leicht, während er sich das Bild anschaut. „Sie war niedlich.“, sagt er dann leise und ich nicke. „Ja das war sie.“ Wir schauen uns noch ein paar weitere Bilder an und ich überlege, was ich jetzt sagen soll, damit Steven versteht, wieso ich ihm diese Bilder zeige. „Ich rede nicht oft und nicht gerne über Luna.“, fange ich an, während er sich noch einmal alle Bilder anguckt. „Als sie gestorben ist, war sie noch jung. Fünf, höchstens sechs Jahre alt. Ich war damals...ich glaube elf. Na ja..es war nicht leicht für mich ihren Tod zu verkraften und wenn Fifi jetzt sterben würde, würde ich mich vermutlich auch eingraben und nicht mehr aus dem Zimmer kommen. Aber was ich eigentlich sagen wollte..“ Ich seufze leise und mache eine kurze Pause. „Luna wurde überfahren. Blaze wurde eingeschläfert. Luna war sechs Jahre alt und Blaze war...vierzehn?“ Ich vergleiche die beiden Katzen und versuche Steven damit zu verdeutlichen, dass es besser für seine Katze war. „Blaze war alt. Es war an der Zeit. Es ist besser, als wenn sie sich gequält hätte, oder?“, frage ich nach und er starrt wieder auf seine Finger, nachdem er die Bilder zur Seite gelegt hatte. Dann nickt er leicht. „Vermutlich hast du recht...danke.“, nuschelt er undeutlich und ich seufze wieder. Der Kleine kann einem aber manchmal auch wirklich leid tun. Ich sehe auf ihn herunter, wie er trübsinnig auf die Decke starrt und streiche mit einer Hand durch seine Haare. „Kopf hoch Prinzesschen, sonst fällt die Krone runter.“, flüstere ich ihm ins Ohr und er sieht zu mir auf. Er läuft ein wenig rot an, ehe er trotzig sagt: „Ich bin nicht weiblich du Idiot!“ Ich muss lachen und rolle mit den Augen. „Ja ja. Ich weiß.“ Aber das interessiert mich herzlich wenig. Ich halte ihn im Arm und lasse mich zur Seite fallen, so dass er auf mir zu liegen kommt. Das gefällt mir schon eher. Sein Rotschimmer ist einfach unwiderstehlich. „Dafür dass du ein männlicher, untrainierter Knirps bist, bist du trotzdem anziehend, weißt du das? Deswegen halte ich dich auch für weiblich!“, grinse ich nun und er sieht schmollend weg. „Und du bist ein egozentrischer Idiot, der nichts im Kopf aber dafür in Armen, Bauch und Beinen hat.“, feixt er sofort zurück und ich sehe ihn erstaunt an, ehe ich mit meiner Hand eine Strähne aus seinem Gesicht streiche. „Wer wird denn gleich so aggressiv?“, frage ich neckend nach. Dann lege ich ihm eine Hand in den Nacken und ziehe ihn zu mir herunter, so dass er kurz vor meinem Gesicht halt macht und mich mit aufgerissenen Augen anstarrt. So ruhig und verängstigt gefällt er mir schon viel besser als vorher. Ich spüre seinen Atem auf meinem Gesicht und scheine schon fast sein Herz klopfen zu hören. Meine Hand streicht zu seiner Brust und bleibt dort liegen. Es scheint wirklich zu rasen und inzwischen macht er einer blutroten Rose Konkurrenz. Eigenlicht total niedlich und perfekt, wenn er kein Junge wäre! Unsere Augen finden sich und ein Moment der totalen Stille tritt ein, ehe ich ihn noch weiter runter ziehe und meine Lippen auf seinen platziere. Sie passen so perfekt aufeinander, dass es schon wieder beängstigend ist. Ich schließe meine Augen, nachdem ich sehe, wie auch seine Lider sich senken und genieße den Kuss voll und ganz. Steven erwidert. Er erwidert und das überrascht mich. Warum erwidert der Junge? Sollte er mich nicht wegschubsen und davonrennen, wie immer? Aber er tut es nicht. Er legt sich halb auf mich und küsst mich in vollen Zügen. Ich keuche leise gegen seine Lippen, als ich auf einmal ein Donnern draußen höre. Der Kleine zuckt zusammen und lässt von mir ab, um sich wieder aufzusetzen. Er starrt zum Fenster, als es plötzlich anfängt zu blitzen. Erschrocken fährt Steven herum und drängt sich an die Wand. Er sieht mit großen Augen zum Fenster und ich folge seinem Blick. Aber da ist nichts. Nur das Gewitter draußen. Heißt das etwa, dass der Kleine Angst vor Gewitter hat? Das muss ich mir unbedingt merken, noch ein Punkt, mit dem ich ihn aufziehen kann! „Hey...du brauchst doch keine Angst haben. Erstens haben wir einen Blitzableiter und zweitens tut der Donner dir doch nichts.“, sage ich beruhigend und robbe zu ihm heran, um ihn erneut zu küssen, aber da geht auf einmal das Licht aus und Steven quiekt erschrocken auf. Ich seufze nur genervt und gummel leise. „Da ist wohl die Sicherung durch. Stromausfall.“, kläre ich ihn kurz auf. Dann stehe ich auf und taste mich im Dunkeln durch mein Zimmer. Ausgerechnet jetzt muss auch noch der Mond von den Gewitterwolken verdeckt werden. „Au! Fuck!“, schreie ich, als ich mit meinem Bein volle Kanne gegen die Tischkante knalle. „A-alles ok?“, höre ich Steven da verschüchtert fragen, aber ich knurre nur leise. Dann krame ich blind in meiner Schublade nach meiner Taschenlampe. Da ich diese nicht finde, taste ich auf dem Tisch nach meinem Handy. Ich schalte es an und es spendet gerade genug Licht, dass ich den Boden direkt vor mir beleuchten kann. „Bin gleich wieder da.“, sage ich knapp und Steven atmet scharf ein. „B-bleib hier. Bitte. Lass unsere Väter das machen.“, sagt er und ich sehe überrascht zu ihm, wobei ich ihn eh kaum sehen kann, sondern nur seine Umrisse. „I-ich will nicht..alleine hier..“, murmelt er und ich muss grinsen. Dann gehe ich wieder auf das Bett zu, mache mein Handy aus und lege es auf den Nachttisch. Ich robbe auf ihn zu und drücke ihn runter auf die Matratze, ehe ich mich neben ihn lege und ihn an mich ziehe. Ich atme den Geruch seines Shampoos ein und schließe die Augen. Wenn es eh schon dunkel ist, dann können wir auch kuscheln. Merkt ja keiner. Oder auch gleich schlafen. Ich bin sowieso geschafft und Steven sicherlich auch. Wenigstens denkt er jetzt nicht mehr an Blaze. „Danke.“, murmelt er leise und ich lasse meine Hand durch seine Haare fahren. Ich streiche ein wenig durch sie, ehe ich wieder zurück zum Nacken gehe und Steven dort ein wenig kraule. Ich beuge mich vor und küsse ihn in seine Halsbeuge, dann knabbere ich an der zwarten Haut. „Passt schon.“, sage ich knapp, ehe ich wieder von ihm ablasse und er sich an mich drängt. Seine Hände krallen sich in mein Shirt und ich muss leicht lächeln. Zum Glück kann Steven mich gerade nicht sehen, denn dann wüsste er, wie froh ich gerade bin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)