Das Ende ist nahe von Devi (Ein plüschiger Wettbewerbsbeitrag) ================================================================================ Kapitel 1: Von einem Kinobesuch, der ein großer Fehler war und von Fanservice in der Öffentlichkeit --------------------------------------------------------------------------------------------------- „Das ist ja Wahnsinn!“, staunte Tamaki, „Ein 0,5-Liter Getränk und eine Tüte Popcorn für nur 780 Yen? Haruhi, das müssen wir einfach kaufen!“ „Nein Danke“, meinte die Angesprochene, „Ich mag kein Popcorn.“ „Wieso denn das, Haruharu, das schmeckt doch so lecker!“, quietschte Honey fröhlich. Er hatte sich gleich drei große Tüten geholt, die Mori für ihn trug. „Lass das lieber, du bekommst sonst wieder Karies“, wollte Haruhi sagen, aber da kamen schon die Zwillinge, Kaoru und Hikaru, zu ihr. „Hallo, Haruhi!“, sagten sie beide im Chor, „Wir haben die Karten schon verteilt. Du sitzt zwischen uns, okay?“ Damit reichte Hikaru ihr eine Eintrittskarte, die sie jetzt gelangweilt betrachtete. „Das ist mir eigentlich egal. Außerdem habe ich schon eine Karte von meinem Vater bekommen. Wenn ihr aber trotzdem neben mir sitzen wollt, dann-“ „Niemals!“, mischte sich Tamaki ein, „Sie wird neben mir sitzen, ich bin schließlich ihr Papa!“ Zudem hatte Haruhis selbsternannter Papa seiner Meinung nach genug Pöbelsendungen im Fernsehen gesehen, in denen sich das Mädchen schließlich an den Jungen kuschelt, wenn sie gemeinsam im Kino waren, und in denen die Beiden letzendlich das Kino als glückliches Pärchen verließen. „Nichts da, Chef!“, meinte Hikaru, „Wir haben die Karten schon verteilt, außerdem sitzt Haruhi sowieso viel lieber neben uns!“ Genau genommen saß Haruhi am liebsten alleine am Rand, da Kaoru und Hikaru sich häufig mit Popcorn bewarfen, Tamaki vor lauter Begeisterung alle anderen Kinogänger störte und Honey oft im Film den Kinosaal weinend verließ, weil es ihm zu unheimlich wurde. Und Kyouya... Kyouya lamentierte oft genug über die schlechte Qualität und Anspruchslosigkeit eines Films, auch wenn er immerhin so rücksichtsvoll war und dies erst nach dem Film tat. „Ich hoffe, dass dieser Film meinen intellektuellen und kulturellen Ansprüchen genügen wird. Aber immerhin die Kritiken, die ich gelesen habe, waren anständig“, meinte er nachdenklich, während Tamaki in einer Ecke des Kinos saß und dort Pilze züchtete. Haruhi seufzte leise. Wieso nochmal hatte sie ihre Schulkameraden mit ins Kino genommen? Bald darauf waren sie alle im Vorführraum, Haruhi hatte einen Platz links außen neben Mori bekommen. Rechts von diesem saß Tamaki, der sich nun an sie wandte: „Du Haruhi, sag doch bitte den Leuten, dass sie jetzt anfangen können, schließlich sind wir ja da.“ Gerade wollte Haruhi dem Adligen erklären, wie das mit Kinofilmen in gewöhnlichen Kinos funktionierte, da sie das letzte Mal mit den Jungs zusammen in einem speziellen, edlen Kino war, als sie auf einmal ein Klappern hörte, das rechts von Tamaki zu kommen schien. Sie drehte sich um und sah Kaoru, der entsetzt auf einen umgestoßenen Eimer Popcorn blickte. „Oh nein, Hikaru! Mein Popcorn!“ Er blickte es noch einen Moment an, dann begann er zu zittern und langsam flossen Tränen an seinen geröteten Wangen herab. „Nein... was soll ich denn jetzt machen!“ Hikaru beugte sich zu seinem Bruder herunter und wischte ihm mit dem Daumen die Tränen weg. „Das macht doch nichts, Kaoru, ich kann doch immer noch mein Popcorn mit dir teilen. Also, bitte hör auf zu weinen, ja?“ „H-Hikaru!“ Ein lautes Seufzen ging durch die Reihen, gefolgt von einem Aufschrei: „Oh, Bruderliebe ist ja so etwas Schönes!“ Haruhi rutschte tiefer in ihren Sitz. Sie hatte schon jetzt keine Lust mehr, den Film anzusehen. Endlich gingen die Lichter aus und der Vorhang vor der Leinwand öffnete sich. Nach einer kurzen Bitte, die Handys im Kino abzuschalten und einigen Werbespots, begann der Film schließlich. Es war eine Sondervorstellung des Sci-Fi-Thrillers „2012“. Haruhis Vater hatte ihr das Ticket dafür gegeben, das er laut eigener Aussage von einem Kunden erhalten hatte. Der Film lief noch keine 30 Minuten, da war es für Honey schon vorbei. „Takashi!“, schrie er laut, begann zu weinen, lief zu Mori und drückte sich an ihn. Dieser schulterte seinen Senpai kommentarlos und verließ mit ihm den Raum. Tamaki nutzte seine Chance und rückte auf, sodass er jetzt neben Haruhi saß. „Was meinst du, Haruhi, ganz schön aufregend oder?“ „Noch viel aufregender wenn du einfach die Klappe halten würdest“, flüsterte sie zurück, jedoch ohne es böse zu meinen. Den Rest des Films hielt Tamaki tatsächlich still, allerdings weniger, weil er nichts zu sagen hatte, sondern eher, weil er vor lauter Angst tief in seinem Sitz kauerte, natürlich unter einem hämischen Blick der Zwillinge. Kaum, dass der Saal wieder erhellt wurde, sprang der Blonde auf, schnappte sich Haruhis Hand und rannte mit ihr nach Draußen. „Schnell, Haruhi, wir haben keine Zeit zu verlieren! Wir müssen uns vorbereiten!“ Was hatte er jetzt schon wieder vor? „Was ist denn los, Chef?“, fragte Kaoru, der dem Chef mühelos folgen und ihm schließlich Haruhi entreißen konnte. „Was los ist? Da fragst du noch? Die Welt! Sie wird Ende diesen Jahres untergehen!“ „Ähm, Tamaki, du weißt schon, dass-“, versuchte Haruhi sich einzumischen, aber sie wurde sofort unterbrochen: „Mach dir keine Sorgen! Ich werde dafür sorgen, dass wir zu den geretteten Menschen gehören, ich werde dich beschützen, Haruhi!“ Und ohne ein weiteres Wort von Haruhi oder den Zwillingen zuzulassen stürmte Tamaki los und hinterließ nichts als eine Staubwolke. Haruhi sah etwas zögerlich zu den Zwillingen: „Was jetzt?“ „Ganz einfach“, meinte Hikaru schulterzuckend, „Wir gehen normal in die Schule und ignorieren die Panikmache vom Boss einfach. Morgen wird sicher wieder alles ganz normal sein.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)