小さな驚き ~A Little Surprise~ von Teiko (UruhaxKai) ================================================================================ Kapitel 3: 新しい面識 ~New Acquaintances~ ------------------------------------ Hach, da bin ich endlich wieder *-* Das Problem, was mir irgendwie die Fähigkeit mich zu konzentrieren genommen hat, ist überwunden und ich konnte endlich wieder schreiben. Ich will auch nicht lange vorweg labern, aber eine kleine Ankündigung ist zu machen: Ich werde ab 8.9 für 3 Monate in Frankreich wohnen bei meiner lieben Gastfamilie. Ab Montag ist wieder Schule und es wird etwas stressig, deshalb kann ich noch nicht genau sagen, wann das nächste Kapitel kommt. Ich werde auch versuchen in Frankreich möglichst viel zu schreiben, doch da weiß ich auch noch nicht, wie oft ich das schaffe. Also wird es ab jetzt etwas unregelmäßig werden mit den Uploads (als ob sie nicht schon unregelmäßig genug wären). Ich hoffe, ihr versteht das ;) Danke übrigens für die Kommentare und die vielen Favo's 0.0 Hätte nicht gedacht, dass es so viel wird! Danke euch! °~°~°~° „Ma-Manabu! Der Hostclub war deine Idee?!?" Entgeistert war ich aufgesprungen und hang nun mit einem Bein auf dem Boden, mit dem anderen auf den Sitzpolstern, relativ unelegant über den Tisch gebeugt, damit ich dem Kleineren in die Augen sehen konnte. Dieser schien zu merken, dass er in seinem Vorhaben, mit den Polstern in seinem Rücken zu verschmelzen und so unsichtbar zu werden, scheiterte und grub lieber sein vor Scham rot angelaufenes Gesicht in Rui's Schulter, welcher ihm beruhigend über den Kopf streichelte. Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, wie sich Aoi hektisch und peinlich berührt umsah, ehe er nach meiner Schulter griff, um mich wieder in meine vorherige, weitaus weniger Aufsehen erregende, Sitzposition zu drücken. Der erste Schock war verflogen und so bemerkte ich erst jetzt, dass wir von fast allen Gästen und Hosts, neugierig angesehen wurden. Manche guckten auch eher verärgert. „Kai, verdammt! Komm wieder runter, sonst schmeißen die uns hier noch raus.", zischte Aoi leise, was mich dann endgültig dazu brachte, mich wieder halbwegs zu entspannt hin zu setzen. Trotzdem kam ich nicht umhin Manabu, der sich langsam wieder hinter Rui hervor traute, unentwegt anzustarren. Aber was sollte ich auch anderes machen? Er hatte gerade einen Teil meines Weltbildes zerstört! Ich hätte Aoi und Jin, ja sogar Rui, der sonst von solchen Dingen nicht viel hielt, zugetraut, dass es ihre Idee gewesen sein könnte. Ich hätte im Notfall auch damit gerechnet, dass Uruha gleich aus einer Ecke gesprungen wäre und laut 'Überraschung' gerufen hätte. Aber doch nicht Manabu! Nicht dem kleinen, niedlichen und vor allem unschuldigen Ma-chan, der bei jedem noch so kleinen Flirt, auch nur bei einem zufälligen Berühren der Hände, rot anlief wie eine Tomate, minutenlang keinen Ton mehr herausbrachte und sich lieber hinter seinem Beschützer Rui versteckte. Und dieser kleine Kerl, hatte die Idee von einem Hostclub?!? ,,Ihr macht mich fertig.", seufzte ich und rieb mir mit Zeige- und Mittelfingern die Schläfen, hinter denen es schon gefährlich zu pochen begann. Wie sollte ich das nur ein ganzes Wochenende aushalten? Am Ende landeten wir noch in irgendeinem Stripclub. „Hallo, die Herren.", begrüßte uns plötzlich ein Mann, ungefähr in unserem Alter, mit relativ heller Stimme und ließ mich so kurz zusammen zucken, da ich mal wieder viel zu tief in Gedanken versunken gewesen war. Auf seinen gepiercten Lippen lag ein breites Lächeln, was ihn allerdings etwas frech wirken ließ, als er sich leicht mit einer Hand auf dem Tisch abstützte und sich etwas vorbeugte. Er trug ein weißen Hemd, darüber ein Jackett, was beides etwas weiter aufgeknüpft war und somit perfekt wirkende Haut entblößte. Um seinen Hals hing eine goldene Kette mit ebenfalls goldenen Anhängern. Kein Zweifel, der Kerl war ein Host. „Habt ihr euch schon für Jemanden entschieden?" Ach Gottchen, das klang ja wirklich, als hätten wir uns auf der Speisekarte ein Menü herausgesucht. Schrecklich, der Gedanke, dass die Hosts hier mit Essen verglichen wurden. „Bist du denn noch frei?", fragte Jin aufgeregt und klimperte bezaubernd mit seinen kindlichen Augen dem Host zu, was dessen Lächeln in ein nun wirklich freches Grinsen verwandelte. „Ja, das bin ich durchaus. Soll's denn nur ich sein, oder wollt ihr noch jemand Anderen?" Aoi schnappte sich ein Heft von der Mitte des Tisches, das ich erst jetzt bemerkte, und blätterte die Seiten durch, auf denen jeweils ein Junge oder Mädchen abgebildet waren, darunter der Name. Unter den ganzen mir fremden Menschen erkannte ich auch Uruha, welcher für mich herausstach, wie ein bunter Hund. Aoi überblätterte ihn allerdings, als hätte er ihn nicht bemerkt. Ob er wohl auch da war? War er deshalb nicht mit im Auto gewesen? „Ist Byou-san da?", fragte Aoi nach kurzen Überlegen, worauf der Host sich schnell umsah. Manabu hingegen sah Aoi erschrocken an, ehe sein Gesicht sich wieder in das Ebenbild einer Tomate verwandelte. Was zu Hölle... ,,Ich fürchte, er ist gerade beschäftigt. Aber die Herrschaften sind schon eine ganze Weile da, weshalb ich überzeugt bin, dass Byou-san bald wieder zu haben ist. Sonst noch Wünsche?" Es war echt seltsam, wie die hier redeten. Störte das die Anderen denn gar nicht? Ganz im Ernst, wenn sie mir nachher noch beichten würden, dass sie öfters hier her kamen, würde ich von der Bank kippen und/oder in Ohnmacht fallen. Nicht, dass mir das später wirklich noch alles zu viel wurde. „Uruha-san?" „Ihn habe ich eben mit ein paar jungen Damen gesehen, also-" Ab da hörte ich nicht mehr zu. Also war Uruha wirklich hier! Möglichst unauffällig ließ ich meinen Blick durch den Raum, über die vielen Menschen, streifen, auf der Suche nach meinem besten Freund. Was trug er überhaupt, wenn er als Host arbeitete? Es war nämlich nicht so, dass jeder Host einfach nur einen Anzug und die Hostessen ein vornehmes Kleid trugen, so wie ich mir einen solchen Club immer vorgestellt hatte. Nein, jeder hatte seinen eigenen, individuellen Look, vielleicht hatte hier auch jeder sein eigenes Image, so wie dieser Kazuki wohl eher zu der rebellischen Sorte gehörte. Wenn ich sein freches Grinsen so zuordnen durfte. Also was war Uruha? Bestimmt würde er eher adrett gekleidet sein. Vielleicht ein leicht aufgeknöpftes Hemd, eine Kette um den Hals und eine schlichte, etwas enger anliegende Hose, gehalten von irgendeinem Markengürtel. Es war erschreckend, wie gut ich mir ihn in diesem Outfit vorstellen konnte, doch es passte schlicht ergreifend zu seinem Stile. Er war jemand, der peinlichst genau auf sein Aussehen achtete und immer nur die besten Sachen trug. Nur leider schien das hier bei mehreren der Fall zu sein. Es wäre bestimmt das Beste, wenn ich einfach abwartete, bis Uruha irgendwann zu uns kam. Schließlich war unser kleines Grüppchen nicht zu übersehen, zumal ich eben sowieso schon die Aufmerksamkeit des ganzen Clubs auf mich gelenkt hatte. Und selbst, wenn das nicht passiert wäre, würde man wenigstens Jin ohne Probleme bemerken. „Was wollt ihr denn zu trinken haben?“, fragte Kazuki immer noch grinsen und sah jeden der Reihe nach an. Ohne auf irgendeine Antwort zu warten, bestellte Aoi für alle eine Runde Bier, außer für Rui, da dieser ja noch fahren musste. Er wollte es wohl langsam angehen lassen, was mich etwas wunderte, denn normalerweise begann zumindest Aoi schon ganz am Anfang mit dem harten Zeug. „Habt ihr eine lange Nacht geplant, oder was?“, wollte ich wissen und schmunzelte, denn langsam begann ich einzusehen, dass es keinen Sinn machte, den Miesepeter zu mimen. Vielleicht würde der Tag ja noch ganz lustig werden, wenn ich mitspielte. Oder noch besser, ihnen verging der Spaß daran mich ohne meine Erlaubnis irgendwo hinzuschleifen und sie ließen mich früher nach Hause gehen, wo dann eine gemütliche Coach und ein leckeres, selbstgemachtes Essen auf mich warteten? „Wie kommst du darauf?“ „Weil du nicht vorhast, dich gleich volllaufen zu lassen.“ Skeptisch hob Aoi eine fein geschwungene Augenbrauche, lachte dann aber kurz leise auf und lehnte sich entspannt zurück, nachdem er mir auf den Rücken geklopft hatte. „Ganz Recht, Sherlock. Der Tag ist noch lange nicht vorbei.“ „Und was kommt noch?“, wollte ich neugierig wissen, auch um den Ernst der Lage wirklich abschätzen zu können. Bestimmt war der Hostclub nur eine harmlose Eingewöhnung, ehe es richtig zur Sache ging. Aber eigentlich war ich mir ziemlich sicher, dass meine lieben Freunde mir nichts sagen würden. „Jaaaa. Das wüsstest du wohl gerne, Kai-chan!“, strahlte Jin selbstsicher und ich verzog beleidigt das Gesicht. Bingo. Dann musste ich wohl alles auf mich zukommen lassen. „Aber keine Angst. Hier kannst du dich entspannen. Wär auch besser, sonst schaffst du den Abend nicht mehr.“ Nun musste ich doch schlucken. In meinem Kopf sammelten sich wieder die absurdesten Bilder, was sie wohl noch vorhaben könnten. Vielleicht sollte ich mich ablenken und da Kazuki gerade mit einem Tablett, auf dem unsere Getränke standen, zu uns kam, war es auch nicht sonderlich schwer eine Ablenkung zu finden. Leider meinte Kazuki noch, das Bier, ganz Gentleman-(oder Host-)like, in Gläser umfüllen zu müssen, die er auch gleich mitgebracht hatte. Dann verteilte er die Getränke an uns. Artig bedankte ich mich, nahm dann aber gleich einen besonders großen Schluck, was mich leicht erschaudern ließ, denn das Bier war etwas zu bitter für meinen Geschmack. Ach, hauptsache Alkohol. Ich wusste, dass ich nicht viel vertrug und schnell betrunken sein würde. Aber das war schließlich mein Ziel, also war es mir relativ egal, das mein Glas echt verdammt schnell leer war. Sogleich schenkte Kazuki mir nach. Jetzt erst fiel mir auf, dass der brünette Host bei uns Platz genommen hatte. Er saß zwischen Aoi und Jin, hatte seinen Arm hinter dem Kleinen auf der Lehne platziert und dieser schien die kleinen Flirts wirklich zu genießen. Man konnte es ihm auch nicht verübeln, denn Kazuki war wirklich sehr hübsch und attraktiv...Okay, vielleicht hatte ich doch ein wenig mehr getrunken, als ich gedacht hatte. Einen Mann mit ’hübsch’ zu beschreiben ist ja noch normal, aber was wenn man ihn ’attraktiv’ nannte? War das noch normal? Gott, dieser Gedanke, dass Rin mich für schwul hielt, machte mich echt meschugge. Schrecklich war das. Sonst hatte ich mir über sowas nie den Kopf zerbrochen. „Sagt mal. Aoi-san habe ich hier ja schon öfters gesehen, aber euch noch nicht. Gibt es einen besonderen Anlass oder wolltet ihr es einfach mal ausprobieren?“, fragte Kazuki in die Runde und lenkte somit meine Aufmerksamkeit auf sich. Gut, da hielt ich mich raus. Das sollten die Anderen hübsch selbst erzählen, schließlich hatte ich mit der ganzen Aktion nicht zu tun. Abgesehen davon, dass ich das Opfer war. „Ja schon.“, erzählte Rui und lächelte. Moment? Seit wann war denn eine Hostess hier? Ich überlegte mir die Sache mit dem Psychologen besser nochmal. Wie kann es sein, dass ich wieder so stark abgedriftet war und nicht mitbekommen hatte, dass Rui sich auch jemanden gesucht hatte? „Unser lieber Kai feiert heute seinen Zwanzigsten. Und wir wollten etwas Besonderes unternehmen.“ „Da habt ihr euch das Richtige ausgesucht.“, grinste Kazuki noch an Rui, wandte sich aber schließlich an mich. Skeptisch sah ich von meinem Glas auf und betrachtete den Brünetten aus dem Augenwinkel. Natürlich wusste ich, was jetzt kommen würde. „Dann wünsche ich dir alles Gute, Kai-san!“ „Danke.“, nuschelte ich leise, sodass er mich kaum hätte verstehen können. Doch damit schien er sich zufrieden zu geben und nahm sein Gespräch mit Aoi und Jin wieder auf. Rui unterhielt sich mit der Hostess, Manabu besah sich mit unsicherem Blick die Umgebung und ich ließ mich volllaufen. Irgendwie kam mir das alles ein wenig trostlos vor. Zumindest für Manabu und mich. Suchte der Kleine eigentlich etwas? Er sah so aus, als würde er nach etwas oder jemandem Ausschau halten... „Ma-chan?“, sprach ich ihn an. Fast schon ertappt zuckte dieser zusammen, drehte seinen Kopf zu mir und betrachtete mich mit roten Wangen. Da war doch irgendetwas im Busch. Klar wurde Manabu häufig rot, sehr häufig sogar, aber doch nicht, wenn ich ihn ansprach. „Suchst du jemanden?“ Ich hoffte, dass Aoi und Jin uns so weit ausgeblendet hatten und Kazuki’s Gesellschaft genossen, dass sie von unserem Gespräch nichts mitbekamen. Dann würde ich aus Manabu nichts mehr rausbekommen, dann war die Sache gelaufen und das wollte ich nicht. Normalerweise müsste man mit ihm unter vier Augen sprechen, damit er etwas erzählte, was ihm womöglich peinlich war. Und normalerweise war es nicht ich, sondern Rui, mit dem er redete. Jin würde nur alles ausplaudern und Aoi war einfach zu unsensibel. Rui war genau die richtige Ansprechperson, und deshalb auch Manabu’s bester Freund, nur war eben dieser mit der Hostess beschäftigt und stand nicht zu Verfügung. Also war es an mir. „Ähm...naja...ich-“, stotterte Manabu leise vor sich hin und starrte auf die Tischplatte. Ich war mich sicher, dass er weiter geredet hätte, nur leider war Aoi wohl doch nicht so hin und weg von Kazuki’s Präsens, wie ich es erhofft hatte, denn er schaltete sich kurzerhand ein. „Er hält nach Byou Ausschau.“, grinste der Schwarzhaarige, worauf Manabu etwas geschockt drein sah, dann noch eine Spür röter wurde. Armer Kerl. „Byou? Dieser Host, nach dem du gefragt hast, der aber noch beschäftigt ist?“, wollte ich nun von Aoi wissen, denn Manabu hatte abgeschaltet, saß nun in die Polster eingesunken da und zwirbelte eine dunkle Haarsträhne zwischen seinen Fingern, sah sich nur noch selten in der Gegend um. Ergo: Nicht mehr ansprechen. „Genau der. Weißt du, Ma-chan hat irgendwie einen Narren an Byou gefressen. Keine Ahnung, ob er bloß zu ihm aufsieht oder ob da was anderes hinter steckt. Da ist Rui der Mann für. Aber Eines ist klar: Byou hat es ihm angetan.“ „Ich dachte, Manabu war noch nicht hier? Das hat Kazuki doch gesagt, dass er bisher nur dich hier gesehen hat.“ „Mag daran liegen, dass wir Kazuki und Byou mal privat in der Stadt begegnet sind. Da hat Jin uns zum Shoppen mitgeschleppt. Du hattest irgendwie keine Zeit. Musstest lernen oder so. War übrigens eine super Ausrede, denn, so sehr ich Jin liebe, Shoppen mit ihm ist die reinste Tortur.“ „Dann meide Uruha in solchen Dingen.“ Oh. Mein. Gott. Ich hatte gelacht...Aber es war doch wahr. Befand sich Uruha einmal im Kaufrausch, war er nicht mehr zu stoppen. Erst wenn er pleite ging, doch selbst dann hatte ich ihn einmal davon abhalten müssen, etwas einfach so mitgehen zu lassen. Da die Kette ja so toll gewesen war, dass man sie auf keinen Fall nicht hätte kaufen dürften. Oder klauen...Am Ende hatte ich sie bezahlt. Aber dass Manabu so zu einem Mann aufsah? Sodass er bei der kleinsten Erwähnung von Byou’s Namen schon verlegen wurde? Bestimmt hatte Aoi wieder nur etwas falsch eingeschätzt, denn Manabu schien doch ganz offensichtlich verknallt zu sein. Damit ich aber in diesem Fall keine zu voreiligen Schlüsse zog, nahm ich mir lieber vor, den Jüngeren genau zu beobachten, wenn Byou zu uns stieß. Leider vergingen dabei schon ein paar mehr Minuten. Inzwischen wusste ich auch nicht mehr, wie viel Bier ich intus hatte. Gott sei Dank blieb es bei Bier und kam nicht zu irgendwelchem wirklich harten Alkohol, mit dem ich mich dann richtig abschoss und am Ende kotzend auf dem Klo landete. Ich wollte echt nicht, dass mein Geburtstag wieder so endete, wie der Letzte. Mit Schnapsleichen um mich herum und einem gehörigen Blackout. Nein danke! Gerade wollte ich mein Bier wieder an die Lippen setzten, als ein weiterer Host an unseren Tisch trat. Irrte ich mich, oder sah hier echt jeder verboten gut aus? Das war doch nicht mehr normal... Der Host hatte ebenfalls braunes Haar, dass in leichten Wellen bis auf die Schulter fiel. Unter diesen Prachthaaren, denn sie sahen wirklich unglaublich weich aus, blitze ein Ohrring hervor, der kunstvoll verarbeitet und teuer aussah. Dann trug er noch ein schwarz-weißes Blumenhemd (wenn das Blumen waren, konnte auch irgendein wirres Muster sein, dass Blumen ähnlich kam...war mir aber eigentlich auch egal). Darüber eine schwarze, enge Weste, noch fingerlose Handschuhe und was weiß ich, ich war inzwischen zu faul, mir alles genau anzugucken. Er sah gut aus, das musste reichen. Und Manabu wurde verdächtig rot...Moment! War das etwa dieser Byou? Ich wollte Manabu doch beobachten, um mir bestätigen zu können, dass der Kleine in diesen Host verliebt war...Ich hätte doch ein bisschen weniger trinken sollen, ich wurde schon vergesslich, was eigentlich nie der Fall war. Ich, Yutaka Uke oder auch Kai, vergas nie etwas! Never! „Hey, wir kennen uns doch.“, begann Byou und grinste in die Runde. Vielleicht war er auch eher der rebellische Typ? Oder der Perverse? Irgendwie machte sein Blick mir Angst. Er inspizierte uns, als wären wir Frischfleisch, das nur darauf wartete, gefressen zu werden. Vor allem an Manabu blieb er lange hängen, welcher dadurch nur noch weiter in sich zusammen sackte und langsam eine Gesichtsfarbe annahm, die mir Sorgen bereitete. Vielleicht bräuchte ich gar nicht so lange beobachten? Eigentlich waren seine Reaktionen doch vollkommen eindeutig. „Du kommst genau richtig! Die Herrschaften wollten dich sowieso für sich.“, antwortete Kazuki anstatt von uns und hob zur Begrüßung leicht die Hand. „Okay, ich bin jetzt frei und geselle mich gerne zu euch.“ Und das tat Byou auch. Manabu sprang fast augenblicklich auf und machte dem Host platz, damit er sich zu ihnen setzten konnte. Währenddessen verabschiedete sich die Hostess von uns. Weshalb wusste ich nicht und es interessierte mich auch kaum Meine ganze Aufmerksamkeit lastete auf Manabu. Der Kleine benahm sich äußerst Liebes-verdächtig. Byou redete fast ununterbrochen, Kazuki ebenfalls, während Manabu in verkrampfter Haltung neben Erstgenanntem saß und es wieder kaum wagte aufzusehen. Wahrscheinlich war er sich meiner Blicke nur zu gut bewusst, und fühlte sich dadurch noch unwohler, aber damit musste er klarkommen, wenn er mir schon nicht sagte, was in ihm vorging. Ich hatte sowieso nichts, mit dem ich mich beschäftigen konnte und Redeversuche seitens der Hosts und Rui wehrte ich stur ab. Ich hatte keine Lust mich mit ihnen zu unterhalten. Wie schon gesagt: Manabu war gerade um einiges interessanter. Und spätestens nachdem das Objekt meiner ungeteilten Aufmerksamkeit zusammengezuckt und wie eine Tomate rot angelaufen war, als Byou einen Arm um ihn gelegt hatte, war ich mir zu hundert Prozent sicher! Unser kleines, unschuldiges, noch vollkommen unerfahrenes Ma-chan war verliebt. Und das richtig. Jetzt war auch endlich die Frage nach seiner sexuellen Orientierung geklärt, die uns allen schon Kopfzerbrechen bereitet hatte. Wir waren schon zu dem Schluss gekommen, dass Manabu vielleicht Asexuell war und somit gar nicht lieben und/oder Sex wollte. Irgendwie war ich dann doch erleichtert. „Na, na. Du solltest nicht so viel trinken, Kai-chan.“, säuselte mir plötzlich eine nur allzu bekannte Stimme ins Ohr und ließ mir einen wohligen Schauer über den Rücken fahren. Na klar. Mein Körper musste ja mal wieder so reagieren, wie ich es überhaupt nicht wollte. Elender Verräter... „Erschreck mich nicht so.“, nuschelte ich als Antwort und trank, irgendwie auch aus Provokation, noch einen großen Schluck Bier, ehe ich etwas zu Aoi hin rutschte um Uruha Platz zu machen. Nachdem er sich neben mich gesetzt hatte und sich genüsslich streckte, traute ich mich auch endlich ihn anzusehen. Bisher hatte ich immer nur auf mein halbvolles Glas gestarrt, denn aus irgendeinem Grund hatte ich ziemliches Herzklopfen und musste damit erst mal klar kommen. Ich war nicht in ihn verliebt! Ich war nicht in Uruha verliebt! Das was ich allerdings neben mir sah, ließ meinen Atem stocken. Von wegen seriös und vornehm gekleidet. Uruha trug eine schwarze Weste, die über und über mit weißen Steinchen geschmückt war. Darunter ein sehr feines Netzoberteil. Als mein Blick tiefer wanderte, meinte ich zu spüren, wie mein Herz doch tatsächlich kurz aussetzte. Er- Uruha...Er trug Hotpants, die vorher vielleicht mal eine Hose war, nur dass die Beine abgeschnitten und etwas weiter unten wie Strapse wieder angebracht worden waren. So hatte ich meinen besten Freund noch nie gesehen. Klar hatte er schon das ein oder andere sehr außergewöhnliche Kleidungsstück in seinem überdimensionalen Schrank, doch mit Hotpants hätte ich nie gerechnet. Schon gar nicht mit Strapsen. Ich schien vollkommen falsch informiert zu sein. Uruha schien meine Reaktion bemerkt zu haben, denn er lehnte sich ein wenig zu mir, eine Hand auf meinem Oberschenkel und streifte mit seinen Lippen leicht mein Ohr. Was...?!? „Findest du mich heiß?“ Das ’heiß’ betonte er ganz besonders und versetzte mich in eine Art Schockstarre, doch als seine Zähne nach meinen Ohrringen schnappten, zuckte ich etwas zurück und sah ihn mit entgeistertem Blick an, was Uruha wiederrum zum lachen brachte. „Ach, Kai-chan. Du müsstest dein Gesicht sehen!“ Als er sich nach ein paar Augenblicken wieder beruhigt hatte, klopfte er mir, freundschaftlich wie normalerweise immer, auf die Schulter. „Ich mach doch nur Spaß. Es ist mein Job hier, die Kunden so anzumachen.“ „So nah kommst du eigentlich aber niemandem.“, mein Kopf drehte sich ruckartig zu Kazuki, welcher breit grinsend zu uns sah und leicht mit den Augenbrauen wippte. Auch Aoi, Jin und Byou konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen, während Rui mich nur wieder so komisch musterte und Manabu immer noch von Byou’s Anwesenheit gefangen war und anscheinend gar nichts mehr mitbekam. „Bei Kai mache ich eine Ausnahme. Er ist schließlich mein bester Freund, ich necke ihn öfters so.“ Aber noch nie vor so vielen Leuten, fügte ich in Gedanken skeptisch zu, beruhigte mich aber schnell wieder. „Ist es nicht eigentlich der Job eines Hosts, die Kunden zu unterhalten? Ohne anzüglich zu werden?“, fragte ich leise. Das Glas Bier hatte wieder meine volle Aufmerksamkeit, damit ich nicht zu sehr von Uruha’s Oberschenkeln abgelenkt wurde. Denn, dass musste ich ehrlich zugeben, die waren echt heiß. Auch wenn ich das jetzt nicht laut sagen würde, denken war ja nicht verboten. Und es war auch kein Anzeichen von Liebe, dass ich seine Oberschenkel anziehend fand. Das fand wahrscheinlich jeder. Ob Mann oder Frau. „Schon, aber hier sind die Host in kleine Gruppen eingeteilt. Es gibt verschiedene Typen und ich bin halt eher der anzügliche, heiße Typ. Kazuki gehört zur rebellischen und Byou zur seriösen Gruppe. Obwohl Byou hin und wieder auch etwas pervers wird, was so eigentlich gar nicht abgemacht war.“, Uruha’s Stimme wurde gespielt vorwurfsvoll, als er Byou lächelnd ansah und leicht mit dem Kopf nickte. Angesprochener hingegen zuckte nur mit den Schultern. „Ich bin halt so. Manchmal fällt es mir halt etwas schwer, das zu unterdrücken. Vor allem bei solchen Sahneschnittchen, wie diesem süßen Kerlchen hier.“ Oh oh...er hatte Manabu gemeint und das war mehr als offensichtlich, wo er sich doch auch gefährlich nahe mit seinen Lippen dessen Ohr genähert hatte und mit den Fingern seinen Hals entlang strich. Manabu hingegen schien das nicht so lustig zu finden, wie Aoi, der lachend ein paar blöde, oder eher wieder typisch unsensible, Kommentare ablieferte, denn er spannte sich mit einem Mal komplett an und glich zum wiederholten Male einer überreifen Tomate. Er tat mir echt leid. „I-Ich muss...Ich muss mal kurz.“, stotterte der Schwarzhaarige aufgeregt, sprang auf und hastete in Richtung Toiletten. Byou schien verwirrt durch den schnellen Abgang seines ’Sahneschnittchens’. „Habe ich was Falsches gesagt? So hat noch Keiner reagiert.“, fragte er nun mit sorgevollem Blick. „Bei Manabu musst du mit solchen Aktionen etwas aufpassen. Er ist sehr schüchtern und wird ziemlich schnell verlegen.“, klärte Rui ihn auf, ohne vorwurfsvoll zu klingen. Der Host hatte das ja auch nicht wissen können. Schließlich hatte niemand ihn darauf hingewiesen. „Er kommt bestimmt gleich wieder, aber dann solltest du dich etwas zurückhalten. Sonst bekommen wir ihn gar nicht mehr hier her.“, erzählte Rui weiter und nippe an seinem Glas Cola. Es war gut, dass wir Anderen die Klappe hielten, dann hätten wir womöglich noch etwas Falsches gesagt. Rui kannte Manabu am längsten und konnte auch am besten mit dessen, manchmal etwas schwierigen, Eigenheiten umgehen. „Wenn Manabu wieder da ist, sollten wir uns auch auf den Weg machen. Wir haben schließlich noch was Anderes vor.“, sagte Uruha. Und dreist wie er nun mal war, nahm er mir mein Glas aus der Hand und trank es leer. Es war zwar wirklich nicht mehr viel drin gewesen, doch hier handelte es sich um mein Bier! Meines nicht Uruha’s! „Ey!“, beschwerte ich mich ärgerlich und versuchte das Glas wieder zurück zu erobern, nachdem der Dieb es sich wieder aufgefüllt hatte. Doch er hatte zu lange Arme und hielt es einfach von seinem Körper weg, dass ich nicht dran kommen konnte, es sei denn ich würde über seinen Schoß krabbeln. Und so betrunken war ich noch nicht, dass ich mich das getraut hätte. „Du solltest nicht so viel trinken, Kleiner. Das verträgst du doch nicht.“ „Ich darf so viel trinken wie ich will!“, meckerte ich weiter. „Eigentlich ja nicht~“, sang er leise vor sich hin und grinste mich an. Ja...verdammt er hatte Recht. Wieso ließ man es überhaupt zu, dass wir, Jin, Manabu und ich, hier Alkohol tranken? Laut Gesetz durften wir das doch noch gar nicht...Und war ein Hostclub für unter Einundzwanzigjährige überhaupt erlaubt? Anscheinend waren mir diese Fragen wie ins Gesicht geschrieben, denn Aoi klärte mich kurzerhand auf. „Ich bin hier sowas wie ein Stammkunde, musst du wissen und ich kenne den Chef. Euch lässt er nur rein, weil ich und Uruha ihn darum gebeten haben. Außerdem machen wir das alles hier ausschließlich auf meinen Namen.“ „Aha.“ Bildete ich mir das nur ein, oder mochten es meine Freunde seit kurzem kriminell zu werden? Erst die Bestechung des Direktors und jetzt das? „Zur Not, falls wir kontrolliert werden sollten, was ohnehin extrem selten der Fall ist, haben wir gefälschte Ausweise für die Küken unter uns.“ Und mit diesen Worten gab er mir meinen ’Ausweis’. Laut diesem, war ich ein Jahr früher geboren worden. Okay, ich korrigierte mich: Bestechung, Einschleusen von Minderjährigen in einen Hostclub und Ausgabe von Alkohol UND nun auch noch Ausweise fälschen? „Habt ihr sie eigentlich noch alle?“, zischte ich entgeistert, doch als Aoi bloß mit den Schultern zuckte, penetrierte ich Rui mit meinem entsetzen Blick, welcher nur schief lächelte, dabei aber doch etwas schuldig aussah. „Sieh’s mal so, Kai. Ohne die Ausweise könnten wir doch kaum was unternehmen. Es gibt hier nur wenige Discos, die Minderjährige reinlassen und dann auch nur bis Mitternacht. In den Hostclub dürftet ihr auch nicht rein und Alkohol wäre ebenfalls tabu.“ „Wir tun das nur zu eurem Besten.“ Pff, das ich nicht lachte. Kriminell! Das wart ihr! Doch ich hütete mich, das laut auszusprechen, sonst würde mich Aoi nur die ganze Zeit damit ärgern, was für ein Spießer ich doch sei. Darauf hatte ich, gelinde gesagt, null Bock. Also begnügte ich mich damit, die Augen zu verdrehen. „Hast du jetzt eigentlich Schluss, Uruha?“, wollte Kazuki wissen, sah kurz interessiert zu meinem besten Freund, dann allerdings wieder auf sein Glas, das er gerade neu füllte. „Ja. Ich bin heute kurzfristig für Ryoga eingesprungen. Ray sagte, er hätte sich eine miese Erkältung eingefangen und da wir sowieso hier her kommen wollten, hat das doch wunderbar gepasst.“ „Ich wette, Ryoga ist nicht krank, sondern hat einfach eine Ausrede gesucht um sich mit diesem Kifumi zu treffen. Ihr wisst schon, diesen Host vom Konkurrenten gegenüber.“, gab Kazuki zu bedenken, worauf Byou sich einschaltete. „Ist doch egal. Sollen sie ihren Spaß haben. Außerdem ist das Ryoga’s und nicht unsere Sache.“ „Hast wohl Recht.“ „Bin wieder da.“, kaum hörbar hatte Manabu sich wieder zu uns gesellt. Er war immer noch ein bisschen rot um die Nasenspitze, sah ansonsten aber ganz okay aus. Hoffentlich hielt Byou sich an Rui’s Rat und benahm sich Manabu gegenüber jetzt etwas disziplinierter. Ihn schien die plötzliche Nähe seines Schwarms etwas überfordert zu haben. „Super, dann können wir uns auch gleich auf den Weg zu unserer nächsten Station machen.“, verkündete Jin enthusiastisch, gab Kazuki noch ein Küsschen auf die Wange, ehe er aufsprang und über uns herüber kletterte. Da hatte es aber jemand eilig. Was sie wohl vorhatten... °~°~°~° Kleine Anspielung auf ein paar Bornmembers, weil ich doch weiß, dass mein Schwesterchen die liebt :D Vor allem Ryoga und Kifumi ;) Falls ich Uruha's Outfit hier nicht gut genug beschrieben habe und ihr euch das besser vorstellen könnt ^^'': http://yaplog.jp/cv/empty-crycry/img/252/58_p.jpg Das trägt der Gute bei der Arbeit~  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)