Red Eyes von maron288 (Der letzte Uchiha?!) ================================================================================ Kapitel 14: Back in town ------------------------   Die nächsten Tage, sogar Wochen vergingen wie im Flug und folgten dabei einem einfachen Muster. Sakura ging arbeiten, im Krankenhaus oder Hokageturm. Tai ging vormittags zur Akademie und nachmittags wurde er von Sasuke trainiert. Abends ein gemeinsames Abendessen bei Sakura zuhause oder aber wenn diese noch arbeiten war, aßen Sasuke und Tai bei Hinata und Taro mit.   Die Hyuuga bestand darauf, dass die beiden zum Essen kamen, wenn Sakura noch auf der Arbeit war. Ihrer Meinung nach, war Sasuke nicht in der Lage eine ordentliche Mahlzeit für ein Kind im Wachstum zuzubereiten. Natürlich erahnte Sasuke den wahren Grund dafür:  Hinata war ungern allein zuhause. Sie vermisste Naruto und war froh über die Ablenkung die das Kochen und der gemeinsame Abend brachten, auch wenn der Uchiha alles andere als ein gesprächiger Gast war. Doch das schien sie nicht zu stören. Jeden Tag wenn er Taro abholte um die Jungs zu trainieren, lud sie ihn für den Abend ein, wenn sie wussten dass Sakura erst später nach Hause kommen würde.   Vermutlich war die Situation mit Sakura, nicht so leicht für die Anbus, die ihn überwachen sollten. Häufig wurde sie spontan zum Krankenhaus gerufen um einen Notfall zu behandeln oder einzuspringen wenn jemand ausfiel. Jedes Mal musste irgendein armer Tropf einspringen und die Bewachung übernehmen. So manches Mal traf es denjenigen, der die Nachricht für Sakura überbracht hatte.   Sasuke war immer noch davon überrascht, wie Sakura sich zu einer wichtigen Persönlichkeit entwickelt hatte. Wann immer er mitbekam, dass wieder ein Notfall im Krankenhaus vorlag, fragte er sich, ob es niemand anderen gab, der dies Übernehmen konnte. Doch die Worte waren immer dieselben: „Haruno-san, wir brauchen Sie!“   Als er eines Abends aus seinem Schneckenhaus gekrochen war und Hinata danach gefragt hatte, war die Antwort überraschend kurz ausgefallen. Hinata hatte mit einem knappen Satz bestätigt, was Sasuke sich bereits gedacht hatte: „Sie ist eben die Beste.“. Nach Tsunade, gab es keinen besseren Medic-nin in Konoha und einige raunten bereits jetzt, dass Sakura auch Tsunade schon bald überflügeln würde. Viele sahen besonders das kleine Zeichen auf Sakuras Stirn als Grund dafür. Auch wenn kaum einer genau wusste, was es damit auf sich hatte, war doch allen bekannt, dass Shizune, ebenfalls Tsunades Schülerin, diese Fähigkeit nicht hatte meistern können und auch Tsunade selbst hatte diese Fähigkeit erst wesentlich später entwickelt. Auch dafür hatte Sasuke die Abendessen mit Hinata genutzt. Er nutzte es aus, dass die Hyuuga keine solche Klatschtante wie Ino war und befragte sie daher ausführlich, wenn er etwas wissen wollte. Schließlich brauchte er hierbei keine Angst zu haben, dass es am nächsten Tag gleich das ganze Dorf wusste.   So hatte er auch erfahren, was es mit dem Byakugō no In auf sich hatte. Er war beeindruckt, dass Tsunade solch ein S-Rang Justu entwickelt hatte und musste durchaus anerkennen, dass sie ihren Rang als Sannin, neben Orochimaru, damit verdient hatte. Dass Sakura in der Lage gewesen war sich diese Technik anzueignen, überraschte ihn weniger, nachdem er wusste, worum es ging. Sakuras Fähigkeiten waren schon immer die Chakrakontrolle und ihre Intelligenz gewesen.   Neidlos konnte er eingestehen, dass er diese Präzision der Chakrakontrolle nicht über Jahre hinweg hätte aufrecht erhalten können, vermutlich waren Tsunade und Sakura tatsächlich die einzigen Ninjas die dazu fähig waren. Schließlich war Sakura dennoch auf Missionen gegangen und hatte im Krankenhaus die verletzten geheilt, dabei „nebenher“ einen konstanten Chakrastrom auf einen Punkt im Körper zu konzentrieren war für die meisten Ninjas bereits unmöglich. Dies jedoch über drei Jahre hinweg aufrecht zu erhalten war unvorstellbar. Besonders wenn er bedachte, wie erschöpft Sakura nach einem Tag im Krankenhaus meist war.   Im Nachhinein betrachtet war es schade, dass Kakashi Sakura in diesen Bereichen keine große Hilfe hatte anbieten können. In Tsunade jedoch, hatte Sakura tatsächlich die perfekte Lehrerin gefunden, die ihr speziell auf ihre Talente angepasste Techniken hatte beibringen können. Vor allem aber, hatte Tsunade ihr Potential erkannt.   Ein wenig gruselig war die Vorstellung, dass sie Sakura damit in eine unwahrscheinlich gefährliche Waffe verwandelt hatte. Durch diese optimale Nutzung ihres wesentlich geringeren Chakravorrates, war sie dennoch ebenbürtig mit ihm und Naruto. Etwas was Sasuke sich früher niemals eingestanden hätte. Doch nachdem er ihre Zerstörungskraft gesehen hatte und nun wusste, was es mit dem Siegel auf sich hatte… Naruto hatte wirklich recht gehabt, als er Sasuke riet sie nicht zu provozieren, weil sie ansonsten Konoha auslöschen könnte. Würde sie das Siegel lösen, könnte sie vermutlich die halbe Welt mit einem Faustschlag in Schutt und Asche legen.   Doch irgendwie war Sasuke auch ein wenig stolz auf Sakura. Er wusste nicht woran es lag, doch er freute sich für sie, dass sie sich so sehr entwickelt hatte. Sie war eine starke und selbstbewusste Frau geworden, etwas was ihn auf gewisse Weise anzog. Vielleicht, weil er wusste, wie groß ihre Fortschritte verglichen mit ihrer Anfangszeit waren.   Zu seiner Überraschung hatte sich das Zusammenwohnen mit Sakura und Tai, trotz seiner eigenen verwirrten Gefühle für die beiden und auch Sakuras gemischten Gefühlen ihm gegenüber, als unkompliziert erwiesen. Bis auf einige wenige Momente, in denen die Stimmung zwischen ihnen komisch geworden war, waren die zwei Wochen bis zu seiner offiziellen Wiederaufnahme sehr angenehm gewesen.    Für den nächsten Tag hatte sich Sakura sogar frei genommen und auch Naruto sollte von seiner Mission zurückkehren. Für den Abend war auch schon eine kleine Feier geplant. Obwohl Sasuke sich nicht viel daraus machte, schließlich würde er nur zu Tsunade gehen, sich die Bewertung seines Verhaltens anhören und dann ihre Entscheidung mitgeteilt bekommen. Keine große Sache. Doch sein Team schien da anderer Meinung zu sein.   Am Vorabend der Aufnahme ins Dorf, hatten er, Tai und Sakura zusammen zu Abend gegessen. Sakura war gerade aufgestanden und machte sich über den Abwasch her. Tai war bereits vor einiger Zeit zu Bett gegangen, da es schon recht spät war und er zur Akademie musste. Sakura hatte dann angefangen aus dem Krankenhaus zu erzählen und Sasuke hatte ihr halbwegs interessiert zugehört. Er hatte in den zwei Wochen festgestellt, dass es ihm nichts ausmachte, wenn Sakura über ihre Arbeit oder Freunde sprach. Sie erwartete von ihm keine rege Beteiligung am Gespräch. Es genügte ihr, dass er zuhörte und ab und an ein Brummen von sich gab. Er selbst fühlte sich in ihrer Nähe nicht mehr so einsam und isoliert, wie in den Momenten wenn er allein in seinem Zimmer saß und grübelte. Abgesehen davon hatte er in diesen wenigen Augenblicken das Gefühl, dass Sakura ihn so akzeptierte wie er war. Schweigsam, brummig und mürrisch.   Nachdem einige Minuten nur das Plätschern des Spülwassers und Klirren des Geschirrs zu hören war, weil ihre Unterhaltung verstummt war, stand auch Sasuke auf und griff sich wortlos ein Handtuch um das Abtrocknen zu übernehmen. Die Stille zwischen ihnen war angenehm und auch als Sakura leise anfing zu singen, machte es Sasuke nichts aus. Diese Eigenart von ihr hatte er bereits kennengelernt.   Es war einige Tage nach seinem Einzug gewesen. Er war morgens aufgewacht und hatte etwas gehört was er nicht zuordnen konnte. Tai war bereits weg, wie ihm ein Blick auf den Wecker zeigte. Somit konnte nur noch Sakura in der Wohnung sein. Jedoch war er in keinster Weise darauf vorbereitet gewesen, dass diese in einer knappen Shorts und nur mit einem vor der Brust verknoteten Top durchs Wohnzimmer hopste und dabei lauthals einen Song aus dem Radio mitschmetterte. Dabei schwang sie einen Staubwedel über dem Kopf und fischte Spinnenweben aus den Zimmerecken.   Als Sasuke sich daraufhin geräuspert hatte, war Sakura natürlich peinlich berührt zur Salzsäule erstarrt. Wie sie ihm immer wieder versicherte, hatte sie irgendwie vergessen, dass er auch noch da war. Sasuke hatte daraufhin nur mit den Achseln gezuckt und ihr versichert, dass sie in ihrer eigenen Wohnung tun und lassen konnte, was sie wollte. Ihn würde es nicht stören. Sie hatte ihn nur kurz angesehen und dann ebenfalls die Schultern gezuckt. Sie hatte sich geräuspert und mit noch mehr Elan als vorher das Lied mitgesungen. Seitdem war er mit ihrer Angewohnheit für sich allein zu singen vertraut und wenn er ehrlich war, fand er es schon niedlich. Soweit er das beurteilen konnte, sang sie zwar nicht perfekt, allerdings auch nicht schlecht, somit störte es ihn wirklich nicht.   Beim Abwaschen sang sie leise, ein ziemlich bekanntes und in Konoha sehr beliebtes Lied. Sie reichte ihm immer weiter die Teller und Schüsseln an, leise singend. Irgendwann erwischte sich Sasuke dabei, dass er mit dem Fuß im Takt wippte. Doch irgendwie reichte es ihm nicht. Was wäre, wenn er morgen doch nicht aufgenommen werden würde? Wenn in dem Bericht irgendwas über den Streit mit Sakura stand? Wenn Tsunade sagen würde, dass sie ihm doch nicht genug traue? Wenn sie ihn wegschickten…   Hier in dieser kleinen Küche, wollte er sich einmal so mit ihr verbunden fühlen, wie er es sich beim Anblick ihres Bildes vor zwei Wochen gewünscht hatte und bevor er richtig darüber nachgedacht hatte, stimmte er leise in den Text mit ein. Sakura stockte zwar kurz in ihrer Bewegung, ließ sich ansonsten jedoch nur mit einem leichten Lächeln anmerken, dass sie verwundert war. Sie verstummten erst, als der Abwasch erledigt war. Jedes weitere Lied, welches Sakura angestimmt hatte, war Sasuke bekannt gewesen und so er hatte einfach weiter gesungen.  Jetzt räumte Sakura das Geschirr zurück in den Schrank. Sasuke beobachtete sie. Jede ihrer Bewegungen.   Als Sakura sich schließlich zu ihm umdrehte, konnte er nicht anders. Obwohl er es nicht zugeben wollte, hatte er Angst das alles wieder zu verlieren. Wieder aus Konoha fortgehen zu müssen. Ohne einen weiteren Gedanken an die Folgen zu verschwenden, beugte er sich vor und legte seine Hand in Sakuras Nacken, um sie zu einem leidenschaftlichen Kuss heran zu ziehen.   In diesem Moment war ihm alles egal - was sie jetzt von ihm dachte; dass sie bereits zwei andere Männer hatte, um sich mit ihnen zu vergnügen; dass Tai nur wenige Meter von ihnen entfernt schlief. Er wollte sie nochmal. Er wollte dieses Kribbeln der Aufregung spüren, wie damals im Wald. Etwas was ihn selbst im Kampf nur noch selten überkam. Sobald sich ihre Lippen berührten, war es da. Ein elektrisierender Rausch, der ihm sämtliche Sinne vernebelte. Genüsslich erkundete er Sakuras Mund, ließ seine Fingerspitzen unter ihr Shirt gleiten, über die zarte Haut ihres Bauches. Seine Hand in ihrem Nacken wanderte weiter in ihr Haar, streichelte sie. Er drängte sie zurück, bis an die Küchenzeile und hob sie sofort darauf.   Er war so sehr mit seinen eigenen Empfindungen beschäftigt, dass er erst dann bemerkte, dass Sakura ihn von sich weg schob. Obwohl sie sich noch küssten, lagen ihre Hände abwehrend auf seiner Brust, hielten ihn auf Abstand. Erst als er das registrierte, ließ er von ihr ab. Einen Augenblick lang, war nur ihr beider Keuchen zu hören. Sasuke wusste nicht, was er sagen sollte. Er hatte sich in diesem einen Augenblick so sehr zum Idioten gemacht. Scham durchflutete seinen Körper…    Bevor er sich jedoch aus dem Staub machen konnte, erhob Sakura ihre Stimme.   „Sasuke es tut mir Leid, ich kann das nicht.“   „Hmm.“, brummte er in einem abfälligen Ton. Er wollte gehen und sich in seinem Zimmer einschließen. Sollte er morgen wieder aufgenommen werden, konnte er immerhin froh sein, dass er wieder allein entscheiden konnte, wo er wohnen würde. Dann könnte er sich verkriechen und diese Peinlichkeit vergessen.   „Sasuke, sei nicht so. Ich kann einfach nicht so leicht über meinen Schatten springen. Ich bin verwirrt, ich fühle grade alles und gleichzeitig nichts. So kann ich mich nicht darauf einlassen. Tut mir Leid.“, sagte Sakura und schob sich langsam von der Küchenzeile herunter.   Ihre Haare waren zerzaust, ihre Wangen knallrot und sie sah ihn flehentlich an, als wüsste sie ganz genau, was in diesem Augenblick in seinem Kopf vorging. Vermutlich war genau das auch der Fall. Alles in ihm schrie nach Flucht. Es war ihm vielleicht nicht anzusehen, doch Sakura kannte ihn gut genug um sich dessen sicher zu sein.   „Tu nichts Dummes. Geh nicht wieder weg, Sasuke.“, flüsterte sie leise in die Stille hinein.   „Nur weil ich das jetzt nicht kann, heißt es nicht, dass ich mir wünsche du wärst weg. Im Gegenteil, ich freue mich so sehr, dass du wieder hier bist. Ich fühle mich wieder vollständig. Naruto ebenso. Wir sind doch eine Familie. Irgendwie. Und denk doch nur daran wie sehr Tai sich an dich gewöhnt hat. Immer wenn ich mit ihm allein bin, plappert er wie ein Wasserfall darüber, was du wieder cooles gemacht hast und was du ihnen für tolle Tricks beigebracht hast. Du darfst nicht wieder gehen. Schon gar nicht meinetwegen. Ich bitte dich darum.“   Sasuke zuckte unbestimmt mit den Schultern und brummte nochmal kurz undefiniert, jedoch bereits versöhnlicher und ließ sie dann in der Küche stehen.   ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~   Am nächsten Morgen  verließ Sasuke bereits frühzeitig die Wohnung. Er war sich sicher, dass Sakura ihn nochmal belagert hätte und das war das letzte was er wollte. Somit war er bereits zwei Stunden vor seinem eigentlichen Termin bei Tsunade aufgestanden und schlenderte nun durch die Straßen. Dass er keinen Anbu dabei hatte kümmerte ihn in diesem Moment wenig. Das würde die Entscheidung nun auch nicht mehr beeinflussen und die Berichte waren alle bereits abgegeben. Als es kurz vor Acht war, lenkte er seine Schritte in Richtung des Hokageturms. Unbeachtet von den wenigen Personen, die bereits in dem  Gebäude umher wuselten, stieg er die Treppe hinauf und klopfte an die Tür von Tsunades Büro. „Komm rein.“, war die dumpfe Antwort von jenseits der Tür.   Sasuke betrat das Büro und blieb kurz vor dem Schreibtisch gehorsam stehen. Sein Herzschlag war leicht beschleunigt, ein winziger Zweifel blieb in seinem Hinterkopf und wollte sich immer wieder in den Vordergrund drängen. Was wenn doch nicht alles in Ordnung war…   Doch bevor er sich weitere Gedanken machen konnte, begann Tsunade bereits zu sprechen:   „Also Sasuke, was soll ich um den heißen Brei herum reden. Die Berichte waren allesamt in Ordnung, dass es ab und an mal eine Meinungsverschiedenheit gibt, das kommt vor, dafür werde ich dich sicherlich nicht verurteilen. Schließlich weiß ich selbst wie temperamentvoll und aufdringlich Naruto und Sakura sein können und auch du bist gelegentlich recht aufbrausend.  Aber davon abgesehen, hast du dich gut wieder in das Dorfleben eingegliedert, soweit es dir möglich war. Du hast dich, auch wenn dein Team nicht vor Ort war, dennoch ordentlich verhalten, somit gibt es nichts was ich dir zu Lasten legen könnte. Herzlichen Glückwunsch, ab heute bist du wieder ein offizielles Mitglied des Dorfes. Dein Eintrag im Bingobuch wird ab heute und mit sofortiger Wirkung gelöscht. Du bist frei zu tun und zu lassen was du willst.“   „Danke.“, zwang sich Sasuke zu sagen.   „Dich interessiert vielleicht, dass es demnächst die entsprechenden Prüfungen für dich geben wird. Natürlich wäre es nur eine Formalität, aber bitte verstehe, dass du die Prüfungen ablegen musst, damit du im Rang aufsteigen kannst. Allerdings hast du Glück, die Chunin Prüfung findet bereits in zwei Wochen statt und drei Wochen danach ist die nächste Jonin Prüfung angesetzt. Eine Anbuprüfung wird immer dann stattfinden wenn wir genügend geeignete Kandidaten haben. Somit ist der Zeitpunkt flexibel. Wenn du teilnehmen möchtest, habe ich hier schonmal die entsprechenden Formulare. Sie sind bereits ausgefüllt, du musst nur noch unterschreiben. Natürlich nur, wenn du willst.“, auffordernd hielt Tsunade ihm zwei Zettel hin.   Sasuke nahm sie entgegen und las sie kurz durch. Das eine war die Anmeldung zur Chunin Prüfung, das zweite bereits das Zulassungsformular für die Auswahl der Jonin. Ohne zu zögern unterzeichnete er beide und gab sie Tsunade zurück. Wie sie sagte, es wäre eine reine Formalität. Er bezweifelte, dass er selbst in der Joninprüfung auf Probleme stoßen könnte, die er nicht zu lösen im Stande wäre.   „Nun, dann wirst du in ein paar Tagen die Informationen erhalten, wann und wo die Prüfung stattfinden wird. Du darfst nun gehen.“   Sasuke nickte nur kurz, zum Zeichen, dass er verstanden hatte. Als er bereits die Türklinke in der Hand hatte, hielt Tsunade ihn jedoch noch einmal zurück.   „Warte, ich habe noch etwas vergessen.“   Die Hokage hatte sich von ihrem Platz hinter dem Schreibtisch erhoben und trat nun neben den Uchiha. Ohne Umschweife drückte sie ihm einen Schlüssel und eine versiegelte Schriftrolle in die Hand. Fragend blickte Sasuke auf die Gegenstände, bis es bei ihm klick machte. Ungläubig sah er die Hokage an.   „Nun, du bist der offizielle Erbe des Uchihaclans, ob du es willst oder nicht. Dies ist der Schlüssel zum Hauptgebäude und das andere die Besitzurkunde. Es ist deins, du kannst damit tun und lassen, was du willst.“   „Hm.“   ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~   Unterdessen an einem anderen Ort:   „Und du bist dir sicher, was diese Information betrifft?“   „Definitiv. Ich habe es deutlich gehört.“   „Du wärst also auch bereit, dies vor Gericht auszusagen?“   „Gewiss.“   „Dann darfst du gehen.“   …   „Nun, das ist mehr, als wir zu hoffen gewagt haben. Damit haben wir sie endlich. So können wir sie zumindest kurzfristig ablenken, aber das dürfte genügen.“   „Du vergisst die anderen. Was ist mit dem Uchiha?“   „Nun genau das wird unser Clou. Klagen wir ihn an, wird sie nicht anders können, als ihn zu verteidigen. Damit wird ihre Integrität zerstört und wir werden sie bestrafen können.“   „Glaubst du Tsunade wird das zulassen?“   „Sie wird keine andere Wahl haben. Sie wird in dieser Sache kein Mitspracherecht bekommen. Dafür werden wir sorgen.“   „Ich hoffe dein Plan geht auf. Er hängt uns schon zu lange im Nacken…“   „Da bin ich mir sicher. Diesmal wird er bekommen, was er will und unser Teil der Abmachung wird damit erfüllt sein!“   „Dann sollten wir alles Nötige in die Wege leiten…“   ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~   Am Abend hatten sich alle bei den Uzumakis im Garten eingefunden. Es war eine kleine familiäre Feier für Sasukes Aufnahme. Hinata hatte darauf bestanden, dass sie das schöne Wetter noch genießen sollten, solange es anhielt und somit Tische und Stühle im Garten aufgebaut.   Kakashi half gerade Hinata dabei, noch einige der Schalen und Schüsseln mit Essen raus zu tragen, während Sakura bereits den Tisch deckte.   Tai und Taro spielten noch auf der Veranda ein Kartenspiel, lauerten jedoch bereits auf das Essen, welches auf dem Tisch stand. Sasuke hatte die beiden schon mehrere Male dabei ertappt, dass sie etwas mopsen wollten. Immerhin genügte ein kühler Blick von ihm, damit sie ihre kleinen Hände wieder zurück zogen und sich brav zurück auf die Veranda trollten.   Naruto war leider noch immer auf der Mission und konnte somit nicht dabei sein, obwohl ihn alle für den Abend zurück erwartet hatten. Deshalb war es bei der Aufgabenverteilung auch irgendwie Sasuke zugefallen, You zu beaufsichtigen. Die Kleine hopste grade glucksend auf seinem Schoß rum und versuchte immer wieder aufs neue ihm ins Gesicht zu patschen. Sasuke konnte sich einfach nicht erklären, wie er so unverhofft zu dem Kind gekommen war. Anscheinend hatte er die Aufgabenverteilung nicht mitbekommen. Dann hatte ihm Sakura das Kind in die Hand gedrückt und ihn ausgeschimpft. Irgendwas in der Richtung „wenn du sonst schon nichts tun willst“, hatte sie dabei gebrummt.   Es dauerte allerdings nicht lang bis das Essen fertig angerichtet war und sie sich alle zum Essen hingesetzt hatten. Sakura erhob sich, bevor sie anfangen wollten mit ihrem Glas. Liebevoll sah sie den Uchiha an. Es war das erste Mal, seit er wieder in Konoha war, dass sie ihn mit einem solch warmen Blick musterte. Kurz stieg ein kribbeln in dem Uchiha auf. Vor allem wenn er an seine peinliche Abfuhr vom Vorabend dachte. Doch dann prostete Sakura ihm zu und die anderen folgten ihrem Beispiel.   „Auf Sasuke! Wir sind alle sehr froh, dass du endlich wieder - offiziell - zu uns gehörst.“   Nachdem alle einen Schluck aus ihren Gläsern genommen hatten und sich gerade am Essen bedienten, klingelte es an der Haustür.   Verwirrte Blicke wurden getauscht, denn an sich, erwarteten sie niemanden mehr. Hinata erhob sich und ging an die Tür um zu öffnen. Die anderen ließen sich davon nicht beirren und aßen einfach weiter.   Allerdings verging Sasuke der Appetit, als er Hinata mit mehreren Anbu wiederkommen sah. Ihr Gesicht sprach Bände. Irgendwas stimmte absolut nicht. Einen kurzen Augenblick sorgte sich der Uchiha um seinen besten Freund. Waren sie hier um schlechte Nachrichten von Naruto zu überbringen? Sie hatten sich bisher keine Sorgen gemacht, da es immer mal vorkam, das eine Mission ein, zwei Tage länger dauerte als geplant. Aber nein. Sonst hätten sie Hinata dies bereits mitgeteilt. Dass der Trupp jedoch in den Garten kam, ließ nur einen Schluss zu, sie wollten etwas von ihm, Sakura oder Kakashi…   Zu demselben Schluss kamen wohl auch die anderen Erwachsenen, denn auch diese ließen ihr Besteck nun sinken und standen auf.   „Tai! Taro! Nehmt ihr bitte You mit und geht in Taros Zimmer?“, meinte Sakura nun ruhig. Sie schien ebenfalls zu vermuten, dass etwas nicht stimmte. Die Hyuuga positionierte sich direkt vor der Verandatür nachdem die Kinder im Inneren des Hauses verschwunden waren. Man konnte nie vorsichtig genug sein.   „Also, was wollt ihr hier?“, fragte nun Kakashi. Auch er und Sakura hatten sich nun strategisch zwischen den Anbu und Sasuke positioniert. Diese ganze Sache schrie förmlich nach Gefahr.   Sasuke war ebenfalls aufgestanden. Seine Hand lag an seinem Katana, welches für die Anbu nicht sichtbar an den Tisch gelehnt war. Bevor die Situation jedoch noch brenzliger wurde, trat der Anführer des Trupps vor und erklärte seine Anwesenheit. Auch wenn die Worte einen Moment brauchten, bis er sie wirklich verstand.   „Wir sind hier um Sasuke Uchiha fest zu nehmen.“   „Warum? Was wird ihm vorgeworfen? Er ist seit heute wieder offizielles Mitglied des Dorfes, was wollt ihr ihm zur Last legen?“, brauste Sakura auf.   „Der Vorwurf lautet Vergewaltigung.“, erklärte der Anbu reglos.   „So ein Schwachsinn, er war heute den ganzen Tag mit mir zusammen, bis auf heute Morgen, als er bei Tsunade war! Wann soll das passiert sein? Wer ist das Opfer?“, die Stimme der Rosahaarigen wurde immer erboster.   Sasuke wusste selbst nicht, was er davon halten sollte. Er konnte sich nicht vorstellen, wie er in diese Sache hineingeraten war.   „Interessant, dass Sie fragen Haruno-san. Das Opfer sind Sie!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)