Loving the Pain von AlenaChen (u.a. [Marco X Ace] / [Shanks X Ace] / [Law X Ruffy]) ================================================================================ Kapitel 16: Vorboten -------------------- Ace sah seufzend aus dem Fenster. Draußen war es hell geworden. Ein Blick auf den Wecker verriet ihm, dass es bereits sieben Uhr war. Er schnappte sich sein Handy von Nachttisch. Eine Nachricht von Law. Er wollte gegen acht vorbeikommen, damit sie zusammen zur Universität gehen konnten.   Ace wollte nicht daran denken, dass die Uni wieder anfing und das er wieder zu Vorlesungen gehen musste. Und dann auch noch ausgerechnet die erste Vorlesung der Woche direkt bei Shanks. Er war zwar froh darüber, dass Law sich dazu bereit erklärt hatte ihn zu begleiten, aber auch das war ihm letztlich nur ein sehr schwacher Trost.   Er hatte auch darüber nachgedacht einfach überhaupt nicht zu Shanks Vorlesungen zu gehen. Für einen Moment hatte er sogar darüber nachgedacht, einfach gar nicht zur Uni zu gehen. Aufzugeben. Sich unter seiner Decke verkriechen und darauf hoffen, dass es niemandem auffallen würde. Oh ja, wie gerne hätte er sich seiner Verantwortungen wirklich komplett entzogen, aber er wusste, dass dies keine Option war. Er wollte nicht darüber nachdenken, was passieren würde, wenn er von jetzt auf gleich einfach komplett aufgeben würde. Außerdem hatte er keine Lust irgendjemandem erklären zu müssen, wieso er seine Veranstaltungen Heute nicht besuchte. Er hatte keine Lust eine Ausrede für Law zu finden, oder seinem Bruder zu erklären, weshalb er Zuhause blieb. Resigniert stellte er also fest, dass trotz allem der einfachste Weg noch immer der war, der ihn dazu zwingen würde, sich Shanks zu stellen. Außerdem war er sich ziemlich sicher, dass Shanks es nicht wagen würde, während seiner eigenen Vorlesung irgendetwas zu machen. Schließlich waren dort viel zu viele Studenten. In so einer Situation würde wohl selbst jemand wie Shanks nichts Komisches versuchen. Außer Ace würde…   Er musste Schlucken als ihn der Gedanke überraschte. Würde er wie von Shanks vorgeschlagen nach dessen Vorlesung… in sein Büro…   Nein, nein, nein! Ermahnte Ace sich in Gedanken. War er denn von allen guten Geistern verlassen, dass er überhaupt auch nur im Ansatz daran dachte, auf Shanks einzugehen?!   Dann wiederrum war dies vielleicht genau die Gelegenheit, die er benötigte. Vielleicht sollte er in den Angriff übergehen und anstatt sich von diesen Idioten weiter ausnutzen zu lassen… sollte er diese vielleicht mal zur Abwechslung ausnutzen und ihnen zeigen, wie sich das anfühlte, wenn mit einem gespielt wurde?!   Ace brauchte nicht sehr lange, um sich fertig zu machen. Sie hatten noch immer nichts eingekauft und so würde er wohl Heute hungrig seinen ersten Vorlesungstag antreten müssen. Für ihn war das im Moment irgendwie ja doch egal, aber für seinen Bruder tat es ihm leid und er machte eine mentale Notiz, dass er heute Nachmittag definitiv einkaufen gehen würde. Immerhin hatte Ruffy sich bisher noch nicht blicken lassen. Bestimmt verkroch er sich, nach dem was Ace am Abend zuvor gesagt hatte, nun in seinem Zimmer. Im Moment war Ace darüber ganz froh, er hoffte nur, dass sein Bruder darüber nicht die Schule schwänzen würde.   Um Punkt acht Uhr klingelte es an der Tür. Ace schwang lässig seinen Rucksack über die Schultern und begab sich aus der Wohnung und nach unten, wo er bereits von Law erwartet wurde. Der Anblick von Marcos Wohnungstür, welche gegenüber der ihren lag, hatte ihm zwar einen kleinen Stich versetzt, aber er schaffte es dem Drang zu widerstehen zu überprüfen, ob Marco vielleicht doch mittlerweile nach Hause gekommen war. Um die Sache mit Marco… würde er sich später kümmern müssen.   „Wie geht’s dir?“ Begrüßte Law ihn, doch Ace zuckte nur mit den Schultern. „Bist du nervös?“ Fragte Law ruhig weiter. „Keine Sorge, wenn dein Professor irgendetwas komisches macht, hau ich ihm eine rein.“ Er grinste bei diesen Worten und boxte mit seiner Hand einmal spielerisch die Luft vor ihnen. Doch Ace, welcher dies sonst sicherlich amüsant gefunden hätte, reagierte kaum darauf.   „Was ist los, Ace?“ Law sah ihn nun sichtlich besorgt an, mittlerweile hatte er festgestellt, dass Ace nicht bei bester Laune zu sein schien.   Ace seufze resigniert. Er blickte auf den Boden. Seine Füße setzten fast schon automatisch einen Schritt vor den anderen. „Ich hab mich mit Marco gestritten.“ Sagte er schließlich.   Law entwich nur ein erstauntes „Oh man.“ Das Ace sich je nochmal mit Marco streiten würde, hatte er nun wirklich für vollkommen unmöglich gehalten.   „Weil wir uns gestritten hatten, sind wir nicht zusammen nach Hause gegangen.“ Sprudelte es plötzlich aus ihm heraus. „Und weil wir nicht zusammen nach Hause gegangen sind, ist Marco auf irgendwelche zwielichtigen Leute getroffen, die ihn angegriffen hatten.“ Er hielt für einen Moment inne. Er fühlte sich schuldig, wirklich unbeschreiblich schuldig. „Die haben ihn mit einem Messer attackiert.“ Beendete er schließlich.   „Geht es ihm gut?“ Fragte Law sofort besorgt.   „Ja…“ Brachte Ace leise hervor. „Er ist bei Thatch, es geht ihm so weit wohl gut.“   „Bei Thatch? Seinem Ex mit dem er kaum noch Kontakt hatte?“ Fragte Law nach und sah Ace, der neben ihm lief, besorgt an.   „Thatch hat gesagt…“ Er unterbrach, irgendwie viel es ihm schwer, das zu sagen. Aber er musste. Denn wenn er es Law nicht erzählte, wem sollte er es dann erzählen? Und wenn er es niemandem erzählte, wie sollte er dann je verstehen, wie absurd die ganze Sache eigentlich wirklich war?! „Thatch hat gesagt…, dass Marco mich nicht sehen will.“ Er seufzte resigniert. „Aber, dass Marco mich mag.“ Fügte er noch schnell hinzu, in der Hoffnung, dass er es nun ausgesprochen hatte, aber Law ihn vielleicht nicht richtig verstanden hatte. Aber, er hatte es gesagt, die Wahrheit stand nun im Raum. Und sie klang genau so absurd, wie es sich für ihn anfühlte.   „Klar mag er dich.“ Antwortete Law trocken, nicht wissend, was er aus der ganzen Erzählung machen sollte.   „Nicht so.“ Erwiderte Ace. „Richtig mögen.“ Versuchte er es zu erklären. „Thatch hat gesagt… naja…, dass Marco damals… Marco hatte mit Thatch Schluss gemacht…. Wegen mir. Aber jetzt auf einmal soll das wichtig sein, weil er verletzt wurde und mich nicht mal sehen will!“ Er konnte einfach nicht anders, als wütend zu werden. Es war einfach. Komplett. Absurd. „Verstehst du das?! Denn ich verstehe es nämlich nicht! Wieso sollte Marco mich mögen und das jetzt auf einmal?! Ich dachte wir wären Freunde. Ich dachte, ich könnte ihm vertrauen…“   Law sah den anderen für einen Moment schockiert an. Mit einem solchen Ausbruch hatte er nun wirklich nicht gerechnet. „Tut mir leid, Ace.“ Sagte er schließlich. „Du… naja, ich vermute mal, du empfindest nicht so für Marco.“   Ace sah in verdutzt an. „Nein, verdammt!“ Antwortete er aufgebracht, nur um dann vorsichtig hinzuzufügen: „Denke ich jedenfalls…“.   „Hör mal, Ace.“ Begann Law vorsichtig. „Stehst du denn auf Männer?“   Ace sah betreten zu Boden. Woher sollte er das wissen? Er hatte noch nie auch nur eine Freundin gehabt. Er hatte nie überhaupt wirklich über das Thema nachgedacht, in seinem Leben hatte das einfach keinen Platz. Und jetzt stand er hier und fühlte sich auf einmal von allen Seiten bedrängt.   „Die Männer scheinen jedenfalls auf mich zu stehen.“ Antwortete er trocken, ohne die Frage wirklich zu beantworten und im nächsten Moment musste er über die Absurdität seiner Aussage laut anfangen zu lachen.   Law konnte nicht anders als mitzulachen. „Oh… man…“ Brachte er gerade noch so hervor.   „Solang du jetzt nicht auch noch ankommst und mir sagst, wie sehr du in mich verliebt bist.“ Scherzte Ace, doch es lag ein bedrohlicher Unterton in seiner Stimme.   „Keine Sorge.“ Versicherte Law ihm. „Ich stehe auf deinen Bruder.“   Ace machte drei Schritte, bevor er realisierte, was der andere gerade gesagt hatte. Er blieb abrupt stehen, dass Lachen war von seinem Gesicht verschwunden. „Wie bitte?“ Platzte es aus ihm heraus.   „Er ist süß. Ruffy.“ Sagte Law knapp. „Dein Bruder.“ Wiederholte er, ganz so als ob Ace ihn nicht verstanden hatte. Sein Blick war unschuldig und seine Lippen umspielte ein leichtes Lächeln.   „Du bist schwul…?“ Er machte zwei Schritte auf den anderen zu und sah ihn entgeistert an.   „Ist das bei mir jetzt ein Problem?“ Fragte Law in trocken. Ace ging einen weiteren Schritt auf den anderen zu. „Mein Bruder…?“   Law zuckte mit den Schultern. „Immerhin bin ich keine 10 Jahre älter als er…?“ Entgegnete er vorsichtig.   Ace schüttelte entgeistert den Kopf. „Nicht. Lustig.“   „Sorry.“ Entgegnete Law knapp. „Aber wir wären ein schönes Paar, oder?“ Neckte er ihn dann schließlich weiter, nur um sich im nächsten Moment einen leichten Faustschlag von Ace gegen seine Brust einzufangen. „Aua.“ Quittierte er dies trocken.   Doch Ace konnte nicht anders als zu grinsen. „Er würde dich in den Wahnsinn treiben. Kann ich mir gar nicht vorstellen. Du bist immer so ruhig und er ist immer so verdammt aufgedreht.“   „Gegensätze ziehen sich an, Ace.“ Antwortete Law darauf mit einem Grinsen. „Oder aus.“ Fügte er noch hinzu und schaffte es damit irgendwie, dass Ace erneut lachen musste. „Du bist also nicht sauer? Ich war mir nicht sicher, ob ich dir das sagen kann. Aber du weißt ja: ich Lüge nicht gerne.“   „Du bist verrückt.“ Antworte Ace und musste darüber nachdenken, dass Law ja auch einfach gar nichts hätte sagen müssen, dann hätte er auch nicht gelogen. „Aber du bist in Ordnung. Und wenn du es schaffen solltest in für dich zu gewinnen, dann ziehe ich wahrlich meinen Hut vor dir.“   Den restlichen Weg bis zur Universität liefen sie stillschweigend nebeneinander her. Law mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen und Ace mit einem immer besorgter werdenden Gesichtsausdruck. Mental versuchte er sich darauf vorzubereiten, was kommen würde.   Je näher sie ihrem Ziel kamen, desto unsicherer wurde er. Er wünschte gerade wirklich, dass sein einziges Problem Biologie wäre und nicht der Professor, welcher es unterrichtete. Aber er hatte beschlossen sich dieser Sache zu stellen und genau das würde er auch tun.    Im Vorlesungssaal angekommen, ließen Law und Ace sich in der letzten Reihe nieder.   „Weißt du, ich hab mal nachgeforscht.“ Sagte Law schließlich. „Vor ein paar Jahren wäre Shanks fast von der Universität geflogen, weil er angeblich etwas mit einer Studentin hatte. Aber die Anschuldigungen konnten nicht bewiesen werden.“ Er sah Ace vielsagend an. „Aber er ist bei den weiblichen Studenten wirklich extrem beliebt. Du müsstest mal sehen, wie die auf Facebook abgehen, sobald irgendwo ein Foto oder so von ihm auftaucht.“   Ace zuckte nur mit den Schultern. Er wusste wie beliebt Shanks war. Aber ob er wirklich was mit Studenten anfangen würde? Ob er sie wohl ausnutzte? Er stellte sich vor, dass Studenten zu Shanks gingen, um ihn zu überzeugen ihnen gute Noten zu geben. Der Gedanke lies in erschauern. Er wollte nicht so schlecht von Shanks denken, aber nach dem was dieser getan hatte, war es wirklich nicht abwegig.   „Vielleicht sollte ich mich darauf einlassen.“ Sagte er schließlich leise zu Law. Die Vorlesung hatte bereits begonnen, doch es viel Ace schwer sich darauf zu konzentrieren.   „Wie bitte?“ Fragte Law erschrocken.   „Vielleicht sollte ich es ausprobieren.“ Wiederholte Ace seine vorherige Aussage.   „Spinnst du jetzt?“ Konterte Law.   Ace zuckte mit den Schultern. „Damit ich weiß, was ich will.“   „Kannst du das nicht so wissen?“   Ace zuckte erneut mit den Schultern. „Marco wäre bestimmt eifersüchtig.“ Sagte er schließlich.   Law fiel dazu nichts ein. Er sah seinen Sitznachbar lediglich entgeistert an.   Ace drehte seinen Kopf in Laws Richtung und lächelte. Und in diesem Moment verstand Law es. Wie verletzt Ace wirklich war, durch das was Marco getan hatte. Er presste seine Lippen fest aufeinander. Er wusste nicht was er sagen sollte und ob es überhaupt etwas gab, was er sagen könnte, um Ace von seinem Vorhaben abzuhalten.   In Ace’s Kopf spielte sich bereits ein bittersüßes Szenario ab, dass sein Herz schneller schlagen lies vor Aufregung. Er würde es Marco heimzahlen, dass er mit ihm gespielt hatte. Er würde Shanks Verhalten gegen ihn einsetzen. Und er würde sich selbst für alles bestrafen, was er getan hatte.   Er spürte eine unbändige selbstzerstörerische Wut in sich, sie breitete sich in seinem Körper aus wie ein Waldbrand. Ihm gefiel der Vergleich. Er und das Feuer, sie waren verbunden. Und er würde sich von den Flammen zerstören lassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)