Summer Camp von abgemeldet (RikaXRyo) ================================================================================ Kapitel 7: Veränderte Blickwinkel --------------------------------- A/N: Gomen-ne, dass ihr solange warten musstet. ^.^' Vor allem nach Rikas Auftritt wollten wir euch nicht zu sehr auf die Folter spannen. Mit einem dicken Danke an die Kommischreiber leiten wir nun in den 7. Part ein. Viel Spaß beim lesen! Autoren: aloha und hsy Part 7 - Veränderte Blickwinkel Kazu rollte gelangweilt auf dem Bett herum. Etwa 3 Stunden waren vergangen, als Ryo sich auf den Weg gemacht hatte, um Rika nachzulaufen. Zwar hatte er etwas anderes gesagt, doch es war leicht heraus zu hören, dass er nur um Rika besorgt war. Sie machte ja immer irgendwelchen Unsinn, wenn man nur an die Zeit zurück denken würde, als sie noch als Digimontamer durch die Digiwelt gestreift sind.. "Ach, waren das schöne Zeiten!", sagte Kazu zu sich selbst. "Da war es nicht so langweilig wie hier." Plötzlich klopfte es an der Tür, worauf Kazu überrascht aufschaute. Er fragte sich, wer so spät abends noch vorbei schauen wollte. Vielleicht war es Lee, der den Schlüssel wieder einmal vergessen hatte. "Kazu? Ich bin es! Bitte mach die Tür auf, ich hab keine Hand frei!", rief eine wohlbekannte Stimme durch die Tür. "Ryo!", rief Kazu freudig, sprang vom Bett und lief - wie ein treuer Hund zu seinem Herrchen - zur Tür, um sie zu öffnen. Der Anblick, der sich ihm bald darauf bot, verschlug ihm für einen Moment den Atem. "Frag am besten nicht!", entgegnete Ryo und trug Rika ins Haus. Kazu fragte trotzdem, was ihm neugierig auf der Zunge lag: "Wo wart ihr denn eigentlich so lange? Takato und Jen sind noch weg, genauso wie Lee." Der braunhaarige Junge, merkte wie Rika sich in seinen Armen langsam regte und setzte sie vorsichtig ab. Das Erste was sie sah war Kazu, der ihr gegenüber stand und sie verdutzt anschaute. "Kazu, du siehst richtig süß aus, wenn du so guckst.", säuselte sie grinsend. Darauf lief der Junge sofort feuerrot an, doch dann bemerkte er den alkoholisierten Atem, den sie verbreitete und verzog leicht das Gesicht. "Ja, ja!", meinte Ryo nur und sagte zu Kazu: "Wir haben einen Club entdeckt. Dort hat Rika zuviel getrunken und fast allen Jungs den Kopf verdreht." Ob das mit dem Kuss auch nur ein Spiel war? Ohne weiter darüber nachzudenken ging Ryo rüber in die Küche, um ihr einen Kaffee zu machen, während sie im Bad ihren Pyjama anziehen sollte, doch der Versuch war augenblicklich gescheitert; denn mitten auf dem Weg ins Badezimmer brach Rika erneut zusammen. Ihre Körper waren ausgelaugt und sehnte sich nach Ruhe. Wieder hob Ryo sie auf seine Arme und trug sie ins Bett. Ich würde vorschlagen, dass ihr für diese Nacht mal die Betten tauscht. Das ist für euch einfacher, da brauchst du sie nicht erst da hoch schleppen." Kazus Vorschlag erwies sich als ziemlich hilfreich und innerlich dankte Ryo Kazu dafür, dass er einmal seine nervenden Kommentare und Anmerkungen stecken lassen blieb. Er legte Rika in sein Bett, zog ihr noch die Schuhe aus und deckte sie zu. Ein Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab, als er an die Augeblicke im Wald zurück dachte, wie liebevoll sie ihn berührt hatte und wie süß ihre Lippen schmeckten. Sicher wird sie sich morgen nicht mehr daran erinnern. Na ja, immerhin kenne ich jetzt die andere Seite von ihr, die sie so selten zeigt.. "Hey, Ryo!!!" Kazu bewegte seine Hände vor Ryos Gesicht hin und her um seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Verwirrt schaute nun der Angesprochene auf seinen durchgedrehten Freund, den anscheinend etwas gebissen hatte, so, wie der mit den Händen herumfuchtelte. [Er will sich eben immer wichtig machen. Unser Kazu.. *kopfschüttel*] "Ich geh jetzt schlafen. Jen und die anderen kommen sicher erst kurz vor Tagesanbruch. Ich hab keinen Bock auf sie zu warten. Also gute Nacht!" - "Ja, ich geh auch ins Bett.", entgegnete Ryo und zog sich ins Bad zurück, um sich für die Nacht fertig zu machen. Sonnenstrahlen schienen durch die Fenster in den Raum und erhellten diesen. Sie streiften jeden Gegenstand und legten sich sanft auf Rika, die langsam aus ihrem Schlaf erwachte. Das rothaarige Mädchen hielt die Augen geschlossen und fühlte wie die Wärme ihre Augenlieder bedeckte. Langsam drehte sie sich auf die andere Seite, in der Hoffnung, weiter schlafen zu können. Ein wohliger, unbekannter Duft stieg ihr in die Nase, worauf Rika sich in die weiche Bettdecke einkuschelte. Im Zimmer war es deutlich wärmer geworden, als in den letzten Tagen. Die Rothaarige wollte sich gerade aufsetzten als ein stechender Schmerz im Kopf sie wieder zurücksinken ließ. [aloha: Wir hatten noch nie 'nen Kater; hsy: Nur 'ne Katze *lol*] Shimata.. Nun bemerkte sie das Treiben, welches im Raum herrschte. Sie versuchte sich abermals auf zusetzten und griff nach dem Geländer an ihrem Bett. Ihre Hand fasste ins Leere. Verwundert starrte sie zu ihrer Hand. Was zum.. Schon in der nächsten Sekunde bemerkte sie, wo sie sich befand. Nämlich im unteren Bett,.. Ryos Bett. Bevor sie sich darüber Gedanken machen konnte, sprach jemand sie an. "Hey, Rika! Willst du auch einen Kaffee?", fragte Kazu, der auf das Mädchen aufmerksam wurde, von der Küchentheke aus. Diesmal bereitete er das Frühstück zu, weil Jen immer noch mit Takato unterwegs war. Das glaubte Rika zumindest, denn ihre beiden Betten waren noch unberührt. Die Lacken waren fein aufeinander gelegt und die Kissen aufgeschüttelt. "Ja..", war das Einzige was die Rothaarige hervorbrachte. Mehr wollte sie auch nicht sagen, denn ihre Stimme klang merkwürdig. Anders als sonst, irgendwie heiser.. Sie bemerkte Lee, wie er eilig hin und her lief. Das machte sie wahnsinnig. Vorsichtig stand sie auf und schwankte in Richtung Theke. Schnell griff Rika nach deren Kante, um ihr Gleichgewicht zu halten. "Hier, nimm!" Kazu reichte ihr eine Kaffeetasse. "Das wird gegen die Kopfschmerzen helfen.", fügte er mit einem breiten Lächeln hinzu. Fragend schaute sie ihn an, nahm dann aber dankbar den heißen Becher entgegen und nippte daran. Woher weiß er das mit den Kopfschmerzen? Ihr Blick ging durch den Wohnraum und blieb an einem großen Spiegel hängen. Geschockt betrachtete sie ihr Spiegelbild. Langsam löste sich die Tasse aus ihrem Griff und fiel krachend zu Boden. [Bei uns haben immer die Tassen dran zu glauben. *verlegenist*] Ungläubig blickte sie auf sich selbst. "Was hast du?", erkundigte sich Lee. "Wo..woher.. hab ich.. die Klamotten?" - "Vielleicht von Jen?" Rika sah Lee darauf kritisch an. "Glaubst du echt Jen trägt so was?" Kazu mischte sich ein: "Ist doch jetzt egal. Jedenfalls kannst du das beim Bogenschießen nicht tragen." - "Bogenschießen?", fragten Rika und Ryo gleichzeitig. Der braunhaarige Junge war bei dem Lärm aufgewacht und saß aufrecht auf Rikas Bett. Dementsprechend war auch ihr verdutzter Blick. Rika wollte den Braunhaarigen fragen, warum sie in seinen Bett geschlafen hatte, doch sie wurde von Lee gestört, der die Scherben aufsammelte. Inzwischen kletterte Ryo aus dem Bett und begab sich ins Bad. Kazu schaute auf die Uhr und stellte fest, dass sie in 10 Minuten los mussten. Die drei Jungen begaben sich zu den Platz, wo das Bogenschießen stattfand. Viele junge Leute hatten sich dort zusammen gefunden und besorgten sich Pfeil und Bogen. Es waren 6 große Zielscheiben vor dem Waldrand aufgestellt worden. Einige Jugendliche hatten sich auf den Holzbänken nieder gelassen. Der aufgeweichte Boden bot wenig Halt und würde zu einem weiteren Problem werden, denn viele hatten noch nie einen Bogen in der Hand gehabt. Gerade als Ryo, Lee und Kazu das Gelände betraten, hörten sie schon ein lautes "Hallo" zur Begrüßung. Jen kam ihnen mit Takato im Schlepptau entgegen. Beide hatten einen verträumten Ausdruck im Gesicht. Desinteressiert fragte Kazu, wo sie die letzte Nacht verbracht hatten. Jen entgegnete ein scheues Lächeln, Takato hingegen hatte nur ein breites Grinsen übrig. "Wo ist eigentlich Rika?!", fragte nun Jen neugierig. "Ach, sie ist sicher schon unterwegs. Sie musste sich noch umziehen." - "So?" Ein lautes Geräusch machte sich bemerkbar und kurz darauf vernahm man die Stimme eines Leiters durch ein Megaphone: "Alle hergehört! Bitte versammelt euch um die erste Zielscheibe. Es wird euch nun die Handhabung von Pfeil und Bogen erklärt!" Wo ist dieser scheiß Platz?!, fragte sich Rika genervt, als sie ratlos an einer Abzweigung stehen blieb. Nirgends stand ein Wegweiser, auf dem etwas wie ,Bogenschießen' stand. Letztlich fragte sie doch jemanden, der ihr freundlicherweise, den Weg beschrieb. Nach einigen Minuten sah sie schon den Platz, der vor ihr lag. Als sie ihre Freunde im Blickfang hatte, ging sie - wenig auf ihre Umgebung achtend - zu ihnen. Plötzlich hörte sie eine Jungenstimme: "Vorsicht!" und keinen Augenblick später rauschte ein Pfeil an dem rothaarigen Mädchen vorbei. WAS.. Sie wurde von einen braunhaarigen Jungen am Arm gepackt und zur Seite gezogen. "Pass doch auf, du Idiot!", schrie er dem, der den Pfeil geschossen hatte, zu und wandte sich dann wieder Rika zu. "Ist alles okay?", fragte er ehrlich besorgt und sein Griff wurde sanfter. Rika verschlug es für einem Moment die Sprache. Nicht, weil ihr der Junge in irgend einer Weise imponierte, sondern weil sie noch den Schock zu verarbeiten hatte, der ihr gerade widerfahren war. Als sie sich wieder von dem Schrecken erholt hatte, blickte sie in die grau-blauen Augen ihres Gegenübers. Sie kamen ihr bekannt vor. Nur woher? "Ist alles okay?", wiederholte er sich, um sicher zu gehen, dass es ihr gut ging. Die Rothaarige nickte nur und ließ sich von ihm zu der Ausgabestelle führen. Die Frau, die die Ausrüstung verteilt hatte, machte gerade eine Kaffeepause. Sie schaute verwundert zu dem Mädchen, da sie ja dachte, jeder hätte sein Equipment erhalten. Seufzend stand sie auf und reichte Rika Pfeil und Bogen. Gemeinsam gingen sie zu einer der Zielscheiben. Rika musterte den Jungen, der neben ihr ging. Sie wurde das Gefühl nicht los ihn irgendwo schon einmal gesehen zu haben. "Wie.. heißt du eigentlich?" Verwundert blickte der Junge sie an. "Hast du mich denn noch nicht erkannt." Verlegen schaute die Rothaarige zu Boden. Sie konnte sich normalerweise jedes Gesicht merken, doch diesmal wollte es ihr einfach nicht ihn den Sinn kommen. "Yun!", sagte ihr Gegenüber nur und beobachtete gespannt ihre Reaktion. "Ach ja! Vom.." - "..Spielabend", vervollständigte Yun ihren Satz.. Rika verdrehte leicht die Augen. Ach DER Typ.. Das Mädchen stellte sich schon mal an die Markierung und spannte den Bogen, so gut es ging. Früher hatte ihre Mutter sie mal zu einem einwöchigen Kurs geschickt, demnach wusste sie, was zu tun war. Plötzlich trat Yun hinter sie und legte seine Hand auf ihre, um zog sie etwas nach hinten. "Du musst den Bogen weiter spannen.", meinte er und legte die andere Hand auf den Bogen. "Finger weg! Ich habe das schon mal gemacht!", entgegnete sie genervt, worauf er sich von ihr entfernte. "Na dann.." -"Aber ich habe nicht gesagt, dass ich darin besonders gut bin.", fügte sie leise hinzu und versuchte wieder den Bogen zu spannen. Na dann los.. Ihr Blick führte am Pfeil vorbei und richtete sich auf die Zielscheibe. Wieder zuckte ein stechender Schmerz durch ihren Kopf und ihr Sichtfeld begann allmählich zu schwinden. Die Konturen vermischten sich mit einander. Rika schloss kurz ihre Augen und atmete tief durch. Shimata.. Als sie ihre Augen wieder öffnete, war es nicht gerade besser geworden. Sie versuchte erneut den Pfeil auf das Ziel zu richten und ließ ihn dann los. Dieser raste mit einem zischenden Laut direkt auf die Zielscheibe und blieb in der Mitte stecken. Rika zog scharf die Luft ein, als Yun sie darauf aufmerksam machte. Sie selbst konnte es ja schlecht erkennen. [-.-] Die Rothaarige merkte zu diesem Zeitpunkt nicht, dass sie beobachtet wurde. Ryo und die Anderen standen an der nebenliegenden 'Bahn' und machten ihre Zielversuche. Er hatte Rika bemerkt und schaute nun abwechselnd zu ihr. Ryo musterte den Braunhaarigen Jungen neben ihr. Auch er erkannte ihn auf den ersten Blick nicht. Doch als ihm seine Art auffiel, wusste er, woher er ihn kannte. Yun.. Auch wenn er es nicht zugab, ihm gefiel nicht, wie vertraut er mit Rika umging. Aber da er Rikas Verhaltensweisen gegenüber Jungen kannte, machte er sich wenig Sorgen. Sein eifersüchtiger Blick jedoch sprach Bände. [aloha: hat der ein Schwein, dass er sich nicht selbst sieht ..hihi] "Und du willst mir ernsthaft erzählen, dass du im Bogenschießen eine Niete bist? Für ein Mädchen war das wirklich gut. Ich meine.." Yun dachte sich, dass Rika seine Aussage nur wieder falsch aufnehmen würde, deshalb fügte er hinzu: "Ich meine.. na ja.. Jungs können nun mal den Bogen weiter spannen und .. na ja. Du weißt schon!" Rika nahm es lächelnd auf und erkannte, dass er es ehrlich meinte und es keine Anmachtour darstellen sollte. Vielleicht.. habe ich mir ein falsches Bild von ihm gemacht.. Nach einigen Stunden endete das Bogenschießen. Viele Jugendliche machten sich wieder auf den Weg in ihre Kabinen. Rika wollte nun endlich die anderen suchen, doch sie wurde von Yun aufgehalten. "Darf ich dich zu deiner Kabine bringen?" Rika schaute verwundert auf. "Ähm.. nein.. ich wollte mich eigentlich noch mit meinen Freunden treffen." Diese Antwort schien dem Jungen keinesfalls etwas auszumachen. "Rika, du siehst doch, alle gehen. Ich bin sicher, wenn du zu deinen Freunden willst, solltest du in der Kabine auf sie warten. Sie teilen sich doch eine Kabine mit dir, oder?" Die Rothaarige nickte zustimmend. "Na dann.. könnte ich dich doch begleiten?" Da Rika nichts entgegenbrachte, fasste er es als ein 'Ja' auf. Die Beiden machten sich auf den Weg zu Rikas Kabine, dabei unterhielten sie sich über verschiedene Dinge, wie das Wetter, Hobbys und ähnliches. Inzwischen waren Jen, Takato, Lee, Kazu und Ryo schon in der Kabine und fragten sich, wo Rika blieb. Nach mehreren Minuten machten Rika und Yun vor der Tür halt. Man hörte noch ein kurzes herzhaftes Lachen, ein "Tschüss" und die Tür wurde von Rika geöffnet. Als sie im Raum stand, begrüßte Jen sie gleich mit einer Umarmung, die schnell endete, als Rika ein Räuspern von sich gab. "Wo warst du denn? Ich dachte du wolltest mit zum Bogenschießen kommen?" - "War ich doch, aber ich wurde abgelenkt. Tut mir leid.", sagte Rika neben her. "Wir haben dich gar nicht gesehen.", wendete Takato ein. Ryo wich Rikas fragenden Blick aus, denn sie hatte ihn auch kurz gesehen, als sie sich mit Yun unterhalten hatte. Ryo hat mich doch gesehen. Warum sagt er nichts? Eine peinliche Stille drohte sich anzubahnen, als sie plötzlich ein Klopfen vernahmen. Eine Sekunden später trat auch schon Akiko, eine bekannte Leiterin des Camps, in das Zimmer und begrüßte alle mit einem Lächeln. "Hallo! Ich wollte euch eigentlich noch etwas mitteilen, aber ihr seid so schnell vom Platz verschwunden.", meinte die junge Frau mit netter Stimme. "Gibt es wieder irgendeine Änderung?!", fragte Ryo, der sich auf sein Bett setzte. "Ja. Durch die Verschiebung des Bogenschießens wurde auch die Wanderung verschoben. Deshalb haben wir das so umgeändert, dass wir dafür morgen eine Ganztagswanderung machen. Das heißt, ich würde euch heute schon empfehlen, einige Sachen zurecht zu legen." Rika seufzte innerlich. Was bringt das denn, wenn man die GANZE Zeit nur läuft und läuft? Während Akiko erklärte, wann und wo sie sich treffen würden, ging Rika zu ihrer Tasche, um das wichtigste raus zu legen. Dabei erblickte sie das olivgrüne Top und die Hose, die sie heute morgen anhatte. Jetzt erst bemerkte sie, dass ein Name an der Innenseite hineingenäht wurden war. Yuri Kagawe.. Zumindest der Vorname sagte ihr etwas. "Ähm.. Akiko-san!", rief Rika zu der Leiterin. "Ja?" - "Sagt Ihnen der Name Yuri Kagawe etwas?" Ein Lächeln erschien auf Akikos Gesicht. "Yuri? Selbstverständlich! Sie ist ein sehr charmantes Mädchen und hilft öfters bei Veranstaltungen." Die Rothaarige atmete erleichtert auf. "Könnten sie ihr bitte das von mir geben. Ich habe es mir anscheinend von ihr ausgeliehen." - "Aber klar doch! Ich muss sowieso noch bei ihnen vorbei. Immerhin wissen sie auch noch nichts von den Änderungen." Mit diesen Worten nahm sie die Kleidungsstücke entgegen und verließ das Häuschen. Nachdem alle ihre Sachen zurechtgelegt hatten, beschäftigten sie sich wieder selbst. Kazu, Ryo, Jen und Takato begaben sich nach draußen, um an einer nahe gelegenen Platte Tischtennis zu spielen. Der blauhaarige Junge setzte sich unter einen Baum, holte sein Buch hervor und begann zu lesen. "Willst du denn nicht mitspielen?", fragte Ryo verwundert, doch Lee schüttelte nur den Kopf. Er genoss es sichtlich bei diesem sonnigen Wetter, im Schatten des Baumes zu sitzen und den schwachen Wind an sich vorbei ziehen zu lassen. Die Sonne schien auf das Gras, ließ es in den herrlichsten Grüntönen erstrahlen. Die warme, feuchte Luft fühlte sich angenehm auf der Haut an. Am Himmel konnte man nur vereinzelt kleine Wolken erblicken, die sanft vom Wind voran getrieben wurden. Rika hatte sich in dem Baum, über Lee, einquartiert. Sie ruhte auf einem der großen Äste in der Baumkronen. Die Rothaarige hatte sich ihr Cappy aufgesetzt und es so sehr ins Gesicht gezogen, dass man ihre Augen nicht sehen konnte. Nur wenn man genauer hinsah, erkannte man, dass sie auch ihren Walkman dabei hatte. Die Musik beruhigte sie und ließ die Umgebung für sie noch schöner erscheinen. Was Mutter wohl jetzt macht? Sicher ist sie auf irgendeinem dämlichen Fotoshooting und verliert keinen einzigen Gedanken an mich. Wieso auch.. Die Rothaarige schaute zu ihren Freunden, die sich amüsiert den Ball zu spielten. Nur noch ein Tag hier und dann ist die eine Woche um. "Rika! Willst du nicht doch mitspielen?", rief Jen fragend zu ihr hinauf. Wenn ich wieder zu Hause bin, werde ich meine Freunde sicher nicht so schnell wieder sehen.. schade eigentlich.. "Na okay!" Mit diesen Worten kletterte sie vom Baum und ging zu den Anderen an die Tischtennisplatte. Lee warf ihr noch eine Kelle zu, worauf das Spiel beginnen konnte. "Wie wollen wir eigentlich spielen? Chinesisch?", fragte Takato und alle stimmten zu. Rasch stellten sich alle auf. Takato begann mit einer erstklassigen Angabe, die von Kazu zurück geschmettert wurde. In dieser Zeit begab sich Takato auf die andere Seite. Rika hatte mühelos den Ball wieder auf die gegenüberliegende Seite befördert. Auch sie lief eilig voraus, während Jen den Ball so rüberschmetterte, dass Kazu ihn unmöglich annehmen konnte. Ryo überraschte das, deshalb blieb er an seinem Platz. Rika hatte natürlich damit gerechnet, dass er nachrücken würde. [..doch das tat er nicht.] Demnach rannte sie direkt in ihn hinein. Durch den Schwung, fielen beide zu Boden. Rika hatte vor Schreck die Augen geschlossen, als sie sie nun wieder öffnete, blickte sie genau in seine tiefblauen Augen. Ryo lag [wie kann es anders sein ;P] direkt unter ihr. Schweigend sahen sie sich an, bis Rika dann endlich die Stille durchbrach. "Gomen-ne", stammelte sie und versuchte aufzustehen. Ryo wollte etwas sagen, doch wurde von Kazu unterbrochen: "Hey, ihr zwei Turteltauben. Können wir weiterspielen?" Rika, die jetzt aufgestanden war, schmetterte den Ball so hart zu Kazu, dass er gegen seine Brust prallte. "Das hast du aber verdient", lachte Jen und half Ryo auf. Trotz des Zwischenfalls ging das Spiel weiter. Gegen Abend hin kehrten sie wieder in das Häuschen zurück. Diesmal waren Jen und Lee mit dem Kochen an der Reihe, während die Restlichen den Tisch deckten und weiter ihre Sachen für den morgigen Tag zurecht legten. "Wo macht ihr eigentlich die restlichen Ferien?" , fragte Jen interessiert, als sie das Essen auftischte. Kazu ging erst nicht auf die Frage ein, da er sich gleich auf darauf stürzte. Die Tatsache, dass Lee mitgekocht hatte, machte es leichter zu glauben, dass es genießbar war. "Also, ich fahr nach London, um meine Englischkenntnisse etwas aufzubessern.", meinte Lee und setzte sich mit an den Tisch. Takato fing an zu lachen. "Aufbessern? Du bist dem Unterricht schon weit voraus. Du korrigierst sogar schon die Lehrer!" Mit leicht geröteten Wangen begann der Angesprochenen zu essen. "Und wo fahrt ihr hin?", wurden Jen und Takato gefragt. "Hä? Wieso glaubst du, dass gerade wir zusammen wegfahren?" Kazu grinste. "Ach, dass habt ihr in den letzten Ferien doch auch gemacht. Ich erinnere euch nur zu gern an euren Ausflug nach China." - "Na ja.." Verlegen räusperte sich die Braunhaarige. "Wir fahren nach Yokohama zu einigen Bekannten. Du machst sicher wieder einen Abstecher zu deinem Kumpel in Hokkaido, oder?" Kazu nickte und wendete sich gespannt zu Ryo. "Und wie sieht es mit dir aus?" - "Och.." Der Angesprochene wusste nicht so recht, was er sagen sollte. "Na ja, ich bleib einfach in Shinjuku und besuch' ab und zu mal paar Freunde. Also, nichts besonderes." Als Ryos fragender Blick Rika streifte, schaute sie weg. "Was ist?", fuhr sie ihn an. Sie konnte sich schon denken was er sie fragen wollte. "Was hast du denn so vor, Rika?" Jen sprach Ryos Gedanken laut aus. "Nichts. Vielleicht flieg' ich wieder zurück nach Spanien. Kommt darauf an, was meine Mutter vorhat.", sagte sie und stocherte lustlos in ihrem Essen herum. "Was ist los?", fragte Rikagenervt, als Ryo sie an angrinste. "Solange du in Shinjuku bist, könnten wir uns doch mal treffen." - "Nur in deinen Träumen, Sunnyboy!", konterte die Rothaarige. Während Takato den Tisch abräumte, machten sich die Anderen für Nacht fertig, denn sie mussten am nächsten Morgen einigermaßen zeitig ausstehen. "Gute Nacht!", sagte Kazu, als sie alle in ihren Betten lagen und machte das Licht aus. "Gute Nacht.", erwiderten die restlichen Tamer. Sanft lag die Dunkelheit im Raum und der Mond schien ins Zimmer. Die Ruhe wurde von leisen Zirpen der Grillen durchbrochen, der Wind war zu hören. Ryo drehte sich auf den Rücken und ging seinen Gedanken nach, die sich um die letzten Tage drehten. Es bildete sich ein Lächeln auf seinen Lippen, als er an die vorige Nacht zurück dachte. Wie erwartet hatte Rika den Vorfall vergessen, was ihn etwas traurig stimmte. Verträumt strich er mit den Fingern über seine Lippen und erinnerte sich dabei an ihre zärtlichen Küsse. Rika, was machst du nur mit mir.. Er legte sich auf die Seite und vergrub sein Gesicht in das Kissen. Seine Gefühlswelt spielte verrückt, seine Gedanken überschlugen sich. Als er sie mit Yun so vertraut reden sah, stieg in ihm ein Gefühl von Eifersucht auf. Es war ein seltsamer Anblick.. Er kannte Rika als ein abweisendes Mädchen, doch zu Yun schien sie weniger aggressiv zu sein. Sie hatte so gut, wie kein Wort mit ihm gewechselt, abgesehen von einem ,Gomen-ne' beim Tischtennis spielen, als sie in ihn hinein gelaufen war. Ob sie sich wirklich nicht an die letzte Nacht erinnern kann? Ryo verwarf diesen absurden Gedanken schnell. Rika hätte mich doch dann darauf angesprochen.. Er redete sich ein, dass die Rothaarige sowieso meistens schwieg und er sich deshalb keinen Kopf machen sollte. Aber, sie hat sich nicht einmal gewundert, warum sie heute morgen in meinem Bett aufgewacht ist.. ~~**~~ Soo, das war's wieder. Please Comments! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)