Zwischen dem hier und jetzt von Tcul ================================================================================ Kapitel 6: Entschuldigung ------------------------- Der Wecker, der auf der Kommode neben dem Bett stand, klingelte und weckte Bon am Morgen aus seinem Schlaf. Der Junge grummelte etwas in seine Bettdecke und drehte sich zu dem nervigen Ding hin. „Mann ey. Schon okay! Ich steh’ ja auf… Motz nicht so. Gibt doch nur Kopfschmerzen.“ Er setze eine Beine auf den Boden und stellte den Wecker, mit einem Knopfdruck, auf Aus. Noch müde, schüttelte er seinen Kopf leicht, um richtig wach zu werden. Seine Augen sahen zu Reijis Bett. Es war leer. Sofort kam Sorge und Wut in ihm auf. 'Wahrscheinlich ist er wieder verschwunden', dachte er grummelnd. „Wenn ich den erwische kann er etwas erleben! Ich sollte ihn anketten, damit er nicht immer abhauen kann. Es reicht schon das er gestern zweimal… Ach verdammt! Wo kann er nun bloß schon wieder sein?!“ „Morgen Bon.“ Erschrocken blickte Bon zur Tür, in dessen Rahmen Reiji leicht grinsend lehnte. Wieder gefasst schnaubte er ihn wütend an. Bon warf sein Kissen und traf Reiji im Gesicht. „Ich dachte du bist wieder abgehaut! Warum bist du überhaupt schon auf?!“ „Mal wieder freundlich heute, was? Ich konnte… nicht schlafen und darum bin ich die ganze Zeit hier rumgetappt. Weißt du, warum es hier, im Jungenwohnheim, ausgerechnet eine Mädchentoiletten gibt?“ Bon ging darauf nicht ein, sondern wunderte sich mehr, warum er Reiji dabei nicht gehört hatte. Vielleicht lag es daran, dass der Weißhaarige nun ein Halbdämon wie Rin war. ‚Mit dem Unterschied dass Rin viel zu tollpatschig auftrat, jede Menge Krach veranstalten würde und dazu noch irgendwas kaputt gemacht hätte.‘ dachte Bon gedanklich grimmig. „Hey Bon! Hörst du mir überhaupt zu, du Punk?“ „Wie bitte?! Wie hast du mich genannt, elender Schnösel?!!“ „Nimm das zurück!“ – „Pah! Nimm doch deins zurück! Aber nicht wieder heulend zu deinen reichen Eltern rennen, Feigling! Du hast vermutlich noch niema-!“ Der ‚Punk‘ konnte seinen Satz nicht zu Ende sprechen, weil Reiji ihm mit der Faust in das Gesicht geschlagen hatte. Dieser schwankte zurück und hielt seine rechte Hand vor sein Gesicht. Bon wollte zurück schlagen. Doch er tat es nicht, er dachte an Angel und Reiji’s Wange. War das vielleicht der Grund? Hatte der Paladin etwas damit zu tuen? „Komm schon! Wer ist jetzt der Feigling?!! Schlag endlich zurück!“, rief Reiji aufgebracht und hob seine Faust auf Brusthöhe drohend. Sauer baute er sich vor Bon auf. ‚Das wird ein Hübsches Veilchen. Wird ihm sicher gut stehen. ‘ Murmelte Astaroth in Reijis Gedanken. ‚Halt die Klappe!‘ Bon sammelte seine Gedanken und blickte dann Reiji in die goldenen Augen. Erzürnte pure Wut und ein Funken Hass, erblickte er in ihnen. Ist er so wütend geworden weil er erwähnt hatte das Reiji reich war? Oder lag es an dem fraglichen Wort danach? Sein Blick blieb auf Reiji Wange liegen. War Das Rot darauf war immer noch deutlich zu sehen, Reiji hatte ihm nicht gesagt was gestern Abend bei Angel noch alles passiert war. Diesen Jungen konnte man wirklich nicht alleine lassen! „Reiji… Lass uns runter gehen. Ich glaube, es gibt Frühstück. Lass uns runter gehen, ehe Rin uns alles weggeputzt hat.“ „ ...?“ Ehe Reiji etwas entgegnen konnte, lief sein Bettnachbar an ihm vorrüber. Er verschwand die Treppe hinunter. Reiji blieb noch einige Sekunden baff stehen, bevor er ihm in den Speisesaal folgte, in dem schon Yukio saß. „Guten Morgen ihr beide. Bon?! Was ist mit deinem Auge passiert? Das sieht schlimm aus!“, fragte er. „Nein, es ist nichts. Wirklich. Ich bin nur, “ Bon überlegte kurz. „ausgerutscht und mit dem Kopf aufgeschlagen. Außerdem bin ich hungrig.“ Mit dieser Lüge, die Reiji ihm nicht zugetraut hätte, nahm Bon neben dem jüngeren der Zwillinge Platz. Reiji setzte sich den beiden gegenüber. „Wo bleibt Rin?“, fragte Reiji leicht verwirrt. „Ich dachte, ihr wohnt im selben Zimmer?“ Yukio seufzte auf. „Natürlich tuen wir das. Aber, es ist nicht so einfach meinen geliebten Bruder zu wecken, versteht ihr?“ sprach er mit entschuldigendem Ton. Bon hatte die Augen geschlossen und nickte Verständnis voll. „Muss ich das jetzt verstehen?“, fragte Reiji, während er sich essen vom Tisch nahm. „Du wirst es gleich sehen…“, erklärte Bon. „Ahh!!! Ich hab verschlafen! Schon wieder!“, kreischte Rin, von der oberen Treppe aus. Eine halbe Minute später saß er auch schon neben Yukio und schaufelte sein Essen hinunter. „Warum hast du mich nicht geweckt, Yukio?!“, äußerte Rin, zwischen einigen Happen. „Habe ich doch versucht, Rin.“ Man hörte Yukio seufzten. „Doch du schläft meistens tiefer als ein Stein. Übrigens, mir fällt gerade auf das ihr eine schönes Trio aus macht.“ „Wie meinst du das, Yukio?“ wollte Bon wissen. „Sagen wir so, Rin hatte gekämpft. Mit wem sage nicht, weiß mein Bruder sonst unwiderstehlich wird. Haha. Schon gut, schon gut, Rin. Auf jeden Fall, hatte er sich dabei verletzt und deshalb denke ich dass ihr gut zusammen passt, jetzt da jeder von euch drei hat eine Verletzung hat. Bon am Auge, Reiji die Wange und Rin am Bauch.“ „Versteh‘ ich nicht…“, murmelte Reiji leise vor sich hin, das es kein anderer verstehen konnte. Außer Astaroth natürlich. Doch dieser war nicht bei der Sache und konnte dem Gespräch nicht weiter folgen. Er dachte nach, über den Grund weshalb Amaimon so dreist sein konnte und dazu noch seine Zielperson anzugreifen. Zwar mochten sich beide nicht, und Rin hatte angefangen zu Kämpfen, jedoch sollte Amaimon überhaupt nicht in der Nähe sein! Am besten er sprach mit Mephisto darüber, schließlich ist Amaimon sein Lieblings-Bruder nach allem und es war nicht unwahrscheinlich das Amaimon nur wegen Mephisto überhaupt dort war. Er beschloss seinem lieben Bruder einen Besuch abzustatten. Aber nicht jetzt. Nicht am helllichten Schultag. Heute Abend vielleicht. Wenn alle schlafen, dann konnte er umher gehen. Das war kein Problem für ihn. Die Schule war zwar groß, aber er konnte Mephistos Dämonische Energie jederzeit und von überall finden. Nach dem Essen ging das Trio und Yukio in die Schule. Erst nachmittags fing der richtige Exorzisten-Unterricht an. Und musste Bon leider feststellen das Reiji in seine Klasse kam, was Bon nicht gut hieß, schließlich musste er nun nicht nur im Wohnheim Zeit bei ihm verbringen sondern auch noch den ganzen Schultag! Von morgens bis abends und noch im selben Zimmer schlafen? ‚Na großartig! Was kommt als nächstes? Zündet er sein Bett an und er muss bei mir schlafen? Arghh. Gar nicht erst daran denken! ‘, dachte Reijis Zimmergenosse. „Bon? Alles in Ordnung? Du bist auf einmal so rot im Gesicht“, fragte Shima, der in seiner Klasse war. Er saß links und Konekomaru rechts von ihm. „Nein. Alles klar“, brachte er zwischen den Zähnen hervor. „Passt bitte im Unterricht auf! Morgen schreiben wir eine Klausur darüber!“, unterbrach der Lehrer das kurze Gespräch und der Tag verlief relativ normal weiter. „Hey Bon! Ignorierst du mich?!“, fragte Reiji noch. „Ah, Phil! Warte kurz! Ich… ich komme nicht hinterher! Renn nicht so schnell! Phil!!“ Phil seufzte und dreht sich zu seinem jüngeren Bruder um, der einige Meter weiter weg hechelte. Die Hände in die Hüfte stemmend, blicke Phil ihn leicht genervt an. „Wenn du dich nicht beeilst bemerkt Papa noch dass wir weg waren, Ash!“ „Wenn du nicht so rennen würdest, würden wir vielleicht auch schneller ankommen!“ „Hmpf! – Oh, schau mal. Ich denke wir sind schon da.“ Die Zwillinge blickten vor sich hoch. Sie standen vor dem Fuß eines gigantischen grauen Berges. Ein schmaler Pfad schlängelte sich um ihn rundherum. Vereinzelt gab es kleine dornige Büsche und kahle Bäume und im blutroten Himmel nahm man etwas Großes und Bedrohliches wahr. Ash fing an zu zittern, als ein lautes Gebrüll von dem Berg aus ertönte. „Bruder, ich habe Angst lass uns zurück gehen“, wimmerte er. „Nein, gehen wir weiter. Ich will wissen, was das gerade war.“ „Aber Phil! Papa wird-“ Ash verstummte mitten im Satz, als Phil ihn böse ansah. „Du kannst ja zurück gehen! Ich gehe weiter!“, sagte er und setze seinen Weg fort, den kleinen Pfad hinauf. Nach einigen unentschlossenen Augenblicken schloss sich Ash ihm an, jedoch mit einem schlechtem Gewissen und der Wissen, das sie jede Menge Ärger dafür bekämen. „Du folgst mir ja.“ „Natürlich, du bist mein Bruder und außerdem muss ich auf dich aufpassen.“ „Du auf mich? Eher umgekehrt! Wer ist von uns beiden jünger?! Du!“ „Na und. Das hat nichts zu bedeuten. Papa vertraut mir trotzdem mehr als dir!“ „Du bist ein nur Angsthase! Wenn es darauf ankommt, versteckst du dich nur hinter ihm!“ „N-nimm das zurück! Ich bin kein Angsthase! Du bist so gemein!!“ Verletzt von seinem Bruder, rannte der junge Engel den Weg hinauf, bis sein Bruder ihn nicht mehr sehen konnte. Sofort eilte Phil ihm nach, doch er erblickte ihn nicht mehr. „Ash… Wo bist du nur?“, fragte er traurig. Er wollte seinen kleinen Bruder nicht wirklich weh tuen und wenn Ash etwas passieren sollte, könnte er sich das nie verzeihen. Mit einem mulmigen Gefühl in seinem Bauch, das etwas Schlimmes passieren würde. „Es tut mir doch leid...“ Der Klassenraum war leer. Der Unterricht gerade beendet. Reiji fing Rin im Flur ab. „Rin. Ich muss mit dir sprechen. Es ist wegen gestern Abend…“, fing er an, doch Rin unterbrach ihn. „Yukio hat mir erzählt warum du weg warst. Tut mir leid wegen dieser Sache mit deinem Freund.“ Reiji schaute traurig zur Seite. Yu, sein einzigste wahre Freund. Er war sich nicht sicher ob Yu wirklich einen solchen Tod verdient hatte. Der Ältere Zwilling der Okumaru wollte schon weiter, doch hielt ihn Reiji plötzlich an einem Arm fest. Verdutzt schaute er den Weißhaarigen in die Augen, da dieser seinen Blick direkt auf ihn gewandte. „Das auch. Doch mir interessiert auch, was das für einen seltsamen grünhaarigen Dämon war. Ihr scheint euch zu kennen.“ Reiji ließ Rins Arm los, nahm jedoch jede von Rins nächsten Aussagen äußerst ernst war. „Es stimmte. Wir kennen uns. Er heißt Amaimon und ist einer der acht Prinzen der Hölle. Amaimon, Herr der Erde. Ich habe ihn zum allerersten Mal bei einer Mission getroffen. Dieser verdammte Typ hatte mir einfach mein Schwert geklaut!“, erzählte Rin. „Naja, wir haben dann halt gekämpft, so ähnlich wie gestern. Ugm, mehr gibt es nicht zu wissen. Nein halt…ähm… doch nicht… Mann habe ich einen Hunger! Willst du mitkommen? Ich koche meinem Bruder und mir gerne etwas nachmittags und der Exorzisten-Unterricht fängt auch erst in zwei Stunden an.“ Reiji sagte nicht. Weshalb Rin ihn einfach mitschleifte in ihr Wohnheim, wo bereits Yukio am Esstisch saß, in der Zeitung blätterte und nebenbei noch Tee trank. In der angrenzenden Küche konnte man jemand arbeiten hören. „Ihr kommt spät. Ukobach wollte nicht mehr warten und hat schon einmal angefangen zu kochen, da man nicht wusste wo ihr steckt. Setzt euch doch“, äußerte Yukio, als die beiden rein kamen. Rin ging schnell in die Küche um Ukobach zu helfen, während sich Reiji zu Yukio an den Tisch saß. „Ist Bon noch nicht da?“ „Nein, ich glaube er wollte einem seiner Freunde Nachhilfe geben. Was mich zu einem anderen Thema bringt. Reiji?“ „Ja?“ „Ich habe mir deine Noten angesehen. Sie sind so schlimm wie Rins.“ „Das ist doch gut oder?“ Yukio seufzte und schüttelte den Kopf. Die Zeitung bei Seite gelegt, erklärte er Reiji, das er sich mehr anstrengen müsste um überhaupt für die nächste Prüfung gewappnet zu sein. „Ich werde dir ab nun zusammen mit Rin Nachhilfestunden geben. Vielleicht spornt das Rin an und ihr bekommt die Kurve noch.“ Rot im Gesicht, konnte Reiji nur kurz nicken. Es war ihm peinlich dass jemand mit ihm über seine Noten sprach. Niemand hatte sich bis vor ein paar Tagen dafür interessiert. Den meisten genügte es zu wissen, dass er wohl jede Menge Kohle und Ansehen hatte. Den Rest wollte keiner Wissen. Er packt die Schule nicht? Was soll’s! Geht er eben auf eine andere, solange bis er es kann! „Warum willst du mir helfen? Willst du Geld dafür?“ „Was? Nein, nicht doch. Du bist mein Schüler und ich möchte gerne dass jeder in meiner Klasse es schafft weiter zu kommen. Ich mache mir Sorgen um euch. Ich will kein Geld dafür, ich will euch nur unterstützen das ihr zu dem werdet was ihr werden wollt.“ „…“ „Also, was sagst du dazu?“ „Ich denke, es geht in Ordnung.“ „Sehr gut, ich erwarte euch beide dann nach dem Nachmittagsunterricht wieder hier und mit allen Schulsachen versteht sich.“ Yukio trank seinen Tee aus, bedankte sich kurz bei Ukobach, dass der Tee wie immer sehr lecker war und ging dann aus dem Raum. „Buh!“ – „Ahh!!“ Rin hatte sich hinter den noch sitzenden reiji geschlichen und ihn erschrocken. „Haha, hat dich mein Bruder auch zu einer Folterstunde eingeladen?“ „Folter?“ „Na aber sicher, Yukio lässt einen erst wieder gehen, wenn er sich ist das man auch wirklich alles verstanden hat. Haha.“ „W-was?? Ich muss ab jetzt ernsthaft LERNEN??? Neeeiiiinnnn…“, jammerte er noch, doch es war nun beschlossene Sache. _____________________________________________________ So, endlich 6. Kapi fertig.^^' LG Tcul Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)