Für den Sonnenaufgang von SoraNoRyu ================================================================================ Kapitel 6: Canterlot -------------------- Für den Sonnenaufgang Kapitel 6 Applebloom sprang fröhlich die Straße entlang. Sie freute sich, dass der Tag sich endlich doch noch gebessert hatte. Angefangen hatte er ja denkbar schlecht; Applejack war so beschäftigt mit all ihren Aufgaben in Ponyville dass sie keine Zeit hatte, mit Big Macintosh die Äpfel nach Canterlot auszuliefern. Und Applebloom selbst war noch viel zu klein, als dass sie auch nur versuchen könnte, ihm mit dem großen Wagen zu helfen! So waren sie schon von Anfang an viel zu langsam voran gekommen. Und dann war auch noch die Sonne so spät aufgegangen, dass sie den Weg im Dunkeln suchen mussten und ein paar Mal fast von der Straße abgekommen wären. Und als die Sonne dann doch endlich aufgegangen war waren diese gruseligen Monster aufgetaucht… Ihr großer Bruder hatte natürlich tapfer gekämpft, schließlich war er der stärkste Hengst in ganz Ponyville und der mutigste noch dazu. Aber sogar er war gegen diese Monster hilflos gewesen; für jedes besiegte Monster waren gleich zwei neue dazugekommen, UND das tote kam auch gleich wieder! Aber dann war ja zum Glück Terra aufgetaucht um den Tag zu retten. Applebloom hatte keine Ahnung wer er war oder wo er herkam, aber er war ganz offensichtlich ein Held. Er konnte kämpfen wie einer von der königlichen Leibgarde, nur offensiver, und dann war da noch dieser waffenartige Schlüssel, den er wie durch Magie aus dem Nichts geholt hatte! Dabei sollten Erdponys wie er sowas doch gar nicht können! Er wäre selbst ganz schön gruselig gewesen mit dem ganzen Gekämpfe, aber er hatte sie und ihre Ware vor den Gruselmonstern gerettet, und er war wirklich super nett. Er hatte sogar angeboten ihnen zu helfen, den Wagen bis nach Canterlot zu ziehen! Jetzt, wo er und Big Macintosh zusammen zogen, bewegte sich der Wagen so leicht, dass sie fast in normaler Schrittgeschwindigkeit gehen konnten. Applebloom musste manchmal fast galoppieren um mitzukommen, weil die beiden Hengste so viel längere Beine hatten als sie. Während sie so neben den beiden her trabte bemerkte Applebloom, dass Terra ein Problem mit dem Wagengriff hatte. Dieser war so gemacht, dass die Ponys sich nur mit der Brust dagegen lehnen mussten um zu ziehen, sodass sie das Gewicht am leichtesten stemmen konnten. Das funktionierte eigentlich wunderbar, aber es vertrug sich nicht so recht mit Halsketten. Und dieser Sternenanhänger, den Terra trug, geriet ständig zwischen den Griff und Terras Brust. Er musste ihn extra im Maul halten, damit er nicht ständig im Weg war. „Ich könnt‘ dir den in die Mähne binden damit er heil bleibt.“, schlug sie vor. „Schätz‘ das könnt helfen.“, sagte Big Mac grinsend zu Terra, der nur mit vollem Maul nicken konnte. Applebloom sprang auf seinen breiten Rücken und versuchte, auf seinem Nacken das Gelichgewicht zu halten. Das war gar nicht so einfach während er noch lief, aber sie war nicht umsonst ein zukünftiges Cowpony! Sie nahm Terra den Anhänger ab und bewunderte ihn noch einen Moment, bevor sie sich an die Arbeit machte. Es gefiel ihr, wie das Sonnenlicht durch das orange getönte Glas fiel. Der Glasstern hing an einem stabilen Lederband, dass weich genug schien um es in einen Zopf einzuflechten, und an dessen anderem Ende ein kleinerer, bunterer Stern hing, der wie ein Verschluss aussah. „Mach ihn bitte gut fest. Diesen Talisman hat mir meine beste Freundin geschenkt, und er bedeutet mir sehr viel. Ich will ihn auf keinen Fall verlieren.“ „Wirklich? Klingt ja eher, als wär‘ er von deiner festen Freundin.“, lachte Applebloom, während sie ein Paar Strähnen aus seiner Mähne aussuchte und zwei davon um den kleineren Stern zusammenknotete. Wenn sie die Lederbänder fest mit einflocht konnte der Talisman gar nicht verloren gehen. „Wa…? Sie ist nicht meine feste Freundin!“, wehrte verlegen Terra ab, „Sie ist wirklich nur eine gute Freundin die eben zufällig weiblich ist.“ Applebloom kicherte. „Und sie hat dir einen Glücksbringer geschenkt.“ „Sie hat für jeden von uns dreien einen gemacht“, sagte Terra, nun ruhiger, „Weil sie wusste, dass wir auf unseren Reisen getrennt werden könnten. Die Glücksbringer sind wie eine Verbindung, damit wir einander nahe sein können, auch auf große Entfernung.“ „Oh, das ist eine tolle Idee!“, jubelte Applebloom. Vielleicht sollte sie sowas auch für den Schönheitsfleckenklub machen. Sweetie Belle würde das sicher gefallen. Sie band das Ende des Zopfes mit ihrer eigenen Schleife zusammen, darauf bedacht, dass der Stern über den Schlaufen lag und gut zu sehen war, dann sprang sie herab um ihr Werk zu begutachten. Die rosa Schleife biss sich fürchterlich mit Terras orangefarbenem Fell, aber von der Form her passte sie perfekt zu dem Anhänger. Zu blöd, dass sie kein blaues Band dabei hatte, das wäre perfekt gewesen. Terra schüttelte den Kopf um zu testen, wie gut der Zopf hielt. Seine Mähne schwang wild umher, aber die Schleife blieb stabil. „Und? Wie gefällt’s dir?“ Terra lächelte. „Nicht unbedingt meine Farbe, aber es tut seinen Zweck. Danke, junge Dame. Du hast wirklich Talent für sowas.“ Applebloom strahlte vor Stolz. „Meine Schwester Applejack lässt mich immer an ihrer Mähne üben. Sie braucht schön stabile Zöpfe wenn sie bei schlechtem Wetter arbeiten muss. Hey, vielleicht bekomme ich ja meinen Schönheitsfleck fürs Zöpfe flechten!“ Sie drehte sich im Kreis um ihre Flanke zu betrachten, aber da war nichts. Wie schade… „Schönheitsfleck?“, wiederholte Terra leise, als ob er das Wort noch nie gehört hätte. „Na, das Symbol, dass auf deinen Flanken auftaucht wenn du rausgefunden hast wer du bist, also was du besonders gut kannst oder was dir voll wichtig ist! Is‘ sowas wie ein Teil vom Erwachsenwerden und den Sinn deines Lebens finden. Du hast deins schon, wie kommt’s, dass du nie davon gehört hast?“ So nett Terra auch war, er war doch irgendwie anders. Aber wie konnte jemand nur nicht wissen, was ein Schönheitsfleck war, und trotzdem einen haben während sie, die ganz genau wusste, was eine Schönheitsfleck ist, noch keinen hatte? Das war so unfair! Sie blickte neidisch auf die leuchtenden Sterne auf Terras Flanke. Es war noch dazu so ein hübscher Schönheitsfleck… „Wie hast du ihn eigentlich bekommen?“, fragte sie. „Nun…“, begann Terra, eindeutig auf Zeit spielend. Er sah seinen Schönheistfleck lange an bevor er seine Geschichte begann. „Wo ich herkomme, misst man diesen Schönheitflecken nicht so viel Wert bei wie hier. Herauszufinden, wer du bist, ist auch bei uns ein wichtiger Schritt zum Erwachsenwerden, aber das braucht Zeit.“ „Ejep, hier auch.“, bestätigte Big Macintosh grinsend, „Applebloom und ihre Freunde können’s nur einfach nich‘ abwarten.“ Kam es Applebloom nur so vor oder war Big Mac heute wirklich verdammt gesprächig? Normal fiel es ihm nicht so leicht, mit Fremden ins Gespräch zu kommen. „Ja und? Komm schon, du erinnerst dich SCHON daran, wie du ihn bekommen hast, oder?“ „Ja, das tue ich.“, sagte Terra ruhig, dasselbe Lächeln auf den Lippen, das jedes Pony trug wenn es seine Schönheitsfleck-Geschichte erzählte. „Siehst du diese drei Sterne? Genau wie der Glücksbringer stehen diese Sterne für mich und meine Freunde, und die Verbindung, die wir teilen. Dieses Zeichen erschien als ich verstand, dass das Licht unserer Freundschaft mich auch in der tiefsten Dunkelheit erreichen und mir den Weg weisen kann, wenn ich es nur zulasse.“ „Aaalso…“, versuchte Applebloom zusammenzufassen, „Du hast deinen Schönheitsfleck für was genau bekommen?“ Immer noch lächelnd antwortete Terra: „Dafür, dass ich erkannt habe, dass das Wichtigste in meinem Leben meine Freunde, Ven und Aqua, sind, und dass ihre Gedanken auch in den schlimmsten Zeiten bei mir sind und mir Kraft geben.“ „Eine schöne Geschichte.“, meinte das Fohlen ehrlich. Scoots hätte sie furchtbar kitschig gefunden. „Oh wart mal!“, rief Applebloom, „Vielleicht kann ich ja auch einen Schönheitfleck dafür bekommen, mit Sweetie Belle und Scootaloo befreundet zu sein! Das wär‘ so cool wenn wir sie zusammen bekommen!“ Und jetzt konnte sie es kaum noch abwarten die beiden wiederzusehen und ihnen von dieser Idee zu erzählen. Wie bekam man eigentlich seine Schönheitsflecken fürs Freunde sein? Twilight hatte ihres bekommen als sie den Ultraschall Rainboom gesehen hatte, der die sechs Freunde verband, und Terra hatte Freundschaft als Wegweiser in ‚den schlimmsten Zeiten‘ erkannt. Hieß das, dass sie zusammen gefährliche Abenteuer erleben mussten? Applejack würde das nie erlauben. Und ihr ursprünglicher Plan, ihren Schönheitsfleck zu verdienen, indem sie Big Macintosh half war auch dahin, weil sie einfach zu schwach war, um nützlich zu sein… Naja, vielleicht gab es ja irgendwas in Canterlot, womit sie ihn sich verdienen konnte. Jetzt, wo sie daran dachte fiel ihr auf wie nahe das Schloss schon war. Wieso hatte sie nur noch nichts gehört? Die Geräusche der Stadt hörte man doch normal schon von viel weiter weg. „S’ist schrecklich still da oben.“, sprach Big Mac aus, was sie dachte. „Stimmt. Ich hätte so nah bei der Stadt mehr Lärm erwartet.“, stimmte Terra zu. Er musterte die Stadtmauern mit Besorgnis. „Meinst du die Monster…?“ „Ich hoffe nicht.“, sagte Terra, „Aber wir sehen besser nach.“ Sie gingen schneller, aber leiser weiter zur Stadt. Das Tor stand weit offen, und doch waren keine Wachen daneben postiert. Wo diese normalerweise gestanden wären waren nur Statuen… und keine stolzen, heldenhaften, sondern Wachponies, die vor Angst durchgehen. „Die seh’n aus, als hätt‘ sie ein Basilisk erwischt…“, bemerkte Applebloom und versteckte sich wieder hinter ihrem großen Bruder. „Können diese Monster…?“, fragte Big Macintosh, doch Terra schüttelte den Kopf. „Nicht soweit ich weiß. Und ganz bestimmt nicht die, die wir auf der Straße angetroffen haben… Lasst uns reingehen, vielleicht finden wir die Ursache.“ Big Macintosh hob Applebloom hoch und warf sie auf den Wagen. Sie war kurz davor zu protestieren, aber die Erinnerung an die Monster von der Straße bewog sie dazu, sich brav zwischen den Äpfeln zu verstecken. Da waren sogar jede Menge Kuchen und Strudel, die sie auf dem großen Markt in Canterlot hatten verkaufen wollen. Nun sah es nicht so aus, als würde der überhaupt stattfinden. Während sie sich den Weg durch Canterlots Straßen bahnten wurde schnell klar, dass nicht nur die Wachen versteinert waren, sondern alle Ponys in Canterlot. Es sah fast aus wie das Werk eines Basilisken, nur dass keine der Statuen umgestürzt war; sie standen wo sie gegangen waren, als wäre die Zeit stehen geblieben. Es war unheimlich anzusehen, und noch unheimlicher mitten hindurchzugehen. Applebloom versank unter dem Gebäck, jetzt doch froh über das sichere Versteck. Sie wollten ihre Suche nach un-steinernen Ponys schon aufgeben als sie plötzlich eine laute Stimme und Bewegung hörten. Überraschenderweise scheuchte Terra sie weg von den Geräuschen in eine dunkle Gasse und bedeutete ihnen, leise zu sein. Warum wurde klar, als der Besitzer der Stimme sich in ihr Blickfeld bewegte. Es war kein Basilisk. Es war auch kein Herzloser. Es war eine Kreatur die Applebloom noch nie gesehen hatte. Es war groß und trollartig, lief aufrecht auf seinen Hinterläufen und hatte gorillaähnliche Arme, die in viergliedrigen Pfoten endeten. Bis auf die mächtigen Kiefer war sein ganzer Körper mit struppigem schwarzem Fell bedeckt. Die Kreatur war offensichtlich intelligent genug zu sprechen, wenn auch sehr grob und mit vielen Wörtern, die Rarity sehr wütend machen würden. Jemand hatte sie offenbar herum gescheucht, ihr befohlen irgendwelche dummen Juwelen aus dem Schloss zu holen und nun musste sie zu Fuß den ganzen Weg zurück in den Wald der ewigen Magie laufen. Applebloom konnte einen Sack sehen, den das Wesen über seine klobigen Schultern geworfen hatte, und darin glitzerndes Gold und Edelsteine. Edelsteine die ihr sehr bekannt vorkamen. Sie hatte die schon mal gesehen, in einem Buch… Dem Fohlen entfuhr ein leiser Schrei als es die Juwelen erkannte. „Die Elemente der Harmonie! Es hat sie aus dem Schloss gestohlen!“ Big Macintosh sah schockiert aus. Terra nicht, vermutlich weil er nichts von den Elementen und ihrer Bedeutung für Equestria wusste. Er sah eher nachdenklich aus. „Diese Elemente die er gestohlen hat… Ich nehme an, die sind wichtig?“, flüsterte er. „Ejep,“ , antwortete Big Macintosh, „Das sind magische Artefakte, die die Welt beschützen. Normal sperren sie die in eine geheime Kammer im Schloss. Er muss das Siegel gebrochen haben um da heranzukommen.“ Terra runzelte die Stirn, seine Augen immer noch nur auf die Kreatur gerichtet. „Und er soll sie in den Wald bringen… zu Fuß. Das gefällt ihm nicht. Vielleicht…“ Mit der Lösung nun auf dem Huf wandte Terra sich wieder den Geschwistern zu. „Ich glaube nicht, dass er weiß, dass wir Ponys sprechen können.“, erklärte er ihnen, „Wir wissen nicht, wo er herkommt, aber er kann uns hinführen, wenn wir geschickt genug sind. Dann finden wir sein Versteck, können die Elemente zurückholen und vielleicht auch erfahren, wer diese armen Ponys versteinert hat. Aber das wird gefährlich.“ Er sah Big Macintosh eindringlich an, und der nickte. „Mit Gefahr komm‘ ich klar. Ich hab kein‘ schicken Schlüssel, aber ich kann gut austreten. Ich helf‘ dir.“ „Danke.“, sagte Terra. Er stand auf, und fuhr nun mit befehlender Stimme fort, „Zuerst mal müssen wir diesen Wagen leeren. Lasst die Ladung hier in der Gasse. Den Wagen brauchen wir, aber es kann sein, dass wir ihn später liegen lassen müssen. Applebloom – du bleibst hier und versteckst dich fürs Erste. Sieh dir genau an, was der große Kerl tut und wo er hingeht; ich glaube ich habe was von einem ‚Wald der ewigen Magie‘ gehört. Bleib versteckt bis wir außer Sicht sind, dann such nach Hilfe.“ „Nimm den Zug nach Ponyville,“ unterbrach ihn Big Macintosh, „und frag Applejack und die Mädels um Hilfe.“ Applebloom nickte. Die Träger der Elemente zu rufen war eine wichtige Aufgabe. Auch wenn es nicht so gefährlich war wie das, was die Hengste wohl tun würden. „Gut. Wir beide ziehen den leeren Wagen dahin, wo er ihn sehen kann. Benimm dich wie ein Tier, nicht reden, nur schnauben oder wiehern oder so. Gut möglich, dass er uns für eine liegen gelassene Kutsche hält und uns benutzt, um zu seinem Versteck zu fahren. Bleib ruhig, mach mir nach und befolg seine Befehle. Mach das, bis ich dir ein Signal gebe. Schaffst du das?“ Big Macintosh gab ihm ein entschlossenes „Ejup“. Zusammen entluden sie den Wagen. Das war zum Glück recht simpel, da der Verkaufstresen praktisch nur von der Ladefläche gehoben und gefüllt werden musste. Es war traurig, den Stand in einer stillen Gasse wie dieser errichten zu müssen, aber es waren ja sowieso keine Ponys da, die etwas kaufen könnten. Applebloom versteckte sich unter dem karierten Tischtuch. Ihr Gesicht gerade so weit herausgestreckt, dass sie die Straße, auf die Terra und Big Mac nun den leeren Wagen zogen, gut sehen konnte. Sie machten sich echt gut als Schauspieler, als sie wie zwei dumme Tiere über die Straße schlenderten als würden sie nur grasen, und nicht auf die Kreatur achten. Zumindest dieser Teil des Plans schien schon mal zu funktionieren; die Kreatur rannte auf sie zu. „Ha, eine herrenlose Kutsche! Junge hab ich ein Glück, und ich hab schon befürchtet ich müsste laufen! Malefitz hatte Recht, diese dumme Welt ist voller dummer Pferde. Gut, dass ich mir Zügel mitgenommen habe.“ Er zog zwei Geschirre hervor. Zu Appleblooms Entsetzen waren es aber nicht solche, die man als schicken Schmuck trug – diese hier hatten metallene Teile vorne dran die das Monster einfach in Terras Maul schob. Zu ihrer Überraschung schien der das sogar erwartet zu haben, und nahm sie folgsam zwischen die Zähne. Big Mac folgte seinem Beispiel weniger entspannt. Das Gefühl von Metall im Maul behagte ihm gar nicht, aber zumindest schienen die Trensen sauber zu sein. Mit den Zügeln in den Pfoten hievte sich die Kreatur auf den Wagen, rief „Hüh!“ und wedelte wild herum. Applebloom hatte keine Ahnung, was das Verhalten bedeuten sollte, aber Terra setzte sich in Bewegung und Big Macintosh tat es ihm nach. Sie zogen den Wagen in derselben steten Geschwindigkeit, in der sie gekommen waren. Das wilde Wedeln und das „Schneller, schneller ihr blöden Maultiere!“ ignorierten sie. Applebloom wartete bis sie die Hufschläge nicht mehr hören und den Wagen nicht mehr sehen konnte, dann raste sie zum Bahnhof. Sie musste Applejack und den anderen sagen, dass ein furchtbares Monster die Elemente der Harmonie gestohlen hatte! Sie musste ihre Schwester finden, und das schnell. Schon die Zugfahrt dauerte Stunden, und dann musste sie den Stuten alles erzählen, und wieder zurückkommen, und herausfinden wohin im ganzen großen Wald der ewigen Magie der Wagen jetzt hinfuhr! Applebloom zitterte beim Gedanken an diesen schrecklichen Ort. Nichts, was sich dort versteckte, verhieß irgendwas Gutes, außer natürlich Zecora. Das Zebra war wirklich mutig, ganz allein dort drinnen zu wohnen… Hoffentlich ging es ihr gut, wo doch jetzt das Monster und seine Freunde dort waren… Abgelenkt von ihren angstvollen Gedanken rannte sie Kopf voraus in etwas Festes. „Hoppla Zuckermäulchen, pass auf wo du hinläufst!“ „Applejack?!“ „Yep, ich bin’s. Was is‘ hier passiert? Und wo haste Big Mac gelassen?“ Applebloom holte tief Luft und stürzte sich in Erklärungen was alles passiert war. Dass Applejack und die anderen hier waren war echt großes Glück. Und sie waren alle hier: alle sechs Träger der Elemente der Harmonie, Scootaloo und Sweetie Belle, und sogar noch zwei Ponys, die Applebloom noch nie gesehen hatte. Diese zwei horchten auf, als sie Terra erwähnte, und weil sie beide auch Sternförmige Glücksbringer trugen nahm Applebloom an, dass es seine Freunde sein mussten. „…und jetzt hat dieses große hässliche Monster den Wagen genommen um in den Wald der ewigen Magie zu fahren, und ich bin hier geblieben um euch alles zu sagen und wir müssen ihnen helfen!“, schloss sie, ganz außer Atem von ihrem Sprint und der langen Erzählung. „Aber wie können wir ihnen folgen ohne dass sie uns sehen?“, fragte Twilight besorgt, „Denn wenn das Ding uns sieht, fährt er vielleicht nicht zu seinem Versteck zurück. Nicht wahr, Meister Aqua?“ „Ich glaube nicht, dass er so intelligent ist.“, antwortete die blaue Stute, „Aber du hast Recht, wir sollten kein Risiko eingehen. Ich müsste eigentlich in der Lage sein, uns vor seinen Augen zu verbergen, so dass wir ihm unsichtbar folgen können. Gibt es vielleicht einen Wagen, den wir benutzen können? Wenn Rainbow Dash und Ven den Rest von uns ziehen sollten wir schnell aufholen können, und wir wären alle nahe genug beisammen um in Reichweite meines Zaubers zu bleiben.“ „Wir können uns einen aus dem Schloss leihen.“, schlug Twilight vor, „Die brauchen sie im Moment ja nicht. Wartet kurz.“ Sie schloss konzentriert ihre Augen und verschwand, nur um Sekunden später mit einem Wagen wieder aufzutauchen. „Der sollte groß genug für uns sein.“ Es war ein schöner goldener, wie ihn sonst die Pegasuswachen zogen. Rainbow und der grüne Hengst namens Ven nahmen ihre Position hinter dem Griff ein während Aqua und die anderen Stuten hinten drauf sprangen. Niemand hielt Sweetie Belle und Scootaloo zurück, doch zu Appleblooms Überraschung versuchten die beiden nicht mal, mit aufzuspringen. Sie sahen nur zu, als Aquas Horn aufleuchtete und den Wagen mit all seinen Zugponys und Passagieren verschwinden ließ. Die drei Fohlen blickten ohne zu sehen dem Wagen nach bis der Klang der galoppierenden Hufe in der Ferne verhallte. Als sie nichts mehr hören konnten wandte sich Scootaloo an ihre zwei Freunde. „Alles klar, seid ihr bereit?“ „Bereit für was?“, fragte Applebloom. Irgendwie kam es ihr so vor, als hätte sie etwas verpasst. „Natürlich bereit Canterlot zu retten!“, erklärte Sweetie Belle, „Wir waren oben im Schloss um zu sehen, warum die Prinzessin nicht auf Twilights Briefe geantwortet hat, aber da war niemand!“ „Jeder hier ist zu Stein geworden, aber die Prinzessinnen sind weg; außer Prinz Blaublut ist keiner aus der Königsfamilie mehr hier, und es sind sogar zwei Ponys von Celestias persönlicher Leibwache verschwunden!“, ergänzte Scootaloo. „Meister Aqua hat uns mit der Aufgabe betraut sie zu suchen, falls sie sich versteckt haben oder irgendwo in der Stadt oder im Schloss gefangen sind. Wenn sie eingesperrt sind befreien wir sie, und wenn sie frei sind erzählen wir ihnen was passiert ist.“, sagte Sweetie Belle, „Wir sind die Schönheitsfleckenklub Prinzessinnen Retter!“ Applebloom spürte die Begeisterung in ihr aufsteigen. „Juhuu, das ist eine tolle Idee! SCHÖNHEITSFLECKENKLUB PRINZESSINEN RETTER LOS!!!“ Zusammen rannten die drei kleinen Ponys Richtung Schloss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)