Be my sweatheart von abgemeldet (Super Junior) ================================================================================ Kapitel 1: Von mysteriösen Vorkommnissen und Vorahnungen -------------------------------------------------------- „Guten Flug“, hörte sie die Frau am Schalter sagen, die jetzt breit lächelte und ihr die Bordkarte in die Hand drückte. Sie bedankte sich und ging zu einer Bank in der riesigen Halle. Erst einmal schauen, zu welchen Gate sie gehen musste und das in Ruhe. Schließlich hatte sie noch Zeit genug bis zu ihrem Flug, der erst 9:00 Uhr abflog. Gate 13B, stand auf ihrer Karte und ein Schauer lief ihr den Rücken runter, als sie sich setzte. 13. Diese Zahl sagte nichts Gutes aus und das eigentlich immer, wenn genau sie selbst mit der Zahl im Zusammenhang stand. Diese ewigen ‚angeblichen‘ Zufälle mit der Zahl 13 raubten ihr den letzten Nerv. Nur wenn sie an diese Vorfälle dachte, wurde ihr immer mulmig zu mute. 13 Exfreunde, die ihr Leben verkomplizierten als es schon war. Der dreizehnte Geburtstag endete zwischen Notarzt und Feuerwehr. Ihre Narbe, die mit dreizehn Stichen genäht werden musste, platzte dann am darauffolgenden Tag wieder auf, etc. und pp. Dass sich ein erneuter Zwischenfall ereignen würde, damit hätte sie garantiert nicht gerechnet, als sie etwas gedankenverloren auf ihre Bordkarte schaute. Sie riss die Augen auf. In fett geschriebenen Lettern stand ‚Bordingtime: 7:30 Uhr‘. Aber wie? Was? Wann wurde die Zeit geändert? Zur Kontrolle schaute sie auf ihre Uhr und ihr Herz setzte für einen Moment aus. Ihr Ziffernblatt zeigte 7:25 Uhr. „Shit, shit, shit“, fluchte sie, während sie nach ihrer Handtasche und ihrer Jacke griff. Schnellen Schrittes, und immer noch ‚shit‘ fluchend, machte sie sich auf, ihr Gate zu finden. In fünf Minuten würde die Bordingtime beginnen und sie kannte sich kein Stück hier in der Flughalle aus. Wie sollte sie das schaffen? In einer halben Stunde würde die Maschine starten. Zu ihrem Glück fand sie das Gate dann auch, aber erst nachdem sie sich bei mehreren Reisenden Auskunft verschafft hatte und wie eine Irre durch die Gegend gescheucht wurde, da einige der ‚Hilfsbereiten’ meinten, den richtigen und kürzesten Weg zu kennen. Und jetzt taten ihr die Füße weh. Hätte sie bloß doch nicht diese High-Heels angezogen. Sie schaute noch einmal auf ihre Uhr. In zehn Minuten wäre die Bordingtime zu Ende, also gerade noch rechtzeitig. Voll außer Atem zeigte sie der Flugbegleiterin ihre Bordkarte vor. Diese war sehr erstaunt über das Erscheinungsbild von ihr, dennoch nahm sie dann schließlich die Karte mit einem ebenso breiten Lächeln, wie sie es zuvor bei der Dame am Check – In gesehen hatte, entgegen. „Einen schönen Flug wünsche ich Ihnen“, hörte sie die Flugbegleiterin ihr noch hinterher rufen, nachdem sie die Karte wieder an sich genommen hatte und eilig durch die Glastür ging, den Gang entlang, um zum Flugzeug zu gelangen. Dort angekommen, erwarteten sie schon zwei weitere Flugbegleiterinnen, von denen eine ihr unsympathisch vorkam, da diese ihr einen verächtlichen Blick zuwarf und ihr mit genervten Schritt ihren Platz, mit den Worten ‚Wenn alle zu spät kommen würden, dann würden wir noch bis Weihnachten hier feststecken’, zeigte. Blöde Kuh! , dachte sie sich innerlich, als die Flugbegleiterin von dannen ging. Sie setzte sich hin und musste überrascht feststellen, dass niemand sonst neben ihr saß. Na, wenn das so ist, dachte sie sich und setzte sich schnell auf den leeren Fensterplatz. Wenn man schon die Gelegenheit dazu hatte, dann sollte man sie doch ausnutzen, nicht? Sie schaute auf den kleinen Bildschirm über ihr. Sie würde 10 ½ Stunden fliegen. Und das zusammen mit dieser fürchterlichen Frau als Flugbegleiterin. Bei dem Gedanken fröstelte sie leicht, musste dann aber feststellen, dass es nur die Klimaanlage des Flugzeuges über ihr war. Schnell drehte sie diese zu und plötzlich ertönte die Stimme des Kapitäns durch die Lautsprecher. Die alltägliche Begrüßung erfolgte, wie auch die Sicherheitsvorführung, sehr zum Leidwesen von ihr, die es nicht zum ersten Mal miterlebe musste. Der Flug verlief zu ihrer Überraschung recht angenehm und als die Maschine endlich landete, konnte sie es kaum fassen, dass sie endlich am Ziel ihrer Träume war. Seoul. Die Hauptstadt einer Insel von vielen auf diesen Planeten. Aber was verschlug sie nach Südkorea? Das war eines von vielen Geheimnissen, die sie mit sich trug. Und sie hoffte auch, dass es eins bleiben würde. Wie dem auch sei, sie hatte ihr seit Jahren gespartes Geld für diese Reise investiert und sie hoffte, endlich so dem Alltagsstress zu entfliehen. Als sie ihren Koffer endlich auf dem Gepäckband erkannte und von diesem runter geholt hatte, ging sie glücklich zur Passkontrolle und dann zum nahegelegenen Ausgang. Ein kühler, dennoch wunderbarer angenehmer Wind wehte durch ihr Haar, kaum waren die elektronischen Schiebetüren hinter ihr zugegangen. Sie rief ein Taxi zu sich. „Hotel Seoul Island, bitte“, sagte sie zu dem Taxifahrer, worauf dieser nickte und losfuhr. So eine Taxifahrt, die ist lustig, so eine Taxifahrt, die ist schön, sang sie gedanklich und musste grinsen. Die Ortschaften, die Seoul so zu bieten hatte, zogen an ihr vorbei, als sie aus dem Fenster schaute. Große bis kleine Wolkenkratzer. Einkaufzentren. Wohnhäuser, die gigantisch in die Höhe gingen. Man kam sich vor wie in New York. Aber einem New York, das ausschließlich für Asiaten und deren Touristen gedacht war. Plötzlich hielt das Taxi und der Fahrer stieg aus. Verwirrt schaute sie sich um. Wo will der denn hin? , fragte sie sich. Doch die Antwort auf ihre Frage kam blitzschnell angelaufen und hielt ihr die Wagentür auf. „So werte Dame, steigen sie bitte aus, wir sind am Ziel“, sagte der Fahrer vornehm und mit einer kurzen Verbeugung. Das nenne ich mal Anstand, dachte sie. Sie hatte viel über die Höflichkeit der Koreaner gehört und darüber wie respektvoll sie doch waren, aber das es so extrem war, hätte sie nicht gedacht. Als dann der Taxifahrer noch ihr Gepäck bis in die Hotel-Lobby trug, kam sie nicht mehr aus dem Staunen heraus. So was gab es doch nur bei den Reichen und Schönen, dennoch passierte es ihr, die nicht gerade wohlhabend war. „Guten Abend“, begrüßte sie Hotelier am Schalter, „ich habe ein Zimmer reserviert.“ „Der Name, bitte“, gab er zurück. „Mein Name ist Gina Lake“, sie kramte in ihrer Tasche und holte eine Karte hervor, „hier ist mein Personalausweis.“ Der Mann nahm sie entgegen und tippte den Namen in den Computer ein. Er runzelte die Stirn, bevor er Gina verwirrt ansah. „Eh… ich bin untröstlich, Miss Lake, aber für sie ist kein Zimmer reserviert worden.“ „Wie bitte? Das ist doch wohl ein Scherz, oder?“, wollte Gina wissen. „Nein, leider nicht. Es gibt kein Zimmer für sie, aber wenn sie wollen, rufe ich bei der Reisevermittlung an, bei der sie alles in Auftrag gegeben haben“, meinte der Hotelier. Gina konnte es nicht fassen, dennoch stimmte sie dem Vorschlag zu und nannte den Mann die Nummer des Reiseunternehmens. Während der Mann die Nummer wählte, schwirrten die Gedanken nur so in Ginas Kopf herum. Wie konnte es nur passieren, dass die Reservierung schief gegangen war? Sie hoffte inständig, dass es sich nur um ein Missverständnis handelte. „Miss Lake, jemand möchte sie sprechen“, die Stimme des Hoteliers ries sie aus den Gedanken. Sie schaute ihn an, er hielt ihr das Telefon hin. Sie nahm es entgegen. „Hallo?“, kam es über ihre Lippen. „Spreche ich mit Frau Lake?“, hörte Gina eine Frauenstimme fragen. „Ja, mit wem spreche ich?“ „Mein Name ist Roswita Bach. Also was Ihre Reservierung betrifft, eh… die wurde storniert“, berichtete die Frauenstimme. „Was soll das heißen sie wurde storniert? Und von wem?“, fragte Gina nach. „Ein Name ist mir nicht bekannt, jedenfalls hat der Mann sich als Ihr Verlobter vorgestellt und die Reservierung, wie auch den Rückflug stornieren lassen“, erklärte die Frau. „Was? Sind Sie noch bei Trost, Sie können doch keine solchen Aufträge von wildfremden Männer entgegen nehmen, solche Leute wie Sie haben nichts in diesen Beruf zu suchen!“, in Gina kochte die Wut. Was fällt dieser Frau ein, ihr davon zu berichten, ohne auch eine Spur Reue in ihrer Stimme zu haben? „Ich bin untröstlich“, meinte die Frau. „Ja, das brauchen Sie mir nicht zu sagen, ich habe es bereits gemerkt!“, fauchte Gina sie durch das Telefon an, die Menschen in der Lobby, wie auch der Hotelier, sahen sie erschrocken über ihre Reaktion an, „Und was soll ich jetzt machen? Bekomme ich wenigstens mein Geld irgendwie zurück?“ „Bedauerlicherweise nein, ihr Verlobter oder was auch immer, hat das Geld abgeholt.“ „Na wunderbar, kann ich wenigstens heute noch nach Frankfurt zurück fliegen?“, Gina seufzte. Ihre Nerven lagen blank. „Es tut mir Leid, heute bekommen sie keinen Flug zurück, erst morgen wieder, aber ich kann einen für Sie reservieren, über die Zahlung komme ich gleich zu sprechen und….“ „Zahlung?“, unterbrach Gina die Frau, „Sind Sie noch bei Sinnen, denken Sie wirklich ich bezahle den Rückflug, nach alldem, was Sie falsch gemacht haben? Wenigstens können Sie mir den Flug als Entschädigung dafür bezahlen!“ „Ich bin untröstl….“ „Kommen Sie mir nicht auf diese Tour! Glauben Sie etwa ich habe so viel Geld parat, um den Rückflug auch noch zu bezahlen? Und nebenbei, was würde es mich kosten, falls Sie Trulla, mir einen billigen Flug buchen würden? Rein hypothetisch“, Gina begann mit ihren Fingern auf den Tressen rum zu tippen, wohl wissend aus Nervosität, als aus Reaktion ihrer Wut. „1200 €“, sagte die Frau Bach matt. „1200 €, so, so“, murmelte Gina vor sich hin, „Teuer geht’s wohl nicht, oder?“ „Sie haben nach den billigsten Flug gefragt und ich habe Ihnen einen genannt, mehr kann ich nicht für Sie tun“, meinte die Frauenstimme. „Hm…“, machte Gina und kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf, „okay, ich nehme den Flug, ich bezahle per Überweisung. Ich gehe sofort zur Bank und….“ „Das geht nicht“, behauptete die Frau. „Wieso denn nicht?“, fragte Gina misstrauisch. „Wir nehmen nur Bargeld.“ „Wollen Sie mich verarschen?“, platzte es aus Gina heraus – und ihr war es egal, ob die anderen Anwesenden, sie für gestört halten, „Wie soll ich bitte aus Korea ihnen das Geld übergeben?“ „Ganz einfach, Sie müssen es uns nur schicken. Das würde ungefähr zwei Wochen dauern, wenn Sie es sofort täten“, sagte die Frau. In ihrer Stimme hörte Gina ein Kichern heraus. Diese Schlampe! Wie konnte sie es wagen, sich über Gina so lustig zu machen? „Okay, machen wir es halt so, aber buchen sie den Flug erst, wenn ich nochmals bei Ihnen anrufe, zwecks Planung und Vorsicht“, bat Gina Frau Bach, die jetzt verächtlich schnaubte. „Wie Sie meinen, einen schönen Tag noch!“, dann ertönte ein Tuten. Aufgelegt. Diese Schlampe hat es ernsthaft gewagt, einfach so aufzulegen. „Blöde Kuh!“, fluchte Gina und reichte einen leicht zitterten Hotelier den Hörer. „Wissen Sie, wo hier die nächste Bank ist?“, fragte Gina den Mann hinter dem Schalter, woraufhin dieser schnell nickte. „Sie müssen nur über die Straße, dort ist die internationale Bank für solche Angelegenheiten und wenn sie sich beeilen, dann erwischen sie noch jemanden dort. Die Bank macht nämlich um 20:00 Uhr zu, antwortete er ihr. Gina bedankte sich und ging samt Koffer im Schlepptau nach draußen und so wie der Hotelier ihr gesagt hatte, auf die andere Seite, wo dort ihr Ausweg aus dieser Misere stand. Eilig betrat sie das Gebäude und ging zu einem Schalter. „Ich möchte gerne von meinem Konto Geld abheben“, erklärte Gina ihr Daliegen und schob der Koreanerin am Schalter ihre Karte zu. Diese begutachtete sie und fuhr sie dann durch einen Schlitz am Computer entlang. Ein Piepen ertönte. Die Frau fuhr erneut die Karte durch den Schlitz. Wieder ein Piepen. Noch einmal versuchte es die Frau und Gina wurde ganz mulmig zu mute. „Es tut mir Leid“, sagte die Bankangestellte mit ruhiger Stimme, „Aber ihr Konto wurde gesperrt.“ „What? Von wem?“ „Keine Ahnung“, die Koreanerin zuckte mit den Schultern, holte eine große Schere hervor und schnitt die Karte entzwei. Fassungslos über ihre Situation ging Gina aus der Bank. Ganz realisieren konnte sie das nicht. Was zur Hölle war passiert? Nein, die Frage lautete, wer zum Teufel war dafür verantwortlich? Der einzige Anhaltspunkt kam von dieser schrecklichen Frau von dem Reisunternehmen. Ein Mann, der sich als ihr Verlobter vorgestellt hatte. Ihr Verlobter? Abrupt blieb sie stehen. Mathias. Sofort holte sie ihr Handy heraus und durchforstete ihre Kontakte. Wenn dieses Arschloch etwas damit zu tun hatte, dann Gnade ihm Gott. Als sie bei den Namen, den sie gesucht hatte, angelangt war, drückte sie auf die grüne Taste und ein Tuten war zu hören. War ja klar, der Mistkerl hat sein Handy ausgeschaltet. Mit Sicherheit hatte er geahnt, dass sie ihn anrufen würde. Wütend machte sie ebenfalls ihr Handy aus und steckte es zurück in ihre Tasche. Langsam atmete sie ein und aus. Zuerst mal hieß es, ruhig werden. Doch das konnte sie nicht, denn sie wusste, das Geld, das sie bei sich trug würde nie im Leben für eine Übernachtung und den Rückflug reichen. Es waren gerade mal 1400 €. Davon würde sie diesen Scheißflug bezahlen. Dann bleiben ihr dann nur noch 200 € übrig. Aber mit 200 € eine Nacht in einer Unterkunft zu bekommen, würde ziemlich schwierig werden. Gina schüttelte den Kopf. Ach was, das würde schon funktionieren und wenn sein muss, dann würde sie halt draußen irgendwo ein Plätzchen suchen. Sie schaute auf die Uhr. Sie musste schnell ein Postgebäude finden und das Geld abschicken. Sofort nahm sie die Beine in die Hand, um schnell zum Hotel zurück zu kehren, um den Hotelier nach dem Weg zur Post zu fragen. Aber gerade als sie den Bürgersteig verlassen wollte, um die Straße zu überqueren, da spürte sie ein Ziehen an ihre Schulter. Reflexartig um schloss sie den Träger ihrer Handtasche und blickte einen alten Mann ins Antlitz, der mit aller Kraft an ihrer Tasche zog. Ein Taschendieb, leuchtete es Gina ein. „Loslassen!“, befahl sie dem Mann, doch dieser reagierte nicht darauf. Stattdessen versuchte er die Handtasche zu öffnen. Mit vollen Erfolg. Er griff hinein und holte einen Bündel Geldscheine hervor, bevor er dann los ließ und sich aus dem Staub machte. Gina hatte keine Chance gehabt. Als der Mann losgelassen hatte, fiel sie rücklings auf den Boden. Sie konnte noch nicht mal sehen, wohin er gelaufen war. Scheiße, dachte sie sich, was mache ich denn nun? Als es dann noch zu regnen begann, konnte Gina schwören, dass das Unglück jetzt endgültig seinen Höhepunkt erreicht hatte. Schnell stand sie auf. Ihr Rücken schmerzte. Ihr Kopf tat weh. Vorsichtig sammelte sie ihre Habseligkeiten, die ihr noch übrig geblieben waren, auf. Dann schwang sie ihre Tasche über die Schulter, nahm ihren Koffer zur Hand und ging mit schnellen Schritten den Bürgersteig entlang. Während sie lief, schaute sie sich um, ob irgendwo etwas war, wo sie den Regen entkommen konnte. Doch weit und breit war nichts dergleichen. Verzweifelt über die Situation bog sie in die nächste Straße ein. Ihre Kleidung klebte an ihrem Körper, was das Gehen nur noch erschwerte. Irgendwo musste doch etwas sein. Wenigstens einen Bushaltestelle. Plötzlich hörte sie einen Knall. Sie zuckte erschrocken zusammen und sah sich nach dem Ursprung des Geräusches um. Und da war es. Der liebe Gott hatte sie doch noch nicht endgültig verlassen. Die Eingangstür eines meterhohen Wohnhauses stand sperrangelweit offen. Jemand hatte sie nicht richtig zugemacht und sie wurde von Wind erfasst und gegen das Geländer gedonnert. Hastig schritt sie auf den Eingang zu und schlüpfte, nachdem sie noch mal zur Kontrolle sich umgeschaut hatte, in das Wohnhaus. Unglaublich, aber wahr, ihr war arschkalt. Das Wasser tropfte nur so von ihr herab. Leise stieg sie Stufen hinauf; sie brauchte ein ruhiges Plätzchen, wo sie sich hinlegen konnte. Sie war vollkommen erschöpft und lange machte ihr Körper nicht mehr mit. Ihre Augen wurden immer schwerer, sie musste sich echt zusammenreißen nicht einzuschlafen. Als sie im ersten Stock angelangt war, ging sie denn Gang entlang, um die nächste Treppe in Angriff zu nehmen, doch leider kam sie nicht mehr so weit, denn ihre Beine knickten wie ein Blatt ab und zwangen sie so auf die Knie. Einen Halt an der Wand suchend, versuchte sie aufzustehen. Doch ihre Kräfte verließen sie. Ihre Augen schlossen sich. Sie hatte den Kampf gegen ihre Müdigkeit verloren. Und so schlief sie mitten im Gang ein, nicht wissend vor welcher Wohnungstür sie war. *** Zwei Gestalten stapften die Treppe in den ersten Stock hinauf. Der Kleinere von den Beiden redete fröhlich auf den anderen ein, der ein wenig gelangweilt, wenn auch etwas müde, dreinschaute. Dennoch der Labertasche neben sich mit einem Ohr zuhörte. „Hyung, das hättest du sehen sollen, es war echt lustig gewesen. Shindong hat Nari die Milch in den Ausschnitt gekippt, natürlich nur versehentlich, aber erst seine Wange mit Naris Handabdruck, Mann, haben wir gelacht….“, schlagartig hörte er auf zu reden. Seine Augen vergrößerten sich, er blieb stehen. Sein Nebenmann war ebenfalls stehen geblieben und schaute besorgt auf seinen Kumpel herab. „Wookie, was ist denn mit dir?“ „Eunhyuk, schau doch mal“, der Kleine deutete mit seinen Finger auf die Person drei Meter vor ihnen, „Da liegt jemand.“ Sofort laufen die Beiden zu der liegenden Person und knieten sich neben sie. Ryeowook japste nach Luft. „Das ist ja ein Mädchen“, stellte er fest. „Und ein nasses noch dazu“, bemerkte Eunhyuk, „sie hat sich wohl vor den Regen in Sicherheit bringen wollen und ist dann wohl hier weggepennt.“ „Und wie es ausschaut, war sie sehr lange unterwegs“, meinte Ryeowook. „Wie kommst du darauf?“, Eunhyuk sah seinen Kumpel fragend an. „Schau doch mal hinter dich, da liegt ein Koffer“, wies Ryeowook ihn hin. Eunhyuk drehte den Kopf nach hinten und nickte verständnisvoll, als er sah, was Ryewook meinte. Vorsichtig schob Eunhyuk seine Hände unter den Körper des Mädchens und mit einem Ruck hob er sie hoch. „Was machst du da?“, flüsterte Ryeowook entsetzt von der Aktion Eunhyuks. „Was wohl? Ich trage sie zu uns rein, schließlich kann sie doch nicht ewig hier rum liegen, und außerdem will ich es nicht verantworten, wenn jemand anderes sie morgen findet. Um alles weitere kümmern wir uns morgen, wenn die anderen wieder von der Feier da sind“, erklärte er leise, „schließ unsere Tür auf und nimm ihre Sachen mit.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)