Last Nightmare von Sky- (Harvey kehrt zurück) ================================================================================ Kapitel 2: Die Gefühle des allein gelassenen Kindes --------------------------------------------------- Beyond lag mit 40°C Fieber im Bett und klagte über Schmerzen in Armen und Beinen und hatte schweren Schüttelfrost. Schließlich bekam er starke Bauchschmerzen und seine Temperatur stieg schließlich auf 41,4°C. Ein Arzt, ein gewisser Dr. Brooks wurde hergerufen und sah sich den Schwerkranken an. Seine Diagnose: Eine bakterielle Infektion. Neben Antibiotika bekam Beyond noch fiebersenkende Medikamente und musste erst einmal das Bett hüten. Dr. Brooks war ein schmieriger und aalglatter Kerl, der nicht gerade ein vertrauenswürdiger Arzt war. Seine Praxis war heruntergekommen und er verschrieb oft Medikamente, die nicht gerade ein normaler Arzt seinen Patienten verschreiben würde. So einen Arzt würde man mit einem Wort beschreiben: dubios. Beyond lag nun im Bett und hörte klassische Musik auf seinem CD-Spieler. Er hatte kühle Lappen auf Stirn und Augen und Harvey im Arm. Dieser war ein guter Tröster und munterte Beyond auch auf. Vier Tage lag er krank im Bett und nur langsam senkte sich sein Fieber. Am fünften und sechsten Tag war er noch sehr geschwächt und erst am siebten Tag war er wieder überm Berg. Trotzdem war er noch die ganze Woche vom Sportunterricht befreit und das kam ihm gerade Recht denn im Moment stand Schwimmunterricht auf dem Lehrplan und Beyond hatte Angst davor. Nicht dass er nicht schwimmen könnte oder wasserscheu wäre. Aber ein paar Kinder hatten ihn immer wieder unter Wasser gedrückt und er hatte schon mehrmals Angst gehabt zu ertrinken. Also saß er etwas weiter vom Becken entfernt und las Edgar Allan Poes Geschichten. Seine Lieblingsgeschichte war immer noch „Der Untergang des Hauses Usher“. Angefangen von Geisteskranken bis hin zu einer Frau, die dann auch noch lebendig begraben wird. Es waren immer solche Geschichten, die ihn faszinierten. Eben darum war er vielen Kindern unheimlich aber diese Romane und Geschichten gaben ihm auch gewissermaßen Halt. Denn sie hielten ihn vor Augen, dass alles noch viel schlimmer sein könnte. Nach dem Schwimmunterricht klagte Beyond über Schwindelgefühl und Kopfschmerzen und wurde daraufhin nach Hause geschickt. Er ging jedoch nicht nach Hause, er hatte etwas ganz anderes vor. Schwänzen war ja normalerweise nicht seine Art, aber irgendetwas ließ ihm keine Ruhe. Schon als er mit Fieber im Bett lag, konnte er an nichts anderes als die Machete auf der Müllhalde denken. Seitdem konnte er nicht mehr ruhig schlafen. Also hatte er den Plan gefasst, so schnell wie möglich dort zurückzukehren, wo er die Machete gefunden hatte. Schnell eilte er vom Schulgelände und lief bis zur Bushaltestelle. Dort setzte er sich hin, machte seinen Rucksack auf, den er wirklich für alles gebrauchte und holte Harvey hervor. Dieser hatte zuvor gewaltig protestiert, in einen Rucksack gezwängt zu werden aber Beyond hatte Angst, dass seine Mitschüler ihm Harvey wegnehmen und ihn kaputtmachen würden. „Puh, endlich wieder frische Luft. Ich dachte schon, ich müsste hier drin ersticken.“ „Tut mir leid Harvey, aber anders ging es nicht.“ „Ist schon okay, wir sind doch Freunde. Besser als wenn mich diese Kinder auseinander nehmen. Aber sag mal, warum schwänzt du die Schule?“ „Wir gehen noch mal zur Müllhalde.“ „Oh Junge, da können wir sicher lustige Sachen machen! Vielleicht finden wir sogar einen Schatz!“ Beyond verstand sich irgendwie selbst nicht so wirklich. Er hatte noch nie geschwänzt, obwohl er bereits Aufgaben aus der High School lösen konnte. Aber er konnte sich einfach nicht auf den Unterricht oder auf sein Buch konzentrieren. Er musste noch mal diese Machete in die Hand nehmen. Dieses Gefühl, das ihn nicht zur Ruhe kommen ließ, war wie ein Entzug von einer Droge. Alles in seinem Kopf drehte sich nur noch darum, wieder diesen Kick zu haben, diesen Gegenstand in die Hand zu nehmen und… und zuzuschlagen. Ja, er musste die Machete nehmen und mit ihr zuschlagen. All diese überschüssige Energie, die er fest in sich verschlossen hatte, die nun in seinem Körper wütete und danach schrie, freigelassen zu werden, musste er endlich loswerden und dazu brauchte er diese Machete. Die Fahrt mit dem Bus kam ihm wie eine Ewigkeit vor und er rannte so schnell er konnte die letzten paar hundert Meter zum Zaun, kroch durch das Loch und kletterte auf den Müllberg, dort wo er die Machete gefunden hatte. „Oh Mann, was werden wir für lustige Sachen anstellen, wenn wir das Ding gefunden haben. Lass uns die Bude auseinandernehmen, lass uns Sachen kaputt machen! Randale!!!“ Harveys Begeisterung war grenzenlos und seine Augen leuchteten richtig. Auch er schiene es kaum erwarten zu können. Sie brauchten nicht lange zu suchen, da fanden sie auch schon die Machete, die zwischen verrosteten Eisenstäben lag. Vorsichtig hob er sie hoch und sah sich die Klinge an. Trotz des eingetrockneten Blutes, das daran klebte, schien das Mordinstrument zu glänzen. Wie hypnotisiert starrte Beyond sie an und hörte nur wie durch Watte gefiltert Harveys Worte, der immer wieder sagte „Lass uns was kaputtschlagen!!!“ „Kaputtschlagen“ murmelte Beyond ein wenig benommen und nickte. „Kaputtschlagen.“ Etwas weiter weg fand er eine Puppe, die an diese Crashtest Dummies erinnerte. „Hey Beyond, mach doch mal ein paar Probeschläge mit dieser Puppe.“ Aufgeregt sah Harvey, wie der 10-jährige langsam die Machete hob, die Spitze der Klinge direkt auf die Brust der Puppe richtete und mit aller Kraft zustieß. Er durchbohrte die harte Oberfläche und zog mit einem Ruck die Klinge wieder raus. „Los, zerschlag der Puppe die Beine bevor sie noch abhaut!“ Beyond war wie in einem Rausch. Er schlug mit der Machete immer wieder zu, auf die Brust, das Becken, die Arme, die Beine und zu guter Letzt hieb er der Puppe mit einem kräftigen Schlag den Kopf ab. Wie eine Kugel rollte er davon, schlug hier und da mal auf und blieb weiter unten liegen. Stumm sah Beyond den übel zugerichteten Körper der Puppe an, dachte daran, dass dies genauso gut ein Mensch hätte sein können und empfand eine seltsame Gleichgültigkeit. Mit dem Einschlagen auf die Puppe hatte eine kaum spürbare Kälte von ihm Besitz ergriffen und er empfand gar nichts mehr. Keinen Hass, keine Aggression aber auch keine Angst. Es war ihm egal ob es nur eine Puppe war oder eine Leiche. So musste sich seine Mutter fühlen. Sie war innerlich so kalt und abgestorben, dass man es ihr auch so schon ansehen konnte. Eigentlich hätte es ihn schockieren müssen, dass er diesen Gewaltausbruch einfach verharmloste und als nichts Besonderes ansah. Aber im Moment kümmerte er sich nicht darum. „Das war wirklich toll Beyond, du hast es der Puppe gezeigt. Jetzt lass uns noch was finden, das wir kaputtmachen können!“ Das nächste fand sich schnell: Einen vergammelten Plüschbären, dem ein Auge fehlte. „Was soll ich mit dem hier machen Harvey?“ „Oh, das ist schwierig. Wir… wir könnten ihm die Bauchdecke perforieren und ihm die Füllung ins Maul stopfen. Oder wir zünden ihn an. Ja, lass ihn uns anzünden und gut durchrösten!!!“ „… aber ich hab kein Feuerzeug.“ „Och schade. Dann eben ein anderes Mal.“ Beyond schlitzte dem Bären den Bauch auf und riss die Watte raus, dann holte er einen Hammer und schlug wirklich alles kurz und klein, was ihm in die Quere kam bis er vor Erschöpfung nicht mehr konnte. Er stieg vom Müllberg runter, setzte sich auf einen Betonklotz und begann zu lachen. Ja er lachte wie ein Verrückter und kriegte sich gar nicht mehr ein. Und Harvey lachte mit ihm. „Siehst du Beyond? Gewalt kann doch Probleme lösen.“ Mit einem Taschentuch wischte sich Beyond den Schweiß von der Stirn, doch bevor er die Müllhalde verließ, steckte er ein Küchenmesser ein, das er zufällig fand. Mit dem Bus fuhr er zum Park, wo er sich in den Schatten einer Eiche setzte und mit Harvey plauderte. Sie redeten über alles Mögliche und Beyond fühlte sich wirklich glücklich im Moment. Und deswegen ging er auch zur alten Musikschule, die seit einiger Zeit verlassen war und wo noch ein funktionstüchtiges Klavier stand. Man hatte es dort gelassen, weil es sich nicht verkaufen ließ und weil es ziemlich schwer war. Und da die alte Musikschule noch nicht vermietet worden war, hatte man es dort gelassen. Beyond ging manchmal dorthin um dort zu spielen, weil seine Eltern ihm den Unterricht nicht bezahlen wollten und er kein Geld für ein richtiges Klavier hatte. Das Notenlesen hatte er im Musikunterricht in der Schule gelernt, den Rest brachte er sich selbst bei. Inzwischen konnte er schon schwierige Stücke spielen und hatte sogar schon die Schule bei einem Wettbewerb vertreten und gewonnen. Den Pokal hatte dann aber sein Vater zerstört, als er im Suff mal wieder randalierte. Durch eine Tür gelangte er in den Hinterhof und die erste Tür rechts führte ins Haus, wo es Toiletten und andere Unterrichtsräume gab. Ein paar Schritte weiter im Hinterhof gab es links eine kleine Überdachung wo man sein Fahrrad abstellen konnte. Direkt gegenüber einen Raum, der nicht größer als sein Zimmer war, wo früher vier Keyboards standen und ganz rechts der schwarze Flügel. Er war ganz schön mitgenommen und unansehnlich. Ein paar Tasten waren zerkratzt oder gelblich verfärbt. Kein Wunder, dass er sich nicht verkaufen ließ aber der Klang des Flügels war klasse. Beyond setzte sich auf den Hocker, Harvey auf den Flügel und schlug ein paar Noten an. „Au cool, spielst du was auf dem Klavier?“ „Na klar, hast du einen Wunsch?“ „Hm, da fällt mir nichts dazu ein. Spiel mal etwas ganz schwieriges. Was richtig Düsteres.“ Da wusste, was Beyond spielen konnte. Er positionierte seine Finger und schlug die ersten Akkorde an. Mit dem kleinen Finger und den Daumen schlug er ein tiefes G mit zwei unterschiedlichen Oktaven an. Nach vier Sekunden dann ein D# und nach zwei Sekunden dann ein D. Das wiederholte er noch ein Mal, dann begann er „Requiem for a Dream“ zu spielen. Die Anfangsmelodie spielte er ganz leise und zaghaft und steigerte sich langsam. Schließlich wurde das Lied laut und Beyond schloss dabei die Augen. Er brauchte die Klaviertasten nicht zu sehen, er wusste genau wie er spielen musste. Auch die Noten kannte er auswendig. Als er beendet hatte, lauschte er den schwindenden Klängen. Harvey applaudierte begeistert. „Du kannst ja richtig gut spielen. Wow, das ist… das ist… das Tollste was ich jemals gehört habe.“ Zum ersten Mal ein Lob von jemandem. Das war Beyond wirklich nicht gewöhnt und er wurde vor Verlegenheit rot im Gesicht. Schließlich begann er etwas Fröhlicheres zu spielen: „Voyage 1969“. Dieses Lied spielte er am allerliebsten. Es erinnerte ihn an einen unendlich weiten Sternenhimmel und dass er den Sternen so nahe wie sonst niemals war. Immer wenn er dieses Lied spielte hatte er das Gefühl, er könnte ins All fliegen, als wäre er frei wie ein Vogel. Anschließend spielte er noch „Corpse Voyage“ und machte dann eine Pause. Er hatte Hunger. Zum Glück hatte er im Wandschrank ein paar Süßigkeiten und andere Sachen versteckt, die relativ lange haltbar waren. Es kam schon mal vor, dass er von Zuhause weglief und es schlechtes Wetter gab. In die Hütte am See konnte er ja nicht gehen, so etwas tat nur jemand, der völlig den Verstand verloren hatte. Also bot sich die verlassene Musikschule an. Beyond hatte sich sogar eine kleine Sitzecke eingerichtet. „Wow, hier hat man ja alles, was man braucht.“ „Ja schon, aber leider gibt es hier keine funktionierende Heizung und keinen Strom. Über Nacht hierzubleiben ist hart.“ „Da könnte man doch ein Feuer machen. Das wärmt zumindest.“ „Kannst du keine konstruktiven Vorschläge machen?“ „Nö, nur destruktive.“ Harvey war schon etwas merkwürdig, aber er war auch echt lustig. Er hatte manchmal echt verrückte Ideen. Als sie nach drei Stunden Aufenthalt in der Musikschule zum Park gingen und eine Vogeltränke erreichten, kam der Hase doch auf die Idee, Storchenfallen aufzustellen und sie anschließend am Spieß zu braten. Eine praktischere Variante wäre ja ein Gewehr gewesen, aber Harvey erzählte, dass er aufgrund geistiger Unzurechnungsfähigkeit keine Waffe besitzen durfte. „Beyond, ich habe noch eine Idee: Wir könnten doch Nacktschnecken sammeln und sie dann morgen in die Schultaschen deiner Mitschüler schmuggeln. Oder wir sammeln Kieselsteine, malen sie an und geben sie irgendeinem Vollidioten und sagen dann, es sind Smarties!“ „Kannst du auch normale Vorschläge machen?“ „Nun, du könntest ja auch mit Gegenständen reden.“ „Wie jetzt?“ fragte Beyond und sah Harvey ungläubig an. „Was meinst du denn damit?“ „Na dass du mit Gegenständen sprechen kannst, wenn du mich dabeihast. Versuch es doch. Aber nimm dich lieber vor der bösen Waschmaschine in Acht. Die ist echt gruselig!“ Gruselige Waschmaschinen? Sprechende Gegenstände? Das wurde ja immer bescheuerter. Harvey war irgendwie ziemlich durch den Wind. „Na komm schon, versuch es doch mal. Das ist echt cool.“ Zwar glaubte Beyond nicht daran, dass das wirklich etwas brachte bzw. diese vollkommen bescheuerte Idee funktionierte, aber er wollte Harvey zumindest beweisen, dass es nicht funktionierte. Zwar war Beyond noch ein Kind, aber er war auch kein Kleinkind mehr und er war auch nicht gestört. „Hallo Klavier, wie geht es dir.“ „Ganz gut soweit. Ich fühl mich nur ein wenig eingerostet und ich könnte eine Überholung gut gebrauchen.“ Beyond wäre vor Schreck das Herz stehengeblieben als das Klavier tatsächlich antwortete. Entsetzt wich er zurück und wusste nicht, was er davon halten sollte. „Hat das Klavier da gerade wirklich gesprochen?“ „Na klar, du brauchst keine Angst zu haben. Das sind in Wahrheit ebenfalls nur Stimmen aus deinem Unterbewusstsein. So hast du gaaaaaanz viele zum reden.“ „Konnte diese Edna Konrad das auch?“ „Na klar, jeder kann das, wenn er will.“ „Wie war diese Edna denn?“ „Kann mich leider nicht erinnern. Es kommt mir vor, als wäre ich eine Ewigkeit eingesperrt gewesen. Und wenn du keine Erinnerungen an sie hast oder sie nicht kennst, kann ich dir leider nicht helfen.“ Na gut, aber einen Versuch war es wert. Beyond versuchte es schließlich mit den Türen und Fenstern. Das Ergebnis war interessant aber es gab auch Momente, in denen er keine Antwort erhielt. Das war nicht weiter tragisch. Er hatte jetzt alle möglichen Gesprächspartner der Welt und er hätte nie gedacht, dass die Nähmaschinen im Elektrofachhandel einen französischen Akzent hatten. Und die Litfasssäule klang wie ein Deutscher. Wirklich lustig. Diese neue „Fähigkeit“, die er durch Harvey bekommen hatte, war einfach unglaublich und so verbrachte er den ganzen Tag damit, mit Gegenständen zu reden. Erst als es langsam dunkel wurde, machte er sich wieder auf den Rückweg. Heute arbeitete seine Mutter als Putzkraft, da fiel es nicht großartig auf wenn er viel zu spät nach Hause kam. Manchmal war er sogar bis 22 Uhr noch draußen, es viel kaum auf bzw. keiner scherte sich drum. Jetzt war er jedenfalls müde und Hunger hatte er auch. Da er keinen Schlüssel besaß und seine Mutter die Tür immer abschloss, musste er durchs Fenster steigen. Aus dem Gartenschuppen holte er einen Stuhl und ging zum Küchenfenster, welches gekippt und offen war. Es zu öffnen war nicht schwer. Er streckte dazu seine Hand durch den Spalt, versuchte an den Griff des Nebenfensters zu fassen zu bekommen. Als er den Griff hatte, drückte er ihn im 45° Winkel nach rechts und zog den Arm wieder heraus. Dann drückte er gegen das Fenster und schließlich war es offen. Ein kleiner Trick, den er sich angeeignet hatte, als seine Mutter ihn nachts ausgesperrt hatte, nachdem er ins Bett gemacht hatte, da war er sieben Jahre alt gewesen. Irgendwie musste er ja wieder rein und so hatte er lange genug herumexperimentiert, bis er auf dien Trick mit dem gekippten Fenster gekommen war. Seitdem benutzte er ihn fast ständig, weil er keinen eigenen Schlüssel besaß und er von seinem Vater nie reingelassen wurde. „Hey, du bist ja ein richtiger Profi“ lobte Harvey begeistert und klatschte mit seinen Stoffpfoten. „Bist du auch schon mal woanders eingebrochen?“ „Nö, wüsste nicht wieso. Und jetzt sei still, wenn Vater zuhause ist, dann ist es besser, ihm nicht über den Weg zu laufen.“ Er ging zum Kühlschrank und sah nach, ob es etwas Essbares gab. Leider war erst übermorgen Einkaufstag und dementsprechend sah auch das Innere des Kühlschranks aus: Verschimmelter Käse, abgelaufene Joghurts und Milch, stinkende Wurst und es krabbelten sogar kleine Tierchen im Kühlschrank. Im Gemüsefach fand Beyond noch eine halbwegs essbare Gurke, die er mit etwas Frischkäse auf ein Brot legte und dann aß. Anschließend ging er auf sein Zimmer und legte sich müde aufs Bett. Der Tag war echt schon gewesen, aber jetzt war er einfach nur noch erschöpft und froh, auf seinem Bett zu liegen. „Harvey, wirst du für immer bei mir bleiben?“ „Wenn du es willst dann ja. Es liegt ganz allein in deiner Entscheidung.“ „Außer dich hab ich niemanden, mit dem ich reden kann. Keinen, der mich braucht oder der mir sagt, dass ich es wert bin glücklich zu sein.“ Damit nahm Beyond den blauen Stoffhasen fest in den Arm und begann zu weinen. Diese Angst, Harvey eventuell zu verlieren, war noch schlimmer als das Gefühl allein zu sein. Denn wenn man alleine war, konnte man nichts verlieren. Aber jetzt hatte er jemanden und war nicht mehr allein. Umso größer war jetzt die Angst, es wieder zu sein. „Keine Angst Beyond, wir sind doch Freunde. Und ich werde dich niemals alleine lassen!“ „Danke Harvey… du bist echt ein toller Freund.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)