Secrets von dattelpalme11 (Dein Geheimnis ist bei mir sicher!) ================================================================================ Kapitel 2: Verluste über Verluste. ---------------------------------- huhu ihr lieben :) das neue kapitel ist da ^^ ich werde versuchen jeden samstag ein neues kapitel zu posten ;) und vielen lieben dank für eure kommentare :) wer eine ens haben möchte, wenn ein neues kapitel erscheint, kann mir das gerne in die kommentare schreiben ^^ aber jetzt genug gelabbert, hier kommt kapitel 2! viel spaß beim lesen! freue mich wie immer über lob & kritik ;) liebe grüße sternchen93 _________________________________________________________________________________ Meist belehrt erst der Verlust über den Wert der Dinge. -Arthur Schopenhauer- (Tai´s Sicht) „Tai du musst jetzt aufstehen, sonst fahren die ohne dich!“, hörte ich meine Schwester rufen. Ich bewegte mich langsam und öffnete leicht die Augen. Es war viel zu hell und schnell zog ich meine Decke wieder über den Kopf. „Tai!!! Jetzt steht auf! Wir kommen wie immer zu spät!“ Kari konnte manchmal echt nerven. Ich hatte Semesterferien und war vollkommen fertig von der Uni. Außerdem würde Matt wohl kaum ohne mich fahren, denn ich bin die Stimmungskanonen Nummer eins. Plötzlich merkte ich wie mir meine Bettdecke weggezogen wurde. „TAI! Jetzt zieh dich an! Wird’s bald!“, quietschte Kari unüberhörbar. „Nein noch fünf Minuten! Ich brauch die Zeit zum wach werden!“, sagte ich murmelnd. Kari schnaufte laut auf und stellte sich direkt neben mein Bett. Ein paar Sekunden später hatte sie mir ohne Vorwarnung das Kopfkissen herausgezogen. „Sag mal spinnst du? Das kannst du doch nicht machen wenn ich noch im Halbschlaf bin!“, giftete ich sie an und saß nun senkrecht in meinem Bett. „Und ob ich das kann! Jetzt mach dich endlich fertig!“ Mit einem Grinsen und meinem Kopfkissen verließ sie mein Zimmer. Es wurde echt langsam Zeit sich was eigens zu suchen, sich von der eigenen Schwester herum kommandieren zu lassen ging ja mal gar nicht! Aber mit ihr wollte ich mich wirklich nicht anlegen, also folgte ich ihren Befehlen und zog mich an – obwohl zu spät kamen wir so oder so. „Oh man Tai! Zum nächsten Geburtstag schenke ich dir echt einen Wecker! Es kann doch nicht sein das wir immer zu spät kommen – wetten, dass selbst Davis schon da ist!“ Ja dieses Gemeckerte zog sich die ganze Autofahrt entlang, aber leider sollte Kari recht behalten – wir waren wirklich die letzten der letzten! „Da bist du ja endlich Tai! Wir wollten schon vor einer halben Stunde treffen! Ein Teil ist schon mit der Band vor zum Check-In!“, begrüßte mich Sora am Flughafen. Oh toll alle auf einen. „Sorry aber Kari hat mich vergessen zu wecken und da hab ich halt verpennt!“, grinste ich fies. „WIE BITTE? DAS IST DOCH WOHL JETZT NICHT DEIN ERNST, SAG MAL WA...“. „Schon gut Kari wir alle wissen das selbst ein krähender Hahn Tai nicht wecken könnte“, unterbrach Matt sie und schlang seinen Arm um meine Schulter. „Ich glaube nach so vielen Jahren können wir unseren guten Alten Tai ganz gut einschätzen!“ Wenigstens einer war ansatzweise auf meiner Seite und wir hatten Gott sei Dank noch genug Zeit um einzuchecken und uns voneinander zu verabschieden. Aber diese Gefühlsduselei ging mir ehrlich gesagt ganz schön auf den Zeiger. Joe war schon den Tränen nah, so als ob wir uns das letzte Mal im Leben sehen würden. Die einzige Person, die sich schon Jahre lang nicht mehr blicken gelassen hat war Mimi und das aus unerfindlichen Gründen. Es fällt mir immer noch schwer an sie zu denken, auch wenn ich sie schon über drei Jahre nicht mehr gesehen hatte, die Gefühle für sie waren immer noch da. Früher kam sie uns relativ oft in Japan besuchen, ihre Großeltern leben ja immer noch hier und so hatte sie immer eine Unterkunft und musste lediglich den Flug bezahlen. Wir hatten immer viel Spaß zusammen und es kam mir immer so vor als wäre sie nie wirklich weggewesen. In den Herbstferien vor fast vier Jahren kamen wir uns näher und es waren die schönsten zwei Wochen in meinem Leben. Wir haben viel unternommen und waren auch glücklich, jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt wo sie abgefahren ist. Eine Beziehung auf diese Distanz hin hätte nichts gebracht und wir beschlossen uns auch mit anderen zu treffen. Das tat ich auch. Kurz nachdem Mimi weg war, lernte ich Aiko kennen. Zwar war es nie die Liebe die ich für Mimi empfand aber Aiko gab mir das Gefühl von Geborgenheit, dass ich damals so sehr vermisste hatte. An Weihnachten meldete Mimi einen erneuten Besuch an und ich war sichtlich nervös, schließlich würde sie dann auch auf meine neue Freundin treffen und ich war mir unsicher wie sie wohl reagieren könnte. Wir trafen uns bei Joe zuhause zum Weihnachtsessen. Mimi war spät an, Aiko und ich waren bereits da und saßen gemeinsam auf der Couch. Als Mimi endlich kam, sah sie sehr blass aus – so als hätte sie geweint. Wahrscheinlich hatte Sora sie vorgewarnt und ihr bereits von meiner neuen Freundin erzählt. Jedenfalls hatte ich das Gefühl, dass sie mir den ganzen Abend aus dem Weg ging und mich keinen Blick würdigte. Kurz nach dem Abendessen fasste ich mir ein Herz und suchte das Gespräch mit ihr. Ein Gespräch das ich wohl mein Leben lang nicht vergessen werde. Flashback: „Was ist los mit dir? Ich hab das Gefühl das du mir den ganzen Abend aus dem Weg gehst!“ Mimi und ich standen zusammen auf dem Balkon und die kühle Abendbrise vermischte sich mit leichtem Schneefall. „Ich geh dir nicht aus dem Weg, Tai. Ich weiß nicht was du für Gespenster siehst, aber ich bin hier um mit all meinen Freunden Weihnachten zu feiern und nicht nur mit dir.“ Sie sah nicht einmal hoch, sondern hielt sich krampfhaft am Geländer fest und schaute starr nach unten. „Ist es wegen Aiko? Ich mein wir hatten doch ausgemacht uns mit anderen zu verabr. . .“ „Tai ist in Ordnung! Ich freue mich für dich, wenn du mit ihr glücklich bist. Ich eh ... ich ... es ist halt nur schwer dich mit einer anderen zu sehen. Aber es ist okay!“, sagte sie mit schwacher Stimme. Am liebsten wollte ich sie in den Arm nehmen. Ich liebte sie, mehr als ich zu dem Zeitpunkt zu gab. „Mimi, ich ... es tut mir leid, aber du hast selbst gesagt das unsere Beziehung keine guten Chancen hat. Du wohnst in Amerika und ich in Japan! Das könnte unmöglich funktionieren!“ Ich stellte mich mit einem großen Abstand neben sie und schaute unter mich. Ich war so verwirrt und wusste gar nicht mehr was ich sagen sollte. „Ich wusste dass es nie mit uns funktionieren würde“, sagte sie auf einmal. „Was?“ Ich blickte auf und schaute sie an. Ihr Gesicht konnte ich wegen ihren langen Haaren nicht erkennen. „Du hast mich schon verstanden, Tai. Wir leben zu weit voneinander entfernt und sind auch Charakterlich grundverschieden!“ Sie machte eine lange Pause und schnaufte kurz auf. „Es tut mir leid, aber ich kann das nicht! Ich muss jetzt gehen!“, sagte sie zitternd. Sie drehte sich um und ich versuchte sie noch zu packen aber sie riss sich los. „Mimi warte bitte!“, rief ich ihr nach. Einen kurzen Moment konnte ich ihr Gesicht doch dann war sie schon durch die Balkontür verschwunden. Ich ging ihr nach und sah wie sie an all unseren Freunden mit gesenktem Blick vorbei rannte. Sie nahm ihre Jacke vom Ständer, öffnete die Haustür und verschwand – für immer. Flashback Ende. Ihr Gesicht, das voller Tränen war brannte sich in meinen Verstand ein. Ich konnte es nicht mehr vergessen. Jeder fragte mich was passierte war und warum sie einfach ging. Ich konnte es mir selbst nicht erklären. Alles war verwirrend und voller verletzter Gefühle. Kurz nach Weihnachten machte Aiko mit mir Schluss. Sie meinte, ich solle erst mal über Mimi hinweg kommen, bevor ich jemanden anderen treffe. Und das versuchte ich schon über drei Jahre. Seither hatte ich keine längere Beziehung mehr. Natürlich versuchte ich Mimi irgendwie zu erreichen, da sie wirklich nicht mehr nach Japan kam – doch sie ignorierte meine Anrufe, Mails und SMS. Es gibt keinen Tag an dem ich mich nicht frage, was sie wohl macht. Ich vermisse sie –sehr sogar. Doch jetzt sollte es erst mal auf Tour gehen! Mit Matt und den anderen würde ich schon meinen Spaß haben, doch vergessen kann ich Mimi für keine Minute. Dafür war sie mir einfach zu wichtig! (Izzy´s Sicht) „Viel Spaß und schickt uns eine Postkarte!“, rief Joe den anderen hinterher. Er, Cody, Kari, T.K. und ich blieben nun allein zurück, während die anderen in den Flieger stiegen und einem neuen Abendteuer entgegenflogen. „Wie wär´s wollen wir alle noch was zusammen trinken gehen? Essen ist ja noch zu früh!“, meinte Joe und gestikulierte hin und her. Ich merkte auf einmal wie es in meiner Hose vibrierte. Ich hatte wohl eine SMS bekommen. Vielleicht sogar von ... Unbemerkt holte ich mein Handy hervor. „Ich brauche dich! Es ist dringend, also bitte beeil dich ;)“ Ich grinste förmlich vor mich hin und schrieb schnell zurück: „Bin gleich bei dir! Gib mir 10 Minuten“. Ich merkte gar nicht wie sich Joe zu mir drehte und mit mir zu reden begann: „Und kommst du auch mit?“ Ich schaute auf und starrte ihn fragend an. „Wohin denn?“, fragte ich leicht dümmlich. Joe schüttelte den Kopf und schnaubte wie ein Pferd. „Wir wollen was trinken gehen ZUSAMMEN! Kommst du mit?“ Das Wort zusammen zog er besonders in die Länge. Es war wirklich schon einige Zeit her, seitdem wir was zusammen unternommen hatten, aber ich hatte noch andere Verpflichtungen. „Tut mir leid aber ich muss arbeiten. Meine Chefin hat mir eine SMS geschrieben und gesagt dass ich früher anfangen soll“, erklärte ich knapp. Joe schaute kurz in unsere kleine Runde und drehte mir dann den Rücken zu. „Na gut! Dann gehen wir halt ohne dich! Aber nach deiner Schicht gehst du noch einkaufen, das Toilettenpapier ist schon wieder leer!“ Okay musste er so etwas in der Öffentlichkeit besprechen? Ja anscheinend schon. Wir verabschiedeten uns voneinander und ich machte mich auf den Weg zum Café, indem ich arbeitete. Fünfzehn Minuten später war ich angekommen und öffnete die Ladentür. Es war noch keiner da, die meisten Gäste kamen nicht vor halb elf. Daher schloss ich dir Tür nochmal ab und hängte das „Geschlossen-Schild“ daran. „Du kommst fünf Minuten zu spät!“, hörte ich eine weibliche Stimme hinter mir. Meine Chefin Fumiko lehnte sich lässig an die Wand. „Tut mir leid, hat doch etwas gedauert meine Freunde davon zu überzeugen, dass ich jetzt arbeiten muss!“ Sie lächelte mich an und löste sich von der Wand. Mit schnellen Schritten kam sie auf mich zu und begann mich leidenschaftlich an zu küssen. Ich schloss die Augen und genoss den Moment. Nach einigen Minuten ließ sie von mir ab. „Izzy du brauchst dich doch nicht zu entschuldigen“, sie fuhr mir durch meine roten Haare und schmiegte sich an mich. „Du hast ja jetzt genügend Zeit um es wieder gut zu machen!“, flüsterte sie mir verführerisch ins Ohr. Diesmal küsste ich sie und Fumiko zog mich in die Richtung von ihrem Büro. Sie verschloss die Tür nachdem wir beide in dem Zimmer verschwunden waren und das eine führte zu dem anderen. Also ich kann wirklich behaupten, dass ich meinen Job über alles liebe. (Mimi´s Sicht) Ich saß auf einem Bett und schaute zu Boden. Mir wurde alles zu viel, mein Kopf raste und hörte nicht auf nach dem warum zu fragen. Warum? Ich fing wieder an zu weinen, nicht das erste Mal in den letzten vierzehn Tagen. Ich ließ mich wieder auf das Bett zurück sinken und schnappte mir ein Kissen und drückte es fest an mich. Warum? Ich atmete unkontrolliert, fast schon so als würde ich hyperventilieren. Die Tränen befeuchteten meine Matratze und ich konnte nicht aufhören. Warum? Plötzlich vernahm ich ein leichtes Klopfen. „Herein!“, sagte ich schwach. Meine Großmutter trat hinein und hatte eine Tasse Tee dabei. „Ich hab dir Holunderblütentee gemacht, den magst du doch so gern. Außerdem hab ich etwas gekocht!“ Langsam kam sie auf mich zu und setzte sich neben mich auf die Bettkante. Ich richtete mich schwerfällig auf und nahm die Tasse entgegen. „Ich habe keinen Hunger!“, meinte ich leise und nippte an meinem Tee. Er war noch heiß. „Kind du musst was essen. Ich weiß das, dass nicht leicht ist was du da durchmachst, aber wir haben auch eine geliebte Person verloren. Das darfst du nicht vergessen“. Ich schaute meiner Großmutter in die Augen und sah erst wie traurig sie eigentlich war. Sie und Großvater mussten in den letzten zwei Wochen so viel regeln und haben mich trotz alledem herzlich aufgenommen. Ich schaute herab und erkannte mein verschwommenes Spiegelbild im Teewasser. Wohlmöglich sah ich in Wirklichkeit noch schrecklicher aus. Aber das war egal. „Kommst du jetzt essen? Wir würden uns sehr freuen, wenn wir alle zusammen mal essen könnten. Gib dir einen Ruck!“ Meine Großmutter stand auf und ich merkte wie sich die Matratze ein kleinwenig erhob. Sie reichte mir die Hand und ich nahm ihre freundliche Geste gerne an. Jeder brauch in Zeiten des Verlustes, Menschen die einen auffangen, oder? _________________________________________________________________________________ so das wars mal wieder :) ich hoffe es hat euch gefallen^^ bis zum nächsten mal! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)