Showbusiness wider willen von Mismar (Zwischen Laken und Lügen) ================================================================================ Kapitel 2: ■ Unerhofft kommt oft -------------------------------- „Siehst du, hat doch Spaß gemacht.“, sagte Kimimaro vergnügt, währenddessen seinen Freund beim Umziehen beobachtend. Dieser zog etwas Modernes über, genau genommen Markenkleidung, die er ihm beim letzten Treffen geschenkt hatte. Und dass er sich diese zum ersten Mal ankleidete, erkannte der Popstar am Preisschild. Er hatte sie in einer französischen Edelboutique gekauft; Kleidung in Juugos Größe zu finden war aber so eine zeitfressende Sache gewesen. Schwarz stand ihm ausgesprochen gut, fügte er gedanklich an. Würde dieser eine protzige Sonnenbrille und ein Funkgerät am Ohr tragen, dann wäre ihm der Job als Bodyguard sicher. „Sieht gut aus. Solltest du öfters tragen.“ Er ging auf ihn zu und entfernte die Preisschilder. „Dafür sind sie ja schließlich da.“ Der Rotschopf kratzte sich verlegen am Kopf. Die Situation war so ausgesprochen peinlich. „Ehrlich gesagt... ich hatte Panik gehabt, sie würden dreckig werden oder gar kaputtgehen.“ „Wieso hast du mir nicht gesagt, dass du eine neue Waschmaschine brauchst?“ Dem Verkäufer schoss die Röte ins Gesicht. Seine Waschmaschine war völlig in Ordnung. Er war nur wegen der Kleidung besorgt gewesen. Er hatte sich vorgenommen, bei dem nächsten Treffen gut gekleidet mit ihm auszugehen. Kimimaro sollte sich seiner nicht schämen. „Gehen wir jetzt...? Ich will aus diesem Laden raus.“ Und das Thema wechseln, kam ihm spontan in den Sinn. Gemeinsam traten sie aus dem kleinen Einkaufsladen. Juugo hatte die Hölle hinter sich gelassen... für heute. „Hast du dir einen neuen Wagen gekauft? Ich meine... an deinen alten reicht er nicht gerade heran.“ Kimimaro deutete mit der Fernbedienung auf einen dunkelblauen Mercedes und entriegelte die Sicherung. „Der gehört mir nicht. Man hat an meinem einen Seitenspiegel demoliert. Aus Versehen, sagt dieser Uchiha.“ Die Zufälle schienen kein Ende zu nehmen. Der Rotschopf hatte bislang keine Bekanntschaft mit Sasuke Uchiha gemacht. Zum einen war sich dieser Uchiha viel zu schade, um seine wertvolle Zeit mit einem Normalverdiener wie Juugo zu verschwenden, zum anderen vermied er das Zusammentreffen Kimimaro zuliebe. „Ach was. Die Klamotten hier fallen auf, aber wenn ich mit einem Porsche vorfahre, das ist völlig normal, oder wie?“ Juugo lachte ein bisschen. „Du hast ja recht. Ich dacht ja nur... weil dir der Wagen so viel bedeutet.“ Und gerade weil ihm dieser Wagen so wichtig war, wünschte er sich nichts sehnlicher, als Sasuke damit zu überfahren. Immerhin war das Fahrzeug ein Geschenk von Orochimaru gewesen, eine „kleine Anerkennung“ sozusagen, da Kimimaro einen wochenlangen Sommerhit gelandet hatte. „Komm, wir sind spät dran.“ Der Weißschopf stieg also in das weniger komfortable Fahrzeug ein und brachte es ins Laufen. Juugo nahm auf dem Beifahrersitz Platz, vorsichtig, denn er hatte sich die letzten Male permanent den Kopf gestoßen. Eine Größe von 202.1 cm war Fluch und Segen zugleich. „Schau in den Handschuhfach nach.“, forderte Kimimaro ihn auf, dabei langsam aber sicher auf die Hauptstraße fahrend. Juugo betrachtete den besagten Stauraum. „Du sollst mir doch nichts schenken... ich will nicht, dass du dich am Ende ausgenutzt fühlst.“ Sein Freund warf ihm einen fragenden Blick zu. „Ich wollte dich eigentlich bitten, mir die Kaugummis zu geben.“ Erneut, und das sicherlich nicht zum letzten Mal, war Juugo vor Scham errötet. „Uhm... warte. Sofort.“ Als er das Handschuhfach öffnete, sprang ihm ein schön verpacktes Geschenk entgegen. Verwirrt starrte er dieses an, nicht realisierend, dass Kimimaro einen Witz gerissen hatte. Erst, als dieser lachte, schien der Rotschopf den Scherz verstanden zu haben. „Du hättest dein Gesicht sehen sollen. Unbezahlbar. Das war’s mir wert ... Mach’s auf.“ Juugo seufzte schwer. Natürlich war er froh, einen so großzügigen Freund wie Kimimaro zu haben; aber ihm kam es letzten Endes wie Ausbeutung vor, auch wenn der Weißschopf immer wieder zu sagen pflegte, dass Geld keine Rolle spielen würde. Und trotz allem verspürte Juugo eine gewisse kindliche Vorfreude, als er das Päckchen aus dem Geschenkpapier befreite. Er staunte nicht schlecht, als ihm der Inhalt bewusst wurde: Eine Digitalkamera. Ein sehr gutes und vor allem teures Modell, wohlgemerkt. „Kimimaro...“ „Hey, freu dich doch.“ Und wie er sich freute. Wenn sie nicht auf einer belebten Straße fahren würden, dann hätte er ihn aus Dankbarkeit umarmt. Juugo schien nur sehr langsam zu begreifen, dass man ihm tatsächlich eine Digitalkamera geschenkt hatte, eine, die mehr kostete als fünf Monatsgehälter zusammen. „Danke, du bist der Beste.“ „Das weiß ich doch.“ „Überhaupt nicht eingebildet.“ Und so war die Tatsache vergessen, dass sein hinterhältiger Chef geplant hatte, ihm den Abend zu verderben. Wenn der wüsste... Lächelnd überprüfte er die extravaganten Funktionen der Kamera. Allein die Schärfe war unglaublich, sie schien trotz fahrenden Wagens die vorbeiziehenden Lichtpegel exakt einzufangen. Und kaum hatte er die Ortschaft bewundert, wurde diese immer mehr zu einer zwielichtigen Gegend. Betrunkene. Prostituierte. Schläger. Kimimaro durfte sich glücklich schätzen, seinen Wagen wegen einer Kleinigkeit zur Reparatur gebracht zu haben; spätestens hier wäre nichts mehr von der Bonzenkarre übriggeblieben. Das Auto kam endlich zum Stehen. Kimimaro zog es vor, seine Identität zu wahren, und kleidete sowohl die Sonnenbrille als auch einen Hut mit schmaler Krempe an. „Das hättest du wirklich nicht tun müssen... ich meine, das ist ja nichts, was dir Spaß macht.“ „Du machst dir zu viele Gedanken.“ Kimimaro hatte ihn gebeten, mit ihm einen Underground-Club zu besuchen. Der Grund war eine Art „Tanzwettbewerb“ gewesen. Sie würden also unbegabte Straßenkünstler als auch Ausnahmetalente zu sehen bekommen. Und unter ihnen erhoffte sich Kimimaro ein paar neue, und vor allem gute Background-Tänzer zu finden. Normalerweise, da war sich Juugo sicher, standen die Leute in Reih und Glied bei ihm an, um Teil seines Videoclips zu werden. „Komm, wir gehen rein.“ Der Weißschopf ging voraus, mit Juugo im Schlepptau, und hielt vor einer lärmenden, stark beleuchtenden Bar an. Im Inneren war es unerträglich laut; eine Mischung aus Hip-Hop, Techno und Electro ertönte in endloser Dauerschleife, die Menge jubelte im Rhythmus. Kimimaro suchte mit seinen Augen eine schwach beleuchtete Gegend auf, anders als Juugo, der wie gebannt das Treiben auf der Tribüne beobachtete: Zwei Breakdancer rotierten um die Wette, auf die Gefahr hin, sich das Genick zu brechen. Nachdem sein reicher Freund einen geeigneten Platz gefunden hatte, gesellte er sich zu ihm. Die Bedienung ließ nicht lange auf sich warten. „Bestell dir, was du willst.“, hörte er Kimimaro sagen, wie so oft. Geld würde wohl nie eine Rolle spielen. „Hast du Hunger?“ „Nein... nicht wirklich.“ Juugo war satt von der Frustfresserei, die er seinem Chef zu verdanken hatte. „Hm... Bier?“ Bescheiden wie eh und je. „Sind wir heute wieder experimentierfreudig?“, stellte Kimimaro vergnügt fest. „Wie auch immer ... für mich einen Gin and French.“ Und so eilte die Kellnerin mit einem schnellen Hüftschwung davon. Der Weißschopf warf einen flüchtigen Blick auf die breit gebaute Tribüne. Er wirkte keineswegs angetan. Juugo sah ihn mit großen, rotbraunen Augen an. „Du willst dich betrinken? Ich dachte, du nimmst teil...“ Dass sie mit einem Wagen unterwegs waren, schien er nicht zu bedenken. „Schau dir doch die Leute an, Juugo. Die machen sich zum Affen mit ihren Aufwärmübungen. Sagen wir so: Ich kann mir das Elend ohne Alkohol nicht antun. Die sind schlichtweg unter meinem Niveau.“ Tödliche Stille. Dann aber zeigte er sein gewohntes Lächeln, das er seltsamerweise nur für den Rotschopf übrigzuhaben schien – und für Orochimaru. „Ach was, ich betrinke mich doch nicht... davon tanzen die auch nicht besser.“ Juugo schaute erneut in Richtung Bühne. „Also... so schlecht finde ich sie nicht... aber ja.“ Natürlich waren sie nicht schlecht, aber in den Augen eines geschulten, professionellen Tänzers sah das Ganze schon anders aus: Sie hatten Talent, ohne Frage, aber sie zeigten nur 0815-Schritte, die man in jeder Tanzschule beigebracht bekam. Auswendiggelernte Schritte zu beherrschen war keine Kunst, sie neu zu interpretieren schon. Es langweilte ihn, das war alles. „Es geht... aber lass uns das Thema wechseln.“ Das Klirren von Gläsern war zu vernehmen, als die kalten Getränke ausgeteilt wurden. Das ging ja schneller als erwartet. Perfekt, wenn man die schwüle Hitze in diesem großen Saal bedachte. Juugo trank einen großen, gierigen Schluck. „Und... schreibst du an einem neuen Song?“ „Nicht wirklich... mir fällt kein guter Text ein.“, seufzte er so laut, dass der Rotschopf dies selbst bei der Geräuschkulisse zur Kenntnis genommen hatte. Kimimaro war also deprimiert. „Keine Ahnung, die vier haben etwas instrumental Gutes auf die Beine gestellt bekommen, aber ich bin absolut planlos.“ Zu seinem Glück war er auch in anderen Bereichen beschäftigt; ansonsten wäre er Stück für Stück von der Bildfläche verschwunden, und so eine Enttäuschung wollte er Orochimaru nicht zumuten; und vor allem nicht bei der Konkurrenz, die sich in dessen Villa eingenistet hatte: Sasuke Uchiha. „Aber... ich habe in dieser Zeit an einem anderen Projekt gearbeitet.“ Ein zufriedenes Lächeln lag auf seinen Lippen; Kimimaro zückte das Portmonee, ein beschriftetes Papier herausholend, und spannte seinen Freund nicht länger auf die Folter. „Ich wollte etwas Tiefsinniges schreiben, kein Hit zum Mitsingen. Dann ist mir dieser Text eingefallen.“ Er schob ihm das Stück Papier zu. „Warum nimmst du nicht diesen Text...?“ Und dann schien er die Antwort auch schon zu kennen. Das Stück schien als Triett konzipiert worden zu sein, und diese Anspielung war mehr als offensichtlich: Es sollte ein Duett werden, zwischen Kimimaro und ihm. „Ich... ich kann das nicht.“ Gerade, als Juugo sich dazu entschlossen hatte, ihm den Zettel zurückzugeben, ohne diesen aufmerksam gelesen zu haben, winkte Kimimaro ab. „Ich weiß, es soll ja keine Aufforderung sein, dieses Stück musikalisch über die Bühne zu bringen, aber...“ Und weil der Weißschopf bemerkte, dass er den anderen in eine unschöne Situation gebracht hatte, nahm er neben ihm Platz und tastete nach der neuen Kamera. Juugo hatte sie aus Panik mitgenommen, scheinbar aus der Befürchtung heraus, man würde heute Nacht das Auto plündern. „Komm, zur Erinnerung.“ Kimimaro hielt das neue, teure Geschenk in die Höhe. Der Auslöser blitzte unerwartet hell, und zur gleichen Zeit erklang tosender Applaus. Der Unbekannte auf der Bühne, der seinen Widersacher scheinbar in den Schatten stellte, begeisterte die Zuschauer mit Locking, funkartige, übertrieben dynamische Tanzbewegungen. Und alles, was groß, übertrieben und dynamisch getanzt wurde, riss die Menge wie eine Flut mit sich mit. „Und jetzt...?“, fragte Juugo wie aus heiterem Himmel. „Meine Begeisterung hält sich in Grenzen.“ Der Locker hatte ja auch die Art der Musik bestimmen dürfen. Sein Widersacher schien leichte Probleme mit dem schnellen Takt des vorgegeben Songs zu haben, denn er stellte sich mehr schlecht als recht an. Aber dies war nur die erste Runde, denn der zweite Song wurde von ihm ausgewählt, etwas sehr Langsames, einen Hip-Hop-Song, der glatt aus Tayuyas Feder hätte stammen können: Vulgärsprache und die Verherrlichung von Sex, Gewalt und Drogen. Hut ab, wenn dieser Locker es schaffen sollte, die Menge für sich zu gewinnen. Denn Locking sah nur gut aus, wenn schnell und vor allem fröhlich getanzt wurde. Der Hopper befand sich in seinem Element, und mit diesem Song fühlte er sich auf der sicheren Seite. Zu früh gefreut, denn als er seinem Widersacher die Bühne freiräumte, hatte sich der Locker einfach für einen anderen Tanzstil entschieden: Popping, langsame roboterartige Bewegungen. Und als hätte man die Futuristen aus der Zeit der Avantgarde in die Reihen der Zuschauer gesetzt, da diese bekannt für ihre ungebrochene Liebe zu Technik waren, war die Menge ganz und gar aus dem Häuschen. Der Sieger stand also fest. „Warte kurz.“ Kimimaro schlängelte sich durch die Menge, und lauschte dem Appell des Veranstalters, der sich einen neuen Teilnehmer erhoffte. Erst, als er die Hochfläche der Bühne erreichte, nahm er den Locker so richtig wahr: Die Person war in einem schwarzen, aber locker sitzenden Jogging-Anzug eingekleidet. Ein genauso dunkelfarbiger Hut wurde so tief ins Gesicht gezogen, dass Kimimaro sich nicht so sicher war, ob er gerade einen Mann oder eine Frau betrachtete. Denn sie war ziemlich dünn und langes, schwarzes Haar reichte ihr bis zur Hüfte. Es musste also eine Frau sein. Und obwohl es nicht seine Art war, Frauen zu demütigen, war sein Kampfgeist in gewisser Weise geweckt worden. Der Weißschopf hievte sich auf die Bühne hoch und wurde mit lautem Applaus begrüßt. Solange die Nacht noch jung war, freuten sich die Leute über jeden Teilnehmer – das verdankten sie wohl dem Alkohol. „Die Regeln sind klar: Der Neue bestimmt die Musik.“, schrie der Veranstalter geradezu ins Mikrofon. Kimimaro warf der unbekannten Person einen flüchtigen Blick zu. Das, was man vom Gesicht sehen konnte, war ausgesprochen hübsch. „Pass auf, dass du nicht auf deine hübsche Nase fällst.“, sagte er zu dieser und forderte den Veranstalter auf, ein klassisches Lied aus den 90er zu spielen. Dass sich dieser für einen Song aus Orochimarus meistverkauftem Album entschieden hatte, war purer Zufall gewesen. Und weil es Kimimaro nicht wichtig war, seine eigenen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, sondern die des anderen, kam er zu dem Entschluss, wie ein Epigone die Tanzart seines Managers exakt zu kopieren. Denn die Menschen liebten bekannte Dinge; neue und unbekannte wurden von vornherein abgelehnt. Als der weltbekannte Popsong erklang, führte der Weißschopf die Choreografie perfekt aus. Die Musik wurde gestoppt und die Menge begann zu toben wie in einem Affenhaus. Wie gemein er doch war, immerhin hatte er von dem „King of Pop“ persönlich gelernt. Der andere würde es schwer haben, dies zu toppen, besonders weil in diesem Song eine gewisse Eleganz vorhanden war: Die fremde Person war also zum Scheitern verurteilt, falls diese so übertrieben dynamisch wie eine Comicfigur tanzen sollte. Stattdessen führte sie die Schritte des Tanzes sogar fort, nur dass ihre Bewegungen verdammt weiblich wirkten durch den lasziv dargestellten Hüftschwung. Sie stieß ihm spielerisch den Ellbogen in die Seite, nachdem die Melodie verklungen war. Die Männer pfiffen ihr anrüchige Komplimente zu. „Du bist dran.“, merkte sie mit einer glockenhellen Stimme an. So setzte er Orochimarus Choreografie fehlerlos fort. Sie hingegen versuchte es auf die weibliche Tour und schien sogar die männliche Gesellschaft für sich gewonnen zu haben, obwohl ihre Schritte nicht ganz so sauber und fein waren wie seine. In der Regel perfektionierten Straßenkünstler und Hobbytänzer nur einen Stil. Er selbst hatte eine Tanzschule besucht und die Grundschritte aller Stille kennengelernt. Ob auch sie auf einer professionellen Akademie gewesen war? Sie schien zwar Talent zu haben, aber ihr fehlte es schlichtweg an Übung. Jetzt war es an der Zeit, sie in ihr Unglück rennen zu lassen: Denn das Lied erreichte seinen Höhepunkt, und es kam nur ein einziger Tanzschritt in Frage: Dieser war aber so riskant, dass selbst Orochimaru sich einen Bänderriss am Bein geholt hatte. Denn es wurden mehrere Pirouetten gedreht, den Fuß nur so wenig wie möglich den Boden berühren lassend, und das bis zum anderen Ende der Bühne. Es gab mehrere Möglichkeiten, jenen Schritt zu vermasseln: Der Fuß wurde beim Schwungholen verdreht, der eine oder andere verlor das Gleichgewicht, und dann gab es die Personen, die sich tatsächlich übergeben hatten aus einem Schwindelgefühl heraus. Bei der Unbekannten wirkte es wie eine halbe Ballettvorstellung, und leider Gottes wurde seine Befürchtung wahr: Sie stolperte ungeschickt. Alles ging so rasend schnell. Sie wurde ausgelacht, von dem einen oder anderen. Kimimaro seufzte schwer und ging auf sie zu, eine helfende Hand haltend. Sie aber war scheinbar mit einem anderen Problem beschäftigt. „Er wird mich umbringen! Ich bin so gut wie tot!“ Sie erblickte auf ihrem Arm eine leichte Verletzung, kaum der Rede wert, aber in ihren Augen schien diese ein Vorzeichen der Apokalypse zu sein. Und so richtete sie sich auf, ihre ganze Umwelt ignorierend, und rauschte so schnell davon, dass Kimimaro nicht einmal die Gelegenheit bekommen hatte, sie nach ihrem Namen zu fragen. Das nannte man wohl Pech. Seufzend wandte er sich zum Gehen, den Hut tiefer ins Gesicht ziehend, und wurde zum Gewinner ernannt, sollte sich keiner mit ihm messen wollen. Er winkte ab und stieg dann auch schon von der Bühne, nicht daran interessiert, sich eine Sekunde länger in diesem Schuppen aufzuhalten. Jetzt war es auch an der Zeit, das zu tun, worauf Juugo Lust hatte; auch wenn dies bedeutete, einen kleinen Waldspaziergang zu machen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)