Be my sweatheart von abgemeldet (Super Junior) ================================================================================ Kapitel 8: Vom Wiedersehen und von Kaffee und Kuchen ---------------------------------------------------- Mit einem Mal war die Sache um Gina in den Hintergrund gerückt. Die Tatsache, dass sie mit Ryeowook zusammen verschwunden war, war nicht mehr von Bedeutung; geriet einfach in Vergessenheit. Dafür nahm etwas anderes den Platz ein und schloss die Lücke, die Gina in den Köpfen der Männer hinterlassen hatte. Etwas, was für lange Zeit die Herzen und Köpfe der Männer zwar nicht verlassen, aber mehr oder weniger sich in die hinterste Ecke verkrümelt hatte. Kangin. Der ‚Korea No.1 Handsome Guy‘, wie Kangin sich immer nannte, war von seinem Dienst aus dem Militär entlassen worden und wieder zurückgekehrt. Zurück zu seiner Family. Nach drei endlosen Jahren Auszeit. „Eh…. Leute… hust…würg… ich kriege… keine… Luft“, brachte Kangin nur schwer über seine Lippen, sich aus der Gruppenumarmung befreien versuchend. „Nur noch eine Minute“, schmollten die Männer unisono und drückten sich noch fester an Kangin. „Aber… gleich bin ich … Matsch… wenn ihr so weiter … macht“, keuchte Kangin förmlich, seine Befreiungsversuche hatte er inzwischen aufgegeben. „Du bist so ein Spielverderber!“, murrte Leeteuk und ließ als erster von Kangin ab. Die anderen Member folgten Leeteuks Beispiel, so dass Kangin befreiend nach Luft schnappte. „Du bist echt ein Spielverderber“, stimmte alle Leeteuk zu und sahen ihn beleidigt an. „Ja, ich habe euch ja auch lieb, danke für die Blumen…. Was hattet ihr eigentlich vor mit mir? Kaum bin ich wieder da und schon wollt‘ ihr mich loswerden… Echt, ich dachte mein letztes Stündlein hätte geschlagen“, meinte Kangin und hielt sich an die Brust, einen weiteren Atemzug machend, „Und ihr habt mir immer noch nicht gesagt, wer diese Frau mit Wookie im Schlepptau war.“ Bei der Erwähnung von Gina sahen sich die Männer allesamt an. Fragen über Fragen, nein, wohl eher Antworten über Antworten türmten sich in ihren Herzen und Köpfen. Wie sollten sie es Kangin am besten erklären? Ohne das er gleich Interesse für sie entwickelte. Denn die Männer wussten nur zu gut, wie Kangin reagieren würde, sobald sie ihm Gina vorstellen würden. Er würde sich sofort an sie ranmachen, wie er es immer tat, sobald eine Frau in sein Blickfeld trat. Und besonders in der Situation, in der er sich befand, konnte es heikel werden; nahezu gefährlich. Mal ehrlich, wer würde nicht als Mann, der zwei Jahre von der Frauenwelt abgeschnitten war, der nächstbesten hinterher jagen? Jeder. Und Kangin war jeder. „Eh… weißt du… ich weiß nicht wie ich anfangen soll“, Eunhyuk kratzte sich nachdenklich am Kopf und schaute auf seine Füße. „Wie? Das ist doch ganz einfach!“, meinte Kangin, „Name und Alter. Mehr brauche ich nicht zu wissen. … Ach ja und ob sie Single ist, natürlich auch.“ „Och, ist schon ganz schön spät…“, sagte Leeteuk, schaute demonstrativ auf seine Armbanduhr und wirkte dabei vollkommen wie ein Möchtegern-Schauspieler hoch zehn, „Kommt, es ist Zeit schlafen zu gehen.“ Er legte behutsam jeweils eine Hand auf den Rücken von Kyuhyun und Eunhyuk und schob sie in deren Zimmer. Das gleiche tat er dann auch mit den übrigen. Bis nur noch Kangin und er in der Diele standen. „Eh… was sollte diese Aktion denn gerade?“, fragte Kangin ihn perplex, „Wir haben doch noch nicht mal mittag.“ „Ach, ich weiß nicht“, meinte Leeteuk und trat näher an Kangin bis nur noch ein Stück Papier zwischen ihnen Platz hatte, „Vielleicht ist es nur ein Vorwand gewesen, um dich dann in Ruhe zu verführen, huh?“ Die letzten Worte hauchte er nur noch, sodass Kangin der Einzige war, der es noch vernehmen konnte. Kangin schluckte. *** „Ey, warte doch mal! ... Gina! Ich bin nicht so schnell“, Ryeowook versuchte schon fünf Minuten lang verzweifelt Gina zum Stehenbleiben zu bewegen, doch die Deutsche hatte stattdessen etwas anderes im Sinn als einen Gang zurückzuschalten. Sie wurde nur noch schneller, sodass Wookie für einen Moment es als aussichtslos empfand, ihr weiter hinterer zu laufen. Doch es war bemerkenswert, selbst für ihn, dass er ihrem Tempo dennoch standhielt und sie an der nächsten Ecke sogar einholte. Hastig griff er nach ihren Arm, bevor sie ihm ein weiteres Mal weglief, und brachte mit seiner letzten Kraft sie zum Stehen. „Mann“, brachte er nur schwer und vor Erschöpfung heraus, „was machen wir hier eigentlich?.... Mal ehrlich…. Willst du einen Marathon gewinnen, von dem ich nichts weiß?“ Er schaute ihr forschend in die Augen. Gina schüttelte den Kopf. „Nein, nichts dergleichen… ich bin nur sauer“, meinte sie und diesmal war sie es, die sich Ryeowooks Arm schnappte und ihn in ein Gebäude schleifte. Ryeowook war von der Aktion überwältigt worden und konnte nicht anders als von ihr mitgerissen zu werden. Er schaute sich verdutzt um, kaum hatte die beiden das Gebäude betreten. Es stellte sich als ein gewöhnliches Café heraus. Überall waren kleine, aber auch ein, zwei große Tische im Raum platziert worden. Eine Treppe links neben ihnen führte zur zweiten Etage des Cafés, glaubte zumindest Ryeowook, da Gelächter und Klimpern von Geschirr von oben zu vernehmen war. In der hintersten Ecke war ein Kuchenbüffet aufgestellt worden, von wo aus ein Duft hervorging. Beim Anblick und dem Duft der Kuchen verspürte Ryeowook ein Grummeln in seiner Magengegend. ‚Och, stimmt, ich habe noch nichts gegessen‘, fiel ihm ein und das Grummeln wurde lauter. Gina, der es anscheinend nicht entgangen war, zog ihn zu einem Tisch am großen Schaufenster und platziert ihn auf einen der Stühle, bevor sie sich ebenfalls auf einen niederließ. Eine Kellnerin kam sofort an getänzelt und reichte ihnen jeweils eine Karte. Gina fing an, in der Karte zu blättern und ab und an mal die Kellnerin zu fragen, was für Kuchen es sei, falls sie ein Wort nicht verstand. Ryeowook hingegen? – Er blickte Gina fragend an, die Karte lag unberührt immer noch vor ihn. „Und was darf es sein, mein Herr?“, hörte Ryeowook eine Frauenstimme fragen. Er zuckte zusammen und schaute jetzt die Kellnerin an. „Oh, eh…. Ja, ich nehme … ach, geben Sie mir einfach eine heiße Schokolade und ein Stück Kuchen mit Kirsche“, blabberte Ryeowook vor sich hin, ohne den Blick von der Kellnerin abzuwenden. „Eh…. Sehr gerne, Sir, wir haben zwar zehn verschieden Torten mit Kirschen, aber ich… ich werde einfach einen für sie aussuchen…“, sagte die Frau, nahm die Karten wieder entgegen und ging mit schnellen Schritten hinter den Tresen. „Was war denn das?“, fragte Gina verwirrt. „Das könnte ich mich auch fragen“, meinte Ryeowook, „Irgendwie bin ich nicht mehr auf den neuesten Stand, weißt du? Und damit meine ich nicht den neuesten Modetrend oder welche Haarfarbe heute In ist – nein, die Sache heute Morgen, ja, Gina, dein Verhalten – es bereitet mir immer noch Kopfschmerzen und es lag aber nicht an dem Kissen, dass du mir an den Kopf geworfen hast.“ „Oh!“, machte Gina, „Ja, tut mir Leid. Ich… ich bin sauer gewesen und ich bin … ach, was rede ich da, ich bin ein Wrack, Wookie, ich brauche deine Hilfe.“ Der Klang der Verzweiflung in Ginas Stimme brachte Ryeowook dazu, nach ihrer Hand zu greifen und mit dem Daumen beruhigend über dessen Handrücken zu streicheln. „Okay – erzähl, was du auf dem Herzen hast, ich werde dir zuhören“, meinte Ryeowook und setzte ein Lächeln auf, „Ich bin für dich da.“ *** Was die anderen von Super Junior trieben? Die Männer waren allesamt von Leeteuk in ihre Zimmer geschoben worden, wenn man das wirklich als ‚ihre Zimmer‘ bezeichnen konnte. Leeteuk hatte sie einfach in die nächstbesten Zimmer gesteckt, die in Reichweite gewesen waren. So fanden sich die irrwitzigsten Konstellationen zusammen. Sungmin, Yesung und Donghae in Ryeowooks Zimmer und Kyuhyun und Siwon in Sungmins Zimmer. Und zum Schluss, Shindong und Eunhyuk und Ryeowook in Leeteuks Zimmer. Zwar konnten die Männer nicht mehr mit einander kommunizieren, aber irgendwie endwickelten sie eine Art von Telepathie zueinander, denn sie schafften es zeitgleich den gleichen Gedanken zu haben. Sie stürmten alle gleichzeitig zur den Türen der jeweiligen Zimmer, machten sie einen Spalt auf und schauten hinaus. Doch was sie da sahen, war garantiert nicht das gewesen, was alle sich vorgestellt hatten. Leeteuk lag weinend in Kangins Armen, während Kangin ihm beruhigend über den Rücken strich und ihm etwas ins Ohr flüsterte, zumindest sah es für die Männer danach aus. *** Gina saß vor ihrem Stück Torte, den sie kaum angerührt hatte. Sie nippte nur kurz an ihrem Eiskaffee und schaute auf ihre gefalteten Hände auf ihrem Schoß. Sie wusste nicht so recht, wie anfangen sollte. Schließlich wollte sie nicht, dass Ryeowook sich zu viele Sorgen machte. Wie sollte sie ihm verklickern können, dass ihr bester Freund Richard tot war, abgemurkst von ihrem Ex-Verlobten? Wie sollte sie ihm sagen können, dass Richard mehr als nur ein Freund für sie war? Wie sollte sie es ihm erklären? Tausende Gedanken schwirrten ihrem Kopf. Es tat schon beinah weh, aber was, nein – wie sollte sie es ihm am besten erzählen? Schließlich wollte Gina ihm nicht die harte Realität ins Gesicht klatschen, wie es ihr gestern Abend entgangen war. Einfach so in die Fresse. Nein, das würde sie nicht machen… sie musste es einfach sagen, auch eine Art, die nicht so brutal klingt. Sie mochte Wookie; er war praktisch so etwas wie ein großer Bruder für sie, den sie nie hatte. Aber wenn sie ihm erzählte, dass ein irre gewordener Ex-Verlobter ihr womöglich nach ihrem Leben trachtet, dann konnte der Kleine Probleme bekommen. Mathias konnte ihn sonst als nächstes im irgendeinen See in Korea verschwinden lassen. Nein – das dürfte nicht noch mal passieren, das ist sie Richard doch schuldig, aber auf der anderen Seite musste sie es Ryeowook erzählen, sonst würde sie sich mit diesem Geheimnis nur allein fühlen. Und eigentlich war es doch ihr Plan gewesen, Wookie alles von heute Morgen zu erklären. Gina seufzte auf. „Also, Wookie“, sie sah nicht auf, um sich zu vergewissern, dass Ryeowook ihr zu hörte, nur ein Klimpern einer weggelegten Gabel verriet es ihr, dass Wookie ihr seine Aufmerksamkeit schenkte. „Ich habe gestern Abend eine schreckliche Nachricht erfahren“, fuhr sie fort, „Also ich war gestern im Internet und habe mich über mein Heimatland schlau gemacht, schließlich bin ich schon einige Tage weg gewesen… Nachrichten, was so in den Tagen passiert war… ja, und dann habe ich plötzlich einen Artikel gelesen… der… der…“, sie schluchzte auf, ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Eine einzelne Träne bannte sich ihren Weg an ihrer Wange entlang. Plötzlich spürte sie zwei warme Arme, die sich um ihren Körper schlangen. Warmer Atem spürte sie an ihrem Hals. „Wookie? Ich … ich…“ „Lass mich raten, deinem Freund Richard ist etwas zugestoßen… nicht wahr?“, flüsterte Ryeowook ihr zu und drückte sich noch fester an sie. Sie nickte, „Ja“, hauchte sie kaum hörbar, „Was soll ich denn jetzt machen?“ „Iss erstmal dein Stück Torte und dann sehen wir weiter“, meinte Ryeowook und löste sich wieder von ihr, um wieder vor ihr Platz zu nehmen. Gina nickte wieder und machte sich daran ihr Stück Torte zu verspeisen. Während sie das tat, umschloss Wookies Hand ihre und strich immer und immer wieder sanft über diese. Mit einem Mal spürte Gina, dass sie nicht mehr alleine war und dafür wird sie sorgen, dass es auch so bleiben wird. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)