Il tempo passa, l'amore resta von Schangia (Die Zeit vergeht, die Liebe bleibt) ================================================================================ Kapitel 1: Niente ----------------- Hibari Kyōya roch Regelverstöße gegen die Schulordnung der Namimori High zehn Kilometer gegen den Wind. Ganz besonders bei Leuten wie Yamamoto Takeshi. Sein Opfer schrie erschrocken auf, als Hibaris Hand sich fest um den Kragen seines Hemdes schloss und er mit bedrohlicher Stimme knurrte: »Was hast du jetzt schon wieder angestellt?« »Nichts! Wirklich nicht!« Hibari sah ihn nur schweigend an, den Blick so wütend, dass Yamamoto nervös schluckte. »Jetzt schau doch nicht so. Ich würde dich niemals anlügen, das weißt du doch.« Ein kurzes Aufblitzen in Hibaris Augen, als er von Yamamoto abließ. »Hmm? Was ist?« »Nichts. Und jetzt verschwinde.« Kapitel 2: Tutto ---------------- Was ihr Bedürfnis nach körperlicher Nähe anging, waren Hibari und Yamamoto komplette Gegensätze. Während Hibari eher die Schule niederbrennen würde, als einen anderen Menschen freiwillig zu umarmen, schien Yamamoto genau das bei jeder Gelegenheit zu tun. Deswegen hatte Yamamoto sich schon unzählige Prellungen und sogar den ein oder anderen Knochenbruch zugezogen. Doch manchmal, ganz selten, hatte auch Hibari Momente, in denen man ihn fast als ›anhänglich‹ bezeichnen konnte. Sie saßen auf dem Dach der Schule. Takeshi redete ununterbrochen, stockte erst, als Kyōyas Kopf erschöpft auf seine Schulter fiel. Takeshi lächelte. Solche Momente waren selten, doch sie bedeuteten alles für ihn. Kapitel 3: Adesso ----------------- Als er hörte, wie Hibari die Tür zum Dach der Schule schloss, seufzte Yamamoto schwer. Wie hart würde er wohl diesmal zuschlagen? Und wieso war er so dumm gewesen, den Unterricht zu schwänzen? »Hibari, hör mal...« Doch ehe er sich umdrehen und sich entschuldigen konnte, kniete der Wolkenwächter schon hinter ihm, den Kopf auf seiner Schulter gebettet. Er verstand sofort (obwohl er zuerst befürchtet hatte, der andere würden ihn hinterrücks erwürgen), lehnte sich ein wenig an den Kopf seines Freundes. »Wir können doch auch später—« Hibari unterbrach ihn mit einem Knurren, schloss von hinten die Arme um ihn. »Nein. Jetzt.« Kapitel 4: Per sempre --------------------- »Lass mich los, oder ich reiße dir jeden Finger einzeln ab.« Die Drohung ließ Yamamoto zusammenzucken, doch sein Griff um Hibaris Finger festigte sich. Misstrauisch starrte ihn sein Gegenüber an. »Was?« Ein Lächeln. »Lass uns ein Versprechen machen.« Angewidert verzog Hibari das Gesicht. Was sollten sie sich versprechen? Treue? Zusammenhalt? Oder gar Liebe? Wie lange hält ein Versprechen denn schon? Wie lange kann es überhaupt halten? In Yamamotos Augen meinte er die Antwort darauf lesen zu können: ›Eine Ewigkeit. Und länger.‹ Ein schwaches Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. Es tat gut zu wissen, dass Yamamoto seine Versprechen niemals brach. Kapitel 5: Il destino --------------------- »Hast du Reborn gesehen?« Ein amüsiertes Grinsen. »Wer weiß?« Hibari gefiel die Vorstellung, Yamamoto verwirrt zurückgelassen zu haben. Wie lange war es her, dass er Verwunderung in seinen Augen gesehen hatte? Was ihm weniger gefiel, war, dass die Sparversion ihres Regenwächters sich nicht an die Zeit, die sie miteinander verbracht haben, erinnern konnte. Weder an all die schlaflosen Nächte, noch an ihre gemeinsamen Missionen. Hibari seufzte. Es war nichts anderes als Schicksal, dass sie sich hier trafen. Aber war es auch Schicksal, dass Yamamoto ihn nur verständnislos ansehen würde, wenn er ihm den silbernen Ring an seiner rechten Hand zeigte? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)