Das Zeitalter der Saiyajin 8 von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Das Zeitalter der Saiyajin Kapitel 8: Dunkles Omen Goku rannte. Er wusste nicht, wovor er weg rannte, oder ob er überhaupt verfolgt wurde, er rannte einfach nur. War ja eigentlich auch nichts weiter dabei, wenn er rannte. Rasend schnell schoss die Landschaft an ihm vorbei, kaum mehr als ein grüner Schleier, der ihn umhüllte. Am hellblauen Himmel zogen sich weisse Schemen dahin und ein leuchtend gelber Kreis stand über ihm. Unter ihm die braune Erde und der graue Staub, der von seinen schnellen Schritten aufgewirbelt wurde. Ein schöner Tag, dachte er. Und er hatte auch schon einen detaillierten Plan, was er mit ihm anfangen würde: Das Training hatte natürlich Vorrang. Nachdem er sich aufgewärmt hatte, würde er Uub abholen und gemeinsam mit ihm etwas Sparring machen. Der Junge war inzwischen um einiges stärker, als er es vor ihrer Begegnung war. In seinem voll aufgepowerten Zustand reichte er schon fast an Goku als Super Saiyajin heran. Aber eben nur fast. Goku war sich sicher, noch viel mehr aus ihm herausholen zu können, bis er das damalige Niveau von Kid Boo erreicht hätte. Dann wäre es endlich so weit, der Tag, auf den er sehnsüchtig gewartet hatte. Das Duell, das er Kid Boo vor sechzehn Jahren versprochen hatte. Aber noch war es nicht so weit. Vielleicht würden Goten und Trunks sich ja auch dazu gesellen und mit trainieren. Goku freute sich jedesmal, wenn sein Sohn und dessen bester Freund etwas für ihre Kampfkraft taten, anstatt sich ein faules Leben zu machen. Natürlich, er würde es ihnen niemals verbieten, aber er konnte den leichten Stich nicht ignorieren, wenn er seine Söhne sah und daran dachte, was aus ihnen hätte werden können. Aber er konnte es ihnen nicht verübeln. Bis auf sich selbst war nur noch Vegeta so bessesen vom Kampf. Und die Stunden, in denen die letzten beiden Vollblut Saiyajin miteinander trainierten waren immer der Höhepunkt, in denen beide bis an ihre Grenzen gingen. Im Frieden war eben alles anders. Niemand trainierte mehr wirklich, selbst Vegeta war anscheinend etwas faul geworden und verbrachte schon fast mehr Zeit damit, seine Tochter im Auto herumzukutschieren und mit seinen Sohn Videospiele zu spielen, als in der Gravitationshalle zu Trainieren. Und Goku selbst? Nun .... zugegeben, er war auch faul geworden. Hatte er noch vorher ganzen Tag sich nicht blicken lassen und war nur zum Essen nach Hause gekommen, so brachte er jetzt nur noch den halben Tag mit seinem Kampftraining zu. Es hatte einfach seinen Reiz verloren. Gewiss, er arbeitete immer noch hart daran, seinen jungen Schüler zu einem Krieger auszubilden, aber das war auch schon fast alles. Er selbst trainierte eigentlich kaum noch. Schon fast eine Woche war seit Yamchus Abreise vergangen. Langsam begann sich Goku zu fragen, was er so trieb. Ob er Gohan schon gefunden hatte oder ob er überhaupt heil angekommen war. Aber er war zuversichtlich. Bald würde sicherlich eine Nachricht von ihm ankommen oder er selbst würde mit Son Gohan im Schlepptau zurückkommen, da war er sich sicher. Die Stimmung bei sich zu Hause hatte sich wieder etwas beruhigt. Chichi ging wieder ihren täglichen Beschäftigungen nach, Goten war wie immer mit der Schule und seinen Dates beschäftigt und selbst Videl hatte sich wieder beruhigt, nachdem er lange genug auf sie eingeredet hatte. Bei Pan hatte es nur einer dicken Kugel Eis und einiger guten Worte bedurft, um sie wieder froh zu stimmen. Jaja, Kinder waren so leicht zu trösten. Goku lächelte bei dem Gedanken an seine Enkelin, die sich als Ziel gesetzt hatte, stärker als er zu werden. Er nahm sich vor, sie bei Gelegenheit mal ein bisschen zu trainieren und ihr Potential unter die Lupe zu nehmen. Der Frieden war schon etwas schönes. So schön ruhig war es an diesem Tag .... ... als plötzlich ein Donnern ertönte und der Himmel aufriss. Son Goku stoppte abrupt und sah gebannt auf das Schauspiel vor seinen Augen. Der Himmel verdunkelte sich, bis er pechschwarz war und dicke Wolken ballten sich zusammen. An einer Stelle, in einiger Entfernung, öffnete sich die dunkle Wolkendecke und man konnte goldenes Licht durchscheinen sehen. Der Lichtkegel erhellte den Boden im Umkreis mehrerer Meter und Goku musste die Hände vors Gesicht nehmen, um nicht geblendet zu werden. Dann ein Krachen, als die Öffnung in gleißender Energie explodierte. Farben, so grell und intensiv, dass man es sich kaum vorstellen konnte, wirbelten in konfusem Tanz herum und arbeiteten sich langsam nach unten. Donnernder Lärm dröhnte Goku in den Ohren. "Was ist das?", schrie er, sich wohl bewusst, dass keiner in der Nähe war, während das Leuchten unheimliches Ausmaß annahm. Grelle Wellen verdichteter Luft weiteten sich aus, erfassten Goku und rissen ihn mit roher Gewalt zurück. Er kam hart auf und schüttelte benommend den Kopf. Das Schauspiel am Himmel näherte sich langsam dem Höhepunkt. Brodelnde Enerige, umschwirrt von zuckenden Blitzen ballte sich zusammen und weitete sich aus. Dann, in einem Aufbäumen schrecklicher Schönheit explodierte der Himmel unter dem unheimlichen Druck. Ein Ohrenbetäubendes Tosen erfüllte die Luft, brachte sie zum Erzitternd und schmerzte höllisch in den Ohren. Das Leuchten erreichte den Gipfel seiner Wut, waberte wild umher und setzte schließlich seine schreckliche Kraft frei. In einem einzigen, endgültigen Moment zerriss die Energie die gesamte Erdoberfläche, brannte mit sengender Hitze über alles hinweg, was ihr in den Weg kam und brachte den Blauen Planeten zum erzittern und erglühen. Goku schrie vor Schmerz auf, als die schreckliche Hitze ihn erfasste und sein Gi Feuer fing. Schützend schlug er die Arme vor seinem Körper zusammen und duckte sich auf den Boden, aber vergebens. Die Schockwelle erfasste ihn und warf ihn in unkontrolliertem Flug durch die Luft. Er wollte schreien, doch die Hitze saugte ihm die Luft aus der Lunge. Gerade als der Schmerz am unerträglichsten wurde, tat es nochmals einen Schlag, dumpf und fast schon leise .... .... und die Explosion klag ab. Vorsichtig hob Goku den Kopf und blickte auf die versengte, verkohlte Erdoberfläche, die rauchenden Baumstümpfe und das schwarze Gras. Dann wandte er seinen Blick dem Himmel zu, an dem eine einzige dunkle Silhouette inmitten des offen stehenden Himmels schwebte. Die Gestalt senkte sich langsam herab und landete schließlich auf dem ausgedörrten Boden. Son Goku erhob sich wankend und ging auf die Gestalt zu, einfach nur, weil ihm nichts besseres einfiel. War dieses Wesen für das Ganze verantwortlich, was soeben geschehen war? Die Gestalt kam ebenfalls Goku entgegen, trat aus dem Rauch und brachte Gokus Herz zum Stillstand. Sein Kiefer klappte herunter, als er sah, wen er da vor sich hatte. "Gohan? Bist du das Gohan?", fragte er ungläubig. Son Gohan sah ihn an, dann lächelte er. "Vater!", erkannte er ihn. "Gohan ...", dieser konnte es immer noch nicht fassen, "Wie ... wie bist du zurück gekommen? Und warum trägst du eine Saiyajin Rüstung?", fragte Goku seinen ältesten Sohn. Gohan lächelte ihn nur an. Dann lachte er plötzlich laut auf, lachte, bis sich seine Stimme schon fast überschlug. Er lachte und lachte, während Goku nur perplex daneben stehen konnte. Dann endete er abrupt. Kalt sagte er: "Kakarott, ich habe dir eine Überraschung mitgebracht." "Ka ... Kakarott? Wieso nicht Goku oder Vater, sondern auf einmal Kakarott?", fragte Goku verdutzt. Wieder erscholl das hysterische Lachen und er glaubte diesmal einen gewissen Spott heraushören zu können. "Naiv wie immer, Kakarott.", lachte Gohan. Dann fuhr er in normalem Ton fort: "Siehst du das hier?" Er deutete auf etwas, das er um seine Taille geschlungen hatte. Plötzlich bewegte sich dieses Etwas und Goku konnte den Saiyajin Schwanz erkennen. "Was zum ..", setzte er an, aber da schlug ihm Gohan auch schon mit voller Wucht in den Magen. Goku taumelte zurück und keuchte überrascht. "Was soll das Gohan?", fragte er. Doch dieser lächelte ihn wieder nur kalt an, holte aus und warf seinen Vater mit einem wuchtigen Kinnhaken kopfüber zurück. "Son Gohan, hast du den Verstand verloren?", schrie Goku ihn an. Wieder nur Lachen, aber er antwortete: "Nein Vater, ich habe nicht den Verstand verloren. Vielmehr habe ich das vollbracht, was du von dir geschoben hast. Ich stehe zu meinem Erbe, ganz im Gegensatz zu dir." "Was ... ich verstehe nicht, was du meinst." "Musst du auch nicht. Es reicht vollkommen, wenn du stirbst." Ohne zu zögern schlug er abermals zu. Doch kurz vor dem schweren Treffer traf seine Faust auf ein Hinderniss. Son Goku sah ihn scharf an und flüsterte: "Ich weiss nicht, was in dich gefahren ist, aber du bist ganz sicher nicht du selbst, Son Gohan." Mit diesen Worten konterte er und Gohan segelte durch die Luft. Ein greller Ki Ball flog ihm hinterher und traf ihn ins Kreuz. Dumpf kam der Getroffene auf und stöhnte vor Schmerz. Er stand auf, klopfte sich den Staub von der Rüstung und grinste Goku an. "Das war gut, sehr gut." Goku erwiderte nichts. "Aber um mich zu besiegen reicht das nicht ganz!", schrie Gohan. Goku wusste nichts damit anzufangen, also verharrte er in seiner Position. Doch plötzlich spürte er ein Ki hinter sich und fuhr herum. Ein weiterer Saiyajin flog ihm entgegen und griff ihn an, jedoch ohne Wirkung. Von Rechts kam ein weiter, schlug auf ihn ein, während von links eine Dreiergruppe einen gebündelten Energie Strahl abfeuerte. Gokus Blick schnellte hin und her. Hunderte, ach was, Tausende von Saiyajin strömten scheinbar aus dem Nichts hervor und griffen ihn an. Hundert Paar Fäuste bearbeiteten ihn von allen Seiten und er hatte Mühe, ihnen auszuweichen. Dann traf ihn doch ein Schlag in den Nacken und brachte ihn zum Taumeln, was sich als fataler Fehler erwies. Sofort nutzten die anderen den Moment und schlugen wild auf ihn ein. Blutend ging Goku zu Boden. Wieder erscholl das kalte Lachen. "Na Kakarott, sind wir ein bisschen langsam geworden?" "Was soll das?", schrie Goku zurück. "Du kannst dich nicht gegen uns alle stellen, Kakarott. Wir sind die Macht, die ultimative Macht und keiner ist uns gewachsen, nicht einmal du, Kakarott." "Das wollen wir ja mal sehen.", flüsterte Goku zu sich selbst. Dann sprang er auf die Beine, weckte sein Ki und bäumte sich auf, als die Energie des Super Saiyajin ihn überströmte. In einer Aura goldenen Lichts stand er da und sah auf die Massen seiner Artgenossen. "Das nützt dir überhaupt nichts.", warnte Gohan. "Aber wir machen dir ein Angebot: Komm zu uns, Vater. Wir sind auch so schon unbesiegbar, aber noch lange nicht am Ende unserer Möglichkeiten. Geselle dich zu uns, das wird unsere Macht noch mehr erweitern und du hast die Chance, ein Teil des Endgültigen zu werden! Stell' dir doch nur einmal vor: Alle Saiyajin in einer einzigen Macht vereint! Weisst du, was das bedeutet? Niemand wird uns aufhalten können, Niemand!" Goku seufzte. "Gohan, du kennst die Antwort bereits, also frag nicht so blöd." "Du hast aber keine andere Wahl." Goku zuckte mit den Schultern. "Man hat immer eine Wahl, sei es, wie ein Feigling die Seiten zu wechseln oder wie ein Mann zu sterben." "Wenn das deine Meinung ist", fuhr ihn sein Sohn scharf an, "dann soll dich der Tod in seine Arme schließen!!" Er machte eine Geste mit der Hand und die Armee der Saiyajin erwiderte sie. Dann, ohne Vorwarnung explodierte plötzlich jeder einzelne von ihnen in goldenem Licht. Goku zuckte zusammen, als er sich tausend Super Saiyajin gegenüber sah. "Was ... " Weiter kam er nicht. Die Saiyajin schossen auf ihn zu, schlugen von allen Seiten auf ihn ein und hämmerten ihn mit ungeheurer Wucht abermals in den Boden. "Du siehst, du hast nicht den Hauch einer Chance." Goku keuchte und wischte sich das Blut von den Lippen. Innerlich wusste er, dass Gohan recht hatte. Er hatte absolut keine Möglichkeit, zu siegen. Trotzdem stemmte er sich auf die Beine und sah die Masse der Saiyajin trotzig an. "Das ist deine letzte Gelegenheit, Vater! Schließe dich uns an und lerne die absolute Macht kennen, oder stirb!", forderte Gohan mit einer deutlich Warnung im Unterton. Goku wandte sich seinem Sohn, seinem ersten Sohn zu und sah ihm in die Augen. Das war nicht Son Gohan. Nicht sein Son Gohan. Diese Augen gehörten der Person, die sich die Zeitmaschine geschnappt und den Körper seines Sohnes entführt hatte. Er biss die Zähne aufeinander und straffte seine Schultern. "Niemals.", flüsterte er. Gohan schüttlete den Kopf. "Ich wusste, dass du dickköpfig warst, aber dass du auch noch so dumm warst, dass wusste ich nicht." Er zuckte mit den Schultern. "Schade drum, Vater.", verabschiedete er sich. Überall bäumten sich Ki's auf, bündelten sich und schossen auf ihn herab. Goku schloss die Augen und streckte sein Gesicht dem Himmel entgegen. Dem Himmel des Planeten, den er all die Jahre über mit seinem Leben beschützt hatte. Schade eigentlich, dass es so enden musste, dachte er und seufzte. Sein letzter Gedanke galt seinen Freunden, seiner Familie und auch, er wunderte sich selbst darüber, seinem Erzrivalen Vegeta, bevor sein Körper in einer gigantischen Explosion zerissen wurde. Er hatte versagt ... und zahlte jetzt dafür. Unerträglicher Schmerz fuhr ihm durch die Glieder, verbrannte seine Haut und trennte mit ungekannter Wucht das Fleisch von den Knochen. Er schrie in wildem Schmerz auf, schrie, bis seine Lungen von der sengenden Hitze verbrannt wurden und zusammen schrumpften. Doch sein Schrei gellte immer noch in der Luft .... ... und er schreckte hoch. Mit fliegendem Atem und bis zum Hals klopfenden Herzen saß er einfach nur da und versuchte, sich wieder zu beruhigen. Chichi erwachte neben ihm und richtete sich ebenfalls auf. "Schatz, was ist mit dir?", fragte sie besorgt, als sie den kalten Schweißgeruch wahrnahm und Gokus bebenden Körper sah. Er schüttelte den Kopf. "Nichts ... es .. ist nur ..", keuchte er. "Wieder ein Alptraum?", fragte seine Frau. Son Goku überlegte. "Nein .. es .... es war irgendwie anders dieses Mal. Irgendwie ..." "Ja?" "Es ...", wieder stockte er. Was war so anders an diesem Traum gewesen? Er war nur ... irgendwie anders. So realistisch, so .. so wahrscheinlich. Ja, das war vielleicht das richtige Wort. Es wirkte so wahrscheinlich, dass es eintreten könnte. "Es wirkte diesmal alles so echt. Nicht neblig und verschwommen wie sonstige Träume, sondern richtig täuschend echt. Der Schmerz, der Geruch, alles war einfach viel zu realistisch.", sagte er nachdenklich. "Du hast Angst, dass es mehr als nur ein Traum sein könnte?", erkundigte sich Chichi. Sie kannte ihren Mann inzwischen gut genug, um den ängstlichen Unterton in seiner Stimme zu überhören. Son Goku nickte kaum merklich in der Dunkelheit. Nach sechzehn Jahren würde der Frieden letztlich doch noch sein Ende finden. Und das durch die Hand eines Wesens, der jahrelang für dessen Erhaltung gekämpft hatte. Oder? Nein, irgendetwas war anders an Son Gohan. Nicht nur die Augen, sein gesamter Körper war der eines Saiyajin gewesen. Nicht möglich! Aber doch hatte er es mit eigenen Augen gesehen. Etwas war mit seinem Sohn geschehen, was er nicht begreifen konnte. Aber wer auch immer der Gegner war, er war stark, zu stark. Was ihn so sicher machte, dass der Traum eintreten könnte, wusste er nicht. Es war einfach sein Instinkt, sein Saiyajin Instinkt, der ihm die Sicherheit gab. "Chichi, ich muss ein Wort mit Vegeta reden", sagte Goku und stand auf. Er lächelte seine Frau an. "Ich bin gleich zurück." Mit diesen Worten legte er sich die Fingerspitzen an die Stirn und verschwand. "Warte ...", rief Chichi ihm nach. Wir haben doch ein Telephon, wollte sie noch sagen. Dann sank sie erschöpft ins Bett zurück. Der Frieden hatte also mal wieder ein Ende gefunden. Sie seufzte. Das war eben das Risiko, wenn man mit einem Verteidiger der Erde verheiratet war und sie hatte sich inzwischen längst damit abgefunden, dass sie niemals ein normales Leben führen würde. Vegeta wartete bereits, als Goku vor ihm materialisierte. Er trug einen dunkel blauen Dress, wie der, den er während des letzten großen Turniers getragen hatte. Blauer Kampfanzug, weisse Stiefel und weisse Handschuhe. "Du hast es also auch gespürt, Kakarott?", fragte er. Son Goku nickte. "Dann weisst du, was zu tun ist. Da drüben", er deutete auf einen kleinen Tisch in der Nähe, "liegen Klamotten bereit. Trunks und Trunks warten schon in der Gravitationshalle.", ratterte er herunter, als hätte er es auswendig gelernt. Goku nickte wieder, ging hinüber zum Tisch und begann sich umzuziehen. Nebenbei bemerkte er: "Goten wird wohl auch jeden Moment hier sein, wenn er nicht allzu tief schläft." Vegeta grunzte nur. "Wie hast du das mitbekommen, Vegeta?", fuhr er fort. "Ein Gefühl, eher eine dunkle Vorahnung würde ich sagen. Bei Trunks auch.", antwortete dieser. Dann fügte er schnell hinzu: "Bei dem jüngeren zumindest." "Nur?" "Ja was, nur? Was war bei dir denn?", fragte Vegeta verdutzt. "Nun ..." Goku hielt mitten in der Bewegung inne. "Ein Traum, nein ... eher eine Vision oder Offenbarung." "Demnach weisst du mehr als ich, was auf uns zukommt?", schlussfolgerte Vegeta. Goku nickte. "Und was bitte schön?" Goku zögerte, ob er es ihm sagen sollte oder nicht, entschied sich aber nach kurzem Nachdenken dafür. Er holte tief Luft und sagte: "Son Gohan." "Was?" "Son Gohan, es ist seine Präsenz, die wir spüren." "Was?? Durch die Zeitebenen durch?", fragte Vegeta ungläubig und sah seinen alten Rivalen mit aufgerissenen Augen an. Son Goku zuckte mit den Schultern. "Ich kann es nicht erklären. Ich weiss es einfach nur." Er beendete das Umziehen und stand nun in voller Kampfmontur da. Eine weite, schwarze Hose, ein Ärmelloses Hemd und dunkle Stiefel. "Gehen wir.", forderte Vegeta ihn auf, "Und unterwegs erklärst du mir mal das mit deiner Ahnung." Er erhob sich und verließ den Raum. Goku folgte ihm auf den Schritt und versuchte bereits innerlich, die wirren, teilweise vollkommen unverständlichen Stücke des Puzzles in ein halbwegs deutliches Bild zusammenzufügen. Goten sah auf. Etwas ... ein unbeschreibliches Gefühl machte sich plötzlich in seinem Magen breit, als hätte er etwas verdorbenes gegessen. Dann ein plötzlicher Stich an der Schläfe. Er wandte sich ab und hielt sich den Kopf. "Was ist mit dir?", erkundigte sich das Mädchen neben ihm und erhob sich. Sie sah ihn fragend an. "Nichts .. es ist nur ...", sagte Goten abwesend. "Ich glaub' ich fühl' mich nicht so gut.", log er. Bilder formten sich vor seinem geistigen Auge, er sah seinen Vater und seinen Bruder miteinander kämpfen. Richtig kämpfen! Nicht nur die harmlosen Spaßkämpfchen, die sie sonst immer austrugen, sondern ein richtiges Duell auf Leben und Tod. Und Goku war am Verlieren! Im nächsten Bild sah er seinen Vater blutig am Boden liegen und seinen Bruder, wie er kalt lächelnd auf den rot gefärbten Haufen vor seinen Füßen blickte. Dann die Erde, seine Heimat, wie sie in einem gleißenden Feuerball verglühte. Und im Hintergrund immer noch das heisere Lachen seines Bruders. Dann ... in schneller Reihenfolge sah er Wesen sterben, Menschen genauso wie andere Aliens, die er noch nie im Leben gesehen hatte. Und zu allem mischte sich dieses dunkle Gefühl. Eine böse Vorahnung hatte ihn erfasst. "Hast du vielleicht Fieber?", fragte sie besorgt und legte ihm die Handfläche auf die Stirn. Dann schrie sie plötzlich vor Schmerz auf und zog sogleich die Hand zurück. "Mein Gott Goten, du glühst ja!", sagte sie und blies sich auf die rot gebrannte Hand. "Das gibt's doch nicht!" Goten wandte sich ihr zu und sah sie an. Doch das brachte sie nur noch mehr zum schreien. "Goten, bleib' weg von mir!!", schrie sie und wich zurück, den Anblick, der sich ihr bot, nicht aus den Augen lassend. Der Junge, ihr Rendevous, der so begehrt war an ihrer Schule, mit ihm geschah etwas unglaubliches direkt vor ihren Augen. Nicht nur, dass seine Stirn wie Feuer brannte, sein Blick, seine Augen, sie glühten förmlich in der Dunkelheit und seine Haut wirkte schon fast aufgedunsen vor Hitze. "Es ... es tut mir leid, ich muss weg.", murmelte Goten eine hastige Entschuldigung, bevor er sich umdrehte und davon rannte, ein vollkommen verschrecktes Mädchen zurücklassend. "Nie wieder ...", schwor sie sich zitternd, als sie Goten in der Dunkelheit verschwinden sah. "Nie wieder werde ich mit einem Landjungen ausgehen!" "Vater!" Goten warf die Tür fast aus den Angeln. "Vater, wach auf!", schrie er nochmals, während er schon die Treppen zum Schlafzimmer seiner Eltern empor stürmte. Er wollte sie gerade auf die gleiche Weise öffnen, als seine Mutter ihm zuvor kam. "Um diese Zeit kommst du also nach Hause.", stellte sie vorwurfsvoll fest. Goten schien es zu überhören. "Wo ist Vater?" fragte er laut. "Er ist eben weg, rüber zu Bulma. Aber was ist denn los mit dir, du schwitzt ja richtig.", antwortete Chichi. "Keine Zeit, ich erklär' es dir später.", sagte Goten hastig, bevor er wieder die Treppe runter sprang. Er riss die Tür zu seinem Zimmer auf, öffnete den Kleiderschrank und griff sich einen orangenen Gi, wie er ihn beim Training bevorzugte, und verließ dann das Haus. "Ich werde wohl vor dem Morgen nicht wieder zurück sein!", rief er seiner Mutter noch zu, bevor er in einer Wolke dichten Staubes absprang und in Richtung Capsule Corporation davon flog. "Und Son Goku wohl auch nicht.", sagte Chichi zu sich selbst, als sie ihren jüngsten Sohn am Horizont verschwinden sah, und seufzte. Dann hellte sich ihr Gesicht wieder auf. Naja, es ist sowieso mal wieder Zeit, etwas aufzuräumen, und da kommt mir die Abwesenheit der Männer gerade recht. Sollen die sich doch mit ihrem neuen Gegner herumschlagen, mir ist das gleich! Entschlossen wandte sie sich um und ging ins Haus zurück. Als Goten den Eingang der riesigen Gebäudes erreichte, wartete Bulma bereits auf ihn. "Goten!", rief sie und winkte heftig. Goten kam zu ihr rüber gerannt. "Ist mein Vater hier?", fragte er. Bulma nickte. "In der Gravitationshalle. Vegeta und beide Trunks sind auch schon drin. Oh, und nimm dir einen Trainingsanzug aus dem Spind." Goten grinste sie an und hielt seinen zusammen geknüllten Gi hoch. "Hab' schon was Passendes.", sagte er, während er an ihr vorbei schoss. Der Zugwind warf ihre Haare durcheinander und brachte sie ins Wanken. Kopfschüttelnd sah sie dem jungen Saiyajin nach, wie er um die nächste Ecke verschwand. Wie aufgekratzt der Kleine um diese Zeit noch war. Genauso wie Vegeta und Trunks es gewesen waren. Sie fragte sich, was mit den Vier los war diese Nacht. "Son Goten!", begrüßte ihn Trunks und hielt in der Bewegung inne, als sein bester Freund die Halle betrat. Goku und die ältere Version von Trunks lächelten ihm zu während Vegeta nur abwesend nickte. Goten sah die drei fragend an und es bedurfte keiner Worte, um ihnen seine Frage zu verdeutlichen. "Es wird etwas geschehen.", stellte Goku fest. "Etwas ist gut, Kakarott!", spottete Vegeta. Dann schüttelte er den Kopf. "Was immer auch kommen mag, es steht vielleicht mal wieder die Existenz dieser Welt auf dem Spiel. Wir müssen so gut vorbereitet wie möglich sein. Wenn Gohan, oder was auch immer, die Erde erreicht, wird es vorbei sein, ein für alle mal." "Deshalb müssen wir ihn wo anders bekämpfen.", ergänzte Goku. "Bulma arbeitet gerade an einer großen Zeitmaschine, in der mehrer Personen Platz haben. Sobald sie aufgeladen ist, reisen wir Yamchu hinterher und bringen die Sache in Ordnung." Frag mich aber nicht wie, fügte er in Gedanken dazu. "Ja, aber damit erschaffen wir weiß Gott wie viele alternative Zukunften!", warnte Goten. Allein das kurze Auftauchen von Trunks hatte schon gereicht, um den Lauf der Geschichte drastisch zu ändern. Goku sagte: "Dessen sind wir uns voll bewusst. Aber wir sind bereit, das Risiko einzugehen." Dann lächelte er entschuldigend, als wäre es ihm auch unangenehm. Goten zuckte darauf nur mit den Schultern. "Wie ihr meint.", sagte er niedergeschlagen. "Solange es letztenendes wieder gut wird, hab' ich nichts dagegen." "War es bis jetzt nicht immer so?" Sein Vater grinste ihn an. "Gut, dann wäre das also geklärt. Widmen wir uns Wichtigerem." Im nächsten Moment schoss er auch schon auf seinen Sohn los und fegte ihn von den Beinen. "Hey!", schrie dieser und sprang auf. "Komm, hol' mich.", lockte Goku und nahm Verteidigungshaltung an. "Ergreift ihn!" Soragh sprang zurück und nahm Kampfhaltung an, während schwarzhäutige Krieger ihre Waffen aus den Scheiden zogen. Er blickte sich gehetzt um. Überall in diesem Lager - er war sich nicht sicher, ob es wirklich eines war, aber es sah arg danach aus - waren Skank, schwerbewaffnet und aggressiv, die ihn anfixierten. Schon bevor der erste Schlag getan war, wusste Soragh, er hatte keine Chance, aus diesem Zirkel zu entkommen. Zu allem Überfluss war da noch Rico, der irgendwo hinter ihm sein musste, wahrscheinlich bewusstlos und garantiert schwer verwundet. "Du hast keine Chance.", gab Babidi von sich, als hätte er Soraghs Gedanken gelesen. Und das war durchaus möglich! Wer wusste schon, was sich in dem riesigen Repertoire des kleinen Magiers alles befand? Soragh grunzte nur und riss seinen Kopf wieder herum. Skank, hunderte bewaffnete Krieger sahen auf ihn herab und jagten ihm trotz ihrer unterlegenen Kraft einen kalten Schauer über dem Rücken. Er wusste, diejenigen auf den umliegenden Hügeln, auf denen kleine, Pilz ähnlich gebaute Hütten standen, würden nur zuschauen, während ihn die Elite, die sich mit ihm im Tal befand, angreifen würde. Einer schaulustigen Horde in einer Kampfarena gleich, die nur darauf wartete, dass sich die Gladiatoren gegenseitig die Schädel einschlugen, hatten die Skank den sandigen Platz umrundet und verliehen stumm ihrem Interesse am Kampf Ausdruck. "Na gut, wenn du unbedingt hier und jetzt sterben willst, es soll mir recht sein.", sagte Babidi schließlich nach einer längeren Pause. "Immerhin habe ich noch den anderen, jüngeren Saiyajin." Seine Mimik blieb unverändert, als er den Kämpfern hinter sich ein Zeichen machte. "Holt ihn euch." Soragh ging tiefer in die Knie, ballte die Fäuste fester und spannte jede Faser seiner Muskeln an, bereit, jeden Moment deren tödliche Wirkung zu entfalten. Die Skank, Soragh zählte acht auf die Schnelle, verteilten sich halbkreisförmig um den Saiyajin, die Waffen in Bereitschaft. Soragh folgte ihren Bewegungen mit den Augenwinkeln. Nach wenigen Sekunden hatten sie sich dann endlich aufgestellt und verharrten geduldig wartend auf den Angriff des Saiyajin. Totenstille hing über dem kleinen Tal, das innerhalb der nächsten Minuten zum Grab vieler Krieger werden sollte. Alles klar Alter, das schaffst du, sagte Soragh stumm zu sich selbst, die Augen geschlossen und den Kopf leicht gesenkt. Er atmete tief und gleichmäßig durch, konzentrierte sein launisches Ki und regulierte seinen angestachelten Adrenalinspiegel. Für endlose Momente erstarrte er in dieser Pose, bereitete sich und seinen Geist auf den Kampf vor. Jetzt würde sich zeigen, wie gut er wirklich war. Einer gegen acht, das erschien ihm angemessen, zumal er nur eine Kampfkraft von 6500 zeigen durfte. Sei's drum! Er würde es durchstehen. Sein Mund formte unhörbare Worte, Worte, die ihm sein aller erster Lehrmeister gelehrt hatte. In jener alten Sprache, die er nicht einmal Bruchstückweise verstand, ihm aber trotzdem seltsame Ruhe spendeten. "Mach jetzt die Augen auf.", flüsterte er gerade so laut genug, dass er selbst seinen Befehl hören konnte. "Mach die Augen auf, mach sie auf, sofort!", sagte er eine Spur lauter und schlug sie blitzschnell auf. "Dann kann es ja losgehen.", sagte Lord Babidi, der ein Stück abseits auf einem höher gelegenen Hügel stand. Typisch, sobald es brenzlig wird, zieht sich die feige Sau natürlich zurück! Zorn flackerte in ihm auf. Er würde es jetzt beenden, hier und jetzt. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf den Skank, der ihm direkt gegenüberstand und las in dessen glühenden Pupillen. Hass ... eine eindeutige Botschaft an alle, die sich diesem Wesen in den Weg stellen wollten. Jeder würde den Tod finden. Aber nicht mit mir, dachte Soragh, bevor seine Konturen verschwammen. Im einen Moment hatte der schwarz gerüstete Saiyajin noch bewegungslos dagestanden, im nächsten war er verschwunden und tauchte direkt vor der Nase eines verschreckten Skank auf. Ein kaum zu deutetender Ausdruck huschte über Soraghs Gesicht, als er seinem Gegner erst die eine, dann die andere Faust in den Magen rammte, sein Knie hoch riss und ihn am Kinn traf, um ihn dann mit dem Ellenbogen wieder zu Boden zu schmettern. Die sieben anderen reagierten sofort, stießen sich ab und flogen kollektiv auf Soragh zu. Grölende Kriegsschreie hingen in der Luft, sowohl von den angreifenden Kriegern als auch von dem versammelten 'Publikum' und schmerzten unangenehm in den Ohren. Soragh wirbelte herum, gerade früh genug, um rasende Skank zu erkennen, die weit ausholten. Soragh duckte sich unter der ersten Klinge hinweg, warf sich zur Seite, als ein zweiter Hieb senkrecht auf ihn hinab fuhr und fing sich mit der Schulter ab. Sofort sprang er wieder auf und eine weitere Klinge schlitzte den Boden auf. Dann wieder ein horizontaler Schlag, der auf seinen Bauch angesetzt war und Soragh zum Zurückweichen zwang. Kaum dass er aufgesetzt hatte schoss er auch schon wieder los, um seinerseits zum Angriff überzugehen. Seine rechte Hand schnellte vor, packte einen Skank am Schädel und riss ihn mühelos hoch. Das Opfer hatte mit einem direkten Angriff gerechnet und deshalb die Deckung oben gehabt, aber jetzt zappelte er in Soraghs eisernem Griff. Der Saiyajin wandte sich um, schwang sein Bein hinterher und trat dem nächsten mit aller Kraft in die Seite. Keuchend ging der Getroffene auf die Knie und hielt sich die schmerzenden Rippen, während Blut aus seinen Mundwinkeln troff. Sofort nahm ein anderer seine Position ein und griff Soragh mit unverminderter Wucht an. Doch der Krieger sah den Hieb kommen, schleuderte sich selbst ruckartig einmal um die eigenen Achse und vertauschte so seine Position mit der des Skank, den er immer noch am Schädel gepackt hatte. Befriedigt grinsend stellte er fest, wie sich das Wesen in seinen Händen aufbäumte, sich dann versteifte und schließlich regungslos auf den Boden fiel, während sich sein glitschiges Blut in Massen aus der klaffenden Bauchwunde ergoss. Wie ein wütender Wirbelsturm fegte Soragh durch die Reihen der Skank, schlug nach links und rechts, wich geschickt aus und schleuderte die Angreifer jedes Mal aufs Neue zurück. Einer von ihnen landete plötzlich durch Zufall hinter dem Saiyajin. Ohne zu Zögern nutzte er seine Chance, ihm in den Rücken zu fallen und schlug zu. Soragh kreischte vor Schmerz auf, als ihm die Klinge die gesamte Rückenplatte der Länge nach aufschlitzte und eine tiefe Wunde in seine Haut riss. Für einen Moment wurde er etwas langsamer und die Bestrafung dafür folgte auf den Fuß. Ein weiter Treffer in die Schulter ließ ihn taumeln, bevor er von den Beinen gefegt wurde. Schwer keuchend krachte er auf die Blut getränkte Erde und blieb wie gelähmt liegen. Schmerz, unerträglicher Schmerz brannte in seinem gesamten Rücken und brachte seinen ganzen Körper zum Zittern. Beweg dich! Steh' auf du Schwächling! Befahl eine innere Stimme, den Zustand des Körpers nicht beachtend. Und tatsächlich, er schaffte es, sich blitzschnell zur Seite zu rollen und dem Stoß auszuweichen, der ihm das Herz aufgespießt hätte. Die Zähne zusammengebissen sprang er auf die Beine und nahm wieder Kampfhaltung an. Das stehe ich jetzt durch! Ich werde gewinnen! Trommelte die Phrase immer wieder durch sein getrübtes Bewusstsein. Nur der Sieg zählt! Und er würde siegen, ohne Zweifel. Mit neuem Selbstvertrauen versorgt visierte er seine verbliebenen fünf Gegner an. Fünf? Einer lag noch zuckend auf dem Boden. Derjenige, dem er erst die Hälfte der Rippen gebrochen hatte um ihn dann anschließend noch weiter zu bearbeiten. Und der andere lag regungslos mit dem Gesicht im Staub in seiner eigenen Blutlache. "Ihr Missgeburten.", flüsterte er, ohne sich zu wundern, woher der plötzliche Zorn kam. "Ihr Missgeburten!!", schrie er lauter, um seiner Wut Luft zu machen. "Jetzt bin ich sauer!" Wind kam auf, wirbelte durch das kleine Tal, warf den feinen Sand in die Luft und brachte ihn zum Tanzen. Spiralförmig wandten sich dünne Schleier durchscheinender Energie, schlängelten sich erst über den Boden und dann an Soraghs Körper entlang, als würden sie ihn vor den Blicken der Skank verhüllen wollen. Mehr und mehr Wellen wogten über den Sand und brachten ihn in Bewegung, schabten ihn in einem Moment auseinander, im anderen bließ der Wind in die andere Richtung und trieb den Sand wieder zurück. Dann knisterte es. Erst leise, kaum wahrzunehmen, aber langsam lauter werdend, bis es schließlich als die Entladungen winziger Blitze erkannt werden konnte, die in Soraghs Aura herum zuckten. Der Saiyajin schrie befreit auf, warf seine Arme gen Himmel und fachte das Feuer seines Ki an. Eine Fontäne, nicht aus Wasser, sondern aus Sand schoss in den Himmel, verbarg die Gestalt des Elite Kriegers und wirbelte rasend schnell im Kreis, als hätte ein Wirbelsturm sie erfasst. Immer intensiver strahlte das Blau seiner flackernden Aura, bis grelle Strahlen durch die wenigen Lücken des Schildes aus Sand leuchteten. Die Skank sahen sich das Schauspiel ohne Kommentar an. Sie standen einfach nur schweigend da, hielten ihre Waffen bereit und warteten - man könnte fast schon sagen höflich - drauf, dass es weitergehen konnte. Einer, ein etwas untersetzter Krieger, kam auf einmal auf die Idee, etwas näher an die Fontäne heranzutreten. Er blieb wenige Zentimeter davor stehen, streckte seine Hand aus und berührte sie leicht. Und augenblicklich folgte die Strafe. Eine Faust, umhüllt von einer Aura blauen Feuers, schoss urplötzlich hervor und schleuderte den Skank kopfüber zurück. Noch bevor er aufschlug verebbte auf einmal der Wind, der wirbelnde Sand legte sich wieder und eine leuchtende Gestalt kam auf die Skank zugeflogen. Der Anführer, oder auch nicht, er war auf jeden Fall der Größte von ihnen, brüllte etwas in einer fremden Sprach seinen Kameraden zu. Es musste ein Befehl gewesen sein. Jeweils in Zweiergruppen schwärmten sie aus, um den Saiyajin einzukesseln. Doch dieser ließ sich kein zweites Mal auf dieses Spiel ein. Noch im Flug klappte er sein Bein nach unten, stieß sich ab und kippte nach rechts, um sich gleich auf die erste Gruppe zu stürzen. Der vordere der Beiden schlug mit dem Schwert zu, aber die Klinge fuhr wirkungslos durch den langsam verschwimmenden Körper durch. Vor Schreck riss er die Augen auf, wirbelte herum und nahm Verteidigungshaltung an. Für einen Moment rührte sich nichts, nicht das leiseste Geräusch, bis auf das hastige Atmen der Skank war zu hören. Suchend sah er sich um, drehte seinen Kopf panisch von einer Richtung in die andere und versuchte vergeblich, die Position des Saiyajin zu lokalisieren. In dem Moment bemerkte er es aus den Augenwinkeln. Etwas, eine dunkle Gestalt nahm Formen an, direkt hinter dem Krieger, der auf der anderen Flanke stand und gerade in die falsche Richtung blickte. Der Skank wollte ihm noch eine Warnung zurufen, doch der Saiyajin war schneller, als seine Stimmbänder reagieren konnten. Mit einem einzigen, gewaltig geführten Schlag zertrümmerte er den Schädel des Unglücklichen. Der Krieger neben dem frisch Gestorbenen wirbelte herum erblickte den Saiyajin und wollte zuschlagen, als ihn ein Treffer ins Gesicht zurück warf. Vor Schmerz stöhnend schlug er auf, begleitet von einer dichten Wolke aufwirbelden Staubes. Über seinen Kopf hinweg flog eine leuchtende Ki Kugel und schlug irgendwo ein. Weitere folgten, bevor das Feuer von der Gegenseite beantwortet wurde. Wie eine belebte Autobahn bei Nacht pfiffen die Geschosse über ihn hinweg, immer nur knappe zehn Zentimeter an ihm vorbei. Bei jedem Strahl spürte er die gewaltige Hitze, die von den glühenden Energien ausging. Panisch drückte er sich flach auf den Boden, denn er wusste, würde er sich nur ein kleines Stück zu weit hoch wagen, würde er sofort vom Feuerhagel gegrillt werden. Den Griff eines Schwertes fester packend raffte er sich zusammen und kroch langsam rückwärts aus der Gefahrenzone raus. Soraghs Arme schossen vor und zurück, luden sich im Intervall von wenigen hundertstel Sekunden mit neuem Ki, kompensierten es in einer kleinen Kugel und schossen diese sogleich wieder weg. Abermals wich er einem nahenden Geschoss aus, sprang zur Seite und erwiderte den Schuss mit einem eigenen. Ein Skank auf der gegnerischen Seite musste daraufhin ebenfalls zur Seite weichen. Eine weitere Salve schlug hinter Soragh ein, riss Erdbrocken aus dem Boden und sengte das wenige Gras an, das dort wuchs. Plötzlich stoppte Soragh, sprang in einem gewaltigen Satz zurück und setzte zu einer Attacke an. Es hatte ja keinen Sinn, sich ständig mit Geschossen zu beharken, dachte er und bündelte sein Ki. Er wollte die Sache lieber etwas eleganter lösen. Die brodelnde Energie seines Geistes sammelte sich in pochenden Stößen in seiner verkrampften rechten Hand, bis diese unter dem Pulsieren zu Zittern begann. Eine brennende Kugel kam angeflogen, verfehlte den Saiyajin aber, als dieser sich einfach unter ihr hinweg duckte. Das Blau um seine Hand verdichtete sich langsam, loderte immer heller auf, bis man die Konturen der Hand nur noch undeutlich erkennen konnte. Immer mehr Energie floss hinein, ballte sich zu unheimlicher Intensität und brannte schmerzend. Aber Soragh biss einfach die Zähne aufeinander und lud weiter. Abermals musste er ausweichen. Einer der Angreifer kam sogar nahe genug heran, um ihn mit der Waffe anzugreifen und Soragh hatte Mühe, ihm zu entkommen. Dann war es endlich so weit. Das gesammelte Ki hatte seine vorgesehene Konzentration erreicht, die Soragh für seine Zwecke nutzen würde. Nachdem er nach einem erneuten Ausweichmanöver wieder auf festem Boden aufsetzte, öffnete er die zitternde Hand ruckartig und eine leuchtende, wabernde Kugel stieg aus dieser hervor. Das weiße Leuchten der regelmäßigen Figur purer Energie erhellte Soraghs Körper während er vor Anstrengung keuchte. Doch er grinste boshaft, als er seine Gegner ansah. Jetzt seid ihr fällig! Die Kugel wankte leicht auf und ab, während sie auf seiner Handfläche balancierte, doch sie schien sich in stabilem Zustand zu befinden. Soraghs Hand fühlte sich immer noch seltsam taub an, aber ihm war das vollkommen egal. Er würde das zu Ende bringen, sich Rico schnappen und abhauen. Hier und jetzt würde es sich entscheiden. Und er war sich äußerst Siegessicher. Er holte aus, visierte seine vom Schauspiel gebannten Gegner an, dann warf er. In dem Moment erhellte ein kurzer Gedanke sein Bewusstsein: Er hatte den passenden Schrei vergessen! Eigentlich war es mehr eine Beschwörungsformel gewesen, die nur zur Zierde diente, als dass sie wirklich etwas gebracht hätte. Aber er gehörte doch fest dazu. Allerdings war es etwas zu spät, es noch herauszuschreien. Blitzschnell bohrte sich das Torpedo ähnliche Geschoss voran und schlug bereits in die Reihen der Skank ein, bevor auch nur einer von ihnen hätte reagieren können. Der Vorderste hatte am meisten Pech, denn die Kugel fraß sich ohne Weiteres durch seinen Brustkorb und hinterließ ein Handballgroßes Loch darin, in dem sich das Blut sammelte, um auf den Boden zu tropfen. Die anderen sprange entsetzt zur Seite, spannten die Muskeln und wollte sich auf den Saiyajin stürzen, als dieser eine schnelle Bewegung mit der Hand machte. Sich nicht im Klaren darüber, was das sollte, schoss der erste Skank los. Doch er kam nicht weit. Bereits wenige Meter nachdem er abgesprungen war bohrte sich der Kugelblitz Torpedo gnadenlos durch seinen Hinterkopf und brachten den rauchenden Körper zu Fall. Die restlichen drei Skank rissen vor Schreck die Augen auf. Das Geschoss hatte die Richtung gewechselt! Verzweifelt versuchten sie, auseinander zu rennen. Zwei hatten Glück, der Dritte nicht. Schreiend ging er zu Boden, als ihm die weißglühende Kugel durch die Schulter brannte. Erst schlug sein Körper, dann sein abgetrennter, schwelender Arm auf. Soragh lachte heiser auf, als hätte ihn der Wahnsinn gepackt. Dann vollführte er eine weitere Bewegung mit der Hand. Der kleinere der beiden verbliebenen kam durch die Verzögerung nahe genug an Soragh heran, um einen Angriff zu wagen. Pfeifend fuhr die Klinge durch die Luft, aber der Saiyajin hatte den Schlag kommen sehen. Er duckte sich unter dem Hieb hinweg, kam mit einem Kinnhaken wieder hoch und schleuderte den Skank kopfüber durch die Luft. Dann bewegte er seine Hände rasend schnell in einem komplizierten Muster, hinter dem ein System stecken musste, das nur er selbst beherrschte. Die Auswirkung ließ nicht lange auf sich warten. Noch bevor der Skank den Boden berührte ging die Kugel auf ihn nieder, traf ihn in die obere Hälfte des Brustkorbs und schlug voll durch, bevor sie in den Boden krachte. Der Getroffene brachte noch nicht mal mehr einen erstickten Schrei zustande, denn die Hitze hatte ihm mehr als nur die Stimmbänder versengt. Soragh sah den letzten der vormals siebenköpfigen Gruppe Elitekrieger an. Mit zusammengekniffenen Augen und grimmig verzogenem Mund erwartete er eine Reaktion, vielleicht Schrecken oder eine Kapitulation. Aber nichts dergleichen geschah. Der Skank stand einfach nur da, den einen Arme auf die Hüfte gestützt, mit dem anderen das Schwert haltend. Er hielt Soraghs Blick ohne Probleme stand und brachte sogar noch ein leichtes Lächeln zustande, das die spitzen Eckzähne freigab. Für Soragh schien es unmöglich, dass er noch so ruhig bleiben konnte. Immerhin hatte er sechs seiner Kameraden sterben sehen und äußerlich konnte man dem Saiyajin noch nicht die geringste Erschöpfung anmerken. Immer noch ging sein Atem ruhig und gleichmäßig, und die Flüssigkeit auf seiner Haut bestand mehr aus Blut seiner geschlachteten Opfer als aus Schweiß. Irgendetwas musste dieser Bastard planen, warnte Soraghs Unterbewusstsein. Irgendetwas, was ihm in seiner hoffnungslosen Situation noch den Sieg bringen könnte. Als der Skank die offensichtiliche Nachdenklichkeit des Saiyajin bemerkte, grinste er nur noch breiter. Ein unverständlicher Schrei entrang sich seiner Kehle, dann riss er die Klinge hoch und stürmte los. Im ersten Moment zögerte Soragh, ganz von der Tatsache überrascht, dass sein Gegner es noch auf einen Kampf ankommen lassen wollte. Aber jahrelanges, ausgiebiges Training hatten ihre Pflicht erfüllt und Soraghs Reflexe arbeiteten einwandfrei, als er der ersten Kombination hoch und tief angesetzer Schläge des Angreifers auswich, sich zurückfallen ließ und dann seinerseits konterte. Seine Rechte schoss vor und verfehlte das Gesicht des Skank nur um Haaresbreite. Seine Linke folgte auf die Sekunde, brach durch die Deckung und krachte auf die Rippen des Skank. Dieser keuchte, sprang zurück und begab sich in Verteidigungshaltung. Soragh grinste. Was immer dieser Krieger auch geplant hatte, es schien nicht zu wirken. Blitzschnell schoss Soragh los, fegte den anderen von den Beinen und schleuderte ihn schließlich mit einem Uppercut ins Kreuz hoch in die Luft. Das gefährliche Knacken in der Wirbelsäule nicht beachtend wandte sich der Skank plötzlich in der Luft um, holte mit beiden Händen aus und formte sein Ki zu einer blassen Kugel darin. Soragh war gerade erst dabei, nach oben zu schauen, als der Skank wütend schrie und sein Geschoss mit rasender Geschwindigkeit nach unten drückte. Fauchend fraß sich die Energie durch die Luft, die von der Hitze zu flimmern begann. Im letzten Moment reagierte Soragh erst, anscheinend von dem Angriff vollkommen aus der Fassung gebracht und sprang zur Seite. An einen Konterangriff war überhaupt nicht mehr zu denken. Aber der Skank hatte diese Handlungsweise seines Gegners mit einkalkuliert. Schnell ließ er von seinem ersten Geschoss ab und formte eine zweite Kugel, die er nicht minder heftig nach unten stieß. Und diesmal verfehlte sie nicht. Soragh schrie vor Schmerz auf, als ihn das gebündelte Ki in den Rücken traf und die Schnittwunde darin Feuer fing. Kreischend wälzte er sich auf dem Boden, nur um den Brand zu löschen und vergaß dabei anscheinend völlig, dass der Skank unbeschäftigt war. Dieser sah seine Gelegenheit kommen. Wie ein Adler, der sich auf seine Beute stürzt, schoss er herab und plante, Soragh einfach mit der ausgestreckten Schwertspitze zu durchbohren. Funkelnd blitzte diese in der untergehenden Sonne, gleich dem Schnabel des Raubvogels, der das Leben seines wehrlosen Opfer beenden würde. Noch wenige Meter. Zehn, neun, acht, sieben .... und ein greller Blitz traf den Skank in die Brust. Haut, Fleisch, Sehnen und Knochen verbrannten der Reihe nach, als der Torpedo scheinbar ohne Mühe durch den Köper schoss. Der Skank sah erschrocken nach hinten, wo eine Kugelförmige, leuchtende Energie irgendwo gen Himmel flog. Plötzlich traf es ihn mit unheimlicher Klarheit: Der Saiyajin hatte seine Hände in jenem seltsamen Muster bewegt, mit dem er seine merkwürdige Attacke kontrolliert hatte. Und das ... das musste jene Kugel sein, die seine Kameraden getötet hatte. Krachend landete er auf dem Boden, die Sinne vor Schmerz und Blutverlust betäubt. Er würde sterben ... aber wenigstens würde dieser verdammte Saiyajin es auch, bald zumindest. Er grinste noch einmal dämonisch, bevor ihm das Leben aus der klaffenden Wunde floss. Soragh wusste mit dem fiesen Grinsen nichts anzufangen. Er hatte gesiegt, wie auch zu erwarten gewesen war. Aber trotzdem, es würde im Endeffekt doch nichts nützen. Er hatte sieben ihrer besten Leute getötet, das stand ausser Frage, aber wieviele ihrer besten Leute hatten die Skank eigentlich? Aber eins war sicher, Soragh wollte nich bleiben und sie alle durchzählen. Suchend blickte er sich nach Rico um, damit er so schnell wie möglich von dieser Welt verschwinden konnte. Sein Blick wandte sich gerade nach hinten, als er es aufblitzen sah. Die gleiche Intensität wie in der Vollmondnacht, in der Tofu getötet worden war. Soragh begriff zu spät, das dieses Licht nicht das Auflodern einer Aura war, sondern bereits das Mündungsfeuer eines Geschosses. Und im nächsten Augenblick erfasste ihn auch schon eine unheimliche Kraft, presste ihm förmlich die Luft aus der Lunge und warf ihn hilflos zurück, während der heisse Schmerz in jeder Faser seines Köpers explodierte. Seine Knochen knirschten protestierend, als er hart aufschlug und ein tiefes Loch in den Boden riss. Sein Körper schien wie gelähmt zu sein, nichts wollte ihm mehr gehorchen. Er brachte nicht einmal mehr die Kraft auf, die Augen zu öffnen. Dann umfing ihn die Ohnmacht. Innerhalb einer halben Sekunde war derjenige, der zuvor sieben der besten Soldaten der Skank getötet hatte, besiegt worden. Babidi grinste zufrieden und nickte der Gestalt neben sich anerkennend zu. "Hallo, aufwachen!" Ricos Stimme schnitt durch die Dunkelheit und riss Soragh aus seiner Benommenheit. Er öffnete die Augen, ballte die Fäuste und richtete sich auf, nicht ohne Schmerzen. "Wie lange war ich weg?", erkundete er sich stöhnend. Rico gab Auskunft: "Ein paar Stunden? Ich weiss es nicht genau.", er fasste Soragh an der Schulter und half ihm auf. "Wie geht es euch?" "Nicht gut. Was immer mich da erwischt hat, es war stark, sehr stark.", sagte Soragh niedergeschlagen. Rico nickte wissend. "Die gleiche Kraft, die Tofu getötet hat. Ich habe es gespürt." Als Soragh ihn fragend ansah fuhr er fort: "Ich kann es nicht genau schätzen ohne Scouter, aber ich würde sagen, seine Kampfkraft bewegt sich so um die sechzigtausend rum." "Wow ... ", hauchte Soragh, "Nicht übel." "Allerdings." "Und was nun?", fragte Soragh, obwohl er sich wohl darüber im Klaren war, dass er eigentlich die Entscheidungen zu treffen hatte. Rico zuckte nur mit den Schultern. "Ich weiss es nicht.", gab er zu. Soragh sah sich um. Sie befanden sich wieder in einem dieser seltsame Würfelförmigen Zellen, die aus jenem seltsamen, äußert stabilen Material gemacht waren. Ein mattes Glühen um Ricos Hand tauchte den kleinen Raum in ein flackerndes Licht, gerade genug, um sich orientieren zu können, aber zu schwach, um davon geblendet zu werden. Soragh erhob sich und schritt zielstrebig auf die Wand zu. Er brüllte: "Babidi, ich weiss dass du da draußen bist!" Eine Weile herrschte Schweigen und Rico sah den Elitekrieger verwundert an, weil dieser mit der kahlen Wand redete. Aber einige Augenblicke später ertönte vor draussen irgendwo eine kratzige Stimme: "Was willst du?", fragte sie gereitzt. "Hier raus will ich!", fuhr in Soragh an, "Du weisst so gut wie ich, dass mich dieser Käfig hier nicht halten kann!" Er würde einfach die Rammbock Methode benutzen. Immer wieder versuchen, bis es etwas brächte. Ein spöttisches Lachen erscholl und warf ein Echo an den Wänden der Zelle. Rico sah gebannt zu Soragh, der mit geballten Fäusten vor der Wand stand und so aussah, als sei er bereit, jede Sekunde mit aller Gewalt auf sie loszugehen. Endlich klang das Gelächter ab und die Stimme sagte: "Du willst dich auf die gleiche Weise befreien? Dann versuch das mal! Und dein Freund da drin wird sich sicher darüber freuen, dass du ihn in Stücke reisst." Soragh biss die Zähne knirschend aufeinander. Daran hatte er gar nicht gedacht. Wie konnte er es riskieren, den Krieger neben ihm der schrecklichen Zerstörungswut seines Kis auszusetzen? Ohne Zweifel würde es ihn, ganz wie Babidi gewarnt hatte, ohne Probleme in Stücke reissen. Verdammt, dachte er und schlug mit der bloßen Faust gegen die harte Wand. Wie würde sich ein echter Saiyajin jetzt verhalten? Er würde das Risiko eingehen, ohne zu zögern, da war Soragh sich sicher. Er ballte die Fäuste und presste sie wieder gegen die Wand, nur um seiner Wut Luft zu machen. Aber wie würde sich Yamchu verhalten? Würde er das Opfer bringen, nur um aus dieser Zelle auszubrechen, was dann nichteinmal zwingend ein so großer Vorteil wäre? Er brauchte erst gar nicht weiter darüber nachzudenken. Ausgeschlossen, dass er zu einer solchen Tat fähig war. "Verdammt.", murmelte er gerade laut genug, um sich selbst zu hören. Was sollte er bloß tun? Er schlug nochmals gegen die Wand, die ein hohles Klacken von sich gab. Hätte er sich doch nicht in diese Situation hineingebracht. Hätte er sich zurückgehalten, dann wäre ihm das erspart geblieben. Aber nein, er musste ja den Obermacker heraushängen lassen! Typisch! Er konnte nie seine vorlaute Klappe halten! Und diesmal war kein Son Goku oder Son Gohan da, der ihm aus der Patsche helfen konnte. Diesmal würde er sich nur auf sich selbst verlassen können. Wieder schlug er gegen die metallene Wand. Wieder ein Scheppern. "Stimmt was nicht?", erkundigte sich Rico. Soragh erwiderte nichts. Dann wandte er seinen Kopf langsam zu ihm um und lächelte ihn entschuldigend, fast schon mitleidig an. "Es tut mir leid Rico.", sagte er leise. Rico wich zurück, die Augen weit aufgerissen. "Was ... was meint ihr?", stammelte er, schon eine dunkle Vorahnung im Hintergedanken. "Babidi! Das ist deine letzte Gelegenheit! Wenn ich draussen bin zerfetz' ich dir die Birne und diesmal hast du keine sieben Leibwächter, die dich schützen!". Es stimmte. Soragh konnte keine nennenswerten Auren wahrnehmen. Vielleicht hatte er ja wirklich die letzten Elitekrieger der Skank getötet. "Woher ...", setzte Babidi an. "Entscheide dich!", brüllte Soragh. "Das tust du sowieso nicht." Wieder das höhnische Lachen, aber diesmal war sich Soragh sicher, einen ängstlichen Unterton aus der Stimme heraushören zu können. "Dir ist es doch viel zu schade um das Leben deines wertlosen Begleiters!" Soragh lachte kühl auf und sein Gesicht erstarrte zu einer Maske gleichgültiger Gefühlslosigkeit. Seine Stimme schnitt wie ein eiskalter Hagelschauer durch die Luft, als er antwortete: "Da kennst du uns Saiyajin aber schlecht! Wie du selbst sagst, er ist nur ein wertloser Krieger Erster Klasse." Ricos Körper spannte sich bei den Worten, die wie scharfe Messer durch ihn fuhren. Würde Soragh ihn wirklich opfern? Er schluckte und senkte den Kopf. Ja, er würde. Schließlich war er ein Elitekrieger, der über dem Gesetz stand, das in der ordinären Armee herrschte. Und er selbst ... er war eben nur ein normaler Soldat. Entbehrlich! Soragh war, als könnte er Babidi durch die undurchsichtige Wand förmlich den Mund vor Schreck aufreissen und zurückweichen sehen. Er schloss die Augen und spürte augenblicklich, wie sich sein Ki in ihm regte. Trotz der Verletzungen an seinem Körper war er kaum geschwächt. Die vielen Jahre harten Trainings hatten sich also doch bezahlt gemacht. Silberne Blitze traten aus den Poren seiner Haut aus und sprangen knisternd auf eine andere Stelle über, während das Flackern sich an den Wänden der kleinen Zelle spiegelte. Er würde sie ohne Mühe hinweg fegen. Soragh wandte den Kopf um und sah Rico an, der ihn erwartungsvoll und, wie es sich für einen ehrenvollen Saiyajin gehörte, seinem nahenden Tod vollkommen gleichgültig gegenüber ansah. Dann zwinkerte ihm Soragh plötzlich zu. Im nächsten Moment wurde Rico auch schon durch die Wucht der Aura des Elitekriegers gegen die harte Wand gepresst. Er versuchte die Panik in ihm zu beherrschen, aber nach all den Strapazen in den letzten Tagen war es zu viel für den jungen Krieger und er schrie in Todesangst. Er spürte den schrecklichen Schmerz, der ihm den Torso in Stücke fetzen würde schon förmlich, bevor überhaupt irgendetwas geschehen war. Soragh lud noch immer sein Ki, zehn Zentimeter vor der Wand stehend. Seine Aura flackerte erst kurz, brachte die Schatten an den Seiten des Käfigs zum tanzen, steigerte seine Intensität immer mehr, bis sie schließlich zu einer regelmäßig lodernden Flamme anschwoll. Soragh schrie einen unverständlichen Schlachtruf und holte in weitem Bogen aus, die Muskeln bis zum Zerreissen gespannt. Das Feuer um seinen rechten Arm herum schien in einem Moment das wahrnehmbare zu überschreiten und schimmerte fast schon golden, was aber aufgrund des grellen Leuchtens kaum zu erkennen war. Rico schloss die Augen, immer noch vor Schmerz und Verzweiflung schreiend und kreutzte die Arme schützend vor der Brust, ohne zu wissen, dass die schwache Blokade nicht das geringste ausrichten würde. Soragh brüllte noch lauter, doch anstatt seinem angestauten Ki in einer einzigen Schockwelle Freiheit zu gewähren knackten seine Knöchel förmlich vor sich vor der Einengung wehrenden Energie. Und im nächsten Augenblick schnellte ein mit aufgeblähten Muskeln bepackter Arm nach vorn, krachte wie ein Rammbock auf die Wand der Zelle und presste das Material gnadenlos auseinander. Ein metallener Gong erschütterte die Luft und klingelte in Ricos Ohren. Auf der anderen Seite der Wand war erst nur eine kleine Beule zu sehen, dann wuchs sie immer weiter, bis sie schließlich funkenstobend aufplatzte. Eine von hellen Flammen umschlossene Faust schoss hervor und schneller als die kleine Kreatur noch hätte reagieren können schlossen sich schon Soraghs Finger gleich einer stählernen Zange um seinen Hals. "Arghhh ...", brachte Babidi mühsam hervor, während ihm die Luft abgeschnürt wurde. Der zweite Arm des Saiyajin schmetterte ebenfalls gegen die Barriere und riss sie anscheinend mühelos zur Seite. Soragh entstieg der einige Zenitmeter über dem Boden schwebenden Zelle, atmete die frische Luft tief ein und blickte das wehrlose Wesen in seiner Hand verachtend an. "Na, wieso sagst du nicht irgendeinen Zauberspruch auf, der mich vernichtet?", fragte er spöttisch. "Ach, ich vergaß!" Er hob Babidi ein Stückchen an, sodass er ihm direkt in die Augen sehen konnte. "Du müsstest in der Lage sein zu sprechen, um eine deiner Magien zu wirken, hab' ich recht?" Soragh sah so aus, als würde er dem kleinen Männchen am liebsten auf der Stelle den Kopf abreissen. Babidi zappelte wild umher und schlug verzweifelt gegen Soraghs Unterarm, in der Hoffnung, auf diese Weise etwas bezwecken zu können. Das konnte er nicht geschehen lassen, sich von einem Saiyajin töten zu lassen! Und dabei hatte er noch so große Dinge vor, wenn er die Kreatur seines Vaters erst einmal gefunden hatte. Er spürte, wie ihm langsam schwarz vor Augen wurde. Nein, das Wesen vor ihm in der schwarzen Kampfweste würde ihm keinen schnellen Tod gewähren. Er war ein Saiyajin und würde ohne mit der Wimper zu zucken ihm dabei zusehen, wie er langsam an seinem eigenen Blut erstickte. Langsam aber stetig wuchs der dunkle Nebel an, verschleierte seine Sinne und bereitete ihm ein seltsam leichtes Gefühl im Kopf, als würde er schweben. Während sich Soraghs Griff, bereit, ihm den Hals einfach durchzuquetschen, tödlich langsam schloss, erblickte der kleine Magier plötzlich ein helles Licht am Ende des schwarzen Tunnels. War es jetzt zu Ende? Das Licht wuchs immer weiter an und im nächsten Moment strahlte es blendend auf. Babidi spürte, wie der Saiyajin abrupt von ihm abließ und zur Seite sprang, vor dem gebündelten Ki Strom Schutz suchend. Irgendwo außerhalb seines Blickfeldes schlug der Strahl ein und explodierte mit einem dumpfen Knall. Babidi keuchte, sich den Hals vor Schmerz haltend und japste hechelnd nach Luft. Es fühlte sich immer noch so an, als hielte dieser Elitekrieger seine Luftröhre mit grausamer Gewalt geschlossen. Aber langsam schien wieder das Leben in seinen Körper zurückzukehren. Soragh rollte sich über die Schulter ab und kam blitzschnell wieder auf die Beine, sein Ki in angespannter alarmbereitschaft. Wieder diese Energie, die ihn vorher schon fast das Leben gekostet hatte. Er sah nach oben, wo der Angriff vermutlich hergekommen war, und tatsächlich, seine Augen hefteten sich an die Silhouette, die auf dem niedrigen Hügel stand, eingerahmt vom orange-gelben Schein der untergehenden Sonne. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)