Eine längst vergangene Liebe von Lunata79 (Seto x ???) ================================================================================ Kapitel 4: Eine Legende und ein unerwarteter Besuch --------------------------------------------------- Seto fuhr sofort mit seinem Kopf hoch, stand von seinem Bürostuhl auf und fauchte: „Was fällt Ihnen ein? Was soll das?“ Salina hatte sich noch nicht zu ihm umgedreht. Sie stützte sich an der Tür ab und lehnte ihre Stirn dagegen. Sie konnte sogar seinen wütenden durchbohrenden Blick spüren. Während ihr die Tränen kamen, sprach sie vor sich her: „(Seth, … Ich kann es spüren. Er ist es. Er hat sogar seine Stimme.)“ Seto wurde wütend, als er das hörte, denn er konnte jedes Wort verstehen, was ihn etwas verstörte. Salina sank auf ihre Knie und begann bitterlich zu weinen. Sie sagte weiter vor sich her: „(Ich kann nicht. … Ich kann ihn nicht ansehen. … Er ist ja doch nur Seth´s Wiedergeburt und hat keinerlei Erinnerung. … Ich habe Seth schon seit 5000 Jahren nicht mehr gesehen. … Was mache ich eigentlich hier?)“ Seto wusste nun nicht, wie er sich verhalten sollte, denn er wusste nicht, warum dieses Mädchen nun weinte. Er marschierte auf leisen Sohlen auf sie zu, beugte sich zu ihr herab und legte eine Hand an ihre Schulter. Seto fragte sich, was er jetzt tun sollte. Eigentlich war ja dieses Mädchen bei ihm eingedrungen. Er hatte sie noch nicht einmal beschimpft, dass sie hätte einen Grund gehabt zu heulen. Nun war seine Neugier doch größer als seine Wut und wollte wissen, wer dieses Mädchen eigentlich war. Sie drehte nun doch ihren Kopf in die Richtung, wo er seine Hand abgelegt hatte. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen und wagte, danach einen Blick in sein Gesicht. Die Tränen rannen aber dennoch weiter über ihre Wangen. Als sich ihre Blicke trafen, konnte sie nicht anders. Sie sprang auf und stürmte in seine Arme. Er wusste momentan nicht, wie er darauf reagieren sollte. Was er allerdings wusste war, dass sie nun Trost brauchte. Also legte er seine Arme um sie. Es fühlte sich für ihn irgendwie schön an, sie in seinen Armen zu halten. Aber, was ihn verwunderte war, dass es sich so vertraut anfühlte, ausgerechnet dieses Mädchen in seinen Armen zu halten, obwohl er sie eigentlich gar nicht kannte. Es machte ihm sogar nicht einmal etwas aus, dass sie seinen schwarzen Pullover mit Tränen besudelte. Ihr Geruch war ihm so vertraut und doch so fremd. Sie drückte sich sogar noch fester an ihn, nur, um seine Nähe zu spüren. Er wusste einfach nicht, was er tun sollte, hatte er doch erfahren, dass sie eigentlich auf der Suche nach Seth war. Natürlich wusste er, dass er seine Wiedergeburt war. Seto wollte jedoch nichts davon wissen. Wollte er noch nie. Doch nun begann er zu zweifeln. In dem Augenblick wurde kräftig gegen seine Bürotür geschlagen. Er schreckte auf, aus seinen Gedanken gerissen, und führte Salina auf der linken Seite seines Büros zu seiner schwarzen Ledercouch. Er setzte sie dorthin, marschierte wutentbrannt zur Tür, schloss diese auf und sprach erzürnt: „Was soll dieser Radau?“ Er erblickte seine Angestellten, seine Türsteher und die Kindergartentruppe. Eine Angestellte erklärte: „Vorhin sind vier Leute hier eingedrungen. Ein Mädchen von ihnen befindet sich nun in Ihrem Büro.“ Seto setzte seinen eiskalten Blick auf und meinte zornig: „Das ist mir nicht entgangen. Sie ist noch immer hier.“ Der Türsteher fragte ihn: „Soll ich das Mädchen raus bringen?“ Seto erwiderte etwas ruhiger: „Das wird nicht nötig sein. Doch, die anderen drei schmeißen Sie, bitte, vor die Tür.“ In Tea begann es zu kochen. Was für eine Unverschämtheit. Salina durfte bei ihm bleiben, aber sie und die anderen sollten das Gebäude wieder verlassen? Tea kochte geradezu vor Wut und Eifersucht, aber Kaiba durfte das natürlich nicht wissen. Sie war sogar knallrot im Gesicht, sodass man ihr ihre Wut ansehen konnte. Sie drehte sich stur um und meinte: „Lasst uns gehen, Jungs. Wir sind hier unerwünscht.“ Tea ging voran und Yugi und Joey folgten ihr mit Abstand, nachdem Yugi zu Seto sagte: „Tut uns wirklich leid, Kaiba, wir wollten nur unserer neuen Freundin helfen.“ Erst, nachdem die drei im Fahrstuhl verschwunden waren, schrie er seine Angestellten an: „Los, wieder an die Arbeit. Ich will nun nicht mehr gestört werden.“ und schloss seine Bürotür. Diesmal ließ er sie aber entsperrt. Sie musste ja nun nicht mehr fürchten, nicht willkommen zu sein. Er wandte sich auch gleich an Salina und setzte sich neben sie auf die Couch. Er fragte sie: „Der Kindergarten sind Ihre Freunde?“ Sie lächelte ihn leicht an und antwortete mit unüberhörbarem Akzent: „Du hast recht. Sie sind wirklich sehr kindisch, aber auch wirklich sehr nett.“ Nun war Seto wirklich sprachlos. Er hatte erst vermutet, dass sie seiner Sprache nicht mächtig war. Obwohl sein Gesichtsausdruck emotionslos war, wusste sie genau, was in ihm vorging. Sie kannte Seth schließlich in- und auswendig. Dieser war auch nicht anders. Seth hatte sich ebenfalls immer hinter Masken versteckt. Was Seto aber noch mehr verwunderte war, dass sie seinen Blicken standhalten konnte. Das hatte bisher noch niemand geschafft. Ihre beiden Blicke fixierten sich. Und sie erklärte ihm nun: „Ich habe gestern fast die ganze Nacht diese Sprache gelernt. Ich lerne immer sehr schnell. Marik und Yugi haben mir aber auch sehr geholfen.“ Wieder war er sprachlos. Er fragte sich, woher sie wissen konnte, was er eben gedacht hatte. Vorsichtig fragte Seto daher: „Kannst du Gedanken lesen?“ Nun grinste sie verlegen und antwortete: „Nein, … Du bist Seth einfach nur viel zu ähnlich. … Er hat es nie geschafft, mir etwas vorzumachen. Also wirst du es erst recht nicht schaffen. … Seth und ich waren bereits viel zu lange zusammen.“ Als sie wieder an Seth denken musste, wurde sie wieder traurig. Entsetzt weiteten sich seine Augen und fragte nach: „Z-zusammen? So richtig?“ Sie nickte und begann zu erzählen: „Ja. Weißt du, Seth und ich wollten heiraten. … Aber, als der Tag da war, hatte mich Seth´s Vater erst verflucht und dann hat er einen Zauber über mich gelegt, welcher mich 5000 Jahre schlafen ließ. Er hatte anscheinend etwas gegen mich. … Nur der Millenniumsstab war in der Lage mich zu erwecken. … Aber, erst 2 Jahre nach den 5000 Jahren kam Marik zu mir und hat mich aufgeweckt. Das war genau gestern.“ Seto schluckte und wurde leicht unruhig, weil es ihm wirklich schwerfiel, das zu glauben. Aber, er ließ sie weitererzählen: „Marik hat mich zu Yugi und Athem gebracht.“ Nun unterbrach Seto sie mit der Frage: „Wer ist Athem?“ Salina lächelte leicht, auf Grund seiner Unwissenheit und erklärte: „Athem ist der Name des Pharaos. Yugi nennt ihn auch Yami. … Nicht viele hatten das Privileg seinen Namen kennen zu dürfen. … Mich würde nur interessieren, was passiert ist, dass der Pharao nun als Geist in dem Millenniumspuzzle gefangen ist. Er hat mir nämlich erzählt, dass er sich an gar nichts mehr erinnern kann. … Nicht einmal an mich. … Aber, das Schlimmste ist, dass ich mich in dieser Zeit so fehl am Platz fühle.“ Weil er sie nicht unterbrach, sprach sie einfach weiter: „Ich gehöre hier doch gar nicht her. … Aber, zurück kann ich auch nicht mehr. Es gibt leider keinen Zauber. … Ich könnte zwar in die Vergangenheit reisen und sie betrachten, aber einfügen kann ich mich nicht mehr, weil ich nur Betrachter wäre. … Was geschehen ist, kann man leider nicht mehr ändern. … Darum weiß ich jetzt auch nicht, was ich machen soll. … Diese Welt ist nicht meine.“ Salina senkte ihren Kopf und erwähnte noch: „Ich bin zurzeit bei Yugi und seinem Großvater untergekommen. Aber, ich will ihnen nicht ewig zur Last fallen. … Ich wollte dir nur das alles sagen, weil du Seth´s Wiedergeburt bist. … Ich überlasse dir die Entscheidung, was mit mir geschehen soll. Akzeptierst du mich und dein Schicksal, werde ich bleiben. Lehnst du mich allerdings ab, werde ich wieder einen Zauber über mich legen. Aber, dieser Zauber wird bewirken, dass ich nie mehr erwache. … Wenn dies der Fall werden sollte, möchte ich nur verbrannt und über das Meer verstreut werden.“ Seto dachte sich zu dem Zeitpunkt: „Ist sie jetzt ganz durchgeknallt? … Ich hab´ mich doch noch gar nicht entschieden und sie geht bereits davon aus, dass ich mich gegen sie entscheide.“ Also fragte Seto erstmal: „Wie ist eigentlich dein Name?“ Sie hob wieder ihren Kopf und blickte ihm direkt in die Augen. Wie sehr sie diese Augen doch liebte. Allerdings bisher nur bei Seth. Sie hielt die beiden nämlich strikt auseinander. Schüchtern antwortete sie: „Mein Name ist Salina Mahal.“ Seto wiederholte: „Salina. Das ist aber ein schöner Name.“ und sie senkte verlegen leicht rot werdend den Kopf. Wenn Seth ihr ein Kompliment machte, bedeutete das schon viel. Aber, von Seto Kaiba, der um einiges schlimmer schien, als Seth, hatte das erst recht etwas zu bedeuten. Sie war ihm nicht egal, und er interessierte sich wahrhaftig an ihrer Geschichte. Da fiel Salina wieder ein, was sie ihm eigentlich geben wollte. Sie holte den Millenniumsstab aus ihrer Tasche und sagte: „Der gehört dir. Niemand außer dir hat das Recht ihn zu besitzen. … Ich habe auch diese Zeichnung in deiner Tischlade gefunden. … Mit dem Stab kannst du den Drachen jederzeit real werden lassen.“ Völlig unerwartet stand Seto auf, fuhr den PC herunter, packte einige Akten in seinen Aktenkoffer, warf einen Blick auf seine Armbanduhr und ging wieder zu Salina. Er bat sie: „Komm, bitte, mit.“, sie nahm seine Hand und verließ mit ihm Händchenhaltend sein Büro. Seto hatte sich plötzlich wieder an den Artikel erinnert, der vor 2 Wochen in der Zeitung stand. Dieser Artikel war über 3 Seiten lang. Es handelte von Legendenjägern, die vor zwei Jahren auf eine Legende mit einem Mädchen mit silbrig weißen Haaren aufmerksam wurden. Diese Jäger wollten beweisen, dass es dieses Mädchen tatsächlich gab, und dass eben dieses Mädchen bereits vor 2 Jahren erwachen sollte. Die Legende sprach ebenso von den silbernen Haaren dieses Mädchens, welche Wünsche erfüllen konnte. Und ebenso, dass sich dieses Mädchen in eine Eisprinzessin verwandeln konnte. Man wusste ja nicht, dass sich das nur auf ein gebrochenes Herz beschränkte. Aber, dennoch erhielt dieses Mädchen die Bezeichnung „Herzfresserin.“ Seto beschloss daher, sie erstmal in Sicherheit zu bringen, um sie selbst auszufragen. Denn mittlerweile dürften schon ohnehin genug Leute auf sie aufmerksam geworden sein. Er teilte seiner Sekretärin mit: „Ich fahre nach Hause.“ und diese zuckte, auf Grund seines eiskalten Blickes zusammen. Salina grinste deswegen. Sie liebte es, wenn Seth so herrisch war. Aber, das Seto ebenfalls so war, hatte sie nicht gewusst. Seto war für sie ein Fremder, so hatte sie eigentlich auch keine Gefühle für ihn. Aber, ihr fielen ihr immer öfter Eigenschaften an ihm auf, die sie eigentlich an Seth hatte lieben gelernt. Seto führte Salina zum Fahrstuhl, mit dem sie ins Erdgeschoss fuhren, durch die Eingangshalle marschierten und das Gebäude verließen. Seto konnte es nicht fassen, als er die drei vor dem Gebäude erblickte und fragte eiskalt: „Ihr seid ja immer noch da.“ Tea bekam sofort große Augen. Nicht nur, dass sie nicht erwartet hatte, Kaiba noch einmal zu sehen. Nein. Nun musste sie auch noch feststellen, dass genau jener mit Salina Händchen hielt. Tea tobte innerlich vor Eifersucht, was Salina natürlich nicht verborgen blieb. Yugi fragte ihn besorgt: „Wo bringst du Salina hin?“ Seto antwortete: „Das geht dich nichts an.“ Salina sagte daraufhin: „Ich komme zum Abendessen wieder zu dir, in Ordnung?“ Seto widersprach ihr: „Salina, wenn du nichts dagegen hast, bleibst du vorerst bei mir.“ Sie antwortete: „Sehr gerne. … Dann sehen wir uns morgen in der Schule.“ und Seto schlug sich die Hand auf die Stirn. Er ahnte bereits Übles. Seto führte Salina also zu seiner Limousine, die bereits auf ihn wartete. Roland öffnete die Wagentür und Seto half ihr hinein. Sie rutschte weiter und Seto setzte sich neben sie. Danach erwähnte sie nervös: „Meine erste Autofahrt, wie aufregend.“ Seto konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Irgendwie gefiel ihm die Gegenwart von Salina. Er fühlte sich wohl in ihrer Nähe. Auch sie fühlte sich in seiner Nähe wohl. Da bemerkte sie sein Schmunzeln und fragte: „Lächelst du etwa? … Ja, du lächelst.“ und stubste ihn liebevoll am Arm. Sie meinte danach: „Du solltest viel öfter Lächeln. Es steht dir richtig gut.“ Seto erwiderte verlegen: „Ach, … wirklich?“ Sie zwinkerte ihm zu, sagte: „Oh, ja.“ und begann ihn zu kitzeln. Als sie eine richtige Stelle gefunden hatte, quietschte er auf und begann zu lachen. Er ging dann zur Abwehr über und begann sie ebenfalls zu kitzeln. Auch er fand bei ihr eine empfindliche Stelle und sie lachte auf. So kam es, dass sie sich gegenseitig kitzelten, als Roland eine ruckartige Bremsung hinlegte, weil er beinahe eine rote Ampel überfahren hätte und entschuldigte sich. Aber es war leider bereits zu spät. Beide waren vom Sitz gefallen. Seto lag am Boden und Salina auf ihm drauf. Sie hatte Seth mittlerweile vollkommen vergessen. Für sie gab es nun nur mehr Seto und sie. Und sie hatte eine Menge Spaß mit ihm. Sie hatte sich zwischen seinen Armen und seinem Oberkörper abgestützt. Nun ließ sie sich sanft auf seinem Oberkörper nieder und legte ihren Kopf auf seine Brust. Sie hatte sich schon seit ihrem Erwachen nicht mehr so wohl gefühlt. Nein, sie dachte nicht mehr an Seth. Sie weinte auch nicht mehr um ihn. Sie hatte begriffen, dass es ihr nichts brachte, in der Vergangenheit zu leben. Einerseits war Seto wie Seth, aber andererseits war er jemand ganz anderer. Seto hingegen wusste nicht, wie er empfand. Es fühlte sich schön an, sie zu spüren und doch konnte er nicht sagen, was er eigentlich für sie empfand. Er fühlte sich zweifelsohne zu ihr hingezogen. Aber, Seto wollte nicht mit Seth verglichen werden. Wenn sie ihn lieben sollte, dann wollte er, dass sie ihn seinetwillen liebte und nicht, weil er Seth so ähnlich war. Woher sollte der Firmenleiter denn auch wissen, dass sie eben dabei war, sich in ihn zu verlieben. Sie schob ihre Hände nun unter seine Arme zu seinen Schultern. Wenn sie ehrlich war, hatte sie es vermisst, sich so geborgen zu fühlen. In Ägypten war es leider Brauch, dass man vor der Hochzeit dem Bräutigam eine Woche lang nicht zu nahekommen durfte, damit die Hochzeitsnacht ein einzigartiges Erlebnis werden würde. Sie hatte sich schon lange nicht mehr so gut behütet gefühlt. Sie genoss seine Nähe in allen Zügen. Zögernd legte auch Seto seine Arme um sie. Roland, der am Steuer der Limousine saß, hatte das Szenario über den Rückspiegel verfolgt und freute sich, seinen Chef mal so ausgelassen zu sehen. Er hatte ihn vor allem noch nie Lachen gehört. Es tat wirklich gut, den Firmenleiter beinah glücklich zu erleben. Doch nun fuhr er bereits auf den Parkplatz der Villa zu und hielt an. Er wollte die beiden zwar nicht stören, jedoch teilte er seinem Chef mit: „Wir sind da, Sir.“ Salina setzte sich auf und erhob sich wieder auf den Sitz. Seto tat es ihr danach gleich. Als Roland dann die Wagentür öffnete, stieg erst Seto aus, dann folgte ihm Salina. Sie bestaunte den Vorgarten und die Villa mit: „Überwältigend. … Das gehört dir?“ Er nickte nur und meinte: „Komm, gehen wir rein.“ Seto nahm ihre Hand und führte sie zur Eingangstür. Diese wurde auch sofort von seinem Butler geöffnet. Seto durchschritt als erster die Tür. Da kam auch sofort ein schwarzer Wuschelkopf angerannt und stürmte in Seto´s Arme. Dieser fragte auch gleich: „Du bist heute so früh zurück. Ist etwas passiert?“ Seto antwortete mit weicher Stimme: „Nein, alles in Ordnung.“ Nun trat auch Salina ein und stand nun direkt hinter dem Firmenleiter. Dieser löste die Umarmung von seinem kleinen Bruder. Der Schwarzhaarige erblickte in dem Moment Salina und fragte seinen großen Bruder: „Wer ist das? … Sie trägt eindeutig eine Schuluniform von deiner früheren Schule. … Was hat das zu bedeuten?“ Seto erhob sich wieder und erklärte ihm: „Das ist Salina. Sie kam heute in mein Büro. … Du erinnerst dich doch noch, vor zwei Wochen hab´ ich mich doch über diesen Artikel über diese Legendenjäger aufgeregt. … Ich vermute, sie ist diese Legende.“ Salina legte verwundert ihren Kopf schief. Daraufhin fragte Mokuba sie: „Dein Haar kann wirklich Wünsche erfüllen?“ Sie antwortete mit hörbarem Akzent darauf: „Nur ein einzelnes silbernes Haar. … Ich habe der Sekretärin der Schule eines geschenkt.“ Seto drehte sich sofort zu ihr und packte etwas grob ihre Oberarme. Er fragte sie ernsthaft: „Wieso hast du das getan? … Verstehst du nicht? … Diese Legendenjäger sind auf der Jagd nach dir. … Wie soll ich dich beschützen, wenn du dein Geheimnis so leichtsinnig preisgibst?“ Sie senkte beschämt den Kopf und antwortete: „Bitte verzeih mir, Seto. Sie war sehr traurig. Ich konnte es nicht ertragen.“ Er lockerte nun seinen Griff und nahm sie in seine Arme, während er sagte: „Schon gut. Wir schaffen das schon irgendwie.“ Mokuba war mehr als nur verwundert über seinen großen Bruder. Dieser hatte soeben sehr offen seine Gefühle gegenüber diesem Mädchen gezeigt. Zudem merkte er, dass Seto dieses Mädchen etwas bedeuten musste. Denn er verhielt sich heute wirklich sehr sonderbar. Seto war üblicherweise mehr als nur verschlossen und nun empfing er dieses Mädchen mit offenen Armen. Dem Firmenleiter selbst war klar, dass er sich sonderbar verhielt. Nur konnte er es sich selbst nicht erklären. Er hatte das Gefühl keine Luft zu bekommen, wenn sie nicht ganz nah bei ihm war. Er konnte sich dieses Gefühl einfach nicht erklären, denn, bevor er sie kennengelernt hatte, konnte er ganz normal atmen. Nun allerdings fiel es ihm furchtbar schwer, wenn sie nicht in seiner unmittelbaren Nähe war. Das hatte er bemerkt, als sie sich draußen vor der Tür von ihm löste, damit er durch die Tür treten konnte. Und während er Mokuba im Arm hielt. Erst, als sie wieder näher zu ihm trat, fiel es ihm wieder leichter zu Atmen. Sogar seine Gefühle überschlugen sich. Aber, er gab von außen hin nichts preis. Er hielt sie einfach nur in seinen Armen und atmete ihren Geruch tief ein. Er löste wieder die Umarmung, sie blickte ihm direkt in die Augen und lächelte ihn an. Auch ihr war es schwerer gefallen zu atmen, weshalb sie die Distanz zu ihm verringert hatte. Sogar Seto schenkte ihr ein Lächeln und Mokuba staunte nicht schlecht. Er konnte es nicht fassen. Sein großer Bruder war wie ausgewechselt. Mokuba grinste glücklich. Er hätte nie vermutet, dass eine Legende in der Lage wäre, seinen Bruder wieder lächeln zu lassen, was er schon sehr lange vermisst hatte. Mokuba marschierte nun auf Salina zu, nahm ihre Hand und meinte: „Salina, komm, ich zeige dir alles.“ Sofort rannte er los mit ihr und Seto konnte nur mit einem Lächeln den Kopf schütteln. Er war wirklich erleichtert, das Mokuba sie hinnahm. Musste er ihm aber noch klarmachen, dass sie länger hierbleiben würde. Seto wollte sie schließlich nicht mehr gehen lassen. ~~~ Als Kaiba mit Salina in der Limousine wegfuhr, wurde Tea eines klar. Sie musste etwas unternehmen. Sie wollte nicht kampflos aufgeben. Nein. Sie würde um seine Aufmerksamkeit kämpfen. Doch, wie sollte sie es anstellen? Die Brünette kam sozusagen in Zugzwang. Yugi fragte in die Runde: „Salina scheint in guten Händen zu sein. … Unternehmen wir heute noch etwas miteinander?“ Da sagte Tea gedankenverloren vor sich her: „Ich hab´ noch mit jemandem ein Hühnchen zu rupfen.“, während sie immer noch in die Richtung blickte, in die die Limousine gefahren war. Joey zückte inzwischen sein Handy und rief Tristan an. Als dieser abnahm, fragte ihn der Blondschopf: „Hey, Alter. Treffen wir uns heute noch in unserem Stammcafé und unternehmen was?“ Der Brünette antwortete ihm: „Klar. Um die übliche Zeit?“ Der Blonde erwiderte ihm: „Geht klar. Bis dann.“ und legte auf. Joey fragte nun die anderen beiden: „Und was ist nun mit euch? Kommt ihr auch?“ Yugi stimmte sofort zu, Tea aber erklärte: „Ja, klar. Aber, ich muss dann etwas später wieder weg. Ich muss etwas erledigen.“ So verabschiedeten sie sich voneinander und gingen nach Hause, um ihre Hausaufgaben zu machen und sich umzuziehen. ~~~ Mokuba zeigte Salina sämtliche Zimmer und Räumlichkeiten, die ihm einfielen, während Seto in sein Arbeitszimmer ging und seine Aktentasche dort abstellte. Der Firmenleiter ahnte, dass er am heutigen Tage sicher nicht mehr zum Arbeiten kommen würde. Er konnte sich ohnehin nicht konzentrieren, denn seine Gefühle fuhren Achterbahn. In seinen Augen war Salina wie ein Wirbelwind. Es war zwar nicht so, dass sie Chaos in seinem Hause verursachte, aber, dennoch Chaos in seiner Gefühlswelt. Er wusste nicht, was er von ihr halten sollte, und dennoch übte sie eine solche Anziehungskraft auf ihn aus, dass er sich nur schwer von ihr lösen konnte. Es war ein regelrechter Zwang, sie berühren und spüren zu wollen. Einfach nur in ihrer Nähe zu sein. Er wollte sie, brauchte sie zum Atmen. Nein, nicht er wollte sie, sein Körper wollte sie. Immer dieses Kribbeln im ganzen Körper, wenn sie bei ihm war. Die Welt stand für ihn Kopf. Selbst seine Hormone wollten nicht mehr, wie er wollte. Er glaubte bereits verrückt zu werden. Wann hatte das eigentlich begonnen? Der Firmenleiter begann nach den Ursachen zu suchen und setzte sich in seinen Bürosessel. Er überlegte: „Es muss begonnen haben, als ich sie das erste Mal erblickt habe. Ihr weißes Haar mit den silbernen Strähnen. …“ Er stützte seine Ellbogen auf den Schreibtisch und legte seinen Kopf in seine Hände: „Ich rekapituliere. Sie kommt aus dem alten Ägypten von vor 5000 Jahren. Seth und sie wollten heiraten, daraus schließe ich, dass sie sich geliebt haben. … Ich bin aber nur Seth´s Wiedergeburt. … Ich bin, ich wiederhole es für mich, und werde niemals Seth sein. Ich bin nicht dieser Seth, in den sich Salina damals verliebt hat. … Was mache ich mir hier eigentlich vor? … Ich bin drauf und dran, mich in sie zu verlieben und kann nicht einmal etwas dagegen tun.“ Er senkte verzweifelt seinen Kopf. Ihre direkte ehrliche Art hatte es ihm angetan. Zudem wusste er, weil er ihre Vergangenheit kannte, dass sie es niemals auf sein Geld und seinen Ruhm abgesehen haben konnte. Denn woher hätte sie dies auch wissen sollen. Mokuba führte Salina zuletzt in den Garten. Sie war überwältigt von diesem Anblick und träumte bereits davon, wie sie mit Seto einen romantischen Spaziergang durch den Garten unternehmen würde. Sie machte sofort kehrt und sich auf die Suche nach Seto. Mokuba blickte ihr nur irritiert hinterher. Salina verließ sich ganz auf ihr Gespür und so endete die Spur vor der Tür zum Arbeitszimmer. Sie riss die Tür auf und ihn aus seinen Gedanken. Salina überfiel ihn gleich: „(Es ist so wunderschön hier.)“ und hielt sich die Hand vor den Mund. Sie wiederholte nun: „Ich wollte sagen, es ist …“ Er unterbrach sie: „Ich hab´ verstanden, was du sagtest. … Es freut mich, wenn es dir hier gefällt.“ und blickte gedankenverloren auf die Tischplatte. Sein beklemmender Unterton gefiel ihr nicht. Da war das, was sie vorhatte, doch die ideale Ablenkung. Sie marschierte schnurstracks zu ihm hinter den Schreibtisch und blieb direkt vor dem Bürostuhl stehen, indem er saß. Sie machte sich Sorgen um ihn, weil er so traurig wirkte. Salina drehte den Bürostuhl in ihre Richtung, nahm sein Kinn und zwang ihn so, sie anzusehen. Mit der Hand an seinem Kinn strich sie nun zu seine Wange und streichelte diese, während sie sich in die Augen sahen. Danach legte sie beide Hände auf seine Schultern und strich seine Arme entlang bis zu seinen Händen. Sie nahm nun seine Hände und zog ihn sachte auf und aus dem Arbeitszimmer. Er folgte ihr ohne Widerworte und ließ sich von ihr in den Garten bringen. Mokuba saß verwirrt zurückgelassen auf der Terrasse auf einem Stuhl und blickte den beiden nach, als diese an ihm vorbeimarschierten. Natürlich wunderte sich der schwarze Wuschelkopf, dass sich Seto von Salina einfach so in den Garten ziehen ließ. Aber, dieser machte sich keinen Kopf, denn ihm gefiel die Veränderung seines Bruders und war Salina mehr als dankbar, dass sie hier war. Die Sonne war am untergehen. Das war Salina aufgefallen, als Mokuba ihr den Garten zeigte. Also wollte Salina mit Seto gemeinsam den wunderschönen Sonnenuntergang betrachten. Salina führte Seto an einen Punkt, wo man den Sonnenuntergang gut beobachten konnte. Sie brachte Seto dazu, sich in die wunderschöne grüne Wiese zu setzen, die umringt war von Blumenbeeten und von wenigen Obstbäumen. In der Zwischenzeit läutete Tea draußen vor dem Gittertor. Roland kam in den Garten, da er seinen Chef aber nicht sehen konnte, verkündete er Mokuba: „Master Mokuba, eine gewisse Miss Tea Gardner bittet um Einlass.“ Der schwarze Wuschelkopf entgegnete: „Ich kümmere mich schon darum.“ Mokuba verließ daher den Garten, marschierte in die Eingangshalle und öffnete die Eingangstüre. Roland hatte sie bereits durch das Gittertor, bis zur Eingangstür vorgelassen. Sie saßen nun in der grünen Wiese und genossen die Aussicht auf die untergehende Sonne. Salina kuschelte sich ganz eng an Seto und dieser schmiegte sich ebenso an Salina. Dann überwandt er sich und fragte sie: „Vermisst du ihn?“ Sie hatte Seth schon ganz und gar vergessen, daher antwortete sie: „Wen?“ Er erwiderte stutzig: „Ich meine Seth.“ Sie lächelte ihn leicht an und entgegnete: „Nein, gar nicht. … Außerdem würde er nicht wollen, dass ich der Vergangenheit nachtrauere. … Ich stütze mich ganz auf das hier und jetzt. … Und es könnte im Augenblick nicht schöner sein.“ Verwundert blickte er ihr direkt in die Augen. Salina strich ihm eine verirrte Strähne hinter sein Ohr und ihre Wangen wurden knallrot. Sie fuhr nun mit der Hand weiter in seinen Nacken und näherte ihm ihren Kopf an. Auch er näherte ihr daraufhin seinen Kopf an. Sie schlossen ihre Augen und berührten sanft ihre Lippen. Für beide war es ein unglaublich schönes Gefühl. Nach diesem Kuss folgte ein weiterer sanfter Kuss, als dieser je von einem Räuspern unterbrochen wurde. Tea tappte ungehalten mit ihrem rechten Fuß auf der Terrasse und ihre Wut konnte man ihr förmlich ansehen. ~~ Fortsetzung folgt ~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)