Der Ritter von WolfofAegis ================================================================================ Kapitel 1: Gabriel ------------------ Das Wartezimmer war vollkommen weiß. Nicht ein einziger Farbklecks war zu sehen, noch nicht einmal ein Fenster. Alles erstrahlte in weis, bis auf die Warteten. Sie brachten ein wenig Farbe in das Zimmer, doch selbst sie schienen an Farbe zu verlieren, je länger sie hierblieben. Das war es was mich nervös machte. Ich befürchtete, dass ich bald auch vollkommen farblos sein würde, und man mich nicht von der Wand unterscheiden könnte, und man mich einfach übersehen würde. Ich schüttelte den Gedanken mit ein wenig Mühe ab und versuchte an die Zukunft zu denken, was ich alles erreichen würde. Die Vergangenheit schmerzte zu sehr. Irgendwas in mir wehrte sich gegen diese Ablenkung und brachte meine Aufmerksamkeit  in das Zimmer zurück. Jedoch zwang Ich mich selbst da zu bleiben, und nicht vollkommen aufgebracht das Zimmer zu verlassen. Ich brauchte die Behandlung, die es nur hier gab. Ich… Bevor ich noch weiter in Gedanken versank kam eine Krakenschwester und rief meinen Namen. Die Krankenschwester war ebenfalls in weiße Kleider gehüllt, und auch ihre Haut schien sehr farblos zu sein. Meiner Meinung befand sie sich schon zu lange hier, genauso wie ich. „Gabriel“ rief sie erneut meinen Namen. Ich stand schleppend auf.  „der Arzt wird gleich für sie da sein. Folgen sie mir.“ Ich tat wie mir geheißen, nachdem ich kurz noch mich zusammenriss und die Trägheit des Raumes abschüttelte. Alles in diesem Gebäude schien weis zu sein. Irgendwie nervte mich das weiß ungeheuerlich. Und irgendein Gefühl sagte mir, dass hinter dieser sauberen Fassade es nicht ganz so sauber zuging, wie man den Patienten Glauben machen wollte, denn man hat nur selten jemanden dieses Haus verlassen sehen. Ich folgte der weißen Dame durch den weißen gang, und sie verfrachtete mich durch eine Tür mit einer großen silbernen drei darauf. „warten sie hier auf den Arzt. Er ist gleich bei ihnen.“ Sagte sie, bevor sie sich abwandte und ging. Mit einem leisen klicken fiel die Tür in ihr schloss. Der Raum war vollkommen weiß. „War ja klar, eine andere Farbe als weiß scheint es hier ja nicht zu geben“ dachte ich mir. Der Raum an sich war schon spartanisch eingerichtet, doch das Weis machte ihn irgendwie unfreundlich. Vor mir stand ein weißer Tisch mit weißen Stühlen. Selbst die Maschinen und Stifte waren weis, sowie die Liege, die im hinteren teil des Raumes lag. Ich wollte weg von hier. Der Raum machte mir Angst. „Es gibt hier doch nichts, was mir Angst machen könnte“ sagte ich mir und versuchte mich ein wenig zu beruhigen. Ich setzte auf einen Stuhl. Und ich wartete. Lange. Gleich ist doch so ein dehnbarer begriff, dachte ich mir, als ich eine gefühlte Stunde warten musste. Der Doktor kam herein - auch vollkommen in weis gehüllt - und warf einen Blick in einen Hefter, der wohl sämtliche Informationen über mich beinhaltete, also wohl meine Krankenakte, und sagte: “Sie wollen also so einer werden? Wenn sie es sich anders überlegen sagen sie es jetzt. Bedenken sie dabei aber, dass die Chancen diese Behandlung zu überstehen bestenfalls bei nur 50% liegen“ Es trat eine kurze Stille ein. Eigentlich wollte ich es mir anders überlegen, aber mir war jede andere Chance genommen. Trotzdem war ich der Meinung, dass ich mit meinen 18 Jahren noch zu jung war, um zu sterben. Zumindest hatte ich darin vertrauen, dass ich nicht sterbe.  Schließlich Arzt meinte: „sie sind sich wohl sicher. Angesichts ihres Alters würde ich ihnen davon abraten.“ „ich bin mir sicher also fangen sie jetzt endlich an“, erwiderte ich leicht genervt. Zumindest hoffte ich, dass ich so rüberkam, denn ich hatte eine höllische Angst. Auch wusste ich, dass die Behandlung bei Personen unter 25 die Sterberate noch ein ganzes Stück höher lag. Aber ich hatte ja außer meinem Leben nicht mehr viel zu verlieren. Meine Freunde haben einen Weg gefunden ihre Talente zum überleben zu benutzen. Ich dagegen habe keine großen Talente. Alles was ich konnte war irgendwie zu überleben und dabei jeden um mich herum ziemlich böse mitzunehmen. Kaum jemand hatte es gewagt mit mir im Kampf aufzunehmen, nachdem auch die Stärksten und Härtesten vor mir in die Knie gegangen sind. Schließlich sagte der Arzt: „dann legen sie sich bitte hin“ dabei deutete er auf die liege im hintern Teil des Zimmers. ich tat was man mir sagte und legte mich hin. Ich spürte noch, wie eine Spritze mir in den Arm gestochen wurde. Irgendetwas sagte mir, dass dies keine gewöhnliche Betäubung war, doch bevor ich länger darüber nachdenken konnte verlor ich das Bewusstsein. Als ich erwachte befand ich mich in einem Glastank, der mit einer durchsichtigen und zähen Flüssigkeit gefüllt war ich versuchte mich zu bewegen doch schaffte ich es kaum. Ich bekam Angst im Angesicht meiner Unfähigkeit. Das war das erste Mal, dass ich tatenlos zusehen musste, wie mir etwas mit widerfuhr, ohne eine Möglichkeit oder Alternative. Die gesamte Umgebung lächelte mich diesmal nicht in gellem weis an, sondern in einem sanften grau. Dann erst fragte ich mich, warum ich noch nicht ertrunken war. Dann fiel mir einen Arzt auf, der etwas auf einer Konsole eintippte, auf der massenhaft bunte Lichter blinken. Ihm schienen sie was zu sagen. Mir jedoch nicht. Zumindest nickte er, dann schrieb er etwas in einen Hefter. Schließlich bemerkte ich, dass ich nackt war, aber auch nur weil ich meine Spiegelung im Glas sah, und diese auch nur verzerrt. Ich fühlte mich dabei so hilflos, dass es schon fast schmerzte. Ein Arzthelfer - er hatte einen tiefgrünen Kittel, mit roten flecken, an - kam herein und meinte dass ein Patient gestoben sei. Die einzige Antwort des Arztes war dass man die Leiche entsorgen solle. Diese Kaltblütigkeit erschreckte mich, doch was hatte ich erwartet? Ganz sicher keine Kaffe Kränzchen. Oder vielleicht doch? Ich grinste bei dem Gedanken. Wieder drücke der Arzt einige Knöpfe auf seiner Konsole und ich spürte plötzlich einen stechenden Schmerz im Nacken woraufhin ich wieder bewusstlos wurde. Wieder erwachte ich. Diesmal im Behandlungszimmer in dem ich betäubt wurde. Ich spürte wie der Arzt mir eine Infusionsnadel aus dem Arm zog, was ziemlich schmerzte, und wodurch ich fast schon wieder ohnmächtig geworden wäre. Der Arzt sagte: „sie werden gleich mit ein paar anderen abgeholt. Bitte warten sie so lange in diesem Raum. Ach ja dort liegen auch ein paar Kleider für sie bereit, die werden sie brauchen. Und an ihrer stelle würde ich mich beeilen “ Ich betrachtete mich und musste feststellen, dass ich nur einen Patentenkittel trug, was mich einerseits erstaunte, andererseits auch wieder nicht. Dennoch trauerte ich meinen alten Klamotten hinterher, sie hatten mich lange begleitet. Schließlich tat ich wie mir geheißen und es kamen wirklich nach wenigen Minuten einige Männer in schwarzen Anzügen in den Raum gefolgt von zwei weiteren Patienten. Die waren wenigstens pünktlich, und ließen nicht eine Ewigkeit auf sich warten. Das Schwarz lag im krassen Kontrast zu dem allgegenwärtigen Weis. Ich stand auf und folgte ihnen wortlos, wie in Trance. Ich hatte das Gefühl, das mich etwas leitete, aber ich konnte beim besten willen nicht sagen, was es war, noch warum. Und vor allem nicht wohin.  Ich wurde in einen schwarzen Bus geführt. Das allgegenwärtige Weis wurde nun von einem allumfassenden schwarz abgelöst. na ja, dachte ich mir, immerhin konnte man dabei die Augen ein wenig entspannen. Das Schwarz blieb vorhanden, doch draußen wandelte sich das Vorstadtgrau schnell in das grün des Waldes. Endlich wieder Farbe, dachte ich mir. Mir fiel ein, dass man Talarm, dieses Land,  als die fortschrittlichste Nation ansah. Damals wusste ich nicht warum, doch bei dem Anblick der Wildnis, durch die wir fuhren wurde mir klar, was dies in unserem Leben bedeutete. Doch nun hatte ich das Gefühl jegliche Zivilisation zu verlassen.
Noch mehr Unsicherheit, na toll. Die Fahrt dauerte einige Stunden doch bald waren wir am Ziel angelangt: ein grauer Kasten von Gebäude der streng bewacht wurde und weit ab von jeder Zivilisation lag. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)