Secrets von dattelpalme11 (Dein Geheimnis ist bei mir sicher!) ================================================================================ Kapitel 1: Der Tod ist erst der Anfang. --------------------------------------- Hallo ihr Lieben! Ich melde mich mit einer neuen Story zurück :)) Hoffentlich gefällt euch meine Idee und ich würde mich über Lob & Kritik sehr freuen! Und jetzt wurde genug gelabbert xD Hier kommt das erste Kapitel . . . viel Spaß beim lesen ;) Liebe Grüße, Sternchen93 . ________________________________________________________________________________________ Ist es wirklich fair? All das Leid und Elend auf der Welt? Viele Kinder hungern, sterben und keiner verliert nur ein Wort über sie. Die Welt besteht aus Katastrophen, Kriegen, Mord- und Totschlag. Wo bleibt die Vernunft, die uns erkennen lässt das Dinge die wir taten falsch waren? Wo bleibt die Gerechtigkeit, die uns zu Recht stutzt wenn wir einen Fehler gemacht haben? Wer sind wir? Menschen, die versuchen zu Leben als gäbe es kein Morgen? Oder wollen wir für immer auf dieser Welt bleiben, in der Hoffnung das sie eines Tages schöner wird? Die Antwort darauf ist simple. Keiner wird ewig auf der Erde bleiben. Die Menschen und deren Leben sind vergänglich. Sie sterben, wenn sie Zeit dazu gekommen ist. Niemand weiß wann es soweit ist, ob es weh tut oder eher erleichtert. Fakt ist das wir früher oder später diese Welt verlassen müssen, egal ob wir nun wollen oder nicht. Manche trifft es erst im hohen Alter, andere gehen ohne das Leben in vollen Zügen ausgekostet zu haben. Ein grelles Licht kam auf uns zu, es regnete in Strömen. Die Straße war nass. Aquaplaning. Man merkte dass, das Licht immer heller wurde, bis der Scheinwerfer eines großen LKWS direkt vor der Windschutzscheine zu sehen war. Der Fahrer war wohl kurz eingenickt, man merkte wie er noch versuchte das Lenkrad herum zu reißen. Doch es war zu spät. Keiner konnte mehr das verhindern, was in diesen Sekunden geschah. Der LKW streifte unseren Wagen und brachte ihn ins Schleudern. Wir weinten und schrieen. Doch es war zu spät. Unser Schicksal wurde bespiegelt als der LKW auf uns zu kam. Ich versuchte mich krampfhaft irgendwo festzuhalten, doch meine Finger fanden keinen Halt. Ich hörte das Quietschen der Bremsen. Alles was vorher so klar wahrzunehmen war, verschwamm. Ich hörte nicht mehr den Regen auf unser Auto prasseln. Die Bremsen waren mittlerweile verstummt und wir standen mitten auf der Fahrbahn. Ich konnte mich nicht bewegen, alles tat weh. Womöglich war ich eingequetscht. Nach einiger Zeit schaffte ich es den Kopf anzuheben, doch alles was ich sah waren zwei leblose Körper und viel Blut. Ich senkte den Kopf wieder und schloss die Augen. Eine warme Träne floss meine Wange entlang. Alles was ich zuvor noch hatte, war in meinem Augenblick vollkommen ausgelöscht. Sie waren tot, da war ich mir sicher. Alles was ich mich fragte warum sie jetzt ausgerechnet gehen mussten, ich brauchte sie doch so sehr. Ohne sie schaffte ich es nicht mein Leben in den Griff zu bekommen. Dafür war ich nicht stark genug. Aus der einen Träne wurden ganze Bäche. Ich konnte es nicht ertragen, sie so liegen zu sehen. So ganz ohne Leben. Der Tod holte sie und ich blieb alleine zurück. Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt. -Bertolt Brecht- (Joe´s Sicht) Ich denke Abschied nehmen war noch nie meine Stärke. Schon als kleiner Junge war ich sehr am Wasser gebaut, als mich meine Mutter zur Vorschule brachte. Ich war einfach nicht der Mensch für Veränderungen. Ich blieb immer ich selbst. Ängstlich und weichlich, aber immer gut organisiert. Und morgen war ein besonderer Tag. Matt und seine Band beginnen ihre Tour in Europa. Einige unserer Truppe begleiteten sie, sozusagen als Reisegroupies. Aber nun von Anfang an. In den letzten Jahren hat sich einiges verändert, auch wenn wir immer noch die zwölf Digi-Ritter von damals waren. Wir sind erwachsen geworden, eine Sache die ich immer werden wollte. Aber das Erwachsenenleben ist natürlich nicht so unbeschwert und leicht wie unsere Kindheit. Im Nachhinein wäre ich gerne wieder zwölf Jahre alt und würde am liebsten böse Digimon bekämpfen – auch wenn ich es damals gehasst hatte, wir haben etwas Gutes für beide Welten getan und das hat einen schon irgendwie glücklich gemacht. Wir hingen auch nicht mehr so oft zusammen herum außer am ersten August, der Tag an dem wir das erste Mal die Digiwelt betraten. Jeder kam in den Park und wir redeten über vergangene Abenteuer und zukünftige Träume – außer Mimi. Sie war das letzte Mal vor über drei Jahren in Japan. Fast schon vier. Izzy und ich haben zwar unregelmäßigen E-Mail Kontakt zu ihr, aber es schien so als hätte unsere Prinzessin kein Interesse mehr an uns. Der einzige der das letzte Mal mit Mimi persönlich gesprochen hatte war Tai. Er hatte nie erwähnt über was sie redeten, doch ihre Unterhaltung endete wohl in einem riesigen Streit. Seither haben wir in Tais Gegenwart nur selten von Mimi gesprochen, irgendwas machte ihn wütend. Wir wussten nicht was es war, aber wir ließen das Thema Mimi auf sich beruhen. Aber unser ehemaliger Anführer und Taucherbrillenträger musste sich jetzt auch auf seine Abschlussprüfung in Politikwissenschaften vorbereiten. Er hatte es so gut wie geschafft und keiner wie Izzy und ich waren so froh darüber. Nichts gegen Tai aber mit ihm zu lernen war der reinste Horror. Nicht einmal eine Stunde am Stück konnte er still sitzen und sich auf seinen Lernstoff konzentrieren, lieber zankte er sich mit unserer Nachbarin, die abends wie wild nach ihrem Kater brüllte. Aber kommen wir nun zu Izzy und mir. Während Tai und Izzy bald mit der Uni fertig waren, musste ich mich nun als Assistenzarzt im Krankenhaus beweisen. Eine harte Aufgabe, für einen der bei dem kleinsten Tropfen Blut fast in Ohnmacht fällt. Izzy und ich wohnen gemeinsam in einer WG am Stadtrand und ich muss sagen wir harmonieren wirklich gut zusammen. Izzy arbeitet nebenbei in einem kleinen Café um die Miete aufzubessern, doch seit kurzem langt es vorne und hinten nicht. Da unser lieber Vermieter für seine nächste Kreuzfahrt spart, hat er auch unsere Miete um mehrere Hundert Yen erhöht. Daher sind wir beide auch schon verzweifelt auf der Suche nach einem neuen Mitbewohner. Obwohl weibliche Unterstützung auch nicht gerade schlecht wäre, vor allem weil ich noch auf der Suche nach der perfekten Traumfrau bin. Okay auf der Suche kann man es nicht wirklich nicht nennen, eher naja . . . eh . . . okay ich bin verzweifelt. Wer ist gern schon mit 22 Jahren Single und ungeküsst? Wohl keiner oder? Aber naja gut wir schweifen ein wenig vom Thema ab. Also Tai und Izzy habe ich ja schon abgehakt, machen wir weiter mit unserem traumhaften -ich-glaube-ich-könnte-kotzen-so-süß-sind –sie –Liebespaar! Die Rede ist hier von Sora und Matt, die schon seit der Oberschule miteinander herum turteln. Und zum krönenden Abschluss hat Matt Sora vor ungefähr zwei Monaten einen Heiratsantrag gemacht. Aber zuerst werden beide mit Tai, Davis, Yolei und Ken auf eine große Europatour aufbrechen. Matts Band wurde im Laufe der Jahre immer beliebter und jetzt sind sie sogar international bekannt. In den Semesterferien werden sie also alle gemeinsam auf Tour gehen und den Rest von uns in Japan verschimmeln lassen. Welche Freude! Aber jeder von uns hat natürlich seine eigenen Pläne. Davis zum Beispiel kann wegen seiner Sportverletzung beim letzten Saisonspiel, sein Stipendium nicht antreten. Um sich daher etwas abzulenken, hat Matt sich bereiterklärt ihn und Ken mit auf Tour zu nehmen. Ich hoffe Matt weiß was er da tut. Es ist ja nicht so dass Davis einer der ruhigen Kandidaten wäre, aber gut er muss es wissen. Warum Ken unbedingt mitwollte, ist mir bis jetzt immer noch unklar. Es gibt allerdings nur zwei Möglichkeiten. Entweder er will sich vor seinem Studium noch ein wenig entspannen oder Davis hat ihn schlichtweg gezwungen. Die zweite Variante klingt für mich persönlich am logischsten. Und wen haben wir als nächstes? Ich würd mal sagen wir nehmen Yolei. Sie ist wirklich zurzeit sehr deprimiert und äußerst reizbar. Ich musste letztens Bekanntschaft mit ihrem Schuh machen als ich sie nach der Uhrzeit fragen wollte. Der Grund dieser wirklich schmerzhaften Aggressivität liegt daran, dass Yolei ihr letztes Semester wiederholen muss. Sie hatte wirklich keinen leichten Start auf der Uni. Alle ihre Freunde besuchten noch die Oberschule und sie war ganz allein auf sich gestellt und das war eine Sache die Yolei äußerst schwer viel. Als sie dann noch erfuhr, dass sie ihre Semesterarbeit jenseits zwischen Gut und Böse lag, war es dann mit der Heiterkeit wohl ganz vorbei. Bald befindet sie sich jedoch ebenfalls auf Tour und Japan hat ein wenig Ruhe von unserem Wirbelwind. Sora hat sie dazu überredet. Sie wollte nicht als einziges Mädchen mitfahren und da Mimi anscheinend verschollen ist und Kari nicht viel Lust hatte mit ihrem Bruder zusammen zu verreisen, hat sie eben schnell Yolei eingeladen. Achtung Europa! Hier kommt Yolei! Was mit Mimi ist, weiß keiner so genau. Izzy und ich haben wie gesagt zu ihr, unregelmäßigen E-Mail Kontakt, aber seit zwei Monaten hört keiner von uns beiden was von ihr. Also weiter geht´s! Jetzt fehlen wohl nur noch Cody, T.K. und Kari. Cody unser Jüngster im Bunde ist mittlerweile auch schon 16 Jahre alt. Diesen Sommer wird er in einem Camp mit seinen Klassenkammeraden verbringen. So ungefähr wie wir damals. Es soll die Klassengemeinschaft fördern und Freundschaften festigen. Ich bin mal gespannt, was unser Knirps erzählt wenn er wieder zurück kommt. Soweit ich weiß hat er noch nicht sonderlich viel Anschluss in seiner Klasse gefunden. Anders geht es da Takeru, der von und allen nur T.K. genannt wird. Er besucht einen Basketballkurs auf der Universität und wurde bereits am ersten Tag von den Cheerleadern umlagert. Jetzt wo er auch wieder Single ist, ist er wie Frischfleisch auf dem Wochenmarkt. Ich wünschte um mich würden sich die Mädels so reißen, aber naja das gute Aussehen wurde ihm wohl in die Wiege gelegt. Ihr fragt euch jetzt bestimmt wer würde mit so einem wie T.K. wohl Schluss machen? Wer kann nur so blöd sein? Entwarnung. Er und seine Freundin haben sich im beidseitigen Einverständnis getrennt. Anscheinend lief es zwischen den beiden nicht mehr so gut, aber um das zu beantworten müsste ich wohl ihn oder Kari fragen. Ihr habt richtig gehört unser Basketballstar war mit keinem anderen zusammen als Tais kleiner Schwester Kari. Und ihre Beziehung hielt immerhin knapp drei Jahre. Und ich war mir zu hundert Prozent sicher, dass T.K. und Kari einmal heiraten werden – So wie es Matt und Sora jetzt vorhaben. Pech gehabt und knapp 100 Yen verloren. Man sollte Liebe wohl nie mit der Ewigkeit in Verbindung bringen, sonst verliert man nicht nur den Glauben daran sondern wenn man Pech hat auch eine Menge Geld. T.K. scheint jedenfalls die Trennung besser zu verkraften als Kari. Von Tai weiß ich dass sie auch noch knapp vier Monate nach der Trennung oft geweint hat. Vor T.K. tut sie allerdings so als wäre alles in bester Ordnung. Sie will nicht auch noch ihren besten Freund verlieren! Doch gut geht es ihr bei diesem Jammerspiel allerdings nicht. Wenn Tai mit den anderen auf Tour geht, hat er Izzy und mich darum gebeten ein wenig auf Kari zu achten. Damit sie nicht so alleine ist, denn auch Yolei ist schließlich mit den anderen unterwegs. Und mit T.K. wird so wohl nur ungern etwas zusammen machen wollen. Ich denke ich habe jetzt unsere Situation in der wir uns alle befinden gut erläutert. Hört sich zwar alles etwas organisiert an, aber so bin ich halt. Alles geordnet und präzise auf einen Punkt gebracht! Morgen werden Matt und die anderen endlich aufbrechen und die Welt erkunden. Ob uns andere auch ein solches Abendteuer bevorstand, dass stand noch in den Sternen geschrieben. Aber ich hatte so ein Gefühl, das die Zeit ganz und gar nicht langweilig wird. Irgendetwas lag in der Luft, wir wussten nur noch nicht was! ________________________________________________________________________________________ So das wars fürs erste :) Ich hoffe es hat euch gefallen und das ihr beim nächsten Mal auch wieder dabei seid. Bis dann! Kapitel 2: Verluste über Verluste. ---------------------------------- huhu ihr lieben :) das neue kapitel ist da ^^ ich werde versuchen jeden samstag ein neues kapitel zu posten ;) und vielen lieben dank für eure kommentare :) wer eine ens haben möchte, wenn ein neues kapitel erscheint, kann mir das gerne in die kommentare schreiben ^^ aber jetzt genug gelabbert, hier kommt kapitel 2! viel spaß beim lesen! freue mich wie immer über lob & kritik ;) liebe grüße sternchen93 _________________________________________________________________________________ Meist belehrt erst der Verlust über den Wert der Dinge. -Arthur Schopenhauer- (Tai´s Sicht) „Tai du musst jetzt aufstehen, sonst fahren die ohne dich!“, hörte ich meine Schwester rufen. Ich bewegte mich langsam und öffnete leicht die Augen. Es war viel zu hell und schnell zog ich meine Decke wieder über den Kopf. „Tai!!! Jetzt steht auf! Wir kommen wie immer zu spät!“ Kari konnte manchmal echt nerven. Ich hatte Semesterferien und war vollkommen fertig von der Uni. Außerdem würde Matt wohl kaum ohne mich fahren, denn ich bin die Stimmungskanonen Nummer eins. Plötzlich merkte ich wie mir meine Bettdecke weggezogen wurde. „TAI! Jetzt zieh dich an! Wird’s bald!“, quietschte Kari unüberhörbar. „Nein noch fünf Minuten! Ich brauch die Zeit zum wach werden!“, sagte ich murmelnd. Kari schnaufte laut auf und stellte sich direkt neben mein Bett. Ein paar Sekunden später hatte sie mir ohne Vorwarnung das Kopfkissen herausgezogen. „Sag mal spinnst du? Das kannst du doch nicht machen wenn ich noch im Halbschlaf bin!“, giftete ich sie an und saß nun senkrecht in meinem Bett. „Und ob ich das kann! Jetzt mach dich endlich fertig!“ Mit einem Grinsen und meinem Kopfkissen verließ sie mein Zimmer. Es wurde echt langsam Zeit sich was eigens zu suchen, sich von der eigenen Schwester herum kommandieren zu lassen ging ja mal gar nicht! Aber mit ihr wollte ich mich wirklich nicht anlegen, also folgte ich ihren Befehlen und zog mich an – obwohl zu spät kamen wir so oder so. „Oh man Tai! Zum nächsten Geburtstag schenke ich dir echt einen Wecker! Es kann doch nicht sein das wir immer zu spät kommen – wetten, dass selbst Davis schon da ist!“ Ja dieses Gemeckerte zog sich die ganze Autofahrt entlang, aber leider sollte Kari recht behalten – wir waren wirklich die letzten der letzten! „Da bist du ja endlich Tai! Wir wollten schon vor einer halben Stunde treffen! Ein Teil ist schon mit der Band vor zum Check-In!“, begrüßte mich Sora am Flughafen. Oh toll alle auf einen. „Sorry aber Kari hat mich vergessen zu wecken und da hab ich halt verpennt!“, grinste ich fies. „WIE BITTE? DAS IST DOCH WOHL JETZT NICHT DEIN ERNST, SAG MAL WA...“. „Schon gut Kari wir alle wissen das selbst ein krähender Hahn Tai nicht wecken könnte“, unterbrach Matt sie und schlang seinen Arm um meine Schulter. „Ich glaube nach so vielen Jahren können wir unseren guten Alten Tai ganz gut einschätzen!“ Wenigstens einer war ansatzweise auf meiner Seite und wir hatten Gott sei Dank noch genug Zeit um einzuchecken und uns voneinander zu verabschieden. Aber diese Gefühlsduselei ging mir ehrlich gesagt ganz schön auf den Zeiger. Joe war schon den Tränen nah, so als ob wir uns das letzte Mal im Leben sehen würden. Die einzige Person, die sich schon Jahre lang nicht mehr blicken gelassen hat war Mimi und das aus unerfindlichen Gründen. Es fällt mir immer noch schwer an sie zu denken, auch wenn ich sie schon über drei Jahre nicht mehr gesehen hatte, die Gefühle für sie waren immer noch da. Früher kam sie uns relativ oft in Japan besuchen, ihre Großeltern leben ja immer noch hier und so hatte sie immer eine Unterkunft und musste lediglich den Flug bezahlen. Wir hatten immer viel Spaß zusammen und es kam mir immer so vor als wäre sie nie wirklich weggewesen. In den Herbstferien vor fast vier Jahren kamen wir uns näher und es waren die schönsten zwei Wochen in meinem Leben. Wir haben viel unternommen und waren auch glücklich, jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt wo sie abgefahren ist. Eine Beziehung auf diese Distanz hin hätte nichts gebracht und wir beschlossen uns auch mit anderen zu treffen. Das tat ich auch. Kurz nachdem Mimi weg war, lernte ich Aiko kennen. Zwar war es nie die Liebe die ich für Mimi empfand aber Aiko gab mir das Gefühl von Geborgenheit, dass ich damals so sehr vermisste hatte. An Weihnachten meldete Mimi einen erneuten Besuch an und ich war sichtlich nervös, schließlich würde sie dann auch auf meine neue Freundin treffen und ich war mir unsicher wie sie wohl reagieren könnte. Wir trafen uns bei Joe zuhause zum Weihnachtsessen. Mimi war spät an, Aiko und ich waren bereits da und saßen gemeinsam auf der Couch. Als Mimi endlich kam, sah sie sehr blass aus – so als hätte sie geweint. Wahrscheinlich hatte Sora sie vorgewarnt und ihr bereits von meiner neuen Freundin erzählt. Jedenfalls hatte ich das Gefühl, dass sie mir den ganzen Abend aus dem Weg ging und mich keinen Blick würdigte. Kurz nach dem Abendessen fasste ich mir ein Herz und suchte das Gespräch mit ihr. Ein Gespräch das ich wohl mein Leben lang nicht vergessen werde. Flashback: „Was ist los mit dir? Ich hab das Gefühl das du mir den ganzen Abend aus dem Weg gehst!“ Mimi und ich standen zusammen auf dem Balkon und die kühle Abendbrise vermischte sich mit leichtem Schneefall. „Ich geh dir nicht aus dem Weg, Tai. Ich weiß nicht was du für Gespenster siehst, aber ich bin hier um mit all meinen Freunden Weihnachten zu feiern und nicht nur mit dir.“ Sie sah nicht einmal hoch, sondern hielt sich krampfhaft am Geländer fest und schaute starr nach unten. „Ist es wegen Aiko? Ich mein wir hatten doch ausgemacht uns mit anderen zu verabr. . .“ „Tai ist in Ordnung! Ich freue mich für dich, wenn du mit ihr glücklich bist. Ich eh ... ich ... es ist halt nur schwer dich mit einer anderen zu sehen. Aber es ist okay!“, sagte sie mit schwacher Stimme. Am liebsten wollte ich sie in den Arm nehmen. Ich liebte sie, mehr als ich zu dem Zeitpunkt zu gab. „Mimi, ich ... es tut mir leid, aber du hast selbst gesagt das unsere Beziehung keine guten Chancen hat. Du wohnst in Amerika und ich in Japan! Das könnte unmöglich funktionieren!“ Ich stellte mich mit einem großen Abstand neben sie und schaute unter mich. Ich war so verwirrt und wusste gar nicht mehr was ich sagen sollte. „Ich wusste dass es nie mit uns funktionieren würde“, sagte sie auf einmal. „Was?“ Ich blickte auf und schaute sie an. Ihr Gesicht konnte ich wegen ihren langen Haaren nicht erkennen. „Du hast mich schon verstanden, Tai. Wir leben zu weit voneinander entfernt und sind auch Charakterlich grundverschieden!“ Sie machte eine lange Pause und schnaufte kurz auf. „Es tut mir leid, aber ich kann das nicht! Ich muss jetzt gehen!“, sagte sie zitternd. Sie drehte sich um und ich versuchte sie noch zu packen aber sie riss sich los. „Mimi warte bitte!“, rief ich ihr nach. Einen kurzen Moment konnte ich ihr Gesicht doch dann war sie schon durch die Balkontür verschwunden. Ich ging ihr nach und sah wie sie an all unseren Freunden mit gesenktem Blick vorbei rannte. Sie nahm ihre Jacke vom Ständer, öffnete die Haustür und verschwand – für immer. Flashback Ende. Ihr Gesicht, das voller Tränen war brannte sich in meinen Verstand ein. Ich konnte es nicht mehr vergessen. Jeder fragte mich was passierte war und warum sie einfach ging. Ich konnte es mir selbst nicht erklären. Alles war verwirrend und voller verletzter Gefühle. Kurz nach Weihnachten machte Aiko mit mir Schluss. Sie meinte, ich solle erst mal über Mimi hinweg kommen, bevor ich jemanden anderen treffe. Und das versuchte ich schon über drei Jahre. Seither hatte ich keine längere Beziehung mehr. Natürlich versuchte ich Mimi irgendwie zu erreichen, da sie wirklich nicht mehr nach Japan kam – doch sie ignorierte meine Anrufe, Mails und SMS. Es gibt keinen Tag an dem ich mich nicht frage, was sie wohl macht. Ich vermisse sie –sehr sogar. Doch jetzt sollte es erst mal auf Tour gehen! Mit Matt und den anderen würde ich schon meinen Spaß haben, doch vergessen kann ich Mimi für keine Minute. Dafür war sie mir einfach zu wichtig! (Izzy´s Sicht) „Viel Spaß und schickt uns eine Postkarte!“, rief Joe den anderen hinterher. Er, Cody, Kari, T.K. und ich blieben nun allein zurück, während die anderen in den Flieger stiegen und einem neuen Abendteuer entgegenflogen. „Wie wär´s wollen wir alle noch was zusammen trinken gehen? Essen ist ja noch zu früh!“, meinte Joe und gestikulierte hin und her. Ich merkte auf einmal wie es in meiner Hose vibrierte. Ich hatte wohl eine SMS bekommen. Vielleicht sogar von ... Unbemerkt holte ich mein Handy hervor. „Ich brauche dich! Es ist dringend, also bitte beeil dich ;)“ Ich grinste förmlich vor mich hin und schrieb schnell zurück: „Bin gleich bei dir! Gib mir 10 Minuten“. Ich merkte gar nicht wie sich Joe zu mir drehte und mit mir zu reden begann: „Und kommst du auch mit?“ Ich schaute auf und starrte ihn fragend an. „Wohin denn?“, fragte ich leicht dümmlich. Joe schüttelte den Kopf und schnaubte wie ein Pferd. „Wir wollen was trinken gehen ZUSAMMEN! Kommst du mit?“ Das Wort zusammen zog er besonders in die Länge. Es war wirklich schon einige Zeit her, seitdem wir was zusammen unternommen hatten, aber ich hatte noch andere Verpflichtungen. „Tut mir leid aber ich muss arbeiten. Meine Chefin hat mir eine SMS geschrieben und gesagt dass ich früher anfangen soll“, erklärte ich knapp. Joe schaute kurz in unsere kleine Runde und drehte mir dann den Rücken zu. „Na gut! Dann gehen wir halt ohne dich! Aber nach deiner Schicht gehst du noch einkaufen, das Toilettenpapier ist schon wieder leer!“ Okay musste er so etwas in der Öffentlichkeit besprechen? Ja anscheinend schon. Wir verabschiedeten uns voneinander und ich machte mich auf den Weg zum Café, indem ich arbeitete. Fünfzehn Minuten später war ich angekommen und öffnete die Ladentür. Es war noch keiner da, die meisten Gäste kamen nicht vor halb elf. Daher schloss ich dir Tür nochmal ab und hängte das „Geschlossen-Schild“ daran. „Du kommst fünf Minuten zu spät!“, hörte ich eine weibliche Stimme hinter mir. Meine Chefin Fumiko lehnte sich lässig an die Wand. „Tut mir leid, hat doch etwas gedauert meine Freunde davon zu überzeugen, dass ich jetzt arbeiten muss!“ Sie lächelte mich an und löste sich von der Wand. Mit schnellen Schritten kam sie auf mich zu und begann mich leidenschaftlich an zu küssen. Ich schloss die Augen und genoss den Moment. Nach einigen Minuten ließ sie von mir ab. „Izzy du brauchst dich doch nicht zu entschuldigen“, sie fuhr mir durch meine roten Haare und schmiegte sich an mich. „Du hast ja jetzt genügend Zeit um es wieder gut zu machen!“, flüsterte sie mir verführerisch ins Ohr. Diesmal küsste ich sie und Fumiko zog mich in die Richtung von ihrem Büro. Sie verschloss die Tür nachdem wir beide in dem Zimmer verschwunden waren und das eine führte zu dem anderen. Also ich kann wirklich behaupten, dass ich meinen Job über alles liebe. (Mimi´s Sicht) Ich saß auf einem Bett und schaute zu Boden. Mir wurde alles zu viel, mein Kopf raste und hörte nicht auf nach dem warum zu fragen. Warum? Ich fing wieder an zu weinen, nicht das erste Mal in den letzten vierzehn Tagen. Ich ließ mich wieder auf das Bett zurück sinken und schnappte mir ein Kissen und drückte es fest an mich. Warum? Ich atmete unkontrolliert, fast schon so als würde ich hyperventilieren. Die Tränen befeuchteten meine Matratze und ich konnte nicht aufhören. Warum? Plötzlich vernahm ich ein leichtes Klopfen. „Herein!“, sagte ich schwach. Meine Großmutter trat hinein und hatte eine Tasse Tee dabei. „Ich hab dir Holunderblütentee gemacht, den magst du doch so gern. Außerdem hab ich etwas gekocht!“ Langsam kam sie auf mich zu und setzte sich neben mich auf die Bettkante. Ich richtete mich schwerfällig auf und nahm die Tasse entgegen. „Ich habe keinen Hunger!“, meinte ich leise und nippte an meinem Tee. Er war noch heiß. „Kind du musst was essen. Ich weiß das, dass nicht leicht ist was du da durchmachst, aber wir haben auch eine geliebte Person verloren. Das darfst du nicht vergessen“. Ich schaute meiner Großmutter in die Augen und sah erst wie traurig sie eigentlich war. Sie und Großvater mussten in den letzten zwei Wochen so viel regeln und haben mich trotz alledem herzlich aufgenommen. Ich schaute herab und erkannte mein verschwommenes Spiegelbild im Teewasser. Wohlmöglich sah ich in Wirklichkeit noch schrecklicher aus. Aber das war egal. „Kommst du jetzt essen? Wir würden uns sehr freuen, wenn wir alle zusammen mal essen könnten. Gib dir einen Ruck!“ Meine Großmutter stand auf und ich merkte wie sich die Matratze ein kleinwenig erhob. Sie reichte mir die Hand und ich nahm ihre freundliche Geste gerne an. Jeder brauch in Zeiten des Verlustes, Menschen die einen auffangen, oder? _________________________________________________________________________________ so das wars mal wieder :) ich hoffe es hat euch gefallen^^ bis zum nächsten mal! Kapitel 3: Freunde für immer? ----------------------------- huhu ihr lieben :) ich hoffe es geht euch allen gut! vielen dank für eure lieben kommentare :-** so bevor es mit dem nächsten kapitel weiter geht, noch eine kleine info für euch: das nächste kapitel erscheint schon am MITTWOCH!! da am mittwoch der 1. august ist, dachte ich mir in der woche zwei kapitel hoch zu laden, ist jaa sozusagen der jahrestag der digi-ritter ;)) aber okay kommen wir nun zum kapitel! ich wünsche euch viel spaß beim lesen freue mich wie immer über lob & kritik :)) lg sternchen93 _________________________________________________________________________________ Von allen Geschenken, die uns das Schicksal gewährt, gibt es kein größeres Gut als die Freundschaft – keinen größeren Reichtum, keine größere Freude. - Epikur von Samos- (Sora´s Sicht) Nachdem Tai endlich am Flughafen angekommen war und wir alle einchecken konnten, war die Lage um einiges entspannter. Wir verabschiedeten uns noch von den anderen und das relativ kurz und schmerzlos – auch wenn Joe wieder leicht emotional wurde. Aber das konnten wir gut verkraften. Okay ich weiß unsere Freundschaft ist nicht mehr so wie sie mal war. Es ist nicht mehr so, dass wir ohne einander nicht alleine klar kommen. Früher waren wir wirklich eine Einheit, aber die Zeit ändert die Menschen und auch die Freundschaft kann in Mitleidenschaft geraten. Mit Mimi hatte ich, obwohl sie eigentlich meine beste Freundin war, keinen Kontakt mehr. Nur Izzy und Joe schrieben manchmal mit ihr. Natürlich machte mich die Tatsache, dass unsere Freundschaft nicht mehr die beste war zu schaffen. Doch wir hatten uns allmählich auseinander entwickelt. Ich war in einer glücklichen Beziehung und wollte demnächst sogar heiraten. Ob sie jemand Neues in ihrem Leben hatte, wusste ich gar nicht. Traurig oder? Früher wussten wir alles von einander, aber ich darf jetzt nicht in der Vergangenheit leben – meine Zukunft mit Matt war im Moment das einzig wichtige. Bevor wir das Flugzeug besteigen konnten mussten wir noch volle zwei Stunden warten. Alle verhielten sich relativ ruhig, aber das lag nur daran weil sie müde waren. Tai schlief sogar auf dem Stuhl ein. Davis nervte ein Rentnerpaar und erzählte ihnen ellenlang von seiner Sportverletzung und seinen vernichteten Träumen. Selbst Ken nervte es schon. Zusammen mit Yolei verkroch er sich in eine Ecke und studierte die Magazine des Flughafenshops. Yolei hingegen hatte sämtliche Lernutensilien dabei und versuchte sich den vergangen Semesterstoff rein zu prügeln. Eigentlich sollte die Tour doch Spaß machen und nicht als Lern – und Jammerstation dienen. „Bedrückt dich etwas? Du siehst so nachdenklich aus.“ Als ich von meinem Sitzplatz aus hochschaute sah ich Matt vor mir, der mir einen Kaffee reichte. „Nein, nein ich bin nur leicht müde. Wir mussten ja schon relativ früh raus“, sagte ich zum ihm und Matt setzte sich kurzer Hand neben mich. „Und freust du dich schon? Wir starten ja in Paris, einer der Hauptmodemetropolen!“ Matt nippte kurz an seinem Kaffee. Ja Paris. Einer meiner persönlichen Traumstädte. Und auch einer der Hauptgründe warum ich nach Europa mit wollte. Für mein Designstudium brauchte ich eine neue Inspiration und wo fand ich diese besser als in Europa. Viele verschiedene Lebensweisen und Kulturen. Perfekt für eine Modestudentin wie mich. „Ich bin sehr gespannt, vielleicht hole ich mir auch die ein oder andere Idee für mein Hochzeitskleid!“, sagte ich spontan und kuschelte mich an Matt. Er lächelte bei dem Gedanken. Wir wollten nicht zu lange mit der Hochzeit warten und mein Hochzeitskleid sollte wie bei jeder anderen Braut perfekt werden. Feiern wollten wir nur im engsten Kreis, also nur mit Familie und ein paar Freunden. Zu groß sollte es nicht werden! Aber zum Glück hatten wir noch Zeit, um alles genau zu planen. Ich sah zu Matt auf und küsste ihn leicht auf seine Lippen. Ich musste immer lächeln wenn ich das tat, ich wusste nicht warum – es war einfach ein unbeschreiblich schönes Gefühl. „Oh man nehmt euch ein Zimmer, ist ja widerlich!“, maulte Tai im Hintergrund. Unsere schlafende Prinzessin war wohl aufgewacht, welche Freude! Matt grinste und gab Tai ein Zeichen sich neben uns zu setzen. „Ich hoffe, dass ihr nicht auf der ganzen Tour so herum turtelt – das ist ja schon kaum zu ertragen, wenn wir zuhause sind!“, meckerte unser bester Freund weiter und setzte sich neben meinen Verlobten. Der erhob die Arme und umklammerte Tai. „Och du armer Kleiner, brauchst du auch ein wenig Liebe? Hier hast du welche – ganz viel Matti-Love“, sagte er und drückte Tai fast bis zum ersticken. „Dir geht es wohl nicht ganz gut! Beinahe hätte ich das Gras von unten anschauen müssen!“ Ja so waren die beiden, immer sehr freundlich zu einander und ganz gar nicht sarkastisch. Irgendwie beneidete ich sie um ihre Freundschaft. Sie gingen durch dick und dünn, stritten und vertrugen sich wieder – diese Bindung war wirklich fest ineinander verwachsen und wohl unzerstörbar. Sie wussten gar nicht welch ein Glück sie hatten. (Cody´s Sicht) „Entschuldigung? Eh hallo! Man wir würden gern bestellen! Hallo?“, Joe versuchte verzweifelt einen Kellner für uns zu beschaffen, doch egal was er auch versuchte es scheiterte. „Sieh es ein, du bist offiziell unsichtbar“, sagte T.K. grinsend. Er, Joe, Kari und ich saßen schon eine gute viertel Stunde in einem kleinen Bistro und hofften das irgendeine Person, bestenfalls ein Kellner, auf uns aufmerksam wird. Izzy hatte sich dank seines Job schon von uns verabschiedet und ich hatte auch leider nur begrenzt Zeit. Übermorgen sollte ich in dieses blöde Sommercamp, das alle Jahre wieder von der Schule veranstaltet wurde. Meine Mutter wollte mit mir zusammen noch ein paar Sachen einkaufen, aber ich hoffe insgeheim das, dass Camp überfluchtet oder abbrennt. Es ist nicht so, dass ich nicht gerne campe, aber viele Freunde hatte ich in den letzten zwei Jahren leider nicht gefunden. Genaugenommen drei. Und denen konnte man auch nur begrenzt vertrauen. Lieber war ich mit den üblichen Verdächtigen zusammen, aber das klappte halt nicht immer. Alle waren älter als ich und würden bald mit der Uni anfangen oder sie beenden. Naja das Camp konnte ich wohl nicht mehr umgehen – leider! Vielleicht brennt es doch noch ab – immerhin hatte ich noch zwei Tage. Okay ich wusste dass ich mir was vor machte. Aber so fühlte ich mich wenigstens für einen Moment besser. „Och endlich! Wir sitzen hier schon fünfzehn Minuten“, beschwerte sich Joe bei der Kellnerin die zu unserem Tisch kam. Sie verneigte sich und bat vielmals um Entschuldigung, angeblich hätten sie heute viel Stress. Nach weiteren fünf Minuten kamen endlich unsere Getränke und das große Schweigen begann. Jeder trank, nippte oder schlürfte an seinem Getränk. Es war schon eine seltsame Situation – für uns alle. Kari und T.K. hatten sich ja vor ein paar Monaten getrennt und saßen heute nebeneinander an einem Tisch, so als ob nie etwas zwischen ihnen gewesen wäre. Ich weiß noch als ich meine Mutter einmal fragte, ob es Schicksaal sei mit einem Menschen für immer zusammen sein zu können. Sie meinte es habe nichts mit Schicksaal zu tun, sondern mit dem was wir daraus machen. Sie erklärte mir das, dass Schicksaal Menschen manchmal trennen müsste, damit wir merken wie sehr wir jemanden vermissen. Damals half es mir über den Tod meines Vaters hinweg zukommen. Vielleicht war es auch für T.K. und Kari wichtig erst einmal getrennte Wege einzuschlagen, bevor sie wieder zusammen eine Einheit bilden. Ich bin zwar kein Romantiker, aber ich war mir von Anfang an sicher, dass beide für einander bestimmt sind. Und da ich auch die Hoffnung noch nicht aufgegeben habe meinen Vater irgendwann wieder zusehen, hatte ich mir vorgenommen auch an eine Versöhnung diesbezüglich zu glauben. Okay gut, auf der anderen Seite habe ich mit Davis und Tai eine Wette am Laufen. Das klingt jetzt vielleicht etwas seltsam aber ich bin sehr überzeugt, dass diese Geschichte definitiv ein Happy End verdient hat. „Und freust du dich schon auf das Sommercamp?“, unterbrach Joe den stillen und unbehaglichen Moment. Ich zuckte leicht mit den Achsen und stocherte in meiner heißen Schokolade herum. „Naja mit vielen aus meiner Klasse verstehe ich mich nicht wirklich und ich glaube . . . ach ich weiß nicht! Ich habe ein ungutes Gefühl. Ich bin nicht so der Sommercamp-Typ“, meinte ich knapp. Joe nickte verständlich. Ich wusste dass er damals auch nicht unbedingt ins Sommercamp wollte. Aber er hat alles gut überstanden – naja sie sind in der Digiwelt gelandet, aber alle miteinander haben ein großes Abenteuer erlebt. Ich sollte mir vielleicht nicht so viele Gedanken machen. Am Ende wird es bestimmt ganz nett. „Mach dir keinen Kopf Cody! Damals durfte ich leider nicht ins Sommercamp, weil ich krank war – aber es wäre bestimmt toll geworden. Und du lernst bestimmt viele besser kennen und auch mögen“, sagte Kari liebevoll zu mir. Ich glaube sie hatte einen guten Riecher immer das richtige zu sagen und es baute mich auch ein wenig auf. Dann merkte ich auf einmal wie ich die gemeinsame Zeit mit allen vermisste. Zwar trafen wir uns aber jeder hatte etwas anderes in seinem Hinterkopf und war immer nur halb anwesend. Genau wie T.K. der anscheinend eine Uhr oder so etwas suchte. „Sag mal Kari wie viel Uhr ist es?“, fragte er und rümpfte die Nase. Kari schaute ihn an und guckte gleich wieder nach unten. „Eh . . . ja . . . Moment ich gucke mal auf mein Handy!“ Sie wirkte leicht schüchtern – fast schon so wie ein kleines Mädchen, das gerade mit einer Berühmtheit gesprochen hatte. Wenn da keine Gefühle mehr im Spiel waren, würde ich wohl freiwillig einen Besen verschlingen. Skeptisch betrachtete ich beide. Kari suchte in ihrer Tasche hektisch nach ihrem Handy, obwohl sie wie es aussah auch eine Uhr am Handgelenk trug – aber diese Tatsache hatte sie wohl schlicht und ergreifend vergessen. „Wir haben jetzt genau zehn nach neun!“, sagte sie als sie ihr Handy gefunden hatte. T.K. sprang wie von der Tarantel gestochen auf, nahm seine Sachen und holte aus seinem Portmonee ein wenig Geld heraus. „Ich muss jetzt weg, ich hab um viertel vor zehn Basketballtraining und muss mich noch umziehen. Joe hier ist das Geld. Müsste soweit passen! Ich muss jetzt los bis dann!“ Ein paar Sekunden später war er auch schon verschwunden und ließ und drei zurück. „Ich muss auch los“, meinte Kari kleinlaut und nahm ihre Tasche. „Tschüss!“, sagte sie knapp, gab Joe etwas Geld und verschwand aus der Tür, aus der T.K. ein paar Minuten zuvor verschwunden war. „Dann waren es wohl nur zwei!“, sagte Joe sarkastisch und legte das Geld der beiden auf den Tisch. Ja jetzt waren wir beide wohl alleine. Abserviert von Izzy und sitzen gelassen von T.K. und Kari. Der Tag konnte doch wohl nur besser werden. (Davis´s Sicht) Ich war so froh, als wir endlich im Flugzeug waren. In den letzten zwei Stunden habe ich mich mit einem Rentnerehepaar unterhalten und ihnen meine Leidensgeschichte mitgeteilt. Sie haben mich die ganze Zeit versucht aufzuheitern. Aber das Leben ist einfach zu deprimierend. Eine üble Sportverletzung und schon ist alles im Eimer. Mein Stipendium, meine Träume und meine Zukunft waren auf einen Schlag vorbei. Ich wollte gar nicht im Selbstmitleid versinken, aber ich habe keine Ahnung welche Alternativen mir noch bleiben. Ich hab mich immer auf Fußball konzentriert und nie an etwas anderes gedacht. In dem Bereich war ich gut und hatte eine Chance groß rauszukommen. Doch jetzt stand ich hier, mit einem Fuß im Flieger nach Europa! Warum fragt ihr euch alle? Das frage ich mich auch. Eigentlich wurde ich überredet mitzukommen, aber ich habe auch gehofft neue Zukunftspläne zu schmieden – vielleicht wird Europa meine neue Inspiration. Okay streicht das. Ablenkung war in meinem Fall wohl am besten. Und in Europa kann ich mich wohl so dämlich wie eh und je präsentieren ohne gleich von jedem wiedererkannt zu werden – was in Japan wohl nicht mehr möglich ist. Da saß ich also, zwischen Ken und Yolei. Ken hatte seine Kopfhörer auf und Yolei war in ihre Bücher vertieft. Ich konnte wirklich nicht verstehen, dass sie die ganze Tour durch lernen wollte. Aber naja. Ich wusste ja noch nicht wie es werden würde. Vielleicht konnten Ken und ich sie etwas davon abhalten und sie dazu motivieren zu entspannen. Jedoch sollte mein Flug alles andere als aufregend werden. Ken schlief eine halbe Stunde nach dem Start mit samt seiner Kopfhörer ein und für Yolei existieren wir zurzeit nicht. Und ich war in der Mitte zwischen Schnarchi und Leseratte gefangen – wie ich da rauskommen sollte war mir bis jetzt noch unklar. Ich schnaubte kurz und guckte an die Flugzeugdecke. Wie kann ein Flug nur so langweilig sein? Ich konnte nicht glauben, dass ich nur die ganze Zeit so da sitzen konnte. Leicht trat ich mit meinem linken Fuß gegen den Sitz vor mir. Vielleicht sollte ich auch ein Schläfchen machen? Aber irgendwie war das nicht meine Art, denn dafür war ich viel zu aufgedreht. Unbemerkt begann ich mit meinen beiden Zeigefingern auf der Sitzlehne herum zu trommeln. Ich summte noch eine Melodie vor mir her und merkte gar nicht das Yolei kurz vorm Ausrasten stand. „Davis! Ich versuche zu lernen. Lass das!“, blaffte sie mich an. Ich hörte erschrocken auf zu trommeln und schaute sie an. „Yolei mir ist aber stink langweilig! Unterhalte mich!“ „NEIN!“ Ich verzog das Gesicht. Man war die gut drauf, ich glaube ich muss was daran ändern. „Och komm schon, jetzt nimm den alten Schinken weg und entspann dich mal“, sagte ich zu ihr und riss ihr das Buch aus der Hand. „Um was geht es da eigentlich? Nudelsuppen?“ Yolei begann neben mir fürchterlich an zu quietschen und versuchte ihr Eigentum wieder zu erlangen. „Das ob es in irgendeinem Buch, dass ich lese, um Nudelsuppen ginge! Davis jetzt gib mir das Buch! DAVIS!!“ Ich hielt es so dass sie nicht dran kam, doch auf einmal lehnte sie sich gegen mich und ich hatte keine andere Wahl als mich halb auf Ken zu legen, der natürlich aus seinem Tiefschlaf erwachte. „Eh was soll das Davis? Wenn du Flugangst hast, dann hättest du mir vorher was sagen sollen – ich hätte mich dann vorbereiten können!“ „Gib mir das Buch! Na los gib es schon her“, schrie mir Yolei ins Ohr. Sie streckte sich weiter und ich landete auf Kens Schoss. Yolei hingegen rutschte ab und fiel mit dem Gesicht zuerst auf meinen Sitz. Das Buch hatte sie immer noch nicht und Ken starrte mich sehr komisch an. Die ganze Aktion weckte leider auch die Aufmerksamkeit einer Stewardess die zu unseren Sitzen kam. „Was macht ihr denn da? Jeder wieder auf seine Plätze!“, befahl sie steif. Ich schaute sie an und hörte nur noch Yoleis „Ha“, erst dann merkte ich dass sie ihr Buch wieder hatte. Ich rutschte wieder von Kens Schoss herunter und setzte mich wieder zwischen sie. „Man mir dir zu vereisen ist echt schlimm, Davis!“, murmelte Yolei und steckte ihre Nase wieder ins Buch. Ken sagte kein einziges Wort zu mir, aber sein Blick verriet mir alles. Ok manchmal war ich ein schlimmerer Wirbelwind als Yolei, aber was soll´s. Ein bisschen Action konnte wohl keinem schaden! _________________________________________________________________________________ so das wars mal wieder :) ich hoffe es hat euch gefallen und wir sehen uns dann beim nächsten kapitel :) bis dann! Kapitel 4: Die Dunkelheit in unseren Herzen. -------------------------------------------- hallo ihr lieben :) wie versprochen kommt heute schon ein neues kapitel ^^ vielen dank für euere lieben komentare :-* freue mich wie immer über lob und kritik ;) das erste lied meines fanfics ist von sia-breathe me:http://www.youtube.com/watch?v=hSH7fblcGWM viele von euch haben es bestimmt schonmal gehört und ich finde es an der stelle meines fanfics ziemlich passend. aber nun habe ich genug gebrabbelt :P ich wünsche euch viel spaß beim lesen! lg sternchen93 _________________________________________________________________________________ Bei Tage ist es kinderleicht, die Dinge nüchtern und unsentimental zu sehen. Nachts ist das eine ganz andere Geschichte. -Ernest Hemingway- (Kari´s Sicht) Er hatte jemanden kennen gelernt. Eigentlich konnte es mir egal sein, immerhin waren wir nicht mehr zusammen. Und das schon seit vier Monaten. Ich vermisste ihn, aber er war über mich hinweg. Ich saß auf dem Boden und presste meinen Rücken gegen die Wand. Ich mochte es nicht, wenn ich alleine zu Hause war, doch bei Joe und Cody wollte ich nicht bleiben. Sie sollten mich nicht weinen sehen. Ich musste darüber hinweg kommen. Genau wie er. Genau wie Takeru. Ich glaube ich war die einzige die ihn bei seinem vollen Namen rief, dass hatte ich mir angewöhnt als wir noch ein Paar waren. Die Zeit mit ihm war wunderschön und ich hatte das Gefühl endlich vollkommen zu sein. Er gab mir Kraft und Sicherheit, die beiden Sachen die ich am meisten zurzeit vermisste. Ich schluckte. Was ist nur schief gelaufen? Ich dachte eigentlich, dass wir glücklich seien – doch da hatte ich mich wohl getäuscht. Wieder rollten meine Tränen die Wange herunter. Ich konnte sie nicht mehr stoppen, so schwach war ich geworden. Als sich der Himmel verfinsterte und es zu Regnen begann, war mein Tag ganz gelaufen. Mein Vater war arbeiten, meine Mutter besuchte Oma und Tai saß wohl immer noch im Flugzeug. Ich fühlte mich allein. Niemand war da, der mich auffangen konnte, ich sah immer wieder dieselben Bilder vor meinem inneren Auge. Er hatte sie ihm Arm und küsste sie zart – so wie er es einst bei mir tat. Dieser Schmerz fraß sich tief in meine Brust und stach mir in mein Herz. Gestern sollte ich abends für meine Mutter noch etwas besorgen und ich machte mich auf den Weg zu einem 24 Stunden Supermarkt. Ich glaube ich bin diesen Umweg absichtlich gegangen um ihm zu begegnen, doch ich hätte es besser gelassen. Als ich um die Ecke ging, kam ich automatisch am Basketballgelände vorbei, dort wo er mit seiner Mannschaft trainierte. Das Training war bereits vorbei und ich hoffte dass er gerade nach Hause gehen wollte. In dem Moment als ich ihn sah und gerade im Begriff war seinen Namen zu rufen, küsste er vor meinen Augen eine andere. Sie war Cheerleaderin, das erkannte ich an ihrem Outfit. Mir blieb die Luft weg und ich versteckte mich schnell hinter der Ecke. Was ich in diesem Moment empfand ist kaum in Worte zu fassen. Ich war wütend, enttäuscht, deprimiert und innerlich gebrochen. Alles was zwischen uns war, ist nun offiziell vorbei. Er hatte sich wieder verliebt und sein Leben ging ohne mich weiter – denn wir konnten nicht mehr nur Freunde sein! Nicht nach all dem was war. Ich stand von meinem Zimmerboden auf – meine Beine waren schwach und ich hatte das Gefühl gleich wieder hin zu sacken. Doch ich blieb eine Minute auf meinem Platz stehen, dann ging ich weiter zu meinem Schreibtisch. Auf ihm lag eine Kiste mit all meinen Erinnerungen an die letzten drei Jahre. Ich stützte mich leicht am Tisch ab und öffnete die Schachtel. In ihr waren hauptsächlich Bilder und kleine Geschenke die mir Takeru ab und an machte. Ich kippte die Schachtel um und ließ mich auf meinen Stuhl fallen. Mit meinen Ellenbogen stützte ich mich ab und hielt die Hände vor mein Gesicht. Help, I have done it again I have been here many times before Hurt myself again today And, the worst part is there's no-one else to blame Ich konnte nicht mehr. Ich schaute kurz hoch und danach gleich wieder auf die vielen Bilder – von ihm und mir. Ich nahm das erste und begann unkontrolliert zu atmen. Ich stand wieder auf und zerriss das Bild in mehrere Hälften. Dann ließ ich es auf den Boden fallen. Mit einem Male wurde ich unheimlich aggressiv und trat gegen meinen Schreibtischstuhl, der selbstverständlich umfiel. Ich ging zu meinem Schreibtisch und schmiss alles was sich auf ihm befand auf den Boden. „Ich hasse dich!“ Be my friend Hold me, wrap me up Unfold me I am small I'm needy Warm me up And breathe me Weinend sackte ich auf den Boden und zerstörte alle Erinnerungen die sich Drumherum befanden. „Ich liebe dich, du bist das beste was mir je passiert ist, Kari.“ Seine Worte klangen immer so ehrlich und ernstgemeint, aber nichts stimmte. Ich war nicht liebenswert genug! Alles war nur gelogen! „Du Lügner“, murmelte ich leise vor mich hin. Ich legte mich auf den Boden und hielt krampfhaft meinen Bauch fest, der auf einmal so weh tat. Was war nur los mit mir? Ouch I have lost myself again Lost myself and I am nowhere to be found, Yeah I think that I might break I've lost myself again and I feel unsafe Überall war Chaos. Mein Zimmer sah aus als hätte eine Bombe eingeschlagen, dabei war ich es selbst gewesen. Vor mir lagen meine Stifte und eine Schere, die ich aus Wut mitgerissen hatte. Ich sah die Schere und ihre spitzen Enden. Ich konnte meinen Schmerz kaum noch aushalten mit irgendetwas musste ich ihn doch lindern können? Be my friend Hold me, wrap me up Unfold me I am small I'm needy Warm me up And breathe me Ich setzte mich wieder auf und nahm die Schere in die Hand. Tut es! Es wird dir gut tun. Mein Herz fühlte sich an wie ein großes schwarzes Loch, dass sich langsam mich Dunkelheit füllte. Alles was zwischen mir und Takeru passiert war, ist vorbei. „Du bist wunderschön! Ich bin so froh, dass wir uns endlich gefunden haben!“ Meine Gedanken kreisten, doch ich konnte nicht mehr klar sehen, was ich tat. Ich fuhr mir mit der einen Hand über den Arm, mit der anderen hielt ich die Schere fest. Be my friend Hold me, wrap me up Unfold me I am small I'm needy Warm me up And breathe me Tue es! Alles wird danach wieder gut werden! Ich nahm die Schere in die andere Hand und führte sie langsam zu dem Arm, der auf meinem Schoss ruhte. Tu es! Ich setzte sie am Unterarm an und drückte sie in mein eigenes Fleisch. Glaub mir es wird dir gut tun. (Yolei´s Sicht) Oh man. Neben Davis in einem Flugzeug zu sitzen ist echt eine enorme Herausforderung – Gott sei Dank sind wir endlich gelandet und alle startklar. Ich schrieb gerade noch eine SMS an Kari und musste feststellen, dass die Auslandgebühr viel höher war als erwartet. Aber naja sie musste doch wissen dass wir heil angekommen sind. Also mit einer kompletten Band zu verreisen ist alles andere als entspannend. Jeder von ihnen hatte ziemlich viel Gepäck dabei. Die Musikinstrumente konnten sie zum Teil mieten genauso wie einen geräumigen Tourbus. Allerdings waren wir ziemlich viele und wir mussten trotzalle dem in einem Hotel wohnen. Aber wir waren in Paris – die Stadt der Liebe. Und wer keinen Freund? Ich natürlich. Wen hatte ich an meiner Seite? Davis und Ken. Das konnte ja nur noch besser werden. Zum Glück durfte ich mir ein Zimmer mit Sora teilen. Matt, Tai, Davis und Ken hatten weniger Glück. Denn sie mussten zusammen mit Matts Bandkollegen in ein Zimmer. Also sieben Jungs auf einem Haufen – das konnte nur im Chaos enden. Von Paris an sich bekamen wir an unserem Ankunftstag reichlich wenig zu sehen. Alles musste schnell gehen, denn Matt und seine Band schauten sich heute das erste Mal die Halle an, in der sie morgen Abend spielen sollten. Sora, der Rest und ich blieben im Hotel und aßen erst einmal zu Abend. „Boah hab ich einen Kohldampf! Also was da im Flieger serviert wurde konnte man ja gar nicht runter bekommen!“, meckerte Tai und biss von seinem Brötchen ab. Auch Davis schien wie ausgehungert. Er schlang und schmatzte. Seine Manieren waren noch nie die besten, aber das hier sprengte den Rahmen. Mein Appetit verminderte sich immer mehr. „Hey Davis gibst du mir mal den Orangensaft?“, fragte Ken höflich. Davis schaute ihn kurz an und man konnte sehen wie das Essen aus seinem Mund quoll. „Hiew de Orangewaft!“ Oh man jetzt redete er auch noch mit vollem Mund. Wie konnte man nur so jemanden nach Europa einreisen lassen? (Joe´s Sicht) Nachdem mir Izzy eine SMS geschrieben hatte, dass es heute Abend wohl doch später werden könnte, beschloss ich in den saureren Apfel zu beißen und einkaufen zu gehen. In unserem Kühlschrank herrschte nämlich gähnende Leere. Toll erst lässt es uns sitzen und jetzt muss ich auch noch einkaufen gehen. Also irgendwie war nicht mein Tag. Aber da ich etwas essen wollte nahm ich meine Schlüssel und schloss die Tür hinter mir. Unsere Nachbarin schrie wieder nach ihrem Kater und ich schüttelte nur noch den Kopf. „Guten Abend Miss Yokado!“, grüßte ich sie. „Ach guten Abend! Haben Sie vielleicht meinen Figaro gesehen, er ist schon wieder verschwunden!“ Ich schüttelte schnell den Kopf und hoffte dass sie mir jetzt keine Schallplatte drückte. „Aber irgendjemand muss ihn gesehen haben! Er geht nicht gerne im Regen spazieren!“ Regen? Toll und wer hatte mal wieder keinen Regenschirm? Ihr dürft raten ... ich natürlich. „Tut mir leid aber ich habe ihre Katze wirklich nicht gesehen und ich muss jetzt auch los!“ „Das ihr jungen Leute es immer so eilig haben müsst. Also zu meiner Zeit hat man sich gern mit den Nachbarn unterhalten und war froh über ein paar soziale Kontakte!“ Oh Gott zu welcher Zeit lebte die denn? Mittelalter? Steinzeit? „Ich muss jetzt los. Bis dann!“, sagte ich schnell und ging die Treppen hinunter. Im Hintergrund hörte ich sie immer noch nach ihrem blöden Kater Figaro brüllen. Kein Wunder das er abgehauen ist. Wer will schon Figaro heißen? Als ich unseren Wohnblock verließ merkte ich erst wie stark es regnete. Ich musste schnell ins Trockene, das war klar. Nach zehn Minuten fand ich einen kleinen Supermarkt, dessen Preise auch ganz in Ordnung waren. Pitschnass ging ich durch die Gänge des kleinen Supermarktes und suchte mir die Lebensmittel, die ich brauchte. An der Tiefkühltheke holte ich mir noch ein Fertiggericht, denn nach Kochen war mir nicht mehr zu mute. Izzy aß wahrscheinlich eine Kleinigkeit im Café und ich hatte auch ganz ehrlich keine Lust mich um sein Essen auch noch zu kümmern. Ich ging also weiter und schaute mir die Angebotsschilder an. Sie hatten meinen Lieblingskäse um 20 Prozent reduziert, da musste ich unbedingt zuschlagen. Und genau in diesem unbeachteten Moment passierte es. Ich lief volle Kanne in jemanden rein. Meine Lebensmittel fielen alle samt auf den Boden. Toll gemacht, Joe – so findest du wirklich nie eine Freundin, wenn du immer gleich alle über den Haufen rennst. „Tut mir leid ... ich hab nicht aufg... was machst du denn hier, Mimi?“ Sie sah mich geschockt an und ohne einen Ton zu sagen, kehrte sie mir den Rücken zu und rannte fast schon panisch in die andere Richtung. „He Mimi warte!“, rief ich ihr noch hinter her aber sie war bereits verschwunden. Ich hätte sie festhalten müssen – ach verdammte Reaktionsfähigkeit! Aber was machte sie hier? Ich dachte sie sei in Amerika. Irgendetwas war hier verdammt faul und ich würde auch herausfinden was das ist. _________________________________________________________________________________ so das wars :D ich hoffe es hat euch gefallen! das nächste kapitel erscheint wie gewohnt am samstag :)) bis dann! Kapitel 5: Frei wie ein Vogel. ------------------------------ huhu ihr lieben :) wie versprochen kommt heute ebenfalls ein neues kapitel ;)) vielen dank für euere lieben kommentare :P freue mich natürlich auch diesmal über lob und kritik viel spaß beim lesen! liebe grüße sternchen93 _________________________________________________________________________________ Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen. -George Orwell- (Ken´s Sicht) Paris. Wir waren in Paris. Und das schon einen halben Tag. Viel gesehen hatte wir bis jetzt noch nicht, da wir von dem Flug sehr müde und ausgelaugt waren. Besonders mit Davis wurde so ein Flug auch ab und an mal anstrengend. Er hatte ein neues Hobby entdeckt, das wohl hieß Yolei zur Weißglut zu treiben. Seit wir in dem Hotel angekommen sind, haben die beiden sich nur in den Haaren gehabt. Zum Glück schlafen die Mädchen getrennt von uns, weil Davis und Yolei noch in der Nacht zu ertragen, war wohl unmöglich. Nach einem kurzen Frühstück beschlossen wir die Stadt ein bisschen an zu sehen. Sora wollte mit Matt unbedingt auf den Eifelturm, doch da die Band für Matt zurzeit vor ging, hörte man schon in der Frühe einen riesen großen Streit eskalieren. „Aber Matt wir sind in Paris! Meine Traumstadt und du hast mir versprochen, dass wir zusammen auf den Eifelturm gehen!“ Wir anderen standen um die beiden herum. Matts Bandkollegen wurden allmählisch unruhig, denn sie wollten heute noch proben und Matt stand sozusagen im Zwiespalt. „Sora wir müssen proben. Das ist unsere erste Show und sie muss perfekt werden. Wir können uns morgen die Stadt im vorbeifahren ansehen. Heute kannst du doch mit Tai und den anderen gehen, stimmt´s Kumpel?“ Tai schaute geschockt auf, sein Blick sagte „Halt mich bloß da raus, ich bin noch nicht ganz wach!“ Aber Matt sah ihn so bemitleidenswert an das ihm keine andere Wahl blieb, als das zu bestätigen was er zuvor gesagt hatte. Doch Sora war das gar nicht recht und so ging die Diskussion immer weiter und weiter. Yolei hatte sich wieder in ein Buch vertieft und Davis war ... Moment wo war Davis? Ich versuchte ihn zu orten und dann blieb mein Blick an einem roten Sofa hängen. Wer lag drauf und schnarchte vor sich hin? Davis – wer sonst. Wie kann man nur so müde und verfressen sein, wie er es war? Ich dachte das mit dem Schläfchen nach dem Frühstück sei ein Witz gewesen, aber Davis musste mich natürlich eines Besseren belehren. Wieder zurück zu unseren Streithähnen. „Sora es tut mir leid, aber ich kann nicht mitkommen!“, winselte Matt, doch Sora war stinksauer. „Gut dann komm halt nicht mit! Ich werde dann auch ganz sicher nicht auf dein Konzert kommen!“ Oh man, seit wann waren wir im Kindergarten? „Na fein! Dann komm halt nicht! Kannst ja auf deinem heißgeliebten Eifelturm dein Wasson alleine essen!“ Okay was war ein Wasson? „Das heißt Croissant! Komm Tai wir gehen, ich hab keine Lust mich über so was noch länger aufzuregen!“ Der erste Tag und schon eine vollkommene Eskalation. „Okay geh!“, sagte Matt wütend. Sora zog uns mit sich. „Was denkst du denn was ich gerade mache? Viel Spaß auf deinem ach so tollen Konzert!“ Die werden sich wieder vertragen. Da machte ich mir keine Gedanken. Im gehen riss ich Davis von der Couch und zog ihn mit uns. Er war natürlich voll verwirrt, weil er ja das ganze Schlamassel verschlafen hatte. „Und warum kommt Matt jetzt nicht mit?“, fragte er schon zum gefühlten zehnten Mal. „Davis wenn du das noch einmal fragst, gehst du in der Seine baden!“, giftete Sora ihn an. Okay mit ihr konnte man wohl kaum reden wenn sie sauer war. Davis hatte das auch durchschaut und redete lieber nicht mehr über Matt. Wir sollten doch lieber unseren wunderschönen Tag in der Stadt der Liebe genießen oder? Natürlich besuchten wir die üblichen Sehenswürdigkeiten wie den Eifelturm, aber ich wollte unbedingt noch in den Louvre, der mit unverwechselbaren Kunstwerken wie der Mona Lisa ausgestattet war. Doch mein Betteln wurde von den anderen schlichtweg überhört. Lieber investierten sie ihr Geld in schicke Mode oder in das Essen. Was für Kunstbanausen. Also echt, ich musste mich wohl alleine auf die Socken machen – hoffentlich finde ich den Weg wieder zurück zum Hotel?! (T.K.´s Sicht) „Bis dann! Wir sehen uns dann heute Abend?“, fragte ich sie keck. „Na klar. Wir sehen uns dann. Tschau!“ Sie zwinkerte mir noch kurz zu und drehte mir dann den Rücken zu. Ich lehnte mich gegen die Wand und ließ meine Sporttasche auf den Boden fallen. Naoko war wirklich etwas ganz besonderes – sie war so spontan und lebensfreudig. Ihre Art war mehr als erfrischend, so ganz anders als Kari. Ich weiß wie sich das jetzt anhört, aber ich war wirklich über sie hinweg, na ja so gut wie. Aber Naoko war die perfekte Ablenkung für mich, außerdem waren wir immerhin schon vier Monate getrennt, es wurde also Zeit darüber hinweg zu kommen. Wir haben uns getrennt, um uns schließlich weiter zu entwickeln und nicht um dem jeweils anderen hinterher zu trauern. Das stelle ich nur kurz klar. Natürlich war mir Kari nach wie vor wichtig, besonders weil schon Jahre lang befreundet sind, aber es ist auch komisch in ihrer Gegenwart zu sein und sie nicht mehr küssen zu dürfen. Wir waren so lange zusammen und als wir uns eines Abends trafen, um eine DVD zu schauen, machte es bei uns beiden Klick – unsere Beziehung hatte sich verändert. Wir hatten beide ganz andere Ziele und keiner von uns wollte sie aufgeben. Kari wollte nach ihrem Abschluss als Erzieherin arbeiten, ausziehen und eine eigene kleine Wohnung haben – am liebsten mit mir. Doch das funktionierte nicht. Ich wollte studieren und Basketball spielen. Offen gesagt, ich hatte gar kein Geld um gegeben falls mit ihr zusammen zu ziehen. Jedenfalls kamen wir auf das Thema Zukunft und wie wir sie uns vorstellen. Wir hatten keinen Streit aber wir unterhielten uns relativ hitzig und diskutieren angeregt – denn jeder wollten den anderen auf seine Seite ziehen. Am Ende jedoch standen wir beide alleine da. Flashback: „Würdest du es nicht schön finden nach dem Abschluss endlich unabhängig und frei zu sein? Ich meine, es ist unser Leben und ich denke wir sind auch bereit für so einen Schritt“, meinte Kari und setzte sich auf um mir in die Augen zu schauen. Ich runzelte die Stirn und war mir in diesem Punkt wirklich unsicher. Klar Freiheit schön und gut, aber ich war gerade erst 18 Jahre alt. Ich hatte noch genug Zeit endlich unabhängig zu werden und meinen eigenen Hausstand zu gründen. „Aber Kari, meinst du nicht das wir noch zu jung sind? Guck dir deinen Bruder an, er lebt immer noch zu Hause und keiner stört sich daran!“ Karis Miene verfinsterte sich leicht und ich wusste dass dies erst der Anfang dieser Diskussion sein würde. „Tai und ich sind grundverschieden. Er steht vielleicht noch auf Hotel Mama, aber ich bin bereit für ein eigenes Leben mit dir! Und wenn wir schon bei Brüdern sind, deiner wohnt schon eine Ewigkeit mit Sora zusammen und das ohne Probleme!“ Ich merkte dass es ihr ernst war. Sie wollte unbedingt auf eigenen Füßen stehen und auch sich von ihren Eltern allmählisch abnabeln. „Ich weiß aber nicht, ob ich schon so weit bin!“ Dieser Satz war wohl der ausschlaggebende Punkt unseren Gespräches. Sie merkte dass sie andere Sachen wollte als ich. Wir hatten schon oft über unsere erste gemeinsame Wohnung gesprochen, aber ich hatte das Gefühl das Kari es jetzt unbedingt und auf der Stelle wollte. Und diese Tatsache setzte mich unter Druck. „Du willst gar nicht von zu Hause weg, stimmt´s?“ Ich nickte leicht und versuchte ihren Blicke auszuweichen. Wir saßen immer noch auf ihrem Bett und die aufkommende Stille beunruhigte mich. „Okay“, sagte sie und stand auf. „Kari versteh mich nicht falsch, aber wir sind noch so jung und haben noch genug Zeit um später noch zusammen zu ziehen. Und ich will zuerst studieren und Basketball spielen. Vielleicht später auch mal ein Jahr im Ausland verbringen und dann langsam an eine Familie und so weiter denken“. Kari stand nun mit verschränkten Armen vor mir. Ihren Blick konnte ich nicht gleich deuten aber es sah so aus, als würde sie nachdenken. Nach einigen Minuten ertönte ihre Stimme: „Vielleicht brauchen WIR eine Pause!“ Ich schaute zu ihr auf und sah dass sie mir direkt in die Augen schaute – es war ihr ernst! „Kari, das hab ich nicht so ge. . .!“ „Nein. Ich meine wir beide werden in Zukunft verschiedene Richtungen einschlagen und ich denke, dass ich andere Dinge will als du. Aber ist okay. Wir sollten uns Zeit nehmen und herausfinden, was wir eigentlich wollen“, erklärte sie mir mit einem warmen Unterton in ihrer Stimme. Vielleicht brauchten wir eine Pause von einander. Vielleicht musste jeder ein bisschen Zeit für sich haben und neue Wege alleine einschlagen. Vielleicht war es das Beste für uns! „Okay, ich glaube du hast recht. Jeder von uns brauch ein wenig Zeit für sich!“ Flashback Ende. Auch wenn keiner von uns beiden es hören wollte, war es eine gute Entscheidung. Ich habe gemerkt dass ich viel freier bin und mich neu entdecken kann. In jener Nacht beendeten wir unsere Beziehung und waren uns das letzte Mal so richtig nahe. Ich glaube es war das intensivste was ich je erlebt hatte. Ob wir beide uns nochmal so nahe sein würden? Das wusste ich nicht. Was ich wusste war das ich meine freie Zeit in volle Zügen genießen würde – mit allem was dazu gehört. (Izzy´s Sicht) Nach einem anstrengenden Tag im Café freute ich mich wirklich auf eine warme Dusche und eine Kleinigkeit zu essen. Ich hoffe, dass Joe eingekauft hatte, im meiner SMS hatte ich ja schon gesagt das ich später komme. Viel Zeit zu essen blieb mir ja im Kaffee ja nicht. Meine Chefin hielt mich ganz schön auf Trap – ihr wisst schon was ich meine. Okay. Das passt nicht zu mir. Streicht den Satz. Auch die Tatsache, dass ein Beziehung zu meiner Chefin hatte, war alles andere als wunderbar. In der Öffentlichkeit existierte kein wir – nur in der Besenkammer. Also irgendwie fühlte ich mich schon ausgenutzt, aber ich mochte Fumiko mehr als es mir lieb war. Es war schon längst keine kleine Affäre mehr. Uns verband ein starkes Band und sie musste das früher oder später auch erkennen. Oh man wie verzweifelt ich war – zumal ich auch keinen um Rat fragen konnte. Diese geheime Beziehung würde ich wohl in mein Grab mitnehmen. Ich schloss die Tür auf und war froh unserer verrückte Nachbarin nicht begegnet zu sein. Manchmal hatte ich das Pech, dass sie mich mit Tai verwechselte und einen Schuh nach mir warf. Als ich unsere Wohnung betrat, sah ich noch wie Joe vom Sofa aufstand und auf mich zuraste. „Da bist du ja endlich! Ich habe eine halbe Stunde auf dich gewartet!“ Er fuchtelte wie wild mit seinen Armen vor mir herum und seine Mimik sagte mir dass etwas Schlimmes passiert sein musste. „Sag mal was ist denn los mit dir? Hast du in Kaffee gebadet oder warum bist du so sehr aus dem Häuschen?“ Er hielt für eine Sekunde still ... dann zappelte er weiter. „Izzy das ist nicht der richtige Moment für deine Witze! Ich habe heute jemanden getroffen!“ Ohje seine Traumfrau Nummer Neun? Immer wenn Joe zum Einkaufen ging, kam er mit einer neuen Schwärmerei zurück. Die letzte erwirkte eine einstweilige Verfügung gegen ihn. Also mehr muss ich dazu nicht mehr sagen. Das war auch der Grund warum ich einkaufen gehen sollte. „Okay wen hast du diesmal kennen gelernt und bitte sag nicht das sie wieder Friseuse ist?“ Das mit den Friseusen hatten wir bis jetzt schon zweimal gehabt. Joe ist dann jede Woche dreimal zum Friseur gegangen und hat sich einmal eine sehr teure Haarkur in seine Haare machen lassen. Dreimal dürft ihr raten, wer seine Miete vorlegen musste ... aber okay ein drittes Mal konnte und wollte ich dieses Schlamassel nicht ertragen. „Ich habe keine Friseuse kennen gelernt – also diesmal nicht!“ Erleichtert atmete ich aus. „Okay wen hast du dann getroffen?“, fragte ich entspannter. „Unsere verschollene geglaubte Freundin, Mimi Tachikawa!“ „Klar du hast Mimi getroffen und mein Onkel ist ein Virus Digimon!“ Joes Miene änderte sich kein Stück. Er sah mich mit diesem gewissen Blick an, der mir sagte dass er mich nicht anlog. „Du hast niemals Mimi. Sie lebt in den USA, was soll sie denn in Japan?“ Joe sah mich weiter durchdringend an. „Das habe ich mich auch gefragt, aber sie wollte nicht mit mir reden, denn sie ist gleich nachdem ich sie gesehen hatte abgehauen“. Okay mit Joe konnte man jetzt nicht die besten Gespräche führen, aber gleich abzuhauen war wohl etwas übertrieben! „Wir müssen herausfinden, was sie hier macht und warum sie sich nicht mehr gemeldet hat“, stellte mein WG -Genosse fest. „Aber wo ist sie denn jetzt? Ich meine wir können nicht halb Tokio nach ihr absuchen!“ Auch Joe war es bewusst, doch dann schien er eine Idee zu haben. „Ihre Großeltern. Sie wohnen doch noch in Tokio, bestimmt sind sie und ihre Eltern bei ihnen untergekommen! Wäre doch blöd wenn sie extra ein Hotelzimmer bezahlen müssten!“ Das stimmte, sie würde wohl kaum ein Hotel bezahlen, wenn sie nur ein paar Tage bleiben konnte. Vielleicht war sie auch länger da? Ich wusste auf jeden Fall, dass irgendetwas mit ihr nicht stimmte. Und wir würden herausfinden, was es war. Zuerst wäre es wohl am sinnvollsten ihre Großeltern auf zu suchen, dann würden wir wohl erfahren, was Mimi vor uns verbergen wollte. Aber erst mal wird geduscht. _________________________________________________________________________________ so das wars mal wieder :) ich hoffe es hat euch gefallen ^^ bis zum nächsten mal ;) Kapitel 6: Liebe und deren Früchte. ----------------------------------- huhu ihr lieben :D heute kommt wieder ein neues kapitel ^^ ich kann noch gar nicht richtig glauben, dass heute schon wieder samstag ist xD zu erst einmal, vielen vielen Dank für eure lieben kommentare! ich habe mich über jedes einzelne sehr gefreut ;) freue mich natürlich auch bei diesem kapitel wieder über lob & kritik! ich wünsche euch jetzt viel Spaß beim lesen von kapitel 6 :D liebe grüße Sternchen93 _________________________________________________________________________________ Liebe ist die stärkste Macht der Welt, und doch ist sie die demütigste, die man sich vorstellen kann. -Mahatma Gandhi- (Tai´s Sicht) Nachdem uns Ken in ein langweiliges Kunstmuseum geschleppt hatte, saßen wir alle im Park. Ken und Davis erkundeten die Gegend, Yolei saß auf dem grünen Rasen und las ein Buch. Sora und ich hatte uns eine Bank gesucht und erholten uns von der zweistündigen Museumstour. Also Ken hatte manchmal Nerven, aber irgendwie sind wir auch Recht blöd gewesen mitzugehen. Aber na gut – wir hatten es hinter uns gebracht und durften die Mona Lisa aus nächster Nähe betrachten. „Und gehst du jetzt wirklich nicht zu Matts Konzert?“, fragte ich Sora direkt. „Nein ich glaube heute lasse ich ihn ein wenig zappeln. Er hat mir schließlich versprochen sich mit mir Paris anzuschauen und das hat er nicht gehalten, also sein Konzert wird heute wohl ohne mich starten!“ Ich wusste dass sie nicht wirklich sauer war, aber das mit dem Konzert würde sie durchziehen – da kannte ich Sora nur zu gut. Und am nächsten Tag würden sich beide wieder in dem Armen liegen und das Traumpaar mimen. „Also manchmal beneide ich euch!“ Okay das wollte ich eigentlich nicht laut sagen. „Wieso denn? Oh geht es um du weißt schon wen?“ Selbst Sora traute sich ihren Namen nicht in meiner Gegenwart laut aus zu sprechen – es war schon langsam lächerlich. Obwohl seit ihr war ich wohl nicht mehr im Stande eine „normale“ Beziehung zu führen. „Du kannst ruhig ihren Namen sagen! Ich werde dir ganz sicher nicht an den Hals springen“, sagte ich lachend. Sora fiel dies allerdings gar nicht so leicht, schließlich hatte sie ebenfalls ihre beste Freundin verloren – die sie über alles liebte. „Es ist wirklich seltsam sie schon so lange nicht mehr gesehen zu haben. Ich habe mir öfters überlegt sie in den USA zu besuchen, aber dann habe ich mir gedacht okay dann bist du da aber was sagst du dann zu ihr? Es ist komisch. Sie war immer ein Teil unserer Gruppe und jetzt ist sie soweit von uns entfernt!“ Sora beendete ihre Gedankengänge. Oft hatte ich an dieselben Dinge gedacht wie sie. Einfach in einen Flieger steigen und Mimi besuchen. Doch was ist wenn sie uns beziehungsweise mich nicht mehr wiedersehen will? Ich hatte ihr damals wehgetan, dass wusste ich. „Das ist nicht leicht für dich. Ich weiß was du für sie empfindest und das nach all den Jahren!“ Sora schaute mich an und ich wusste dass sie mich schon längst durchschaut hatte. Immer tat ich so, als würde es mir nichts mehr ausmachen – doch im Inneren zerriss es mich jeden Tag ein wenig mehr. „Ja es ist nicht leicht. Ich habe mich oft gefragt, ob sie mich hasst und je öfter ich mich das frage desto mehr weiß ich dass es stimmt. Sie hasst mich. Ich hab ihr weh getan“. Sora schaute mich mit großen Augen an, doch ich senkte den Kopf und schaute mir das grüne Gras an. „Tai das ist nicht wahr. Sie liebt dich und das weißt nicht nur du – sondern wir alle. Ich weiß nicht warum sie sich nicht mehr bei uns meldet, aber irgendwann haben wir auch aufgeben uns bei ihr zu melden. Vielleicht sollten wir es einfach nochmal versuchen, meinst du nicht?“ Ich wusste es nicht. Was sollte ich nach all den Jahren sagen. Oh hey Mimi lang nicht mehr gesehen, aber ich habe immer noch Gefühle für dich! Das hört sich doch idiotisch an oder etwa nicht? (Matt´s Sicht) Es war mittlerweile Abend geworden. In fünf Minuten begann das Konzert – von Sora und den anderen war nichts zu sehen. Toll da brachte ich schon meine Freunde und meine Verlobte mit und niemand von denen kam. Ich war so wütend, doch ich musste mich jetzt zusammen reißen und alles geben. Das erste Konzert einer Tour war wohl das wichtigste und ich durfte das nicht vermasseln. Auf gar keinen Fall! „Hey Matt ihr könnt jetzt auf die Bühne“, meinte der Typ vom Soundcheck. Okay jetzt ging es los! Ich war bereit und konnte voll durchstarten. 12 Stunden Später... 09:01 Uhr Mein Schädel tat weh und ich versuchte mich aufzurichten, doch mein Körper streikte. Das Licht war so hell und ich hatte keinerlei Orientierung. Ich musste unbedingt aufstehen, Sora und die anderen warteten bestimmt schon. Ich öffnete leicht die Augen und erstarrte. Wo zum Teufel war ich? Das war nicht mein Zimmer! Ich schaute mich um, es schien ein Hotelzimmer zu sein. Aber wo? Wie kam ich hierher? Ich kann mich nicht erinnern in ein Hotel eingecheckt zu sein. Ich wollte aufstehen, doch dann fiel mir eine entscheidende Kleinigkeit auf. Ich war nackt! Was ist denn nur passiert? Ich hatte keine Erinnerung mehr. War ich nackt eingeschlafen? Aber warum sollte ich mich denn ausziehen? Das machte alles keinen Sinn. Ich setzte mich auf und hielt nach meiner Unterhose Ausschau als ich plötzlich eine Stimme wahrnahm. „Wer ist da?“, fragte ich unsicher. „Matt du bist endlich aufgewacht!“ Eine rothaarige Frau kam aus dem Bad und war nur in ihrer Unterwäsche bekleidet. Das war doch wohl ein Scherz oder? Okay wo ist die Kamera? Sie kam auf mich zu und küsste mich leidenschaftlich. Meine Augen weiteten sich und ich stieß sie leicht zurück. „Was ist denn los mit dir? Gestern Abend warst du viel anhänglicher!“, sagte die Unbekannte und strich mir über die Brust. „Was ist hier los? Ich kann mich an gar nichts mehr erinnern!“, stellte ich schockiert fest. „Das ist aber Schade! Wir hatten viel Spaß aber können es auch gerne wiederholen wenn du es willst!“ Die Rothaarige schwang sich aufs Bett uns setzte sich auf mich. Sie bückte sich zu mir herunter und wollte mich anscheinend wieder küssen. „Was soll das? Sag mal spinnst du?“, blaffte ich sie an und zog sie von mir herunter, so dass sie unsanft auf der anderen Bettseite landete. Sie war natürlich sofort auf hundertachtzig und schrie mich an. „Sag mal was soll das? War ich nur für eine Nacht gut? Ihr Stars seid doch alle gleich!“ Oh nein, ich hatte doch nicht. Das konnte nicht sein! Gut wir hatten nach unserem Auftritt ein paar Bier in einer Bar getrunken, aber ich kann mich dabei doch nicht so abgeschossen haben. Ich erinnere mich an gar nichts mehr. Die Frau regte sich immer noch über mich auf, doch ich blendete vollkommen aus was sie sagte. Ich fragte mich die ganze Zeit wie es das Ganze nur Sora erklären sollte. Wir wollen ja schließlich heiraten. Plötzlich merkte ich wie die Rothaarige meine Jeans nach mir schmiss und wütend ihre Sachen nahm und das Zimmer verließ. Ich hatte Mist gebaut und zwar gewaltigen. (Cody´s Sicht) „Muss ich denn wirklich ins Feriencamp? Kannst du nicht anrufe und sagen ich sei krank?“, fragte ich meine Mutter während sie kochte. „Cody wir haben schon alles für deinen Campingausflug besorgt und außerdem sind es nur acht Tage, die wirst du doch wohl rum kriegen. Bestimmt findest du auch neue Freunde in deiner Klasse und am Ende macht es dir großen Spaß ein paar Tage weg von zu Hause zu sein“, sagte sie heiter. Mütter und ihre Erklärungen, darauf konnte ich gerne verzichten. Ich wollte nicht ins Camp, das war ihre dumme Idee gewesen, also warum geht es nicht? „Aber Mama ich habe keine Lust und die aus meiner Klasse mögen mich nicht. Ich verstehe mich nur mit fast vier Leuten!“ Mein Großvater runzelte die Stirn. „Was heißt hier mit fast vier Leuten?“ „Eh der eine hat mir einmal Eiswürfel in die Hose gesteckt aber sonst war er immer ganz nett zu mir!“ Na ja richtig beliebt war ich nie in meiner Klasse. Die meisten dachten ich wäre ein Freak, der nur mit sich selbst beschäftigt ist. Die hatten alle keine Ahnung. „Weißt du dass dein Vater auch einmal ins Sommercamp gegangen ist? Er wollte anfangs auch nicht gehen aber dann hatte er viel Spaß und fand viele neue Freunde!“, erzählte Großvater. Klar dass er wieder von Papa anfing. Er und ich waren zwei verschiedene Personen, es hieß noch lange nicht dass es mir genauso gehen würde. „Mama bitte kannst du nicht anrufen, bitte“, bettelte ich verzweifelt. Meine Mutter hingegen ließ sich nicht beirren, schüttete das Wasser vom Reis ab und gab ihn in drei gleichgroße Schüsseln. „Cody du solltest es einfach mal probieren und ich werde nicht anrufen. Großvater hat Recht, dein Vater hatte wirklich viel Spaß im Camp!“ Sie stellte eine Schüssel mit Reis vor meine Nase und setzte sich dann neben Großvater. „Das Thema ist jetzt erledigt! Du fährst morgen ins Sommercamp – Ende dieser Diskussion und jetzt iss, bevor der Reis kalt wird!“ Mürrisch nach ich meine Essstäbchen und aß wiederwillig meinen Reis. Mütter gewinnen in solchen Sachen irgendwie immer. Und ich durfte ab Morgen meine Zeit mit gleichaltrigen verbringen und musste mich wohl oder übel ihren Streichen aussetzen. Ich war echt ein Pechvogel. Aber vielleicht hatte ich ja Glück und würde den ein oder anderen normalen Zeitgenossen finden –oder war ich hier der Unnormale? Gut möglich, die Digiwelt veränderte einen, aber ich war ganz froh diese Erfahrung gesammelt zu haben. Andere in meinem Alter können schließlich nicht behaupten solch ein Abenteuer erlebt zu haben. Also wenn ich die Digiwelt überlebt habe werde ich hoffentlich auch das Sommercamp einigermaßen gut überleben. Die Chancen standen gut, was meint ihr? (Mimi´s Sicht) Gestern Abend hatte ich Joe im Supermarkt getroffen. Ich weiß gar nicht warum ich vor ihm weggelaufen bin, schließlich sind wir doch Freunde. Aber irgendwie hatte ich Angst. Angst dass die Wahrheit ans Tageslicht kommt. Vielleicht denkt er ja, dass er halluziniert hat, weil offiziell bin ich ja noch in Amerika. Keiner wusste dass ich schon fast zwei Wochen wieder in Japan war. Ich hatte mich gut versteckt, beziehungsweise bin ich kaum aus dem Haus gegangen. Gestern war sozusagen die Premiere und dann sowas. Ich hätte vorsichtiger sein müssen. Aber sowas ist natürlich wieder typisch Mimi. Plötzlich hörte ich unsere Klingel durch die Wohnung schallen. „Mimi kannst du mal bitte an die Tür gehen, ich bin gerade am Spülen“, rief meine Oma aus der Küche. Ohne groß nach zu denken ging ich zur Tür und öffnete sie großzügig. Erst in diesem Moment realisierte ich wer da vor unserer Türschwelle stand. „Joe? Izzy? Was macht ihr denn hier?“ Geschockt sah ich in ihre Gesichter und bemerkte gar nicht das, dass Drama erst begonnen hatte. „Das gleiche könnten wir dich fragen! Du bist wieder in Japan und sagst uns noch nicht mal Bescheid! Was soll das Mimi? Hast du etwas vor uns zu verbergen?“, begann Joe zu fragen. Naja irgendwie ja schon, von daher musste ich sie schleunigst loswerden bevor ... „Mama wer ist das?“ Ich spürte jemanden hinter mir. Und auf einmal steckte er seinen Kopf zur Tür hinaus. Joe und Izzy sahen mit großen Augen zu ihm herunter und dann wieder zu mir – doch ich wich ihren Blicken gekonnt aus. „MAMA? Was geht denn hier ab?“, fragten beide synchron. Okay ich musste hier wohl einiges erklären. _________________________________________________________________________________ soo das wars mal wieder :D da hat ja mimi eine ganz schöne bombe platzen lassen - auch wenns ungewollt war xD naja bald werdet ihr erfahren, was dahinter steckt! ich hoffe es hat euch gefallen! bis zum nächsten mal! Kapitel 7: Auf dem Weg zum Erfolg. ---------------------------------- hallo ihr lieben! es tut mir wirklich leid, dass ich gestern das neue kapitel nicht posten konnte, war leider krank :( aber jetzt geht es mir wieder besser und das neue kapitel will ich euch auf gar keinen fall vorenthalten :D erstmal vielen dank für euere lieben kommentare! ihr seid wirklich klasse ;) ich freue mich natürlich auch heute wieder über lob & kritik! in diesem kapitel ist auch wieder ein song dabei, diesmal von simple plan feat sean paul - summer paradise: http://www.youtube.com/watch?v=Tc-NI4OLb4I aber jetzt genung gelabbert, ich wünsche euch viel spaß beim lesen! lg sterchen93 _________________________________________________________________________________ Eine Erfolgsformel kann ich dir nicht geben; aber ich kann dir sagen, was zum Misserfolg führt: der Versuch jedem gerecht zu werden. -Herbert Bayard Swope- (Davis´s Sicht) Die letzten Sonnenstrahlen schienen durch unsere Fenster. Ken und ich machten uns für den Abend zurecht. Da wir Sora versprochen hatten, nicht auf Matts Konzert zu gehen, beschlossen wir die hauseigene Disco zu besuchen. Selbst Yolei konnten wir von ihren Büchern losreißen und das war wirklich ein Wunder, denn sie büffelt schon seit wir losgeflogen sind. Tai war überraschender Weise schon fertig und holte die Mädchen ab. Ken und ich trödelten ein wenig. Aber wir schafften es noch rechtzeitig uns fertig zu machen. „Ich hoffe in der Disco hängen nicht nur alte Leute rum, das wäre echt öde!“, meinte ich zu Ken. Er nickte nur desinteressiert. Irgendetwas schien ihn zu bedrücken, aber ich wusste nicht was. Allerdings würde ich ihn heute Abend sicher knacken. Mit guter Laune und viel flüssigem Aufputschmittel genannt Cola würde dies wohl eine Leichtigkeit sein. In der Disco angekommen, setzten sich Sora und Tai an die Bar und führten „erwachsenen Gespräche“. Langsam schien es mir so, als wären beide nur als unsere Anstandswauwaus mitgekommen. Als ob ich jemals was chaotisches Anstellen würde?! Okay jetzt habe ich mich wohl selbst veräppelt, denn jeder weiß wo Davis ist, ist das Chaos nicht weit. War wohl doch eine gute Idee, dass sie mitgekommen sind. In der kleinen Discothek war es relativ voll und ich verstand manchmal meine eigenen Worte nicht mehr. „Hey wollen wir tanzen gehen?“, fragte Ken in die Runde. Sora und Tai, die immer noch in ihr Gespräch vertieft waren, bekamen natürlich gar nichts mit. Yolei und ich hingegen willigten gleich ein. Zusammen machten wir die Tanzfläche unsicher. Kaum hörte ich die ersten Töne, hatte mich die Musik auch schon gepackt und ich tanze wie wild darauf los. Manche sagen zu mir dass man das schon gar nicht mehr tanzen nennen kann – sondern wohl eher einen verzweifelten Paarungstanz für Anfänger. Meiner Meinung nach waren sie alle neidisch. Sie konnte es sich nicht eingestehen dass ich der Beste Tänzer war. Aber gut zurück zum geschehen. Nach einer Stunde wurde es allmählisch langweilig. Die Disco wurde immer voller und voller. Irgendwann hielten es selbst wir nicht mehr auf der Tanzfläche aus. Wir gesellten uns dann doch lieber zu Tai und Sora, die peinlich genau darauf achteten das wir so gut es ging keinen Alkohol zu uns nahmen. Ken und ich durften uns ein Bier teilen und ich muss sagen es schmeckte gar nicht mal so schlecht. Yolei trank einen Cocktail und unterhielt sich mit Sora. „Und wie gefällt es euch hier?“, schrie Tai uns zu. „Ich finde es ziemlich voll und nur hier rum zu sitzen ist langweilig“, sagte Ken zu ihm. Tai nickte nur schwach – ihm schien es anscheinend gut an der Bar zu gefallen. „Hey wollten wir nicht mal wo anders hingehen? Hier ist es echt öde!“, nörgelte ich bei den anderen. Ken und Yolei nickten verständlich und bestärken meinen Wunsch hier abzuhauen. „Ihr könnt ja ruhig noch wo anders hin gehen, Tai und ich wollen noch ein bisschen hier bleiben. Aber geht ja nicht so weit weg, nicht das wir euch morgen früh suchen müssen!“ Da kam die Mutter aus Sora zum Vorschein. Aber widersprechen oder sie Mami zu nennen war in diesem Fall nicht gerade förderlich. Also einfach nicken und gehen. Nicken und gehen. Und schon kann der Spaß beginnen. (Yolei´s Sicht) Nachdem wir zwei Flaschen Cola und eine Tüte Chips besorgt hatten, setzten wir uns raus. Zum Glück war es Sommer. Der Wind wehte eine warme Brise vor sich her und der Himmel war von Sternen bedeckt. Die Nacht war wunderschön und vor allem sehr warm. Perfekt für Davis und seine dummen Ideen. Wir hatten uns drei Liegestühle geborgt und saßen um den Pool herum. „Hey wir können doch schwimmen gehen!“, meinte unser Igelkopf auf einmal. „Schwimmen? Davis bist du betrunken?“, fragte ich. Doch er schüttelte wie wild den Kopf und meinte man müsse doch seine Jugend genießen. „Kommt schon es ist Sommer. Wir sind in Europa und haben das Recht dazu Spaß zu haben!“ Er wedelte wie wild mit Händen und Füßen – total normal für ihn. Aber irgendwie hatte er auch Recht. Anstatt die ganze Zeit zu lernen, sollte ich auch mal etwas Spaß haben. Oh, Oh Take me back, take me back Oh yeah Back to summer paradise My heart is sinking As I'm lifting up Above the clouds away from you And I can't believe I'm leaving Oh I don't kno-kno-know what I'm gonna do Ich trank einen Schluck Cola und sah Davis dabei zu wie er sich wieder zum Affen machte. Er zappelte herum und tänzelte vor dem Pool. „Er wollte doch schwimmen. Ich glaube diesen Wunsch kann ich ihm gern erfüllen”, flüsterte Ken zu mir. Ich musste mir wirklich das Lachen verkneifen als Ken langsam zu Davis ging und so tat als würde er mittanzen. Davis ahnte natürlich von nichts. In einem unbedachten Moment stand Davis ziemlich nah am Poolrand. Ken nutzte natürlich diese Chance und schuppste Davis eiskalt ins Wasser. Er versuchte sich selbstverständlich noch an Ken fest zu halten, doch leider hatte er schon ausreichend Sicherheitsabstand genommen. Und wir konnten nur noch ein lautes Platsch vernehmen. But someday I will find my way back To where your name Is written in the sand Cause I remember every sunset I remember every word you said We were never gonna say goodbye Say la-ta-ta-ta-ta Till we had to get back to Back to summer paradise with you And I'll be there in a heartbeat Oh-oh I'll be there in a heartbeat Oh-oh Ich konnte mir das Lachen nicht mehr verkneifen und pustete laut drauf los. Auch Ken konnte sich nicht mehr halten als ein pitschnasser Davis wieder auftauchte und lauthals losfluchte. Aber da Ken so ein lieber Kerl war half er seinem Freund aus dem Pool. Doch er hatte nicht mit Davis´ Raffinesse gerechnet, der einfach den Spieß umdrehte und Ken ebenfalls ins nasse Verderben stützte. Jetzt waren beide klatschnass und befanden sich im Pool. Doch sie wären nicht Ken und Davis wenn sie nicht über so etwas lachen könnten. Was ich nicht wusste, war das sie jetzt gegen mich gingen. Denn jetzt hieß es, Yolei muss auch in den Pool, komme was wolle. (Tell 'em) My soul is broken Streets are frozen I can't stop these feelings melting through And I'd give away a thousand days, oh Just to have another one with you What'd you say Well relax can wait (Relax can wait) I'm crushing my ways (Uh-huh) Playing in the sand (Me and you) Holding your hand „Kommst du freiwillig rein oder müssen wir dich holen kommen?“, fragte Davis mit einem Grinsen. Ich überlegte kurz. Sollte ich mich von den beiden reinwerfen lassen oder sie mit einer coolen Arschbombe nassspritzen? Ich glaube die Entscheidung sollte mir nicht schwer fallen. Ich stellte also die Colaflasche neben mich und ging zum Pool. Ich nahm ein wenig Anlauf und sprang ohne Vorwarnung zwischen die beiden. Beide waren natürlich sehr überrascht und etwas benommen. Doch dann gab es Krieg. Wir begannen eine Wasserschlacht und es war uns relativ egal dass wir eigentlich unsere Klamotten trugen. Nachdem ich Davis fast an die zehn Mal getunkt hatte, beschlossen wir unsere Wasserschlacht zu beenden. Selbstverständlich war ich hier die klare Siegerin. Mhm war wohl doch ein Vorteil mit so vielen Geschwistern aufgewachsen zu sein. Cause I remember every sunset I remember every word you said We were never gonna say goodbye Say la-ta-ta-ta-ta Till we had to get back to Back to summer paradise with you And I'll be there in a heartbeat Oh-oh I'll be there in a heartbeat Oh-oh Davis lag auf dem Bauch und war vollkommen platt. „Ich kann nicht mehr! Yolei du machst einen echt fertig!“, murmelte er vor sich hin. Ken und ich aßen noch ein paar Chips und schauen unserem armen, schwachen und leicht bemitleidenswerten Freund beim jammern zu. Es war manchmal zu witzig welche neuen Schmerzstellen sich Davis manchmal ausdachte. „Ich glaube ich habe mir den Po verdreht!“ Ja mit ihm hatte man immer was zu lachen. Und ich bin wirklich froh nicht den ganzen Abend durch gelernt zu haben. Sonst hätte ich ja das alles verpasst – wäre doch ziemlich schade gewesen, oder? Yeah I remember summer mornings And summer evenings Now you're right next to me And I am freezing Was it real? Oh baby tell me, was I dreaming? How can you show me paradise, When I'm leaving? Now my heartbeat is sinking Hope's shrinking When I try to speak no words Lip-syncing Hope this is not just wishful thinking Tell me that you care And I'll be there in a heartbeat (...) „Hey wollen wir mal langsam rein gehen. Es ist schon nach elf und es wird langsam frisch“, meinte Ken zu uns. „Also ich wäre auch dafür, aber ich glaube nicht das ich alleine aufstehen kann“, jammerte kein anderer als Davis. Fünf Minuten später hatten wir ihn endlich hoch gehievt und zum stehen gebracht. „Wollen wir in euer Zimmer gehen?“, fragte ich spontan. „NEIN BLOSS NICHT!“ Okay es schien wohl nicht so gut immer Zimmer der Jungs auszusehen. „Wenn ihr keinen Dreck macht könnt ihr auch in Sora und mein Zimmer kommen. Ich denke nicht, das sie schon schläft!“ „Aller klar, aber erst kaufen wir am Automat noch ein paar Gummibärchen!“, schrie Davis durch die Gegend. Wie alt war er nochmal? Achtzehn? Wirklich? Kaum zu glauben. Ich wunderte mich jeden Tag wieder aufs Neue über seine kindliche Ader! Vielleicht gehörte er ja zu Peter Pans verloren Jungen? Wer weiß. Ich hoffe nur dass er mein Bett ganz lässt und nicht wieder den Lattenrost durchbricht – so wie das letzte Mal als er bei mir zu Hause war. Daumen drücken war wohl hier eher angesagt. (Ken´s Sicht) Eigentlich dachte ich dass Davis im Zimmer der Mädchen Chaos stiften würde, allerdings kam es nicht soweit. Wir ließen uns auf dem Boden nieder und redeten und das mindestens schon eine halbe Stunde. „Ich hab das Gefühl versagt zu haben“, sagte Yolei, als sie uns vom ihrem bisher schlimmsten Tag ihres Lebens erzählte. „Ich meine ich hatte wirklich gut gelernt und ich konnte einfach nicht verstehen warum ich durchgefallen bin. Meine ganze Familie hatte schon was für mich vorbereitet und wir wollen eigentlich feiern, da ich mein erstes Studienjahr hinter mich gebracht hatte. Als ich dann nach Hause gekommen bin und gesehen hab was sie alles für mich gemacht haben, da konnte ich irgendwie nur noch heulen. Ich war so enttäuscht von mir“, erzählte sie Davis und mir. Soweit ich es mitbekommen hatte wollte Yolei das Geschäft ihres Vaters übernehmen und deswegen studierte sie BWL. Im ersten Semester hatte sie auch großen Erfolg gehabt und schrieb super Noten – doch das zweite hatte es wirklich in sich. Man konnte sie kaum noch erreichen weil sie fast jeden Tag vor den Büchern hockte. Vielleicht hatte sie sich zu sehr unter Druck gesetzt und dieser ist ihr schlicht weg über den Kopf gewachsen. „Ich kann dich gut verstehen, Yolei“, sagte Davis auf einmal. „Als ich diese Sportverletzung hatte, dachte ich dass es in ein paar Wochen wieder in Ordnung sei. Aber als der Arzt mir sagte, dass mein Knie für immer beeinträchtigt sein würde und ich somit mein Sportstipendium nicht wahrnehmen konnte, war das wirklich das schlimmste was mir je passieren konnte. Ich mein ich liebe Fußball und ich spiele ja auch schon ziemlich lange und jetzt ist alles vorbei. Jetzt steh ich sozusagen vor dem nichts“. Die Sportverletzung hat wirklich seine Zukunft verändert. Damals waren wir alle auf seinem Abschlussspiel. Es waren noch zehn Minuten zu spielen und die gegnerische Mannschaft führte um einen Punkt. Davis war ziemlich weit vorne und stürmte auf Tor zu als plötzlich sein Gegenspieler in ihn hineingrätschte. Er erwischte ihn am Knie und Davis konnte nicht mehr alleine aufstehen. Das Spiel wurde sogar unterbrochen und er kam sogar ins Krankenhaus. Gewonnen hatte seine Mannschaft ebenfalls nicht und jetzt hat er für immer ein Knie, das ihm wohl lebenslang Probleme bereitet. „Du wirst schon eine andere Berufung finden, da bin ich mir sicher. Und Yolei es ist keine Schande ein Semester zu wiederholen. Beim nächsten Mal schaffst du es hundertprozentig“, beruhigte ich beide. „Du hast uns noch gar nicht erzählt was du eigentlich vor hast, Ken“, stellte Yolei fest und zog ihre Brille ab. Davis bejahte es. Was hatte ich vor? Ich wusste es ehrlich gesagt nicht. „Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich habe ein Angebot von einer Universität in den Staaten bekommen, aber ich weiß nicht ob ich es annehmen soll!“ „Wieso nicht, das ist doch eine große Chance und Herausforderung für dich!“, protestierte Yolei und putzte ihre Brille mit ihrem T-Shirt. „Ja ich weiß, aber ich will meine Familie und Freunde nicht aufgeben. Natürlich will ich an eine gute Uni und irgendwann mal im Beruf Erfolg haben, aber ich hab gemerkt, dass der Erfolg nicht immer was Gutes ist. Wenn man in irgendwas gut ist, dann sind die Anforderungen an einen immer gleich höher. Und wenn man diese Anforderung nicht mehr erfüllen kann, ist man so gut wie unten durch. Und ich will mich nicht unter Druck setzten, deswegen bin ich auch mitgefahren um endlich mal einen klaren Kopf zu bekommen“, erklärte ich ausführlich. Yolei und Davis hörten mir aufmerksam zu, denn sie wussten das ich ein Mensch war der mit Erfolg weniger gut zurecht kam als andere. „Ich finde es auch gut dass du mitgekommen bist! Lass dir einfach Zeit und fälle erst eine Entscheidung wenn du dir sicher bist“, sagte Yolei zu mir. „Ja nicht das du die Entscheidung später bereust und am liebsten wieder rückgängig machen willst“, ergänzte Davis. Ich war wirklich froh die beiden zu haben. Auch wenn sie chaotisch und leicht aufbrausend waren, sind und bleiben meine Freunde. _________________________________________________________________________________ so das wars mal wieder! ich hoffe es hat euch gefallen! was genau mit mimi passiert ist, erfahrt ihr im nächsten kapitel. bis demnächst :)) Kapitel 8: Aufrichtig zu sein ist nicht immer leicht. ----------------------------------------------------- huhu ihr lieben :)) da heute schon wieder samstag ist bekommt ihr selbst verständlich ein neues kapitel! aber zuvor wollte ich euch etwas von meinem neuen FF erzählen, den ich zurzeit schreibe :) die haupthemen sind liebe, das erste mal, rache und verrat! ich bin bei diesem FF bei kapitel 12, also sozusagen mitten drin. ich habe auch nicht mehr 12 hauptcharaktere sondern "nur noch" acht :D und wie ich schon erwähnt habe, werde ich in der geschichte nicht mehr in sichten schreiben! ich wollte mal etwas anderes ausprobieren! zum inhalt finde ich es relativ schwer etwas zu sagen, also wenn ihr irgendwelche fragen habt, könnt ihr mir gerne eine ens schicken :) da diese neue FF sozusagen ein kreativprojekt von mir ist und ich noch nicht weiß wo alles hinführt, kann ich auch noch nichts über die altersbeschränkung sagen! ich habe mir auch schon überlegt die story auf einer anderen plattform hochzuladen, denn ich möchte euch ja kein kapitel vorenthalten! aber ich glaube nicht das es so extrem wird :D allerdings weiß man das ja erst am ende, aber ich werde euch auf dem laufenden halten ^^ okay und das war auch jetzt schon genug zum vorwort! erst nochmal vielen dank für eure lieben kommentare :)) ich wünsche euch jetzt viel spaß beim lesen & freue mich über lob und kritik ;)) lg sternchen93 _________________________________________________________________________________ Aufrichtigkeit ist höchstwahrscheinlich die verwegenste Form der Tapferkeit. -William Somerset Maugham- (Tai´s Sicht) Nachdem wir gestern alle irgendwo versackt waren, bot mir Sora an bei ihr und Yolei zu übernachten. In ihrem Zimmer fanden wir schließlich auch Ken, Davis und Yolei vor, die alle drei auf dem Boden lagen und schliefen. Ich konnte dann somit in Yoleis Bett schlafen, was mir wesentlich lieber war als der Fußboden. Am nächsten Morgen frühstückten wir zusammen und unsere Bodenschläfer beschwerten sich über ihre Schmerzen. Davis meinte er hätte sich den Po verdreht? Na ja ob das möglich war, bezweifelte ich sehr. Matt und die anderen Bandkollegen erschienen nicht zum Frühstück, da sie wohl eine lange Nacht hinter sich hatten. Kurz bevor wir zu Soras Zimmer gingen, schauten wir noch einmal bei uns vorbei. Es war schon weit nach zwei, aber keiner befand sich in unserem Schlafraum. Gegen halb drei würde die Tour weitergehen. Wir würden den Tourbus bepacken und Richtung Belgien weiter fahren. Das nächste Konzert fand in zwei Tagen in Brüssel statt. Jetzt war es halb zehn und wir beschlossen nach dem Frühstück unsere Sachen schon zusammen zu packen. Alles lief sehr ruhig heute Morgen ab. Davis war Mucksmäuschenstill, Ken schlief fast vor seinen Cornflakes ein und Yolei knabberte seit einer halben Stunde an ihrem Brötchen. Sora und ich konnten uns das Grinsen kaum verkneifen, sie waren alle so fertig und würden wohl während der Fahrt durchschlafen. „Ich geh schon mal ins Zimmer, wollte noch Duschen und so!“, sagte ich du den anderen und verließ den Tisch. Wäre ich doch besser sitzen geblieben! Denn im Zimmer wartete schon eine grauenhafte Nachricht auf mich. Als ich die Tür aufschloss, fand ich einen zusammengekauerten Matt vor mir, der starr aus dem Fenster schaute. Vom Rest der Band war immer noch keine Spur. „Matt? Stimmt was nicht?“ Er zuckte leicht zusammen, wahrscheinlich hatte er mich nicht reinkommen gehört. „Tai? Ich habe ... ich ... ich habe Mist gebaut“, stammelte er. Ich schloss die Tür hinter mir und setzte mich auf das freie Bett neben ihm. Er saß wie ein Häufchen Elend auf dem Boden. „Was ist denn passiert? Irgendwas mit dem Auftritt?“ Matt schüttelte den Kopf. „Hey wenn es um Sora geht, die hat dir schon längst wieder verziehen!“, sagte ich und klopfte ihm auf die Schulter. „Nein das wird sie mir nicht verzeihen!“ Okay das was er sagte machte keinen Sinn. Sie hatten doch nur einen kleinen Streit über unwichtige Kleinigkeiten. „Matt da bildest du dir was ein. Sie liebt ...“. „TAI SEI STILL!“ Sie wird mir das nicht verzeihen können!“, unterbrach er mich und schaute mich das erste Mal an. Das schlechte Gewissen stand ihm im Gesicht geschrieben. „Wieso? Was ist denn passiert?“ Matt wurde wieder ganz still und kehrte mir den Rücken zu. Dann eröffnete er mir etwas mit dem ich nie gerechnet hätte. „Ich habe sie betrogen“, murmelte er. Ich schluckte. Nein Matt doch nicht, das konnte nicht sein. „Was? Wie ist das denn passiert?“ Okay langsam wiederholten sich meine Fragen, aber es war wirklich schockierend für mich. Matt zuckte mich den Achseln. „Ich weiß es nicht mehr genau. Ich war nur so sauer, dass Sora wirklich nicht gekommen ist und später bin ich dann mit den Jungs in eine Bar. Wir haben ein paar Bier getrunken, aber nach einer Zeit wollte ich einfach nur noch weg. Ich bin dann alleine los und wollte eigentlich zum Hotel. Und dann hab ich irgendwie die Orientierung verloren und so ein Mädel getroffen, die mir den Weg zeigen wollte. Ich hab sie darauf hin auf einen Drink eigeladen und aus einem wurden dann zwei und aus zwei wurden dann ganz viele. Am nächsten Morgen bin ich in einem völlig fremden Hotelzimmer aufgewacht und das Mädchen war auch da. Ab da an wusste ich das ich einen Fehler begangen hatte“. Seine Geschichte war schon traurig, aber er musste Sora unbedingt die Wahrheit sagen. Er konnte doch nicht mit einer Lüge in die Ehe gehen. „Du musst ihr die Wahrheit sagen, Matt!“ Kaum hatte ich diesen Satz ausgesprochen schaute er mich wie ein verdutztes Reh an, dass sich vor einem Blitz erschreckt hatte. „Nein Tai ich kann das nicht. Ich weiß ich habe einen Fehler begangen, aber ich war nicht Herr meiner Sinne. Du weißt doch dass ich sowas nie tun würde. Ich kann es ihr nicht sagen. Das würde alles kaputt machen!“ Da hatte er recht. Es war nur ein Ausrutscher und Matt würde so etwas nie tun, wenn er bei vollem Bewusstsein ist, aber man kann Sora doch sowas nicht verschweigen. Sie würde ihm bestimmt verzeihen, wenn er es ihr erklären würde. Sie war ja kein Unmensch. „Matt nein. Du musst es ihr sagen. Sie wird dir verzeihen, weil sie dich überalles liebt!“ Matt stand auf einmal auf und lief im Zimmer herum. Immer wieder hörte ich wie er sagte, dass er es nicht über Herz bringe. Er war verzweifelt und ich stand zwischen meinen besten Freunden. „Tai du bist der einzige der es weiß und du als mein bester Freund musst zu mir halten. Ich werde dir versprechen dass sowas nie wieder passiert. Aber bitte lass das ein Geheimnis zwischen und beiden bleiben, bitte. Du weißt, sie bedeutet mir alles!“ Er kam nah zu mir und schaute mir in die Augen. Es kam mir fast schon so vor als hätte er Tränen in den Augen. Was sollte ich denn machen? Ich konnte doch wohl schlecht zu ihm nein sagen. Das konnte ich nicht übers Herz bringen. (Mimi´s Sicht) „Mama wer ist das?“ Ich spürte jemanden hinter mir. Und auf einmal steckte er seinen Kopf zur Tür hinaus. Joe und Izzy sahen mit großen Augen zu ihm herunter und dann wieder zu mir – doch ich wich ihren Blicken gekonnt aus. „MAMA? Was geht denn hier ab?“, fragten beide synchron. „EH gar nichts. Was soll hier abgehen? Akito gehst du bitte in die Küche? Ich hab hier noch was zu klären!“ Mein Sohn schaute beide skeptisch an. „Okay Mama aber wenn die beiden unhöflich werden, dann hau ich sie!“, meinte er und verschwand. Jetzt stand ich Joe und Izzy wieder alleine gegenüber. Toll oder? „Erklär uns das jetzt bitte! Wieso nennt der Junge dich Mama und wieso bist du wieder in Japan und sagst uns kein Stück davon?“, fragte Joe genervt. Auch Izzy standen die Fragezeichen schon im Gesicht geschrieben. Sie weiter anzulügen brachte mich hier wohl nicht weiter. Besonders weil sie erst wieder gehen würden, wenn sie auch die Wahrheit herausgefunden hätten. Game over – würde ich mal sagen. „Wollt ihr reinkommen? Ich möchte euch das nicht zwischen Tür und Angel erzählen“. Beide nickten verständnisvoll und gingen mit mir ins Haus. Großmutter wollte gleich schon nachfragen wen ich hier angeschleppt hatte, doch mein Blick verriet ihr mehr als ich wollte. Ohne Worte gingen wir in mein Zimmer. Großmutter rief mir noch zu das sie mit Akito in den Park ginge. Jetzt war ich wohl ganz alleine im Haus – mit Joe und Izzy. „Wollt ihr was trinken?“, fragte ich sie. Beide ließen sich auf meinem Bett nieder und verneinten meine Frage. „Setzt dich erst mal hin und erklär uns das ganze hier!“, forderte Izzy. Oh man. Ich war echt ein Pechvogel. Wieso musste ich auch ausgerechnet Joe im Supermarkt umrennen? Hätte es nicht eine alte Frau sein können? Wiederwillig setzte ich mich auf einen Stuhl und schaute meinen Freunden direkt in die Augen. Ich wusste nicht warum, aber ich fing sofort an zu weinen. „Mimi? Was ist denn los? Du brauchst doch nicht zu weinen!“ Izzy stand von meinem Bett auf und kniete sich neben mich. „Jetzt tu doch was Joe!“ „Was? Ich kann doch nichts dafür dass sie weint! Und außerdem kannst du sie viel besser beruhigen als ich!“ Izzy schaute zu Joe und dann wieder zu mir. „Du weißt doch das ich nicht damit umgehen kann, wenn jemand weint also übergebe ich diese Aufgabe gerne an dich!“ Toll jetzt stritten sie sich und ich weinte nur so vor mich hin. Aus unerfindlichen Gründen fand ich die Streitigkeiten von Joe und Izzy immer sehr witzig. Nach fünf Minuten Gezanke konnte ich auf einmal wieder lachen. Eines der wenigen Male, seitdem sich mein Leben um hundertachtzig Grad gedreht hatte. „Sag mal lachst du uns gerade aus?“ Joe zog eine Grimasse und ich pustete weiter. „Entschuldigung“, sagte ich nach einer Weile. Izzy setzte sich wieder aufs Bett und es wurde mir immer bewusster das beide Antworten wollten. „Der kleine Junge ist also tatsächlich dein Sohn?“, fragte Izzy knapp. Also ich würde nicht unbedingt sagen das er mir überhaupt nicht ähnlich sieht, doch immer wenn ich ihn anschaue erinnert er mich an seinen Vater. Sie haben beide dieselben Augen. „Ja er ist mein Sohn“, sagte ich mit einem Lächeln. „Auch wenn es nicht einfach war, so jung Mutter zu werden, er war das Beste was mir passiert ist“. Hatte ich das gerade laut gesagt? „War das der Grund warum wir nichts mehr von dir gehört haben?“ Eine berechtigte Frage von Izzy. Jedoch war ich noch nicht bereit ihnen die ganze schreckliche Wahrheit zu gestehen. „Ja so in etwa“, sagte ich und spielte an einer Haarsträhne. „Und wie ist das damals gewesen? Wann hast du es rausgefunden? Und wer ist der Vater von dem Kleinen?“ Oh ja Joe der Mann der Fragen. Ich kann mich noch ganz genau an den Tag erinnern, als ich herausfand, dass ich schwanger bin. Flashback: „Oh man mir ist so schlecht“, jammerte ich auf dem Pausenhof meiner High School. „Dir ist zurzeit wirklich oft schlecht Mimi. Vielleicht solltest du mal zum Arzt gehen“, stellte meine Freundin Jenna fest. „Nein es geht schon ... ich hab ... bestimmt ... was Falsches gegessen!“ Ich schluckte stark und versuchte meinen aufkommenden Brechreiz auszublenden. „Du bist ganz grün im Gesicht. Sicher das es geht?“ Ich nickte und merkte gleichzeitig dass ich es nicht mehr zurückhalten konnte. Ich schnappte mir den nächsten Mülleimer und übergab mich vor meinen ganzen Freunden. Auf der Peinlichkeitsskala eine glatte zehn. „Ich glaube ich sollte dich nach Hause fahren, meinst du nicht? Seit mehreren Wochen geht es dir schon so mies. Ich fahr dich jetzt, keine Widerworte“, meinte Jenna und zog mich schon regelrecht Richtung Parkplatz. Die Fahrt über konnte ich mich gut zusammen reißen, doch kaum war ich zu Hause angekommen, überkam es mich wieder und ich rannte Schurstracks zur Toilette. Nach dem Ausscheiden sämtlicher Innereien, begleitete mich Jenna auf mein Zimmer. Meine Eltern waren noch nicht zuhause, da sie arbeiten mussten. Ich legte mich ins Bett und drückte mein Gesicht ins Kissen. Jenna beobachtete mich eine Zeitlang, bevor sie sich überhaupt traute etwas zu sagen. „Mimi du solltest zum Arzt gehen. Du weißt doch über was wir letztens gesprochen hatten.“ Sie sprach schon wieder DAS Thema an. Ich richtete mich auf und blaffte sie an: „Jenna ich bin nicht schwanger! Das Thema hatten wir doch schon – zum zehnten Mal!“ „Den Test hast du dich aber immer noch nicht getraut zu machen!“ Jenna ging zu meinem Nachtisch und holte die verschlossene Packung eines Schwangerschaftstestes heraus. Sie hatte ihn mir letzte Woche heimlich mitgebracht, doch ich glaubte nicht dass ich schwanger sei. Schließlich hatten wir ja nur ein Mal und selbstverständlich nicht ohne Verhütung. „Ich bin nicht schwanger. Wir haben verhütet und das hab ich dir auch gesagt!“ Wütend ließ ich mich wieder auf mein Bett fallen. „Und ich hab dir gesagt, dass Kondome auch mal kaputt gehen können. Vielleicht hat er das ja schon jahrelang gehabt. Wer weiß? Jungs sind seltsam“, sagte sie und setzte sich auf meine Bettkante. „Ich bin zwar kein Arzt aber wenn es dir schon über einen Monat schlecht geht und du auch keine Tage bekommst, dann kann die Babytheorie schon möglich sein!“ Jenna schaute mich dringlich an und ich wusste ja auch dass ich besser den Test machen sollte – aber was wenn er wirklich positiv ist? Wie sollte ich das meinen Eltern erklären? Und ich würde zum Gespött der Schule werden – und das wollte ich auf gar keinen Fall. „Okay ich mach den Test, aber allein. Egal welches Ergebnis auf mich auch wartet, ich brauch danach Zeit für mich!“ Jenna war ein sehr verständnisvoller Mensch und wusste wann es Zeit zu gehen war. „Ich fahr dann wieder in die Schule! Ruf mich später an!“ Und schon war sie verschwunden. Sie fand gut allein aus dem Haus, denn sie war wirklich meine beste Freundin hier in den USA. Wir machten einfach alles zusammen und ich hatte keine Geheimnisse vor ihr und sie hatte auch keine vor mir. Langsam setzte ich mich auf und nahm den Test in die Hand, den Jenna auf meinen Nachttisch gelegt hatte. Ich begab mich zur Toilette und öffnete die Packung. Wenn ein rosa Plus erscheinen würde, dass hieß es das ich wohl mein Leben ganz schön umstellen müsste. Ich hoffte deswegen eher auf mein blaues Minus. Auch wenn ich Babys mochte, ich wollte noch keins haben. Vor allem nicht unter solchen Umständen. Wir waren ja noch nicht mal wirklich ein Paar gewesen und dann ein Baby? Das passte vorne und hinten nicht. Doch das Schicksal hatte etwas anderes im Sinn und nach gut fünf Minuten wusste ich, das ich wohl nicht mehr lange allein sein würde. Flashback Ende. „Und an diesem Tag hast du herausgefunden dass du schwanger bist?“ Izzy und Joe saßen gespannt vor mir und ich nickte nur. „Ja es hat mein Leben verändert. Die einzigen Freunde, die ich noch hatte waren Jenna und Michael – für den Rest war ich eine fette trächtige Kuh!“ Ich kann mich noch gut erinnern, dass sie mich immer so genannt haben und ich oft deswegen geweint hatte. Meine Eltern waren natürlich für mich da, aber alles ändert sich. Und jetzt war ich wieder in Japan und saß vor meinen beiden schusseligen Freunden. „Das tut mir leid, dass alle so gemein zu dir waren. Aber warum bist du nicht wieder nach Japan gekommen? Wir hätten dich doch alle herzlich aufgenommen!“ Izzy beugte sich leicht vor und tätschelte mir das Knie. Okay seltsame Geste, aber sie war nett gemeint. „Ich konnte nicht, weil ich sonst sein Leben zerstört hätte und das wollte ich nicht“, flüsterte ich. Langsam merkte ich wie sich Tränen in meinen Augen bildeten. Es wurde mir alles zu viel. „Was meinst du denn mit sein Leben zerstören? Das bedeutet doch nicht etwa? Oh mein Gott!“ Izzy hatte verstanden wen ich hier meinte – Joe hingegen rätselte noch vor sich hin. „Was? Wen? Wer ist es denn? Ich raffe es nicht? Izzy!!“ Oh Joe ... er war leicht unterbelichtet was solche Sachen anbetraf. „Joe denk doch mal nach. Mimi, über drei Jahre weg. Mimi hat Kind bekommen. Mit wem könnte wohl Mimi vor drei Jahren was gehabt haben? Ich gib dir einen Tipp, bei dieser Person reden wir so gut wie nie über sie?“ Ja Izzy und seine unvollständige Babysprache, ihn hätte ich wohl echt gut gebrauchen, als ich nicht wusste was Akito als Baby immer von mir wollte. Aber Moment. „Wieso redet ihr mit Tai nicht über mich?“ Jetzt klingelten auch bei Joe die Glocken Sturm. „OH MEIN GOTT! TAI IST DER VATER? BIST DU DIR SICHER?“ „Eh da wir es schon die ganze Zeit von Gott hatten , ja bin ich. So sicher wie das Amen in der Kirche! Und jetzt beantwortet bitte meine Frage!“, meckerte ich trotzig vor mich hin. „Tai kann es nicht ertragen wenn man über dich spricht! Er kann immer noch nicht verstehen, warum du nach Weihnachten nie wieder gekommen bist“, erklärte Izzy. „Also ich kann es jetzt verstehen“, gab Joe hinzu. „Er ist nie so wirklich über dich hinweg gekommen und das sagen wirklich alle!“ Mein Herz schlug auf einmal schneller. Nie über mich hinweg gekommen? Aber warum hat er nie mal die Initiative ergriffen? Und er war außerdem auch derjenige, der schnell wieder vergeben war – nicht ich. Ich durfte mich jetzt nicht von meinen aufkommenden Gefühlen verwirren lassen, Akito brauch Stabilität und diese konnte ich ihm nicht garantieren wenn ich auf verliebter Teenager machen würde. Tai durfte nicht erfahren, dass ich wieder hier war. „Ihr dürft Tai hiervon nichts erzählen! Weder von mir noch von Akito, bitte versprecht mir das!“ Beide schauten mich vollkommen entrüstet an. „Aber er ist sein Sohn und er hat ein Recht darauf, meinst du nicht?“ _________________________________________________________________________________ sooo das wars mal wieder :) jetzt wisst ihr auch wer der vater von dem kleinen ist :D ich hoffe, dass es auch gefallen hat! bis demnächst :)) Kapitel 9: Glücklich sein für immer. ------------------------------------ huhu ihr lieben :) tut mir wirklich leid, dass das kapitel soo spät kommt xD ich hatte kleine probleme beim hochladen. zuerst möchte ich mich für euere lieben kommentare bedanken, es freut mich wirklich das die geschichte so gut ankommt ;)) ich möchte auch nicht länger um den heißen brei herumreden ... hiermit wünsche ich euch viel spaß beim lesen & ich freue mich natürlich wieder über lob und kritik! lg sterchen93 _________________________________________________________________________________ Glück ist Liebe, nichts anderes. Wer lieben kann, ist glücklich. -Hermann Hesse- (Kari´s Sicht) Ich saß in der Dusche. Das Wasser prasselte auf meinen Rücken und meine Finger sahen schon schrumpelig aus – genauso wie meine Füße. Ich war schon knapp eine halbe Stunde im Bad. Meine Mutter klopfte schon das zweite Mal an die Tür und fragte ob alles in Ordnung sei. Ich wusste dass irgendetwas mit mir nicht stimmte, doch ich log sie an. Mir ginge es gut, ich wolle nur ein wenig entspannen. Die Tatsache dass das Wasser sich mit meinem eigenen Blut vermischte ignorierte ich. Diesmal hatte ich eine Rasierklinge benutzt. Ich schämte mich, doch es war für mich die einzige Möglichkeit mit meinem Schmerz um zu gehen. Wenn ich mich verletzte, tat es im Herzen weniger weh. Jedenfalls empfand ich das so. Einige Stunden zuvor ... „Ich geh noch ein bisschen spazieren“, rief ich in die Küche und verschwand aus der Tür. Ich hatte das Gefühl das ich zuhause erdrückt werden würde. Nachdem ich mit meinen Eltern zusammen gegessen hatte, fühlte ich auf einmal eine gewisse Leere in mir. Ich hatte wirklich keinen mit dem ich reden konnte. Mein Bruder war in Europa. Das gleiche galt für meine beste Freundin. Und mit Takeru wollte ich lieber nicht reden. Mein Arm schmerzte noch und ich verbarg meine Wunden unter einem Schweißband, das ich mir von Tai geklaut hatte. In der frischen Luft angekommen, hatte ich das Gefühl das erste Mal seit langem wieder richtig durchatmen zu können. Ich weiß, dass das gestern ein Fehler war und ich hatte mir geschworen es nie wieder zu tun. Egal was auch passieren würde. Ich bog in die nächste Straße ab und ging ein Stück weiter geradeaus. Als ich die Straße überquerte, hörte ich wie jemand meinen Namen rief. Eine Stimme die mir sehr bekannt war. „Hey was machst du denn hier in der Gegend?“, fragte Takeru und erst jetzt merkte ich dass er nicht alleine war. „Ich wollte nur spazieren. Es ist so ein schöner Abend“, stammelte ich und sah seine Begleitung immer wieder an. Sie hatte sich bei ihm eingehakt und strahlte über das ganze Gesicht. „Du musst Kari sein. T.K. hat schon einiges über dich erzählt – natürlich nur gutes!“ Sie reichte mir die Hand und stellte sich vor. Das war sie also. Naoko. Seine neue Flamme. Meine Nachfolgerin. „Und wo wolltet ihr hin?“ Nicht das es mich interessiert hätte, aber die Frage stellte sich fast schon wie von selbst. „Wir wollen auf das Stadtfest! Auf Kino hatten wir heute keine Lust, da waren wir gestern erst“. Ach wie toll sie hatten auf Kino keine Lust. Naoko redete schon im Plural – das bedeutete nichts Gutes. „Willst du vielleicht mitkommen. Ich meine, ihr beide seid doch so gute Freunde und ich hätte nichts dagegen wenn wir was zu dritt machen. Dann lerne ich T.K.´s beste Freundin mal näher kennen“, sagte sie mit einem Lächeln. Er hatte wohl nicht erwähnt, dass wir auch mal ein Paar gewesen sind. Ich merkte wie unangenehm ihm diese Situation war. Er wollte auf gar keinen Fall, dass ich mitkomme. Diesen Wunsch konnte ich bestens nachvollziehen. „Ja klar. Wird bestimmt lustig! Du hast doch nichts dagegen Takeru?“ Diese Überlegenheit kostete ich voll aus. Seine Miene verbitterte sich immer mehr und man sah ihm an, dass er wohl eher Scherbeln essen wollte, als mit seiner Ex und seiner Freundin auf das Stadtfest zu gehen. „Nein was sollte ich denn dagegen haben! Kannst ruhig mitkommen, Hikari!“ Wow. Er nannte mich bei meinem vollen Namen – er war wirklich sauer. Das hatte ich ja gut hinbekommen. Trotzdem gingen wir alle zusammen zum Stadtfest und mit der Zeit verstand ich auch was Takeru an Naoko fand. Wären wir nicht in einer solchen Situation, könnte ich mir gut vorstellen mit ihr befreundet zu sein. Klingt komisch, aber sie war wirklich sehr nett und sie sah einfach wunderschön aus. Da konnte ich wohl kaum mithalten. Meine Laune wurde allmählisch mies. Bei jeder Kleinigkeit versuchte ich mich mit ihr zu vergleichen und immer wieder merkte ich das sie toll war und ich eben nicht. Takeru wurde auch immer wütender, denn eigentlich wollte er ganz sicher nicht den Abend noch mit seiner Ex verbringen. „Ich geh mal auf die Toilette. Bin gleich wieder da“, sagte Naoko zu uns und verschwand in der Menge. Ich drehte mich zu Takeru und er stand echt vor dem Platzen. „Sag mal spinnst du?“, blaffte er mich an. „Du kannst doch nicht einfach mitkommen! Das ist nicht fair!“ Jetzt redete er schon von Fairness. Aber gut wenn er es so haben wollte. „Entschuldige mal, sie hatte mich schließlich gefragt. Und jetzt fang nicht an über Fairness zu sprechen, dass kannst du dir echt verkneifen! Du hast ihr noch nicht mal erzählt, das wir mal zusammen waren!“ „Und? Was spielt das für eine Rolle? Wie du gesagt hast, wir WAREN zusammen. Waren nicht sind. Das ist ein Teil der Vergangenheit, kapier es endlich Kari!“ Das hatte wohl gesessen. Ich war ein Teil seiner Vergangenheit. Jeder kleine Hoffnungsschlimmer wieder mit ihm zusammen zu kommen, verblaste auf einen Schlag. Ich sah ihm direkt ins Gesicht und er merkte wie sehr er mich verletzt hatte. Die erste Träne lief mir die Wange hinunter und ich wusste dass ich hier weg musste. Ich drehte mich um und sah noch im Augenwinkel wie Naoko wieder kam. „Kari, das hab ich nicht so gemeint, warte doch bitte!“, rief mir Takeru noch hinterher während ich schon meine Beine in die Hand nahm und rannte. Ich wollte nur noch weit weg sein. Gegenwart ... Wieder kamen meine Tränen zum Vorschein. Ich konnte sie nicht mehr unterbinden. Ich war allein und niemand konnte mir helfen. Mein Arm war schwer und ich sah wie stark er blutete. Das Wasser war mittlerweile blutrot. Und ich? Ich hatte es wieder getan. Ich konnte nicht einfach so damit aufhören. Das funktionierte nicht. Langsam stand ich auf, meine Beine waren wieder so weich wie Wackelpudding. Ich drehte das Wasser ab und stieg vorsichtig aus der Dusche. Ich nahm ein Handtuch und wickelte es einmal um meinen Arm. Dann ließ ich mich so nackt wie ich war, auf den Boden gleiten. Ich merkte wie sich das Handtuch mit meinem Blut vollzog. Ich umklammerte den Arm mit meiner anderen Hand und weinte. Ich war allein. Niemand konnte mir helfen. (Sora´s Sicht) Ich war glücklich. Matt und ich hatten uns wieder vertragen und waren gerade auf dem Weg nach Brüssel. Ich kuschelte mich an ihn und bemerkte das erste Mal die Blicke die Tai und er austauschten. Tai sah leicht angesäuert aus und verschränkte die Arme vor seinem Brustkorb. „Habt ihr euch gestritten?“, fragte ich meinen Verlobten und schaute ihn an. Er schüttelte den Kopf. „Nein wir hatten nur eine kleine Meinungsverschiedenheit, nichts weiter“. Da war ich ja beruhigt. Denn Tai und Matt brauchten manchmal eine Ewigkeit um sich wieder zu vertragen, das war schlimmer als bei uns Mädels. Aber gut, sie hatten ja nur eine kleine Meinungsverschiedenheit. Der Tourbus an sich, war sehr geräuschlos heute. Davis und die anderen schliefen tief und fest auf ihren Sitzen. Matts Bandkollegen saßen gemütlich beisammen und tranken heißen Tee. Sie hatten von gestern einen ganz schönen Kater und hofften diesen durch Tee und Kopfschmerztabletten in den Griff zu bekommen. Ich war wirklich froh das Matt nicht so ein Draufgänger wie seine Jungs war. Ich hatte wirklich einen Glückstreffer erzielt und auch wenn wir ab und an mal stritten, vertrugen wir uns schnell wieder. Ich hoffte das, das auch so blieb wenn wir beide verheiratet sind. Unsere Eltern ließen sich scheiden als wir noch klein waren. Wir hatten sozusagen als Scheidungskinder das gleiche Schicksal, immer hin und her zwischen beiden Elternteilen. Keine schöne Geschichte, aber uns würde so etwas nicht passieren. Dafür liebten wir uns einfach zu sehr. Ich kuschelte mich noch ein wenig mehr an Matt und schloss die Augen. Viel Schlaf hatte ich ja ebenfalls nicht bekommen. Tai und ich saßen keine Ahnung wie lang in dieser Bar. Als wir keine Lust mehr hatten, gingen wir ein wenig vor die Tür und erwischten unsere Schützlinge beim platschen im Pool – mit Klamotten selbstverständlich. Gesagt haben wir nichts, sie sind noch alle so jung und sollten ihre Jugend in vollen Zügen genießen. Also entschlossen wir uns einfach weiter zu gehen. Tai, ist neben Matt, wohl eine der wichtigsten Bezugspersonen die ich hatte. Wir kannten uns schon so lange und spielten gemeinsam Fußball. Zwar war er nicht Mimi, mit der ich wirklich über alles sprechen konnte, aber er konnte einiger Maßen gut zuhören. Auch wenn er oft unterbewusst das Thema auf Mimi lenkte, war es schön mal mit jemand anderem über die Hochzeit und alles was danach kommt zu reden. Nach der Tour hatten Matt und ich noch viel vor. Die Einladungen mussten gedruckt und verschickt werden. Feiern würden wir in einem großen Garten, den Matts Vater zur Verfügung stellte. Ich musste noch mein Brautkleid aussuchen und ich brauchte unbedingt noch eine Brautjungfer. Das würde wohl das größte Problem werden, denn ich wusste nicht wen ich fragen könnte – außer Mimi. Natürlich hätte ich die Möglichkeit Yolei oder Kari zu fragen, aber ich denke beide hatten zurzeit andere Probleme als meine Brautjungfer zu werden. Notgedrungen wird Joe einfach eine Perücke aufgesetzt. Na ja zum Glück hatte ich ja noch ein bisschen Zeit, um alles zu planen. Aber ich freute mich schon auf meine Hochzeit. (Joe´s Sicht) „Aber er ist sein Sohn und er hat ein Recht darauf, meinst du nicht?“ Oh schlechter Schritt, Jo! Das hättest du lieber nicht in den Raum werfen sollen. „Natürlich hat er ein Recht darauf, aber ... aber es ist im Moment kompliziert. Und Akito braucht eine starke Mutter und sowas würde mich aus der Bahn werfen. Also bitte erzählt ihm nichts davon!“ Das würde wohl auch kein Problem sein, denn Tai war ja schließlich nicht in Japan. „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen Mimi. Wir verraten nichts, versprochen. Und was Tai angeht, er ist sowieso gerade nicht in Japan“. Ja unser Izzy brachte hier mal Licht ins Dunkle. „Wo ist er denn?“, fragte Mimi mit großen Augen. „Er ist zusammen mit Matt auf Europatour. Sora und noch ein paar andere von uns sind mitgefahren. Und er kommt erst in ein paar Wochen zurück!“, erklärte ich ihr. „Wie lange wirst du eigentlich in Japan bleiben“, ergänzte ich. Mimi zuckte jedoch mit den Achseln. „Ich weiß nicht ... ich muss gucken wie sich einige Dinge ergeben. Jetzt bleibe ich erst einmal in Japan!“ Sie schaute zum Boden und spielte wieder an ihrem langen braunen Haar. Das machte sie meistens wenn sie was zu verbergen hatte oder wenn sie nervös war. Es war noch etwas im Busch, da war ich mir sicher. Aber für heute waren das erst mal genug Informationen. Wir könnten sie ja morgen mal zu uns einladen und vielleicht würde sie dann uns die gesamte Wahrheit erzählen. „Magst du uns morgen mal besuchen kommen? Wir haben eine WG zusammen – ist sehr gemütlich und du könntest Akito auch mitbringen. Wir können ihn dann etwas näher kennen lernen, was meinst du?“ Mimi lächelte und ihre Tränen schienen auch langsam zu trocknen. „Joe ich muss morgen arbeiten das weißt du!“, meldete sich unser neuer Workaholic. Ich dachte ich wäre schon schlimm, aber Izzy übertrumpft alles. „Als was arbeitest du denn?“ Bevor Izzy seinen Mund nur ansatzweise aufbekommen hat, brabbelte ich ihm schon voraus. „Er arbeitet als Kellner, um unser Studentisches Leben ein wenig angenehmer zu gestalten. Mach doch morgen einfach mal frei, der Drache von Chefin wird das schon verstehen“. Drache war wohl weitaus untertrieben. Wenn Izzys Chefin anrief, sprang unser Rotschopf sofort. Er machte so viele Überstunden, das war schon nicht mehr normal. „Sie ist kein Drache und das weißt du“. Ach ja und er nimmt seine Chefin wegen jeder Kleinigkeit in Schutz. „Ich kann versuchen morgen früher nach Hause zu kommen, versprechen kann ich aber nichts“, meckerte er grantig. So war er – unser Izzy, immer perfekt und stets zum ausnutzen bereit. Aber was soll´s. Ändern konnte ich ihn eh nicht mehr. Ich war nur heilfroh, dass Mimi mit uns geredet hat und uns nicht gleich die Tür vor der Nase zugeschlagen wollte. Jetzt hatten wir zwar ein Geheimnis mehr zu hüten, aber was tat man nicht alles für unsere kleine Prinzessin. _________________________________________________________________________________ soo das wars :) bis zum nächsten mal! Kapitel 10: Die Magie der Macht. -------------------------------- huhu ihr lieben :) es ist wieder samstag und heute kommt ein neues kapitel! vielen dank für eure lieben kommentare :)) ich möchte mich heute eigentlicht recht kurz fassen und gleich zum kapitel kommen. ich wünsche euch viel spaß beim lesen & freue mich über lob und kritik! lg sternchen93 ________________________________________________________________________________________ Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. -Abraham Lincoln- (Cody´s Sicht) Okay ich war in der Hölle. Wir konnte mich meine Mutter nur ins Camp schicken? Wieso? Was hatte ich denn so schlimmes getan? Ich bin immer rechtzeitig ins Bett gegangen und hab mir immer regelmäßig die Zähne geputzt und dann sowas! Und ich dachte mein größtes Problem würden meine Klassenkammeraden werden, aber Pustekuchen. Ich hatte eigentlich gute Gesellschaft gefunden, auch wenn ich einem Zimmer zugeteilt wurde, wo ich nur einen kannte. Jetzt wusste ich über alle Bescheid. Juro war der einzige den ich kannte. Wir waren schon zwei Jahre in einer Klasse und er saß manchmal neben mir. Im Großen und Ganzen verstanden wir uns immer gut und ich war froh mit ihm das Zimmer teilen zu dürfen. Kai war ein Junge, der mir nie sonderlich aufgefallen ist. Er ist ziemlich ruhig, so ungefähr wie ich, aber wenn er einmal zu viel Zucker intus hat, kann er auch anders. Und der letzte in unserem Bunde war Saburo. Er war etwas korpulent, aber das lag wohl daran, dass er mindestens sechs Mahlzeiten am Tag aß und einen riesigen Vorrat an Süßigkeiten dabei hatte. Aber mit meinen Zimmergenossen sollte es wohl witzig werden – mit unserem Campleiter Mister Kudo sah dies wohl ganz anders aus. Wir bezogen gerade unsere Betten als er in unserer Tür stand. „Simo? Koda? Matato? Hida? Wann seid ihr denn endlich fertig? Die anderen Zimmer sind schon seit Stunden bezugsfertig!“, meckerte er lauthals. Nicht das wir trödelten, aber sonst half mir meine Mutter immer beim Bettbeziehen. Es war also das erste Mal das ich es alleine tat – eine Premiere, wenn ihr mich fragt. „Wir sind ja gleich fertig“, beruhigte ich ihn. Ein großer Fehler, wie es sich herausstellen würde. „Du gibst genauso viele Wiederworte wie dein Vater damals. Du solltest dich wohl ein bisschen zurück halten meinst du nicht?“ Ja unser Campleiter Mister Kudo kannte meinen Vater. Mein Vater und er waren als Kinder auch einmal im Camp gewesen. Damals war Papa noch mit Yukio Oikawa befreundet und beide dachten es sei wohl wunderbar ein Camp zu besuchen. Das dachte wohl eher Großvater, der ihn in das Camp steckte um ihn vom Computer weg zu bekommen. Damals hatten mein Vater und Oikawa fest daran geglaubt, dass es noch eine andere Welt neben unserer gab mit digitalen Wesen. Erst Jahre später stellte es sich als wahr heraus. Aber diese Geschichte kennt ihr bestimmt schon. Auch Campleiter Kudo kannte sie. „Und fängst du auch wie dein Vater und sein verrückter Freund an über diese komischen Wesen zu sprechen? Wir hießen sie nochmal? Pokemon?“ Er machte sich über die ganze Situation lustig. Ich glaube langsam, dass Papa nicht viel Spaß im Camp hatte. Großvater hat mich wohl angelogen, nur damit ich gehe. „Sie heißen Digimon“, sagte ich leise und senkte den Kopf. „Oh Digimon! Alles klar, ich hoffe du fängst nicht mit so einem Schabernack an! So etwas wie Digimon gibt es nicht. Und jetzt beeilt euch, oder ihr bekommt heute nur Bohnen zum Essen!“ Wenn der wüsste, dass es sich hier ganz sicher nicht um Schabernack handelt. Der würde gucken. „Also ich mag den Typ nicht“, sagte Juro zu mir und den anderen. „Ja was fällt dem ein uns das Essen zu reduzieren. Ich brauch eine gewisse Menge bis ich satt bin“, jammerte Saburo und stopfte sich einen Schokoriegel in den Mund. Ja er würde sicher verhungern. „Der kommt mir vor wie einer von der Armee! Das ist ein Sommercamp und nicht ein Lager für Schwererziehbare“, stellte der wütende Juro fest. Auch Kai meldete sich nun zu Wort: „Aber was sollen wir machen? Er ist der Campleiter und sitz bekanntlich am längeren Hebel und ich will nicht schon nach einem Tag das Camp räumen“. Ach das wäre wohl ein Traum, der sich ganz sicher nicht erfüllen mag. „Aber wir dürfen uns auch nicht alles gefallen lassen. Er muss merken, dass er nicht so mit uns umspringen kann“, sagte ich in die Runde. Juro nahm seine Denkhaltung ein – irgendwas war ihm in den Sinn gekommen und seine Ideen waren meist unschlagbar. „Mhm ich denke ich hätte da was und ich weiß auch genau wo wir noch ein paar mehr Anhänger finden! Aber zuerst müssen wir ihm im Glauben lassen es sei alles in Ordnung und dann schlagen wir ganz hinterrücks zu. Und dann wird er sich ganz schön umschauen!“ Auch wenn es auf den ersten Blick gemein schien, etwas gegen den Leiter des Camps zu planen, war es hier wohl angemessen. Und ich musste schon sagen, der Plan hatte es in sich. (Tai´s Sicht) Ich konnte nicht mehr. Ich konnte einfach nicht mehr. Wir liefen gerade durch Brüssel und vor mir gingen Matt und Sora Hand in Hand, so als wäre nie etwas passiert. Aber ich und vor allem Matt wussten das, das nicht stimmte. Ich konnte nicht glauben, dass ich ihm versprochen hatte nichts zu sagen. Sora war immerhin eine meine besten Freunde und ich konnte sie nicht anlügen. Matt hatte Mist gebaut und sollte dazu stehen, aber ihn einfach so in die Pfanne zu hauen brachte ich nicht übers Herz. Verflixte Konfliktsituation. Wenn ich es Sora sagen würde, dann würde Matt wohl nie wieder mit mir reden und die Hochzeit wäre wohl geplatzt. Aber wenn es Sora irgendwann nach der Hochzeit herausfinden sollte, war nicht nur ich erledigt sondern auch ihre Ehe. Toll ich stand zwischen meinen besten Freunde – einen besseren Umstand gab es wohl nicht. Warum bin ich nur mitgefahren? Wäre ich zu Hause geblieben hätte ich von all dem nichts gefahren und wäre genauso unwissend wie alle anderen. Oder vielleicht wäre es gar nicht passiert. Okay es ist passiert und ändern konnte man nichts mehr. Ich musste mit Matt reden, vielleicht würde Sora ihm ja auch verzeihen wenn er jetzt die Wahrheit sagen würde, immerhin war er betrunken und nicht zurechnungsfähig. Sind das nicht mildernde Umstände? Mm. Wohl eher nicht. Für Frauen bedeutete betrogen werden, das Ende dieser Beziehung. Ich glaube deswegen hatte sich Mimi auch nie wieder bei mir gemeldet. Ich hatte sie zwar nicht in dem Sinn betrogen, aber ich hatte sie sehr verletzt, als ich an Weihnachten mit einer neuen Flamme auf der Matte stand. Sowas hatte sie nicht verdient und ich hatte ja selbst noch die Hoffnung mit ihr eines Tages zusammen zu kommen. Aber das hatte ich mir wohl selbst ruiniert. Aber stopp. Hier geht es nicht um Mimi und mich, sondern um Matt und Sora und ich musste mit ihm reden. Unbedingt. In einem unbeachteten Moment schnappte ich mir Matt und wir sonderten uns von der Gruppe ab. „Was ist denn los Tai? Wir wollten uns doch die Stadt ansehen!“ Ich schaute ihn an und er wusste genau um was es sich drehte. „Du musst Sora die Wahrheit sagen! Ich halt das nicht mehr aus, ich kann sie nicht weiter anlügen!“ Die Bombe war geplatzt und Matt war natürlich wütend. „Tai du hast mir versprochen nichts zu sagen! Du bist mein bester Freund und ich dachte ich könnte dir vertrauen. Da lag ich wohl falsch“. Jetzt hatte ich ein schlechtes Gewissen. Natürlich hatte ich es ihm versprochen, aber ... hey! Wieso sollte ich mich schlecht fühlen? Ich hatte den Mist doch nicht verzapft! „Matt hör mir auf ein schlechtes Gewissen zu machen! Du hast den Mist gebaut und nicht ich! Also bitte sag es ihr oder ich werde es tun!“, drohte ich meinem besten Freund an. Ich wollte nur noch gehen, doch Matt hielt mich am Handgelenk fest und zog mich zurück. „Okay ich werde ihr die Wahrheit sagen, aber nicht jetzt! Lass mir noch ein bisschen Zeit, um mir zu überlegen wie ich es ihr schonend beibringe. Ich liebe sie und ich ... ich will sie nicht verlieren! Also bitte lass mir die Zeit!“ Ob er sie behalten würde, wenn er ihr die Wahrheit sagt, war aber auch noch sehr fraglich. „Ich geb dir vier Tage! Wenn du es bis dahin nicht gesagt hast, werde ich es tun!“, eröffnete ich ihm und drehte mich um. Es war seine Entscheidung was er letzten endlich tat und was nicht. Ich wusste jedenfalls was ich zu tun hatte. (Izzy´s Sicht) Ich musste hier weg. Und das schnellstens. Mimi und Akito wollten zum Abendessen vorbei kommen und das in einer halben Stunden. Ich war immer noch im Café und wartete darauf, dass ich mit Fumiko endlich alleine sein konnte. Sie war heute sehr abweisend zu mir gewesen und ließ auch hinter verschlossenen Türen keine Zärtlichkeiten zu. Irgendetwas beschädigte sie. Und ich rätselte mich wohl zu Tode. Ich musste mich jetzt wirklich beeilen, also ging ich zu ihrem Büro und klopfte an ihre Tür. Ich hörte ein knappes „Herein“ und schon stand ich im Raum. „Izzy was machst du denn hier? Ich habe gerade keine Zeit für dich“, erklärte sie mir abweisend und ich begann mich langsam über sie zu ärgern. „Ich wollte nur fragen, ob ich schon gehen kann? Mein Mitbewohner und ich erwarten nämlich Besuch und ja“. Sie schaute kurz hoch und senkte ihren Kopf gleich wieder. „Okay du kannst gehen!“ Ich schaute sie verwirrt an und schloss die geöffnete Tür hinter mir. Sie wollte eigentlich immer dass ich nach Feierabend noch ein bisschen bei ihr blieb. Was war los mit ihr? „Fumiko stimmt was nicht? Hab ich was falsch gemacht?“, fragte ich schon leicht verzweifelt. Sie unterbrach das was sie gerade machte und legte ihren Stift beiseite. „Nein du hast überhaupt nichts falsch gemacht, aber du kannst heute wirklich früher gehen!“ Fumiko versuchte mich zu beruhigen, aber das brachte mich nur noch mehr in Rage. „Was ist denn los mit dir? Du bist heute so abweisend zu mir! Du kannst mir doch vertrauen“. Ich ging einen Schritt auf sie zu und blieb abrupt stehen als ich ein Klopfen vernahm. „Komm rein“, sagte sie mit einem gewissen Unterton in der Stimme. Sie wollte anscheinend dass ich verschwinde. Aber wieso nur? Die Tür öffnete sich und ein Mann mit schwarz-braunen Haaren betrat das Zimmer mit roten Rosen. Ich verstand die Welt nicht mehr. „Schatz ich hab dir ein paar Blumen mitgebracht“, sagte der Mann freudig und küsste Fumiko auf den Mund. Was zur Hölle war hier los? Konnte mir das keine hier erklären? „Wer ist das denn? Einer deiner Angestellten?“, fragte er als er mich endlich bemerkt hatte. „Ja das ist Izzy. Er arbeitet neben dem Studium hier“. Eh hallo? Ich dachte wirklich ich wäre für sie etwas mehr als ein Angestellter. „Ehm Izzy, das ist mein Mann Dai. Er war auf Geschäftsreise und ist heute wieder zurückgekommen“, stellte sie mir meinen Nebenbuller vor. Er streckte mir die Hand hin und ich schüttelte ihm wohl mit offenem Mund die Hand. Also war ich nur ein Snack für zwischendurch? Ich glaube ich komme nicht mehr klar. „I-ich muss jetzt los! Wir . . . wir haben heute Abend Gäste ... und eh ... auf Wiedersehen!“ Ich glaube ich war noch nie so schnell auf diesem Büro raus. Mir war schlecht und ich konnte nicht glauben, dass Fumiko so link war. Ich glaube ich habe sogar heute ihren Ehering an ihrem Finger gesehen. Mir war zum heulen zu Mute. Warum passierte das immer nur mir? ________________________________________________________________________________________ so das wars mal wieder :) bis demnächst! Kapitel 11: Das Leiden des Lebens. ---------------------------------- huhu ihr lieben :D ein neues kapitel ist da ^^ vielen dank für eure lieben kommentare :)) ich wünsche euch viel spaß beim lesen & freue mich wie immer über lob und kritik! liebe grüüüße :-* sternchen93 ________________________________________________________________________________________ Wo viel Gefühl ist, ist auch viel Leid. - Leonardo da Vinci- (T.K.´s Sicht) Wie konnte Kari mir nur so etwas antun? Ich war so wütend auf sie, auch wenn mir die Worte, die ich zu ihr sagte leid taten. Ihr verletztes Gesicht ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Aber die Wut überstieg alles. Naoko und ich wollten nach dem Reinfall auf dem Stadtfest noch zu mir gehen. Meine Mutter befand sich zurzeit im Ausland, da sie eine interessante Story an Land gezogen hatte. Ich hatte also sturmfrei. „Sag mal warum ist Kari einfach so gegangen? Hatte sie noch etwas anderes vor?“ Ich schnaubte, obwohl ich mir dieser Frage schon gerechnet hatte. Zum Glück hatte Naoko das Gespräch mit ihr nicht mitbekommen. „Äh sie wollte nach Hause. Sie hat gesagt sie müsste morgen früh raus und da hab ich nicht weiter nachgefragt“, log ich locker, flockig vor mich hin. Ich war wirklich ein schlechter Mensch. „Wie lange seid ihr beide denn schon befreundet? Man merkt richtig die Chemie zwischen euch!“ Oh Gott ... da hatten wir ja ein Thema angefangen. Das Kari und ich mal ein Paar waren, wollte ich ihr eigentlich noch nicht erzählen. Dafür kannten wir uns noch nicht lang genug. Ich hatte sie ja erst vor ein paar Wochen beim Training kennen gelernt. Naoko war bei den Cheerleaderin und ich kam mit ihr beim Einführungskurs der sportlichen Aktivitäten der Universität ins Gespräch. Sie war ja schon länger auf der Uni und bot mir an, mich etwas herum zu führen und so hat alles angefangen – würd ich mal sagen. „T.K.?“ Ich wurde aus meinem Tagtraum gerissen. „Ja was?“, fragte ich sie. „Ich habe dir eine Frage gestellt. Wie lange sind du und Kari schon befreundet?“ Eigentlich wollte ich solchen Fragen generell aus dem Weg gehen, aber gut. „Schon ziemlich lang – seit wir acht sind um genau zu sein. Zusammen hatten wir schon das ein oder andere Abenteuer erlebt. Es war eine schöne Zeit“, erzählte ich und bemerkte gar nicht wie sich ein Lächeln auf meinen Lippen bildete. „Du scheinst sie sehr gern zu haben“, stellte Naoko fest. Ja gern hatte ich Kari auch noch. Aber ob ich sie noch liebte, da war ich mir nicht mehr so sicher. Naoko war jetzt in meinem Leben und es gefiel mir mit ihr zusammen zu sein. Und das zählte im Moment auch für mich. Nur das und nichts anderes. „Wir können auch gern mal über etwas anderes reden! Ich mein immerhin sind du und ich mal richtig alleine“, sagte ich zu ihr und nahm ihre Hand. „Du hast recht, ich sollte dich nicht so löchern. Was wollen wir denn machen wenn wir bei dir zu Hause sind?“ Ich überlegte kurz. Gestern hatte ich mir ein paar neue DVDs gekauft und wir hatten sogar noch Popcorn. „Lass dich doch überraschen“, sagte ich zu ihr Lächelnd und strich über ihr langes blondes Haar. Wir blieben kurz stehen und sie stellte sich auf die Zehenspitzen um mir ein Stückchen näher zu kommen. Ich bückte mich zu ihr runter und unsere Lippen berührten sich ganz leicht. Der Kuss schmeckte fruchtig und wurde allmählisch wilder. Nach einiger Zeit beendeten wir unseren Speichelaustausch und sahen uns tief in die Augen. „Das war wunderschön“, sagte Naoko leicht verträumt. Ich nahm sie in den Arm und wir gingen gemeinsam weiter Richtung Wohnung. Ich war gespannt, was noch so passieren würde. (Matt´s Sicht) „Ich dachte du wolltest ihr es heute sagen“, meckerte Tai mich an. „Tut mir leid aber der richtige Moment war noch nicht da. Ich brauche mehr Zeit“, stellte ich leicht angesäuert fest. Seit Tagen lag Tai mir schon im Rücken, aber ich konnte es einfach nicht übers Herz bringen, sie so zu verletzten. „Aber Matt umso länger du wartest, umso schwieriger wird es doch! Du sagst es ihr heute Abend, oder ich werde es tun!“ Okay ich musste jetzt wohl den Joker ziehen, auch wenn es mir schwer fiel. Tai wollte schon das Zimmer verlassen, als ich mit einem wohl für ihn schmerzhaften Thema begann. „Sag mal Tai, willst du mir das mit Sora kaputt machen, weil du noch Mimi hinterher trauerst?“ Geschockt blieb er stehen und drehte sich langsam zu mir herum. „Was hast du gesagt?“ „Ich habe gesagt, dass du wohl nicht damit zurechtkommst wenn andere Menschen glücklich und zufrieden sind, nur weil du es nicht bist. Ich weiß ich habe eine Fehler gemacht, aber das war mir eine Lektion fürs Leben und Tai, selbst wenn du das jetzt kaputt machst – das bringt dir Mimi auch nicht mehr zurück!“ Ich merkte auf einmal wie er wütend, nein schon stocksauer auf mich zu marschierte und mich an meinem Hemdkragen packte. „Willst du jetzt damit sagen, dass alles was passiert ist, meine Schuld war?“ Er packte mich noch ein wenig fester an und ich nickte nur. „Dann bitte erklär es mir! Ich bin ganz Ohr!“ Tai ließ mich los und schubste mich etwas von ihm weg. „Na ja du weiß doch was in den Herbstferien passiert ist, oder hast du es wieder vergessen? Ich meine ich kann Mimi gut verstehen, warum sie nicht mehr nach Japan wollte“. Er schaute mich direkt an und wollte mir wohl gleich wieder an die Gurgel springen. Doch ich redete unbeirrt weiter. „Tai du hast mit ihr geschlafen und dann als sie wiederkam, sitzt du mit deiner neuen Flamme vor ihr! Denkst du nicht dass du sie damit genauso verletzt hast, wie ich Sora verletzten werde? Ich werde sie verlieren und das nur weil du jetzt hier auf Moralapostel spielst und selbst nicht besser gehandelt hast“, sagte ich wütend und schaute Tai an. Er hatte den Kopf gesenkt und ich hatte das Gefühl, dass er weinte. „Matt das ist unfair und das weißt du auch. Ich habe Mimi nicht betrogen, aber du hast Recht, ich habe ihr weh getan. Aber bitte sei ehrlich zu Sora, wenn sie dich wirklich liebt, dann gibt sie dir eine zweite Chance, glaub mir“. Tai hob seinen Kopf an und ich sah tatsächlich einige Tränen. Es tat mir leid, was ich gesagt hatte, aber ich brauchte noch ein wenig Zeit, um ihr die Wahrheit zu sagen. Und selbst Tai musste dies verstehen. (Mimi´s Sicht) „Mama wo gehen wir heute hin?“, fragte mich Akito. „Wir besuchen ein paar Freunde und wir essen mit ihnen zu Abend“, sagte ich mit sanfter Stimme. Akito freute sich endlich mal aus dem Haus zu kommen, auch wenn wir einiges erlebt hatten, war er trotz alledem ein lebhaftes Kind geblieben. Wir machten uns also auf den Weg zu Joe und Izzys Wohnung. Ich war sehr gespannt wie sie lebten und ob viel Chaos bei ihnen herrschte, aber ich glaube Joe ist ein wahrer Ordnungsfanatiker, wo Chaos keine Chancen hatte. Nach einer halben Stunde Fußmarsch, kamen wir endlich an. Ich führ nur noch ungern mit dem Auto. „Sind wir jetzt da?“, fragte mein Sohn in einer kindlichen Art und Weise, die ich immer wieder zuckersüß fand. „Ja wir müssen nur noch die Treppen hoch und dann sind bei schon bei den beiden in der Wohnung“. Ich nahm Akito auf den Arm und stapfte die Stufen hoch. Mittlerweile fing es an zu regnen und ich war froh endlich angekommen zu sein. Doch plötzlich hörte ich eine schrille Stimme hinter mir. „Figaro? Wo bist du denn? Ich hab dir was zu Fressen gemacht!“ Eine ältere Dame, die gegenüber wohnte, streckte den Kopf aus der Tür und brüllte durch die Gegend. Bevor ich überhaupt ans klingeln dachte, schlängelte sich was durch meine Beine. Erschrocken schaute ich nach unten und sah eine schwarze Katze zwischen meinen Beinen – bestimmt war es die, die die alte Dame suchte. „Katze! Mama das ist Katze“, sagte Akito und versuchte sich aus meinem Griff zu befreien. Ich ließ ihn nach unten und er streichelte sie. „Entschuldigung aber ich glaube wir haben ihre Katze gefunden“, sagte ich zu der Dame bevor sie die Tür zumachte. Kurz nachdem ich es sagte, stürmte sie schon aus der Tür und krallte sich die Katze. Akito sah mich ganz verstört an und ich musste auch sagen, dass ich mit solch einer Reaktion nicht gerechnet hatte. „Wie können Sie zulassen, dass dieses Kind einfach so meinen Figaro anfasst. Vielleicht überträgt er ja Krankheitserreger und mein armer Kater wird krank“, sagte die Alte rasend vor Wut. Okay was war das denn? „Ich eh kann Ihnen versichern, dass mein Sohn kerngesund ist und keine gefährlichen Krankheitserreger auf ihren Kater überträgt! Machen Sie sich keine Sorgen“. Die Dame nahm ihren Kater auf den Arm und schaute mich kritisch an, Akito hatte allmählisch Angst vor ihr und versteckte sich hinter mir. „Ihr Sohn? Sind Sie nicht etwas zu jung, um schon Mutter zu sein?“ Ging das wieder los ... ich sollte am beste sagen, das ich älter bin als ich aussehe, aber das glaubten mir die wenigstens. „Ehm ich weiß nicht was Sie das angeht. Das ist nicht Ihre Sache“, sagte ich knapp und nahm meinen Sohn wieder auf den Arm. „Also wenn ich sowas sehe, dass arme Kind wächst bei einem völlig überforderten Teenie auf. Sag mal haben ihre Eltern Sie nicht aufgeklärt? Oder wie konnte so etwas passieren? Und was ist mit dem Vater? Mit dem haben Sie bestimmt keinen Kontakt mehr! Oh je das arme Kind“, regte sie sich künstlich auf. Langsam nervte sie mich und es wurde auch allmählisch zu privat fand ich. „Ich sage es ihnen nochmal das geht Sie nichts an und bitte entschuldigen Sie mich jetzt! Ich bin noch verabredet“, sagte ich und klingelte an die Haustür von Joe und Izzy. „Ach du meine Güte, jetzt sagen sie nicht das einer von dein beiden armen Studenten der Vater ist! Wollten Sie einen von ihnen damit überraschen? Also ich kann Ihnen sagen, das beide wohl kaum Interesse haben den Vater zu mimen, dafür sind sie noch viel zu jung“. Wie viel Mist konnte man nur innerhalb von paar Minuten labbern? Was sollte das? Plötzlich hörte ich wie sich das Schloss bewegte und die Tür aufging. „Hallo Mimi du bist ja schon hier!“, begrüßte mich Joe herzlich. Doch ich lief schnurstrangs an ihm vorbei und hörte noch wie die Alte mir viel Glück wünschte. Schnell schloss Joe hinter sich die Tür und ich setzte Akito ab. „Wie ich sehe hast du schon unsere Nachbarin kennen gelernt“. Ich schaute ihn mit einem vielsagenden Blick an. Die Alte war wohl ein wenig ballaballa. „Und was gibt es zu essen? Wir haben wirklich viel Hunger mitgebracht. Aber hey wo ist Izzy?“ Joe zuckte mit den Schultern und begab sich wieder in die Küche. „Ich habe keine Ahnung wo er bleibt. Wahrscheinlich macht er wieder Überstunden. Und ich muss dir leider sagen dass ich noch nicht sehr weit beim Kochen bin. Ich musste noch einkaufen, weil Izzy ja nicht rechtzeitig gekommen ist und jetzt steh ich total überfordert in der Küche“, erklärte mir der verzweifelte Jo. „Hey mein Schatz, ich habe dir ein paar Malsachen in deine Tasche gepackt. Setzt du dich bitte an den Tisch und malst ein schönes Bild für mich und Onkel Joe?“ Akito sah mich kurz an und rannt dann schon förmlich zum Tisch. „Alles klar Mama, ich mal ein schönes Bild!“ Ich schnappte mir nachdem sich Akito an den Tisch gesetzt hatte, eine Schürze und begann das Gemüse zu schneiden. „Was machst du da Mimi?“, fragte Joe vollkommen entgeistert. „Ich helfe dir nach was sieht es denn sonst aus? Also komm nimm dir die Paprika und hilf mir“, forderte ich ihn auf und reichte ihm das Gemüse. Joe und ich unterhielten uns wirklich gut miteinander, während Akito sein Bild malte. Er erzählte mir von seinem stressigen Alltag als Assistenzarzt und wie viel Liter Blut er schon gesehen hatte, ohne umzufallen. Ich erzählte ihm von der Zeit meiner Schwangerschaft und wie die Geburt mit Akito verlief. Damals hatte ich Jenna und meine Eltern an meiner Seite. Sie waren die vollen zwölf Stunden, in denen ich in den Wehen lag, bei mir gewesen und hielten abwechselnd meine Hand. Die Geburt an sich war wohl das Fürchterlichste was ich je erlebt hatte. Diese Schmerzen waren unerträglich und ich war heilfroh als alles vorbei war. Jedoch als ich meinen Sohn das erste Mal halten durfte, sah ich ihn an und liebte ihn sofort. Alles war wie weggeblasen und ich suchte schon Ähnlichkeiten zu mir. Was mir damals schon auffiel war das er Tai sehr ähnlich sah, mehr als mir. Und natürlich war es schmerzhaft jeden Tag das Gesicht seines Vaters in seinem zu sehen, aber es war das einzige was ich von Tai noch hatte und ich war sehr froh darüber. „Ich frage mich wann Izzy diesmal kommt. Einmal kam er gar nicht erst nach Hause, angeblich hatte er im Café übernachtet“, unterbrach Joe meinen Gedankengang. Mhm aber die Situation mit Izzy war wohl auch nicht so einfach. Wer blieb denn schon die ganze Zeit auf der Arbeit, außer wenn er jemanden kennen gelernt hätte. Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. „Kann es sein das Izzy eine geheime Freundin hat, die er nach der Arbeit besucht?“ Joe dachte kurz nach und lag das Messer beiseite. „Darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht, also erzählt hatte er nie was!“ Plötzlich hörten wir wie die Tür ging. Gemeinsam schauten wir nach und fanden einen tropfnassen Izzy vor. „Da bist du ja endlich! Hast du vergessen, dass wir heute Besuch bekommen?“ Er schüttelte den Kopf und ließ sich auf der Couch nieder. Ohne jede Vorwarnung brach er in Tränen aus. Joe und ich schauten und verzweifelt an und schlussfolgerten, dass irgendwas passiert sein musste. Aber nur was? ________________________________________________________________________________________ sooo das wars mal wieder ^^ bis zum nächsten mal :)) Kapitel 12: Die mutigen Entdecker und ihre Abenteuer. ----------------------------------------------------- hallo ihr lieben :)) tut mir leid das ich mich schon länger nicht mehr bei euch gemeldet habe :/ bei uns zu hause ging die grippe um :)) aber naja jetzt bin ich wieder da und bringe euch auch gleich ein neues kapitel mit ^^ vielen dank für die lieben kommentare :P freue mich natürlich auch bei diesem kapitel wieder über lob & kritik! kleine anmerkung bevor ihr das neue kapitel zu lesen bekommt: am donnerstag wird ebenfalls schon ein neues kapitel erscheinen! dann geht es wie gewohnt samstags weiter ;) viel spaß beim lesen! der heutige song in diesem kapitel ist von DJ Fresh feat Rita Ora – Hot Right Now: http://www.youtube.com/watch?v=VdWEKanVgIc lg sternchen93 ________________________________________________________________________________________ Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut, etwas zu riskieren? -Vincent van Gogh- (Yolei´s Sicht) Berlin, Deutschland. Wir waren schon seit einem Tag hier und nichts Besonderes ist passiert. Wir konnten bis jetzt noch nicht mal eine Stadtrundfahrt machen, weil sich Tai und Matt ständig in den Haaren lagen. Ihre Streitigkeiten wurden immer heftiger und immer öfter. Es war kaum zum aushalten. Selbst Sora wusste nicht was bei den beiden abging. Es war echt zum Mäuse melken. „Also ich langweile mich hier echt zu Tode, ihr nicht auch?“, fragte Davis, Ken und mich. Wir saßen in der Lobby und warteten auf Sora und die anderen. Wahrscheinlich hatten sich Tai und Matt wieder in die Haare bekommen und Sora musste zwischen den beiden schlichten. „Och das ist doch blöd!“, sagte Davis und sprang auf. „Also ich will mir jetzt die Stadt angucken, wer kommt mit?“, fragte er uns zwei. Mit Davis und Ken alleine in einer Stadt herum laufen, die wir kaum kannten? Mhm es war auf jeden Fall besser als hier dumm herum zu hocken. „Also ich bin dabei! Langsam nervt es wirklich. Kommst du auch mit Ken?“ Ken nickte und stand auf. Gemeinsam gingen wir aus dem Hotel und fanden uns auf einer vielbefahrenen Straße wieder. „Vielleicht sollte wir uns vorher einen Stadtplan kaufen, um uns auch nicht zu verlaufen!“, meinte ich und schaute mich um. „Ach quatsch ich habe einen super Orientierungssinn!“, rief Davis prallend durch die Gegend. Na hoffentlich geht das gut. Got your hands up cause you think you've got it Going crazy, we're not even started Eh oh eh oh eh eh, eh oh eh oh oooh It's so funny that you think you're winning Cause somebody told you who was spinning Eh oh eh oh eh eh, eh oh eh oh eh eh Es war heiß und wir liefen total planlos durch die Stadt. Von wegen Davis hatte einen guten Orientierungssinn, aber er konnte ja viel erzählen wenn der Tag lag war. Nächstes Mal sollten wir doch besser einen Stadtplan besorgen – wenn es überhaupt ein nächstes Mal gibt. Am Ende werden wir drei verschleppt, gefoltert und brutal getötet. Okay ich sah eindeutig zu viele Horrorfilme. „Davis wo sind wir hier?”, fragte ich genervt nach. „Ich denke noch in Deutschland, würde ich auf jeden Fall mal sagen!“ Hätte ich jetzt nicht gedacht. „Wir haben uns verlaufen, gibt es zu! Och das ist alles deine Schuld!!“, motzte ich ihn an. „Meine Schuld? Ihr seid mir nachgegangen!“ Ich drehte mich zu ihm und sah ich mit einem fassungslosen Gesicht an. „Du hast doch gesagt, dass du einen guten Orientierungssinn hast! Und jetzt sind wir in der Einöde!“ Um uns herum befand sich eine Grünanlage und wir sind natürlich immer weiter rein gelaufen. Jetzt waren wir mittendrin und kamen ganz sicher so leicht nicht mehr raus. You know you're only in it Cuz it's hot right now, hot right now Turn it up right now Put your hands in the air if you want it right now Eh oh eh oh hot right now You know you're only in it Cuz it's hot right now, hot right now Turn it up right now Put your hands in the air if you want it right now Eh oh eh oh hot right now (throw your hands up...) „Okay hört endlich auf zu streiten. Wir finden schon den Weg zurück, da bin ich mir sicher! Notgedrungen fragen wir halt jemanden“, meinte Ken zuversichtlich. Na ja ich hoffte nur das wir auch jemanden fanden, der uns auch versteht, denn ich konnte kein Deutsch und mein Englisch war grottenschlecht. Ich glaube noch nicht mal mein damaliger Lehrer konnte verstehen, was ich eigentlich sagen wollte. „Wir sind verloren! Wir werden verhungern und auf grausame Art und Weise sterben, das weiß ich!“ Ken und Davis sahen mich ungläubig an, wahrscheinlich dachten sie, ich hätte mir einen Sonnenstich geholt. Möglich konnte dies schon sein, denn die Sonne brannte, mir förmlich auf dem Schädel. Ich brauchte dringend etwas Wasser, ansonsten würde ich wohl vollkommen anfangen zu fantasieren. Und das konnte schon unerträglich werden. Obwohl Davis es verdient hätte, schließlich war er an allem Schuld. You got the latest place It's on your radar By the time you show your face, it's over Eh oh eh oh eh eh, eh oh eh oh oooh You got the magic numbers on your speed dial And you could barely drop a name, but meanwhile (meanwhile) „Das ist alles deine Schuld, hast du gehört alles ist deine Schuld!“. Ich nahm Davis und schüttelte ihn wie wild durch. Plötzlich hörte ich ein Geräusch und ließ ihn wieder los. „Habt ihr das auch gehört?“, fragte ich die beiden. „Was sollen wir denn gehört haben? Die einzige Person, die hier wie wild rumschreit und mir den Hals zu drückt bist du Yolei“, jammerte Davis, als er wieder einigermaßen Luft bekam. Doch dann hörte ich wieder ein Rascheln. „Ich glaube jetzt habe ich auch etwas gehört“, meinte Ken und der Himmel verdunkelte sich auf einmal. Eine große Wolke hatte sich vor die Sonne geschoben und nahm uns das nötige Licht. „Oh mein Gott das ist bestimmt ein perverser Mörder, der uns erst Arme und Beine absägt und die dann zum Frühstück isst“. Ich ging hysterisch ein Schritt zurück und atmete laut ein und aus. Jemand musste nach sehen und ich wusste auch schon genau wer hier in Frage kam. You know you're only in it Cuz it's hot right now, hot right now Turn it up right now Put your hands in the air if you want it right now Eh oh eh oh hot right now You know you're only in it Cuz it's hot right now, hot right now Turn it up right now Put your hands in the air if you want it right now Eh oh eh oh hot right now „Davis geh nachsehen, wer da ist!“, forderte ich ihn auf. „Was? Warum ich? Du hast doch immer die große Klappe!“ Ich hatte zwar die große Klappe, aber er war der mutigere von uns beiden. Außerdem sind wir wegen ihm hier gelandet – auch wenn ich mich jetzt wiederhole. „Jetzt mach schon, du bist doch sonst nicht so ein Schisser!“, sagte Ken gelassen und schupste Davis vor. Davis schritt langsam nach vorne und drehte sich immer wieder zu uns um. „Was ist wenn es tatsächlich ein Perverser ist. Dann hab ich wohl die Arschkarte gezogen!“, jammerte er wieder. „Zehn Prozent Verlust gibt es immer und jetzt geh weiter!“ Davis ging zu dem hohen Busch, wo das Geräusch herkam und versuchte mit der Hand, die Äste auf die Seite zu schieben. „Hier ist niemand“, sagte er auf einmal und drehte sich wieder zu uns herum. Doch plötzlich fing er ohne jeden Grund an zu schreien. I'm let me see the club get hotter, hotter I wanna see your hands up higher higher I don't need close shouts oh oh oh oh Can I get a woah! I'm let me see the club get hotter, hotter I wanna see your hands up higher higher I don't need close shouts oh oh oh oh Can I get a woah! „Davis was ist passiert? Alles in Ordnung?“, rief ich ihm entgegen. „Mir ist etwas durch die Beine gelaufen!“, schrie er zu uns rüber. Durch die Beine gelaufen? Also ein Verbrecher konnte das wohl nicht sein. Ich sah zu Ken und wir beschlossen zu Davis zu gehen, um die Lage selbst zu überprüfen. Doch als wir bei Davis angekommen waren, war weit und breit nichts zu sehen. „Vielleicht hast du es dir auch eingebildet“, meinte Ken und schaute zum verdächtigen Busch. „Ich hab mir nichts eingebildet. Da war was, ich bin mir sicher“, erklärte er uns todernst. Mh also ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass er log. Ich hatte da auch was gehört und vollkommen bescheuert war ich nicht. Dann hörte ich das Geräusch wieder und schaute hoch und entdeckte auf dem Baum unseren Übeltäter. Davis war echt ein Idiot. Vor so was hatte ich noch nicht mal Angst. You know you're only in it Cuz it's hot right now, hot right now Turn it up right now Put your hands in the air if you want it right now Eh oh eh oh hot right now You know you're only in it Cuz it's hot right now, hot right now Turn it up right now Put your hands in the air if you want it right now Eh oh eh oh hot right now (throw your hands up...) Cuz it's hot right now. (... ) „Sag mal Yolei warum guckst du denn nach oben? Ist da was?“, fragte Davis ängstlich. „Oh mein Lieber, ich glaube ich konnte das Objekt sichten und ich kann wirklich verstehen, warum du vor so etwas Angst hattest“. Ich legte meinen Arm und seine Schulter und zeigte nach oben. Ein Eichhörnchen. Ja ihr habt richtig gehört – ein Eichhörnchen versetzt unseren Davis in Angst und Schrecken. Ich merkte schon wie er allmählisch rot anlief. Die Peinlichkeit schoss ihm wohl förmlich ins Gesicht. „Ich hatte überhaupt keine Angst! Was redest du da für einen Mist, Yolei!“ Er nahm meinen Arm von der Schulter und schubste mich leicht weg, während Ken und ich wohl vor Lachen starben. „Ja Davis ich glaube dir, aber das nächste Mal weißt du was du zu tun hast! Und vergiss nicht, man sollte Eichhörnchen auf keinen Fall reizen, sie könnten zu einer Killermaschine mutieren“, sagte ich lachend. „Ja ja ich hab es verstanden und jetzt sollten wir auch zum Hotel zurück gehen! Kommt jetzt mit!“, forderte Davis uns auf und ging prompt in die falsche Richtung. „Davis da sind wir schon mal lang gegangen und in einer Art Sackgasse gelandet“, rief Ken ihm entgegen. Schnurstracks drehte er wieder um und stapfte an uns vorbei. Gut möglich dass wir nie wieder zum Hotel finden würden. Sora hatte wahrschein schon einen Suchtrupp zusammen gestellt und wir waren gezwungen mit Davis durch die Gegend zu irren. Dann kreuzt mal die Finger und betet dass wir heil wieder aus diesem Park heraus kommen. Mehr konnte man wohl nicht tun. (Cody´s Sicht) „Hey wisst ihr was ich herausgefunden habe?“, fragte Juro in die kleine Runde. „Nein was denn?“, fragte ich zurück und setzte mich auf mein Bett. Die anderen und ich hörten gespannt zu, denn wie ihr alle wisst wollten wir unserem Campleiter Mister Kudo einen Streich spielen. Er hatte uns tatsächlich nur mit einer Schüssel Bohnen ins Bett geschickt und am nächsten Tag durften wir Fußböden schruppen, weil wir nicht rechtzeitig zum Frühstück erschienen sind. Also ich fand es ziemlich schwer mit fast leerem Magen ein zu schlafen, aber nein Mister Kudo war sich natürlich keiner Schuld bewusst – war ja eigentlich auch klar. „Also ich habe mit eigenen Mädchen gesprochen und die haben mir erzählt, dass Mister Kudo schon die ganze Zeit versucht Miss Dokuma näher zu kommen“, erzählte uns Juro. Miss Dokuma war eine Betreuerin, für die Mädchen und sehr nett noch dazu. Als wir angekommen begrüße sie fast jeden und ich konnte mir nicht vorstellen, dass ausgerechnet sie etwas mit Mister Kudo anfangen würde. „Und was bringt uns diese Information jetzt?“, fragte Saburo und biss ein Stück von seinem Schokoriegel ab. „Ich war noch nicht fertig Jungs! Er hat sie um ein Date gebeten und sie hat Ja gesagt!“ Okay unklarer ging es wohl kaum. Verwirrt starrten wir Juro an und wollten wissen was das sollte. Ich mein gut Mister Kudo hatte ein Date und was half uns das? „Och ihr seid echt nicht gerade die Hellsten! Er trifft sich mit Miss Dokuma in der großen Hütte am See und wie wäre es wenn wir sein Date ein bisschen aufwühlen? Von den Mädchen weiß ich, dass er für sie kochen will und das nicht gerade spartanisch. Also schleichen wir uns gemeinsam in die Küche und präparieren ein paar Sachen, was haltet ihr davon?“ Die Idee war nicht schlecht, aber sollten wir uns wirklich in das Privatleben von unserem Leiter einmischen? Okay gut er hat uns ziemlich oft, seit wir hier sind, schikaniert und vor allem vor den anderen fertig gemacht, aber war das wirklich gerechtfertigt? Dann fiel mir ein, wie er sich über meinen Vater lustig gemacht hatte, nur weil er an etwas glaubte, woran nicht jeder glauben konnte. Und schon stand meine Entscheidung fest. „Also ich bin dafür! Wir sollten es durchziehen, er kann uns doch nicht wie Dreck behandeln und außerdem soll doch ein Sommercamp Spaß machen oder?“ Die anderen nickten und schnell wurde klar, dass sich Mister Kudo warm anziehen musste. Wer sich mit uns anlegte, beziehungsweise auch mit meinem Vater, hatte leider nicht viel zu lachen. Er würde es noch bereuen uns so behandelt zu haben. (Kari´s Sicht) „Und du kommst auch wirklich alleine klar?“, fragte meine Mutter behutsam. Eigentlich wusste ich dass es nicht so war, aber ich beruhigte meine Eltern und sagte dass sie ohne schlechtes Gewissen zu Oma und Opa fahren konnten. Meine Großmutter ist wieder gestützt und hat sich den Arm gebrochen und da mein Großvater alleine noch nicht mal kochen oder waschen konnte, beschlossen meine Eltern für ein paar Tage hin zu fahren. Ich war also alleine, aber ich fühlte mich schon lange dementsprechend so. Als meine Eltern gegangen waren, setzte ich mich auf die Couch und schaltete den Fernseher an. Eigentlich lief nichts gescheites, aber ich brauchte Ablenkung, denn immer wenn ich keine hatte, kam ich auf dumme Gedanken, die sich jetzt auf meinen Unterarmen wiederspiegelten. Ich hatte heute extra ein langes dünnes Shirt angezogen, dass meine Eltern auch ja nicht die Narben entdecken würden, die ich mir selbst zugefügt hatte. Einige würden jetzt sicher sagen: „Warum bist du nur so dumm? Du weißt doch das es für jedes Problem eine Lösung gibt, also lass den Scheiß!“ Für mich war dies jedoch nicht so. Ich hatte das Gefühl in ein großes schwarzes Loch gefallen zu sein, ohne Aussicht auf Hilfe. Egal was andere sagen oder auch tun, nur wenn ich selbst den Mut hatte aus dieser Misere heraus zu finden, konnte ich auch damit wieder aufhören. Aber ich war nicht so stark. Im Nachhinein denke ich sogar, dass ich immer schon sehr labil war. Die Dunkelheit war ein Teil meines Charakters genauso wie das Licht. Dunkelheit und Licht. Irgendwie waren sie so gegensätzlich, dass sie auch schon wieder zusammen passten. In Momenten wie diesen vermisste ich die alten Zeiten mit Tai, der mich vor all dem Schlechten beschützte. Er war schon immer mutig gewesen und ich konnte mich immer auf ihn verlassen. Doch jeder muss seinen eigenen Weg gehen, das galt wahrscheinlich auch für Geschwister. Und ich wusste auch, dass selbst Tai mir nicht helfen konnte. Ich war allein und die Dunkelheit war mein ständiger Begleiter. ________________________________________________________________________________________ sooo das wars mal wieder :) ich hoffe es hat euch gefallen! bis donnerstag ^^ Kapitel 13: Des Chaos Zuverlässigkeit. -------------------------------------- huhu ihr lieben ^^ wie versprochen kommt schon am donnerstag ein neues kapitel :)) das nächste folgt dann wie gewohnt am samstag! nochmals möchte ich mich für eure zahlreichen kommentare bedanken und ich wünsche euch viel spaß beim lesen ^^ freue mich wie immmer über lob & kritik! lg sternchen93 _________________________________________________________________________________ Wenn ein freundlicher Mensch auch noch zuverlässig ist, dann haben wir es schon mit einem halben Engel zu tun. -Ernst R. Hauschka- (Joe´s Sicht) „Okay Izzy jetzt beruhige dich doch. Was ist denn passiert?“, fragte ich verzweifelt und schaute immer wieder hilfesuchend zu Mimi. Wir beide hatten offensichtlich beide keine Ahnung was hier los war! „Hey Izzy komm jetzt rede doch mal mit uns“, sagte Mimi einfühlsam und kniete sich neben ihn. Ich glaube das wurde nichts. Er weinte und konnte anscheinend nicht aufhören. Aber was war so schlimmes passiert? War etwas mit seinen Eltern? Oder wurde er gefeuert? Oh man ich machte mir richtige Sorgen um ihn und ich wusste das ich ihm nicht helfen konnte. „Mama warum ist er traurig?“, fragte Akito und stellte sich neben uns. Erst jetzt wurde mir die Ähnlichkeit zu Tai bewusst. Er sah ihm wirklich sehr ähnlich nur seine Haare waren kürzer und seine Hautfarbe war etwas heller. Aber wieder zurück zu Izzy. Mimi versuchte ihrem Sohn zu erklären, dass es Izzy nicht gut ginge, aber das führte wiederrum zu mehr Fragen. „Aber warum?“, fragte Akito und sah seine Mutter erwartungsvoll an. „Joe ich glaube ich bringe ihn nach Hause und komme gleich wieder. Du kannst ja versuchen etwas aus Izzy heraus zu bekommen“, sagte sie leise zu mir und zog mich ein Stück weiter weg. „Okay aber du kommst auch wirklich gleich wieder oder?“ Mimi nickte und suchte Akitos Sachen zusammen. „Ich bin im Nu wieder da, du wirst schon sehen“, sagte sie als sie aus der Tür hinaus ging. Ich war jetzt alleine und wusste absolut nicht was ich tun sollte. Er hatte vor mir noch nie geweint! Die Situation war also mehr als überfordernd für mich. „Izzy bitte rede mit mir! Du kannst doch nicht den ganzen Abend nichts sagen“, meinte ich und setzte mich neben ihn auf die Couch. Nach einigen Minuten des Schweigens versuchte Izzy mit mir zu sprechen, aber ich verstand nur Bahnhof. „Sie ist verheiratet“, wiederholte er immer wieder und spielte an seinem Hemdknopf. „Wer ist verheiratet?“ Ich konnte mir wirklich keinen Reim darauf bilden. „Ich dachte sie liebt mich, aber dann steht ihr Mann in der Tür“, erzählte er mir und schaute mich entgeistert an. „Wen meinst du denn?“, fragte ich diesmal energischer. Izzy schaute nach unten und brach wieder in Tränen aus. Himmel nochmal wer hatte ihm das angetan? Plötzlich begann sein Handy an zu vibrieren und er holte es aus seiner Hosentasche. Als er auf das Display schaute verfinsterte sich seine Miene und er stand ohne Vorwarnung auf. Mit einem Satz warf er das Handy zurück auf die Couch und rannte zu seinem Zimmer. „Izzy warte“, rief ich ihm hinterher und stand ebenfalls auf. Das Handy hörte auf zu vibrieren und es wurde wieder still. Vielleicht brauchte er ein wenig Zeit für sich und ich sollte besser auf Mimi warten – sie war in solchen Sachen wesentlich besser als ich. Doch dann begann das Handy von Izzy wieder an zu vibrieren und ich hob es von der Couch auf. Ob ich dran gehen sollte? Auf dem Display zeigte sich der Name von Izzys Chefin. Okay vielleicht ging es um die Arbeit und das war bestimmt mehr als nur wichtig. Ich entschied mich also dran zu gehen und drückte den grünen Hörer. „Hallo?“ „Oh man Izzy gut, dass ich dich erreiche ... es tut mir alles so leid. Ich hätte dir sagen sollen, dass ich verheiratet bin ... bitte verzeih mir!“, hörte ich am anderen Ende. Eh Moment. Verheiratet? Leid tun? Es ratterte in meinem Kopf und plötzlich schoss mir ein Gedanke durch den Kopf: Izzy hatte doch keine Affäre mit seiner Chefin? Vollkommen geschockt drückte ich das Gespräch weg und ging erst einmal auf und ab. Also das würden die vielen Überstunden erklären, aber Izzy würde nie etwas mit einer verheirateten Frau anfangen. Andererseits hat er immer von seiner Chefin geschwärmt, aber das muss ja nicht heißen dass sie eine Affäre hatten. Allerdings hatte Izzy ja schon gewisse Andeutungen über eine gewisse Frau gemacht, aber es muss nicht heißen dass es seine Chefin ist. Ohje wo blieb nur Mimi ... (Davis´s Sicht) Ich glaube die Reise konnten nicht noch turbulenter werden. Nachdem sich Yolei, Ken und ich uns in einem Park verlaufen hatten, wollten beide nicht mehr mit mir alleine die Städte unsicher machen. Natürlich fanden wir ohne große Blessuren wieder zurück zum Hotel, aber anscheinend trauten mir die beiden nicht mehr über den Weg. Als wir einige Tage später in Italien ankamen, wollten sie noch nicht mal mit mir zu der Nudelsuppenbude von gegenüber gehen. Lag vielleicht auch daran, dass ich wohl der Einzige war der Nudelsuppen zu jeder Tageszeit essen konnte. Ich setzte mich an einen Tisch und durchstöberte die Karte und musste feststellen dass die Auswahl alles andere als klein war. Oh man, da konnte man sich glatt durch die Karte essen. Mh machen wir das doch einfach, was hatte ich schon zu verlieren, notgedrungen mussten sie mich eben heimrollen. Ich bestellte fleißig als mir ein Mann in einem schicken Anzug auffiel. Er stellte sich an die Theke und sprach mit dem Kellner, bei dem ich gerade bestellt hatte. Dann sah er zu mir rüber und sah mich mit großen Augen an. Der Kellner verzog sich in die Küche und der Mann im Anzug kam auf mich zu. „Du scheinst ja einen gesunden Appetit zu haben“, meinte er und stellte sich neben meinen Tisch. „Eh ja ich denke schon. Ich mein Nudelsuppen sind doch das Beste oder?“ Der Mann lachte und stellte sich vor: „Ich bin Herr Omaha ... kann ich mich vielleicht zu dir setzen?“ Ich nickte einvernehmlich. Wäre Yolei jetzt hier würde sie wahrschein alle Warnsignale läuten lassen, aber der Mann sah sehr nett und zu vorkommend aus. Außerdem schien er Nudelsuppen genauso zu mögen wie ich. „Du kommst aus Japan oder?“, fragte er und nahm Platz. „Ja und Sie bestimmt auch, ansonsten könnte ich Sie wahrscheinlich auch nicht verstehen“, stelle ich fest. Herr Omaha lachte wieder. „Du bist ein witziges Kerlchen. Wie heißt du eigentlich?“ „Mein Name ist Davis“, antwortete ich knapp. „Davis? Ist das die Abkürzung von Daisuke?“ Ich nickte wieder und allmählisch wurde mir das Gespräch unangenehm. War er Namensforscher oder was? Doch dann erklärte er mir, dass sein älterer Bruder ebenfalls Daisuke hieß und ich beruhigte mich wieder. „Was machen Sie denn eigentlich hier? Sie haben bis jetzt immer noch nichts bestellt“, fiel mir auf als meine Nudelsuppen serviert wurden. „Oh ja, ich arbeite hier! Also ich bin sozusagen der Chef hier“, erklärte er mir und ich ließ meinen Löffel automatisch in die Suppe fallen. Warum redete der mit mir? Nur wegen meines abartig großen Appetits? „Sie ... sie sind der Chef?“, stotterte ich und sah ihn ungläubig an. „Ja mir gehören tausende Nudelsuppenläden auf der ganzen Welt“, sagte er stolz. Doch ich sah ihn mit immer größer werdenden Augen an. Wie war sein Name nochmal? Odia? Obama? Ohama? OMAHA!!! „WAS? SIE SIND DER NUDELSUPPENKÖNIG?“, platzte aus mir heraus. Herr Shito Omaha besitzt unzählige Läden und angefangen hat er mit einem kleinen in New York. Danach ging es immer weiter, inzwischen war er bestimmt schon Millionär! „Ja der bin ich! Das hier ist mein neues Restaurant und ich bin zurzeit auf der Durchreise! Und da bist du mir auf gefallen. Niemand hier würde so viele verschiedene Gerichte bestellen, wenn er kein Kenner der Nudelsuppe wäre“. Da hatte er wohl recht. Ich liebte Nudelsuppen, fast schon genauso sehr wie Fußball. „Ja Nudelsuppen esse ich für mein Leben gern. Und heute wollte ich mir mal was gönnen, da ja das Leben leider nicht immer so läuft wie man es sich erhofft“, sagte ich ohne gleich in Selbstmitleid zu zerfließen. „Was ist denn passier?“, fragte er und schaute mich interessiert an. Ich erzählte ihm die ganze Geschichte von Anfang an. Wie es zu meiner Sportverletzung kam, wie sich meine Träume in Luft auslösten und wie ich schließlich hier gelandet bin. „Das ist ja keine schöne Geschichte, aber hast du nie über eine Alternative nachgedacht? Ich mein du wirst nicht jünger und Fußball spielen kann man nicht sein ganzen Leben“. Eine Alternative? Nein darüber hatte ich noch nie nachgedacht. Am liebsten lebte ich in den Tag hinein und kümmerte mich erst später darum, was in Zukunft ansteht. Ich hatte ja noch Zeit, dass dachte ich jedenfalls. Jetzt wurde mir bewusst, dass alles vergänglich war und mir lieber einen Plan gemacht hätte. Aber ich war nicht so der zuverlässige, über alles nachdenkende Typ – das war nicht mein Ding. „Hör mir mal zu Davis, ich wollte früher auch etwas ganz anderes machen! Damals wollte ich Schauspieler werden und deswegen bin in die USA gegangen, um es zu versuchen. Am Ende war ich vollkommen abgebrannt und half in New York in einer kleinen Gaststätte aus. Dort probierte ich einige meiner Rezepte aus und merkte, dass mir das Kochen genauso viel Spaß bereitet wie das schauspielern – nur das mir das Kochen besser zusagte, als das andere“, erzählte er und sah mich durch dringlich an. Vielleicht sollte ich auch etwas Neues probieren und herausfinden, was mir sonst noch so Spaß macht. Er hatte Recht! Ich hatte mich zu sehr auf das eine versteift und die anderen Möglichkeiten voll kommen ignoriert. Doch ich war noch so jung und hatte mein ganzes Leben noch vor mir. Und daraus sollte ich etwas machen! Meint ihr nicht? (Joe´s Sicht) Wo zur Hölle blieb Mimi? Ich wartete schon über eine halbe Stunde auf sie. Das Haus ihrer Großeltern war doch nur 10 Minuten mit dem Auto entfernt, was machte sie nur solange. Izzy kam immer noch nicht aus seinem Zimmer heraus. Ich klopfte, ich sprach mit ihm durch die Tür, doch nichts half. Es war wohl eindeutig Frauenpower angesagt! Plötzlich klingelte es und ich stürmte zur Tür. „Mimi da bist du ja endlich! Was hat denn nur solange gedauert?“, fragte ich sie und ließ sie hinein. „Tut mir leid, aber ich kann nicht schneller laufen“, sagte sie und schaute sich nach Izzy um. „Warum hast du dir kein Taxi genommen?“ Sie verdrehte die Augen und schlenderte in die Küche. „Sag mal wo ist eigentlich Izzy?“, fragte sie genervt. „Er ist in seinem Zimmer und hat sich eingeschlossen, aber ich glaube, ich weiß was passiert ist!“, sagte ich leise und schaute zu Boden. „Ja was denn? Na schieß schon los!“ Nach und nach erzählte ich Mimi von meinem Verdacht und berichtete ihr ebenfalls von dem Telefonat. Wir beide waren uns nicht sicher, ob er wirklich etwas mit seiner Chefin angefangen hatte, aber wie es aussah sprach alles erdenklich dafür. „Wir gehen da jetzt rein“, sagte Mimi und hämmerte an Izzys Tür. „Jetzt mach auf! Sofort oder wir hängen deine Tür aus!“ Aushängen? Was dachte sie sich, wen sie vor sich hat? Superman? Ich konnte die Tür niemals alleine aushängen, das war ihr doch hoffentlich bewusst! „Jetzt mach auf“, schrie sie und schlug gegen die Tür, doch von Izzy kam keine Reaktion. „Joe hol mir den Besen aus der Küche“, befahl sie und scheuchte mich davon. Als ich mit unserem Besen wiederkam, riss sie ihn mir aus der Hand und schlug mit voller Wucht gegen die Tür. War sie jetzt übergeschnappt? Sie konnte doch nicht mit dem Besen gegen die Tür schlagen! „Jetzt mach auf! IZZY! Öffne die Tür!“, sagte sie ein paar Mal hintereinander und schlug immer wieder dagegen. Am Ende ging wohl eher der Besen kaputt als die Tür. Doch dann passierte es und wir hörten wie das Schloss sich bewegte und uns den Weg frei machte. Wir beide stürmten in sein Zimmer, Mimi immer noch mit dem Besen bewaffnet. Izzy saß auf dem Bett und schaute uns verwirrt an. „Was willst du denn mit dem Besen, Mimi?“ Schnell ließ sie ihn auf den Boden fallen und ging langsam auf das Bett zu. „Ach der Besen ist doch jetzt Nebensache! Was ist mit dir los?“, fragte Mimi einfühlsam und setzte sich neben ihn. Auch ich traute mich langsam etwas voran zu schreiten. „Es ist nicht so wichtig, aber ich habe euch den Abend ganz schön versaut und das tut mir leid“, meinte er unter Tränen. „Komm schon Izzy wir sind deine Freunde, du kannst uns alles erzählen und das weißt du!“, sagte ich auffordern und hoffte das er endlich die Wahrheit sagen würde. „Okay gut ich erzähle euch alles“, meinte er nach einer Weile. Gespannt setzte ich mich auch den Boden und lauschte seinen Worten, die ich wohl so schnell nicht mehr vergessen werde. Aber er wusste dass er uns vertrauen konnte und wir immer zu ihm standen egal was auch passiert. _________________________________________________________________________________ sooo das wars mal wieder :) man liest sich am samstag ! bis dann :P Kapitel 14: Ehrlichkeit mal anders. ----------------------------------- huhu ihr lieben :)) heute ist samstag und natürlich kommt auch ein neues kapitel ^^ danke für euere kommentare! freue mich auch diesmal wieder über lob & kritik ich wünsche euch jetzt viel spaß beim kapitel! lg sternchen93 _________________________________________________________________________________ Eine schmerzliche Wahrheit ist besser als eine Lüge. -Thomas Mann- (Tai´s Sicht) Ich konnte es langsam nicht mehr ertragen. Matt hatte sich kein Stück an unsere Abmachung gehalten, er zog es lieber vor, Sora die heile Welt vor zu spielen. Doch er war mein bester Freund und ich konnte ihn nicht einfach so in die Pfanne hauen. Er hat mir so geholfen, wegen Mimi und all dem und ich weiß ja auch, dass es nur ein Ausrutscher war ... aber mein Gewissen meldete sich von Tag zu Tag mehr. Ich hielt es fast nicht mehr aus. Ich konnte ja auch schlecht mit jemand anderem, darüber reden, ohne Matt zu verraten. Die schlechte Stimmung zwischen mir und Matt zog schon die ganze Gruppe hinunter. Davis war schon über zwei Stunden in dem Nudelsuppenladen, Yolei saß in ihrem Zimmer und büffelte mal wieder. Ken war mit Matt und der Band mitgefahren und wollte ihnen beim Proben zusehen. Und Sora geisterte irgendwo im Hotel herum. Ich saß draußen und schaute in den blauen Himmel. Ich konnte nicht fassen, dass die Tour so schrecklich für mich werden konnte. Es wäre besser gewesen, wenn ich zu Hause bei Kari und meinen Eltern geblieben wäre – da hätte ich ganz sicher nicht solche Probleme und könnte faul vor dem Fernseher liegen. Ich stand auf und wollte mich gerade in die Lobby begeben, als ich fast in Sora lief. „Oh hey Tai, ich habe dich schon überall gesucht“, sagte sie strahlend. „Mich? Warum?“, fragte ich sie und hoffte das sie mir nicht auf den Zahn fühlen wollte. Vielleicht hatte sie ja schon längst etwas bemerkt und wollte mich jetzt in die Mangel nehmen. „Ich muss dir was zeigen!“, sagte sie mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Okay sie würde nicht grinsen, wenn sie es wüsste – also keine Panik. Sie schleifte mich die halbe Lobby entlang und zog mich bis hin zu ihrem Zimmer. „Was wollen wir denn in deinem Zimmer?“, fragte ich und betrat den Raum. Yolei saß auf dem Bett und grinste ebenfalls über beide Ohren. „Warum grinst ihr beide denn so? Wollt ihr mich irgendwie veräppeln?“ Sora winkte ab und ging ins Badezimmer. „Du wirst ausrasten, wenn du die Überraschung hörst!“, meinte Yolei zu mir und ich setzte mich lieber schon mal hin. Dann kam Sora wieder aus dem Bad und hielt ein weißes Plastikding in der Hand. „Hier, flipp aber ja nicht aus“, sagte sie und reichte mir das Ding. Ich nahm es in die Hand und sah ein kleines Plus darauf. War es etwa ... oh nein. „I-ist das ein S-schwangerschaftstest?“, stotterte ich und schaute Sora entgeistert an. Sie nickte und strahlte mit Yolei und die Wette. „Ist das nicht toll? Jetzt werden wir nicht nur heiraten, sondern bekommen auch noch ein Baby! Tai du sagst ja gar nichts!“ Was sollte ich dazu noch groß sagen? Bist du dir sicher, dass du das Baby bekommen willst? Dein Verlobter hat dich nämlich betrogen! Oh warum bin ich nicht zu Hause geblieben? „Aber hey so ein Test ist doch nicht hundert pro sicher! Vielleicht ist er auch falsch!“, brabbelte ich vor mich hin. „Denkst du wirklich wir hätten nur einen gemacht? Sora hat sechs Stück gekauft und alle waren positiv und außerdem war sie schon überfällig!“, erklärte mir Yolei – zu detailliert für meine Verhältnisse. „Weis Matt schon davon?“, platze auf einmal aus mir heraus. „Nein ich wollte ihn damit überraschen und es ihm sagen wenn er wiederkommt!“ Oh man ... okay die Wahrheit musste jetzt gesagt werden! Ich konnte sie doch nicht im Glauben lassen, dass alles in Ordnung sei! Nicht in ihrem Zustand, das ging auf gar keinen Fall. „Du Sora ich glaube ich muss dir was sagen, aber du solltest dich besser setzen!“ (T.K.´s Sicht) Ich machte mir wirklich Sorgen um sie. Ich hatte schon seit Tagen nichts mehr von ihr gehört oder gesehen. Sie war wie vom Erdboden verschluckt. Ich wusste dass ich mich gegenüber ihr nicht gut benommen hatte und ich hatte ihr mindestens fünf Entschuldigungs-SMS geschrieben, aber es kam keine Antwort zurück. Naoko wollte heute Abend noch zu mir kommen und ein wenig DVD schauen, aber ich konnte mich kaum darauf konzentrieren – meine Gedanken hingen bei Kari. Als Naoko eine Stunde später auftauchte, versuchte ich mich zusammen zu reißen und nicht zu oft an Kari zu denken, doch auch dies gelang mir eher schlecht als recht. „Alles okay bei dir? Du siehst besorgt aus!“, stellte Naoko fest und schaute mich an. Wir hatten uns aufs Sofa zurück gezogen und ich hatte sie in meinen Armen. „Nein es ist nichts. Lass uns doch einfach den Film schauen!“, versuchte ich sie zu beruhigen. Doch sie setzte sich auf und stoppte die DVD. „Nein T.K. ich merke doch das etwas mit dir nicht stimmt“. Sie machte eine kurze Pause und ich schaute an ihr vorbei. „Geht es um Kari?“, fragte sie und ich sah sie geschockt an. War das etwa so offensichtlich gewesen? „Woher weißt du das?“ „Du hattest dich doch mit ihr gestritten und wolltest mir gar nicht sagen um was es geht! Aber jetzt sag mir die Wahrheit! Was ist denn zwischen euch beiden? Wart ihr mal zusammen oder was?“ Da hatte sie wohl ins Schwarze getroffen und ich brauchte kein Wort mehr zu sagen – sie wusste, dass ihre Vermutung stimmte. „Ja wir waren ein Paar, aber das ist schon mehrere Monate her und ja es ist alles komisch zwischen uns geworden!“, gestand ich ihr. Naoko lehnte sich etwas zurück und hörte aufmerksam zu. „Und warum habt ihr euch getrennt? Hast du sie betrogen oder etwa sie dich?“ Ich rümpfte die Stirn. „Nein! Wir haben nur andere Ziele in unserem Leben gehabt. Sie macht jetzt bald eine Ausbildung und wollte gerne mit mir zusammen ziehen. Aber ich war dafür noch nicht bereit und wollte erst studieren und ja irgendwie haben sich unsere Vorstellungen vom Leben auseinander entwickelt und dann ist es passiert. Wir haben Schluss gemacht!“, erklärte ich ihr kurz und bündig. Natürlich hoffte ich, dass das Thema jetzt abgehakt war, aber Naoko wollte wohl noch ein bisschen mehr erfahren. „Wir lange wart ihr denn ein Paar? Ich meine das muss ja schon eine gewisse Zeit gewesen, ansonsten wäre sie nicht auf die Idee gekommen mit dir zusammen zu ziehen oder?“ Ich erzählte ihr ein wenig von unserer dreijährigen Beziehung und war verwundert wie sehr sie sich dafür interessierte. Nach einer Zeit merkte ich selbst, dass ich öfters lächelte wenn ich an die Zeit zurück dachte. „Du scheinst sie noch sehr zu mögen“, sagte Naoko auf einmal. „Eh nein, so ist das nicht. Ich vermisse sie nur als meine beste Freundin!“ Naoko setzte sich auf und nahm mein Gesicht in die Hand. „T.K. das glaubst du und zehn andere nicht! So wie du von ihr sprichst – so voller Liebe. Ihr habt euch zwar getrennt, aber das muss nicht bedeuten, dass ihr nicht mehr zusammen sein könnt. Ich mag dich, sehr sogar und deswegen sage ich dir, dass du zu ihr gehen sollst. Rede mit ihr und sag ihr das was du mir gesagt hast. Ich bin mir sicher, dass eure Trennung nur auf Zeit war“, meinte sie zu mir und beugte sich zu mir vor. Sie drückte mir einen liebevollen Kuss auf die Wange und ich wusste, dass wir wohl Geschichte waren. Sehr wahrscheinlich hatte ich die Zeit mit Naoko gebraucht, um mir klar zu werden was ich wollte. Und auch wenn es das Ende für Naoko und mich bedeutete – war ich ihr sehr dankbar dafür mir die Augen geöffnet zu haben. Und ich wusste jetzt, was ich zu tun hatte. Ich musste zu Kari und das so schnell wie nur möglich. (Sora´s Sicht) „Und ist schon etwas zu erkennen?“, fragte mich Yolei durch die Tür hindurch. Ich machte die Tür auf und trat in unser Zimmer. „Ich glaube schon! Guck es dir mal an!“, sagte ich zu ihr und hielt ihr den Test hin. „Oh mein Gott Sora du weißt was das heißt oder?“ Ich nickte und umarmte meine Zimmergenossin. „Ich bin schwanger! Ich kann es kaum glauben!“, sagte ich und ließ sie wieder los. Schon in Japan hatte ich gemerkt, dass meine Regel ausblieb und dass ich auch etwas mehr aß. Gestern hatte ich mir einige Schwangerschaftstest besorgt und nach fünf positiven Ergebnissen, war auch der sechste auch mit einem Plus versehen. Matt und ich werden Eltern. Ich konnte es nicht fassen! „Ich muss es unbedingt Tai erzählen, der wird aus allen Wolken fallen!“, sagte ich zu Yolei und legte den Test wieder zurück ins Bad. „Wieso willst du es zuerst Tai erzählen? Matt hat doch ganz klar Vorrang!“, meinte Yolei und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ja ich weiß, aber Matt ist im Moment nicht hier und außerdem ist Tai unser bester Freund! Matt hat ihm ja die Sache mit dem Heiratsantrag auch zuerst anvertraut, also kann ich es doch auch tun!“, erklärte ich ihr locker und ging zur Zimmertür. „Ich werde ihn holen, aber du darfst nichts verraten, okay Yolei?“ „Natürlich, ich schweige wie ein Grab! Na los jetzt hol ihn endlich!“, befahl sie mir stürmisch. Ich verließ das Zimmer und machte mich auf die Suche nach ihm. Soweit ich wusste wolle er etwas rausgehen und sich die Beine vertreten. Als ich in die Lobby kam, sah ich schon seine wüste Frisur vom weiten. Ich ging nach draußen und bretterte beinahe mit ihm zusammen. „Oh hey Tai, ich habe dich schon überall gesucht“, sagte ich strahlend. „Mich? Warum?“, fragte ich er verwundert und kratzte sich am Hinterkopf. Ich nahm ihn an die Hand und zog ihn den Flur entlang, bis hin zu meinem Zimmer. „Was wollen wir denn in deinem Zimmer?“, fragte er und betrat den Raum. Yolei grinste schon und ich hoffte wirklich, dass sie die Klappe halten konnte. „Warum grinst ihr beide denn so? Wollt ihr mich irgendwie veräppeln?“ Ich winkte ab und ging ins Badezimmer. „Du wirst ausrasten, wenn du die Überraschung hörst!“, hörte ich Yolei sagen. Als ich wieder zurückkam, hatte sich Tai schon auf einen Stuhl gesetzt – war wohl auch besser für ihn, ich wollte ja nicht das er gleich umkippt. „Hier, flipp aber ja nicht aus“, sagte ich und reichte ihm den Test. Er nahm ihn in die Hand und ich sah wie sich seine Augen weiteten. „I-ist das ein S-schwangerschaftstest?“, stotterte er und schaute mich entgeistert an. Ich nickte und strahlte vor Freunde. „Ist das nicht toll? Jetzt werden wir nicht nur heiraten, sondern bekommen auch noch ein Baby! Tai du sagst ja gar nichts!“ Er hatte diesen gewissen Blick im Gesicht – irgendetwas stimmte nicht und ich wusste nicht was es war. „Aber hey so ein Test ist doch nicht hundert pro sicher! Vielleicht ist er auch falsch!“, sagte er auf einmal, doch ich konnte ihn gleich wieder beruhigen. „Denkst du wirklich wir hätten nur einen gemacht? Sora hat sechs Stück gekauft und alle waren positiv und außerdem war sie schon überfällig!“, erklärte Yolei Tai ausführlich. „Weis Matt schon davon?“, fragte er mit einem gewissen Unterton in der Stimme. Was war hier nur los? Warum freute er sich nicht für mich? „Nein ich wollte ihn damit überraschen und es ihm sagen wenn er wiederkommt!“ Tais Blick wurde immer düsterer und ich bekam allmählisch ein ungutes Gefühl. War er vielleicht neidisch auf uns? Ich wusste ja ihm die Hochzeit alles andere als leicht fiel, aber er musste doch irgendwann mal über seine Liebesflaute hinweg kommen. „Du Sora ich glaube ich muss dir was sagen, aber du solltest dich besser setzen!“ Er schaute mich an und ich setzte mich auf den Stuhl, wo er noch ein paar Sekunden vorher gesessen hatte. Er ging nervös auf und ab und blieb auf einmal stehen. Tai warf die Hände über den Kopf und atmete einmal tief aus. „Ich hatte Matt eigentlich versprochen nichts zu sagen, aber jetzt ist die ganze Situation anders und ich finde du hast ein Recht es zu erfahren!“, meinte er zu mir und ging einen Schritt zurück. „Tai was soll das denn? Was ist los?“, fragte ich ihn verzweifelt. Was für Geheimnisse hatte Matt denn vor mir? Wir sagten uns doch immer alles, dachte ich zu mindestens. „Als wir in Paris waren, ist etwas passiert. Ihr hattet doch Streit und Matt ... er ... er“, Tai stockte und ich hielt die Anspannung nicht mehr aus. Yolei schaute schon ganz irritiert zu mir. Ich stand auf und ging auf Tai zu. „Was hat er gemacht? Jetzt sag es mir doch endlich!“, forderte ich ihn auf. „Er hat dich betrogen“, eröffnete Tai mir und ich merkte wie mein Herz vor Schreck fast stehen blieb. _________________________________________________________________________________ so das wars mal wieder :)) ich hoffe es hat euch gefallen ^^ bis zum nächsten samstag!! Kapitel 15: Das Licht im Dunkeln. --------------------------------- huhu ihr lieben :) heute ist wieder samstag und das heißt das ein neues kapitel erscheint ^^ vielen dank für eure lieben kommi´s :)) zuvor noch eine kleine ankündigung: in den nächsten zwei wochen werde ich sehr wahrscheinlich keine neue kapitel hochladen! ab montag fange ich mit der uni an und jeder brauch bekanntlich ein bisschen zeit um sich einzugewöhnen! ab 3.11. geht es dann gewohnt weiter :P jedoch beleuchten die nächsten drei kapitel die vergangenheiten der einzelnen personen - seid also gespannt ^^ aber heute kommt nochmal ein "normales" kapitel mit dem song von alex clare - too close: http://www.youtube.com/watch?v=zYXjLbMZFmo ich wünsche euch nun viel spaß beim lesen! freue mich wie immer über lob und kritik :P lg sternchen93 _________________________________________________________________________________ Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen. -Konfuzius- (Matt´s Sicht) Ich kam gerade mit den Jungs und Ken im Hotel an, als ich eine Nachricht von Sora bekam. Sie wollte reden und zwar alleine. Ich fragte mich was sie wohl wollte. „Hey Jungs ich geh mal kurz zu Sora. Bis später“, sagte ich und ließ sie zurück. Ich ging zu Soras Zimmer und klopfte zweimal, bevor ich eintrat. Sie saß auf dem Bett und hatte ihren Kopf gesenkt, außerdem schien sie irgendwas in der Hand zu halten. „Hey mein Schatz was gibt es denn? Ist alles okay bei dir?“, fragte ich und ging ein Stück auf sie zu. Ohne Worte erhob sie sich und schaute mir direkt ins Gesicht. Sie hatte geweint, denn ihre Augen waren geschwollen und rot. „Oh mein Gott was ist passiert?“ Ich wollte sie in den Arm nehmen, doch sie schubste mich zur Seite. „Fass mich nicht an!“, schrie sie weinend und sank wieder aufs Bett. Geschockt sah ich sie an und wunderte was mit ihr los war. „Tai hat mir alles erzählt! Du bist echt das letzte Matt!“, sagte sie mit gebrochener Stimme und hielt ihre Hände vors Gesicht. Ich schluckte und konnte es nicht fassen, dass mein bester Freund mich verraten hatte. Ich wollte es ihr doch schonend beibringen. „Sora, ich weiß ich habe Mist gebaut und es tut mir leid aber ... aber ich kann es nicht mehr rückgängig machen! Ich liebe dich doch!“, versuchte ich sie zu beruhigen. Doch sie wurde noch wütender und stand wieder auf. „Wann wolltest du es mir denn sagen? Tai hat mir erzählt, wie du dich immer davor gedrückt hast! Wie soll ich dir noch vertrauen, wenn du mich schon vor der Hochzeit betrügst!“ Sora weinte bitterlich und ihre Hand umklammerte immer noch das weiße Plastikstäbchen. Moment ein Plastikstäbchen? War sie etwa? „Was ist das?“, fragte ich und hatte auch schon Tränen in den Augen. „Das wäre unsere Zukunft gewesen“, sagte sie und hielt das Stäbchen hoch. Ein Plus war zu sehen, also musste er positiv sein! Ich sah ihr in die Augen und wusste dass ich meine Chance verspielt hatte. Eine Träne lief meine Wange hinunter. „Aber wir können das hinbekommen. Ich meine wir bekommen ein Baby!“ Verzweifelt versuchte ich ihre Hand zu ergreifen aber sie wisch mir aus. „Nein Matt ich bekomme ein Baby und im Moment weiß ich nicht, ob ich es überhaupt bekommen sollte“, erklärte sie mir weinend, aber Sora meinte es ernst. Diesen Blick kannte ich in und auswendig. Sie war entschlossen und diese Entschlossenheit machte mir Angst. „Aber du kannst es doch nicht einfach weg machen! Das lasse ich nicht zu, ich bin der Vater!“, protestierte ich und stellte mich wagemutig vor sie. Sora warf allerdings den Schwangerschaftstest auf den Boden und drückte mich zur Seite. „Ja Matt du bist der Vater, aber das war es auch schon!“, stellte sie klar, zog ihren Verlobungsring aus und warf ihn ebenfalls zu Boden. „Sora warte!“, rief ich ihr hinterher, doch sie knallte die Tür hinter sich zu und war verschwunden. Ich drehte mich herum und hob ihren Ring auf und schaute ihn eine Weile an. Urplötzlich verspürte ich den Drang Tai eine rein zu hauen, aber am liebsten wollte ich mir wohl selbst eine kleben. Ich war ein Idiot und jetzt hatte ich nicht nur Sora verloren sondern auch mein Kind. Ich sackte auf dem Boden zusammen und auf einmal fiel mir auf, dass das Zimmer wie leer geräumt war. Ich stand auf und lief zu dem Kleiderschrank der Mädchen. Er war leer – genauso wie alles andere. Sie wollte abreisen, das wurde mir in diesem Moment bewusst. Schnell lief ich aus dem Zimmer und rannte zur Lobby. Dort fand ich Tai und die anderen, die mit gepackten Koffern vor mir standen. Nur Sora und Ken waren nicht zu sehen. Meine Wund wuchs ins unermessliche als ich meinem besten Freund gegenüber stand. „Das hast du ja toll hinbekommen! Bist du jetzt zufrieden? Es wird keine Hochzeit geben, nur weil du deine große Klappe nicht halten konntest!“, schrie ich ihn an. Tai schaute mich an und schüttelte den Kopf. „Was hätte ich denn tun sollen? Sie hat es nicht verdient angelogen zu werden und das weißt du auch! Ich habe dir so viele Möglichkeiten gegeben, ihr die Wahrheit zu sagen und du hast nichts gemacht! Und jetzt stell mich nicht als den Schuldigen dar“, sagte er mit ernster Stimme und nahm seinen Koffer in die Hand. Ich drehte mich um und sah auf einmal Sora und Ken kommen, der ebenfalls einen Koffer bei sich trug. „Was habt ihr jetzt vor reist ihr jetzt alle ab oder was?“ Sora sagte kein Wort und schaute mich auch nicht an. Ken und Davis schwiegen ebenfalls. „Du denkst doch nicht ernsthaft, dass wir noch länger dableiben, nach der Aktion hier! Wir haben einen Flug gebucht und werden jetzt zurück nach Japan fliegen!“, erklärte mir Yolei kühl. Ich konnte es immer noch nicht fassen. Ich versuchte nochmals auf Sora zu zugehen, aber sie wies mich ab und ging mit den anderen zum Taxi. „Sora bleib hier! Es tut mir leid, bitte geh nicht! Ich liebe dich!“, rief ich ihr hinterher, doch sie reagierte nicht. Ohne Worte verließen meine Freunde und die Liebe meines Lebens das Hotel. Offiziell gesagt: Ich hatte alles verloren. (Ken´s Sicht) Nachdem ich kurzgesagt ganz plötzlich meinen Kram zusammen packen musste, waren wir auch knappe zwei Stunden später schon im Flieger. Sora, die schon seit ein paar Stunden weinte saß zwischen Tai und mir. Yolei und Davis saßen hinter uns. Während Tai und ich versuchten Sora zu beruhigen, begann Davis wieder unzählige und unpassende Fragen zu stellen. „Aber was ist denn jetzt genau passiert? Ich hab es gar nicht mitbekommen“, sagte er und beugte sich über Tais Sitz. „Oh man Davis setzt dich!“, meinte Tai und drückte ihn auf seinen Platz zurück. „Aber was ist denn los?“, fragte er wieder. „HALT JETZT DIE KLAPPE!“, schrien wir vier ihn an und plötzlich war er ganz still. „Gut dann interessiere ich mich eben nicht mehr für meine Mitmenschen“, murmelte er in seinen nicht vorhandenen Bart. Sora hatte sich während dessen ein wenig beruhigt und konnte wieder halbwegs normal atmen. „Geht es jetzt wieder?“, fragte Tai behutsam. Sie nickte nur und hatte eine gewisse Leere in ihrem Blick. „Es tut mir leid, dass ich es dir nicht früher gesagt habe!“, sagte Tai und schaute sie an. „Es ist nicht deine Schuld. Matt hat Mist gebaut, nicht du!“, erklärte sie emotionslos. Immer wieder griff sie unbewusst zu ihrem Bauch. Tai hatte uns ja bereits erzählt, dass sie schwanger ist und jetzt stand sie nicht nur vor den Trümmern ihrer Beziehung, sondern hatte auch ein Baby im Bauch. „Ich glaube ich will es nicht behalten!“, sagte sie auf einmal. Tai und ich sahen uns an und wussten im ersten Moment gar nicht was wir sagen sollten. Natürlich war es ihre Entscheidung, aber wenn sie das Kind abtreiben würde ... ich glaube nicht, dass sie es verkraftet. Schließlich würde sie neues Leben einfach so umbringen und das war nicht ihre Art. Außerdem war es ein Kind der Liebe, egal was passiert war. „Hey du solltest zuerst einmal zum Arzt gehen und dich beraten lassen, bevor du eine Entscheidung triffst“, meinte ich zu ihr. „Ja Ken hat recht, du weißt doch gar nicht was du alles für Möglichkeiten hast und außerdem hast du dich doch so sehr darüber gefreut! Und wir würden dich doch alle unterstützen“, ergänzte Tai. „Natürlich habe ich mich gefreut, aber jetzt wo ich weiß, dass Matt mich betrogen hat ... die Situation ist ganz anders. Ich will keine alleinerziehende Mutter sein! Wenn dann will ich meinem Kind eine richtige Familie bieten – mit Mutter und Vater“. Sora schaute zu ihren Fingern und spielte nervös an ihrem Top. Sie war in einem Zwiespalt, dass konnte ich gut verstehen, da ich selbst in einem steckte. „Warte jetzt erst mal ab, es wird schon wieder alles gut werden! Du bist eine starke Persönlichkeit und du wirst schon die richtige Entscheidung treffen“, sagte ich zu ihr und nahm ihr Hand. Sora schaut mich an und es bildeten sich wieder Tränen in ihren Augen. „Danke dass ihr für mich da seid! Ihr seid wirklich gute Freunde und ich bin froh euch zu haben“, sagte sie Lächelnd, trotz Tränen. „Hey erklärt mir jetzt jemand, was genau passiert ist?“, fragte Davis und beugte sich wieder zu uns rüber. „JETZT SETZ DICH, DAVIS!“ (Kari´s Sicht) Ich fühlte mich miserable. Voll bewegungsunfähig lag ich auf der Couch und starrte in den Fernseher. Alles tat mir weh, besonders aber mein Herz. Ich wollte so nicht mehr sein, denn ich konnte immer mehr verstehen, warum T.K. Naoko mir vorzog. Sie war lieb, nett und ein wirklich positiver Mensch – selbst ich mochte sie. Und ich? Was war ich? Ein Trauerklops, der sich verzweifelt an die Vergangenheit klammerte und fast schon im Mitleid versank. Ich schaute auf meinen linken Arm, den ich mir schon wieder verletzt hatte. Das Blut ging schon durch mein dünnes Shirt und ich wusste nicht was ich noch tun sollte, denn immer wenn ich die Klinge ansetzte, ging es mir für einen Moment ... gut. Doch je öfter ich es gemacht hatte, desto mehr schämte ich mich dafür. Ich hasste die Narben, doch auf der anderen Seite konnte ich nicht aufhören. Ich wollte nicht aufhören. Es war, das einigste was ich noch fühlte. Wieder schaute ich in den Fernseher, ich war fast schon wie benommen und merkte erst gar nicht dass es an der Tür klingelte. Erst fünf Minuten später, realisierte ich das Dauergeklingel. Es war schon spät und ich konnte mir absolut nicht vorstellen, wer uns noch um diese Uhrzeit besuchen wollte. Auf Zehenspitzen schlich ich mich an die Tür und schaute durch den Spion. Auf der anderen Seite stand Takeru. You know I'm not one to break promises I don't want to hurt you but I need to breathe At the end of it all, you're still my best friend But there's something inside that I need to release Which way is right, which way is wrong How do I say that I need to move on You know we have is separate way Mein Herz pochte wieder schneller. Mit ihm hatte ich ganz sicher nicht gerechnet. Ohne groß nach zudenken öffnete ich ihm die Tür und vergas ganz meine blutigen Stellen. „Hey was machst du denn hier“, versuchte ich lässig zu sagen. „Ich wollte mir dir reden. Kann ich reinkommen?“ Ich trat zur Seite und bat ihn herein. Zwar wusste ich nicht um was es ging, doch ich hoffte dass er sich bei mir entschuldigte. Seine Worte hatten mich sehr verletzt und das wusste er auch. „Möchtest du vielleicht etwas trinken“, fragte ich jetzt leicht nervöser. Doch er schüttelte den Kopf und setzte sich auf unsere Couch. And it feels like I am just too close to love you There's nothing I can really say I can't lie no more, I can't hide no more Got to be true to myself And it feels like I am just too close to love you So I'll be on my way Ich setzte mich auf die Kante und schaute ihn ganz gespannt an. „So was gibt es denn?“, fragte ich. Takeru sah unter sich und tippelte nervös mit den Füßen. „Ich wollte mich bei dir entschuldigen. Ich habe wirklich gemeine Sachen zu dir gesagt und es tut mir leid“, sagte er mir aufrichtig ins Gesicht. Ich konnte es kaum glauben und war froh, dass mein Wunsch anscheinend in Erfüllung gegangen ist. Doch als ich meinen Arm leicht anhob, um eine Strähne aus meinem Gesicht zu machen, sah er die roten Flecken. „Was hast du denn da am Arm?“, fragte er besorgt und stand plötzlich auf. Ich zog meinen Arm nah an meinem Körper und versucht mich raus zureden. „Das ist nichts! Nur Farbe!“, Takeru zog die Augenbraun hoch und machte unsere Stehlampe an. „Das ist doch keine Farbe, sondern Blut“, stellte er fest und versuchte meinen Arm zu packen. „Das ist kein Blut! Was denkst du denn von mir!“, sagte ich hysterisch und hielt meinem Arm beschützend fest. You gave me more that I can return Yet there's so much that you deserve Nothing to say, nothing to do, I've nothing to give I must leave without you You know we have is separate way „Kari jetzt lass mich doch mal sehen“, meinte er und packte mich. Ich versuchte vor lauter Schmerzen nicht gleich auf zuschreien – so weh tat es. „Du hast dich doch verletzt! Warum sagst du das da nichts ist?“ Er nahm meinen Arm und zog die Ärmel etwas weiter nach oben. Ich versuchte immer noch ihn davon ab zu halten, aber es war zu spät. Er hat sie gesehen. „Was ist das Kari?“ Entsetzt sah er mich an und ich brach voll kommen überfordert in Tränen aus. „Hast du dir das selbst angetan?“, fragte er und strich mir leicht über meinen Wunden, wovon noch manche bluteten. Er sah mich wieder an und ich wusste einfach nicht, was ich dazu sagen sollte. Ja ich verletzte mich selbst? Das klang so unwirklich. Abe rich brauchte ihm auch nicht viel zu sagen, er wusste es auch so. „Ich mache dir am besten einen Verband drum!“, sagte er und hielt immer noch meinen Arm fest. And it feels like I am just too close to love you There's nothing I can really say I can't lie no more, I can't hide no more Got to be true to myself And it feels like I am just too close to love you So I'll be on my way So I'll be on my way Takeru wusste zum Glück noch wo meine Mutter ihre Verbandssachen aufbewahrte. Nachdem er alles geholt hatte, setzte er sich wieder neben mich und verband meinen Arm. „Wie lang machst du das schon? Und warum hast du nie gesagt das es dir so schlecht geht?“ Warum ich nichts sagte? Ich wollte wohl keinen beunruhigen, schließlich war es eine Sache, die ich mit mir selbst ausmachen musste. Keiner konnte mir helfen. „Kari! Rede doch wenigstens mit mir! Ich will dir helfen!“ Aber wie wollte er mir helfen? Wollte er etwa meinen Babysitter für 24 Stunden spielen? Ich hatte Probleme und das wusste ich, aber . . . es war nicht sein Problem und ich wollte auch nicht das er es zu seinen machte. „Das ist nicht dein Problem sondern meins“, sagte ich nach einer langen Zeit des Schweigens. And it feels like I am just too close to love you There's nothing that I can really say I can't lie no more, I can't hide no more Got to be true to myself And it feels like I am just too close to love you So I'll be on my way So I'll be on my way So I'll be on my way „So ein Unsinn! Ich bin für dich da, auch wenn wir nicht mehr zusammen sind, wir sind immer noch Freunde und Freunde helfen einander!“ Ich schaute ihn an und hatte schon wieder Wasser in den Augen. Takeru konnte einen mit seinen Worten sehr leicht überzeugen und auch beeindrucken. Diese Eigenschaft liebte ich an ihm besonders und ich hatte das Gefühl nicht mehr alleine zu sein. Er war wie ein kleines Licht in der Ferne. Er leuchtete mir den Weg und versuchte mir die Dunkelheit zu nehmen. Plötzlich umarmte ich ihn und er erwiderte sie. „Ich bleibe heute bei dir und passe auf dich auf! Ist das in Ordnung?“ Ich nickte schwach und drückte ihn noch ein wenig fester. Er war nicht umsonst der Träger der Hoffnung. _________________________________________________________________________________ soo das wars mal wieder :) man schreibt sich spätestens in zwei wochen, bis dann! Kapitel 16: Wege des Trauerns. ------------------------------ hallo meine lieben :) es tut mir voll leid das ich nicht schon vorher ein neues kapitel hochladen konnte, aber die uni hat doch sehr viel zeit eingenommen xD aber jetzt kommt nach sehr langer zeit ein neues kapitel, dass sich wie die nächsten auch, um die vergangenheit der digi-ritter handelt. ich wünsche euch viel spaß beim lesen & freue mich wie immer über lob und kritik lg sternchen93 ps.: vielen dank für euere lieben kommentare! :)) ________________________________________________________________________________________________ Unter allen Leidenschaften der Seele bringt die Trauer am meisten Schaden für den Leib. -Thomas von Aquin- (Yolei´s Sicht; Tag der Ergebnisse .) „Oh mein Gott ich bin so nervös“, meinte Ayumi zu mir. „Ach quatsch das brauchst du doch nicht zu sein. Du warst bestimmt wie immer super“, beruhigte ich sie. Ich selbst stand kurz vorm Kochen. Ich hatte Angst – brutale Angst. Ich wusste zwar dass ich viel gelernt hatte, aber mein Gefühl sagte mir etwas anderes. „Ach du musst hier große Reden schwingen Yolei, die letzte Semesterarbeit hast du gerockt, dann wird diese wohl auch wieder einsame Spitze sein“, erklärte mir sie sehr überzeugend. Ayumi hatte Recht. Ich hatte mich gut auf die Arbeit vorbereitet und konnte wohl mit einem guten Ergebnis rechnen. Ich holte tief Luft und setzte meinen Fuß ins Unigebäude. Wenn heute alles gut gehen würde, hätte ich das erste Jahr der Universität mit Bravour beendet. Es war anfangs nicht leicht, so ganz allein auf sich gestellt zu sein, ohne zuvor irgendjemanden zu kennen. Am ersten Tag verlief ich mich prompt im Gebäude und fand natürlich alles andere als rechtzeitig meinen Vorlesungsraum. Während der Lesung, platzte natürlich Yolei Trampeltier herein und hinterließ einen bleibenden Eindruck, denn jeder kannte mich auf einmal. Das war wirklich seltsam, aber es half mir einige neue Freunde zu finden. Und jetzt stand ich vor dem Plan um meine Note zu erfahren. Ayumi stand neben mir und fand auch gleich ihren Namen auf der ellenlangen Liste. Boku, Ayumi. Sie stand relativ weit oben und musste nicht geschlagene fünf Stunden suchen, so wie ich. „Und? Wie sieht´s aus?“, fragte ich, während sie die Liste anstarrte. Plötzlich sprang sie wie wild umher und umarmte mich herzlich. „Ich habe bestanden. Yolei ich habe bestanden!“, quickte sie umher. Also wenn Ayumi besteht, dann ich doch wohl auch. Oft hatten wir zusammen gelernt und oft musste ich ihr einige Dinge das zehnte Mal erklären, aber es hat sich gelohnt. Sie hatte bestanden. Jetzt musste nur noch ich einen Blick wagen. Inoue, Miyako. Ohje wo stand ich denn? Ah da haben wir ja meinen Namen. Ich legte meinen Finger auf und verfolgte mein Ergebnis. Nicht bestanden. Ein großer Kloß bildete sich in meinem Hals. Das konnte doch nicht sein. Ich schaute nochmal nach, doch das Ergebnis blieb dasselbe. Ich konnte es nicht fassen, ich hatte doch so viel gelernt, wie konnte das nur sein? „Und Yolei wie sieht´s aus? Können wir gleichen anstoßen? Hey was ist los?“ Ayumi schaute mich besorgt an und ich versuchte ruhig zu bleiben, was mir ja generell schon schwer fiel. Wütend drehte ich mich um und versuchte meinen Professor ausfindig zu machen. Ayumi blieb verdutzt stehen und rief lauthals meinen Namen. Also der konnte was erleben. Ich lass mich doch nicht veräppeln. Meine Arbeit war nie im Leben so schlecht, dass konnte nicht sein. Nach einer halbstündigen Suche fand ich Professor Kidoro in seinem Vorbereitungszimmer. Wütend klopfte ich an und wartete gar nicht, dass er mich hinein ließ. „Wie kann es sein das ich nicht bestanden habe? Das ist unmöglich!“, blaffte ich ihn an. Wohlmöglich mein erster Fehler. „Oh Yolei mit Ihnen hatte ich gar nicht gerechnet, aber gut das Sie kommen. Setzten Sie sich doch!“ Doch ich weigerte mich schlicht weg mich zu setzen. „Ich möchte von Ihnen wissen, warum Sie mich durchfallen gelassen haben! Meine Arbeit war nicht so schlecht. Sie war vielleicht nicht meine Beste, aber mich durchfallen zu lassen, war das nötig?“ Professor Kidoro stand kurz auf und schloss die Tür hinter sich. Dann setzte er sich lautlos wieder hin. „Yolei, ich muss Ihnen leider sagen, dass Sie das Thema vollkommen falsch interpretiert haben. Aber Sie haben nächstes Semester nochmal die Chance, es besser zu machen. Es tut mir wirklich leid, aber diesmal hat es für Sie nicht gereicht“. Ich schnaubte, der Kloß setzte sich noch tiefer in meinen Hals und ich dachte jeden Augenblick zu ersticken. Ich konnte es nicht nachvollziehen. Ich habe doch alles Menschenmögliche versucht. Wie in Trance verließ ich das Büro von Professor Kidoro. Ich musste das Semester wiederholen und konnte nicht mehr verbergen wie traurig ich war. Mir liefen die Tränen nur so die Wangen hinunter. Nach Hause gehen wollte ich lieber noch nicht, denn alle wollten heute meinen Erfolg feiern, der sich jetzt wohl als großer Misserfolg herausstellte. Ich wusste nicht mehr weiter. Es war schwierig genug, neue Freunde zu finden und jetzt ging alles wieder von vorne los. (Davis´s Sicht; Nach dem Fußballspiel.) Mein Bein, es tat so schrecklich weh. Jemand war während des Spiels in mich hineingegrätscht und jetzt lag ich auf einer Trage im Krankenhaus. Meine Eltern, als auch meine Schwester waren anwesend. Ich wusste gar nicht mehr wo oben und unten war, so sehr benebelten die Schmerzlindernden Medikamente meine Sinne. Meine Mutter hielt meine Hand, mein Vater lief nervös auf und ab und Jun trank einen Kaffee und las in einer Zeitschrift. Ich hatte schon einige Untersuchungen hinter mich gebracht und wartete jetzt auf den behandelten Arzt. Ich merkte wie mein Vater immer nervöser wurde, wahrscheinlich lag es am Fußballstipendium, dass ich wohl mit einem beschädigten Bein nicht mehr antreten konnte. Erst jetzt wurde mir diese schreckliche Tatsache bewusste, denn ich begann am ganzen Körper an zu zittern. „Davis was ist denn los mit dir? Du zitterst ja überall“, stellte meine Mutter besorgt fest. Ich drehte den Kopf zu ihr und sah in ihr Gesicht. „Ich habe Angst, dass ich jetzt nicht mehr Fußball spielen kann, das würde doch alles kaputt machen!“ Sie strich mir sanft über den Kopf und versuchte mich zu beruhigen: „Warte doch erst mal ab. Vielleicht ist alles nur halb so schlimm!“ Das hoffte ich doch sehr. Sonst würden wohl all meine Träume baden gehen. Es fühlte sich wie Stunden an, bis der Arzt endlich kam. Seine Miene bedeute wohl nichts Gutes. Ich kreuzte meine Finger und hoffte dass er einfach nur schlechte Laune hatte. „Hallo Daisuke, wie geht es dir?“, fragte er behutsam und nahm sich einen Stuhl. Ich lag natürlich noch immer auf dieser komischen Trage und fragte mich allmählisch ob ich jemals hierunter komme. „Geht so, aber die Schmerzen sind aushaltbar“, sagte ich mit einem Grinsen, doch der Arzt verlor seine finstere Miene immer noch nicht. „Das liegt an den Schmerzmitteln. Wenn sie schwächer werden, musst du dich auf schlimmere Schmerzen gefasst machen“. Noch schlimmere? War ich im falschen Film? Was dachte der sich denn? Und was sollte jetzt aus meinem Knie werden? Ängstlich schaute ich den Arzt an. „Keine Sorge dein Knie wird wieder, aber du wirst wohl dein Leben lang einige Einschränkungen haben“, teile er mir mit. Ich schaute verdutzt zu meinem Eltern und Jun, die immer noch an ihrem Kaffee schlurfte. „Was bedeutet das? Wann kann ich wieder Fußball spielen? Wissen Sie ich habe ein Fußballstipendium und da brauch ich ein einsatzfähiges Knie!“ Der Arzt druckste nicht lange herum und sagte mir die knallharte Wahrheit. „Daisuke ich glaube, dass mit dem Fußball wird nichts mehr werden. Du kannst zwar ab und an mal mit deinen Freunden spielen, dagegen sagt keiner was, aber das Fußballstipendium wäre nichts für dein kaputtes Knie“. Geschockt und auch wütend starrte ich ihn an. „Was soll das heißen? Das ich all meine Zukunftspläne über den Haufen werden muss, nur wegen meinem Knie? Dann implantieren Sie mir doch ein neues ein! Ein Leben ohne Fußball, ist wie ein Brötchen ohne Butter“, sagte ich aufgebracht. Der Arzt antwortete darauf hin nichts mehr, sondern bat meine Eltern in sein Zimmer, um mit ihren alleine zu sprechen. Und ich war jetzt mit meiner Schwester ganz allein. War das Leben nicht toll, jetzt war ich mit der Person alleine, mit der ich am allerwenigsten alleine sein wollte. Doch dann passierte etwas mit dem ich nie gerechnete hatte: Sie umarmte mich. „Es wird alles wieder gut werden, glaub mir!“ Ich glaube ich war zu geschockt, von der Situation an sich, um meiner Schwester zu antworten, aber wie sollte es wieder gut werden? Meine Träume lagen in Scherben und ich konnte nichts mehr ändern. (Mimi´s Sicht; Tag des Unfalls.) Es war Nachmittag als der Himmel sich verdunkelte. Ein Tropfen landete auf der Scheibe unserer Küche. Erst einer, dann zwei und letzten endlich waren es so viele, dass man sie nicht mehr zählen konnte. Meine Mutter wusch gerade das Geschirr ab, als mein Vater den Raum betrat. Er wurde draußen vom Regen überrascht als er den Rasen mähen wollte. Ich half meiner Mutter beim abtrocknen und stellte fest, dass Papa wohl noch die Küche unter Wasser setzte, wenn er weiter so tropfen würde. „Ich glaube ich ziehe mir etwas anderes an und dann fahren wir Akito von der Kita abholen“, sagte er und stapfte nach oben. Ich hatte heute meinen letzten Probearbeitstag bei einer Ernährungsberaterin und da ich mich so gut angestellt hatte, wollte sie dass ich im August eine Ausbildung bei ihr anfange. Endlich hatte ich etwas gefunden und brauchte mir kein Gedanken mehr über meine finanzielle Zukunft zu machen. Überglücklich erzählte ich meinen Eltern von der Neuigkeit. Später wollten wir noch alle zusammen Essen fahren und meinen Ausbildungsplatz richtig feiern. Doch zuerst hieß es meinen Sohn von der Kita abzuholen. Nachdem sich mein Vater umgezogen hatte, stiegen wir ins Auto und fuhren ohne Bedenken los. Wir fuhren ein Stück und sahen das kaum Autos unterwegs waren. Bei dem Wetter wohl auch mehr als verständlich, aber wir mussten ja noch einmal weg. Wir waren ungefähr zehn Minuten vom Kindergarten entfernt, als es passierte. Ein grelles Licht kam auf uns zu, es regnete in Strömen. Die Straße war nass. Aquaplaning. Man merkte dass, das Licht immer heller wurde, bis der Scheinwerfer eines großen LKWS direkt vor der Windschutzscheine zu sehen war. Der Fahrer war wohl kurz eingenickt, man merkte wie er noch versuchte das Lenkrad herum zu reißen. Doch es war zu spät. Keiner konnte mehr das verhindern, was in diesen Sekunden geschah. Der LKW schleifte unseren Wagen und brachte ihn ins Schleudern. Wir weinten und schrieen. Doch es war zu spät. Unser Schicksal wurde bespiegelt als der LKW auf uns zu kam. Ich versuchte mich krampfhaft irgendwo festzuhalten, doch meine Finger fanden keinen Halt. Ich hörte das Quietschen der Bremsen. Alles was vorher so klar wahrzunehmen war, verschwamm. Ich hörte nicht mehr den Regen auf unser Auto prasseln. Die Bremsen waren mittlerweile verstummt und wir standen mitten auf der Fahrbahn. Ich konnte mich nicht bewegen, alles tat weh. Womöglich war ich eingequetscht. Nach einiger Zeit schaffte ich es den Kopf anzuheben, doch alles was ich sah waren zwei leblose Körper und viel Blut. Ich senkte den Kopf wieder und schloss die Augen. Eine warme Träne floss meine Wange entlang. Alles was ich zuvor noch hatte, war in meinem Augenblick vollkommen ausgelöscht. Sie waren tot, da war ich mir sicher. Alles was ich mich fragte warum sie jetzt ausgerechnet gehen mussten, ich brauchte sie doch so sehr. Ohne sie schaffte ich es nicht mein Leben in den Griff zu bekommen. Dafür war ich nicht stark genug. Aus der einen Träne wurden ganze Bäche. Ich konnte es nicht ertragen, sie so liegen zu sehen. So ganz ohne Leben. Der Tod holte sie und ich blieb alleine zurück. Ich konnte meine Augen nicht mehr aufhalten und schloss sie irgendwann ganz automatisch. Erst ein helles Licht weckte mich und ich sah in die Augen von Jenna. Sie hatte geweint, dass sah ich ihr an. „Was ist passiert?“, fragte ich benommen und versuchte mich aufzurichten. „Bleib liegen Mimi“, sagte sie leise und setzte sich neben mich. „Sind . . . sind sie tot?“ Mehr brachte ich nicht über meine Lippen. Insgeheim wusste ich die Antwort, aber ich brauchte, auch wenn es dumm klang, eine Bestätigung. Jenna nickte nur und brach in Tränen aus. Ich wusste wie gern sie meine Eltern hatte und konnte es nachvollziehen. Wie gern ich auch in diesem Moment mit geweint hätte, ich konnte nicht – irgendwas hinderte mich daran. Doch dann schoss mir, etwas ganz anderes durch den Kopf. „Wo ist Akito?“, fragte ich Jenna. „Er ist bei meiner Mutter. Ich konnte sie überreden auf ihn aufzupassen. Es tut mir alles so leid!“ Ich wusste nicht mehr was ich denken oder fühlen sollte. Meine Eltern waren tot und ich war allein mit meinem Sohn. Sie waren die größte Stütze, die ich hatte und jetzt waren sie für immer weg. Auf einmal klopfte es und meine Großeltern traten hinein. Oma sah fürchterlich aus und Opa war so weiß wie die Krankenhauswände. Beide waren extra aus Japan hier her gekommen. „Oh mein Gott Mimi“, sagte meine Großmutter und stürmte zum Bett. Sie drückte mich so fest als wolle sie nie wieder loslassen. Ich hatte das Gefühl nicht mehr atmen zu können. Dann begann ich heftig zu schlucken und fand auch meine Tränen wieder. Ich glaube so viel hatte ich mein Leben noch nicht geweint. Später besuchte mich noch mein Sohn im Krankenhaus und ich musste ihm beibringen, dass seine geliebten Großeltern nie wieder zurück kommen würden. „Mami?“ Akito lag in meinen Armen und presste sich an mich. Ich schaute zu ihm herab und sah wie er mich durch dringlich anschaute. „Ja was ist denn mein Schatz?“, fragte ich ihn. „Ich glaube Oma und Opa passen auf uns auf! Sie sind jetzt Schutzengel!“, sagte er zu mir und ich drückte ihn nur noch etwas fester an mich. (Cody´s Sicht; Eine Woche vor dem Tod seines Vaters.) Ich war noch sehr klein als Mama, Papa und ich etwas gemeinsam unternahmen. Wir saßen auf einer großen Wiese und betrachteten die vielen verschiedenen Blumen. Mama hatte extra ein Picknick vorbereitet und Papa brachte mir das Federball spielen bei. „Das kannst du ja schon richtig gut, das ist mein Junge“, sagte er zu mir und ich war richtig stolz auf mich. „Papa das müssen wir öfters machen! So Ausflüge – einfach nur wir drei“. Es kam selten vor, dass wir alle drei zusammen waren. Meistens war ich nur bei Mama oder Großvater, der mir bald Kendo beibringen wollte. „Du hast Recht, ich nehme mir bald Urlaub und dann fahren deine Mutter, du und ich in Urlaub, versprochen!“ Ich freute mich, dass zu hören – in Urlaub waren wir bis jetzt nur einmal gefahren. Ich war noch ein Kleinkind und kann mich kaum noch daran erinnern. „Hey ihr habt doch bestimmt Hunger! Kommt ich hab extra einen Korb mitgebracht und ich hoffe, dass ihr den auch heute leer bekommt“, rief meine Mutter von der Picknickdecke aus. „Na wer ist schneller bei Mama? Du oder ich?“ „Ich natürlich“, sagte ich ohne Hemmungen und rannte los. Mein Papa folgte mir mit einem großen Abstand. Selbstverständlich gewann ich das Rennen und landete in den Armen meiner Mutter. Auch wenn ich ein kleinwenig gemogelt hatte. Mein Vater kam ein paar Sekunden später und schnaubte dramatisch. Ich wusste dass ihm die Rennerei eher wenig ausmachte, schließlich war er Polizist und musste dem einen oder anderen Verbrecher schnell folgen. Von daher war mein Papa top fit, aber für seinen Sohn symbolisierte er manchmal den Unsportlichen. Ich wusste dass dieser Tag etwas ganz besonderes war, nicht nur weil wir alle zusammen waren. Nein – es lag etwas Magisches in der Luft und keiner von uns konnte dies bestreiten. Zwei Wochen später wusste ich dass es das letzte Mal sein würde, dass wir alle zusammen waren. Nachdem mein Vater bei einem Diensteinsatz ums Leben kam, verfolg die Zeit fast nur noch im Schnellschritt. Mein Großvater zog bei uns ein, er und meine Mutter organisieren die Beerdigung und schon war auch der Tag des Trauerns gekommen. Meine Mutter zog danach nur schwarze Sachen an und man merkte jeden Tag, dass jemand fehlte. Ich konnte allerdings meine Mutter und meinen Großvater dazu überreden, die schöne Wiese von damals auf zu suchen. Die Blumen waren noch mehr geworden und als ich mitten in dem Blumenmeer stand und eine kühle Brise wehte, wusste ich dass mein Vater uns nicht alleine gelassen hat. Auch wenn wir zurzeit noch traurig waren, wusste ich dass die Trauer irgendwann vergeht, aber die schönen Momente ewig anhalten. ________________________________________________________________________________________________ soo das wars mal wieder :) ich versuche das nächste kapitel am samstag hochzuladen ^^ bis dahin alles liebe ;) Kapitel 17: Momente der Freude. ------------------------------- Hallo meine lieben Leser und Leserinnen :) Ich weiß, dass das letzte Kapitel schon eine Ewigkeit her ist, aber ich habe seit zwei Wochen ENDLICH Semesterferien und nun mehr Zeit mich meinen Hobbys zu widmen. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich den Uni-Stress ganz schön unterschätzt habe, besondes im zweiten Semester :( Leider muss ich auch zugeben, dass ich in der letzten Zeit mit Schreibproblemen zu kämpfen hatte. Es liegt nicht daran das mir das Schreiben an sich keinen Spaß mehr macht, nur manchmal fehlt einem einfach die Inspiration und so erging es auch mir. Da heute jedoch ein ganz besonderer Tag für viele Digimon-Liebhaber ist, habe ich mich dazu entschlossen in meinen Semesterferien so viele Kapitel wie möglich hoch zu laden. Ich hoffe das ihr als meine treue Leserschaft weiterhin dabei seid, auch wenn das letzte Kapitel schon etwas länger zurückliegt. Ich möchte auf gar keinen Fall, dass ihr denkt ich würde meine Geschichte nicht beenden, denn das ist nicht der Fall! Ich möchte sie auf jeden Fall bis zum Ende hochladen und mich nach meiner Hausarbeit, noch neuen Schreibprojekten widmen. Ich hoffe ihr seid noch weiterhin dabei! Und jetzt wurde eindeutig genug gelabbert ;) Ich wünsche euch viel Spaß bei dem Kapitel und freue mich über euer Feedback :) Liebe Grüße Sternchen93 ________________________________________________________________________________________________ Mit Kummer kann man allein fertig werden, aber um sich aus vollem Herzen freuen zu können, muss man die Freude teilen. -Mark Twain- (T.K.´s Sicht; Abschlussfeier der Oberstufe.) Heute war der Tag der Tage. Endlich war es soweit und Davis, Kari und ich hatten unseren Abschluss in der Tasche. Jetzt stand unsere große Abschlussfeier an und jeder – selbst Davis, hübschte sich ein wenig auf. Wir standen alle in einer Reihe und wurden nun nacheinander aufgerufen, um die Zeugnisse zu erhalten. Yolei, Ken und Cody saßen zusammen mit unseren Familien auf der Tribüne und schauten uns zu. Ich war sehr glücklich, dass Mama und Papa zusammen zur Abschlussfeier kamen – bei Matt trauten sie leider getrennt auf, aber heute sollte alles gut werden. „Motomiya, Daisuke!“, rief unser Rektor und streckte ihm sein Zeugnis entgegen. Davis, der leider noch etwas humpelte, ging langsam auf ihn zu und beide reichten sich die Hände. „Herzlichen Glückwunsch“, sagte unser Rektor und übergab Davis das Zeugnis. Er nickte höflich und stellte sich wieder auf seinen Platz. Nach einer Weile war ich an der Reihe. „Takaishi, Takeru!“ Irgendwie hatte ich etwas gegen meinen vollen Namen. Jeder nannte mich einfach nur T.K. außer Kari, die es sich angewöhnt hatte mich bei meinem vollen Namen zu rufen. Früher nutzte sie auch lieber die Kurzversion. Ich schaute leicht zu ihr, so dass es sie nicht mitbekam. Wir waren jetzt schon einige Wochen getrennt und hatten nicht mehr so viel miteinander gesprochen. Nur belanglose Sachen, hauptsächlich ging es um die Schule oder unsere Digimon. Es machte mich auf der einen Seite traurig nicht mehr so eng mit ihr verbunden zu sein, andererseits war es besser für uns beide. „Herzlichen Glückwunsch, das ist wirklich ein sehr schönes Zeugnis!“ Ich nahm es entgegen und gab unserem Rektor einen festen Händedrück. Dann marschierte ich wieder zurück und sah das Kari mit ebenfalls beobachtete. Sie hatte ein Rosefarbenes Kleid an und ihre mittlerweile langen Haare hochgesteckt und mit einer passenden Blume verziert. Sie sah unbeschreiblich schön aus, dass musste ich schon zugeben. Sie bekam als letzte ihr Zeugnis. „Yagami, Hikari!“ Langsam schritt sie in ihrem Kleid vor und holte sich ihr verdientes Reifezeugnis ab. Sie lächelte leicht als sie an mir vorbei ging, aber ich versuchte mich nicht davon aus der Bahn bringen zu lassen. Wir waren kein Paar mehr. Das rief ich mir immer wieder ins Gedächtnis. Nachdem wir diese Prozedur hinter uns gebracht hatten gingen wir alle zu unseren Familien und ließen uns beglückwünschen. Matt umarmte mich herzlich und wuschelte mir durch mein blondes Haar. Ja genau – heute hatte ich keine Mütze an, sondern einen schicken Anzug mit einer dunkelblauen Krawatte. „Das hast du super gemacht, kleine Bruder. Ich bin echt stolz auf dich!“ Danach umarmte mich gleich Sora, die ebenfalls mitgekommen war. Später gratulierte mir auch noch Tai, obwohl er anscheinend nicht sehr gut auf mich zu sprechen war. Seit der Trennung von Kari, reagierte er sehr komisch und abwesend auf mich. Richtig unterkühlt würde ich fast schon sagen. „Jetzt haben wir es endlich geschafft“, rief Davis zu mir und klopfte mir auf die Schulter. Er und ich sind richtige Freunde mit den Jahren geworden. Seine Liebe zu Kari hatte er ja relativ schnell abgelegt und konzentrierte sich mehr auf die Schule und den Sport. Es tat mir wirklich leid für ihn, dass seine Träume einfach so geplatzt sind. „Ja ich kann es noch gar nicht glauben. Ich habe das Gefühl wir hätten erst gestern noch für die Abschlussprüfung gelernt. Das ist echt irre“, sagte ich zu ihm. „HERZLICHEN GLÜÜÜÜCKWUNSCH!“, kam Yolei fast schon schreiend angerannt, hinter hier Ken, Cody und ... Kari. „Ich kann es gar nicht glauben! Davis hat seinen Abschluss gemacht! Hätte ich gar nicht gedacht!“, scherzte sie. „Was soll das denn bitte heißen Yolei?“ blaffte er sie an. Und hier waren wie wieder. Yolei vs. Davis und das Gezankte konnte jetzt Stunden so weiter gehen. Super oder? Ken und Cody tummelten sich schnell unter die anderen Leute und Kari verabschiedete sich nach draußen. Ich stand nun bei unseren Streithähnen und musste mir ihre Debatte über Intelligenz anhören. Nach einige Minuten entschied ich auf mal kurz frische Luft zu tanken und steuerte nach draußen. Im Mondschein sah ich Kari stehen, die sich den Himmel anschaute. „Die Sterne sind einfach wunderschön, findest du nicht?“, fragte ich sie und stellte mich neben sie. Kari zuckte leicht zusammen. „Takeru du hast mich vielleicht erschreckt! Und streiten die beiden sich immer noch?“ Ich nickte kurz und schaute wieder in den unendlichen Himmel. Plötzlich vernahm ich wie Kari leicht zitterte, sie hatte ja auch nur ein Kleid an, während ich Hosen und seinen Sakko trug. Ich streifte ihn ab und legte ihn ihr über die Schultern. Sie schaute mich mit großen Augen an und drehte sich leicht zu mir. „Danke schön“, murmelte sie so dass ich sie kaum verstand. „Keine Ursache. Das mach ich doch gern!“ Auch ich drehte mich nun zu ihr und ging automatisch einen Schritt auf sie zu. Ich wusste nicht, ob es am Mond lag, aber ich bückte mich langsam zu ihr hinunter und hob ihr Kinn leicht an. Ich schloss die Augen und fühlte wie meine Lippen ihre berührten. Dieser Kuss war nicht wild, nein er war süß und intensiv. Etwas was ich zuvor nie erlebt hatte. Ich zog sie noch ein wenig näher an mich heran und küsste sie noch intensiver, so als wäre es das letzte Mal. Nach einiger Zeit zog sie sich zurück und brach den Kuss ab. „Ich sollte rein gehen. Meine Eltern und Tai machen sich bestimmt schon Sorgen! Und danke für die Jacke“, sagte Kari und drehte sich herum. Ich hätte sie aufhalten sollen, aber etwas blockierte mich. Meine innere Stimme sagte mir, dass es nicht der richtige Moment war sie zurück zu holen. Nach dieser Nacht redeten wir nie wieder über unseren Kuss. Es war so als wäre nie etwas geschehen. (Tai´s Sicht; Herbstferien vor fast vier Jahren) Sie lag in meinen Armen und ihre Haare kitzelten mir durchs Gesicht. Ich fuhr ihr sanft durch ihre langen Haare und küsste sie auf die Stirn. Ich freute mich sehr, dass letzte Wochenende der Herbstferien mit ihr zu verbringen. Am Montag musste sie schon wieder in einen Flieger steigen und sich Richtung Heimat aufmachen. Aber ihr zu Hause war und blieb Japan – sie würde immer eine von uns bleiben. „Und was machen wir heute Abend noch alles – außer uns küssen?“, fragte Mimi keck. Ich lächelte und zog sie etwas näher an mich heran. Ihre Nähe beruhige mich und ließ mich für einen Moment vergessen, dass sie am Montag schon wieder so weit weg sein würde. „Also ich habe DVDs besorgt, Chips mit Dipp und viel Popcorn“, sagte ich liebevoll zu ihr. Zum Glück waren wir heute Abend ganz für uns. Meine Eltern besuchten Oma und Opa. Kari übernachtete bei Yolei und ich hatte somit sturmfrei. „Komm dann lass uns einen Film sehen“, sagte Mimi und sprang förmlich von meinem Bett. Sie nahm mich bei der Hand und zog mich ins Wohnzimmer. Gemeinsam machten wir Popcorn in der Pfanne. „Guck jetzt! Es platzt auf!“ Mimi beugte sich über die Pfanne mit Deckel und bestaunte jedes einzelne Korn, das aufplatzte. Etwas später setzten wir uns gemütlich auf die Couch und schauten eine Liebeskomödie, die Mimi bestimmt schon zu dem zehntausenden Mal gesehen hatte. Aber ich schaute es gerne mit ihr, wenn es sie glücklich machte. Ich fühlte mich so geborgen bei ihr und wollte sie gar nicht mehr loslassen. Als der Film zu Ende war und auch unsere Essensrationen allmählisch schmälerten, beschlossen wir ins Bett zu gehen. Mimi ließ sich auf meine Matratze fallen und zog mich fast mit sich. Zum Glück konnte ich das Gleichgewicht noch einiger Maßen halten, um nicht auf sie drauf zu fallen. „Hey willst du dass ich auf dich drauf falle, Prinzessin?“ Ich bückte mich zu ihr hinunter und küsste sie sanft auf die Lippen. Doch sie schupste mich auf die Seite, so dass ich auf dem Rücken landete. Dann setzte sie sich auf meinen Bauch und hielt meine Hände fest. „W-was soll das, Mimi?“ Ihre Haare fielen ihr über die linke Schulter und sie bückte sich zu mir runter. „Ich habe dir doch schon damals gesagt, dass du mich nicht Prinzessin nennen sollst“, sagte sie todernst. Stimmt damals in der Digiwelt, als Joe und ich sie aus dem Schloss geholt haben – ja Sklaventreiberin war wohl damals der passendere Ausdruck gewesen, aber das war die Vergangenheit. Ich befreite mich aus ihrem Griff und drehte den Spieß nun um. „Tai geh runter von mir! Du bist zu schwer“, beschwerte sie sich lauthals. Doch ich dachte gar nicht daran und begann sie leidenschaftlich zu küssen. Sie erwiderte den Kuss nur zu gern und wir endeten in einer wilden Knutscherei. Ich merkte irgendwann, dass sie einem T-Shirt herum spielte. Wollte sie etwa? Nein! Das war zu früh, obwohl ich alles andere als abgeneigt war. Ihre Spielereien wurden immer auffälliger und ich merkte wie ihre Hand unter meinem Shirt verschwand. „Mimi was wird das, wenn ich fragen darf?“, murmelte ich gegen ihre Lippen. Sie unterbrach den Kuss und schaute mich an. „Nach was sieht es denn aus? Nach stricken bestimmt nicht!“ Ich richtete mich auf und bekam den Mund nicht mehr zu. Hatte sie das etwa geplant? Mimi setzte sich ebenfalls auf und ging mit ihren Fingern durch ihre verstrubelten Haare. „Aber ... aber bist du dir auch sicher? Ich mein geht dir das nicht zu schnell?“, fragte ich besorgt. Zu alle dem wusste ich auch noch, dass sie Jungfrau war und das erschwerte die Sache um einiges. Das erste Mal sollte doch etwas ganz besonderes sein, oder? Mein erstes Mal erlebte ich letztes Jahr auf einer Party und ich kann sagen, dass es alles andere als schön war, besonders weil ich ziemlich viel getrunken hatte. „Tai ich bin ein großes Mädchen und ich weiß was ich will, okay? Du brauchst dir keine Sorgen zu machen!“ Sie hielt kurz inne und schaute nach unten. „Tai ich ... ich liebe dich!“, sagte sie und schaute mir direkt in die Augen. Ich wusste dass ich auch etwas sagen wollte, aber ich konnte mich nicht mehr zurückhalten und küsste, so wie ich sie noch nie geküsst hatte. Schnell ergab sich das eine zum anderen und kurze Zeit später lagen wir Arm in Arm in meinem Bett. „Ich liebe dich auch“, sagte ich zu ihr und drückte sie ganz nah an mich. Zusammen schliefen wir ein und wussten dass uns immer etwas verbinden würde. Auch wenn wir uns bald trennen müssten, unsere Herzen würden uns wieder zusammen führen. (Joe´s Sicht; Die Erste Wohngemeinschaft.) Endlich! Trautes Heim, Glück allein. Izzy und ich hatten Wochen investiert, um die perfekte Wohnung für uns zu finden. Jetzt war es soweit und wir konnten einziehen. Es war der erste Tag von meinem neuen Leben. Es ging wohl bergauf mit mir – und das freute mich umso mehr. „Okay noch drei Kisten, dann haben wir alles“, meinte Izzy zu mir. Verschwitzt stellte ich eine Kiste auf den Boden unseres Wohnzimmers. „Das ist doch total irre! Findest du nicht? Wir haben es geschafft und sind jetzt vollkommen unabhängig“. Stolz drehte ich mich einmal im Kreis und Izzy schüttelte wohlmerkend den Kopf. „Wir haben noch viel zu tun und du spielst hier Ringel, Ringel, Reihe. Komm schon noch drei Kisten und dann können wir auspacken“, regte sich Izzy auf. „Ja ja ich darf wohl gar keinen Spaß mehr haben oder was?“ Langsam trottete ich Izzy hinterher und war froh als wir auch die letzten Kisten in der Wohnung hatten. Kurz bevor wir die Tür schlossen, huschte etwas in unsere Küche. „Sag mal hast du das auch gesehen, oder fantasiere ich schon?“, fragte ich meinen Mitbewohner ungläubig. „Ich weiß nicht aber ...“ Izzy konnte seinen Satz noch nicht einmal beenden als es an unserer Tür sturm klingelte. „Erwarten wir etwa noch Besuch?“ Ich drehte mich zu Izzy und hörte wie er es verneinte. „Nein soweit ich weiß, wollten die anderen erst morgen kommen. Ich mach mal auf und du guckst was da uns in die Wohnung gelaufen ist“, sagte er und näherte sich der Tür. Ich ging langsam in die Küche und suchte vergebens nach dem unbekannten Etwas. „Hey hören Sie mal, Sie können doch nicht einfach rein kommen“, hörte ich Izzy aus dem Wohnzimmer brüllen. „Figaro? Wo bist du?“, rief eine andere Stimme. Figaro? Was sollte das denn sein? Plötzlich sah ich etwas Schwarzes vor mir und musste feststellen, dass es eine Katze war – nichts weiter, nur eine dämliche Katze! „Na komm her zu Onkel Joe! Ich werde dir auch nichts tun“. Den Satz hätte ich mir auch sparen können – kaum bückte ich mich zu dem Vieh hinunter und schon sprang es mir mit seinen scharfen Krallen ins Gesicht. „Izzy!! Hilf mir! Ich werde bestiegen!“ Okay das hörte sich etwas komisch an, aber ich war in Not und etwas anderes ist mir zu dem Zeitpunkt nicht eingefallen. „Joe was ist ... oh ist das vielleicht ihre Katze?“, hörte ich Izzy fragen. „Figaro mein armes Baby!“ Die unbekannte Person riss mir förmlich die Katze aus dem Gesicht, die schöne Spuren hinter ließ. „Joe geht es dir gut?“ Izzy kam zu mir geeilt und schaute in mein Gesicht. „SIEHT MEIN GESICHT ETWA DANACH AUS?“, brüllte ich ihn an und bemerkte danach erst die Frau die mit uns im Zimmer stand und die Katze fest an sich drückte. „Sag mal wer ist denn deine neue Freundin da?“ Izzy rümpfte die Nase und stellte mir die Frau vor: „Das ist Frau Yokado ... unsere Nachbarin! Und das Tier das dich besprungen hat ist Figaro. Ihr Kater!“ Oh man, ihr gehörte also das Tier der Hölle. „Nett Sie kennen zu lernen. Sie haben eine sehr nette Katze“, sagte ich mit leichter Ironie in der Stimme. Ich wollte gerade die Hand nach dem Tier ausstrecken, als es mich wie wild anfauchte. „Jetzt also wirklich! Sie haben doch meinen Figaro wohl genug terrorisiert, meinen Sie nicht?“ Ich? Die Katze terrorisiert? War wohl eher umgekehrt der Fall. „Entschuldigen Sie mal, aber ihre Katze hat mich angesprungen und wollte mir die Augen auskratzen!“, stellte ich empört fest. Die alte Dame schaute mich böse an und der Schwanz der Katze wedelte hin und her. „So Sie sind also unsere neuen Nachbarn? Wie schön. Ich bin mal gespannt, wie lange Sie es hier aushalten! Figaro scheint Sie ja schon mal nicht leiden zu können“, stellte sie hämisch fest. Okay was sollte das? Wollte sie mir nachts die Katze auf den Hals hetzen? „Na ja ich muss jetzt Figaro ein Bad einlassen. Wer weiß wie viele Keime Sie angeschleppt haben“, sagte sie mit erhobenen Hauptes und verließ unsere Wohnung relativ zügig. „Okay wie ist die denn drauf? Wer badet schon seine Katze“, fragte Izzy mich fassungslos. Ich klopfte ihm auf die Schulter. „Also ich würde mal sagen : Willkommen in der Nachbarschaft!“ (Sora´s Sicht; Tanzabend in der Schule.) Matts Band spielte ihr letztes Lied für den heutigen Abend. Tai und ich standen bei den Getränken und beobachteten sie aus der Ferne. Wir hatten heute unseren jährlichen Frühlingstanzabend – bald hieß es allerdings sich von der Schule zu verabschieden, denn wir drei befanden uns im letzten Jahr. Matt und ich waren schon eine längere Zeit ein Paar und ich konnte sehen wie eifersüchtig mich manche Mädchen anschauten – aber das war mir egal. Wir liebten uns. „Oh man diese Tanzabende werden immer grässlicher. Immer diese Schmierenkomödie und das jedes Jahr aufs Neue“, sagte Tai zu mir. Tai konnte romantische Situationen nur noch wenig abhaben. Es war schon über ein Jahr her, seitdem wir etwas von Mimi gehört haben. Tai traf das besonders, aber er versuchte den Coolen raushängen zu lassen und so zu tun, als wäre es ihm egal. Die Wahrheit sah jedoch ganz anders aus. Er liebte sie und ich war mir auch sehr sicher das Mimi ihn ebenfalls liebte. Aber beide waren sehr große Dickköpfe und schwer davon zu überzeugen, einen Schritt auf den jeweils anderen zu zumachen. „Komm schon Tai, genieße doch einfach den Abend! Wir sind doch alle beisammen und werden ganz sicher viel Spaß haben“. Tai nippte an seinem Getränk und schaute grimmig in die Gegend. Dann stellte er seinen Becher auf einen Tisch und ging. „Wo willst du hin Tai?“, rief ich ihm nach. „Ich will alleine sein“, knurrte er und verschwand durch den Hinterausgang der Turnhalle. „Hey mein Schatz!“, sagte Matt zu mir und ich erschrak leicht als er so plötzlich neben mir stand. „He, ihr seid ja schon fertig! Habe ich gar nicht mitbekommen“. Ich küsste ihn leicht auf die Lippen und sah ihn mit einem verliebten Blick an. „Sag mal wo ist Tai hin?“ Ja Matts Beziehung zu Tai war früher zwar kompliziert, aber heute konnten sie nicht ohne einander. Ich hatte manchmal das Gefühl, dass er sich mehr Sorgen um Tai machte, als um sich selbst. „Er ist raus gegangen! Er hat gesagt, dass er alleine sein will“, erklärte ich ihm und stellte meinen Becher neben Tais. „Verstehe, bestimmt will er nachdenken! Aber ... du und ich sind noch hier und der DJ legt gerade deinen Lieblingssong auf ... wie wär´s wollen wir tanzen?“ Meinen Lieblingssong? Plötzlich hörte ich wie die Melodie den Raum füllte! Es war tatsächlich mein Lieblingssong – der selbstverständlich nur von dem einen handelte: Liebe. „Hast du etwa dem DJ gesagt, dass er das spielen soll?“ Matt nickte und reichte mir die Hand. Ich ergriff sie und er zog mich auf die Tanzfläche. Eng umschlungen tanzen wir zusammen, so als würde der Abend nie enden wollen. Ich war so glücklich und konnte es gar nicht wirklich in Worte fassen. Matt war einfach meine große Liebe und das hoffentlich für immer und ewig! ________________________________________________________________________________________________ Fortsetzung folgt... Kapitel 18: Ein Hauch von Hoffnung. ----------------------------------- Hallo alle zusammen :) erstmal möchte ich mich für die lieben Kommentare des letzten Kapitels bedanken ^^ Wie versprochen möchte ich meine Geschichte nun wieder regelmäßig hochladen, aber bevor ihr das nächste Kapitel zu lesen bekommt, labbere ich noch ein wenig ;) Ich möchte meine Leser nochmal darauf hinweisen, dass sich die Kapitel 16- 18 auf die Vergangenheit der einzelnen Charaktere beziehen. Also wird heute das letzte Vergangenheitskapitel erscheinen, danach wird es ganz normal weitergehen ;) Bevor ihr nun endlich zum lesen kommt, hätte ich noch eine kurze Frage an euch, die ihr gerne in den Kommentaren beantworten könnt. Ich habe schon vor einer längeren Zeit eine neue Geschichte angefangen, um eine neue Sicht des Schreibens zu testen. Ich habe bis jetzt dreizehn Kapitel verfasst und sie dann erstmal auf Eis gelegt (Schaffenskrise :D nee Spaß einfach zu viel Uni-Stress ^^) Nun ja, jetzt ist sie mir wieder in die Hände gefallen und ich wollte mal Fragen ob Interesse besteht, sie lesen zu wollen? :) Wer sich unsicher ist, nach diesem Kapitel werde ich einen Auszug meiner neuen Geschichte anhängen ^^ Sag mir ruhig Bescheid wie euch dieser Schreibstil gefällt und ob ihr mehr von dieser Geschichte lesen wollt oder nicht :P Okay kommen wir nun endlich zum Kapitel selbst :D Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und freue mich über euer Feedback ^^ Liebe Grüße Sternchen93 ________________________________________________________________________________________________ Die größten Menschen sind jene, die anderen Hoffnung geben können. -Jean Jaurès- (Ken´s Sicht; Zusage der UCLA.) Ich saß mit Davis auf einer Parkbank und schaute in den blauen Himmel. Wir beide hatten vor kurzem unseren Abschluss bestanden und standen jetzt sozusagen vor dem Ungewissen. Davis war immer noch deprimiert, weil er seinen Traum nicht mehr verwirklichen konnte. Ich hatte mich auf mehreren Universitäten und auf der Polizeischule beworben, bis jetzt hatte ich von keinem Bescheid bekommen. Davis und die anderen, die sich um ein Stipendium beworben hatten, wussten jetzt schon, ob sie genommen sind oder nicht. Eigentlich hätte ich locker ein Sportstipendium bekommen, aber ich entschied mich dagegen. Erst wollte ich mich auf die Schule konzentrieren und erst danach mich wieder um Sport und das alles kümmern. Im letzten Jahr bin ich auch aus dem Fußballverein ausgetreten, da ich mich auch mit meiner Mannschaft nicht mehr so gut verstand. Ich war nicht mehr länger „ Ken das Wunderkind“ – und manche konnten diese Tatsache nur schwer ertragen. Aber naja ich werde wohl schon sehen, wer mich von den Universitäten nimmt oder wer nicht. „Komm schon Davis, lass den Kopf nicht hängen. Es ging noch so viele andere Möglichkeiten und musst nicht unbedingt etwas mit Sport machen“, sagte ich zu ihm. Doch Davis schüttelte den Kopf und schaute auf den grauen Betonbürgersteig. „Das ist nicht. Das Stipendium hätte vieles einfacher gemacht, meine Eltern können sich nämlich die Uni nicht leisten und arbeiten kann ich zurzeit auch nicht gehen! Und an all dem ist dieses bescheuerte Knie schuld“, erklärte er mir knapp. Ja es war nicht leicht für ihn. Das kaputte Knie hatte sozusagen alles kaputt gemacht und ich wusste nicht wie ich meinem Freund helfen konnte. Wenn ich zu ihm sagen würde, dass alles wieder gut wird und er sich keine Sorgen machen braucht, wäre das wohl die größte Lüge meines Lebens. Niemand wusste was in der Zukunft passiert. Auch ich nicht. Gegen Abend trennten sich unsere Wege und ich machte mich auf den Heimweg. Als ich die Tür aufschloss, roch ich schon das leckere Essen, dass meine Mutter zubereitete. „Ich bin wieder zu Hause, Mama!“, rief ich in die Küche. Meine Mutter kam schnell zu mir gelaufen – mit einem Brief in ihrer Hand. „Ach Ken da bist du ja endlich. Der Brief kam heute Nachmittag für dich an“, sagte sie und reichte mir den Umschlag. Er war von der University of California in Los Angeles. Ich hatte mich auch auf einer Universität im Ausland beworben. Ich machte mir allerdings nicht sonderlich große Hoffnungen, da auch der Brief nicht sonderlich dick zu sein schien. Fühlte sich also eher nach einer Absage an. Meine Mutter sah mich gespannt an und warte förmlich darauf, dass ich den Brief öffne. Langsam riss ich ihn auf und las den Brief ausführlich durch. Was darin stand war unglaublich und überhaupt nicht real. „Und Ken was steht drin? Spann mich nicht so sehr auf die Folter“, meinte meine Mutter nervös. Ich reichte ihr den Brief und sie las selbst was drin stand. „Oh mein Gott Ken, das ist ja wunderbar! Du wurdest angenommen! Ich bin ja so stolz auf dich!“, sagte sie und umarmte mich ziemlich fest. Ich konnte es kaum fassen. Ich wurde angenommen! Ich lächelte leicht und mir wurde allmählich bewusst, dass ich eine Entscheidung treffen musste. Sollte ich wirklich in die USA gehen und meine Freunde in Japan zurücklassen? (Matt´s Sicht; Der Abend des Antrages.) Ich streute die letzten Rosenblätter auf den Boden, als Tai sich wieder Wort meldete. „Wieso muss ich dir eigentlich dabei helfen? Das ist doch total kitschig!“, meckerte er vor sich hin. Ich schaute ihn an und schüttelte verzweifelt den Kopf. Für ihn war alles kitschig was mit Romantik zu tun hatte. „Tai der Abend soll etwas ganz besonderes werden. Ich habe extra was Feines gekocht und Sora mag rote Rosen“, erklärte ich ihm schon zum fünften Mal. „Ich glaube sie wird eh Ja sagen, egal was du machst“, sagte er und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Typisch Tai, aber ich hoffte dass er mit dem „Ja sagen“ recht behielt. Schon länger hatte ich mir überlegt, Sora zu fragen, ob sie mich heiraten will und heute sollte es endlich soweit sein. Ich war nervös – in einer halben Stunde kam sie nach Hause und zum Glück war ich schon fertig. „Also du ich werde mal verschwinden. Ich wollte heute noch mit Izzy und Joe zusammen lernen. Viel Glück, du alter Esel“, wünschte mir Tai und zog seine Jacke über. Dann war er auch schon durch die Tür verschwunden. Ich ging schon mal in die Küche, um das Essen fertig zu machen. „Matt ich bin wieder zu Hause“, rief Sora und ich kam mit zwei Tellern bepackt in unser Wohn-und Esszimmer. „Und ich habe gekocht“, sagte ich zu ihr. Sie schaute sich erst mal verdutzt um, als sie die ganzen Rosenblätter sah. „Habe ich irgendwas verpasst, oder warum liegen hier lauter Rosenblätter?“ Ich stellte die Teller auf unsern Esstisch und half ihr aus ihrer Jacke. „Das riecht wirklich gut“, sagte Sora zu mir. Wir setzten uns an den Tisch und ich zündete noch ein paar Kerzen an. „Okay was ist hier los? Du hast doch irgendwas geplant, ich durchschaute dich doch!“ Ich musste leicht grinsen und wurde nervöser. Den Ring hatte ich in meiner Hosentasche versteckt und ich hatte das Gefühl er gegen meinen Oberschenkel drückt. „Wollen wir nicht erst mal was essen, du weiß schon bevor es kalt wird!“, sagte ich keck und überspielte gekonnt meine Nervosität. Sora sah mich verwirrt an, aber aß ohne zu murren, das was ich gekocht hatte. „Das war wirklich sehr lecker“, sagte sie als sie den letzten Bissen verschlang. Ich saß auf meinem Stuhl und wurde allmählisch unruhig. Ich würde sie jetzt fragen. Ja genau. Nur Mut! Ich sah sie an und ging automatisch in meine Hosentasche und den Ring hervor zu kramen. Meine Hände waren verschwitzt und alles klebte an mir. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich hatte das Gefühl jeder Zeit in Ohnmacht zu fallen. Jetzt tu es schon – sei kein Schlappschwanz! „Geht es dir nicht gut? Du siehst leicht rot im Gesicht aus!“ Na toll, jetzt lief ich auch noch so rot an wie eine Tomate. Besser konnte es wohl kaum werden. „Sora ich will dich was fragen!“, platzte auf einmal aus mir heraus. Sehr professionell muss ich schon sagen! Etwas Unromantisches gab es wohl nicht. Doch als sie mich so liebevoll ansah, verflog meine Angst wie im Flug. Ich stand auf und kniete mich vor ihr hin. Damit hatte sie wohl nicht gerechnet. Ich holte den Ring hervor und fragte sie die Frage der Fragen. „Sora . . . willst du mich heiraten?“ Ungläubig sah sie mich an und schaute immer wieder zu dem Ring. Sie druckste herum und ich dachte sie wolle schon nein sagen. „Äh Matt, damit habe ich gar nicht gerechnet! Natürlich will ich!“, sagte sie und sprang in meine Arme. Mir fiel ein großer Stein vom Herzen und wusste dass unsere Zukunft jetzt beginnen konnte. (Kari´s Sicht; Ein Tag im Sommer.) Es waren Sommerferien. Die Sonne schien hell und warm durch mein Zimmer. Ich machte mich gerade fertig, da ich mich gleich mit meinem besten Freund T.K. treffen wollte. Und ganz ehrlich ich wusste nicht was ich anziehen sollte. Es fiel mir mit der Zeit immer schwerer meine Gefühle für meinen besten Freund zu verbergen. Ich wollte mich von daher nicht extra schick machen, nicht dass er noch auf falsche Gedanken kam. Für ihn war ich bestimmt immer noch das kleine Mädchen, das er beschützen sollte. Ich traute mich auch gar nicht mit ihm offen über meine Gefühle zu sprechen, da ich mir wirklich nicht sicher war, was er empfand. Und heute würde ich den ganzen Nachmittag mit ihm alleine verbringen – eine große Herausforderung! Ich wollte auf gar keinen Fall unsere Freundschaft gefährden und das würde wohl passieren, wenn ich ihm sagen sollte, dass ich in ihn verliebt bin. Von daher entschied ich mich eine kurze Hose und ein rosa Top an zu ziehen. Ich steckte meine Haare noch mit einer Klammer zurück und machte mich langsam aber sicher auf den Weg. Wir trafen uns im Park, der sehr zentral lag. Ich war natürlich viel zu früh da und stand mir nun die Beine in den Bauch. Ich schaute gerade auf die Uhr als T.K. um die Ecke bog. Mein Herz klopfte schon schneller als ich ihn nur sah. „Hey Kari du bist ja schon da! Habe ich dich lange warten lassen?“ Ich schüttelte den Kopf und antwortete: „Nein, ich bin auch erst gerade gekommen!“ Er musste ja nicht wissen das ich schon eine viertel Stunde wartete. „Und was wollen wir machen? Ein Eis essen oder spazieren gehen?“, fragte er unbekümmert. Wir entschieden uns, spazieren zu gehen, da das Wetter so schön war. Nach einer Weile beruhigte ich mich auch wieder und konnte ganz normal und unbeschwert mit ihm reden. Doch keiner konnte ahnen, dass es das Wetter mit uns nicht gut meinte. Auf einmal verdunkelte sich der Himmel und der erste Regentropfen landete auf meiner Schulter. „Oh je, ich glaube wir sollten und irgendwo unterstellen“, meinte T.K. und nahm mich an die Hand. Wir rannten durch den Regen und fanden auf einem Spielplatz eine kleine Holzhütte. Dort ließen wir uns nieder und das angespannte Gefühl kehrte schneller zurück als mir lieb war. Klatschnass setzen wir uns nebeneinander und beobachten den Regen. Man hörte auch schon leichten Donner auf uns zu kommen – ein richtiges Sommergewitter. „Schätze wir müssen eine Zeitlang hier bleiben“. Na super, jetzt war ich mit ihm alleine in einem kleinen Holzhäuschen gefangen! Was sollte als nächstes kommen? Eine Flutwelle? Ich hoffte eher nicht. Plötzlich sahen wir wie sich Blitze am Himmel tummelten. Ich erschrak und kam T.K. ungewollt näher. „Hab keine Angst, ich bin bei dir“, sagte er und legte seinen Arm um mich. In diesem Moment hatte ich wirklich viele Schmetterlinge im Bauch. Am liebsten wollte ich ihn küssen! Aber ich konnte nicht. Er fühlte bestimmt nicht dasselbe wie ich. Also schlag dir die Kuss-Idee schön aus dem Kopf, Kari! Doch irgendetwas bracht mich dazu ihn anzusehen, nein fast schon nieder zu starren. „Und ist es jetzt besser?“, fragte er warmherzig und ich nickte nur. Jetzt würde er mich wahrscheinlich schnell wieder loslassen, aber das Gegenteil war der Fall. Er drückte mich noch ein wenig an sich. Mein Herz pochte immer schneller und ich fragte mich langsam, ob es wirklich so schlimm sei, ihn einfach Mal zu küssen. Passiert doch täglich, dass sich Leute küssen, oder? Ich merkte, dass er mich auch anschaute und wir konnten unsere Blicke einfach nicht mehr voneinander lösen. Doch dann passierte Unglaubliches. T.K. beugte sich zu mir hinunter und küsste mich. Er küsste mich! Mit weit aufrissen Augen verfolgte ich das ganze Spektakel. Ich konnte es nicht glauben, was er da tat. Also schien er wohl dasselbe für mich zu empfinden wie ich für ihn. Er unterbrach den Kuss und schaute mich an. „Tut mir leid, aber ich konnte einfach nicht wiederstehen dich zu küssen! Eh . . . ich bin ein Idiot! Sorry!“, sagte er und löse unsere Umarmung. Er war verunsichert, das merkte ich auf Anhieb. Also jetzt los Kari, er hat den ersten Schritt gemacht – jetzt bist du dran. „Ich fand es aber wunderschön!“, sagte ich und biss mir auf die Unterlippe. Dann zog ich ihn an seinem T-Shirt wieder näher an mich und küsste ihn wieder. Er nahm mich sanft im Nacken und vertiefte den Kuss. Ich glaube wir saßen Stunden in dem kleinen Holzhäuschen und küssten uns. Wir hatten noch nicht einmal mitbekommen, wann es aufgehört hatte zu regnen. Allerdings wurde mir bewusst, dass ich es schon viel früher hätte versuchen sollen. Manchmal erlebt man dann die eine oder andere Überraschung, die einen sehr glücklich machen konnte. (Izzy´s Sicht; Die erste Arbeitswoche im Café.) Meine erste Arbeitswoche war wohl das stressigste was ich je im meinem Leben erlebt hatte. Ich musste mir Bestellungen merken und von Tisch zu Tisch rasen. Kein angenehmer Job, aber ich war jung und brauchte das Geld. Also das nächste Mal würde ich mir einen anderen Semesterjob suchen. Irgendwas mit Computer oder so was. Das ging ja mal gar nicht. Zum Glück war Joe diese Woche mit putzen dran, denn dazu hatte ich keinen Nerv mehr. Heute war Freitag und das Café war gerammelte voll – ich hetze von links nach rechts und von rechts nach links. Ich glaube ich hatte von dem vielen Laufen schon drei Kilo verloren. Also ins Fitnessstudio musste ich ganz sicher nicht mehr. Alle kleinen Fettpolster, die ich mir über die Jahre am PC angefuttert hatte waren wie weggeblasen. Unsere Chefin Fumiko wusste schon wie man die Angestellten auf Trab halten konnte. Nicht dass ich sie nicht mochte, aber sie war sehr eigensinnig und versuchte meist mit dem Kopf durch die Wand zu gehen – ungefähr so wie unser guter Freund Tai. Abends überredete sie uns immer noch den Laden aufzuräumen, ohne extra was springen zu lassen. Sie war mehr als nur anstrengen. Sie war eine Unternehmerin wie es im Buche stand und deswegen auch äußerst egoistisch. Wenn wir früher kommen sollten, sollten wir auch früher kommen – da gab es kein Pardon! Abends musste ich als einziger länger da bleiben, was mich sehr ärgerte. Ich war müde und hatte Hunger! Und jetzt musste ich noch zwei Stunden putzen – etwas was ich dachte umgehen zu können. Zu Hause war dies zum Glück der Fall, jedenfalls diese Woche. Als ich die letzte Tasse spülte und auch gleich abtrocknete, begrab ich mich noch in Fumikos Büro, um mich ab zu melden. Ich klopfte an und als ich nach fünf Minuten immer noch keine Rückmeldung hatte, betrat ich den Raum ohne Vorwarnung. Fumiko saß auf dem Boden und weinte fürchterlich. Jetzt wirklich sie gar nicht mehr so taff, sondern weich und zerbrechlich. „Alles in Ordnung bei Ihnen? Entschuldigung ich wollte nicht einfach so rein kommen, aber ...“. „Schon gut, du brauchst dich nicht zu entschuldigen“, sagte sie mit gebrochener Stimme. Ich reichte ihr ein Taschentuch und setzte mich zu ihr. Wir reden nicht viel und ich fand auch nicht heraus warum sie weinte, aber seit diesem Abend war sie sichtlich netter zu mir geworden und bot mir sogar das Du an. Öfters blieb ich nach der Arbeit noch eine halbe Stunde bei ihr und wir erzählten über Gott und die Welt. Joe erzählte ich immer, ich müsste Überstunden machen – es kam ja auch sehr seltsam rüber mit seiner Chefin nach Dienstschluss rum zu hängen. Mit der Zeit kamen wir uns immer näher. Manchmal berührte die „unabsichtlich“ meine Hand oder sie warf mir einen vielsagenden Blick zu. Ich wusste dass es falsch war, sich in seine Chefin zu verlieben, aber irgendwas hatte sie an sich, was mich faszinierte. Okay sie war zwar 12 Jahre älter als ich, aber ... ich konnte ihrer Anziehung einfach nicht wieder stehen. Als sie mir eines Abends sagte dass ich etwas ganz besonderes für sie sei, konnte ich mich nicht länger zurück halten und küsste sie. Natürlich war es erst ein Schock, aber sie erwiderte den Kuss und wir genossen ihn in vollen Zügen. Manchmal sollte man seine Hoffnung nicht gleich verwerfen, sondern einfach das Unmögliche versuchen. Ich hatte Glück und war froh dass meine Hoffnungen erfüllt wurden. Nein noch besser. Sie wurden übertroffen. ________________________________________________________________________________________________ Fortsetzung folgt... okay aber jetzt bekommt ihr noch einen kleinen Auszug aus Kapitel 3: Tai kam gerade noch pünktlich in den Klassenraum und setzte sich schnaufend auf seinen Platz. „Hey du bist ja ganz schön spät dran!“, meinte Izzy zu ihm. „Ja ich weiß. Kari hat mich nicht rechtzeitig geweckt und dann hat sie stundenlang das Bad blockiert!“ Mimi kicherte leicht. „Du gibst wohl deiner Schwester für alles die Schuld oder?“ Tai drehte sich zu ihr und sah sie mit einem ernsten Blick an. „Du musst auch überall deinen Senf dazu geben!“, meckerte er und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. „Nein du könntest dir noch nur mal einen Wecker stellen, meinst du nicht?“ Die Diskussionsrunde hatte wohl begonnen. Izzy hasste es zwischen den beiden zu sitzen. Eigentlich waren die Ferien doch ganz entspannend gewesen. „Ach einen Wecker stellen? Wer macht das heutzutage noch?“ schnaubte er zurück. Mimi ließ das jedoch nicht auf sich sitzen. „Normale Menschen? Ach ja stimmt. Du bist ja alles andere als normal!“, zickte sie ihn an. Izzy wurde es allmählisch immer ungemütlicher zwischen den beiden Streithähnen. Sie stritten sich wirklich oft, seit Tai in ihre Klasse gekommen war – es war schon so eine Art Ritual. „Sag mal bist du mit dem falschen Fuß aufgestanden oder bist du einfach nur unbefriedigt?“ Mimi schaute den Wuschelkopf entgeistert an und wollte ihm am liebsten eine reinschlagen. Doch sie war eine Dame und beherrschte sich daher. Auch Izzy guckte unsicher zwischen den beiden hin und her. Er wusste, das Mimi seit diesem Typ nicht so gut drauf war. Aber das konnte er Tai ja wohl schlecht erzählen. „Ach weißt du was Tai lass mich einfach in Ruhe!“, sagte sie leicht verärgert und sackte in ihrem Stuhl ein wenig hinunter. „Ich schätzte mal dass sie unbefriedigt ist! Hat sie keinen neuen Kerl an Land gezogen?“, flüsterte Tai zu Izzy. Dieser zuckte mit den Achseln und wollte am liebsten ganz weit weg sein. Er war der letzte der sich in ihre Streitereien einmischen wollte. „Und wie ist es mit deinem neuen Austauschschüler?“ „Okay das ist die Cafeteria um halb zwölf ist hier wohl am meisten los!“, erklärte Davis ihm gelangweilt. Wallace war zwar froh bekannte Gesichter getroffen zu haben, aber mit Davis verband er irgendetwas Kompliziertes. Damals ging es um die Brünette, ach ja Kari. „Sag mal stehst du immer noch auf die Kleine?“, fragte Wallace und deutete leicht auf sie. Kari und TK saßen gemeinsam an einem Tisch und teilten sich wie immer das Pausenbrot. „Eh nein nicht mehr! Meine Schwärmerei ist endgültig vorbei!“, sagte er knapp. Wallace ging lautlos neben ihm her und wand sein Blick wieder zu den anderen beiden. „Warum? Sind die beiden etwa ein Paar?“ Davis schüttelte den Kopf und blieb ohne Vorwarnung stehen. Wallace lief fast in ihn hinein. „Nein das nicht, aber es gibt jetzt jemand anderen in meinem Leben!“, sagte er lächelnd und drehte sich zu ihm. „Eh warum erzähle ich dir das überhaupt?“, fragte er, während er sich unbeholfen am Hinterkopf kratzte. Wallace grinste leicht und zuckte gekonnt mit den Schultern. Davis ging weiter und Wallace wusste, dass er sich mit seinen Fragen erst mal zurück halten sollte. Er war der Neue und den Ruf als Nervensäge wollte er bestimmt nicht kassieren. Mimi war einfach nur genervt. Das Schuljahr war keine drei Stunden alt und Taichi brachte sie fast wieder an den Rand der Verzweiflung. Sie stand gerade am Wasserspender, als er sich von hinten an sie ran schlich. „Das Wasser ist nicht kalt“, sagte er und lehnte sich gegen die Wand. Mimi schaute zu ihm hoch und blinzelte leicht wegen der Sonne. „Danke für den Tipp!“, meinte sie grimmig und verschränkte die Arme vor dem Brustkorb. „Was willst du Tai?“ „Ich habe von dem Studenten gehört!“, sagte er ganz unverblümt. Mimi stockte der Atem. Hatte Izzy etwa gepetzt? Oder von wem wusste er es? „Eh und woher weißt du das?“, stotterte sie. Tai schaute sie dringlich an und grinste leicht. „Also stimmt es oder?“ Mimi nickte beschämt und schaute zu Boden. „Hat Izzy dir das erzählt?“ „Nein, irgend so ne Tusse hat dich gesehen und gemeint du wärst mit ihm nach Hause gegangen“, erzählte er monoton. „Bist du deswegen so mies drauf?“ Eigentlich wollte sie mit Tai darüber nicht reden, aber er drängte sie regelrecht dazu. „Um ehrlich zu sein ja. Aber was kümmert es dich?“ Mimi stand dem Wuschelkopf gegenüber und wusste nicht auf was er hinaus wollte. Er konnte ja nicht klipp und klar sagen was er wollte. „Hallo ich habe dir eine Frage gestellt!“, giftete sie und fuchtelte ihm vor dem Gesicht herum. Tai sah sie wieder an und presste die Lippen aufeinander. „Ich würde gerne auf das Angebot von damals zurück greifen!“ Mimi schaute ihn geschockt an und wusste nicht was sie darauf hin sagen sollte. „Ich würde gerne auf das Angebot von damals zurück greifen“, hörte sie in ihrem Kopf hallen. In was hatte sie sich da nur reingeritten? Ende Auszug Kapitel 3 Kapitel 19: Das Mitleiden der Anderen. -------------------------------------- Huhu ihr Lieben :) bevor es bei uns anfängt zu gewittern möchte ich noch ein neues Kapitel hochladen ;) Aber zuvor hätte ich noch eine Frage an meine Leser ^^ Da ich im Moment ja wieder dem Schreibrausch verfallen bin und auch gerne wieder FFs durchlese, frage ich mich ob ihr mir einige Storys empfehlen könntet :) Zurzeit fahre ich voll die Michi-Schiene :D Also wenn ihr gute Geschichten kennt, sagt mir ruhig bescheid :)) Naja jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim lesen! Danke für euer Feedback :P Freue mich auch bei diesem Kapitel wieder über eure Meinung ^^ P.S.: Heute ist wieder ein Song dabei: Pink - Blow me (One last Kiss): http://www.youtube.com/watch?v=cMc7qdWK4-8 ________________________________________________________________________________________________ Eigentlich sollte man einen Menschen überhaupt nicht bemitleiden, besser ist es, man hilft ihm. - Maksim Gorki- (Davis´s Sicht) Wir saßen immer noch im Flugzeug und hofften, dass wir bald landeten. Ich konnte schon langsam nicht mehr sitzen und alle außer mir schienen zu schlafen. Sora hatte die ganze Zeit geweint und keiner hat mir gesagt, was eigentlich los war. Ich bekam zwar mit, dass Matt sie betrogen hatte, aber der Rest war für mich anscheinend tabu. Ich musste doch aus irgendjemandem was rausbekommen! Da Yolei die einzige war, die neben mit saß, versuchte ich mein Glück bei ihr. Ich tippte sie leicht an, doch sie reagierte nicht. „Hey Yolei? Hey bist du wach?“, fragte ich und pikste sie weiter. „Oh was ist denn? Ich bin müde“, murrte sie und rieb sich die Augen. „Was ist denn los?“, fragte sie und setzte sich auf. „Also ich habe immer noch nicht verstanden, was hier genau los ist!“ Yolei schnaubte und schaute mich böse an. Ich hätte sie wohl doch lieber schlafen lassen sollen. „Och Davis ... wärst du mal dabei gewesen, dann wüsstest du auch mehr. Aber du warst ja die ganze Zeit Nudelsuppe essen, die dir anscheinend ganz schön das Hirn vernebelt“, sagte sie und verdrehte die Augen. „Ihr wolltet ja nicht mitkommen und es gab da wirklich voll die Auswahl. Nudelsuppen mit Shrimps. Nudelsuppe Deluxe mit frischen Karotten und Nudelsuppe al dente mit italienischen Kräutern, aber das versteht sich von selbst“, erklärte ich ihr ausführlich mit sehr impulsiven Gesten. „Oh man in deinem Kopf will ich nicht stecken! Da versinkt man bestimmt in lauter Nudelsuppen!“, sagte sie sarkastisch und wollte wieder in das Land der Träume segeln. „Hey Yolei! Jetzt nicht wieder einschlafen, du wolltest mir doch erzählen, was passiert ist!“ Sie stöhnte laut auf und richtete ihre Brille. „Das wollte ich nicht, aber gut ich werde es dir erzählen und wehe du nervst mich danach nochmal damit oder mit Nudelsuppen“, sagte sie energisch und fuchtelte mir mit der Faust vor dem Gesicht herum. „Matt hat Sora betrogen, aber ich glaube das hat dein Schmalspurhirn auch schon erreicht! Aber sie hat auch herausgefunden, dass sie schwanger ist und das macht die Sache nicht einfacher!“, erklärte sie mir mit einer ruhigeren Stimme. „Ist das Baby denn von Matt?“, platzte aus mir heraus. Yolei sah mich ganz baff an. „NEIN! ES IST VON EINEM RABBI MIT IROKESENSCHNITT UND GESUNDHEITSSANDALEN!“, schrie sie mich an und packte mich am Kragen. „Von wem soll es denn sonst sein? Man Davis, du bist echt schlimm“, sagte sie und ließ mich wieder los. Ich atmete erst mal erleichtert ein paar Mal ein und aus. Aber Yolei hatte Recht – die Situation war echt nicht gerade toll. Wollte Sora etwa ein Baby alleine großziehen? „Du sag mal ... wird sie das Baby behalten?“, fragte ich und schaute Yolei mit großen Augen an. Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich und ihre Augen wirkten traurig. „Ich weiß es nicht. Sie ist verzweifelt und hat gesagt dass sie das Baby nicht alleine großziehen möchte. Also denke ich eher dass sie es nicht behält!“ Oh man und ich dachte mein Problem wäre schon Zukunftsgefährdend genug, aber da hatte ich mich wohl getäuscht. Wir kamen wohl mit noch mehr Problemen nach Japan zurück als wir eigentlich dachten. Das konnte ja heiter werden. (Cody´s Sicht) Heute Abend war es soweit! Es war Tag der Rache – kein Mitleid in Sicht. Wir gingen den Plan nochmal durch und erklärten Juro zu unserem Anführer des heutigen Abends. „Also Cody und ich werden uns in die Küche schleichen und ihr beide werdet die Aufmerksamkeit von Mister Kudo auf euch ziehen! Ihr macht es einfach so, wie wir es geprobt haben, alles klar?“ Saburo und Kai nickten und machten sich bereit. Juro und ich verstecken uns hinter dem Haus, während die beiden sich in die Nähe der Hütte stellten. Saburo fing an. „Hey gib mir sofort meinen Schokoriegel wieder!“, brüllte er und schupste Kai leicht. „Eh hör mich auf zu schubsten, ich habe deinen blöden Schokoriegel nicht, du hast ihn bestimmt schon gegessen du Mähdrescher!“ „Wie hast du mich genannt du Spargeltarzan? Na warte du!“, schrie Saburo und „griff“ ihn an. Es dauerte nicht lange bis Mister Kudo aus dem Haus gerannt kam und versuchte die beiden auseinander zu reißen. „Jetzt!“, flüsterte Juro zu mir und wir verschwanden im Haus. White knuckles and sweaty palms from hanging on too tight Clench of jaw, I've got another headache again tonight Eyes on fire, eyes on fire, and the burn from all the tears I've been crying, I've been crying, I've been dying over you Tie a knot in the rope, trying to hold, trying to hold, But there's nothing to grab so I let go Mister Kudo war schon längst mit dem Essen fertig und dekorierte den Tisch für sein Date. Das Essen stand auf dem Herd und köchelte vor sich hin. Er wollte irgendwas mit Nudeln und Currysoße machen, das sah man als man den Deckel des Topfes anhob. „Okay ich habe Tabasco, Pfeffer und Chili. Mit was fangen wir an?“ Ich nahm die Flasche Tabasco und drehte den Deckel ab. Danach schüttete ich eine gute Ladung davon rein. Juro grinste mich an und nahm den Pfeffer. Auch er drehte den Deckel ab und würzte ziemlich gut nach. Am Schluss kam noch etwas Chili dazu, dann nur nochmal umrühren und fertig war der Höllenfraß. Auch die Nudel stellten wir etwas höher, sodass sie ziemlich verkocht sein würden, wenn Mister Kudo sie rausholt. Dann tauschten wir das gute und stille Mineralwasser, gegen Blubberbrause aus. Hundertpro lecker, aber nichts für den Durst zu löschen. „Komm lass uns abhauen“, sagte Juro und hielt die Tür auf. I think I've finally had enough, I think I maybe think too much I think this might be it for us (blow me one last kiss) You think I'm just too serious, I think you're full of sh-t My head is spinning so (blow me one last kiss) „Spargeltarzan!“ „ Mähdrescher!“ „Hanswurst!“ „Klops!“ Saburo und Kai stritten immer noch und Mister Kudo verlor allmählisch die Nerven. „Jetzt haltet die Klappe!“, schrie er und stellte sich zwischen die beiden. „Was ist denn mit euch los? Habt ihr heute zu gut gegessen? Morgen könnt ihr auch nur wieder Bohnen bekommen, also wenn ihr das wollt“. Juro und ich gaben den beiden ein Zeichen und versteckten uns hinter den Bäumen. „Okay tut mir leid, Kai. Du kannst nichts für dein knorriges Erscheinungsbild“, sagte Saburo und reichte ihm die Hand. „Und du nichts für dein fülliges Auftreten“. Kai streckte ihm ebenfalls die Hand hin und beide taten so als würden sie sich wieder vertragen. „Ich wusste doch, das ihr keine Bohnen mehr wollt und jetzt entschuldigt mich. Ich habe wichtiges zu tun!“ Mister Kudo drehte sich wie ein stolzer Affe einmal im Kreis und ging wieder in die große Hütte hinein. Er wusste ja nicht, was ihn noch erwarten würde. Just when I think it can't get worse, I had a sh-t day (no!) You had a sh-t day (no!), we've had a sh-t day (no!) I think that life's too short for this I'll pack my ignorance and bliss I think I've had enough of this, Blow me on last kiss. Jetzt hieß es warten. Gemeinsam versteckten wir uns, als die Luft rein war, wieder hinter dem Haus. Miss Dokuma kam kurze Zeit später an. Sie trug ein T-Shirt und eine stinknormale Hose – nichts außergewöhnliches, trotz Date. Mister Kudo begrüßte die überschwänglich und bot, ihr ganz Gentleman-like einen Stuhl an. Wäre er mal zu uns so nett gewesen, dann würden wohl kaum hier stehen. Wir beobachten das ganze Spektakel durchs Fenster und passten immer gut auf, um auch ja nicht entdeckt zu werden. Mister Kudo war in der Zwischenzeit in der Küche verschwunden und holte unsere präparierte Brause und zwei Gläser. „Hier bitte sehr“, sagte er und stellte das eine Glas neben sie. Als er die Flasche öffnete, passierte es. Juro hatte sie vorher nochmal geschüttelt, ohne es mir zu sagen. Dementsprechend lief die Brause über und traf unerwartet Miss Dokuma. „Oh je das tut mir ja so leid. Ich dachte es wäre Mineralwasser!“, sagt Mister Kudo peinlich berührt und holte aus der Küche ein Handtuch. I won't miss all of the fighting that we always did, Take it in, I mean what I say when I say there is nothing left I am sick, whiskey-dick, no more battles for me You'll be calling a trick, cause you'll no longer sleep I'll dress nice, I'll look good, I'll go dancing alone I'll laugh, I'll get drunk, I'll take somebody home Doch das war erst der Anfang. Miss Dokuma lachte über die Situation mit dem Mineralwasser und es schien so, als würde ihr die nasse Hose nichts ausmachen. Doch wenn sie erst mal das Essen probiert hatte, würde sie es sich bestimmt nochmal anders überlegen. Nach weiteren zehn Minuten servierte Mister Kudo das Essen und grinste nur so vor sich hin. Lecker sah es aus, aber wir wussten ja dass es nicht der Fall war. „Guten Appetit“, sagte er und stieß mit Miss Dokuma an. Beide tranken von der Brause und verzogen leicht das Gesicht, als sie feststellten wie sauer sie eigentlich war. Doch jetzt war der Augenblick der Wahrheit gekommen. Miss Dokuma und Mister Kudo nahmen ihre Gabeln in die Hand und rollten die Nudeln mit samt der Soße auf. Dann führten sie es langsam zum Mund. I think I've finally had enough, I think I maybe think too much I think this might be it for us (blow me one last kiss) You think I'm just too serious, I think you're full of sh-t My head is spinning so (blow me one last kiss) Alles lief fast schon wie in Zeitlupe ab. Wir alle standen unbemerkt vor dem Fenster und bissen die Zähne zusammen. Keiner von uns traute sich nur zu atmen. Als beide ihr Essen im Mund hatten, beobachteten wir genau deren Gesichter. Sie kauten und kauten, doch dann wurden die Köpfe immer roter. Miss Dokuma war die erste, die das Essen nicht mehr länger im Mund behalten konnte. Sie spuckte es auf ihre Servierte und schrie fruchtbar herum. „Was haben Sie da rein getan? Wollen Sie mich etwas vergiften?“, brüllte sie und griff nach ihrem Glas. Auch Mister Kudo würgte das Essen heraus und versuchte sie zu besänftigen. Doch sie stand stocksauer auf. „Ich versteh das nicht, vorhin war alles noch in Ordnung! Bitte bleib hier!“, bettelte er verzweifelt und griff nach ihrer Hand. „Ich wüsste nicht, dass ich Ihnen, das Du angeboten hatte“, sagte sie empör und befreite sich aus seinem Griff. Sie verzog das Gesicht und verließ ohne Worte den Raum. Just when I think it can't get worse, I had a sh-t day (no!) You had a sh-t day (no!), we've had a sh-t day (no!) I think that life's too short for this, I'll pack my ignorance and bliss I think I've had enough of this. Blow me on last kiss. (...) Wir hingehen bekamen uns fast nicht mehr ein und rollten uns vor Lachen auf dem Boden. Doch wahrscheinlich hatten wir die Rechnung ohne den Koch persönlich gemacht. Anstatt uns krumm und buckelig zu lachen, hätten wir die Beine in die Hand nehmen und schnell weglaufen sollen. Doch diese Einsicht kam zu spät. „Was macht ihr den hier?“ Auf einmal stand Mister Kudo neben uns – wahrscheinlich hatte er das Gelächter gehört und wurde misstrauisch. Wütend stand er mit beiden Armen in die Hüfte gepresst vor uns und das Lachen verging uns relativ schnell. „Ihr wart das! Sagt mal habt ihr sie noch alle?“, brüllte er uns an. Man konnte eine kleine Ader auf seiner Stirn entdecken die immer wieder vor Wut zuckte. „Es war doch nur Spaß“, erklärte Juro kleinlaut und stand auf. „Spaß? Findet ihr so etwas witzig? Na wenn das so ist, werdet ihr das hier noch witziger finden!“, sagte er und stellte sich wieder lockerer vor uns hin. „Hier dürft eure Sachen packen und euch morgen von euren Eltern abholen lassen“. Geschockt sahen wir uns alle erst einmal gegenseitig an und dann schauten wir alle zu ihm. Wir waren zwar erst ein paar Tage hier, aber sein Blick sagte uns, dass er es ernst meinte. Das Feriencamp war wohl für uns ab morgen zu Ende. (Mimi´s Sicht) „Und so ist das Ganze gewesen!“, erzählte uns Izzy traurig. Wir saßen alle im Wohnzimmer und teilen uns eine Tafel Schokolade. Ich konnte verstehen, warum er so enttäuscht war, schließlich hatte er sich von der Beziehung mehr erhofft als sie. Und jetzt stellte sich auch noch raus das sie verheiratet war – also war nichts weiter als eine Affäre, mehr nicht. „Das tut mir so leid Izzy. Aber du wirst schon jemanden finden, der dich liebt und es ernst mit dir meint“, sagte ich zu ihm und berührte ihn am Arm. Izzy kullerte dabei eine Träne hinunter. Ich fand es voll kommen okay, dass er weinte – auch wenn er ein Junge oder ein „Mann“ war. Sie hatte ihn sehr verletzt und wenn man traurig ist, sollte man weinen. Einen Ratschlag, den ich selbst so wenig annahm. Auch Joe schien irgendetwas zu bedrücken, denn er wurde während des Gespräches immer stiller. „Was ist los mit dir?“, fragte ich ihn und er ließ den Kopf hängen. „Jetzt hatte selbst Izzy schon sowas wie eine Freundin und ich werde als einsame männliche Jungfrau enden, das weiß ich jetzt schon!“, sagte er zerknirscht. Stimmt ja, er hatte bis jetzt von uns, als einziger noch nie eine Freundin gehabt und das musste bestimmt ziemlich deprimierend sein. „Hey mach dir doch keinen Kopf! Du findest noch die richtige, mit der du die Liebe teilen kannst! Es ist auch nicht gut, schon zu früh alles mit zumachen. Ich denke ich spreche aus Erfahrung!“ Manchmal wünschte ich mir, noch nicht so früh Sex gehabt zu haben. Vielleicht wäre ich, wenn ich länger gewartet hätte nicht schwanger geworden – aber die Zeit konnte man nicht zurück drehen. Und ich wollte Akito um nichts auf der Welt wieder hergeben. Kennt ihr das Gefühl, jemanden auf Anhieb zu lieben und beschützen zu wollen? Als ich meinem Sohn das erste Mal ins Gesicht schaute, empfand ich genau das und ich war froh diese Erfahrung mit meinen Eltern teilen zu dürfen, jetzt wo sie nicht mehr da waren. Plötzlich merkte ich wie ich anfing zu weinen. Izzy und Joe schauten mich an und wussten gar nicht was mit mir los war. Ich hatte bis jetzt mich noch keinem von beiden anvertraut und es zerriss mich förmlich. Ich konnte doch mein Schicksal nicht mehr länger verleugnen. Ich war nicht in Japan, weil ich Urlaub machen wollte, sondern weil meine Eltern tot waren und ich nichts mehr hatte außer meinen Sohn. „Mimi haben wir irgendwas Falsches gesagt?“, fragte Izzy, der ebenfalls noch Tränen in den Augen hatte. „Ich habe euch da was verschwiegen! Ich bin nicht nach Japan gekommen, um meine Großeltern zu besuchen“. Ich schluckte kurz und schaute beide an. Nochmal tief Luft holen. Dann sprach ich das aus, was ich mich bisher noch nicht traute auszusprechen. „Meine Eltern und ich hatten einen Autounfall. Es hatte geregnet und wir wollten Akito von der Kita abholen, als plötzlich ein LKW auftauchte und uns streifte. Was danach passiert ist weiß ich nicht mehr genau. Das einzige was ich wusste, dass ich alleine war, denn der Unfall hat mir alles genommen, was ich hatte“, stotterte ich und weinte unaufhörlich. Izzy und Joe sahen mich an und konnten nicht fassen was ich ihnen gerade erzählt hatte. „Meine Eltern sind tot und ich weiß eigentlich gar nicht, was ich machen soll!“, erklärte ich ihnen mit gebrochener Stimme. Beide sagten kein Wort. Es war Still, doch dann taten sie etwas mit dem ich nicht gerechnet hatte. Sie umarmten mich. Herzlich und warm – so fühlte es sich an. Ich schlang die Arme um beide und hatte erstmals das Gefühl meinen Ängsten freien Lauf zu lassen. Ich wollte kein Mitleid. Ich wollte nur eine Geste, die mir half langsam über den Tod, meiner Eltern hinweg zukommen. ________________________________________________________________________________________________ Fortsetzung folgt ... Kapitel 20: Wissen ist Macht. ----------------------------- Huhu meine Lieben :) Ich bin wirklich zurzeit fleißig am Kapitel hochladen ;) Heute kommt Kapitel 20 und das heißt es bleiben noch genau 12 Kapitel übrig :P Über die andere Geschichte habe ich schonmal nach gedacht und im Moment werde ich sie noch nicht hochladen ^^ Ich wollte erst mal die Hälfte verfasst haben, damit ich einen genauen Überblick über die Storyline erhalte. Ich wollte min. 10 Kapitel schreiben und bin zurzeit bei Kapitel 9 angelangt (natürlich werden es mehr Kapitel als 10 werden) Was vllt manche Leser freuen wird, ist die Kapitellänge, die deutlich zugenommen hat ^^ und auch ein neuer Charakter, der viel Chaos mit sich bringt darf natürlich nicht fehlen ;) Ich werde am Ende der Semesterferien mal schauen wie weit ich gekommen bin und die ersten Kapitel hochladen ;) Soo kommen wir aber zu dem heutigen Kapitel ^^ Vielen Dank für euer Feedback :) Es freut mich sehr, dass die Geschichte nach so einer langen Pause noch gut ankommt ^^ Aber jetzt wünsch ich euch viel Spaß beim lesen! Lg Sternchen93 ________________________________________________________________________________________________ Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt. -Albert Einstein- (Tai´s Sicht) Ich betrat unsere Wohnung und ließ meine Tasche geräuschvoll auf den Boden fallen. Nach einem langen Flug war ich endlich wieder zu Hause und konnte die Füße hochlegen. „Ich bin wieder da!“, rief ich durch die Wohnung und zog meine Schuhe aus. Danach ging ich ins Wohnzimmer und wollte mich gerade setzen, als ich T.K. entdeckte. Er kam gerade aus Karis Zimmer und schloss die Tür hinter sich. „Was machst du denn hier?“, fragte ich ihn vollkommen entgeistert und verschränkte meine Arme vor meinem Brustkorb. Auf die Erklärung war ich echt mal gespannt, denn eigentlich waren beide kein Paar mehr und Kari hatte mir erzählt, dass er schon längst eine Neue hatte. Ihr könnt bestimmt verstehen, dass meine Meinung von T.K. im Moment nicht die beste war. Ich wartete allerdings noch auf eine Antwort und er traute sich nicht in mein Gesicht zu schauen. Irgendwas war passiert, wofür ich ihm bestimmt noch, das Fell über die Ohren ziehen musste. „Tai ich glaube wir müssen reden!“, sagte er mit ernster Stimme und ging an mir vorbei. Er setzte sich ohne weitere Worte auf die Couch und schaute mich erwartungsvoll an. Ich setzte mich ohne groß zu murren neben ihn. Niemand konnte ja ahnen, dass so viel in meiner Abwesenheit passiert war. „Kari hat was gemacht?“ Ich stand erschrocken auf und fuhr mir durchs Haar. „Ich bin seit gestern Abend bei ihr und wir haben geredet! Tai sie brauch wirklich Hilfe, du weißt selbst das sie sehr labil ist“. Ich schaute den kleinen Bruder meines besten Freundes an und konnte es kaum fassen, was er mir gerade im Augenblick erzählt hatte. Kari würde so etwas eigentlich nie tun, aber ich wusste dass er mich nicht anlog. „Und was sollen wir jetzt tun?“, fragte ich ihn und setzte mich wieder. „Sie braucht professionelle Hilfe und ich habe ihr versprochen zu helfen! Wir wollen uns morgen mal umhören – im Moment schläft sie nämlich und ich will sie nur ungern wecken! Warum bist du eigentlich schon hier? Ihr wolltet doch erst in ein paar Tagen Heim kommen!“, stellte er fest. Mir war klar, dass er früher oder später die Wahrheit gefahren würde, also konnte ich es ihm auch schonend bei bringen. Ich legte meine Hand auf seine Schulter, denn ich wusste dass es nicht leicht für ihn sein würde – Sora war fast schon wie eine Schwester für ihn. „Sora hat sich von Matt getrennt!“ T.K.´s Augen weiteten sich und ein riesengroßes „Was?“ platzte aus ihm heraus. „Wie ist das denn passiert? Ich meine die beiden wollten doch heiraten!“, sagte er aufgebracht und starrte mich fassungslos an. Ich nahm einen tiefen Atemzug, denn ihm zu sagen, dass Matt Sora betrogen hatte war wohl das schlimmste was er sich vorstellen konnte. „Matt hat Mist gebaut und Sora sehr verletzt. In Paris hatten beide einen Streit und Matt ist mit der Band alleine los. An diesem Abend hat er ziemlich viel getrunken und dann ist es halt passiert!“ T.K. stand urplötzlich auf und war stocksauer. „Matt hat Sora betrogen? Nein ... das kann nicht sein, mein Bruder macht sowas nicht!“ „Das habe ich auch gedacht, aber leider ist es wahr“, erklärte ich ihm und senkte den Kopf. T.K. setzte sich auf den Sessel und hielt die Hand vors Gesicht. „Ich habe echt mit allem gerechnet, aber nicht mit sowas! Ich dachte ich kenne meinen Bruder!“ (Joe´s Sicht) Gestern Abend war wohl sehr Tränenreich gewesen und einige Geheimnisse wurden endlich gelüftet. Keiner von uns konnte ahnen, dass Mimis Eltern tot waren und sie deswegen wieder nach Japan gekommen ist. Jedenfalls wussten wir, wie wir den jeweils anderen trösten konnten. Heute war ein neuer Tag, der hoffentlich fröhlicher verläuft. Gemeinsam wollten wir ein wenig shoppen gehen – Mimis Lieblingsbeschäftigung, musste man wohl dazu sagen. Sie brachte natürlich ihren Sohn mit, der am liebsten an jedem Schaufenster stehen geblieben wäre. Nach eineinhalb Stunden würde die Stimmung allmählisch schlechter, Akito wurde mürrisch und Izzy taten die Füße weh. „Können wir nicht mal eine Pause machen? Meine Füße wissen nicht mehr wo rechts oder links ist!“, jammerte er und setzte sich auf den Boden. „Och komm schon Izzy, ich will noch in den neuen Laden, zwei Straßen weiter“, meinte Mimi zu ihm und bettelte ihn förmlich an weiter zu gehen. Doch Izzy hatte seinen eigenen Kopf. „Hey wie wäre es wenn Izzy und Akito sich da vorne in das Bistro setzen? Wir beide könnten dann noch in das Geschäft gehen und später treffen wir uns wieder“, schlug ich vor und rückte meine Brille zurecht. „Das ist keine schlechte Idee! Akito und ich werden uns bestimmt gut verstehen!“, meinte Izzy und wir beide sahen gespannt zu Mimi, die ordentlich am Überlegen war. Zwar konnte sie Izzy vertrauen, aber sie war eine Mutter, die ihr Kind nur ungern in fremde Hände gab. „Okay gut, aber wir sind dann in höchstens einer Stunde wieder da, vielleicht auch früher“, stellte sie klar. Wir verabschiedenden uns noch von den beiden und gingen los. Nach einer Zeit begannen wir beide ein Gespräch, das wohl wieder tiefgründiger werden würde, als gedacht. „Und denkst du, dass du in Japan bleibst?“. Mimi ging neben mir her und zuckte leicht mit den Schultern. „Ich weiß nicht! Eigentlich wollte ich bald eine Ausbildung als Ernährungsberaterin begingen, aber das wäre in den USA und ich weiß nicht ob ich das noch will. Besonders weil ich jetzt ganz alleine da stehe!“, erklärte sie mir kurz und bündig. Ich konnte sie verstehen. Alles was sie hatte waren ihre Eltern gewesen und ich konnte Tais Reaktion auf seinen Sohn nicht einschätzen. Obwohl wenn es nach Mimi geht, würde er es wohl nie erfahren. „Sagst du es Tai?“ Mimi blieb stehen und guckte mich an. „Wie bitte?“ Ich drehte mich zu ihr um und blieb ebenfalls stehen. „Sagst du es Tai? Er kommt ja nächste Woche wieder“, erzählte ich ihr. „Ich weiß es nicht“, sagte sie und ging im Schnellschritt an mir vorbei. „Er war nie ein Teil im Leben meines Sohnes ... ich weiß das, dass meine Schuld ist, aber er hat mich so verletzt als er an Weihnachten seine neue Freundin präsentierte“. Ich erinnerte mich ... wir haben alle zusammen gefeiert und Mimi sprach auf dem Balkon mit Tai, danach ist sie gegangen und kam sozusagen nicht mehr wieder. „Wolltest du es ihm damals sagen?“ Mimi wurde wieder etwas langsamer und blieb plötzlich stehen. Sie stand mit dem Rücken vor mir. „Ja ich wollte es ihm sagen ... aber nach all dem habe ich mich nicht mehr getraut. Ich habe gesehen, dass ich sein Leben dadurch kaputt machen würde“. Sie drehte sich abrupt um und stellte sich direkt vor mich. Ihre Augen wirken traurig - fast schon leer. „Und wie hätte das funktionieren sollen? Ich glaube nicht, das er und ich je als Paar miteinander harmoniert hätten, dafür sind wir zu verschieden!“ Sie lächelte leicht und unterdrückte ihre aufkommenden Tränen. Sie wollte gerade weiter gehen, als etwas aus mir herausplatze, was ich nie hätte sagen sollen. „Er liebt dich ... sehr sogar!“ Mimi schaute mich verwirrt an und sah so aus als würde sie einige Antworten brauchen. „Woher willst du das wissen? Nur weil er es nicht erträgt von mir zu sprechen?“ Ich schaute zu Boden, eigentlich hatte ich Tai versprochen mit niemandem darüber zu sprechen, aber ich hatte das Gefühl, dass es angebracht war. „Er kam einmal betrunken zu uns, vor ein paar Wochen. Izzy war arbeiten und ich war alleine zu Hause. Ich glaube es war nachdem Matt Sora den Heiratsantrag gemachte hatte. Tai kam damit nicht klar und hatte sich ganz schön abgeschossen und dann hat er gesagt dass er am liebsten die Zeit zurück drehen würde. Er wollte damit verhindern, dass du jemals gehst“, erzählte ich ihr mit einem leicht schlechten Gewissen. Mimi schaute mich immer noch total entgeistert an, aber sie lächelte leicht, was mich ganz ehrlich etwas beruhigte. „Lass uns jetzt weiter gehen!“, sagte sie uns zog mich mit. (Yolei´s Sicht) Ich schnaufte. Ich war knapp zwei Stunden wieder zu Hause und langweilte mich zu Tode. Keiner war erreichbar. Weder Kari, noch T.K. und um ehrlich zu sein von Davis hatte ich ganz schön die Nase voll. Während des ganzen Fluge nervte er mich mit seinen Nudelsuppen oder seinen dämlichen Fragen – ich wusste echt nicht was schlimmer war. Und jetzt war ich wieder in Japan und versank förmlich wieder in meiner Uni-Depression. Es war sehr schön, mal etwas anderes gesehen haben, aber letzen endlich war es für Sora alles andere als gut ausgegangen. Tai hatte sie noch nach Hause gebracht, während wir und allmählisch aufteilen. Ich konnte Matt wirklich nicht verstehen ... wie konnte er nur so dumm sein? Waren alle männlichen Wesen schwanzgesteuert? Ich konnte es nicht fassen ... zum Glück hatte ich keinen Freund. Obwohl manchmal es echt schön einfach nur im Bett zu liegen und zu kuscheln, aber mir wäre war solche Zweisamkeit wohl nicht vergönnt. Ach die Liebe? Was war das überhaupt für ein Mist? Alle meine Freunde hatten schon die ein oder andere Beziehung und wie gingen sie aus? Mit viel Herzschmerz. Und was wenn man jemanden toll fand, er einen nur schräg? Uff. Ich wusste dass ich etwas anti gegen die Liebe war, aber ich hatte darin auch nicht so viele Erfahrung gesammelt. Ich wusste zwar viel, aber hauptsächlich ging es da um Computer und ähnliches. Und selbst darin war ich nicht beste – Izzy war hier wohl der Computerspezialist. Langsam fragte ich mich, ob es überhaupt gut war etwas zu wissen? Ich hatte auch gedacht das ich meine Uniarbeit in und auswendig kenne, aber da lag ich wohl falsch. Meiner Meinung nach, konnte man gar nicht alles wissen – das war unmöglich, außer man hätte den Kopf eines Elefanten. Aber gut. Es nutzte ja nichts sich darüber weiterhin auf zu regen. Eine Sache hatte ich auf der Tour gelernt, egal was auch kommt, das Leben geht weiter und niemand weiß was noch kommt. Ich schätze mal das es auch ganz gut so ist. Ich muss die Uniprüfung wiederholen? Fein – ich werde das nächste Mal erfolgreich sein und mit einem Lächeln den Campus verlassen. Ich durfte mich nicht aufgeben, besonders nicht wenn Freunde mich brauchten. Sora war so eine Freundin. Mit einem guten Gefühl ließ ich mich auf mein Bett fallen und starrte zur Decke. Möglicherweise war das Leben doch nicht so dumm wie ich manchmal dachte. Auch wenn ich vieles negativ gesehen hatte, wurde mir im Nachhinein bewusst, dass auch ich Fehler gemacht hatte. Die Welt hatte sich nicht komplett gegen mich verschworen, sondern stellte mir nur neue Herausforderungen. Und ich war breit, mit all dem Wissen was ich zurzeit hatte, diese Aufgaben anzunehmen und mein Bestes zu geben. Denn das war ich mir selbst schuldig. ________________________________________________________________________________________________ okay wir hatten es ja vorhin von Kapitellänge :D Das hier ist wohl etwas zu kurz geraten ;) Ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen ^^ Bis demnächst! Kapitel 21: Im Tal der Lügen. ----------------------------- Huhu ihr Lieben heute kommt mal wieder ein neues Kapitel :) Da ich im Moment nicht viel Zeit habe, halte ich mich auch sehr kurz ^^ Danke für euer Feedback! Ich kanns nicht glauben das ich schon 101 Kommentare von euch erhalten habe ;) vielen Dank Ich freue mich natürlich auch bei diesem Kapitel wieder über Lob & Kritik! Aber jetzt wünsch ich euch viel Spaß beim lesen. LG sternchen93 ;)) __________________________________________________________________________________________________ Die Lüge ist wie ein Schneeball: Je länger man ihn wälzt, desto größer wird er. -Martin Luther- (Matt´s Sicht) „Was meinst du damit? Wie du willst aufhören?“ Ich stand zwischen meinen Jungs und verkündete ihnen, dass die Tour für mich jetzt beendet sei. Sora war bestimmt wieder zuhause und packte gerade ihre Sachen. Und das konnte ich nicht zulassen, vor allem nicht nachdem sie mir erzählt hatte, dass wir ein Baby bekommen. „Tut mir leid, aber ich habe Mist gebaut und Sora ist mir viel zu wichtig um sie aufzugeben“, erklärte ich meinen Bandkollegen. „Willst du damit sagen, dass wir unwichtig sind?“, fragte Akira unser Bassist. Natürlich war mir die Band auch wichtig, aber ich würde für Sora alles aufgeben, auch die Musik. „Es tut mir leid, aber Sora ist im Moment wichtiger! Ich habe für uns Tickets besorgt . . . der Flug geht um halb fünf“. Ich glaube so böse wurde ich noch nie in meinem gesamten Leben angeschaut. Die Drei hatten wirklich gute Gründe, um auf mich sauer zu sein, aber alles was für mich zurzeit zählte waren Sora und das Baby. Besonderes nachdem sie gesagt hatte, dass sie unser Kind vielleicht nicht behalten wolle. Und es einfach zu töten, abzutreiben, das konnte ich nicht zu lassen. „Kannst du nicht nach den beiden Konzerten heim fahren? Nächste Woche Dienstag ist doch bestimmt noch früh genug“, meckerte Akira und wurde von den anderen darin bestärkt. „Nein ich kann nicht noch länger warten! Entweder ihr kommt jetzt mit oder macht ohne mich weiter“. Wütend stellte ich mich vor die drei und wartete auf deren Reaktion. Doch sie stemmten nur ihre Arme in di Hüpften und sagten gar nichts. Ich schaute sie für eine längere Zeit an und merkte dass keine von ihnen mit mir mitkommen wollte. „Gut ich habe verstanden! Dann viel Spaß noch, ihr werdet ja sehen was ihr davon habt!“ Ich wendete ihnen den Rücken zu und nahm meine Tasche. Ohne ein weites Wort zu sagen, ging ich hinaus und stieg in ein Taxi, das mich zum Flughafen bringen sollte. Noch nie in meinem Leben hatte ich mich so mies gefühlt, wie jetzt. Sora war die Liebe meines Lebens und ich hatte sie vergrault. Auch meine Freunde hatte ich schlecht behandelt, besonders Tai. Ihn animierte ich dazu meine Lügen aufrecht zu erhalten. Anstatt gleich die Wahrheit zu sagen, verfing ich mich immer weiter in dieses Lügennetz und es wurde immer schwerer hinaus kommen. Ich hatte nicht nur als Verlobter versagt, sondern auch als bester Freund – zumal ich auch mit wirklich unfairen Mitteln gespielt hatte. Die Sache mit Mimi aus zu packen, nur damit Tai still war nicht die feine englische Art. Wäre ich in Paris nicht so dumm gewesen, wäre das alles nicht passiert und ich könnte mich jetzt über mein Baby und meine anstehende Hochzeit freuen. Aufgeben wollte ich jedoch nicht. Ich wollte um Sora kämpfen, auch wenn mein Fehler wohl nicht mehr gut zu machen ist. Und auch bei Tai hatte ich einiges wieder gut zu machen, das wurde mir immer klarer, desto länger sie schon weg waren. Ich hatte mir diesen ganzen Mist eingebrockt und musste es nun wieder auslöffeln – egal wie schwer es werden sollte. (Kari´s Sicht) Ich saß mit Takeru auf einer Parkbank und schaute in den blauen Himmel. Der Tag war wunderschön, trotzdem erleichterte er mir nicht den Weg, auf dem ich mich befand. Heute war der Tag an dem ich mir endlich Hilfe suchte und Takeru begleitete mich. Mein Bruder war auch schon wieder da und wollte am liebsten auch mitkommen, aber ich denke dass es so in Ordnung war. Außerdem wollte er noch Sora besuchen und ihr beim Auszug helfen. Ich war also nicht die einzige bei der so einiges schief lief. Takeru hatte mir erzählt, was passiert war und ich bin wohl aus allen Wolken gefallen, weil ich es mir ganz und gar nicht vorstellen konnte. Aber es war passiert und man konnte nichts mehr ändern. Genauso wenig konnte ich meine Narben ändern, die schon etwas zurück gegangen sind. Ob sie je verschwinden werden, weiß ich nicht, aber sie sollen mich daran erinnern nie wieder so etwas Dummes zu tun. In den letzten Tage führte ich viele Gespräche mit Takeru und später auch mit Tai . . . ich musste feststellen, dass beide wohl alles für mich geben würden um mich davor zu beschützen. Aber niemand konnte man vor selbst schützen. Das war leider nicht möglich und ich musste lernen wieder normal und vor allem respektvoll mit mir umzugehen. Auch diese ewige Dunkelheit in meinen Herzen musste ich bekämpfe um wirklich wieder Spaß und Freude am Leben zu haben. Ich war bereit und hoffte, dass mir geholfen werden konnte „Bist du nervös?“, fragte Takeru und berührte mich leicht an der Schulter. Ich zuckte leicht zusammen und schüttelte den Kopf. „Ich glaube wirklich, dass sie mir helfen können und ich will nicht mehr im Badezimmer hocken und mir die Arme aufschneiden. Ich habe das lang genug gemacht und ich bin wirklich froh das du heute mitgekommen bist“, sagte ich und schaute ihm in die Augen. Takeru winkte jedoch ab. „Nein du musst mir nicht danken, ich habe dir weh getan und irgendwie fühle ich mich schuldig“, meinte er mit ernster Stimme. Ich schüttelte darauf hin wie wild den Kopf – fast schon so wie ein Tiger mit Schüttelfrost. Nein, er war nicht daran schuld – auch wenn er mich an dem Abend unschön behandelt hatte. Ich war diejenige, die sich das immer wieder antat, ohne groß darüber nach zu denken. Wir waren kein Paar mehr und ich konnte es einfach nicht akzeptieren, weil ich ihn noch so sehr liebte. Aber wenn man wirklich jemanden von Herzen liebte, dann musste man ihn auch gehen lassen und sich für ihn freuen, wenn er glücklich war. Doch das fällt einem nie leicht, da man selbst so traurig und verletzt ist. Man denkt die Welt hasst einen sowieso, warum sich dann noch für seine Mitmenschen freuen? Und diese Gedanken sind für eine Person wie mich nur förderlich gewesen – ich hatte nicht mehr nachgedacht und einfach nur das getan, was ich für richtig hielt. „Du bist nicht daran schuld. Ich war eifersüchtig, das gebe ich auch gern zu und ich habe mich fürchterlich alleine gefühlt – und dann habe ich mir alles nur schlecht geredet. Und dann ist es passiert! Dafür kann keiner etwas. Ich bin diejenige, die es für richtig hielt und keiner hat daran schuld“. Ich biss mir auf die Lippe und schaute ihn wieder an. Seine blauen Augen sahen warm und auch besorgt aus – wie schon die letzten paar Tage. Ich nahm plötzlich seine Hand und drückte sie ganz leicht. Damit wollte ich ihm signalisieren, dass es noch nicht zu spät war. Wir waren immer noch Freunde und ich war froh, dass wenigstens das zwischen uns bestehen blieb. (Izzy´s Sicht) Ich saß in dem Bistro und hatte mir eine Cola bestellt. Akito saß neben mir und spielte mit einem kleinen Feuerwehrauto, dass ihm Mimi zuvor gekauft hatte. „Und gefällt dir das Auto?“, fragte ich ihn und nippte an meiner Cola. „Ja macht Spaß. Bum, Bum, Bum!“ Er erinnerte mich wirklich immer mehr an Tai, obwohl er auch ziemlich viel von Mimi hatte. Wenn er etwas nicht wollte, sagte er es offen ohne große Worte darum zu machen. „Du Izzy?“ Ich horchte auf als ich meinen Namen hörte. „Ja was ist denn?“, fragte ich. „Glaubst du an Gott?“ Okay mit dieser Frage hatte ich ganz sicher nicht gerechnet, besonders weil mein Gesprächspartner erst drei Jahre alt war. „Wie kommst du denn darauf?“ Ich war gespannt was er darauf antworten würde. Mimi war eigentlich nie der Kirchengänger gewesen, aber seit ihre Eltern gestorben sind kann sich dies ja geändert haben. „Meine Mama sagt, Oma und Opa sind jetzt da oben. Bei Gott!“ Er zeigte nach oben und hielt danach sein Feuerwehrauto wieder fest. Okay Izzy sag jetzt was Kluges. „Meine Eltern sind auch da oben!“, sagte ich auf einmal und konnte es selbst kaum fassen. Eigentlich hatte ich bis jetzt nur mit meiner Familie über meine leiblichen Eltern gesprochen und jetzt saß ich da und redete mit Mimis Sohn darüber, war wirklich seltsam. „Bestimmt geht es ihnen gut! Mama sagt, dass man keine Schmerzen im Himmel hat und man nur noch glücklich ist“, erzählte er mir. Es war schön das Mimi ihm so eine positive Einstellung dem Sterben gegenüber gegeben hatte. Ich wusste manchmal nicht ob ich überhaupt an sowas wie Gott glauben sollte. Man kann nicht beweisen, dass es da oben jemanden gibt oder nicht. Ich war glaube einer derjenigen, der erst daran glaubte wenn er es auch gesehen hatte, aber das konnte man ja einem Kind schlecht sagen. Bevor ich jedoch etwas antworten konnte, klopfte jemand an die Scheibe und ich sah prompt hoch. Geschockt sah ich in das Gesicht von Tai, der mich seltsam anschaute. Wahrscheinlich weil ich ein Kind dabei hatte. Oh Gott. Ich war in einem Bistro mit Tais Sohn und Mimi würde in weniger als einer halben Stunde dazu kommen. Ich atmete etwas unregelmäßig und versuchte mich wieder einzukriegen, besonders als Tai die Tür hinein kam. „Hey Izzy was machst du denn hier?“, fragte er mich und schnappte sich einen Stuhl. „Eh das gleiche könnte ich dich auch fragen! Ich dachte du wärst noch auf Tour!“ Ich schaute immer wieder zwischen den beiden hin und her. Also eigentlich müsste die Ähnlichkeit auffallen, aber Tai war ja zum Glück nicht so der Blitzmerker. „Hör mir auf mit der Tour! Das war ein Desaster und Sora geht es gar nicht gut. Ich habe ihr bis jetzt beim ausräumen geholfen und war gerade auf dem Heimweg als ich dich gesehen habe. Wer ist denn dein kleiner Freund?“ Okay. Tour, Desaster, Sora, ausräumen? Eh kleiner Freund? Oje ich musste mir was ausdenken und zwar schnell! „Eh ich passe auf ihn auf! Meine Mutter hat eine Freundin und die ist heute bei diesem Dingsda und da hat sie mich gefragt auf ihn auf zu passen!“ Ich rückte unruhig hin und her. Der Schweiß stand mir schon auf der Stirn. Tai schaute mich skeptisch an, begann aber dann zu lachen. Ich hätte nicht Dingsda sagen sollen. „Sag das doch gleich! Hey mein Kleiner, ich bin Tai und wie heißt du?“ Tai beugte sich zu Akito rüber, der immer noch sein Feuerwehrauto festhielt. „Ich heiße Akito und bin drei Jahre alt!“, sagte er ganz stolz und zeigte mit seinen Fingern sein Alter an. „Wie alt bist du?“ Tai schaute den Kleinen an und beantwortete seine Frage: „Ich bin einundzwanzig!“ Akito sah ihn an und konnte anscheinend mit einer so großen Zahl noch nichts anfangen. „Meine Mama ist zwanzig!“ Okay weit gefehlt . Tai schaute mich wieder so fragend an und ich wusste mir langsam nicht mehr zu helfen. „Du hast doch gesagt, seine Mutter ist eine Freundin von deiner Mutter?“ Oh Mist. Hier drin wurde es mir allmählisch zu heiß. „Eh ja ist sie auch. Meine Mutter kennt sie über die Schwägerin ihres Onkels, dessen Freund hat einen Sohn und dieser Sohn hat eine Tochter und das ist irgendwie so ... sehr kompliziert und wir beide müssen auch jetzt los. Wir sehen uns bestimmt demnächst!“, ratterte ich schnell hinunter, legte etwas Geld auf den Tisch und verließ mit Akito das Bistro. Jetzt musste ich Mimi und Joe nur noch eine SMS schreiben. Wenn sie Tai nämlich in die Arme laufen, waren meine gesamten Notlügen nämlich umsonst. Ich nahm also die Beine in die Hand und ging mit Akito noch ein Stückchen weiter, so das Tai mich nicht mehr sah. Ich hatte allmählisch das Gefühl, dass mir lügen nicht besonders gut lag. Immer wenn ich eine Lüge in den Mund nahm, hatte ich dieses flaue Gefühl im Magen. Ich glaube es fehlte nicht viel und ich hätte mich übergeben. „Du wer das denn? Kennt Mama den auch?“, fragte mich Akito und hielt sich an meinem Shirt fest. „Ehm naja er ...“, stotterte ich. „Ich glaube ich kenne den“, sagte er leise vor sich hin. Oh man wie war ich da nur rein geraten? Auf deine Lüge folgte die nächste – das war doch krank. Mein flaues Gefühl bereitete sich immer weiter aus und ich hoffte dass ich nicht mehr allzu oft lügen musste. Das war einfach nicht mein Ding! __________________________________________________________________________________________________ Fortsetzung folgt... Kapitel 22: Unerfüllte Wünsche und Träume. ------------------------------------------ Huhu ihr Lieben :) Ich möchte heute noch ein Kapitel für euch hochladen, da die Zusammenkunft zwischen Tai und Mimi bestimmt schon sehnlichst erwünscht wird. Leider dauert es noch 2 Kapitel bis sie sich letzenendlich treffen werden, aber seid schonmal gespannt, denn bei der Begenung wird es ein paar Komplikationen geben ;) Mehr verrate ich bis dahin aber noch nicht ;) Was ich euch aber schon verraten kann, ist das ich das erste Kapitel meiner neuen Geschichte bald hochladen möchte, um mal zu schauen wie sie bei euch ankommt ^^ Die Geschichte hat mittlerweile 9 Kapitel und ist sozusagen mein kleines Experiment :P Leider muss ich noch eine Hausarbeit schreiben, sehr viele Kapitel werde ich in den Semesterferien nicht mehr schreiben können -.- (Wer gute Motivationstipps für Hausarbeiten hat, bitte melden :D) Naja kommen wir zum Kapitel selbst. Eigentlich möchte ich nur kurz etwas über das Lied sagen. ICH LIEBE ES! Es hat mir wirklich durch eine schwere Zeit geholfen und ich finde es wirklich schade das die Sängerin in Deutschland recht unbekannt ist, also jedenfalls was ihre Musik angeht. Es handelt sich hier um dem Song "Unbroken" von Demi Lovato und ich kann ihre Alben jedem empfehlen, der auf poppige, aber auch tiefsinnige Stücke steht. In ihrem neuen Album "DEMI" ist alles dabei, von einer gefühlvollen Ballade bishin zum tanzbaren Discosound ;) Aber nun gut von dieser kleinen Schleichwerbung ^^ Ich denke ich habe den Song an einer wirklich passenden Stelle verwendet und alle die ihn noch nicht kennen oder sich einfach nochmal anhören wollen, hier ist der Link dazu: http://www.youtube.com/watch?v=QNpmwaLZgqc (Stimme ist leider etwas verzerrt wegen GEMA -.-) Aber ist jetzt auch egal:) Viel Spaß beim Lesen! Ich freue mich wie immer über euer Feedback und danke für die lieben Kommentare im letzten Kapitel :P Lg sternchen93 __________________________________________________________________________________________________ Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. -Marie von Ebner-Eschenbach- (Sora´s Sicht) Es war schon eine Woche vergangen seitdem wir wieder hier sind. Matt hat versucht mich an zu rufen und schrieb mir unzählige SMS. Es war immer dasselbe, er entschuldigte sich und wollte wieder mit mir zusammen – doch ich konnte ihm nicht verzeihen. Als er vor drei Tagen bei mir aufgetaucht ist, konnte ich einfach nicht mehr. Auch wenn meine Mutter ihn abgewimmelt hatte – er saß geschlagene acht Stunden vor unserer Tür und versuchte mit mir zu reden. Aber es gab nichts mehr zu reden. Ich hatte eine Entscheidung getroffen, die nicht nur ihn sondern auch unser Kind anbetraf. Ich war in der Zwischenzeit zum Arzt gegangen und fand heraus, dass ich in der neunten Woche war – also noch relativ am Anfang. Auch wenn ich mir dieses Kind gewünscht hatte, wollte ich es unter diesen Umständen nicht mehr bekommen! Meine Mutter war überhaupt nicht begeistert und warf mir an den Kopf ungeborenes Leben einfach so zu töten. Doch sie war nicht die Betrogene, die die alles verloren hatte und wieder bei null anfangen musste. Auch Tai hatte ich meine Entscheidung schon mitgeteilt, der auch alles andere als begeistert war. Aber er respektierte sie und versuchte es den anderen schonend bei zu bringen, denn ich konnte das nicht mehr. Ob er es Matt erzählte war mir ziemlich egal, meine Entscheidung stand und er konnte daran nichts mehr ändern. Der Termin stand fest und ich musste nur noch darauf warten bis ich es endlich hinter mir hatte. Dennoch fühlte ich mich gebrochen und schwach. Locked up tight Like I would never feel again Stuck in some kind of love prison And threw away the key, oh, oh Terrified until I stared into your eyes Made me stop to realize The possibilities So, so Plötzlich hörte ich wieder unsere Türklingel. Meine Mutter konnte es nicht sein, sie hatte ihren Schlüssel dabei. Möglicherweise war es wieder Matt, der mich anbettelte es nicht zu tun. Tai hatte es ihm wahrscheinlich gesagt, schließlich waren sie nach wie vor die besten Freunde. Langsam ging ich zur Tür und war wirklich ärgerlich, dass wir keinen Spion hatten. Ich schlich näher heran und eigentlich wollte ich die Tür gar nicht erst auf machen – egal wer es letzten endlich war. Tais Ratschläge konnte ich nämlich auch schon nicht mehr hören. Es wurde mir alles zu viel. Aber als ich dann die Stimme erhörte die von draußen kam, konnte ich es kaum glauben. I’m gonna love you like I’ve never been broken I’m gonna say it like it’s never been spoken Tonight, tonight I’m letting go, go, go, go I’m gonna give it like it’s never been taken I’m gonna fall like I don’t need saving Tonight, tonight I’m letting go, go, go „Sora bist du da? Ich bin es Mimi“. Ich schluckte. Sie war hier, hier in Japan. Fassungslos drückte ich die Türklinke nach unten und riss die Tür auf. Und vor ihr stand wirklich, der Mensch den ich am meisten vermisst hatte. „Mimi? Was machst du denn hier?“, fragte ich sie mit Tränen in den Augen. Ohne ein weiteres Wort zu wechseln, nahm sie mich in den Arm und drückte mich so fest wie noch nie zuvor. „Ich kann es nicht fassen! Du bist wieder in Japan!“, sagte ich und ließ sie wieder los. „Darf ich rein kommen?“ Ich wichste mir die Tränen ab und nickte. Ich ließ sie in die Wohnung und ging mit ihr in die Küche. „Möchtest du etwas trinken? Wir haben Saft und auch Cola, wenn du willst“, bot ich ihr an und sah zu wie sie sich hinsetzte. Doch sie schüttelte den Kopf und signalisierte mir, dass ich mich setzen sollte. So played out The same lies with a different face But there’s something in the words you say That makes you all feel so real Nach Minuten des Schweigens, brach sie die Stille. „Ich wollte mit dir reden! Und auch fragen wie es dir geht, besonders nach der Sache mit Matt und der Tour“, erklärte sie mir und legte ihre Hände auf den Tisch. „Woher weißt du davon? Ich mein hast etwa mit Tai gesprochen oder mit wem?“ Als ich seinen Namen sagte, schaute Mimi leicht zur Seite und schüttelte sanft den Kopf. „Nein ich weiß es von Izzy und Joe. Die beiden haben es von Tai erfahren und die beiden sind auch die einzigen die wissen das ich wieder hier bin, neben dir natürlich“. Sie schaute mich mit einem ernsten aber auch besorgten Blick an. Sie wusste wie ich mich fühlte, denn sie konnte sich schon immer gut in mich hineinversetzen. „Und über was willst du noch reden, wenn du ohnehin schon alles weißt?“, fragte ich sie ohne meinen Blick von ihr abzuwenden. I’m gonna love you like I’ve never been broken I’m gonna say it like it’s never been spoken Tonight, tonight I’m letting go, go, go, go I’m gonna give it like it’s never been taken I’m gonna fall like I don’t need saving Tonight, tonight I’m letting go, go, go „Ich weiß auch dass mit dem Baby und was du vorhast!“, sagte sie plötzlich und ließ mich dabei erstarren. Also hatte es Tai wohl schon fast jedem erzählt, dann würde es wohl nicht lange dauern bis Matt wieder auftauchen würde. „Willst du es wirklich abtreiben oder nur wegen der Sache mit Matt?” Ich stand auf, denn konnte diese ewige Fragerei nicht mehr ertragen. „Mimi du verstehst das nicht! Ich kann kein Kind ohne Vater aufziehen! Komm du doch erst mal in diese Situation“, blaffte ich sie an während ich mich an der Stuhllehne krampfhaft fest hielt. Sie schaute mich an und hatte diesen Ausdruck in den Augen, den ich von ihr gar nicht kannte. Leise begann sie mir ihre Geschichte zu erzählen. „Sora ich kann dich wirklich besser verstehen als jeder andere. Ich weiß was es heißt, sich entscheiden zu müssen und ich weiß auch was es heißt Mutter zu sein!“, erklärte sie mir unter Tränen. Hieße das etwa? No need for me to run, run, run You’re making me believe in everything No need to go and hide, hide, hide Gonna give you every little piece of me I’m gonna love you like I’ve never been broken I’m gonna love you like I’ve never been broken Ich setzte mich wieder hin, während mein Kopf am Arbeiten war. „Sag jetzt nicht dass du schwanger warst ... sag nicht das, dass der Grund war, warum du nicht mehr gekommen bist!“ Doch sie bejahte alles und ich hatte das Gefühl allmählisch durchzudrehen. „Was? Eh heißt das du hast ein Kind? Oder hast du es wegmachen lassen?” Mimi nahm meine Hand und strich mir leicht darüber. „Sora ich habe es auch geschafft und wenn ich das schaffte, dann wirst du es erst recht schaffen. Du bist bestimmt eine tolle Mutter, also lass dir das nicht kaputt machen. Du bist so stark und wenn das Baby erst mal da ist, willst du es auf keinen Fall mehr hergeben!“ Okay das war eindeutig zu viel des Guten. Mimi war vor drei, knapp vier Jahren schwanger und hat ein Kind. Und ich bin schwanger. Aber Moment, das müsste heißen, dass... I’m gonna love you like I’ve never been broken I’m gonna say it like it’s never been spoken Tonight, tonight I’m letting go, I’m letting go, go I’m gonna give it like it’s never been taken I’m gonna fall like I don’t need saving Tonight, tonight I’m letting go, go, go, go Wieder sah ich zu Mimi und sie wusste, welcher Gedanke mir gerade durch den Kopf schoss. „Heißt das etwa ... ?“ Mimi nickte und schaute beschämt nach unten. Okay jetzt war es wirklich Zeit auf zu wachen! Ich konnte nicht glauben, dass Mimi mit Tai ein Kind hatte. Na gut ich konnte auch ebenso wenig glauben, dass Matt mich betrogen hatte – aber es war passiert und tat weh. „Er weiß nichts von dem Kind oder?“, fragte ich sie und versuchte wieder auf den Boden der Tatsachen zurück zu finden. „Nein natürlich weiß er nichts von seinem Sohn. Ich meine wir waren damals noch so jung und es hätte nicht in sein Leben gepasst, deswegen bin ich gegangen und nicht mehr gekommen!“ Sie hatten also einen Sohn zusammen, sehr interessant. Ich war auch gespannt, was es werden könnte und mir wurde immer bewusster, dass ich es doch behalten wollte, aber irgendwie nicht konnte. Mein Traum von einer Familie war wohl ins Wasser gefallen, aber musste ich den Traum Mutter zu werden ebenfalls aufgeben? (Ken´s Sicht) „Okay warum sind wir hier?“, fragte Yolei, die zusammen mit Davis auf meinem Bett saß. Ich hatte auf meinem Schreibtischstuhl platzt genommen und beugte mich ein wenig zu ihnen rüber. „Bald ist doch der 1. August und ich finde wir sollten etwas zusammen machen! Es ist so viel passiert, Sora ist wegen Matt tot unglücklich, Tai versucht sich um sie und seine Schwester zu kümmern, T.K. hilft ihm dabei und von Joe, oder Izzy hat keiner was von uns gehört. Ach ja und Cody ist noch im Sommercamp und Matt ist in zwischen auch wieder zu Hause“, erklärte ich ihnen und lehnte mich wieder zurück. „Falsch! Cody ist nicht mehr im Sommercamp! Er wurde rausgeworfen mit ein paar anderen!“, ergänzte Yolei. „Wieso das denn? Was hat er gemacht?“, fragte Davis und drückte seinen Rücken an meine Wand. „Er hat wohl seinem Campleiter einen unschönen Streich gespielt!“ Okay das wurde alles zu chaotisch. Cody entwickelt sich zum Randalen, Matt zum Betrüger und Kari hatte wohl offensichtlich Probleme mit ihrem Selbstwertgefühl. Auch wenn wir alles wussten, hatte ich das Gefühl gar nichts damit zu tun zu haben. Es war irgendwie seltsam, wir waren Freunde, aber hatten zurzeit nur mit gewissen Leuten zu tun. Wir waren eine Gruppe, die sich in Grüppchen aufteilte und das musste unbedingt verhindert werden, es ging ja schließlich um unsere Freundschaft, die mehr wert als alle unsere zukünftigen Träume. Wenn man auf die Nase fliegt, kann einem der geplatzte Traum nicht mehr auffangen, aber ein guter Freund ist immer da – egal was passiert. „Also was haltet ihr davon? In eineinhalb Wochen ist der erste und wir könnten uns alle im Park treffen und grillen oder picknicken! Da kommen wir uns bestimmt wieder näher“, meinte ich zu den beiden. Doch Yolei sah mich mehr als nur skeptisch an. „Denkst du wirklich das Sora kommt wenn Matt da ist? Und außerdem waren wir in den letzten Jahren nie vollzählig gewesen, das scheiterte allein schon an Mimi! Und glaub mir sie wird erst recht nicht kommen!“, erklärte sie mir. Davis lag fast schon in meinem Bett und man dachte er würde gleich einschlafen, als Yolei ihm auf einmal das Kissen über die Ohren schlug. „Was?“, sagte er schlaftrunken. „Pass auf! Das hier ist wichtig!“, tadelte sie ihn. Ich dachte nach. Irgendwie musste das doch mal klappen. Wir hatten schon so viel zusammen erlebt und das musste doch noch etwas wert sein oder etwa nicht? „Hey wir machen so: Davis du kümmerst dich um Tai, Kari, T.K. und am besten noch um dich selbst. Yolei du sagst Izzy, Joe und Cody Bescheid. Und ich überrede Matt und Sora zu kommen. Außerdem versuchte ich Mimi per Mail zu erreichen und versuche sie irgendwie nach Japan zu bekommen!“ Davis schaute immer noch sehr verschlafen durch die Gegend, während Yolei schon förmlich vor Energie nu so sprudelte. „Okay und wenn wir alle eingeladen haben, treffen wir uns am besten noch mal bei dir! Ich würde sagen in so ungefähr zwei Stunden! Das ist genügend Zeit und danach machen wir uns Gedanken was es zu Essen und so weiter gibt“, sagte Yolei und stand auf. Ich stand ebenfalls, nur Davis schien sich in meinem Bett um einiges wohler zu fühlen. „Können wir nicht noch fünf Minuten entspannen? Ich bin total K.O!“ Doch Yolei hatte bekanntlich kein Mitleid und zog ihn von der weichen Matratze. „Davis eine Schonfrist gibt es hier nicht! Du solltest dann das nächste Mal früher schlafen und nicht die halbe Nacht durchmachen“, meckerte sie und schleifte ihn über den Parkettboden. Ja ohne die zwei wäre das Leben wohl nur halb so witzig! Und jetzt hieß es alle zusammen zu trommeln. Kreuzt schon mal die Finger! (T.K.´s Sicht) Es war ein Tag wie jeder andere. Ich holte Kari wieder von ihrer Therapiesitzung ab und wir gingen wieder etwas durch den Park. Sie machte schon wirklich gute Fortschritte und ich hatte das Gefühl, dass sie alles wesentlich positiver sah, als vorher. „Hast du schon von der Party gehört?“, fragte ich sie ganz nebenbei. „Was für eine Party?“, fragte sie zurück und schaute mich an. „Eh Davis war vorhin bei mir und meinte, dass er zusammen mit Yolei und Ken eine Party für den ersten August plant. Sie wollen alle einladen, selbst meinen Bruder!“ Ich hatte mit Matt noch nicht gesprochen. Und eigentlich wollte ich das auch gar nicht. Er wusste wie es sich anfühlte, wenn eine Familie kaputt ging und jetzt macht er dieselben Fehler. Ich war so wütend auf ihn, dass ich meine Wut schon gar nicht mehr in Worte fassen konnte. Es war einfach alles zu viel. „Du hast mit Matt noch nicht gesprochen, oder?“ Ich merkte wie Kari stehen blieb und mich ansah. Auch ich stoppte. „Nein ich weiß auch nicht ob ich es tun werde. Er ist zwar mein Bruder, aber er hat Sora sehr weh getan, obwohl er genau weiß wie es sich anfühlt wenn eine Familie kaputt geht!“ Sie ging wieder einen Schritt auf mich zu und berührte mich leicht an der Schulter. „Du brauchst halt noch Zeit und es ist okay wütend zu sein. Aber jeder macht Fehler und du weiß tief in deinem Innern, dass es deinem Bruder leid tut, nicht wahr T.K.?“ Ich schaute sie geschockt an. Hatte sie mich gerade T.K. genannt oder war das nur Einbildung? „Du hast mich gerade T.K. genannt! Was ist aus Takeru geworden?“ Kari ging ein Stückchen an mir vorbei und wand mir den Rücken zu. „Um ehrlich zu sein mochte ich T.K. viel lieber als Takeru. Und ich glaube ich habe dich nur so genannt um dich ein wenig zu ärgern, damals als wir noch ein Paar waren. Aber ich denke T.K. gefällt dir auch besser“, meinte sie und drehte sich mit einem Lächeln um. Ja T.K. gefiel mir wirklich besser, aber die neue, alte Kari war auch nicht schlecht. Hoffentlich würde dies auch so bleiben! Ich sah sie wieder an und bemerkte ihre Lebensfreude, die anscheinend neu entfacht wurde. Ich war mir sicher, dass sie auf dem Weg der Besserung war und ich war froh all das mit erleben zu dürfen. Egal was kam, wir blieben die besten Freunde – und das konnte uns keiner nehmen. __________________________________________________________________________________________________ Fortsetzung folgt... Kapitel 23: Kampf der Gefühle. ------------------------------ Huhu ihr Lieben :) heute kommt wieder ein neues Kapitel! Nur noch ein Kapitel bis sich Mimi und Tai endlich wiedersehen ;) Seid also schonmal gespannt ^^ aber zuerst kommt Kapitel 23 ;) manche haben in den Kommentaren gefragt ob Sora das Baby jetzt behalten hat oder nicht ... im heutigen Kapitel wird diese Frage geklärt und auch Matt und Tai werden heute wieder aufeinander treffen :P Aber jetzt genug von mir! Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen und freue mich wie immer über euer Feedback! Vielen Dank für euere letzten Kommentare :-* lg Sternchen93 __________________________________________________________________________________________________ Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. -Bertolt Brecht- (Cody´s Sicht) Ich hockte in meinem Zimmer und starrte die Wände an. Meine Mutter hat mir Hausarrest erteilt, für schlappe zwei Wochen. Irgendwie konnte ich es nicht fassen, vor allem weil ich die Party wohl verpassen würde – egal ob ich nun Schuld war oder nicht. Okay gut, wir haben Mister Kudo einen Streich gespielt der für ihn bestimmt nicht witzig war, aber so wie er uns behandelt hatte, war es nur gerecht. „Cody es gibt Essen!“, rief meine Mutter während sie mein Tür schon halb aufriss. „Kannst du nicht klopfen? Wofür habe ich denn die Tür?“, giftete ich sie an. Meine Mutter stellte sich mitten in den Raum und stemmte die Arme in die Hüfte. „Sag mal wie redest du überhaupt mit mir? Ich bin ja hier nicht derjenige, der nach einer Woche wegen seines schlechten Benehmens aus dem Camp geflogen ist! Also jetzt komm Essen, sonst wird es noch kalt!“ Sie drehte mir schon den Rücken zu als ich bockig „Nö“ zu ihr schrie. „Cody ich meine es ernst! Willst du etwa das ich deinen Hausarrest auf drei Wochen erhöhe?“, ermahnte sie mich mit drohender Haltung. Angst machte mir es jedoch nicht, denn mir war es mittlerweile egal wie lange ich zu Hause eingesperrt war. Ich hatte nichts Schlechtes getan und dieses Gefühl bestärkte mich weiter diesen Kleinkrieg aus zu fechten. „Mach doch! Du hörst mir doch eh nicht zu! Dir ist voll kommen egal, was Mister Kudo alles für einen Mist mit uns gemacht hat! Du siehst nur, dass ich etwas falsch gemacht habe und mehr nicht! Die Gründe dafür interessieren dich doch einen Scheiß!“, brüllte ich sie an und bemerkte meinen Großvater im Hintergrund gar nicht. „Sag mal Cody ... so kenne ich dich gar nicht! Ich weiß echt ...“, begann sie rasend vor Wut. „Lass ihn doch einfach mal erzählen! Vielleicht klärt sich alles“, sagte mein Großvater und schlängelte sich an meiner Mutter vorbei. Er kniete sich vor mein Bett und sah mich an. „Was ist denn passiert ... na los erzähl schon!“ „Mister Kudo ist ein Idiot! Und er kannte Papa und hat sich über ihn lustig gemacht! Und am ersten Tag durften wir nur Bohnen essen, der Typ ist voll krank“, beschwerte ich mich bei meinem Großvater, der offensichtlich ins Grübeln geriet. „Sagtest du er hieß Kudo?“ Ich nickte und war gespannt ob er ihn kannte. „Hiroki hatte mir mal von einem Futoma Kudo erzählt, als er in deinem Alter war. Er hatte ihn und Yukio anscheinend nicht so sehr gemocht und machte viele Witze über diese digitalen Wesen gemacht, die dein Vater so mochte“. Ich schaute zu meiner Mutter, die ein Stückchen Reue im Gesicht zu verzeichnen hatte. Sie konnte ja nicht ahnen, dass Papa ihn kannte, aber sie hätte mir glauben können, anstatt alles in Frage zu stellen. Jedoch wurde mir eins bewusst: Und zwar dass mein Papa und ich wohl mehr Gemeinsamkeiten hatten, als ich dachte. Und es machte mich glücklich zu sehen, dass noch immer eine gewisse Verbindung zwischen uns bestand. (Matt´s Sicht) Die Luft blies mir durch meine blonden Haare. Ich ging immer weiter und ließ mich nicht beirren. Von Ken erfuhr ich von der Party und ich wollte auch dorthin gehen, egal ob mich die anderen noch hasste oder nicht. Ich wusste das ich Mist gebaut und dass ich mich dafür entschuldigen musste – besonders bei meinem besten Freund, den ich dazu genötigt hatte für mich zu lügen. Also machte ich mich auf den Weg zu ihm und ich hoffte, dass er mir nicht gleich die Tür wieder vor dem Gesicht zuschlagen würde – so wie es Sora´s Mutter gemacht hatte. Als ich vor seiner Wohnung stand, war ich sichtlich nervös und traute mich gar nicht zu klingeln. Doch ich erhob meinen rechten Zeigefinger und drückte leicht auf den Klingelknopf. Die Klingel ertönte und ich hörte wie drinnen jemand wuselte. Plötzlich riss jemand die Tür auf und ich hoffte dass es Tai war. „Was machst du denn hier?“ Meinen Hoffnungen wurden wohl erfüllt als ich in das verwirrte Gesicht meines besten Freundes starrte. Jetzt musste ich nur noch einen anständigen Satz auf die Reihe bringen. „Entschuldigung!“ Ehm ja ein Satz war das wohl nicht und Tais Verwirrtheit war immer noch vorhanden. Ich schaute ihn an und wusste dass ich ihn als Freund nicht verlieren wollte, dafür war er mir zu wichtig. „Tai es tut mir leid! Ich hab nicht nur Sora weh getan sondern auch dir und das wollte ich nicht! Bitte kannst du mir nochmal verzeihen?“ Tais Gesichtsausdruck war nicht zu deuten. Es sah aus als hätte er Bähungen gemischt mit Brechreiz. „Du weißt schon das sich das ziemlich Fraulich anhört oder Mathilda?“, sagte er und lachte laut. Wenige Minuten später ließ er mich rein und wir setzen uns auf seine Couch. „Du weißt schon das du ein Depp bist oder?“, fragte Tai mit einem Grinsen. Ich lehnte mich gegen die Couchlehne und schnaubte. „Ja ich weiß und es tut mir alles leid! Und ich weiß dass ich Sora wohl nie wieder zurückbekommen werde, aber ich habe beschlossen um sie zu kämpfen! Und der erste war sich bei dir zu entschuldigen!“, erklärte ich ihm und seine Miene verfinsterte sich. Tai beugte sich langsam nach vorne und schaute mich an. „Matt du solltest etwas wissen. Es geht um das Baby!“ Oh nein. Hatte sie es etwa verloren? Daran war wohl nur ich schuld. Ich war so ein Idiot. „Sie wollte es ja eigentlich nicht behalten, aber sie hat mich gestern Abend angerufen und mir erzählt, dass sie es sich nochmal überlegt hätte. Sie wird euer Baby bekommen!“ Mir fiel ein riesengroßer Stein vom Herzen, als ich das erfuhr. Ich wollte das Baby, schon als ich damals davon erfahren hatte. „Aber sie will es alleine groß ziehen!“, sagte Tai im selben Atemzug. Mit diesen Satz zerbrach auf einmal meine Welt und ich wusste, dass ich irgendwas ändern musste. Ich konnte nicht zulassen, dass unser Kind ohne Vater aufwächst! (Mimi´s Sicht) Ich konnte es nicht glauben, aber Sora hatte sich für das Baby entschieden, nachdem sie meinen Sohn kennen gelernt hatte. Heute war allerdings ein richtiger Mädelstag. Wir saßen in einem Cafe und quatschen über Gott und die Welt. „Sag mal tat es eigentlich sehr weh, als er geboren wurde?“ Na gut wieder unterhielten uns hauptsächlich über Kinder und Familie. Auch wenn ich Sora sehr mochte, konnte ich ihr das mit meinen Eltern irgendwie nicht erzählen – es war schon eine große Überwindung mit Joe und Izzy darüber zu sprechen. Und es passte auch nicht wirklich zu unserer Gesprächssituation. „Also ja es tut weh und zwar so unglaublich schlimm das man es gar nicht beschreiben kann, aber wenn man alles hinter sich hat und das Baby in deinen Armen liegt, ist alles wie vergessen“, schwärmte ich ihr vor. Bei mir war es wohl auch noch ein wenig anders. Ich war sechszehn und hatte erst einmal in meinem ganzen Leben Sex gehabt. Gleich danach schon ein Kind zu bekommen war wirklich kein Spaziergang aber ich konnte es wie jede Frau ertragen. „Und wirst du Matt sagen, dass du es behältst?“, fragte ich sie und stocherte in meinem Eiscafé herum. Sie wartete ein wenig, bevor sie antwortete und ich sah sie sehr gespannt an. „Ich weiß nicht, aber er wird es früher oder später merken. Nämlich mein Bauch bleibt ja nicht ewig so klein und ich kann meinem Kind doch nicht den Vater nehmen!“ „Aber gestern hast du doch noch was anderes gesagt!“, stellte ich fest. Sora trank ihren Orangensaft und stellte das Glas wieder auf den Tisch. „Ich weiß, aber ich habe nochmal darüber nach gedacht. Mir ist klar geworden, dass auch wenn Matt und ich nicht mehr zusammen sind, dass Baby einen Vater braucht. Und ich möchte nicht alleine für das Wohlergehen meines Kindes verantwortlich sein, wenn es einen Vater gibt, der sich auch um das Baby kümmern würde“. Ihre Worte stimmten mich nachdenklich. Eigentlich wenn ich ehrlich war hatte ich meinem Sohn den Vater weggenommen. Ich hatte Glück, das er bis jetzt nicht oft nach ihm fragte, aber spätestens wenn er in die Schule geht, würden diese Fragen kommen. Warum haben all die anderen einen Papa und ich nicht? Wer ist mein Papa und wie sieht er aus? Und ich konnte mir auch gut vorstellen, dass Akito seinen Vater kennen lernen wollte. Damals war ich so verletzt und enttäuscht von ihm, dass ich gar nicht an mein Kind dachte – sondern nur an mich selbst. „Mimi alles in Ordnung?“ Vielleicht sollte ich es ihm sagen und endlich ehrlich sein, aber wie ich ihn kenne würde es das Ganze nur noch schlimmer machen. Die Gelegenheit es ihm zu sagen hätte ich, wenn ich zu der Party gehen würde. Aber das war total verrückt und unüberlegt! „Denkst du gerade an Tai?“, fragte Sora und starrte mich an. „Was? Nein! Wieso? Sieht man das etwa?“ Ja ich hörte mich mehr als verzweifelt an und auf diese Charaktereigenschaft war ich ganz und gar nicht stolz. „Komm doch einfach am ersten August mit! Ihr könntet miteinander reden und das alles aus der Welt schaffen!“, meinte sie und versuchte mich zu manipulieren. „Nein ich kann nicht! Das würde ich mich nicht trauen!“, sagte ich offen und schlurfte an meinem Kaffee. „Ich bin bei dir! Genauso wie Izzy und Joe, also komm schon! Tu es für deinen Sohn!“ In Moment wie diesen würde ich mich am liebsten weit, weit weg beamen. Aber Sora hatte ja bekanntlich einen Dickkopf, da musste wohl eine etwas kreativere Ausrede parat haben, oder? (Joe´s Sicht) „Der Kleine ist wirklich süß, findest du nicht?“, fragte ich Izzy als wir gemeinsam auf dem Spielplatz saßen und auf Mimis Sohn aufpassten. „Ja er ist wirklich der perfekte Mix zwischen den beiden“, sagte er und schaute kurz in eine andere Richtung. „Was schaust du denn da die ganze Zeit hin? Ist da jemand den wir kennen?“ Diese Frage hätte ich mir auch selbst beantworten können, da er schon etwa zum fünften Mal dort hin schaute. Doch ich erkannte niemanden. „Wer ist denn da? Jetzt sag schon!“, protestierte ich vor ihm. Ich schaute mich an und sagte nur ein Wort. „Fumiko.“ Was die bekloppte Chefin? Was wollte die denn hier? Dann sah ich sie ebenfalls. Zwar kannte ich sie nur flüchtig, aber wenn ich sie sah erkannte ich sie auch wieder. Der sollte man echt mal die Meinung geigen, Izzy war immer noch tottraurig und das frustrierte mich – sonst war ich doch immer der Trauerklos von uns beiden. Und so unbedingt witzig war ich nicht – und wenn dann nur unbeabsichtigt. „Wollen wir vielleicht wo anders hin gehen?“, fragte ich und sah schon wie Izzy voller Begeisterung nickte. Wir holten nur noch schnell Akito und versprachen ihm ein leckeres Eis. Kinder konnte man so immer sehr gut ködern – das war der Joe Geheimtipp Nummer eins. Leider mussten wir an der blöden Schnalle vorbei gehen und wie das Schicksal es so wollte entdeckte sie uns. Na warte ... du tust unserem Izzy weh, wir tun dir weh! Möge der Kampf beginnen. „Hallo Izzy, wie geht es dir?“, fragte sie freundlich und stellte sich direkt vor uns. Bevor Izzy überhaupt etwas sagen konnte, ergriff ich das Wort: „Können Sie mal zur Seite gehen, ich glaube nicht das er mit Ihnen reden will!“, sagte ich wohl ein wenig frech. „Du hast ihm doch nicht von uns erzählt, oder?“ Die Empörung stand ihr im Gesicht geschrieben, aber das war erst der Anfang von unserem Wortgefecht. „Seien Sie doch froh, dass er es nur mir gesagt hat und nicht Ihrem Mann. Aber wenn Sie das auch noch wollen, dann bitte, wir haben echt keine Hemmung mehr davor. Izzy hat nichts zu verlieren, Sie aber schon“. Ich wusste nicht was in mich gefahren war, aber es machte doch ganz schön Spaß und Izzy schien der neue Joe ebenfalls zu gefallen. „Ich möchte dass du mich in Ruhe lässt! Ich bin fertig mit dir und du kannst dir sicher vorstellen, dass ich kündige! Werde mit deinem Mann glücklich und suche dir nicht irgendwelche Affären, nur weil du dich alleine fühlst! Weißt du eigentlich wie armseelisch das ist?“, stellte Izzy klar und ich klopfte ihm obendrein noch auf die Schultern. Die Schnalle, eh ich meinte Fumiko sagte daraufhin nichts mehr. „Bekomm ich jetzt Eis?“, fragte Akito und zupfte an Izzys Shirt. „Natürlich, los lass uns jetzt gehen und die Vergangenheit endlich hinter uns lassen“, sagte ich und drückte mich an Fumiko demonstrativ vorbei, gefolgt von Izzy und Akito. Auch wenn ich kein Freund von direkten Auseinandersetzungen war, hatte ich das gute Gefühl, dass Izzy endlich mit der Sache abschließen konnte. Und jetzt war es wirklich Zeit für ein Eis! __________________________________________________________________________________________________ Fortsetzung folgt... Kapitel 24: Die Dramen der heutigen Zeit. ----------------------------------------- Huhu ihr Lieben :) Heute kommt ein Kapitel das bestimmt schon viele von euch erwartet haben :P Tai und Mimi treffen endlich aufeinander! Ok bevor wir zum Kapitel kommen, möchte ich euch noch etwas mitteilen! Ich hatte ja schon öfters von einer neuen Story erzählt, aber ich wusste noch nicht wann ich sie hochladen würde, da sie sozusagen mein kleines Experiment ist. Aber auch Experimente haben eine Testphase oder einen sogenannten Probelauf. Deswegen kann ich euch ganz brandaktuell das erste Kapitel meiner neuen Story präsentieren! Zurzeit läd das Kapitel noch hoch, deswegen kann ich euch noch keinen Link da lassen, aber ich kann euch schon mal sagen wie die Story heißen wird : L.O.V.E. - Liebe macht blind! Um was es geht und welche Charaktere "mitspielen" erfahrt ihr nachdem sie freigeschaltet wurde - also haltet die Augen offen ;) Ok aber jetzt wünsch ich euch viel Spaß beim lesen und freue mich über euer Feedback :) Lg Sternchen93 ________________________________________________________________________________________________ Das Drama aller Zeiten hat eigentlich nur ein einziges Thema gehabt: die Unfähigkeit der Menschen, miteinander zu leben. -Gerhard Bronner- (Davis´s Sicht) „Ich glaube wir haben alles!“, sagte Yolei und stellte einen großen Korb mit Essen auf unsere Picknickdecke. Die Woche war wie im Flug vergangen und schon war der erste August. Ken, Yolei und ich trafen uns eine halbe Stunde früher, um alles vorzubereiten. Wir waren alle sehr gespannt, besonders auf das Zusammentreffen von Sora und Matt. Beide hatten sich nicht wirklich gesehen und sie mussten sich allein schon wegen ihres Kindes irgendwie zusammen reißen. Ich gebe zu, dass hört sich aus meinem Munde, sehr seltsam an, aber mir ist etwas klar geworden. Und zwar das ich mein Leben verändern musste. In der letzten sortierte ich mich komplett neu und hatte auch beruflich gesehen mich etwas umgeschaut. Ich konnte etwas aus meinem Leben machen, auch wenn ich wohl kein Fußball mehr spielen konnte. „Hey was haltet ihr von Nudelsuppen?“, fragte ich in die kleine Runde und hörte wie sie zu stöhnen anfingen. „Sag mal hast du nichts anderes im Kopf? Du hast mich schon während des Rückfluges damit genervt“, meckerte Yolei und holte Pappteller und Pappbecher aus ihrem Korb. „Nein ihr versteht mich falsch! Was würdet ihr davon halten, wenn ich Nudelsuppenkoch werde?“ Ich stellte mich stolz vor ihnen auf und wartete auf ihre Antwort. „Nudelsuppenkoch?“, fragte beide. „Findest du das, das auch wirklich rentabel ist? Ich mein in Japan gibt es genug Köche die Nudelsuppen zubereiten“, meinte Ken zu mir und holte sich ebenfalls nochmal Unterstützung von Yolei. „Ja ich meine du hast ja auch von dem Nudelsuppenkönig da erzählt! Und der hat ja fast überall seine Restaurants oder nicht? Ich denke da wärst du wohl keine große Konkurrenz!“ Wie ich Yolei doch manchmal hasste. Diese Träumekaputtmacherin. Aber nein, diesmal würde ich es mir nicht mies reden lassen! Ich hatte einen neuen Traum und dafür würde ich auch kämpfen, komme was wolle! „Okay jetzt haben wir mal genug von Nudelsuppen geredet, hilf uns jetzt!“, sagte Yolei und warf mir einen Pappbecher an den Kopf. „Also ich finde, da ihr meine Freunde seid, könntet ihr euch wenigstens meine Idee bis zum Schluss anhören!“, protestierte ich lauthals. Yolei und Ken sahen sich mit diesem gewissen Blick an, den ich so gut wie nie deuten konnte, aber wahrscheinlich waren sie nicht begeistert davon mir weiter zu zuhören. Aber da mussten sie nun durch und da sie keine Einwände geäußert haben, erzählte ich munter weiter. „Also Trommelwirbel ... was haltet ihr von Nudelsuppen auf. . . Rädern?“ Ja damit hatte sie wohl nicht gerechnet, ich war ein Genie und das wusste ich schon immer. „Nudelsuppen auf Rädern?“, wiederholten sie in ihrer komischen Zwillingssprache. „Ja rede ich spanisch oder warum wiederholt ihr alles?“ Doch dann begannen beide lautstark und unüberhörbar an zu lachen. Ich schaute sie seltsam an und verstand wirklich nicht was hier so witzig war. Meine Haare waren heute doch wieder top gestylt – die konnten es also nicht sein. „Davis deine Ideen werden ja immer verrückter! Auf Rädern und was bringt dir das? Tut mir leid, aber das wird wohl nur Träumerei bleiben!“, pustete Yolei und schaute zu Ken, der immer noch lachte. In mir kochte allerdings schon die Wut und ich lief auf dementsprechend rot an. „Hört sofort auf zu lachen! Ihr werdet noch sehen, dass ich damit Erfolg habe und dann seid ja nicht neidisch auf meinen Luxusgebräunten Körper!“ Irgendwie hatte ich das Gefühl, das sich das Gelächter verstärkte. Plötzlich tauchte auch noch Cody auf und das Trio war perfekt. „Hey warum lacht ihr denn alle?“, fragte er unwissend. „Davis will einen Nudelsuppenladen auf Rädern auf machen“, erklärte Yolei ihm lachend. Cody sah mich skeptisch an und pustete ebenfalls laut drauf los. Also heute nahm mich wohl niemand ernst – aber die würden es noch sehen! Und dann würden sie vor Neid nur so erblassen! Na wartet – hier kommt Davis! (Kari´s Sicht) Tai, T.K. und ich gingen zusammen Richtung Park, als Matt auf einmal an der nächsten Ecke auftauchte. Tai hatte ich in zwischen wieder mit ihm vertragen, doch T.K. war immer noch nicht so gut auf ihn zu sprechen. „Was will er denn hier?“, flüsterte er zu meinem Bruder. Tai sah ihn nur an und sagte gar nichts. Es war schon seltsam wie sich manche Jungs verhielten. Tai war der Typ, der schnell vergessen und verzeihen konnte. T.K. war da anders. Er war nachtragend und konnte nur schwer so etwas verzeihen. „Hallo Matt“, begrüßte mein Bruder ihn. T.K. und ich hielten mich da jedoch etwas zurück. Ich war gespannt, wie sich Sora gegenüber ihm verhielt. Zwischen T.K. und Matt herrschte praktisch Eiszeit. Wir gingen weiter und waren auch innerhalb von fünf Minuten im Park angelangt. Dort hörten wir schon ein lautstarkes Wortgeflecht zwischen Yolei und Davis – wem auch sonst! Ken saß mit Cody auf einer Bank, die in der Nähe stand, und trank eine kalte Cola. „Hey was ist denn hier los?“, fragte ich ihn und ging zu ihm. Er schaute zu uns hoch und schüttelte einfach nur den Kopf. „Die beiden streiten sich über Nudelsuppen und das schon eine viertel Stunde“, sagt er genervt und trank wieder ein wenig von seiner Cola. Auch Cody schnaubte schon genervt vor sich hin. Okay man konnte sich bekanntlich über vieles streiten, aber über Nudelsuppen? Das war mir bisher noch nicht bekannt, aber es gibt ja für alles ein erstes Mal. Als Yolei mich sah, kam sie zu mir angerannt und ließ Davis ohne weiteres stehen. „Oh mein Gott Kari, wie geht es dir?“, fragte sie mich und umarmte mich nicht gerade locker. Nach fünf Minuten und akutem Sauerstoffmangels ließ sie mich los und ich konnte ihr endlich antworten. „Mir geht es besser! Und das habe ich T.K. und meinem Bruder zu verdanken! Wären sie nicht dagewesen, ich glaube ich weiß nicht was dann wäre!“, sagte ich. Ernst danach bemerkte ich wie traurig meine Worte die anderen stimmten. „Es tut mir so leid, nicht für dich dagewesen zu sein! Ich bin eine schlechte beste Freundin!“, sagte sie, doch ich schüttelte schnell den Kopf und umarmte sie wieder. „Nein das bist du nicht! Und jetzt möchte ich auch wirklich nicht mehr so viel daran denken, sondern einfach einen schönen Tag mit euch allen verbringen, okay?“ Alle stimmten ein und wir setzten uns zu Davis, der sich auf der Picknickdecke breit gemacht hatte und schmollte. „Was ist dir denn für eine Laus über die Leber gelaufen?“, fragte T.K. und setzte sich neben ihn. „Yolei ist eine Miesmuschel!“, sagte er trotzig und verschränkte seine Arme vor dem Brustkorb. „Ich bin was? Sag mal Davis ... geht´s noch?“, plusterte sich Yolei förmlich auf. „Was denn? Ich bin halt kein Freund von deiner Miesmuscheligkeit. Und nur weil du meine Träume doof findest, heißt das nicht dass es der Rest der Welt auch tut“, brabbelte er vor sich hin. Okay wir hatten wohl einiges verpasst. „Hey was ist denn mit unserer Dramaqueen? Ist ihr der Nagel abgebrochen?“, scherzte Tai und goss Grapefruitsaft in seinen Becher. „Erstens ich bin keine Dramaqueen! Und zweitens findet Yolei meine Idee, einen mobilen Nudelsuppenladen auf zu machen, bescheuert und unreal. Und drittens mir ist wirklich der Nagel abgebrochen“. Oha, Davis war wirklich sehr dramatisch, aber seine Idee gleich niederzumachen war wohl nicht so toll von uns. Lass ihn ruhig träumen, dass macht das Leben viel schöner. „Vielleicht sollte Davis, das mit der mobilen Küche einfach mal ausprobieren! Er wird dann sehen ob es klappt oder nicht“, sagte ich zu den anderen und Davis wäre mir am liebsten vor Freude fast an den Hals gesprungen. „Seht ihr Kari glaubt wenigstens an mich! Nicht so wie ihr, stimmt doch Yolei, oder?“ Und schon wieder ging das Gezanke von vorne los. Yolei sagte etwas Dummes zu Davis und Davis wieder was Unüberlegtes zurück. Ich schaute zu meinem Bruder, der sich das Grinsen nicht verkneifen konnte. Doch dann änderte sich etwas in seinem Ausdruck. Er sah an mir vorbei und sein Blick versteinerte sich. Matt schaute nun auch zu Tai und dann in dieselbe Richtung. Sein Blick war der gleiche. Ich sah zuerst T.K., der wiederum mich ansah. Vollkommen verwirrt drehten wir uns herum und sahen wie der Rest von uns kam. Doch das war nicht der Grund für Tais ungläubigen Blick. Es war eine Person dabei, mit der wir auf gar keinen Fall gerechnet hatten, besonders Tai nicht. Heute war wohl der Tag des Wiedersehens. (Mimi´s Sicht) „Ich weiß nicht, ich glaube ich gehe wieder nachhause!“, sagte ich zu Sora. Sie, Izzy und Joe blieben auf einmal stehen. „Nein du kommst mit! Du hast es versprochen, vergiss das nicht“, meinte Sora zu mir und zog mich weiter mit. „Aber ich glaube ich kann Tai noch nicht wiedersehen, dafür bin ich einfach noch nicht bereit!“, protestierte ich und versuchte mich aus ihrem Griff zu befreien. „Du wärst nie bereit ihn wiederzusehen! Aber irgendwann musst du es – genauso wie ich Matt! Wir unterstützen uns gegenseitig, verstanden?“ Also Sora war ein Dickkopf, wie es im Buche stand und weder Joe, noch Izzy waren eine große Hilfe dabei. Hätte ich doch nie ja gesagt, dann könnte ich ohne Probleme bei meinem Sohn sitzen und mit ihm einen Turm aus Bauklötzchen bauen. Aber nein, ich war so dämlich und sagte ja. Alle meinten zu mir, dass ich auch endlich zu Tai ehrlich sein sollte, aber ich konnte es nicht und zum Glück versicherten mir alle drei nichts zu verraten. Als wir langsam zum Park kamen, merkte ich wie mein Herz schneller schlug und mein Mund immer trockener wurde. Ich hatte das Gefühl einen Kloß im Hals zu haben und beinahe daran zu ersticken. Ich versuchte normal zu atmen und mir nichts anmerken zu lassen. Doch als ich ihn aus naher Entfernung sah, konnte ich nicht mehr. Ich schnaubte schon fast, so als hätte ich einen Achthundertmeterlauf hinter mir. Plötzlich fühlte ich wie Sora meine Hand nahm und sie fest drückte. Ihr ging es wohl kaum anders. Sie sah Matt wieder, der Typ der sie betrogen hatte und von dem sie ein Kind bekam. Ich schaute zu ihr und irgendetwas beruhigte mich. Ich wusste, dass alle recht hatten. Irgendwann hätte ich Tai getroffen, da ich noch eine Zeitlang in Japan bleiben würde. Vielleicht sollte ich es ihm sagen, aber ich wusste ganz ehrlich nicht wie. Nach drei Jahren einfach so zu sagen: „Hey ich bin wieder da und habe mit dir einen gemeinsamen Sohn, von dem du allerdings noch nichts weißt“ – es klang wirklich bizarr. Auf einmal merkte ich, das Tai mich ebenfalls entdeckt hatte. Sein Blick sagte einiges, aber nichts Spezielles. Er war schockt und das war auch ganz normal, da er mich schon so lange nicht mehr gesehen hatte. Wir gingen gemeinsam auf alle zu und hörten wie sich Yolei mit Davis stritt. Als die anderen mich ebenfalls entdeckt hatte wurde es immer stiller. Selbst Yolei und Davis hörten auf zu streiten und schauten in die entgeisterten Gesichter ihrer Mitmenschen. „Hey was ist denn mit euch los?“, fragte Yolei und schaute hoch. Als sie mich sah, fing sie lauthals an zu schreien, stand auf und umarmte mich herzlich. „Oh mein Gott ich kann nicht glauben, dass du gekommen bist! Ken hat dir eine Mail geschrieben! Oh ich freue mich so“, sagte sie und drückte mich noch ein wenig fester. Die Mail hatte ich gar nicht gelesen, aber ich glaube sie konnte zu meiner perfekten Ausrede werden. Schnell wurde ich von allen begrüßt und setzte mich zu ihnen. Nur Tai glänzte förmlich vor Zurückhaltung. Er sagte mir zwar Hallo, aber das war es auch schon. Selbst Matt begrüßte mich herzlicher, obwohl er sicher wusste, das Sora mir alles erzählt hatte. Es war komisch wieder in der alten Clique zu sein, vor allem nach so langer Zeit. Natürlich unterhielten wir uns, aber nur über belangloses Zeug. Das Thema Akito ließ sich leichter überspielen wie ich dachte, ich mein schließlich war er mein Lebensinhalt in den letzten drei Jahren gewesen. Doch immer wieder schaute ich unbemerkt zu Tai, der einen gemischten Salat aß. Auch wenn er kaum mit mir geredet hatte, war eine gewisse Spannung zwischen uns. Ich hatte das Gefühl, das er von meiner Anwesenheit nicht sonderlich begeistert war, aber vielleicht täuschte ich mich auch. Ich hoffte jedoch, dass ich später noch die Möglichkeit hatte mit ihm zu sprechen. Auch wenn ich ihm nicht die Wahrheit sagen konnte, wollte ich mich bei ihm entschuldigen. Das war ich ihm schuldig geblieben. (Tai´s Sicht) Okay was ging hier ab? Warum war sie hier? Und vor allem wie lang war sie schon hier? Ich fühlte mich veräppelt. Sie melde sich nie, wenn ich ihr schrieb und auf Kens Mail hin, steigt sie in den nächsten Flieger? Da konnte doch irgendwas nicht stimmen. Verärgert aß ich meinen Salat. Sora wusste auch Bescheid und hatte mir nichts gesagt! War sie sauer, da ich Matt wieder verziehen hatte? Och ich verstand die Frauen einfach nicht! Mal sagen sie dass sie einen lieben und am nächsten Tag fliegen sie aus dem Leben und melden sich über drei Jahre nicht mehr. Ich musste mir ihr reden und zwar sofort. Okay nicht sofort aber bald, ich hielt es nämlich nicht mehr aus. Ich hatte so viele Fragen und nur sie konnte mir die Antworten darauf geben. Nachdem wir gegessen hatten und die Musik etwas aufdrehten, war meine Chance gekommen. Ich musste sie nur von den anderen weg bekommen und zwar schnell. Als Mimi sich etwas zu Trinken holen wollte, lehnte ich mich gegen den Baum, wo drunter sich unser Picknicktuch mit samt Getränken befand. Sie bückte sich und sah mich nicht gleich. Ich sammelte mich noch einmal kurz und atmete tief ein und aus. „Hey können wir vielleicht mal miteinander reden?“, fragte ich sie fast schon etwas peinlich berührt. Sie schaute auf und wir sahen uns das erste Mal direkt in die Augen. „Natürlich“, antwortete sie knapp und ließ ihren Becher auf der Decke stehen. Wir gingen ein Stück weiter, sodass uns die anderen nicht hörten. An einem schattigen Plätzchen blieben wir stehen und sahen uns eine Zeit lang schweigend an. „Warum hast du dich nicht mehr gemeldet?“, platzte plötzlich aus mir heraus. Sie sah mich an und dann wieder weg. „Ich brauchte Zeit für mich!“, sagte sie knapp. Zeit für sich? Knapp vier Jahre lang? Ich wusste dass ich sie damals verletzt hatte und es wurde Zeit sich zu entschuldigen. „Hör zu wegen damals an Weihnachten, das tut mir ...“, begann ich stockend, als sie mich unterbrach. „Es geht nicht um das an Weihnachten!“, erklärte sie mir, immer noch mit dem Blick nach unten gewandt. „Um was ging es dann, Mimi? Du weißt dass du mir etwas bedeutet hast und dann meldest du dich nicht mehr! Sag mal was geht in deinem Kopf vor?“, brüllte ich sie an. Sie erschreckte sich leicht und schaute mir wieder ins Gesicht. Ihr Ausdruck veränderte sich und ich wusste, dass sie wütend wurde. „Willst du wissen um was es ging? Es ging um dich, du Idiot! Und natürlich tat mir das an Weihnachten weh, dich mit einer anderen zu sehen, aber wir waren kein Paar, also was sollte ich denn sagen?“, schrie sie zurück. „Du hättest ja irgendwas sagen können! Aber du bist ja einfach gegangen, so als wären die zwei Wochen nie passiert!“, erklärte ich ihr, mit einer etwas leiseren Stimme. Sie schaute mich entsetzt an und kämpfte mit ihren Tränen. „Du weißt dass ich es nicht vergessen habe!“, murmelte sie mit gebrochener Stimme. Am liebsten wollte ich sie in den Arm nehmen und mich entschuldigen. Ich wollte sie nicht anschreien, ich wollte nur Antworten, die sie mir leider nicht gab. Bevor ich etwas zu ihr sagen konnte tauchte auf einmal Izzy auf. „Entschuldigung, aber Mimi deine Großmutter ist am Handy! Es ist etwas passiert!“, sagte er mit ernster Miene. (Izzy´s Sicht) Ich saß mit Joe auf der Picknickdecke und hörte es schon wieder. Irgendwo klingelte ein Handy und das schon zum dritten Mal. „Das nervt langsam“, meinte Joe und verfolgte das Geräusch. „Hey ich glaube es ist Mimis. Das ist doch ihre Tasche oder?“, fragte er und hielt sie hoch. Tatsächlich es war ihre. Doch sie war nicht da und stören wollte ich sie auf gar keinen Fall. Sie sollte sich wirklich mal mit Tai aussprechen – das wurde nämlich höchste Zeit. Doch dann sah ich wie Joe nach dem Handy kramte. „Was machst du denn da? Das ist nicht deine!“, ermahnte ich ihn, doch er hatte das Handy schon in der Hand. „Es ist ihre Großmutter!“, stellte er fest und reichte mir das Telefon. Es war bestimmt wichtig, aber ich konnte doch nicht einfach an ihr Handy gehen. „Soll ich ran gehen?“, fragte ich Joe zaghaft. „Klar, nachher ist es wichtig! Mimi wird dir bestimmt nicht den Kopf abreißen“, meinte er und gestikulierte wild herum. Okay wenn dann konnte ich ihm immer noch die Schuld in die Schuhe schieben. Gott sei Dank ließ Mimis Oma das Handy stundenlang klingeln und so hob ich einfach ab. „Hallo, hier Mimis Handy. Izzy am Apparat!“ Das war nicht unbedingt mein bester Spruch aber egal. „Mimi?“, fragte die Person an der anderen Leitung. Es gab keinen Zweifel mehr, es war Mimis Oma. „Nein hier ist Izzy! Mimi ist gerade nicht da, kann ich ihr vielleicht etwas ausrichten?“ Und dann war die gute Stimmung wie im Handumdrehen verschwunden. Joe sah mich gespannt an und ich nickte nur immer wieder. „Moment ich holte Mimi ans Handy“, sagte ich und ließ den verwirrten Joe zurück. Nach einigen Minuten fand ich sowohl Mimi als auch Tai. Sie schienen sich zu streiten, doch das musste erst einmal nach hinten verschoben werden. „Entschuldigung, aber Mimi deine Großmutter ist am Handy! Es ist etwas passiert!“ Mimi schaute mich geschockt an und rannte zu mir. „Oma? Was ist los?“, fragte sie als sie mir das Telefon aus der Hand riss. Tai schaute das ganze Spektakel an und wusste nicht was er dazu sagen sollte. „Okay ich habe verstanden! Ich komme dann gleich ins Krankenhaus! Ja ich bin in einer Viertelstunde da, versprochen!“, sagte sie und legte auf. „Tut mir leid, aber ich muss jetzt weg!“, erklärte Mimi und rannte vor. Tai stellte sich neben mich und schaute ihr nach. „Sag mal was geht hier denn ab? Ihr scheint wohl alle mehr zu wissen als ich! Du wirst mir jetzt sagen was hier los ist, Izzy!“ Na toll. Jetzt war ich derjenige der in der Klemme saß und das nur weil ich helfen wollte. Das Leben war echt gerecht, nicht wahr? ________________________________________________________________________________________________ Fortsetzung folgt... Kapitel 25: Die nackte Wahrheit. -------------------------------- Die beste und sicherste Tarnung ist immer noch die blanke und nackte Wahrheit. Die glaubt niemand! -Max Frisch- (Mimi´s Sicht) Ich rannte einen langen Flur entlang. Er schien endlos. Ich lief schneller und hoffte gleich sein Ziel zu erreichen. Ohne ein weiteres Wort verließ ich unser Picknick. Ich hörte noch wie Sora mir hinterher rief, doch das interessierte mich nicht. Ich wollte nur zu ihm. Meinem Sohn. Er brauchte mich! Ich bog ab und fand meinen Großvater vor einer Zimmertür. „Wo ist er? Ist er da drin?“, fragte ich ihn hastig. Er nickte und ich riss die Tür auf. Großmutter stand am Fenster, während Akito im Bett lag. Ein Arzt stand neben ihm. „Mama, da bist du ja“, sagte er fröhlich, so als wäre nichts passiert. Ich ging zu dem Bett und nahm ihn in meine Arme und drückte ihn so fest, wie ich es noch nie getan hatte. Ihm ging es gut. Ein Stein fiel mir vom Herzen. „Wir konnten bei Ihrem Sohn eine allergische Reaktion auf Walnüsse nachweisen! Aber Ihre Mutter hat wirklich schnell gehandelt und ihn zu uns gebracht. Wir möchten ihn allerdings über Nacht hier behalten, nur zur Sicherheit“, sagte er Arzt. Er dachte tatsächlich dass meine Oma meine Mutter sei, aber warum auch nicht, sie sah ja noch gar nicht so alt aus. Allerdings wurde mir klar, wie sehr ich meine Eltern vermisste und ich merkte gar nicht wie der Arzt aus dem Raum verschwand. Meine Großmutter setzte sich lautlos. „Es tut mir leid Mimi. Ich wollte dem Kleinen eine Freude machen und habe mit ihm zusammen ein paar Kekse backen. Aber dann als er sie essen wollte, bekam er auf einmal keine Luft mehr... oh Gott es tut mir so leid“, sagte sie immer wieder. Ich sagte jedoch nichts. Eigentlich war gar nicht bekannt, dass Akito gegen Walnüsse allergisch war, es war also nicht ihre Schuld. Dennoch hätte ich beinahe, das Wichtigste in meinem Leben verloren und das machte mir Angst. In dem Moment als ich erfuhr, das Akito ins Krankenhaus eingeliefert wurde, war mir alles egal, ich wollte nur noch zu ihm. Allerdings ging mir das Gespräch mit seinem Vater nicht mehr aus dem Kopf. Er war wirklich sehr verletzt und wollte Antworten, die ich ihm nicht geben wollte. Aber nachdem Ganzen hier, wurde mir bewusst, dass ich ihm die Wahrheit sagen musste. Er war Akitos Vater und hatte genauso ein Recht auf seinen Sohn wie ich. Und beinahe hätten wir ihn verloren. „Mama du kannst mich jetzt loslassen“, sagte er kleinlaut. Schnell ließ ich locker und sah ihn an. Immer wenn ich in sein Gesicht schaute, sah ich das von Tai. Sie waren sich so ähnlich und ich war mir sicher, dass sie sich gut miteinander auskommen würden. Ich strich ihm leicht durch sein braunes Haar und merkte wie einzelne Tränen meine Wangen hinunter liefen. „Was hast du denn? Bist du traurig, Mama?“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein, ich bin nur so froh dich zu haben. Ich habe dich so lieb“, sagte ich und fuhr im weiter durchs Haar. „Ich hab dich auch lieb! Du bist die beste Mama auf der ganzen Welt!“ Ich musste lächeln und nahm ihn wieder in den Arm. Egal was noch passieren wird, ich werde immer für meinen Sohn da sein. Und insgeheim hoffte ich, dass Tai ebenfalls für ihn da sein würde, wenn er die Wahrheit erfährt. (T.K.´s Sicht) Nachdem Mimi so urplötzlich aufgebrochen war, herrschte bei uns eine gewisse Unruhe. Tai versuchte Izzy dazu zu bringen, ihm zu sagen wo Mimi hingegangen war. Davis und Yolei hatten sich ebenfalls wieder in den Haaren – diesmal ging es nicht um Nudelsuppen. Der Rest hielt sich einigermaßen zurück und versuchte zu schlichten. „Jetzt sag wo sie hingegangen ist!“, forderte Tai wütend. „Das ist Mimis Sache nicht deine!“, konterte er. „Ich weiß nicht was blöder ist du oder ein weißes Kaninchen!“, schrie Yolei Davis an. Davis plusterte sich schon richtig auf und Izzy rang mit seinen Worten. „Tai jetzt lass es gut sein!“ Oh was für ein toller Tag. Vier Leute die sich angifteten und der Rest, der sich nichts traute zu sagen. Doch dann kam Joe und versuchte auf seine Weise die Situation zu retten. „Sie ist im Krankenhaus!“, platzte aus ihm hervor. „Was?“, ging durch die Runde. „Ja als sie in der Hektik ihre Sachen zusammen suchte, sagte sie immer wieder, dass sie schnell ins Krankenhaus müsste!“ Izzy sah ihn voll kommen entgeistert an. „Man Joe! Deine Ehrlichkeit ist wirklich fehl am Platz!“, meckerte er. Doch Tai war so entschlossen wie nie. „Wir gehen ins Krankenhaus, ich will wissen was da los ist!“ Wir anderen hatten kaum eine Wahl und folgten ihm, wenn auch wiederwillig. Yolei, Davis, Cody und Kari blieben im Park und räumten die Sachen zusammen. Später wollten sie nach kommen. Ich hingegen wollte die Gelegenheit nutzen um endlich mit Matt zu sprechen. Fünfzehn Minuten später kamen wir an und Tai rannte mit Izzy zusammen durch das halbe Krankenhaus. Sora, Joe und Ken setzten sich in ein Kaffee und ich bat Matt um ein Gespräch unter vier Augen. „Du willst sicher mit mir über meinen Fehltritt sprechen!“, sagte er und die Wut kochte wieder in mir. „Wie konntest du nur sowas machen? Du weißt doch wie es sich anfühlt, wenn sich die Eltern trennen. Dein Kind wird dasselbe Schicksal haben, nur weil du so einen Mist gebaut hast!“ Matt sah mich an und ich wusste dass ich nicht lange auf ihn böse sein konnte. Ihm tat es leid, das stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Ich weiß dass ich Mist gebaut habe und hätte ich eine Zeitmaschine, dann würde ich alles rückgängig machen, glaub mir. Aber es ist nun mal passiert und ich kann es nicht mehr ändern! Aber ich will für mein Kind da sein und ohne meinen Bruder schaffte ich das nicht!“ Ich sah ihn an und musste grinsen. Wir waren, trotz der Trennung unserer Eltern immer ein Team gewesen, auch wenn einer von uns Fehler machte. Fehler gehörten wohl zum Leben dazu. Auch ich würde einiges anders machen wollen, aber genau wie Matt hatte ich auch keine Zeitmaschine. „Kannst du mir nochmal verzeihen?“, fragte er mich. Nach einer kurzen Überlegungsphase kam ich zu einem Entschluss. Matt hatte Mist gebaut, das stand völlig außer Frage, aber er war mein Bruder und ich konnte ihn das nicht alleine durchmachen lassen. „Ich glaube du hast eine gute Chance, dass ich dir verzeihe, aber trotzdem solltest du kämpften. Um Sora und das Baby. Ein Scheidungskind zu sein ist nie toll und ich glaube wenn das einer wieder hinbekommt, dann ihr“. Matt schaute mich an und in seinem Blick erkannte ich, wie dankbar er mir war. Er musste kämpfen, das war er meinem zukünftigen Neffen oder Nichte wohl oder übel schuldig. (Tai´s Sicht) Ich rannte und versuchte Mimi zu finden. Izzy schlich mir hinterher und rief immer wieder das ich warten sollte. Plötzlich blieb ich stehen und Izzy bretterte gegen mich. „Ja so abrupt hättest du auch nicht stehen bleiben müssen“, maulte er und hielt sich seine Nase. „Echt so findet wir sie nie! Du weißt bestimmt genaueres, also rede jetzt gefälligst!“, stellte ich ihn nun an den Pranger. „Ehrlich ich weiß nichts!“, protestierte er und erhob die Hände. Ich drehte mich zu ihm um und schaute ihn ernst an. „Aber du wusstest das sie da war, warum hast du mir das nicht gesagt?“ Ich fühlte mich so hintergangen von ihm, Sora und Joe. Sie waren meine Freunde und verschwiegen mir so was Wichtiges – das konnte doch nicht wahr sein. „Mimi war schon hier, als du und die anderen noch auf Tour wart. Und sie wollte nicht, das du Bescheid weißt!“, erklärte er mir. Ich packte ihn allerdings wütend am Kragen und brüllte ihn an: „Und warum wollte sie das nicht? Ihr verheimlicht mir doch was! Jetzt sag schon!“ Ich packte ihn noch etwas fester, als ich plötzlich eine Stimme hinter mir hörte. „Lass ihn los, Tai!“ Schnell ließ ich Izzy wieder los und drehte mich herum. Hinter mir stand tatsächlich Mimi, die mich böse anschaute. Ihr rosafarbenes Sommerkleid fiel mir erst so richtig auf, als sie daran herum spielte. „Izzy lässt du uns mal kurz allein?“, fragte sie ihn und schon war er auch verschwunden. Er hatte wohl keine Lust sich weiter meinen Aggressionen auszusetzen, aber das konnte ich auch gut verstehen. Ich hätte ihn nicht am Kragen packen sollen, sicher hatte es einen Grund, warum Mimi mich nicht sehen wollte. Und jetzt standen wir hier – genauso wie im Park. Ich schaute sie direkt an und wusste das sie mir was sagen wollte. Ihre Spielereien an ihrem Kleid wurden immer auffälliger und kurze Zeit später starrte sie nur noch zu Boden. „Mimi ... jetzt sag mir bitte was los ist!“, bettelte ich sie förmlich an. Dann hörte ich ein leichtes Schluchzen und begann mir langsam ernsthaft Sorgen zu machen. „Alles okay? Mimi du machst mir langsam Angst“, sagte ich und berührte sie leicht an der Schulter, doch sie wich mir aus. „Ich muss dir was sagen!“, eröffnete sie mir und schaute mich Tränenunterlaufend an. Es schien wohl um etwas Ernstes zu gehen, aber was verbarg sie nur vor mir? Ich konnte mir keinen Reim darauf bilden. „Du hast mich doch gefragt warum ich mich nicht mehr gemeldet hatte... und ich habe dir daraufhin keine konkrete Antwort gegeben. Das hatte nämlich einen Grund ... und es hatte nicht allein mit der Sache an Weihnachten zu tun“, begann sie mir weinend zu erzählen. Ich stand ihr gegenüber und traute mich fast gar nicht laut zu atmen – so angespannt war ich. „Ich wollte dir an dem Abend nämlich etwas erzählen, aber als ich gesehen hatte, dass du eine neue Freundin hast, brachte ich es einfach nicht mehr übers Herz!“ Ihr Weinen wurde immer schlimmer und ich hatte das Gefühl, dass sie jeden Augenblick zusammen bricht. Gott sei Dank ist dies nicht passiert. „Was wolltest du mir sagen? Mimi?“ Ich ging ein Schritt auf sie zu, doch sie wollte einen gewissen Abstand zwischen uns halten. Bevor sie noch irgendetwas sagte, biss sie sich unbewusst auf ihre Unterlippe. Es blutete fast schon, aber das schien sie nicht zu interessieren. „Der Grund warum ich heute abgehauen bin, ist derselbe wie damals auch“. Okay ich verstand nur Bahnhof. Konnten Frauen nicht einmal Klartext reden. „Tai... ich habe einen dreijährigen Sohn und bin damals gegangen weil ich schwanger war und zwar von dir!“, erklärte sie mir und für mich schien die Welt auf einmal stehen zu bleiben. Alles drehte sich und ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Ich hatte einen Sohn? Doch dann fiel es mir wieder ein. –„Wer ist denn dein kleiner Freund?“ (...)„ Eh ich passe auf ihn auf!“ (...) „Ich heiße Akito und bin drei Jahre alt!“ (...)„Meine Mama ist zwanzig!“ (...)„Du hast doch gesagt, seine Mutter ist eine Freundin von deiner Mutter?“– Jetzt wurde mir einiges klar – Izzy hatte auf meinen Sohn aufgepasst und mich eiskalt angelogen. Genauso wie Sora und Joe. Aber vor allem hat mir Mimi mein Kind vorenthalten! Ich konnte es nicht fassen und ich dachte ich könnte allen vertrauen! Ich wurde wütend und ich wusste gar nicht gegen wen sich alles meine Wut richtete – wahrscheinlich gegen Gott und Welt. „Warum hast du es mir nicht gesagt? Dachtest du ich würde mich vor der Verantwortung drücken?“ Mimi war ganz geschockt und wusste gar nicht was sie antworten sollte. „Nein ich wollte dein Leben nicht kaputt machen und deswegen habe ich das alles gemacht“. Doch ihre vielen Ausreden interessierten mich nicht mehr, ich wollte ihn sehen – nur das spuckte mir noch im Kopf herum. „Wo ist er? Ich will ihn sehen!“, forderte ich bei ihr ein und mied den Augenkontakt mit ihr. „Er schläft und das wäre keine gute Idee, denn er weiß gar nicht wer du bist!“ Umso mehr sie redete, desto saurerer wurde ich. Erst nahm sie ihn mir weg und dann erzählte sie noch nicht mal etwas von mir. Ich war so enttäuscht und wollte in diesem Moment nur noch weg. Im nächsten Moment drehte ich mich herum und ging einfach – ohne große Worte zu machen. „Tai jetzt warte doch bitte!“, rief Mimi mir nach. Ich blieb kurz stehen und drehte mich ein letztes Mal herum. „Nein ich habe lange genug gewartet und habe keine Lust mehr!“, sagte ich ihr mitten ins Gesicht und drehte mich weg. Ich sah noch wie sich neue Tränen bildeten, doch ich versuchte meine Gefühle für sie komplett aus zu schalten. Sie hat mich belogen! Ohne es zu merken lief ich an meinen Freunden vorbei. Davis, Cody, Yolei und meine Schwester waren auch da, aber ich bemerkte es nur, als Kari nach mir rief. Ich war mir sicher dass sie davon nichts wusste, aber trotzdem blieb ich nicht stehen. Ich wollte nur noch weg und das ziemlich schnell. Fortsetzung folgt... Kapitel 26: Wege des Selbsthasses. ---------------------------------- Die Liebe ist einäugig, aber Hass gänzlich blind. -Berthold Auerbach- (Joe´s Sicht) Izzy und ich gingen zu den anderen zurück, nachdem Tai uns klar gemacht hatte nicht mit uns reden zu wollen. „Und was hat gesagt?“, fragte Sora, die neben Yolei saß. „Er weiß es!“, sagte Izzy und rief bei den anderen einige Fragezeichen hervor. Kari stand an der Wand und wollte ihrem Bruder vorhin schon nachgehen, aber Sora konnte sie zum Glück noch aufhalten. Er brauchte jetzt Zeit für sich, aber wir mussten dem Rest auch endlich die Wahrheit sagen. Besonders nachdem Davis zum zehnten Mal fragte, was los sei. „Er hat von Mimi erfahren, dass er einen Sohn hat“, plauderte ich locker, flockig aus. Das Entsetzen spiegelte sich in den Gesichtern wieder. „Was? Jetzt im ernst? Ich habe einen Neffen?“ Kari konnte es genauso wenig fassen wie die anderen. „Wusstest ihr etwa alle Bescheid?“, fragte sie skeptisch, doch Izzy und ich schüttelten die Köpfe. „Nein, nur Sora, Izzy und ich wussten es, aber es war reiner Zufall. Ich habe Mimi in einem Supermarkt getroffen und sie ist gleich abgehauen und das war komisch. Deswegen sind Izzy und ich zu ihren Großeltern gegangen und fanden ihr Geheimnis heraus!“ Es war schon eine komische Situation über Mimi und Tai zu sprechen, wenn beide gar nicht anwesend waren. Wo war Mimi überhaupt? Wir hatten Tai gesehen, aber Mimi? „Hey sollten wir nicht mal nach Mimi schauen? Ihr geht es bestimmt nicht gut!“, flüsterte ich zu Izzy. Der nickte nur steif und wir fanden eine Gelegenheit uns von der Gruppe zu distanzieren. Sie diskutierten und waren somit eine Zeitlang beschäftigt. Wir mussten auch nicht lange nach Mimi suchen, denn sie saß wie ein Häufchen Elend auf dem Boden und weinte bitterlich. „Hey Mimi, beruhige dich doch!“, redete Izzy auf sie ein und kniete sich neben sie. Sie schaute hoch und man erkannte ihre rotgeschwollenen Augen. „Wie soll ich mich beruhigen? Er hasst mich jetzt!“, konterte sie verzweifelt und weinte weiter. Ich ging ebenfalls in die Knie und versuchte sie einigermaßen zu beruhigen, doch nichts half. Sie war fertig. Mimi hatte noch nicht mal den Tod ihrer Eltern verarbeitet und jetzt traf sie auf den wütenden Tai. „Hör zu Mimi, er war aufgebracht und geschockt zugleich. Lass ihm etwas Zeit! Tai hat gerade erst erfahren, dass er einen Sohn hat, von dem er drei Jahre lang nichts wusste!“, meinte ich zu ihr aufmunternd. Wir alle wussten geschlossen, das Tai sie über alles liebte. Auch wenn das mit seinem Sohn ein Schock für ihn war, nach ein paar Tagen würde er sich schon wieder beruhigt haben – da war ich mir sicher. „Sind die anderen auch da?“, fragte sie zögerlich. Wir nickten. „Wissen sie es?“ Wir nickten wieder. Mimi hielt kurz inne und atmete tief ein und aus. „Habt ihr das mit meinen Eltern auch erzählt?“ Diesmal schüttelten wir den Kopf. „Okay...wenn ich schon die Wahrheit sage, dann auch alles!“, sagte sie und stand mit wackeligen Knien auf. Tai wusste ganz sicher nichts von dem Autounfall, ansonsten wäre er nicht so wutentbrannt herausgerannt. Wir gingen mit Mimi mit und stützten sie ein wenig. Es war alles andere als leicht für sie, sich vor die anderen zu stellen und mit der nackten Wahrheit heraus zu rücken. Selbst Sora war geschockt. Anscheinend wusste sie doch nicht alles. Kari war die erste die sie umarmte und mit ihr zusammen weinte. „Ich wusste nicht was ich anderes tun sollte. Ich wollte sein Leben doch nicht kaputt machen“, wiederholte Mimi immer wieder. Es war wirklich traurig, aber unfassbar wie wir alle zusammen hielten. Und ich war mir auch sicher, dass Tai ihr verzeihen würde. Er brauchte nur noch ein wenig Zeit. (Matt´s Sicht) Ich konnte all das nicht fassen. Tai hatte einen Sohn und das schon seit drei Jahren. Auch wenn Mimi nicht unbedingt richtig gehandelt hatte, war ihre Situation nicht fair. Ihre Eltern waren alles für sie. Und jetzt waren sie einfach weg. Ich musste unbedingt mit Tai sprechen, auch wenn es für ihn schwer war, aber er musste Mimi unterstützen – besonders jetzt. Gemeinsam mit T.K. und Kari ging ich zu ihm nach Hause. Kari schloss die Tür auf und Tai saß auf der Couch und zappte durchs Programm. Ihm ging es mies, das sah man ihm an. „Hey, ich habe Matt und T.K. mitgebracht!“, sagte Kari und schloss die Tür hinter sich. Erst jetzt bemerkte er uns und drehte sich um. „Ja gut, ach ja Herzlichen Glückwunsch du bist Tante“, brummelte er zu seiner Schwester. „Das weiß ich schon, wir haben mit Mimi gesprochen“, erklärte sie ihm und spielte mit dem Haustürschlüssel in ihrer Hand. „Ach ihr habt mit Mimi gesprochen? Ist ja nett! Dann wisst ihr ja, dass sie mir den Kleinen drei Jahre vorenthalten hat“, schrie er durch die Gegend und wanderte von der Couch zur Küche. Wütend öffnete er den Kühlschrank und nahm einen Karton Milch raus. Lautstark knallte er die Tür wieder zu und trank aus der Packung. „Tai jetzt bitte, sie hat das doch nicht aus bösen Willen gemacht! Sie wollte dich schützen!“, erkannte Kari und versuchte ihn zu überzeugen. „Ach Kari bitte lass es! Ich kann sie nicht verstehen, sie wusste doch was ich für sie empfinde und dann macht sie sowas! Das ist doch nicht fair“. Recht hatte er. Fair war es nicht, aber man konnte ihre Beweggründe nachvollziehen, aber das wollte er nicht sehen. „Tai es tat ihr wirklich leid! Du hättest sie sehen, nachdem du gegangen bist. Izzy und Joe mussten sie festhalten, ansonsten wäre sie zusammen gebrochen!“, erklärte mein Bruder ihm. Tai winkte jedoch ab und setzte sich auf einen Stuhl. Er war nicht nur sauer, sondern auch enttäuscht. „Jetzt sei nicht so engstirnig! Sie ist die Mutter von deinem Sohn und wir alle wissen wie sehr du sie liebst, also stell dich doch nicht so an!“ Kari wurde immer aufgebrachter, da Tai eine solche Gleichgültigkeit an den Tag legte. Es wurde Zeit den Joker auszuspielen. Ich lehnte mich gegen den anderen Stuhl und setzte meine ernste Miene auf. „Weißt du eigentlich was sie in den letzten Wochen durchmachen musste? Sie braucht dich, mehr denn je!“ Doch auch das prallte an ihm ab. „Ja ich musste dank dir auch einiges durchmachen, vergiss das nicht mein Lieber!“ Okay das hatte ich verdient, denn Tai war ich mehr als nur eine Entschuldigung schuldig. Aber es ging hier um Mimi und das wurde auch Kari bewusst. Von der Wut getrieben, platzte aus ihr alles raus: „MAN TAI SIE HAT IHRE ELTERN VERLOREN! DESWEGEN IST SIE WIEDER HIER, WEIL SIE TOT SIND!“ Geschockt sah er in das Gesicht seiner kleinen Schwester, die schon rot anlief. „Was? Das...das wusste ich nicht!“ Natürlich nicht, woher denn auch? Sie stritten sich ja nur um ihr Kind und nicht um vergangene Ereignisse. „Sie braucht dich, genauso wie dein Sohn dich braucht! Gib ihr doch noch eine Chance!“, sagte Kari schwach und lief in ihr Zimmer. T.K. folgte ihr lautlos. Ich setzte mich zu Tai, der immer noch nicht aus seiner Schockstarre erwacht war. „Hätte ich das gewusst, dann hätte ich sie doch nicht so angebrüllt“, flüsterte er und hielt seine Faust vors Kinn. „Hey du kannst es noch retten, du musst dir nur etwas einfallen lassen! Keine Sorge ich helfe dir auch dabei“, versicherte ich ihm. Er sah mich dankend an und ich wusste das mir viel Arbeit bevor stand. In romantischen Gesten seine Gefühle auszudrücken, war Tai ein hoffnungsloser Anfänger. Daher war es gar nicht so verkehrt meine Hilfe in Anspruch zu nehmen. Er hatte mir so oft geholfen und jetzt war ich an der Reihe ihm zu helfen. (Kari´s Sicht) „Also Ihr Bruder hat gestern gefahren das er einen Sohn hat?” Ich nickte und rutschte unwohl auf dem Sessel hin und her. „Er ist vollkommen fassungslos. Damit hat er gar nicht gerechnet!”, erklärte ich. Meine Therapeutin kritzelte etwas auf ihren Block und schaute ab und an zu mir hoch. „Okay wie geht es Ihnen dabei? Ich meine immerhin haben Sie jetzt einen kleinen Neffen?“ Ich musste kurz überlegen, denn ich hatte ja noch keine Beziehung zu ihm aufgebaut – geschweige denn ihn gesehen. „Nun ja ich kenne ihn ja noch gar nicht, aber...“, ich stockte kurz. Meine Therapeutin saß mit direkt gegenüber und ihr Ehering funkelte, da die Sonnenstrahlen auf ihn trafen. Ich fragte mich, ob ich auch mal verheiratet sein und ob ich mal Kinder haben würde. Ich mein ich liebte Kinder, aber zurzeit war ich wohl kein gutes Vorbild. „Aber ich will nicht dass mein Neffe mich so kennen lernt – so labil und schwach!“, beendete ich meinen Satz. Meine Therapeutin legte ihr Klemmbrett beiseite und beugte sich zu mir vor. „Kari Sie machen wirklich gute Fortschritte und das in so kurzer Zeit. Sie haben sich Hilfe gesucht und sind bereit etwas zu verändern – geben Sie sich noch ein bisschen Zeit! Und Sie können ruhig mit ihrem Neffen verabreden, Sie wissen doch noch unsere sechs Regeln, die wir festgelegt haben und diese schließen den Kontakt zur Familie nicht aus!“ Sie schnappte sich wieder ihr Klemmbrett und schrieb noch eine Kleinigkeit hinzu. „Finden Sie langsam wieder in Ihr normales Leben zurück! Das war es dann für heute, wir sehen uns dann in einer Woche wieder“, sagte sie mit sanfter Stimme und verabschiedete sich von mir. Ich machte mich auf den Heimweg und dachte an unsere sechs Regeln, die mir wirklich schon sehr geholfen hatten. You made me insecure Told me I wasn't good enough But who are you to judge When you're a diamond in the rough I'm sure you got some things You'd like to change about yourself But when it comes to me I wouldn't want to be anybody else Die erste Regel war ganz simple: einfach rausgehen in die Natur und frische Luft tanken. Dadurch sieht man auch mal etwas anderes, außer den weißen Zimmerwänden. Die Natur ist bunt und voller Überraschungen, doch wenn man in einem schwarzen Loch gefangen ist, dann kommt man auch sehr wieder raus. Und man geht nicht freiwillig in die Natur und entspannt sich, irgendetwas blockiert einen den dem Moment. Zum Glück hatte ich meinen Bruder und T.K. die zusammen mit mir nach draußen gingen, auch wenn ich nicht wollte. Aber ich merkte, dass sie frische Luft und das ganze Drumherum mir gut taten. Ich war viel lockerer und auch besser gelaunt – das alles nur weil ich mal rausgegangen war. Immer nur drinnen zu sitzen macht einen auf Dauer nur noch depressiver. Und diesen Zustand wollte ich unbedingt umgehen. Na na na Na na na I'm no beauty queen I'm just beautiful me Na na na Na na na You've got every right To a beautiful life C'mon Natürlich war es auch wichtig wieder Kontakt zu anderen zu haben. Alleine kann niemand gegen seine Probleme kämpfen. Manchmal hilft es nur zu reden und gemeinsam eine Lösung zu finden. Wenn man alles mit sich ausmacht, malt man sich irgendwann alles schwarz und sieht die Hoffnung nicht mehr, weil sie so klein und unscheinbar ist. Doch mit Freunden an deiner Seite, kann man alles schaffen. Sie ziehen dich raus, wenn du denkst zu versinken. Freunde lenken einen ab und zeigen einem die schönen Dinge im Leben. Auch wenn es mir sehr schwer gefallen ist, mich jemandem zu öffnen – ich hatte Glück! Meine Freunde haben mich nicht im Stich gelassen, sondern waren bei mir. Es gibt selbstverständlich Menschen, die mit Problem nicht umgehen können oder nichts mit ihren zu tun haben wollen, aber das sind meist nicht die wahren Freunde. Denn sie sind für einen da, egal wie schlimm das Problem ist. [Chorus] Who says Who says you're not perfect Who says you're not worth it Who says you're the only one that's hurting Trust me That's the price of beauty Who says you're not pretty Who says you're not beautiful Who says Der nächste Tipp hat etwas mit Essen zu tun. Unglaublich oder? Essen kann unsere Stimmung ganz schön beeinträchtigen und man muss darauf achten was man zu sich nimmt und was nicht. Es gibt immer wieder Dinge, die einen nur für den Moment glücklich machen, zum Beispiel Schokolade. Immer wenn ich Liebeskummer hatte aß ich eine ganze Tafel und mir ging es wieder besser, aber um ehrlich zu sein . . . Schokolade heilt kein gebrochenes Herz. Das ist eine Illusion, die einem hilft sich besser zu fühlen. Und wenn man sich nicht gesund ernährt kann es passieren, dass man unausgeglichen ist und sich nicht mehr wohlfühlt in der eignen Haut. Und das ist doch das A und O, besonders wenn man sich selbst verletzt hat. Ich habe mich nicht wohlgefühlt, sondern eher als würde ich in einem fremden Körper stecken. It's such a funny thing How nothing's funny when it's you You tell 'em what you mean But they keep whiting out the truth It's like a work of art That never gets to see the light Keep you beneath the stars Won't let you touch the sky Weinen eine Sache die ich noch nie gut konnte, obwohl sie das Natürlichste der Welt ist. Wenn man traurig ist, weint man – fertig, dafür gab es keine Gebrauchsanweisung. Doch ich hatte mir eingeredet, das weinen Schwäche bedeuten würde. Doch weinen gehört zum Verarbeiten schlechter Momente einfach dazu. Es ist wie ein Hebel zum Druck ab lassen. Man fühlt sich danach befreit und kann wieder neuen Lebensmut schöpfen – auch wenn mal das Make up verschmiert. Vor Freunden oder auch der Familie fällt es mir immer noch schwer zu weinen, aber ich konnte es immer noch für mich alleine tun. Und manchmal weint man gar nicht aus Trauer, sondern einfach weil man so glücklich ist und nicht weiß wie man es anders ausdrücken könnte. Na na na Na na na I'm no beauty queen I'm just beautiful me Na na na Na na na You've got every right To a beautiful life C'mon Was mag ich an mir? Was macht mich einzigartig und besonders? Die Selbstwahrnehmung war bei mir ziemlich gestört und brachte mich sozusagen dazu mir selbst Verletzungen zuzufügen. Wäre ich mit mir zufrieden gewesen, hätte ich es nicht gemacht. Das Problem hierbei ist, das man sich viel zu sehr mit anderen vergleicht und seine eigenen Vorzüge glatt vergisst. Hier kam erstmals die Spiegelmethode zum Einsatz. Ich musste mich vor den Spiegel stellen und auszählen, was ich an mir mag. Dann sollte ich jeden Tag zu mir selbst sagen, was an mir toll ist. Das fördert nicht nur das Selbstbewusstsein, sondern konnte auch ganz schön viel Spaß machen. Vor allem sah ich mich nach einiger Zeit mit ganz anderen Augen. Ich fand mich hübscher und wusste allmählisch was meine Vorzüge waren! Diese konnte ich dann umso mehr hervorheben! [Chorus] Who says Who says you're not perfect Who says you're not worth it Who says you're the only one that's hurting Trust me That's the price of beauty Who says you're not pretty Who says you're not beautiful Who says Who says you're not start potential Who says you're not presidential Who says you can't be in movies Listen to me, listen to me Who says you don't pass the test Who says you can't be the best Who said, who said Won't you tell me who said that Yeah, oh Ich musste auch Zeit für mich schaffen. Das war der letzte Tipp, denn jeder brauchte einmal Zeit für sich um sich bewusst zu werden, wie gut es einem selbst ging. Ich las viel und machte mir auch ab und an mal ein Wohlfühlbad. Darin konnte man sich super entspannen und über das Vergangene nachdenken. Ich hatte vieles falsch gemacht und merkte dies in meinen Denkphasen auch immer wieder. In Nachhinein war ich froh mir Hilfe gesucht zu haben, denn ohne hätte ich es nicht geschafft. Diese sechs Tipps werden bestimmt nicht jedem helfen, aber wenn man irgendetwas in seinem Leben ändern möchte, dann sollte man es auch tun. Das wichtigste war sich selbst zu lieben und nicht zu hassen. Denn Selbsthass warf einen in ein schwarzes Loch und ich wollte nur noch aus diesem heraus. Und wie ihr hört, bin ich auf dem besten Weg endlich herauszufinden. Fortsetzung folgt... Kapitel 27: Die Bewährungsprobe der Vernunft. --------------------------------------------- Durch die Leidenschaften lebt der Mensch, durch die Vernunft existiert er bloß. -Nicolas Camfort- (Davis´s Sicht) Das Chaos hatte bei uns allen Spuren hinterlassen. Nach dem missglückten Picknick und dem Tag im Krankenhaus, hatte ich von den anderen nichts mehr gehört oder gesehen. Es war seltsam, aber ich konnte mich mehr auf mich selbst konzentrieren – und das war in dem Fall auch gut so. Seit heute besuchte ich nämlich einen Kochkurs, denn meinen Traum würde ich nicht so schnell aufgeben. Zwar war ich der einzige Mann hier, aber das war mir egal, schließlich wollte ich ja auch etwas lernen. Das hört sich zwar aus meinem Mund sehr seltsam an, aber ich meinte es ernst! Heute würden wir einen Schokokuchen mit Cremefüllung zubereiten, natürlich wollte ich eigentlich lernen wie man die besten Nudelsuppen hinbekommt, aber man musste nehmen, was man nur kriegen konnte. Also her mit den Zutaten! Wir wurden in mehrere Teams eingeteilt und begannen erst einmal mit dem Kuchen an sich. Das hieß Eier aufschlagen, Butter, Mehl und das alles abwiegen. Es war echt anstrengen sich auf all das zu konzentrieren, aber mit ein bisschen Übung würde das schon klappen. Nach knapp zwei Stunden hatten wir trotz allen Komplikationen einen leckeren Kuchen gezaubert, der auch essbar war. Er war zwar eher einer der Unschönen, aber das machte ja nichts, solang er schmeckte. Das fand auch unsere Kursleiterin. „Also der Kuchen schmeckt wirklich sehr lecker! Du hast echt Talent“, sagte sie zu mir und ich kratzte mich verlegen am Hinterkopf. „Na ja ich dachte ich könnte es mal versuchen, obwohl es meine Freunde eher für Quatsch halten“, erzählte ich ihr. Sie schaute mich skeptisch an und nahm sich noch ein Stück. „Warum? Ich finde es gut wenn junge Männer wie du sich für das Kochen interessierten! Ich meine du siehst ja, dass hier nicht viele männliche Wesen vorhanden sind“. Ja ich war allein, sozusagen der Hahn im Korb! „Ja das stimmt, aber ich wurde auch schon ausgelacht weil ich eine Nudelsuppenbude aufmachen will“, meinte ich zu ihr und sie hörte auf zu essen. „Nicht dein ernst? Wenn das dein Traum ist, dann solltest du es auch machen! Man hat im Leben verschiedene Möglichkeiten, aber man muss sie auch ergreifen und wenn dir die anderen Gerichte genauso gut gelingen wie dieser Kuchen hier, dann mach es! Ergreife deine Chance!“ Sie hatte Recht – auch wenn sie leicht seltsam war. Mein Stipendium konnte ich ja vergessen, diese Chance war also schon abgelaufen. Aber mit dem Kochen hatte ich vielleicht etwas Neues entdeckt, an das ich zuvor nicht gedacht hatte. „Also Davis, wag es! Du kannst es schaffen, wenn du es nur genug willst“, sagte ich zu mir selbst. Auch wenn meine Freunde an mir zweifelten...ich wusste das in mir noch großes steckt – ich musste es nur hervor kitzeln. (Yolei´s Sicht) Ich lag in meinem Bett und hatte mein Zimmer abgedunkelt. Irgendwie war alles so konfus und wirr. Wieder war ich auf mich alleine gestellt und die Ablenkung war verschwunden. In meinem Regal türmten sich die Bücher und mein Schreibtisch machte das Chaos wohl komplett. Noch hatte ich Semesterferien, doch bald würde mich alles wieder einholen. Ich musste schon wieder von vorne anfangen und mich mit neuen Gesichtern rumschlagen. Leise atmete ich ein und aus. Matt´s Seitensprung, Mimis Rückkehr und die Nachricht das Tai einen Sohn hat, war für uns alle nicht leicht. Wir entzweiten uns voneinander, ohne es groß zu merken. Aber es hat schon viel früher begonnen – schon damals als Mimi gegangen war. Matt und Sora waren immer das Vorzeigepärchen gewesen, bei denen es nie Probleme gab – und wenn dann keine Großen. Kari, Davis, Ken und T.K. waren im letzten Jahr sehr mit der Schule beschäftigt, genauso wie ich mit der Uni. Auch Cody hatte mit seinen neuen Klassenkammeraden zu kämpfen. Izzy und Joe waren in eine WG gezogen und hatten hauptsächlich Kontakt zu Tai, mit dem sie öfters lernten. Und Mimi war beschäftigt Windeln zu wechseln... es konnte doch nicht sein das wir uns so voneinander entfernt hatten? Es war traurig, wirklich sehr traurig. Ich dachte wir wären alle Freunde, die keine Geheimnisse vor einander haben, doch wir hatten alle welche – ob nun kleine oder große, dass machte keinen Unterschied mehr. Langsam merkte ich wie mich alles erdrückte. Ich musste hier aus, um nicht vollständig durchzudrehen. Also schnappte ich meine Schuhe und ging ohne Worte durch die Tür. Die Luft die mir entgegen kam, tat richtig gut. Endlich konnte ich wieder durchatmen. Ich ging eine Weile ziellos durch die Gegend, bis ich mich auf einer Bank niederließ und laut schnaubte. „Hey was machst du denn hier?“ Ich schrie lauthals auf und flog bei meinem Glück natürlich gleich von der Bank. „Sag mal musst du mich so erschrecken?“, fragte ich und sah prompt in Davis blödes Gesicht. „Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken“, sagte er und half mir hoch. Erst dann fiel mir die Plastikbox auf, die er mich sich trug. Wir setzten uns auf die Bank und ich fragte natürlich was drin war. „Eh da? Oh das ist noch der Rest von meinem Kuchen! Ist nur ein Stück!“ Er öffnete den Deckel und ich schaute hinein. Das Stück sah mehr als nur lecker aus und ich merkte wie mein Bauch laut knurrte. Davis sah mich fragend an und holte dann das Stück aus der Plastikbox. „Hier probier mal!“, sagte er und hielt mir den Kuchen unter die Nase. Lecker roch er schon mal, aber ich konnte doch nicht... ach egal ich hatte Hunger! Geschwind nahm ich das Stück und stopfte es förmlich in meinen Mund. „Schmeckt echt lecker, hast du den gebacken?“, fragte ich als mein Mund wieder einiger Maßen leer war. Davis nickte verlegen und ich musste sagen, dass ich das erste Mal von ihm beeindruckt war. Vielleicht sollte er ja doch Bäcker oder Koch werden! Doch dann viel mir ein, wie ich mich über seinen Traum lustig gemacht hatte und irgendwie hatte ich ihm gegenüber ein schlechtes Gewissen. „Hey das was ich über die Nudelsuppenbude gesagt habe, tut mir leid. Ich war selbst so frustriert, das ich deinen neuen Traum irgendwie mies geredet habe, um mich besser zu fühlen“, sagte ich plötzlich zu ihm. Doch er schüttelte nur den Kopf. „Ach Quatsch, ich lass mir doch meinen Traum nicht ausreden – auch nicht wenn es von Super-Yolei kommt“, sagte er und stupste mich leicht an. Ich musste lächeln. Davis war vielleicht leicht verrückt, aber ein wirklich guter Freund. Und wenn sich schon nicht unterkriegen lässt, von der Meckertante höchstpersönlich, warum sollte ich mich dann unterkriegen lassen? „Du schaffst das Semester diesmal bestimmt und wenn nicht dann komme ich persönlich vorbei und werde mir deinen Professor mal zur Brust nehmen“. Noch ein Vorteil von Davis: Er konnte einen zum Lachen bringen! Seine Sprüche waren zwar manchmal dämlich, aber auch überaus amüsant. „Danke, aber ich hoffe dass ich es auch ohne deine Hilfe schaffe. Und bei dir bin ich mir sicher, dass du deinen Traum erreichen kannst. Ich mein bei deinem Dickschädel!“, scherzte ich. Davis lachte nun auch und wir beide saßen noch einen Moment gemeinsam auf der Parkbank, bis die Sonne unterging. Irgendwie hatte ich das Gefühl für einen Moment frei zu sein. Alles Vergangene hinter mir zu lassen und wieder positiver in die Gegenwart zu schauen. Es war meine Zukunft und nur ich allein hatte sie in der Hand. (Tai´s Sicht) Es wurde Zeit. Es wurde Zeit zur Vernunft zu kommen und sich seinen Problemen zu stellen. Vor zwei Tagen erfuhr ich das unfassbare: Ich bin Vater eines dreijährigen Sohnes. Ich wusste nicht was es hieß ein Vater zu sein, geschweige denn ein Kind richtig zu erziehen. Alles war noch so frisch, aber ich wusste eine Sache bereits schon von Anfang an. Ich musste mich zu aller erst bei Mimi entschuldigen, bevor ich überhaupt irgendwas zu meinem Sohn aufbauen konnte. Mimi war wohl eine der wichtigsten Menschen in meinem Leben und ich hatte sie mit meinen Worten so verletzt. Ich wusste zwar zu dem Zeitpunkt nichts von dem Tod ihrer Eltern, aber...aber sie meinte es nur gut mit mir. Hätte sie mir damals die Wahrheit gesagt, dann wäre ich wohl nie so weit gekommen, wie jetzt. Bald würde ich meinen Abschluss in Politikwissenschaften machen und das wäre mit einem kleinen Kind wohl nicht möglich gewesen. Mimi hatte bestimmt viel aufgeben müssen, um für den Kleinen da zu sein – daher war ich ihr was schuldig, besonders weil ich sie von ganzen Herzen liebte. Ich wollte um sie kämpfen und mit ihr zu einer Familie werden, dass hatte ich mir fest vorgenommen. Ich kaufte ihre Lieblingsblumen – Vergissmeinnicht und machte mich auf den Weg zu ihr. Ich wusste nicht ob sie schon zu Hause war oder sich noch im Krankenhaus befand. Aber ich würde solange vor ihrer Tür warten, bis sie aufmacht und mir zuhört! Ich wollte nicht, das sich unsere Wege schon wieder trennten, dass wollte ich schon damals nicht. Nach einer viertel Stunde Fußmarsch war ich am Haus ihrer Großeltern angelangt und stand nun vor der Tür. Was sollte ich machen, wenn sie mich nicht sehen wollte? Oder wenn ich ihr meine Liebe gestehe, aber sie nicht mehr das gleiche empfindet? Ich musste diese schlechten Gedanke beiseitelegen und meinen ganzen Mut zusammen nehmen. Ich war doch nicht umsonst der Träger von dem Wappen des Mutes, richtig? Ich nahm mich also zusammen und klingelte. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an und mein Herz begann bis zum Hals zu schlagen. Ich war nicht nur nervös, sondern hatte auch Angst was Falsches zu sagen. Eigentlich sagte ich immer das, was mir gerade durch den Kopf schloss, aber das konnte auch manchmal ziemlich schief gehen. Matt hatte mir geraden mit dem Herzen zu sprechen, aber was sollte ich tun, wenn mein Gehirn auf der Zunge lag? Doch es ging ja auch nicht um irgendjemanden, sondern um Mimi – in die ich schon seit ich denken kann verliebt war. Plötzlich öffnete sich die Tür... und mein Herz stoppte für einen Moment. Ihre braunen Augen funkelten und waren sichtlich geschockt, mich hier zu sehen. „Was machst du hier?“, fragte sie schwach und war gerade im Begriff mir die Tür wieder vor der Nase zu zuknallen. „Ich wollte mit dir reden!“, sagte ich und hielt den Strauß Blumen noch hinter meinem Rücken versteckt. Sie stand dort und sah so gebrechlich aus – ich fühlte mich mehr als nur schuldig. „Okay dann rede“, sagte sie kühl und biss sich auf die Unterlippe. „Kann ich rein kommen? Ich habe dir auch Blumen mitgebracht!“, erzählte ich und hielt ihr den Strauß vors Gesicht. Ja sehr charmant ich weiß. Sie nahm die Blumen entgegen und ließ mich, wenn auch widerwillig, rein. Sie ging in die Küche und stellte die Vergissmeinnicht in eine Vase, während ich auf dem Flur wartete. Es schien niemand zu Hause zu sein, was mich nicht gerade entspannte. Aufgeregt tippte ich mit dem rechten Fuß immer wieder auf den Boden, bis sie wiederkam. „Ist er hier?“, fragte ich ohne groß nach zu denken. „Nein, du hast ihn um zehn Minuten verpasst! Meine Großeltern sind mit ihm in den Park gegangen!“, sagte sie knapp und ging an mir vorbei. Ich folgte ihr lautlos und wusste gar nicht wo ich anfangen sollte. Matt hatte recht, ich war wirklich unromantisch. Wir gingen in ihr Zimmer und sie schloss die Tür hinter sich. Mimi bot mir ihren Schreibtischstuhl zum sitzen an, während sie stehen blieb. „Okay was willst du? Hast du nicht schon genug gesagt?“ Ich schaute sie an und spielte an meinen Händen. „Es tut mir leid! Ich wollte dir nicht vor den Kopf stoßen und das mit deinen Eltern...das habe ich nicht gewusst! Ich weiß nicht...es tut mir leid!“, sagte ich zu ihr. Mimi rührte sich nicht und hatte nur einen leeren Blick in ihren Augen. „Jetzt sag doch was, bitte“, fehlte ich sie an und stand auf. Ich berührte sie kurz an der Schulter, als sie sie plötzlich panisch wegzog. „Lass das bitte“, flüsterte sie. Mimi wollte schon als wir im Krankenhaus miteinander geredet hatten, das ich sie nicht anfasse – wahrschein wurde ihr die Nähe zu viel. „Dann rede doch bitte mit mir!“ Ich schaute sie an und wollte sie einfach nur noch in den Arm nehmen. Sie hatte schon so früh ein Kind bekommen, dann hat sie ihre Eltern bei einem Autounfall verloren und dann habe ich sie einfach stehen lassen – ich war vielleicht ein Idiot. „Was soll ich denn noch sagen? Ich weiß nicht mehr was ich sagen soll!“, stammelte sie und fuhr sich durch ihre langen braunen Haare. Dann fing sie ohne Vorwarnung an zu weinen. Mir fiel es immer schon schwer Menschen zu trösten, besonders wenn ich sie sehr mochte. „Hey es wird alles wieder gut, das verspreche ich dir!“, sagte ich und versuchte es wieder sie in den Arm zu nehmen. Diesmal ließ sie es zu und weinte an meiner Brust. „Wie kannst du so etwas versprechen?“, flüsterte sie und vergrub ihr Gesicht in meinem T-Shirt. Ich fuhr ihr liebevoll über ihr Haar und drückte sie fest an mich. Es hatte mir wirklich gefehlt ihr so nahe zu sein. Ihr Parfüm stieg mir in die Nase und ich fühlte mich auf einmal wieder wohl. „Ich werde bei dir sein! Deswegen kann ich sowas versprechen“, erklärte ich ihr. Sie löste sich aus meiner Umarmung und sah mit ihrem tränenüberhäuften Gesicht an. „Aber du hast doch gesagt, dass du lange genug gewartet hast!“ Ich schüttelte den Kopf und fuhr mit meiner Hand über ihr Wange um ihre Tränen abzufangen. „Ich habe das nur gesagt, weil ich wütend war, aber ich werde immer auf dich warten denn...ich, ich liebe dich – und das von ganzen Herzen!“ Fortsetzung folgt... Kapitel 28: Der Glaube an uns selbst. ------------------------------------- Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben. -André Gide- (Mimi´s Sicht) „Ich habe das nur gesagt, weil ich wütend war, aber ich werde immer auf dich warten denn... ich, ich liebe dich – und das von ganzen Herzen!“ Mir stockte der Atem. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Meine Knie wurden unter mir weich und mein Herz schlug mir bis zum Hals. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass er sowas nochmal zu mir sagt. Er war doch so wütend auf mich und hat mich einfach stehen lassen. „Ich...ich ähm ...“, stotterte ich vor mich hin. Ich musste ihm doch eine Antwort geben, er wartete förmlich darauf. Wir hielten uns immer noch in den Armen und mein Bedürfnis ihn zu küssen wurde immer größer. Ich liebte ihn und das wollte ich ihm auch am liebsten sagen, doch mir fehlten die Worte. Und das kam nur selten vor. Ich starrte ihn nur an, wahrscheinlich dachte er schon sonst was von mir. Doch dann passierte es: er beugte sich zu mir hinunter und ich schloss automatisch die Augen, als ich seine Lippen auf meinen fühlte. Der langersehnte Kuss, den ich mir so sehr gewünscht hatte, traf endlich ein. Ich schlang meine Arme hinter seinen Nacken und unser Kuss wurde intensiver. Meine Gedanken und mein Puls rasten. Alles wurde um mich herum ausgeblendet, ich konzentrierte mich nur noch auf Tai und mich selbst. Unser Kuss wurde immer wilder und mein Gehirn schickte mir eindeutige Stoppsignale, die ich versuchte zu ignorieren. Doch dann erinnerte mich alles an damals und ich schuppste ihn leicht von mir weg. Irritiert sah er mich an und wir beide atmeten unregelmäßig. „Tut mir leid, aber das wurde mir gerade etwas zu viel!“, sagte ich zu ihm und setzte mich auf mein Bett. Ohne ein weiteres Wort setzte er sich neben mich und atmete einmal tief ein und wieder aus. „Kann ich den Kuss so deuten, dass du auch noch etwas für mich empfindest?“, fragte er zögerlich. Daraufhin wurden meine Wangen ganz warm und ich hatte das Gefühl mich in eine Tomate zu verwandeln. Ich drehte mich zu ihm und presste meine Lippen fest aufeinander. „Denkst du wirklich ich habe je aufgehört dich zu lieben?“, frage ich mit all meinem Mut. Er lächelte mich an und fuhr mir leicht über mein Gesicht. Dann küssten wir uns wieder und ich merkte allmählisch, dass es kein Traum war in dem ich mich hier befand. „Mimi wir sind wieder da!“, hörte ich meine Großmutter aus dem Flur rufen. Schnell lösten wir uns wieder von einander, denn Akito sollte ja nicht gleich einen Schock bekommen. Kaum hatten wir unseren Kuss beendet, stand unser Kleiner nämlich schon in der Tür. Es würde bestimmt schwer werden ihm all das Ganze zu erklären, schließlich war er ja erst drei Jahre alt. Mit großen Augen starrte er uns an und brachte nur ein leises „Hallo“ hervor. Ich überlegte mir schnell wie ich Tai nur vorstellen sollte. Am besten erst mal als guten Freund, das wäre wohl das einfachste. „Hey mein Schatz, ähm das hier ist Tai, ein guter Freund von mir!“, stellte ich ihn vor. Doch für Akito schien Tai kein Unbekannter zu sein. „Ich weiß wer das ist!“, sagte er mit einer kindlichen Gelassenheit, die mich immer wieder aus den Socken haute. Ich sah zuerst zu Tai und dann zu Akito. Woher kannten sie sich denn? Und dann viel es mir wie Schuppen von den Augen. Tai hatte ja Izzy getroffen, als er auf unseren Sohn aufgepasst hatte. „Ach ja du hast ihn ja schon mal gesehen als du mit Izzy auf uns gewartet hast!“, sagte ich zu ihm und zog ihn auf meinen Schoss. Tai hatte sich bisher zurück halten und schaute seinen Sohn nur die ganze Zeit von oben bis unten an. „Nein Mama, ich habe ihn auf einem Foto gesehen“, erklärte er mir auf einmal und zeigte auf Tais Gesicht. Foto? Von welchem Foto sprach er? „Welches Foto meinst du denn?“, fragte ich leicht verwirrt. „Das Foto! Da ward ihr beide drauf! Ich habe Oma gefragt wer das ist!“, antwortete er mir und meine Erinnerung an das besagte Foto kam wieder zurück. Es wurde damals in den Herbstferien aufgenommen...Tai und ich waren zusammen essen und später noch spazieren. Unter einen Baum ist das Foto dann entstanden. Vor fast vier Jahren. „Und was hat Oma zu dir gesagt?“ Gespannt warteten Tai und ich auf seine Antwort, denn meine Mutter hatte mir nie von diesem Gespräch und dem Foto erzählt. Ich wusste gar nicht dass er es kannte. „Oma hat gesagt, es ist mein Papa“, sagte er und schaute zu Tai. Er und ich sahen uns an und mussten beide schmunzeln. „Stimmt das?“ Akito sah mich an und knabberte an seinem Daumen. Ich nickte nur leicht, denn irgendwie war ich nicht in der Lage mit Worten zu antworteten. Das war heute einfach zu viel. „Habt ihr euch denn wieder lieb?“ Wieder sahen wir uns an. Diesmal übernahm Tai das Wort. „Ja, deine Mama und ich gehören einfach zusammen!“, sagte er und nahm meine Hand. Akito strahlte über das ganze Gesicht und sprang Tai förmlich an. Berührungsängste hatte unser Sohn noch nie gehabt, genauso wenig wie Tai selbst – hinzu kommt das sie sich vom Charakter sehr ähnlich waren. Es fehlte nicht viel und schon war das Eis zwischen ihnen gebrochen. Ich wusste zwar das mir niemand meine Eltern ersetzten konnte, aber jetzt wo Tai an meiner Seite war, hatte ich das Gefühl alles zu schaffen und zu überstehen. Der Glaube daran gab mir Kraft und ich wollte alles dafür geben zu einer glücklichen Familie zu werden. Nichts war unmöglich, wenn am daran glaubte. Und das gab mir die Kraft weiter zu machen. (Cody´s Sicht) Ich war in meinem Zimmer als die Klingel lautstark durch unsere Wohnung schellte. Ich stand von meinem Bett auf und trabte langsam zur Tür. Meine Mutter war natürlich wieder schneller als ich und wollte gerade nach meinem Namen rufen. „Ach Cody da bist du ja schon! Du hast Besuch!“, sagte sie und ging vor der Tür weg. Auf einmal erkannte ich sie wieder. Es waren Juro, Kai und Saburo vom Sommercamp, die auch ebenfalls meine Schule besuchten. „Was macht ihr denn hier?“, fragte ich in die Runde und ließ alle rein. „Wir wollten dich besuchen kommen, aber wir alle hatten Hausarrest wegen der Campgeschichte“, erklärte mir Juro. Ich ließ alle drei in mein kleines, aber feines Reich. Kai und Saburo setzten sich auf mein Bett, während Juro sich auf einem Sitzkissen bequem machte. Ich nahm meinen Schreibtischstuhl als Sitzgelegenheit. „Okay warum seid ihr alle hier?“, fragte ich nochmal und wartete auf die passende Antwort. „Wie gesagt, wir wollten dich nur besuchen kommen. Die Zeit mit dir war echt cool, auch wenn sie nur kurz war“, meinte Saburo und aß schon wieder einen Schokoriegel. Also irgendwo musste der die doch bunkern, oder wo holte er sie immer hervor? „Okay also ihr wollt einfach nur mit mir abhängen?“ „Klar du bist ein cooler Typ und wir coole Jungs, das passt würde ich mal sagen!“, stellte Juro fest und lehnte sich gegen die Wand. Meine Mutter brachte zwischenzeitlich noch ein paar Kekse vorbei, auf die sich Saburo förmlich stürzte. „Die Kekse deiner Mutter sind echt lecker! Bei meiner brennen die immer an und verkohlt schmecken die mal gar nicht“. Ja Saburo war wirklich verfressen und stritt das noch nicht mal ab. Vielleicht machte ihn das gerade so sympatisch. Ihr fragt euch bestimmt, was wir Jungs so geredet haben und ich kann euch versichern, dass es nicht anders ist wie bei Mädchen auch. Natürlich haben wir über Mister Kudo gelästert, der nachdem wir rausgeschmissen wurden von Miss Dokuma eine mehr als eindeutige Absage erhalten hatte. Das war auch nur mehr als gerecht, so wie er uns behandelt hatte. Doch eine Sache war wirklich positiv. Denn trotz aller Beleidigungen hielten wir als Gruppe zusammen und konnte jetzt nach dem Ganzen herzlich darüber lachen. Auch wenn ich es nicht für möglich gehalten hätte, ich hatte tatsächliche neue Freunde gefunden. Okay das Wort Freunde war vielleicht ein bisschen übertrieben, aber es könnten welche werden. Eine gute Basis hatten wir ja schon geschaffen. Und die ganze Sache, brachte mich meinem Vater um einiges näher. Er war schon so lange tot und ich hatte das Gefühl ihn allmählisch zu verlieren. Meine Erinnerungen an ihn verblassten jeden Tag ein wenig mehr und ich konnte nichts dagegen tun. Das Camp erinnerte mich daran für seine Überzeugung zu kämpfen, wie er es immer tat. Er war mein Vater und so immer ein Teil von mir. Und mit meinen neuen „Freunden“ an meiner Seite konnte ich auch meine Schulzeit bestimmt noch gut über die Bühne bringen. Und irgendwann würde ich auch meinen Vater wiedersehen. Es dauerte bestimmt noch ein wenig, aber ich glaubte ganz fest daran. Und diesen Glauben konnte mir keine auf dieser Welt nehmen. (Izzy´s Sicht) Ich konnte es nicht glauben, was alles in letzter Zeit passiert war. Unsere Freundschaft wurde auf eine harte Probe gestellt und jeder hatte seine ganz einigen Probleme. Ich saß zum Beispiel in meinem Zimmer und starrte in einen alten Schuhkarton. Ihr fragt euch bestimmt wieso? Die Antwort darauf war leicht: alle meine Erinnerungen an Fumiko befanden sich darin. Bilder, kleine Geschenke und sogar mein Namensschild befanden sich drin. Immerhin waren wir einige Zeit zusammen gewesen und es war wirklich toll mit ihr. Und ich müsste lügen, um zu sagen dass sie nicht mein Herz gebrochen hatte. Die Situation sie mit ihrem Ehemann zu sehen, tat mehr weh als tausend Nadelstiche. Doch ich musste damit abschließen und sie vergessen. Fumiko hatte mich nur als Lückenfüller benutzt, was doppelt weh tat. Ich liebte sie, doch für Fumiko war es anscheinend nur ein Spiel auf Zeit. Von daher hatte ich mir etwas überlegt, auch wenn es eher nicht mein Stil war. If god had a name what would it be and would you call it to his face if you were faced with him and all his glory what would you ask if you had just one question and yea yea god is great yea yea god is good yea yea yea yea yea What if god was one of us just a slob like one of us just a stranger on the bus trying to make his way home Es klopfte und Joe trat in den Raum. „Und bist du fertig?“ Ich nickte und schloss den Karton. Wir beide gingen hinunter und ich hielt den Schuhkarton fest in meinen Armen. „Ich habe das Feuer schon mal angemacht!“, sagte er als wir unseren Rasen betraten. Vor mir sah ich ein hitzebeständiges Gefäß in dem die Flammen loderten. Die Atmosphäre war einfach passend und ich war froh dass ich nicht alleine war. „Bist du sicher, dass du das tun willst? Immerhin sind es alles Erinnerungen!“ Doch diese Erinnerungen waren schmerzhaft und hoffentlich nicht länger von Bedeutung. Auch wenn ich noch Zeit brauchte, alles zu verarbeiten, hoffte ich das hier dass der erste Schritt wurde. If god had a face what would it look like and would you wanna see if seeing meant that you would have to believe in things like heaven and in Jesus and the Saints and all the prophets and yea yea god is great yea yea god is good yea yea yea yea yea Ich öffnete die Kiste und holte das erste Foto heraus. Dann ging ich einen Schritt näher ans Feuer heran, während Joe im Hintergrund blieb. Ein letztes Mal sah ich das Bild nochmal an, es zeigte Fumiko mit einer Blume im Haar. Ich hatte das Foto aufgenommen, als wir uns einmal in einem riesigen Blumenbeet getroffen hatten. Ich dachte damals nur daran, wie romantisch es doch war. Sie fand den Ort bestimmt nur gut, weil uns kaum jemand entdecken konnte, da es so abgelegen war. Ich nahm also das Foto und warf es ins Feuer. Man sah richtig wie das Bild immer mehr einging und seinen Glanz verlor. Irgendwann war nichts mehr zu erkennen. What if god was one of us just a slob like one of us just a stranger on the bus trying to make his way home he's trying to make his way home back up to heaven all alone nobody calling on the phone 'cept for the Pope maybe in Rome And yea yea god is great yea yea god is good yea yea yea yea yea Ich atmete leise und ruhig, bevor ich die nächsten Sachen in die Hand nahm. Das Feuer zischte und knackte, egal was ich auch hinein warf. Plötzlich hörte man jemanden rufen. Joe und ich drehten uns selbst verständlich um und sahen Miss Yokado auf ihrem Balkon. „Was macht ihr verrückten Hippies da unten?“, rief sie und fuchtelte wie wild mit den Armen. Okay hatte schon viele Spitznamen wie Rotschopf, Computer-Nerd oder Streber, aber Hippie? Das passte nicht so ganz. „Hey ist ihr Kater bei Ihnen?“, fragte Joe und gab mir das Augenzwinkern. Er hatte was vor, interessant. „Nein warum?“, fragte Miss Yokado misstrauisch. „Ja wir wollen ja nicht dass er ins Feuer läuft! Obwohl ich habe gehört, dass eine gebratene Katze sehr lecker sein soll!“ Oh Joe...jetzt würde sie wohl eine Panikattacke bekommen. Doch sie starrte uns nur böse an und pfefferte die Balkontür zu. What if god was one of us just a slob like one of us just a stranger on the bus trying to make his way home like a holy rolling stone back up to heaven all alone just trying to make his way home Nobody calling on the phone 'cept for the Pope maybe in Rome „Cool das muss ich mir merken!“, sagte ich zu ihm. Langsam setzte ich die Kiste ab und holte die letzten beiden Sachen heraus. Mein Namensschild und ein weiteres Foto, auf dem wir zusammen drauf sind. Oh nein...ich verbessere mich. Auf dem wir zusammen drauf waren. Ohne mit der Wimper zu zucken warf ich die letzten beiden Sachen in das Feuer. Joe kam ein Schritt näher und legte den Arm um mich. „Und geht es dir wieder besser?“, fragte er behutsam. Ich hingegen starrte in die Flammen, die alles aus der Vergangenheit beseitigt hatten. „Ich glaube, dass ich jemand besseren finden werde“, antwortete ich ihm und wir standen noch eine Zeitlang am warmen Feuer, bis es einigermaßen abgebrannt war. Ich wusste nicht was die Zukunft noch bringen würde, aber das lag ja wohl ganz allein in meinen Händen, obwohl Gott bestimmt auch seine Finger im Spiel haben würde. Doch egal was auch noch kommt, ich was für alles bereit. Denn ich wusste, dass alles irgendwann gut werden würde, wenn man darum kämpft. Und ich denke in mir steckte so eine Kämpfernatur, sie musste nur ab und an mal heraus gekitzelt werden. Fortsetzung folgt... Kapitel 29: Die Zeit heilt alle Wunden. --------------------------------------- Ist die Zeit das Kostbarste unter allem, so ist Zeitverschwendung die allergrößte Verschwendung. -Benjamin Franklin- (Sora´s Sicht) Ich saß in einem Café und rührte in meinem Milchkaffee herum. Matt saß mir direkt gegenüber und trank seinen Cappuccino. Wir hatten uns verabredet, um nochmal miteinander zu reden, denn schließlich bekamen wir ein Kind zusammen, egal was auch passiert war. „Also, wie machen wir es am besten?“, fragte er und stellte die Tasse ab. Ich schaute ihn an und zuckte mit den Achseln. Ich hatte wirklich keine Ahnung, schließlich hatte er mich verletzt und ich konnte ihm einfach so leicht nicht mehr verzeihen. „Ich weiß das ich Mist gebaut habe, aber wir bekommen ein Baby, wollen wir uns nicht nochmal zusammen raufen?“ Er strich mir über den Handrücken, doch ich zog meine Hand beiseite und legte sie auf mein Knie. „Matt ich kann dir nicht so leicht verzeihen. Du hast mich betrogen und das kann ich nicht einfach so vergessen!“, eröffnete ich ihm. Er senkte den Kopf und die Stille kehrte wieder ein. „Aber Mimi und Tai haben es doch auch geschafft, wieder zueinander zu finden“, sagte er leise. „Bei Mimi und Tai war das auch eine ganz andere Situation! Die ist mit unserer nicht vergleichbar!“ Natürlich konnte ich verstehen, dass er unserem Kind eine intakte Familie bieten wollte und ich wusste auch, dass an diesem besagten Abend viel Alkohol im Spiel war – aber ich brauchte meine Zeit. Mimi brauchte sie auch und jetzt näherten Tai und sie sich wieder an. Ich wusste ja noch nicht was passieren würde, nachdem das Baby geboren ist. Es stand noch alles offen und mir wurde klar dass wir beide nur das Beste für unser Baby wollten. Und wir könnten bestimmt gute Eltern werden, auch wenn wir als Paar nicht mehr zusammen finden. „Ich will auf jeden Fall für dich da sein!“, meinte Matt auf einmal und fuhr sich durch sein blondes Haar. „Ich habe mir einen Job gesucht! Es ist bei einer kleinen Firma, ich arbeite da vorerst als Kurier! Ich weiß ich verdiene da nicht die Welt, aber ich will dir zeigen das ich Verantwortung übernehmen kann!“ Ich schaute ihn verdutzt an? Was sollte denn aus seiner Musikkarriere werden? „Was ist mit der Band?“, hakte ich gleich nach. Matt rümpfte die Nase und winkte ab. „Das ist Vergangenheit...die ganze Bandgeschichte war als Teenager toll und aufregend, aber sie hat das wichtiges kaputt gemacht!“ Das stimmte – vor ein paar Wochen wollten wir noch Heiraten und irgendwann eine Familie gründen. Ein Baby bekamen wir, aber wir waren keine Familie mehr. Die Anspannung wurde immer unerträglicher. Viele verletzte Gefühle schwebten in der Luft und die Hoffnung auf ein frohes und glückliches Ende wurde immer kleiner. „Es tut mir so leid. Du weißt das ich nur dich liebe“, sagte Matt mit einem Kloß im Hals. Ich liebte ihn auch noch, aber war Liebe hier wirklich genug um alles zu verzeihen. Was war mit dem Vertrauen? Das konnte ich nicht wieder herstellen – vielleicht irgendwann. „Möglicherweise brauchen wir einfach noch ein bisschen Zeit. Es ist alles noch so frisch, aber ich will das du eine Rolle im Leben unseres Kindes spielst!“, erklärte ich offen und sah ihn direkt an. Ich wusste nicht was sich dort in seinen Augen abspielte. War es Dankbarkeit oder noch der Rest Hoffnung, den er hatte mit mir wieder eine Familie zu werden? Alles was ich wusste, war das es nicht leicht werden würde. Doch mein Sohn oder meine Tochter sollten ihren Vater kennen lernen dürfen und ihn besuchen gehen, wann sie wollten. Ich kannte Matt schon so lange und wir hatten auch schon so viel gemeinsam überstanden, dass auch ich insgeheim hoffte, dass alles wieder gut werden würde. Fest stand, dass wir viel Zeit miteinander verbringen, da Matt bei der Geburtsvorbereitung und auch bei der Geburt an sich dabei sein wollte. Und das wollte ich ihm nicht verbieten. „Denkst du dass wir wieder zueinander finden?“ Auf diese Frage hatte ich bis jetzt leider noch keine Antwort. Wie ich schon sagte – ich brauchte Zeit und von daher konnte ich nur eine sinnvolle Antwort geben. „Wir werden sehen was die Zukunft noch bringt. Im Moment würde ich eher nein sagen, aber da ich nicht weiß was in fünf Jahren ist, sag ich eher vielleicht!“ Das war wohl die beste Alternative. Keiner wusste nämlich was noch passieren wird, denn eine Wahrsagerin oder besser gesagt Hellseherin war ich leider nicht! Doch alles im Leben zu wissen, war bestimmt auch nicht gut. So blieb es wenigstens spannend. (Ken´s Sicht) Ich war nervös. Meine Mutter war in der Küche und bereitete das Abendessen zu. Ich schlich mich leise an und hatte hinter meinem Rücken zwei Zulassungsschreiben versteckt. „Oh Ken ich habe dich ja gar nicht gesehen. Es gibt gleich Essen!“, sagte sie als sie mich entdeckte. „Mama kann ich dich mal um Rat fragen?“ Meine Mutter schaute mich verwundert an und stellte schnell als Essen klein. Wir setzten uns an den Tisch und ich holte die beiden Schreiben hervor. „Was ist denn Ken? Geht es um die Universität?“ Ich bejahte es und strich die Zulassungsschreiben glatt. „Also es geht nicht nur um die Uni. Du weißt doch das ich ein Anbot von der UCLA bekommen habe und ich habe eine Zusage von der Polizeischule hier in Tokio zugeschickt bekommen!“, erklärte ich ihr schachte. „Aber du hast keine Ahnung wem du zusagen sollst, stimmt’s?“ Ich nickte. „Wenn ich auf die UCLA gehe, dann lasse ich euch und meine Freunde hier in Japan zurück, aber es wäre natürlich auch eine große Chance für mich. Aber die Polizeischule würde mich auch sehr interessieren und ich könnte in Japan bleiben!“ Ich steckte im Zwiespalt, es war doch nicht so leicht sich für etwas zu entscheiden. Es gab überall Vor- und Nachteile. In den USA müsste ich wirklich bei null anfangen und mir alles neu aufbauen. Aber wenn ich die Chance nicht nutzte, habe ich irgendwann das Gefühl etwas verpasst zu haben. Meine Mutter nahm meine Hand und drückte sie leicht. „Ken nur du kannst das entscheiden und ich weiß dass es nicht einfach für dich ist. Du bist noch so jung und hast viele Möglichkeiten und Wege, die du einschlagen kannst! Aber ich kann dir nur sagen, dass du auf dein Herz hören musst! Weder dein Vater, noch ich können dir deine Entscheidung abnehmen!“ Ja das stimmte wohl. Mein Herz sagte immer wieder das ich in Japan wohl glücklicher wäre, aber mein Verstand hakte immer nach. „Wäre es dumm eine solche Chance auf ein Auslandsstudium einfach so weg zu werfen?“, fragte ich und sah sie an. Meine Mutter hatte immer dieses liebevolle in den Augen, das mich immer wieder beruhigen konnte. „Wie gesagt du musst es für dich entscheiden! Wenn du lieber hier bleiben möchtest, dann ist das in Ordnung! Was würde es bringen wenn du ins Ausland gehst und todunglücklich wärst?“ Da hatte sie gar nicht so unrecht. „Ich werde mir noch ein bisschen Zeit lassen, bevor ich mich entscheide, aber danke! Du hast mir sehr geholfen!“, sagte ich zu ihr und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. „Das freut mich! Ehm wir können in fünf Minuten Essen, wie wäre es wenn du den Tisch deckst?“ Das machte ich natürlich gerne für sie. Es gab eine Zeit in der ich meinen Eltern viele Probleme bereitete und ich bereute jede Minute davon. Ich liebte sie doch, genauso wie meine Freunde. Eigentlich hatte ich mich schon entschieden. Meine Heimat war Japan und okay Amerika ist bestimmt toll, aber da kann man ja auch mal im Urlaub hinfahren. Unbedingt studieren musste ich da nicht. Ich sah es auch nicht wirklich als verpasste Chance, denn als Polizist konnte ich bestimmt auch großes vollbringen. Und ich glaube ich brauchte diese Struktur, die mir meine Freunde vermittelten. Ich hatte ihnen viel zu verdanken und war froh nicht mehr der Junge von damals zu sein. Ich hatte mich verändert und wusste mittlerweile was ich wollte und was nicht. (T.K.´s Sicht) „Sag mal wissen deine Eltern schon von ihrem Glück?“, fragte ich Kari, als wir Tai und Mimi mit Akito beobachteten. Wir beide saßen im Gras auf eine Decke, während der Wind durch unsere Haar blies. „Was heißt wissen? Sie waren ja zu Oma und Opa gefahren und es hat ihnen so gut gefallen, dass sie in einem Wellnesshotel eingecheckt sind. Und Tai will es ihnen nicht am Telefon sagen! Sie werden als ziemlich überrascht sein, wenn sie nächste Woche nachhause kommen“, erzählte sie mir in voller Länge. Die Geschichte mit Kari wussten sie ebenfalls noch nicht. Sie wollte ihre Eltern nicht beunruhigen und meinte dass wir ja bei ihr seien. Und man musste sagen, dass sie wirklich Fortschritte machte, wenn auch nur kleine. Wieder sah ich zu unserer kleinen Familie rüber. Tai tollte mit seinem Sohn herum und Mimi warf stets ein Auge auf beide. Wenn ich den Kleinen so sah, wurde mir immer wieder bewusst, dass ich in ein paar Monaten selbst Onkel sein würde. Auf der einen Seite stimmte es mich glücklich, aber dann musste ich immer wieder an die zwiespältige Situation zwischen Sora und meinem Bruder denken. Ich war zwar nicht mehr böse auf ihn, aber das was er gemacht hatte, war purer Mist – um es mal auf den Punkt zu bringen! Nun sah ich wieder zu Kari, die ihren Neffen mit einer gewissen Distanz gegenüber trat. Sie wollte nichts falsch und dachte sich das sie im Moment kein gutes Vorbild für ihn sei – doch langsam schien die beiden auch miteinander aufzutauen. Akito schaute zu uns rüber und winkte uns zu. Kari und ich taten das gleiche, bevor Akito von Tai gepackt und in die Luft gehoben wurde. Er quatsche und schrie schrill auf, doch alle drei hatten eine Menge Spaß. Je öfter ich zu Kari sah, desto wehmütiger wurde ich, denn meine Gefühle für sie waren mehr denn je vorhanden, doch ich traute mich nicht ihr davon zu erzählen. Es würde sie wahrscheinlich zu sehr aus der Bahn werfen und das war das letzte was ich wollte. Ich stellte auch fest, dass ich so noch mehr liebte als vorher. Ihr fragt euch bestimmt wie das geht, aber erst durch eine Trennung merkt man wie wichtig einem der Mensch wirklich ist. Unser Trennungsgrund wurde mir mit der Zeit immer sinnloser, da wir ja nie einen großen Streit miteinander hatten. Wir dachten nur, dass wir uns in verschiedene Richtungen entwickelten – was letzten endlich eigentlich gar kein Problem war. Das einzige was ich wusste, war das ich sie noch nicht aufgeben wollte. Naoko hatte mir in diesem Fall die Augen geöffnet und ich war ihr sehr Dankbar deswegen. „T.K. warum guckst du mich die ganze Zeit so komisch an? Habe ich irgendwo einen Pickel?“ Oh nein, ich hatte sie die ganze Zeit angestarrt – wie peinlich. Das konnte doch nicht wahr sein. Schnell merkte ich wie ich rot anlief und schnell zur Seite schaute. „Hey was ist los?“, fragte sie sehr locker. Vielleicht sollte ich sie einfach mal fragen, was sie noch für mich empfand und wie sie das Ganze mit uns sah. Was konnte denn so schlimmes passieren? Okay nur Mut! „Kann ich dich mal was fragen?“ Dümmer ging es wohl nicht... „Ja klar was gibt es denn?“ Ich schaute in ihr fröhliches Gesicht und fühlte förmlich wie mir der Hals zuschnürte. Das konnte doch nicht so schwer sein! Jetzt oder nie...na hopp! „Sag mal wie ist es jetzt zwischen uns?“ Verwirrt sah mich Kari an und ich merkte wie undeutlich ich mich eigentlich ausgedrückt hatte. „Naja sind wir jetzt nur Freunde oder könnte wieder mehr daraus werden?“ Verlegen schaute ich zu Boden und rupfte schon das Gras von der Wiese. Es fühlte sich wie eine halbe Ewigkeit an, bevor Kari überhaupt etwas sagte. „Eh okay mit so einer Frage hatte ich nicht gerechnet, das gebe ich zu. Aber wir haben Schluss gemacht und ja es ist einfach kompliziert“, sagte sie und wurde genauso verlegen wie ich. Kompliziert? Oh ja das war es, besonders mit Karis Krankheit. „Hast...hast du noch Gefühle für mich?“, fragte sie nach einer gewissen Zeit. Ich schaute sie an und musste leicht Lächeln. „Ja ansonsten hätte ich doch nicht sowas gefragt“, antwortete ich ihr keck und stupste sie leicht an. Ich wollte auf gar keinen Fall, dass die Situation zwischen uns komisch wird, aber wir unterhielten uns nur und das ganz locker und leicht. „Ich denke du weißt dass ich für dich noch Gefühle habe, aber...“ Oh nein jetzt kam schon, das große Aber...mein Herz blieb vor Anspannung fast stehen. „Aber ich finde wir sollten noch ein wenig warten, bis ich wieder einigermaßen gesund bin! Ich denke das wäre das Beste!“ Erleichtert atmete ich wieder aus. Ich dachte schon, dass sie mich voll kommen abhaken wollte. „Das ist ein guter Vorschlag und ich werde warten! Aber als bester Freund werde ich weiterhin an deiner Seite sein, okay?“ Kari kicherte und bejahte es. Natürlich brauchte sie noch Zeit um gesund zu werden, aber ich würde auf sie warten...und das wusste sie jetzt. Fortsetzung folgt... Kapitel 30: Meine Wünsche, Deine Wünsche. ----------------------------------------- Kein Mensch kann wunschlos glücklich sein, denn das Glück besteht ja gerade im Wünschen. -Attila Hörbiger- 4 Monate später... Sie waren erwachsener geworden – das merkte man. Alle hatten sich weiter entwickelt und waren nun bereit sich ihrem neuen Leben zu stellen. Sie versammelten sich eines Abends auf einer Wiese und hatten helle Lichter bei sich. Es waren genau genommen Himmelslaternen, die sie nun in die Lüfte steigen lassen wollten. Jeder von ihnen wollte somit einen Wunsch los schicken und hoffen dass er irgendwann in Erfüllung geht. Sie standen alle dicht beieinander und hielten ihre Laternen noch fest in ihren Händen. „Okay jetzt muss sich jeder etwas wünschen und auf drei lassen wir sie dann alle los“, sagte der ehemalige Anführer und Ex-Taucherbrillenträger, Tai. Alle schlossen ihre Augen und konzentrierten sich auf ihren Herzenswunsch. Jeder hatte einen. Andere waren extravaganter als andere, aber sie waren einzigartig. Nachdem alle wieder ihre Augen geöffnet hatten zählte der Älteste von eins aufwärts. „Okay Eins, Zwei...Drei“, rief Joe in die Menge und alle ließen ihre Wünsche los. Sie Laternen flogen an ihren Köpfen vorbei und erleuchteten die sternchenklare Nacht. Natürlich blieb jeder Wünsch ihr eigenes kleines Geheimnis. Er sollte ja in Erfüllung gehen... Woah-oh-oh-oh It's always a good time Woah-oh-oh-oh It's always a good time Der braunhaarige Wuschelkopf stand mit seiner Freundin und der Mutter seines Sohnes Arm in Arm und sah wie seine Laterne mit den anderen hinauf schwebte. Unbewusst schielte er immer wieder zu ihr. Er war so froh, dass sich alles wieder zum Guten gewendet hatte. Er sah regelmäßig seinen Sohn und bald wollten sie auch alle zusammen ziehen. Die perfekte Wohnung hatten sie schon gefunden. Doch noch etwas anderes schwirrte dem Brünetten im Kopf herum – etwas mit dem seine Freundin wohl am wenigsten rechnen würde. Er hatte von seinem Ersparten, das er eigentlich mal für einen Sportwagen ausgeben wollte, einen Ring gekauft. Tai hatte schon alles geplant und wünschte sich nichts sehnlicheres das Mimi endlich seine Frau wurde. Zwar hatten sie nie von Heirat gesprochen, aber er war bereit dazu und hoffte dass sie ebenfalls soweit war. Woke up on the right side of the bed What's up with this Prince song inside my head? Hands up if you're down to get down tonight Cuz it's always a good time. Sein Freund Matt hatte bisher nicht so viel Glück. Seine Ex-Verlobte war fast im sechsten Monat schwanger, aber bisher hatte sie noch keinen Anstalten gemacht ihn zurück zu nehmen. In den letzten Monaten war er immer für sie da gewesen und beide freuten sich auch auf das gemeinsame Kind, doch der bittere Nachgeschmack blieb. Erst vor kurzem erfuhren die werdenden Eltern, das sie ein Mädchen erwarteten. Die Kleine konnte ihr Geschlecht vor dem Arzt ziemlich gut verstecken, denn nie wollte sie sich so legen, wie der Arzt es wollte. Aber sie hatten seit ein paar Tagen Gewissheit: Die bekamen eine Tochter und Matt hoffte je näher der Geburtstermin rückte auf eine Versöhnung mit Sora. Manchmal hatte er das Gefühl, dass es bald soweit war, aber dann wurden seine Erwartungen wieder enttäuscht. Deswegen setzte er all seine Kraft in diesen einen Wunsch, denn er wollte wieder mit Sora zusammen sein und mit ihr und der gemeinsamen Tochter eine Zukunft aufbauen. Slept in all my clothes like I didn't care Hopped into a cab, take me anywhere I'm in if you're down to get down tonight Cuz it's always a good time Auch Sora machte sich Gedanken um das Baby. Sie würde das erste Mal Mutter werden und jeder konnte verstehen, welche Ängste sie hatte. Aber alles was sie wollte war ein gesundes Mädchen auf die Welt bringen. Matt würde an ihrer Seite sein, denn er war nach all dem was passiert ist, immer noch der Vater der Kleinen. Auch wenn sie nicht in die perfekte Familie hinein geboren werden würde – aber ganz ehrlich welche Familie war heutzutage noch perfekt? Sora wusste, dass es schwer werden würde, aber ans Aufgeben dachte sie noch lange nicht. Auch wenn sie es noch nicht zugeben wollte...die Liebe zu Matt hatte sie ebenfalls noch nicht verworfen. Möglicherweise gelingt es ihnen irgendwann zu einer Familie zu werden. Hauptsache das Baby würde gesund zur Welt kommen. Good morning and good night I wake up at twilight It's gonna be alright We don't even have to try It's always a good time Der Rotschopf Izzy hingegen wollte alle Male über seine Ex hinweg kommen. Zwar hatte sich seine Situation schon verbessert, aber tief im Inneren wusste er, dass er Fumiko noch liebte. Ja sie hatte ihm das Herz gebrochen, aber immer wenn Izzy an die schönen Zeiten dachte, flammten die alten Gefühle wieder auf. Er konnte es schlecht unterdrückten, vor allem wenn er sie ab und an mal wieder sah. Jedoch wusste er, dass ihre Ehe ebenfalls nicht mehr lange hielt. Ihr Mann kam hinter ihre Affären und Izzy wusste, dass er nicht der einzige war. Es war zwar schmerzhaft, das einzusehen, aber irgendwann würde er auch die Richtige finden – auch wenn es jetzt erst mal hieß über die Ex hinweg zu kommen. Woah-oh-oh-oh Woah-oh-oh-oh It's always a good time Woah-oh-oh-oh Woah-oh-oh-oh We don't even have to try, it's always a good time. Sie war eigentlich Wunschlos glücklich. Für Mimi war die Welt mehr als nur in Ordnung – sie war einfach wundervoll. Ihr Sohn war überglücklich und lebte sich in Japan ungewöhnlich schnell ein. Ihre Großeltern waren stets für sie da, obwohl Mimi wusste, dass sie nie ihre Eltern gesetzten konnten. Diesen Verlust zu überstehen war hart, aber Tai half ihr dabei. Sie kuschelte sich noch ein wenig mehr in seine Arme und legte ihre Hand auf seine Brust. Auch wenn ihr die Vergangenheit einige Probleme beschert hatte, war sie froh dass alles so verlaufen ist. Das einzige was sie sich wünschte, war das alles so blieb und sie, Tai und Akito in ein glückliches Leben starten konnten. Der Weg war schon geebnet, er musste nur noch begangen werden. Freaked out, dropped my phone in the pool again Checked out of my room hit the ATM Let's hang out if you're down to get down tonight Cuz it's always a good time Wie sein guter Kumpel Izzy, hatte auch Joe Probleme in der Liebe. Er war einfach nicht der Typ, der die Mädchen locker und flockig ansprach – Joe war eher zurückhaltenden. Doch so würde er nicht auf die Liebe seines Lebens treffen und ohne es zu verbergen...manchmal beneidete er das Glück seiner Freunde. Und das jetzt nicht falsch zu verstehen, er gönnte ihnen die Liebe, aber er hoffte auch irgendwann einen Teil des Kuchens abzubekommen. Er war doch liebenswert und das wusste er nicht nur weil es ihm seine Mutter immer wieder eintrichterte. Nein Joe war etwas besonderes und er konnte ja nicht ahnen, dass sich sein einsames Singleleben bald ändern würde. Good morning and good night I wake up at twilight It's gonna be alright we don't even have to try It's always a good time Der jüngere Bruder von Matt wollte nur eins: Mit seiner großen Liebe Kari wieder zusammen kommen. Und dieser Wunsch scheint sich auch langsam, sehr langsam zu erfüllen. T.K. begleitete sie auf ihrem harten Weg und beide kamen sich als Freunde wieder näher. Auch wenn beide offensichtliche Gefühle für einander hegten, wollten sie noch ein wenig warten. Auch wenn die Sehnsucht fast schon wehtat, das Warten sollte sich auszahlen. Auch wenn T.K. sich erst mal mit Freundschaft zu Frieden gab, wahre Liebe findet immer wieder zusammen – egal welche Umwege sie gehen muss. Woah-oh-oh-oh Woah-oh-oh-oh It's always a good time Woah-oh-oh-oh Woah-oh-oh-oh We don't even have to try, it's always a good time Der Gegenpart dieser Lovestory stellte Kari dar. Jeder wusste dass sie nicht gesund war und in den letzten Monaten tapfer gegen ihre psychischen Probleme kämpfte. Sie war entschlossen und hatte sich ein Ziel gesetzt. Sie wollte wieder gesund werden! Und sie war auf einem guten Weg, es endlich wieder zu werden. Mit der Hilfe ihrer Freunde, merkte die Brünette dass sie nicht alleine war und dass sie es schaffen konnte. Auch die Tatsache, dass sie mittlerweile einen dreijährigen Neffen hatte, animierte sie dazu nicht auf zu geben. Sie wollte stark sein und nicht nur für sich. Alle kümmerten sich rührend um sie und jetzt wurde es Zeit etwas zurück zu geben. Woah-oh-oh-oh Woah-oh-oh-oh It's always a good time Woah-oh-oh-oh Woah-oh-oh-oh We don't even have to try, it's always a good time Sein Wunsch wusste bekanntlich jeder. Nicht nur weil Davis pausenlos davon sprach...naja eigentlich nur deswegen. Ein mobiler Nudelsuppenladen, das war Davis ultimativer Traum. Und auch wenn es manche schon nervte, wurde klar dass Davis alles daran setzte ihn zu erreichen. Mit Nebenjobs sammelte er schon sein erstes Geld und auch seine Küchenerfahrung zahlte sich aus, denn er arbeitete zurzeit in einem fünf Sterne Restaurant – das Bekannteste der Stadt. Es wurde sichtbar, dass wenn Davis sich was in den Kopf gesetzt hatte, er es auch unbedingt erreichen wollte. Er hatte ja nicht umsonst so einen Dickschädel. Doesn't matter when It's always a good time then Doesn't matter where It's always a good time there Trommelwirbel für den Tornado von Tokio! Miyako besser bekannt unter dem Namen Yolei hatte sich schon einiges in den Kopf gesetzt und massive Zerstörungen hinter lassen. Aber wer die gute Yolei kennt, weiß dass sie viel erreichen kann, wenn sie den Mund aufmacht. Mit einem Fünkchen Humor und ihrem gewitzten Verstand, wusste sie wie sie ihr Ziel erreichen konnte. Sie schaute in den Himmel und konnte ihre Laterne schon gar nicht mehr von den anderen unterscheiden. Dennoch faltete sie ihre Hände zusammen und betete dass ihr Wunsch, den Laden ihres Vaters zu übernehmen, in Erfüllung geht. Doesn't matter when, It's always a good time then Ken war schon immer hin und hergerissen. Entscheidungen treffen war noch nie sein Ding gewesen, aber diesmal schaffte er es eine zu fällen. Er entschied sich gegen die UCLA und für ein Leben in Japan. Sein Traum Polizist zu werden kam daher ein Stückchen näher. Er wusste dass er nur in Japan glücklich werden konnte, denn er war nicht dieser Freie Zugvogel. Lieber blieb er im bekannt Terrain, was auch nicht unbedingt schlecht war. Hier hatte er alles was er brauchte: Seine Familie und Freunde. It's always a good time Woah-oh-oh-oh Woah-oh-oh-oh It's always a good time Woah-oh-oh-oh Woah-oh-oh-oh We don't even have to try, it's always a good time Der jüngste und letzte im Bunde. Cody hatte wohl von allen am längsten Zeit, zu entscheiden was er wollte und was nicht. Doch er war sich so sicher einmal Jura zu studieren, das man an seinem Wunsch wohl kaum noch etwas rütteln konnte. Diese Entschlossenheit hatte er ganz sicher von seinem verstorbenen Vater geerbt, der mehr auf Cody aufpasste, als ihm eigentlich bewusst war. Das Band zwischen ihnen konnte selbst der Tod nicht zum reißen bringen und Cody war sich sicher, dass dies auch so bleiben wird. Woah-oh-oh-oh Woah-oh-oh-oh It's always a good time Woah-oh-oh-oh Woah-oh-oh-oh We don't even have to try, it's always a good time Die Lichter am Nachthimmel wurden immer kleiner und kleiner. Alle zwölft standen eng beieinander und sahen hinauf. Keiner von ihnen wusste, was sie Zukunft noch bringen mag, doch eine Sache hatten sie sicher und das war ihre Freundschaft. Tai nahm die Hand von Mimi und Matt und löste somit eine Kettenreaktion aus. Als sie sich alle an den Händen hielten fühlten sie nicht nur Freundschaft, sondern auch Verbundenheit und tiefen Respekt für einander. Ob Höhen oder Tiefen, sie würden all das gemeinsam bestehen. Und das war sicher und stand nicht in den Sternen geschrieben. Fortsetzung folgt... Kapitel 31: Lieben, Lachen, Leben – Teil 1. ------------------------------------------- Das Leben ist wundervoll. Es gibt Augenblicke, da möchte man sterben. Aber dann geschieht etwas Neues, und man glaubt, man sei im Himmel. -Édith Piaf- 5 Jahre später... (Tai´s Sicht) Es war viel passiert und wir alle sind älter geworden. Es war verrückt, denn ich erinnerte mich noch gut an den Tag zurück, an dem ich meinen Eltern sagte, dass sie bereits einen Enkelsohn hatten. Meine Mutter fiel fast in Ohnmacht und musst von meinem Vater gestützt werden. Sie brüllten mich an und konnten gar nicht fassen wie verantwortungslos ich doch war. Doch als sie meinen Sohn das erste Mal sahen, war es um sie geschehen – der Ärger verfolg. Nach und nach akzeptieren sie es und halfen Mimi und mir. Ich konnte meinen Abschluss in Politikwissenschaften machen, während Mimi eine Ausbildung als Ernährungsassistentin begann. Heute, fünf Jahre später standen wir auf eigenen Beinen und waren endlich zu einer Familie geworden. Akito akzeptierte mich als seinen Vater, so als wäre ich nie weg gewesen. 7 Inzwischen sind Mimi und ich verheiratet und unser Sohn besucht die zweite Klasse. An ein weiteres Kind haben wir bis jetzt noch nicht bekommen, auch wenn ich es mir sehr wünschte. Doch Mimi wollte noch ein wenig warten, da sie sich gerade an einen geregelten Tagesablauf gewöhnt hatte. Ich saß in der Küche und las die Zeitung als Mimi aus dem Bad kam. Sie fummelte an ihrem Ohr herum und steckte ihren zweiten Ohrring hinein. Akito saß mir gegenüber und aß genüsslich sein Toastbrot mit Marmelade. „Du bist aber ganz schön früh dran!“, sagte ich zu ihr und legte sie Zeitung hin. Mimi ging an Akito vorbei und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. „Ja ich habe noch...ähm eine Besprechung und vorher wollte ich mich mit Sora treffen. Und jetzt muss ich auch gleich los!“, sagte sie grinsend und küsste mich auf den Mund. „Ihh ist ja eklig!“, meldete sich der Herr Sohnemann. Mimi grinste und griff nach ihrer Tasche. „Ich bin dann mal weg, bis heute Mittag!“ Und schon war die werte Gattin verschwunden. „Heißt das du fährst mich zur Schule, Papa? Wenn ja dann müssen wir bald los!“, erinnerte er mich und ich schaute kurz auf die Uhr. Wir hatten noch fünfundvierzig Minuten Zeit – das reichte locker, denn die Schule lag ja so gut wie um die Ecke. Moment hatte ich heute nicht auch noch ein Meeting? Oh fu...Mist! „Oh nein, das habe ich ja voll kommen vergessen!“, sagte ich und räumte den Kram vom Tisch. „Was denn?“ Schnell packte ich meine Aktentasche und holte das Pausenbrot von Akito aus dem Kühlschrank. „Wir müssen los! Ich fahre dich jetzt zu Tante Kari und die bringt dich dann zur Schule. Na wie wär´s?“ Zum Glück wusste ich, dass meine Schwester heute ihren freien Tag hatte – wahrscheinlich würde sie noch im Bett liegen, aber das hier war ganz klar ein Notfall. „Okay ich hole meine Sachen“, informierte mich Akito und verschwand in seinem Zimmer. Geschwind beförderte ich auch seine Frühstücksutensilien in die Spüle – oh man ich musste unbedingt vor Mimi zu Hause sein, wenn sie dieses Chaos sieht, dann gewürgte sie mich sicher. „Bin fertig!“ Ich drehte mich herum und sah Akito in seiner Schuluniform und seinem passenden Rucksack. Wie ich Uniformen nur hasste – ich war echt froh als ich meine los war. „Alles klar, dann können wir ja starten. Hier ist noch dein Pausenbrot und meine Aktentasche ist hier! Gut auf geht´s!“ Ich nahm meine Autoschlüssel in die Hand und schloss die Wohnungstür hinter uns. Jetzt hieß es sich zu beeilen. Nur noch einmal kurz bei Kari vorbei schauen und dann konnte es los gehen. (Sora´s Sicht) „Und er hat dir das mit der Besprechung abgekauft?“, fragte ich meine beste Freundin stutzig. „Ja er hat noch nicht mal nachgehakt, sehr wahrscheinlich war er in Gedanken!“, erklärte Mimi, während sie meinen einjährigen Sohn auf dem Arm hielt. „Masaru ist wirklich so süß! Er hat ja richtige Pausbacken“, sagte sie und berührte ihn leicht an seinen leicht rötlichen Wangen. „Ja und er ist so pflegeleicht, wenn ich da an Sachiko denke, ohje...sie war echt ein schreiwütiges Kleinkind“. Zum Glück war sie jetzt im Kindergarten, denn mit zwei Kinder alleine zuhause zu sein, stelle ich mir echt schwer vor. „Ich kann gar nicht glauben, dass er bereits schon ein Jahr alt ist – wie die Zeit vergeht!“ Ja Mimi sprach mir wirklich aus der Seele. Mein kleines Baby konnte bald schon Laufen und Sachiko würde in eineinhalb Jahren zur Schule gehen. Es war echt unglaublich. Bald würde noch eine Veränderung auf uns zu kommen und ich konnte es immer noch nicht fassen. „Wann wirst du es ihm erzählen? Heute Abend? Matt sollte es am besten vom ihm erfahren oder?“ Okay ich sollte wirklich weniger Kaffee trinken, ich redete ja ohne Punkt und Komma. Aber es waren ja Fragen, die gestellt werden mussten. „Also ja ich werde heute Abend für uns kochen und dann werde ich es ihm erzählen! Und ja es wäre besser wenn Matt es von Tai erfährt, also bleibt das vorerst unser kleines Geheimnis“. Wie ich unsere kleinen Geheimnisse doch vermisst hatte. Ich weiß nicht, aber der Abstand hat uns damals sehr gut getan und uns gezeigt dass unsere Freundschaft alles aushalten kann. „Und wie denkst du wird er reagieren? Wird er ausflippen oder dich durch die Luft wirbeln? Was meinst du?“ Also gut eine Tasse weniger war auf jeden Fall drin, das Geplapperte wurde bestimmt schon nervig. Mimi lehnte sich etwas zurück und stich Masaru über sein zartes Kopfhaar. „Ich glaube er wird sich tierisch freuen, er hat sich es doch schon so lange gewünscht und jetzt ist es endlich passiert“, erklärte sie mir strahlend. Sie sah so unendlich glücklich aus und ich war so froh, dass sie und Tai zusammen gefunden haben, genauso wie Matt und ich. Auch wenn es damals ein harter Weg war, wir hatten es mithilfe einer Paartherapie geschafft. Nachdem Sachiko geboren war, verbrachten wir wieder mehr Zeit miteinander und nach einer gewissen Zeit konnte ich wieder Vertrauen zu ihm fassen. Als unsere Tochter neun Monate alt war, verlobten wir uns erneut und heirateten am ersten August des darauffolgenden Jahres. Danach ging alles bergauf und meine zweite Schwangerschaft machte das Glück komplett. Matt arbeitete eine Zeitlang bei seinem Vater im Fernsehsender und ist jetzt zurzeit auf der Suche nach jungen und musikinteressierten Nachwuchstalenten. Es war vielleicht nicht sein Traumjob, aber es machte ihm Spaß, sein ehemaliges Hobby mit der Arbeit zu verknüpfen. Und ich war sehr froh, dass wir diese schreckliche Zeit hinter uns lassen konnten. Unbewusst schaute ich auf meinen Ehering und drehte ihn ein paar Mal hin und her. Mimi fiel es gar nicht auf, da sie mit Masaru beschäftigt war und einige Grimassen zog. Er lachte herzlich und versuchte mit seinen kleinen Fingern Mimis Gesicht zu berühren. Egal was alle anderen Leute über ihre Familien auch sagten, für mich war sie das wichtigste in meinem Leben. Und an meinen Kindern konnte ich sehen, dass es sich lohnte jeden Tag so intensiv wie möglich zu verbringen, um auch nichts zu verpassen. Das Leben konnte so toll sein, man musste nur rechtzeitig die Augen öffnen! (Kari´s Sicht) Ich war gerade auf gestanden als es an der Tür Sturm klingelte. Genervt schritt ich zur Tür und öffnete sie. „Tai? Was machst du denn hier?“, fragte ich meinen Bruder, der mehr als abgehetzt aussah. „Kannst du Akito zur Schule bringen? Ich habe noch ein Meeting, das ich voll kommen vergessen hatte“, erklärte er mir knapp und schaute schon auf die Uhr. Bevor ich ihm antworten konnte, schob er seinen Sohn hinein und verabschiedete sich überschwänglich. „Danke Schwesterherzchen, du bist echt die beste! Ich mach es wieder gut versprochen, bis später dann!“ Mit offenem Mund stand ich an der Haustür und schaute runter zu Akito. „In einer halben Stunde muss ich in der Schule sein!“ Toll, da konnte ich mich ja noch nicht mal duschen und richtig fertig machen. Ich schüttelte den Kopf und schloss die Tür. „Okay ich geh mich schnell umziehen und du kannst dich in die Küche setzten, okay?“ Irgendwie war ich noch recht froh keine eigenen Kinder zu haben, denn Tai schob seins ja die ganze Zeit zu mir ab. Okay ich liebte den Kleinen abgöttisch und er wusste, dass ich so etwas gerne für ihn machte. Leise schlich ich mich ins Schlafzimmer und versuchte im Dunkeln etwas Gescheites zusammen zu suchen. „Du kannst ruhig das Licht an machen, ich bin wach!“ Schnell wurde es hell und ich konnte endlich meinen Schrank von innen erkennen. „Tut mir leid! Mein Bruder war spät dran und will das ich Akito zur Schule bringe!“ „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, ich würde das für meine Nichte genauso machen!“, sagte T.K. und ging zu mir. „Ja ich weiß, wie wär´s wenn ich auf dem Rückweg Brötchen mitbringe, dann können wir mal so richtig schön frühstücken“, schlug ich ihm vor und schlang meine Arme um seinen Hals. „Das klingt wirklich gut“, meinte er und wollte mich gerade küssen, als wir ein lautes „IHH“ hinter unserem Rücken hörten. Erschrocken drehten wir uns um und sahen wie Akito vor uns stand und seine Arme in die Hüpfte stemmte. „Das ist ja voll eklig, das machen Mama und Papa auch immer!“ T.K. ging auf den Kleinen zu und wuschelte ihm durch sein braunes Haar. „Na komm wir lassen die Dame sich umziehen!“, sagte er und lockte ihn aus dem Zimmer. Ich konnte wirklich sagen, dass meine Träume in Erfüllung gegangen sind. Mir geht es gut und ich habe T.K. stets an meiner Seite. Es dauerte einige Zeit bis wir wieder zusammen gefunden haben, aber jetzt war alles perfekt und wir teilten uns eine Wohnung. Sie war zwar klein, aber sehr gemütlich und an eine Familienplanung dachten wir noch nicht. Da ließen wir uns lieber noch zwei bis drei Jahre Spielraum. Wir hatten ja genug Nichten und Neffen um zu üben und das war auch gut so. Auch wenn das hieß, dass mich Tai früh morgens aus dem Bett klingeln durfte. „Okay ich bin fertig! Na los, auf geht’s, ab in die Schule!“ Ich reichte Akito meine Hand und wir gingen zusammen zur Tür. T.K. versuchte erst mal wach zu werden und machte sich einen Kaffee. „Bis später!“, rief ich ihm noch zu und schloss die Tür hinter mir. (Ken´s Sicht) „Okay guck mal hier ist ein günstiger Flug!“, bemerkte Yolei und deutete mit dem Zeigefinger auf meinen PC-Bildschirm. Wir waren gerade auf der Suche nach einem günstigen Flug nach Amerika, um Davis mal wieder zu Gesicht zu bekommen. Er war vor ungefähr zwei Jahren in die USA gegangen und hat sich doch seinen Traum von der mobilen Nudelsuppenküche erfüllt. Auch wenn wir anderen diesem Traum immer skeptisch gegenüber standen – Davis hatte es geschafft. Und jetzt würden Yolei und ich ihn das erste Mal besuchen kommen. Sonst hatten wir meistens E-Mailkontakt oder chatteten über Skype – doch es wurde langsam Zeit unseren Igelköpfigen Chaosmagneten wieder zu sehen. „Ich glaube den Flug sollten wir nehmen!“, sagte ich zu Yolei und klickte auf buchen. „Zum Glück können wir bei Davis schlafen. Mit einem Hotel wäre das alles viel zu teuer!“ Ja Amerika war kein billiges Pflaster, aber was tat man alles um seinen besten Freund mal wieder zu Gesicht zu bekommen. „Oh man...was eine Tortur! Von wegen man findet schnell und einfach, günstige Flüge ins Ausland! Diese Webseite ist echt der letzte Müll!“, kommentierte Yolei und ließ sich auf mein Bett fallen. Ja Yolei war natürlich so ungeduldig wie eh und je. Aber so kannten und liebten wir sie auch. „Beruhige dich! Wir haben ja jetzt unseren Flug und alles wird gut!“, sagte ich zu ihr und drehte mich mit meinem Schreibtischstuhl um. In ein paar Tagen hatte ich Urlaub, genauso wie Yolei auch. Ihr fragt euch sicher was wir aus unserem Leben gemacht haben – hier eine kleine Info und das nur für euch. Ich bin in Japan geblieben und habe meine Ausbildung zum Polizisten mit Bravour bestanden. Zurzeit lebte ich in einer kleinen Wohnung, die ungefähr zehn Minuten von meinen Eltern entfernt war. Yolei hingegen lebte noch zuhause und arbeitete im Laden ihres Vaters, den sich bald übernehmen sollte. „Boah ich habe gestern nach kaum geschlafen! Davis hat mich mitten in der Nacht angerufen und gefragt wann wir kommen! Das mit der Zeitverschiebung hat er nach zwei Jahren immer noch nicht gerafft!“, stöhnte Yolei angesäuert und hielt sich den Arm vor ihre Augen. Ja die Beziehung zwischen Yolei und Davis war echt ein hin und her. Mal stritten sie, mal waren sie derselben unlogischen Meinung, aber sie waren wirklich gute Freunde. „Ja Davis fallen so Umstellungen nicht leicht! Obwohl in den USA an sich scheint er ja gut zu Recht zu kommen“, stellte ich lachend fest. „Yolei? Bist du noch wach?“, fragte ich sie und tippte sie leicht am Arm an. Nichts zu machen, sie war einfach so eingeschlafen! Davis musste ihr wohl gestern eine ganz schöne Schallplatte gedrückt haben – naja es ist besser sie schlafen zu lassen, denn niemand wollte ich mit einem miesgelaunten Wirbelwind anlegen. Deswegen stand ich so leise wie möglich von meinem Stuhl auf und deckte sie noch zu. Einen kurzen Moment sah ich ihr beim Schlafen zu. Irgendwie sah sie dabei recht niedlich aus...äh okay streichen wir das. Leise schlich ich mich aus dem Zimmer und schloss sanft die Tür hinter mir. Bald würde es los gehen und wir brechen für unser nächstes Abenteuer auf. Ich hoffte dass es diesmal wesentlich entspannter zu geht, als das letzte Mal. Aber ich hatte ein gutes Gefühl dabei und das machte das Leben doch spannend oder? (Cody´s Sicht) Heute war ein guter Tag – das hatte ich im Gefühl. Gerade im Moment hatte ich meine letzte Semesterarbeit für dieses Halbjahr hinter mich gebracht und ich musste schon sagen, ich fühlte mich wirklich super. Das Jurastudium war die richtige Wahl für mich gewesen, auch wenn es manche ziemlich trocken fanden – für mich war es perfekt. „Hey kommst du mit noch einen Kaffee trinken?“, fragte mich Yoko, ebenfalls eine Jurastudentin. „Klar, nach so einer Klausur sowieso!“, antwortete ich und schnappte meine Sachen. Früher hatte ich immer das Gefühl, das es schwer war neue Freunde zu finden, aber eigentlich war es das gar nicht. Natürlich hat man immer seine feste Clique, in der man sich befindet, aber trotzdem musste man die Leute vorher erst kennen lernen. Bei unserer damaligen Einführungswoche erging es wohl jedem gleich. Man kannte fast niemanden und hatte wirklich Glück, wenn sich mal ein bekanntes Gesicht zeigte. Dieses Glück hatte ich nicht. Alles war mir fremd und neu, es dauerte ein paar Tage bis ich die richtigen Leute zum abhängen fand. Aber mit ein bisschen Mut fand man relativ schnell Anschluss. Und heute saß ich mit meinen neuen Bekanntschaften in unserer Mensa und trank Kaffee. So schnell konnte es gehen, die Zeit verging wirklich rasend schnell und ich hatte das Gefühl, dass sie mir öfters davon lief. Wenn ich einen Tag mal durch lernte, wurde mir erst abends bewusst wie viel Stunden ich eigentlich gelernt hatte. Aber jetzt hatten wir alle Semesterarbeiten hinter uns gebracht und man konnte ein wenig entspannen. „Und was macht ihr alles in euer freien Zeit?“, fragte ich in die kleine Runde. Jeder erzählte etwas, doch meistens waren es die gleichen Aktivitäten. Manche gingen arbeiten, andere fuhren mit ihrer Familie oder ihren Freunden in Urlaub. Und dann gab es welche, die erst mal zuhause einfach nichts machen wollen. Zu denen gehörte ich eigentlich auch, aber leider brauchte ich jeden Cent und deswegen hatte ich mir einen Job in einer kleinen Tierhandlung besorgt. Ich würde allerdings erst nächste Woche anfangen und konnte das Wochenende über noch entspannen. Auch die anderen waren sehr beschäftigt. Die meisten hatten schon eine eigene Familie gegründet und hatten somit ganz andere Probleme als ich. T.K. schrieb im Moment an seinem ersten Kinderbuch und lebte mit Kari unter einem Dach. Yolei und Ken wollten demnächst Davis in den USA besuchen. Sie hatten mich gefragt ob ich mitfahren möchte, aber da wartete ich lieber noch ein bisschen. Ich dachte daran Davis zu besuchen, wenn ich mit der Uni fertig bin – dann wäre ich auch um einiges flüssiger. Aber mal sehen was die Zeit noch so bringt. (Joe´s Sicht) Ich schnaubte. Heute war irgendwie nicht ganz so mein Tag. Ich war viel zu spät dran und würde heute sogar das Abendessen verpassen. Auf dem Land zu wohnen war eigentlich recht schön, aber jeden Morgen in die Stadt zu fahren, war manchmal eine Tortur. Abends ging es meistens, aber ausgerechnet heute stand ich im Stau. An meinem vierten Hochzeitstag mit meiner bezaubernden Frau Asuka. Wir lernten uns vor fünf Jahren kennen, als ich mit Mimi und Tai auf einem Polterabend war. Ich kannte die Gastgeber kaum, es war eher ein Bekannter von Tai. Damals bat Mimi ihn, mich mitzunehmen, da ich sehr deprimiert war. Ich hatte das Gefühl, das jeder seinem Traum näher kam, außer mir. Und Izzy war zu dem Zeitpunkt auf eine Weiterbildungsfahrt, gesponsert von seiner Uni. Also ging ich mit ihnen mit und amüsierte mich auch gar nicht schlecht, als ich auf einmal eine Frau anrempelte. Das letzte Mal, wo so etwas passierte, war als ich Mimi wiedertraf. Doch diesmal war es ganz anders. Ich entschuldigte mich natürlich überschwänglich und danach kam ich mit der jungen Frau ins Gespräch. Wir waren uns von Anfang an sympathisch, was ich eigentlich bei den wenigsten Frauen erlebte. Wir unterhielten uns den halben Abend und tauschten dann unsere Nummern aus. Schon zwei Tage später verabredeten wir uns zum Kaffee trinken und wie soll ich es sagen...es hat voll gefunkt. Knapp ein Jahr später heirateten wir. Izzy war mein Trauzeuge und der spätere Pate meines Sohnes, der vor zwei Jahren das Licht der Welt erblickte. Kurz zuvor sind wir mit Sack und Pack aufs Land gezogen, nicht weit von Tokio weg. Man brauchte eine viertel Stunde mit dem Auto und mit dem Zug eine gute halbe. Ich konnte also meine Freunde immer besuchen und ich war auch froh, dass der Kontakt mit ihnen unter meinem Umzug nicht litt. Plötzlich merkte ich, dass es endlich weiter ging. Ich drückte also auf die Tube und hoffte dass das Abendessen noch warm war. Zuhause angekommen stieg ich behutsam aus dem Wagen, um den wunderhübschen Blumenstrauß für meine Frau nicht kaputt zu machen. Ich schloss die Tür auf und versteckte die Blumen hinter meinem Rücken. „Joe bist du das?“, hörte ich aus der Küche fragen. „Ja tut mir leid ich stand im Stau“, sagte ich und versuchte mit einer Hand meine Schuhe aus zu bekommen – gar nicht so leicht, aber machbar. Ich ging mit einem breiten Grinsen in die Küche und sah wie meine Frau am Herd stand und kochte. Unser Sohn Yoshi saß auf dem Sofa und schaute seine Lieblingssendung. „Dada!“, rief er und rannte auf mich zu. Ich hatte wirklich keine Ahnung warum er mich ausrechnet so nannte...aber was machte das schon. Er hielt sich an meinem rechten Bein fest und ich strich ihm über den Kopf. „Ich habe dir etwas mitgebracht!“, sagte ich zu meiner Frau und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. „Oh Joe das ist aber ein schöner Blumenstrauß“, bestaunte sie und umarmte mich. „Alles Gute zum Hochzeitstag!“, wünschte ich ihr und küsste sie wieder. „Das ist ja so lieb von dir! Ich stell sie gleich ins Wasser! Das Essen ist auch gleich gut!“ Schnell verschwand Asuka im Nebenraum und ich nahm Yoshi auf den Arm. „Hast du gehört, kleiner Mann es gibt gleich was zu essen!“ Er lachte und quietschte zugleich als ich ihn in seinen Kinderstuhl setzte. Nachdem Asuka mit den Blumen in einer Vase wiederkam, aßen wir auch schon zusammen zu Abend. Diese Momente liebte ich am meisten in meinem Leben. Auch wenn sie schon eine Art Ritual war, ich wollte es in meinem Leben nicht mehr missen wollen. Fortsetzung folgt... Kapitel 32: Lieben, Lachen, Leben –Teil 2. ------------------------------------------ Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden. -Mark Twain- (Izzy´s Sicht) „Bist du das Izzy?“ Ich schloss die Wohnungstür hinter mir und betrat unsere Küche. „Ja ich konnte schon etwas früher von der Arbeit weg!“, sagte ich und stellte meinen Koffer auf den Tisch. Meine Verlobte Akane saß auf dem Sofa und blickte von ihrer Zeitschrift hoch. „Das freut mich, ich habe dich ja schon so vermisst“. Ich ging zu ihr rüber und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, erst dann bemerkte ich, welche Magazine sie sich eigentlich anschaute. „Schaust du nach deinem Hochzeitskleid?“, fragte ich unbeholfen und setzte mich neben sie. „Ja aber ich habe noch nicht anständiges gefunden und wenn dann dürftest du es gar nicht sehen“, entgegnete sie mir frech und schlug die Zeitschrift wieder zu. „Hey meine Liebe, sei ja nicht so frech, hörst du!“, drohte ich ihr spielerisch und kitzelte sie locker. „Izzy hör auf! Nein!!!“, schrie sie und bettelte um Vergebung. Als ich von ihr abgelassen hatte, legte sie sich in meinen Arm und wir schauten uns tief in die Augen. „Weiß du noch wie wir uns kennen gelernt haben?“, fragte sie träumerisch. Ich legte den Kopf zurück und nickte leicht. Es war noch gar nicht so lange her gewesen... Flashback: Ich war im letzten Studienjahr und jobbte in einer Bar. Es war viel los und es wurde auch allmählisch stickig. Am liebsten wollte ich jedoch nur noch nach Hause. Seit Joe mit seiner Freundin Asuka zusammen gezogen ist, wohnte ich in einem Studentenwohnheim. Mehr war zurzeit nicht drin. Obendrein war ich heute sehr mies gelaunt...die Paare tummelten sich förmlich und ich hatte das Gefühl, als einziger einsam und allein zu sein. Jeder hatte Glück in der Liebe außer mir. „Hey kann ich noch eine Cola bekommen?“, fragte mich eine junge Frau, die schon eine Zeitlang auf jemanden wartete. Sie sah sehr deprimiert aus und in dem Moment dachte ich mir dass ich wohl doch nicht so alleine war. Aber bei meinem Glück würde ihre Verabredung in den nächsten fünfzehn Minuten auftauchen. Ich hatte mich schon lange nicht mehr verliebt, seit die Sache mit Fumiko war. Die Liebe war für mich irgendwie sinnlos geworden, obwohl jeder sagte, dass ich auch die Richtige finde – wer´s glaubt. „Hier deine Limonade!“, sagte ich leicht grimmig und schaute sie noch nicht mal an. „Entschuldigung ich habe aber eine Cola bestellt!“, meldete sie sich zu Wort. Eigentlich war es mir so ziemlich egal was sie bestellt hatte, es nervte mich hier zu sein, es nervte mich keinen Partner zu haben und sie nervte mich auch schon. „Tut mir leid!“, sagte ich monoton und tauschte die Getränke aus. „Du scheinst ja ziemlich miese Laune zu haben!“, stellte sie fix fest. Ich zog meine Mundwinkel leicht nach unten und zuckte mit den Schultern. „Keine Sorge du bist nicht allein! Ich warte schon zwei Stunden auf meine Verabredung und sie ist immer noch nicht gekommen, traurig oder?“ Mit einem Lächeln versuchte sie ihre schlechte Laune zu überspielen, doch man sah in ihren Augen wie traurig sie war. „Wieso wartest du denn so lange auf diesen Depp?“, fragte ich ohne groß darüber nach zu denken. „Ach das ist eine doofe Geschichte. Eigentlich tue ich einer Freundin nur einen Gefallen...sie wollte das ich mich mal wieder verabrede und hat mir sozusagen ein Blinde Date verschafft! Aber der Typ scheint ja wohl nicht so viel Interesse an mir zu haben, ansonsten wäre er schon hier“, erklärte sie mir leicht wehmütig. Sie tat mir leid, das stand völlig außer Frage, aber erzählte man solche Geschichten nicht eigentlich seinem Friseur? Naja gut, ich als Barkeeper konnte es mir ja auch mal einen Abend lang anhören... Flashback Ende. „Wir haben so lange gequatscht erinnerst du dich noch?“ Ich lächelte leicht und drückte sie noch ein wenig näher an mich. „Ja ich hatte wohl großes Glück, dass dein Blinde Date nicht aufgetaucht ist, oder?“ Sie kicherte leise und ich senkte meinen Kopf, um ihr einen Kuss auf die Lippen zu drücken. Ich konnte wirklich sagen, dass ich glücklich war. Wir würden bald heiraten, hatten beide ein solides Einkommen und was am wichtigsten war: Wir liebten uns auch mit den Fehlern des jeweils anderen. (Yolei´s Sicht) Na super. Ich war bei Ken eingeschlafen und kam voll kommen abgehetzt zu Hause an. Ich konnte es immer noch nicht fassen, das wir in drei Tagen in den USA sein würden. Und jetzt musste ich diese Tatsache nur noch meinem Vater beibringen, denn er wusste noch nichts von seinem Glück. „Hallo Papa, tut mir leid das ich so spät dran bin!“, sagte ich als ich in den Laden hineinstürmte. „Wo warst du denn? Ich habe eine halbe Ewigkeit auf dich gewartet! Du weißt doch, dass ich mit Mama essen gehen wollte!“, beschwerte er sich lautstark. „Ja ich weiß“, trällerte ich während ich meine Schütze zuband. „Aber ich hatte noch etwas zu klären! Ach ja ich muss unbedingt mit dir sprechen!“, warnte ich ihn schon mal vor. „Um was geht es denn Yolei, ich habe kaum noch Zeit!“ Er stand an der Theke und schaute nervös auf die Uhr. „Du hast mir doch gesagt, das du eine Woche ohne mich klar kommen würdest, stimmt´s?“ Mein Vater schaute mich skeptisch an und gestikulierte wild mit seinen Händen. „Ja habe ich und weiter?“ Ich drehte mich herum und tänzelte leicht durch den Laden. „Ehm Ken und ich haben billige Flugtickets für die USA bekommen! Und wir wollten in drei Tagen fliegen!“, platzte aus mir hervor. Mein Vater hielt sich die Hand vors Gesicht und stöhnte leise auf. Super es passte ihm nicht, dass hätte ich mir ja schon gleich denken können! „Okay, aber nächstes Mal sagst du mir bitte eher Bescheid!“ „Och Papa wieso nicht...hä? Was?“, fragte ich nochmal nach. „Du hast mich schon verstanden! Du wirst bald das Geschäft übernehmen und ich möchte das du vorher noch etwas erlebst, okay?“ Das musste eine Halluzination sein oder er nahm heimlich irgendwelche Drogen, von denen ich noch nichts wusste...ach egal diese geistige Verwirrtheit musste ich doch ausnutzen. „Danke, Danke, danke!“, schrie ich fast schon und fiel meinem Vater um den Hals. „So du gehst jetzt mit Mama essen oder was auch immer und ich halte für dich die Stellung. Bis morgen früh!“, sagte ich und schob ihn Schnurstracks aus seinem Laden. „Okay Yolei vergiss aber nicht später abzuschließen und nimm die Kasse mit nach oben! Das letzte Mal hast du sie nämlich...“ „Alles klar Papa, auf Wiedersehen! Au revoir! Ciao, ciao!“, rief ich ihm noch hinterher und schloss danach die Tür. Also manchmal behandelte er mich echt wie ein kleines Mädchen, dabei war ich eine noch nicht ganz so erfolgreiche Unternehmerin. Aber das schien ihm wohl egal zu sein, für ihn würde ich wohl immer sein kleines Mädchen bleiben! (T.K.´s Sicht) Ich saß am Tisch, als ich die Tür ins Schloss gehen hörte. Ich schaute nach oben und sah wie Kari durch die Tür trat. In ihrer Hand hatte sie eine Tüte mit Brötchen und ich merkte wieder wie mir der Magen knurrte. „Tut mir leid, hat doch etwas länger gedauert“, sagte sie zu mir und küsste mich auf die Wange. „Nicht schlimm, nur ich habe jetzt wirklich Hunger“, erklärte ich ihr Zähneknirschend. Kari setzte sich lächelnd an den Tisch und reichte mir die Tüte mit Brötchen. Gierig nahm ich mir das erste heraus uns schnitt es auf. Ich hatte so einen Kohldampf, dass ich fast alles um mich vergas. Erst als ich ein paar Bissen herunter geschluckt hatte, fühlte ich mich besser. „Und wie kommst du mit deinem Buch voran?“, fragte Kari neugierig und legte eine Scheibe Salami auf das Brötchen. „Eigentlich ganz gut! Ich glaube ich werde in ein paar Tagen fertig sein“, verkündete ich stolz und biss nochmals ab. „Das hört sich wirklich toll, vielleicht nehme ich dann mal ein Exemplar mit in den Kindergarten und mache ein bisschen Werbung!“ Ich hoffte wirklich dass mein Buch gut ankommen würde, denn Kinderbücher gab es ja wie Sand am Meer. Aber ich hatte ein gutes Gefühl dabei und Kari bestärkte mich damals auch es zu schreiben. Knapp ein Jahr hatte ich schon daran gesessen, immer wieder kamen Schreibblockaden und Kreativtiefs dazwischen, doch jetzt wollte ich mein Werk endlich vollenden. Die gemeinsame Zeit mit Kari half mir wirklich sehr dabei, um mir wieder Inspirationen zu holen. Eigentlich war sie meine Inspiration, ohne dass sie es wusste. Sie hatte gekämpft und gewonnen – das beeindruckte nicht nur mich. Auch ihr Bruder war von ihren Fortschritten begeistert. Für Kari war die Zeit nicht leicht gewesen...ihre Ausbildung musste sie um ein Jahr verschieben, bis sie wieder voll kommen gesund und einsatzbereit war. Doch jetzt war sie Erzieherin und sie war mit Leib und Seele dabei. Irgendwann würde sie sicher eine gute Mutter werden. Aber das Thema hatte bei uns noch Zeit. Wir dachten ja noch nicht mal ans Heiraten und Kinder waren wenn erst danach geplant. „Ich kann gar nicht glauben, wie schnell die Zeit vergangen ist!“, sagte Kari auf einmal und nahm ihr Glas Orangensaft in die Hand, das sie hin und her drehte. „Ja ich auch nicht! Ich kann mich noch gut daran erinnern, als Mimi uns allen erzählt hatte, das sie und Tai einen Sohn haben! Das war damals so verrückt und irreal“. „Ja und jetzt sind sie verheiratet und wohnen zusammen – genauso wie Sora und Matt!“, meinte Kari lachend. Oh ja, damit hatte ich wohl gar nicht gerechnet. „Ja es hat mich echt gewundert, das Sora ihm nochmal verziehen hat!“, murmelte ich. Plötzlich ergriff Kari meine Hand und strich mir sanft drüber. „Sie haben sich nicht aufgegeben, genauso wie wir!“ Wieder hoben sich meine Mundwinkel und ich musste grinsen. Sie hatte wohl immer die richtigen Worte parat und dafür liebte ich sie. Ich war froh, dass wir uns noch einmal eine zweite Chance gegeben haben. Nicht jeder bekommt eine, doch wir haben sie genutzt und sind jetzt mehr als glücklich! (Davis´s Sicht) Ich war gerade erst aufgestanden als mein Handy klingelte. „Ja wer ist da?“, antwortete ich leicht brummig. „Hey Davis habe ich dich geweckt?“, hörte ich Ken am anderen Ende der Leitung fragen. „Nein, ich bin zwar gerade erst auf gestanden, aber nein ich war schon wach. Was gibt’s?“ Ich wusste das er und Yolei mich besuchen wollen und ich wartete auch schon seit Tagen auf seine Rückmeldung. Heute sollte ich sie bekommen. „Also wir haben einen Flug gebucht! In drei Tagen geht es los!“, erklärte er mir. „Du hast doch für uns noch genug Platz in deiner Wohnung, oder Davis?“ Ich schluckte kurz und schaute mich in meinem gemütlichen Chaos um. Es stapelte sich das dreckige Geschirr und auch der Boden sollte mal wieder gewischt werden. Also Platz war da schon, man musste sich nur die ein oder andere Ecke frei schaufeln. „Davis?“ „Eh natürlich habe ich genug Platz für euch! Ihr seid ja keine Riesen!“, brabbelte ich wie wild darauf los. Ich wusste dass ich noch aufräumen musste, aber wegen der Arbeit hatte ich kaum Zeit. So einen mobilen Imbisswagen zu führen war nicht einfach. Das positive war, das ich mein eigener Chef sein konnte – daher öffnete ich meinen Laden nie vor elf Uhr mittags. Aber der Ansturm war echt enorm. Nie in meinem Leben hatte ich gedacht, dass die Amerikaner so auf Nudelsuppen stehen würden – die waren ja schlimmer als ich. „Soll ich euch am Flughafen abholen kommen?“, fragte ich Ken ganz nebenbei. „Ja das wäre ganz gut! Obwohl bei deinem Orientierungssinn! Naja wird schon schief gehen!“, witzelte er. Haha, da konnte ich mich ja wirklich tot lachen. Das war mir nur einmal passiert und das war ganze fünf Jahre her. Er dachte wohl, dass ich mich nie weiter entwickeln würde. Ich hatte auch schon gerafft, dass es an jeder Ecke Karten zu kaufen gab. „Okay gut, ich melde mich dann morgen nochmal!“, sagte Ken ehe er auflegte. Bei ihm müsste es wohl mitten in der Nacht gewesen sein...die Zeitverschiebung war noch nie eine meiner Stärken gewesen. Ich meine warum gab es das überhaupt? Wäre es nicht besser, wenn es auf der ganzen Welt dieselbe Zeit geben würde? Und da sollte noch einer behaupten, dass ich dämlich wäre. Ich hatte es allen gezeigt, indem ich meinen Traum verwirklicht hatte. Der letzte lachte wohl doch am längsten...oder wie ging das nochmal? Der letzte lacht am besten? Die letzten werden die ersten sein? Vielleicht so irgendwie. Natürlich wusste ich auch, dass ich viel Glück hatte und das wenn man nicht aufpasste, schnell wieder fallen konnte. Doch ich würde meinen Traum nun leben und nicht ewig verlorenen Träumen hinterher trauern. Dafür war das Leben einfach zu schade. Ich wusste was ich wollte und das war auch gut so. (Matt´s Sicht) Vollkommen erschöpft kam ich von der Arbeit nach Hause. Sora sah mit den Kindern im Wohnzimmer und spielte mit ihnen. Plötzlich hörte ich wie Sachiko auf mich zu rannte. „Papa du bist wieder da!“, sagte sie und sprang auf meine Arme. Sora nahm unseren Kleinen und ging auf mich zu. „Hallo und wie war die Arbeit?“, fragte sie liebevoll und küsste mich auf den Mund. „Och so wie immer eigentlich“. Ich arbeitete zusammen mit meinem Vater an einer neuen Serie, die junge Talente sucht und förderte. Heute schauten wir uns die ersten an und ich muss sagen, dass wirklich gute Leute dabei waren. Dann gab es wieder Fälle, die das Singen in einer Karaoke-Bar viel zu ernst nahmen. Aber so war es nun mal – die schrillen Vögel musste man wohl oder übel so hinnehmen. „Und hast du dich heute mit Mimi getroffen?“, fragte ich Sora und setzte Sachiko wieder ab. Sie nickte nur und verschwand geheimnisvoll in der Küche. Ich ging ihr nach, während unsere Kinder wieder weiterspielten. „Alles okay?“ Sora schaute mich verwirrt an und öffnete den Kühlschrank. „Ja klar was soll sein? Sag mal was willst du essen?“ Sie lenkte vom Thema ab, irgendetwas schien Mimi ihr erzählt zu haben. Etwas was ich nicht wissen durfte. Eigentlich interessierten mich ihre Frauengespräche nicht sonderlich, aber wenn sie schon so geheimnisvoll tat, dann musste doch auch etwas dahinter stecken. „Nein jetzt sag schon! Über was habt ihr geredet?“, fragte ich festgefahren nach. „Über nichts Besonderes. Frauenkram halt!“ Sora versuchte so normal wie immer zu klingen, doch ich durchschaute sie. Es war etwas faul und das machten auch nicht die Schnitzel wett, die sie gerade aus dem Tiefkühlfach holte. „Komm schon...wir sind verheiratet und ich werde ihr auch nicht sagen, dass du mir was gesagt hast!“, bettelte ich sie an. Sora schaute auf und gab mir diesen gewissen Blick. Sie schnaubte kurz und stellte die Schnitzel auf die Ablage. „Okay ich werde es dir erzählen, aber wehe du sagst Tai davon etwas!“, drohte sie mir und ich bekam es schon mit der Angst zu tun. Nach den Minuten der Ehrlichkeit konnte ich mir das Grinsen nicht mehr verkneifen. „Jetzt im Ernst?“, fragte ich nochmal nach. Sora nickte und bejahte es wieder. „Oha. Damit hatte ich nicht gerechnet“, gab ich offen zu. „Ach wieso denn nicht? Tai hat sich das doch schon länger gewünscht, aber Matt tu mir bitte einen Gefallen. Wenn Tai es dir erzählt, dann sei bitte überrascht!“ „Klar, dass lässt sich machen“, sagte ich fröhlich und umarmte sie. Es war alles wunderbar, auch wenn wir unsere Höhen und Tiefen hatten – im Nachhinein war unsere Liebe stark genug gewesen, um das alles zu überstehen. Und dafür war ich dankbar und das jeden Tag aufs Neue. (Mimi´s Sicht) Ich hatte wirklich alles bis ins kleinste Detail geplant. Tai würde bald von der Arbeit nach Hause kommen, Akito hatte ich heute Abend bei seinen Großeltern untergebracht und ich hatte schon komplett gekocht. Ich deckte den Tisch und streifte mein rotes Kleid noch einmal straf, als ich hörte, wie sich das Schloss in Gang setzte. Ich drehte mich hektisch um und setzte mein schönstes Lächeln auf. Nervös spielte ich mit meinen Fingern hinter dem Rücken und wartete sehnlichst, dass Tai den Raum betrat. Life is beautiful We love until we die When you run into my arms We steal a perfect moment Let the monsters see you smile Let them see you smile And do I hold you too tightly When will the hurt kick in? Schnell zupfte ich mir nochmal mein Kleid zu Recht und schaute geradeaus Richtung Tür. „Hallo“, begrüßte mich Tai erschöpft und setzte seine Tasche ab. „Ich habe gekocht!“, sagte ich und ging auf ihn zu. „Riecht schon mal sehr lecker“, meinte er und küsste mich liebevoll auf die Stirn. „Gibt es einen besonderen Anlass dafür?“, fragte Tai und bot mir den Stuhl an – ganz gentleman-like. Ich setzte mich und wartete bis er ebenfalls saß. „Ja könnte man schon so sagen!“, gab ich strahlend zu. „Okay...und wo ist unser Sohn? Oder ist er Teil der Überraschung?“ Ja Fragen über Fragen. Life is beautiful But it's complicated We barely make it We don't need to understand There are miracles Miracles „Akito übernachtet heute bei deinen Eltern! Ich wollte heute mal ganz mit dir alleine sein“, eröffnete ich ihm und fuhr ihm mit der Hand durch sein Gesicht. Er lachte und hatte immer noch keinen Schimmer was hier eigentlich Sache war. „Okay jetzt spann mich nicht so lange auf die Folter! Du grinst hier schon die ganze Zeit, also was ist los?“ Ja das Grinsen konnte ich mir wirklich nicht verkneifen, aber wenn er es fährt würde er ganz sicher mit demselben Gesicht durch die Gegend laufen. Your life is beautiful Our hearts they beat and break When you run away from harm Will you run back into my arms? Like you did when you were young Will you come back to me? And I will hold you tightly When the hurting kicks in Okay ich hielt es langsam nicht mehr aus. Auch wenn unser Essen vielleicht jetzt kalt werden würde...aber wofür gab es Mikrowellen? „Ich habe dir doch erzählt, dass ich eine Besprechung habe, also heute Morgen!“ Tai nickte verständlich. „Nun ja ich habe dich angelogen. Ich war bei keiner Besprechung!“ Sein Gesicht änderte sich urplötzlich von heiter zu vollkommen verwirrt. „Okay und wo warst du dann?“, fragte er höchstinteressiert. Ich biss mir leicht auf die Unterlippe und fuhr fort. „Weißt du noch als ich dir erzählt habe, dass es mir morgens öfters nicht gut geht?“ Wieder nickte er. „Ja warst du beim Arzt? Kam etwas Schlimmes raus?“ Besorgt sah er mir in die Augen und ich konnte mich nicht mehr länger zurückhalten. Life is beautiful But it's complicated We barely make it We don't need to understand There are miracles Miracles Ich nahm seine Hand und fuhr sanft darüber. „Nein ganz im Gegenteil“, sagte ich und fasste intuitiv mit der anderen Hand zu meinem Bauch. Tai bekam diese kleine Geste mit und schaute von meinem Bauch wieder in mein Gesicht. Erst sah er so aus, als würde er nicht verstehen auf was ich hinaus wollte, doch dann weiteten sich geschockt seine Augen. „Du bist doch nicht etwa... nein veräppele mich nicht!“ Doch ich strahlte umso mehr und bestätigte seinen aufkommenden Verdacht immer wieder. „Oh mein Gott du bist schwanger?“ Stand Where you are We let all these moments Pass us by „Ja der Arzt hat es heute Morgen bestätigt. In der elften Woche um genau zu sein!“ Tai konnte sein Glück kaum fassen und umarmte mich. Das Essen war auf einmal wie vergessen, das Glück stillte unseren Hunger von ganz allein. „Ich kann es gar nicht fassen! Wir bekommen ein Baby!“, stellte er für sich fest. Allmählisch bildeten sich Tränen in meinen Augen, denn ich war überwältigt von meinen und auch Tais Gefühlen. Wir saßen eine gefühlte halbe Stunde nur so da und schauten uns überglücklich in die Augen. Es war etwas, was wir uns insgeheim beide gewünscht haben. Doch die Jahre vergingen und es war mir wichtig mich selbst zu ordnen, bevor ich an ein zweites Kind dachte. Ich war schon so jung Mutter geworden, natürlich hatte man da bedenken. It's amazing where I'm standing There's a lot left we can give This is ours just for a moment There's a lot left we can give (2x) „Ich glaube ich könnte gerade die ganze Welt umarmen!“, sagte Tai zu mir und küsste mich leidenschaftlich. In meinem Bauch folgen immer noch die Schmetterlinge, so wie beim ersten Mal, als wir uns geküsst hatten. Dieses Gefühl war schwer zu beschreiben, deswegen war es wohl das einfachste es Liebe zu nennen. Doch eigentlich war es so viel mehr. Es war gegenseitiges Vertrauen und Respekt, der neben der Liebe existierte. Ich wusste das Liebe manchmal nicht genug sein konnte, aber sie war der Anfang von etwas ganz großem. Und ich war froh ein Teil von diesem zu sein. Mit Tai an meiner Seite hatte ich das Gefühl alles zu schaffen. Egal wie schlecht es mir ging. Die Liebe hielt einen am Leben. Das Leben und der Tod. Sie hängen dicht beieinander. Trennen kann man sie nicht. Ohne das eine, könnte das andere nicht existieren. Wir leben und wir sterben. Manchmal hinterlassen wir eine tiefe Trauer in den Herzen der Menschen, die uns liebten. Doch dann kommt neues Leben, um diese Lücken auf zu füllen. Es wird wieder gelacht und sich gefreut. Das Leben dreht sich immer weiter, auch wenn manche von uns gehen. Sie werden nie ganz verschwinden, sondern haben einen ganz besonderen Platz in unseren Herzen. Wir leben das Leben und manchmal verschwenden wir die Zeit mit unwichtigen Dingen, die wir im hohen Alter schon längst vergessen haben. Doch dann gibt es die wenigen Momente, die einmalig sind. Die, die wir unseren Nachkommen noch voller Stolz und Hingabe erzählen werden. Niemand sagt, dass das Leben einfach ist. Viele Dinge an die wir uns erinnern, werden auch schmerzhaft sein, aber es ist besser die Erfahrung gemacht zu haben. Aus Erfahrungen lernen wir, ob nun gut oder schlecht, beim nächsten Mal haben wir die Chance es besser zu machen. Jede Träne die aus Trauer oder Freude vergossen wurde, ist wertvoll auf ihre ganz eigene Art und Weise. Auch wenn wir manchmal das Leben verfluchen, ist es schön gelebt zu haben. Das Leben ist wie eine Wundertüte, man weiß nie was als nächstes kommt. Und ganz ehrlich, das Ungewisse, vielleicht sogar geheimnisvolle, ist das was das Leben spannend macht. Jeder kann seinen eigenen Weg einschlagen, ohne zu wissen was ihn erwartet. Doch was wir wissen, ist dass das Leben wunderbar sein kann. Es ist nicht perfekt, aber wer ist das schon. Egal wo uns unsere Wege auch hinführen mögen, jeder wird sein Ziel eines Tages erreichen. Und allein deswegen ist zu sagen, dass das Leben wunderschön, aber auch kompliziert sein kann. Mit jedem kleinen Schritt kommen wir dem näher, wo wir hinkommen wollen. Es ist nur eine Frage der Zeit bis wir es erreichen, bis dahin sollten wir einfach nur lachen, lieben und leben. Life is beautiful! Ende. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)