Scharfe Klauen von Miyabie (Äon) ================================================================================ Kapitel 8: Vorfreude? --------------------- Jetzt saß ich nun in Theodors Kutsche. Nahe an ihm gekuschelt, denn es war in den letzten Tagen ziemlich kalt geworden. Er hatte seinen Arm auf meine Schulter gelegt und schaute gedankenverloren aus dem Fenster. Plötzlich fing es an zu regnen und große Tropfen schlugen gegen die Scheibe. Theodor schreckte kaum merklich auf, als die Kutsche abrupt anhielt. Er öffnete die Tür und ging, mit der Hand vor dem Gesicht, zum Kutscher. Ich streckte meinen Kopf aus dem Inneren und sah jetzt einen fremden Typen neben Theodor stehen. Durch den Regen, wirkte er verschwommen. Dann kam Theodor aber auch schon wieder und schaute mich direkt an, „Was hast du denn Hazel?“ Seine Worte verwirrten mich, bis er mir mit einem Tuch übers Gesicht strich und sich der Stoff rot färbte. „Theodor, wer war das gerade?“, fragte ich ohne auf das Blut zu reagieren, das jetzt schon Theodors Hand benetzte. „Was meinst du damit?“ „Der Typ da gerade neben der Kutsche!“ Theodor zog mich auf seinen Schoss und blieb für einige Minuten stumm. Die Kutsche fuhr schon längst weiter und wir hatten sein Anwesen endlich erreicht. Er ließ mich los und ging ins Haus ohne auf mich zu warten. „Was sollte das denn? Du hättest mir wenigstens aus der Kutsche helfen können!“, rief ich ihm verärgert hinterher. Er drehte sich zu mir um und lächelte, „Warum hat dir denn der Mann von eben nicht geholfen?“ Zornes Röte stieg mir ins Gesicht und ich war kurz davor den Wunsch zu äußern, dass er mich zurück zum Rudel bringt. Als ich meinen Gedanken daran beendet hatte, stand er direkt vor mir und grinste mich süß an, „Sei mir nicht böse Liebes!“ Nach seinen Worten, war nur die Hälfte meiner Wut ab geklommen. Ich fragte mich immer noch wer dieser fremde Mann war und warum Theodor ihn nicht gesehen hat. An diesem Abend kam ich nicht mehr zu der Antwort, was am meisten an Theodor lag, der mir nicht zuhören wollte. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, sah ich mich erstmal um. In den letzten Wochen habe ich mich daran gewöhnt, dass Äon auf der Bettkante oder an der Tür schlief. Neben mir lag Theodor, der mich verträumt ansah. „Du siehst so schön aus wenn du träumst!“, gleichzeitig strich er mir eine Strähne aus dem Gesicht. Er lächelte und stand auf, „Ich habe eine Überraschung für dich. Komm mit!“ Theodor nahm meine Hand und führte mich in die Eingangshalle, wo Saigh, mit einem großen Packet unterm Arm, auf uns wartete. Er kam näher und nach einer tiefen Verbeugung, hielt er es mir hin. Theodor strahlte mich erwartungsvoll an, „Los öffne es Hazel!“ Ich starrte zuerst ihn und dann das Packet an. Schon in meiner Kindheit liebte ich es Geschenke zu bekommen und das hatte sich bis heute nicht geändert. Ich riss das Packet mit leisem Kichern auf und hielt nun ein rotes Kleid in meinen Händen. „Wofür ist das Theodor?“, fragte ich überglücklich, als ich das Kleid von allen Seiten bewunderte. Er kniete sich vor mich hin und nahm meine Hand, „Hazel, möchtest du meine Frau werden?“ Ich starrte ihn geschockt an und ließ dabei das Kleid fallen, das er auffing, bevor es auf dem Boden landete. „Ich…ich weiß es nicht. Lass mir Zeit zum nachdenken!“ Ich wendete ihm den Rücken zu und lief zur Tür hinaus in den Garten. Theodor lief mir hinterher, „Warte doch, was ist denn los Hazel?“ Ich fühlte wie sich meine Augen mit Tränen füllten und versuchte es mir nicht anmerken zu lassen. Er hob mein Kinn an, sodass ich ihm ins Gesicht sehen musste und spürte wie eine einzelne Träne über meine Wange auf seinem Arm fiel. Theodor kam mir mit seinem Gesicht ganz nahe und strich mit seiner Zunge über meine Wange. Ich spürte ein Brennen, das mich an Äon erinnerte. Für einen kurzen Moment, glaubte ich ihn vor mir zu sehen. Ich wollte gerade meinen Mund öffnen um seinen Namen zu sagen, als ich die Gestalt von gestern Abend wieder sah. Sie stand genau hinter Theodor und strich mit seinem Zeigefinger über seine Wange. Theodor schien es gar nicht zu bemerken, dieser guckte mich einfach nur fassungslos an, „Hazel, hast du mir überhaupt zu gehört?“ Er klang diesmal genauso verärgert wie bei Äon. Seine Hand löste sich von meinem Kinn, „Vergiss es Hazel!“ Schon ging er wieder ins Haus zurück und ließ mich alleine stehen. Ich schaute mich nochmals um, aber die Gestalt war verschwunden. Dann sah ich wie Theodors Diener Saigh mich von einem Fenster aus anstarrte. Da kam mir eine Idee, ich lief ins Haus und ging geradewegs zu Saigh. „Haben sie gerade die Person hinter Theodor gesehen?“ Er nickte und grinste mich an. „Wenigsten einer der sie sieht! Wissen sie wer es war?“ Er nickte erneut und polierte das Silber weiter. „Jetzt sagen sie es schon! Wer war es?!“ „Hazel, lass Saigh in Ruhe!“ Theodor betrat gerade in das Zimmer und sah mich prüfend an, „Was soll das denn? Schon wieder!“ Er kam auf mich zu und schaute mir tief in die Augen, „Blutes du seid deinem ersten Biss aus den Augen?“ „Äon hat mir gesagt…“ Er ließ mich nicht ausreden, „War ja klar Äon! Ist er dafür verantwortlich?“ Ich schüttelte stumm den Kopf und schaute zu Boden. „Wenn du diesen Namen nur noch einmal erwähnst, dann werde ich ihn umbringen!“ Ich kannte Theodor lange genug um zu wissen, dass er zu sowas fähig war. Er packte meinen Arm und zog mich auf unser Zimmer, dort schmiss er das rote Kleid auf das Bett und sah mich ernst an. „Zieh das Kleid an, ich will wissen wie schön du darin aussiehst!“ Ich schüttelte schnell den Kopf, denn mir war jetzt überhaupt nicht danach irgendwas für ihn zu tun Er hatte mich noch nie so grob behandelt. Ich sah wie Wut in ihm aufstieg, er lief auf mich zu und drückte mich aufs Bett. Seine Augen glitten über meinen Körper und seine Zähne fingen an zu wachsen. Mit seiner Kralle riss er das Kleid auf und biss mir in den Hals. In diesem Moment wünschte ich mir ich würde sterben… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)