Summer Camp von abgemeldet (RikaXRyo) ================================================================================ Kapitel 8: Verwirrte Gefühle ---------------------------- A/N: Goman nasai, dass es wieder so lange gedauert. Aber dafür.. sind wir fast am Ende! [zweideutig] Dies ist der vorletzte Part und Seika wird endlich mal gehörig die Meinung gesagt. ^^ Also, viel Spaß beim Lesen und ein megagroßes DANKE an diejenigen, die noch an der FF drangeblieben sind und so liebe Kommis geschrieben haben! *knuddl* Part 8 - Verwirrte Gefühle Am nächsten Morgen wurden sie alle von Jens Handy geweckt, das in einem schrillen Ton ein undefinierbares Lied spielte. "JEN!! Mach das Ding aus!!", maulte Rika und drückte sich das Kissen auf die Ohren. "Ich hab vergess'n, wo es liegt.", entgegnete die Braunhaarige entschuldigend und suchte in ihren Taschen. Die Anderen waren mittlerweile auch wach geworden und kämpften sich aus den Betten. Nach einem ausgiebigen Frühstück, packten sie dann ihre Sachen zusammen und begaben sich zum Treffpunkt. Die Jugendlichen hatten sich in Gruppen zusammen gefunden und unterhielten sich, während sie auf die Leiterin warteten. "Ryo!!" Der Angesprochene drehte sich mit einer schlimmen Vorahnung in die Richtung, aus der die Stimme kam. Und wie er es sich dachte, fiel ihm ein schwarzhaariges Mädchen um den Hals. "Ich hab' schon gedacht ich werde dich nicht mehr wiedersehen. Ich meine.. wir fahren immerhin schon morgen ab.", sagte Seika und wurde von Ryo sanft weggedrückt, damit sie ihm noch genug Platz zum atmen ließ. Was für ein anhängliches Mädchen.. Er bemerkte nicht, wie Rika ihn argwöhnisch ansah. "Ach ja, das hatte ich ja ganz vergessen. Die Woche ist schon fast rum." Seika nickte lächelnd. "Wollen wir..", begann sie, doch wurde von dem all bekannten Ton des Megaphones unterbrochen. "So! Kommt bitte alle mal zusammen, damit wir abzählen können. Danach können wir uns auf den Weg machen. Das Ziel wird diesmal der Leuchtturm sein, der an der Küste liegt. Also, wird es ein langer Marsch werden.", meinte Akiko freudig. Ein genervtes Stöhnen ging durch die Runde. Wenn diese Wanderung nicht wieder auf dieser ,Pflichtliste' stehen würde, hätte bestimmt niemand freiwillig mitgemacht. Die Leiterin zählte die Anwesenden und kam schließlich auf 23 Personen, dann brachen sie auf. Die Gruppe wurde von der übermotivierten Akiko vorangetrieben. Sie liefen einen breiten Weg entlang, der in den dichten Wald führte. Vereinzelte Sonnenstrahlen, drangen durch das Blätterdach und hinterließen auf dem Waldboden Schattenspiele. Die Luft hing schwer zwischen den Baumstämmen. Ein Teil der Gruppe fiel während der Wanderung etwas zurück, da sie langsamer als die Anderen waren. Zu denjenigen gehörten auch Jen und Takato, die sich am Ende befanden. Aber nicht nur, weil die Wanderung ziemlich anstrengend war und der Weg immer rauf und runter ging, sondern weil sie es so für viel angenehmer empfanden - allein. [-.-] Nach einer Stunde beschlossen sie eine Pause an der nächsten Kreuzung einzulegen. Manchen hing schon der Magen in den Kniekehlen, da sie vorher kaum etwas gegessen hatten. Rika und einige andere setzten sich auf die Baumstämme, die auf diesem Rastplatz als Sitzplätze dienten. Die Rothaarige hatte sich von dem ,Grüppchen' etwas entfernt auf einen Stamm nieder gelassen. Als auch die restlichen Jugendlichen angekommen waren, füllte sich der Platz. "Ist hier noch frei?", fragte Jemand in einem freundlichen Ton. Rika bemerkte dies nicht, da sie wie gewöhnlich Musik hörte. Der Rhythmus pulsierte in ihren Adern und beruhigte das Mädchen gleichermaßen. Die Rothaarige war völlig in Gedanken versunken. Yun, dem ihre Teilnahmslosigkeit auffiel, stupste ihr leicht auf die Schulter, bevor er sich neben sie setzte. Kurz zuckte sie zusammen, denn sie hatte nicht mit dieser Störung gerechnet. "Tu' das nie wieder!", sagte sie trocken, während sie einen ihrer Ohrstöpsel rausnahm, um seinen Kommentar abzuwarten. Zu ihrem Erstauen antwortete er schlicht: "Geht klar." Ryo hätte sicher etwas anderes gesagt. Verwundert bemerkte sie, wie der Braunhaarige mit einer Hand durch ihre Haare strich. Sie wollte seine Hand schon wegschlagen, als er plötzlich sagte: "Ähm, du.. du hattest 'nen Zweig im Haar." Ihr Blick fiel auf den Zweig, den Yun immer noch in der Hand hielt. Wenn es nur das ist.. Dann wendete sie sich zum Himmel und schaute in die Ferne. Dort sammelten sich schwere dunkle Wolken, die bedrohlich näher rückten. Ein sanfter Wind kam auf, lies die Blätter säuseln und gleich wieder verstummen. Irgendwie ruhig.. "Es sieht sehr nach Regen aus." Yun folgte ihrem Blick und ihm wurde klar, was sie meinte. Mit einem Lächeln erwiderte er: "Kann schon sein. Aber bis die hier angekommen sind, haben wir den Leuchtturm schon erreicht." - "Tja, wenn du meinst." Während Yun sein Essen aus seinem Rucksack holte, packte Rika die Reisbällchen aus, die Jen unbedingt für sie machen wollte. Jen wird mal die perfekte, nervende Hausfrau. Armer Takato.. Mutig biss sie von dem Reisbällchen ab und blickte zu Yun, der sich ebenfalls etwas in den Mund schob. In seinem Lunchpaket gab es Reisbällchen, Cocktailwürstchen, die so geschnitten waren, dass sie wie kleine Kraken aussahen, und andere leckere Dinge. "Hast du das selber gemacht?", fragte Rika ihn verblüfft. "Glaubst du ich hab 'nen Koch mit hierher geschleift? Natürlich hab' ich das selbst gemacht." Über Rikas Lippen huschte ein kleines Lächeln. Schlagfertiger als ich dachte. "Wo hast du so gut kochen gelernt?" - "War das ein Kompliment?", fragte er grinsend. "Bild' dir ja nichts darauf ein und beantworte die Frage," entgegnete Rika mürrisch und errötete ungewollt. Fast so schlimm wie Ryo.. "Also ich koch' schon immer. Meine Mutter ist fast nie zu Hause und mein Vater arbeitet im Ausland, als Architekt. Da hat man keine Wahl!", sagte er und lächelte bei dem letzten Satz. "Das hab' ich nicht gewusst.", bemerkte Rika. [aloha: ich brech' gleich in Tränen aus O_o; hsy: T-T] "Und wie ist das bei dir so?" - "Äh, so.. ähnlich.", war das Einzige, was sie dazu sagen wollte. Er musste ja nicht unbedingt wissen, dass ihr Vater tot war und ihre Mutter nie Zeit für sie hatte. Gerade als Yun noch etwas sagen wollte, kamen zwei Gestalten zu ihnen. Das Mädchen hatte sich unter den Arm des Jungens gehakt und schien sehr fröhlich zu sein. Der Junge hingegen machte einen nicht ganz so freudigen Eindruck. "Na, Seika! Wie geht's? Ihr lagt ja bei der Wanderung ziemlich weit zurück.", kam es von Yun, der die Schwarzhaarige lächelnd an sah. "Ach.." Seika zog Ryo näher an sich. "Wir haben bloß die Umgebung genossen." Ryo sagte nichts dazu, obwohl dies nicht ganz der Wahrheit entsprach. "Sie ist gar nicht so abweisend, wie du gesagt hast!", sagte Yun plötzlich zu Ryo. Dieser schaute ihn verwirrt an. Doch sogleich begriff er, dass es sich um Rika handelte. "Das hab' ich doch nie.." - "Ach, ich bin also abweisend?!", funkte die Rothaarige dazwischen. Ryo hatte erst gar keine Zeit sich zu verteidigen, denn kurz darauf wurde er von der Leiterin, Akiko, unterbrochen. Freudig meinte sie: "So, die Pause war lang genug! Wird Zeit, dass wir aufbrechen. Schließlich wollen wir doch rechtzeitig am Leuchtturm ankommen, oder?" Darauf ging ein Stöhnen durch die Menge und viele Jugendliche beschwerten sich, dass die Pause doch viel zu kurz wäre. Rika war eigentlich ganz erfreut darüber, da sie keine unnötige Diskussion mit Ryo anfangen wollte. Dazu hatte sie nun echt keine Lust. Zwar rebellierte ihr Magen, doch die Reisbällchen konnte sie unterwegs auch noch essen. Als die Jugendlichen aufgehört hatten zu Maulen und sich wieder ihren Gesprächen widmeten, folgten sie Akiko. Sie führte sie einen schmaleren Weg entlang, an dessen Saum die Bäume dicht standen. Durch die Laubkronen drang sanft das Licht der Sonne und bildete leuchtende Korridore auf ihrem Weg. Yun gesellte sich zu Rika, um die Unterhaltung fortzuführen. Doch er bemerkte nicht, dass die Rothaarige manchmal mit ihren Gedanken ganz wo anders war. Sie konnte seine Anmerkung bezüglich ihrer 'abweisenden Art' einfach nicht vergessen. Und dass dieser Spruch auch noch ursprünglich von Ryo kam, verletzte sich doch mehr, als sie zugeben wollte. Schnell riss sie sich wieder aus ihren Gedanken und widmete Yun wieder ihre volle Aufmerksamkeit. Dieser erzählte ihr gerade von einigen Digimonkämpfen, die in seinem Wohngebiet häufig stattfanden. Rika, die davon nicht gerade begeistert war, versuchte vom momentanen Thema abzulenken. "Warst du schon mal in Spanien!" Völlig überrascht, wie man von 'Devimon' zu Spanien kommen konnte, antwortete er: "Ähm,.. ja. Aber nur zwei Wochen." Als Rika nichts darauf erwiderte, erzählte er weiter. "Es war eigentlich sehr schön dort. Die Leute waren alle sehr nett und hilfsbereit. Aber.. es war ziemlich überfüllt." - "Du warst anscheinend zwischen Juni und September dort. Genau wie die anderen 100.000, die in den Sommerferien nichts besseres zu tun haben.", entgegnete sie mit einem Hauch Sarkasmus, wobei sie sich ein Augenrollen nicht verkneifen konnte. "Du gehörtest wohl auch zu den 100.000?" - "Nein, nicht wirklich. Nur zu denen, die sich gleich entschieden 6 Jahre dort zu bleiben, weil es dort so 'schön' ist." Darauf fing er herzhaft an zu lachen. So setzten sie ihr Gespräch fort und bemerkten kaum, wie sie langsam zurück fielen. Seika und Ryo erging es ebenso, nur dass sie nicht so eine angenehme Unterhaltung hatten, wie die Beiden. Schließlich waren die Vier so weit zurückgefallen, dass sie mit den Turteltäubchen, Jen und Takato, das Schlusslicht bildeten. "Hey, Yusako was wird das denn?", beschwerte sich der Junge bei seinen Freund, der ihn gerade mit einem Zapfen beworfen hatte. Während er dies gesagt hatte, griff er sich auch einen Fichtenzapfen, um an seinem Freund Rache zu üben. Dieser erkannte jedoch sein Vorhaben und versteckte sich schnell hinter einem Baum. So flog das Geschoss auf eine kleine Gruppe Mädchen, die vor ihnen lief, und traf eines von ihnen. "Herr Gott noch mal! Könnt ihr Kerle euch nicht einmal benehmen?!" Wütend wandte sich eines der Mädchen um und bekam noch einen an den Kopf. "Du...!" Bedrohlich kam sie auf ihn zu, der sich ein Lachen verkneifen musste. "Du hättest dein Gesicht sehen sollen." - "Argh, Idiot!" Während sie dies sagte, gab sie ihm eine Kopfnuss. Nach diesem kleinen Zwischenfall entbrannte ein richtiger Kampf zwischen den beiden Geschlechtern, der so schnell nicht aufhörte. Unterdessen waren sie schon einer Wegkreuzung näher gekommen. In all der Aufregung bemerkte niemand, dass der Wegweiser getroffen wurde und nun in eine andere Richtung wies. Den Jugendlichen fiel dies allerdings nicht auf, da sie ihren Vordermännern hinterher liefen, die wiederum Akiko folgten. "Wollen wir nicht mal eine kleine Pause machen?" Mit diesen Worten wandte sich die Leiterin nach hinten und schaute die Gruppe fragend an, die aber noch ziemlich bei Kräften war. "Eigentlich nicht.." - "Na gut, aber wir sollten noch auf unsere Nachzügler warten.", sagte sie, die bemerkt hatte, dass die Gruppe sich verkleinert hatte. "Brauchen wir nicht mehr.", meinte ein Mädchen und wies auf Jen und Takato hin, die gerade zu ihnen kamen. Freudig setzte Akiko sich wieder in Bewegung, gefolgt von den Jugendlichen. Als dann Rika und die Anderen an der Weggabelung angekommen waren, blieben sie unschlüssig stehen. "Wo gehen wir nun lang?", fragte Seika und suchte ihre Gruppe, die aber nirgends zu sehen war. Gott, ist die bescheuert! Rika schaute auf den Wegweiser, wo ganz groß 'Leuchtturm' stand. "Oh Kami, woher soll ich das denn wissen?! Vielleicht sollten wir einfach dem Schild nach latschen.", entgegnete die Rothaarige und ignorierte Seikas giftigen Blick. Yun, der eine unnötige Diskussion vermeiden wollte, ging dazwischen. Mit einem Lächeln auf den Lippen legte er seine Hand auf Rikas Schulter und stellte fest: "Du hast recht, Rika." Ryo verdrehte darauf genervt die Augen, da ihm Yuns Annäherungsversuche gegen den Strich gingen. Dann schweifte sein Blick zu ihrer Schulter. Sie lässt sich sonst nie berühren.. "Also..", fing die Rothaarige an und bemerkte, wie Seika ihren Mund öffnen wolle, um etwas zu sagen, doch ihn sogleich wieder schloss. "Gehen wir nach rechts!", fügte sie mit einem selbstgefälligen Grinsen, dass sie nur Seika schenkte, hinzu. Währenddessen entzog sie ihre Schulter aus Yuns sanftem Griff, indem sie sich zum Gehen wegdrehte. Ohne weitere Worte zu verlieren, gingen die Anderen ihr nach. Kann mich bitte noch einmal jemand daran erinnern, warum ich bei diesem ganzen Mist hier mitmache?, dachte Rika genervt und ging weiter den Weg entlang. Da Ryo und Yun aus unerfindlichen Gründen langsamer geworden waren, bildete sie mit Seika die Spitze der kleinen Gruppe. "Was guckst du mich denn immer so doof an?!", fragte die Rothaarige nach einiger Zeit murrend, weil sie es nicht leiden konnte, so lange angestarrt zu werden. Seika dachte gar nicht daran, etwas zu erwidern und stierte sie weiter an. Sie mochte es irgendwie dieses überhebliche Mädchen zu reizen. "Lass das! Du nervst!", sagte Rika gegen ihren Willen. Sie wusste, dass sie die kleine Nervensäge damit noch mehr angestachelt hatte; doch es musste mal gesagt werden! Als Seika dennoch ihren Blick nicht abwandte, beschleunigte Rika einfach ihre Schritte und setzte diese einseitige Konservation nicht fort mit der Hoffnung das Mädchen endlich loszuwerden. "Die Mädchen sind ja ziemlich schnell!" Der dunkelhaarige Junge [Yun] überkreuzte seine Arme hinter dem Kopf und gähnte herzhaft. Wandern war ja soo langweilig! Dass sein Mitläufer Ryo nichts erzählte, half nicht gerade gegen seine Ermüdung. Warum ist der denn so still?, fragte sich Yun und sah in die blauen Augen, die den Boden aufmerksam musterten. "Du~u?" - "Hm?" Ryo blickte desinteressiert auf. "Kann ich dich was fragen?" Die Lippen des braunhaarigen Jungen verzogen sich zu einem künstlichen Lächeln, wovon Yun aber nichts bemerkte. "Kann ich dich denn davon abhalten?", entgegnete Ryo und verfluchte sich gleich dafür. Kami.. das war 'ne typische 'Rika-Antwort' Warum kann ich sie nicht einfach aus meinem Gedächtnis verbannen? Yun erwiderte das Lächeln, doch bei ihm war es ehrlich. "Sag mal, Ryo.. Was empfindest du für Rika-chan!?" Der Angesprochene zuckte zusammen, als hätte man einen wunden Punkt bei ihm getroffen. "Wa-warum willst du das denn wissen?", versuchte er die Frage zu umgehen. "Na ja.." Yun räusperte sich und meinte ein wenig verlegen: "Ich mag sie sehr und will nur wissen wie meine Chancen so aussehen." - "Hää? Willst du jetzt von mir wissen, ob sie dich mag? Da musst du sie schon selber fragen, Baka!", darauf gab Ryo ihm eine Kopfnuss. "Ach quatsch! Hörst du mir überhaupt zu?" Nicht wirklich.. "Ich will wissen wie DU sie findest!" - "Ähm.." Der Junge überlegte eine Weile. Wenn er jetzt irgendetwas schlechtes über Rika sagen würde, könnte er vielleicht die Vernarrtheit des Anderen ausreden. Gleich begann Ryo seine Idee in die Tat umzusetzen und meinte mit einer geringschätzigen Stimme: "Rika.. ist schon okay, aber als Freundin könnte ich sie mir nicht vorstellen! Sie ist immer so angriffslustig, gereizt und sarkastisch. Man muss echt aufpassen, was man bei ihr sagt. Also, ich will es mal so sagen: Dieses Mädchen hat einfach nichts besonderes an sich und ist bloß als stinknormale Freundin geeignet, mit der man mal über dies und jenes quatschen kann." Nach diesem Vortrag kehrte eine große Stille ein. "Wow.." Yun schien wohl nicht auf Ryos Ansprache gefasst zu sein, so schien es zumindest dem Braunhaarigen. Um so geschockter war er, als Yun plötzlich fröhlich sagte: "Das heißt, ich kann Rika haben? Ich meine.. Du wirst nicht mein Rivale sein?" Freudig schlug er seine Hand auf die Schulter des - zu Stein erstarrten - Jungen. "Mann, bin ich froh, dass wir das geklärt haben." Das.. ist jetzt nicht passiert..[aloha: Ist hsy's Stammspruch nicht schön? ^^] Ryo konnte keinen Schritt mehr gehen. "Was hast du Ryo?", fragte Yun und blickte zu dem blassgewordenen Jungen. Er war wohl etwas überrascht über seine unerwartete Heiterkeit. Doch Yun konnte sich einfach nicht zurück halten. Er hatte schon Sorge, Ryo als seinen Rivalen zu haben, doch nach dieser Ansprache war er sich sicher, dass er kein Dorn in seinem Auge war. Um so besser, vielleicht können wir dicke Freunde werden. Einen schlechten Eindruck macht er ja nicht. "Hey, wir sollten uns wieder in Bewegung setzen. Ich seh' die Mädels schon gar nicht mehr!" Mit diesen Worten zerrte er Ryo an der Hand mit zu Rika und Seika. Zumindest ist mir nicht mehr langweilig.. "Ein Rastplatz.", kam es ausdruckslos von Rika. "Was? Wo? Ein Rastplatz???" Sie deutete auf eine Lichtung, die sich vor ihr erstreckte. Die Wipfel der angrenzenden Bäume rauschten im aufkommenden Wind. Irgendwie wirkte der Wald düster, was wahrscheinlich von den dunklen Wolken am Himmel kam. Einige Meter entfernt stand ein hölzerner Tisch mit einer Bank, auf der sich die Wandernden ausruhen konnten. Sofort befand sich Seika neben ihr und schaute in die gezeigte Richtung. "Endlich!!" Eilig rannte sie zur Raststelle und machte es sich auf der Bank bequem. Rika gesellte sich nach wenigen Minuten zu ihr. Als sie nach oben sah, erblickte sie nicht den wolkenverhangen Himmel sondern ein altes Holzdach, welches über dem Tisch befestigt war. Die Rothaarige seufzte. "Oh Gott, wie schnell seid ihr denn gelaufen?", fragte Yun erschöpft, der gerade erst die Mädchen eingeholt hatte. Hinter ihm stand Ryo, welcher gedankenverloren vor sich hin starrte. Er verhält sich irgendwie komisch.. Was wohl mit ihm los ist?, bemerkte Rika und wurde etwas rot, als ihr klar wurde, über wen sie gerade nachgedacht hatte. Schnell zog sie ihr Cappy tiefer, um ihn nicht mehr anblicken zu müssen. Pah! Was geht mich fremdes Elend an?! Dieser Sunnyboy war schon immer seltsam!, redete sie sich ein und biss in einen mit lauchgefüllten Reisball Nachdem die anderen ihre Bentos [= Lunchpaket] auch ausgepackt hatten, begannen sie erst mal zu essen. "Wo sind eigentlich die Anderen? Wir müssten sie eigentlich schon längst eingeholt haben.", kam es besorgt von Seika. Nach einer kurzen Stille meinte Yun: "Vielleicht sind wir an der Biegung falsch abgebogen." - "Aber wir sind doch dem Schild nachgegangen!", entgegnete Ryo auf Yuns Vermutung hin. "Dann hat das eben in die falsche Richtung gezeigt!", erwiderte Seika trotzig. "Tatsache ist, dass wir uns verlaufen haben." Die Gruppe schaute zu Rika, die ruhig ihre Reißbällchen weiter aß. "Was machen wir denn jetzt? Ich glaube, in solchen Situationen sollte man dort bleiben, wo man momentan ist..", meinte die Schwarzhaarige, während sie sich in der Runde umsah, worauf die Jungs nickten. "Ich glaube auch, dass es das Beste ist hier zu bleiben." - "Nein!", kam es eintönig aus Rikas Mund. Alle Blicke richteten sich wieder auf sie, als sie sich erhob. "Ich bin dafür weiter zu gehen." Seika verdrehte genervt die Augen. "Begründung?" - "Es gibt keine!", entgegnete die Rothaarige in einem ruhigen Ton, was das andere Mädchen noch mehr reizte. "Wie 'Es gibt keine'?! Du kannst doch nicht sagen, dass wir weiter gehen sollen, wenn du keine Begründung hast." - "Ich hab nur gesagt, dass ich dafür bin." Der Schwarzhaarigen riss langsam aber sicher der Geduldsfaden. "Also was sollen wir jetzt tun?" Yun schaute fragend zu den Anderen. Als er die Spannung zwischen den beiden Mädchen bemerkte, traten ihm kleine Schweißperlen auf die Stirn. "Eh..", wollte der braunhaarige Junge beginnen, doch Ryo stieß ihn leicht gegen die Rippen. Eine Geste, dass er lieber die Klappe halten sollte, wenn er weiter leben wollte. "Wir sollten..", sagten die Mädchen gemeinsam und brachen mitten im Satz ab. Seika funkelte Rika böse an und beendete dann doch ihren Satz: "Wir sollten hier bleiben! Und überhaupt.. seid wann machst du hier eine auf Anführerin?!" Allmälig wurde es auch der Rothaarigen zu viel. Wütend schlug sie mit ihrer Faust auf den Tisch. "Verdammt, willst du denn ewig hier bleiben?" Plötzlich bemerkten sie, wie etwas gegen das Dach schlug. Nun kam das Geräusch öfter und schneller. Es regnete. "Ich gehe auf jeden Fall!", erklärte Rika nun. "Oh, unser Leader hat gesprochen.." Dieser überhebliche Ton.. Die Rothaarige zog scharf die Luft ein. Sie nahm all ihre Selbstbeherrschung zusammen, um ihrer Gegenüber nicht einfach ins Gesicht zu schlagen. Aber Wörter konnte sie dazu benutzen.. Mit einem kalten Lächeln beugte sie sich zu Seika, in deren Augen ein Hauch von Angst sichtbar war. "Sehr witzig.. Beziehen wir das Ganze mal auf dich! DU spuckst doch hier immer große Töne, von wegen hier bleiben und so. Aber seien wir doch mal ehrlich, du hast nur keine Lust weiter zu laufen. Aber mir soll das ganz reicht sein. Da muss ich mich immerhin nicht mehr mit deinem nervigen, arroganten und selbstgefälligen Getue herumschlagen. Dein einziges Lebensziel ist doch nur irgendwelchen Kerlen zu imponieren, anstatt zu diesem beschissenen Leuchtturm zu gehen. Dir ist es doch völlig egal, dass wir hier mitten in der Pampa sitzen und uns hier eh keiner finden wird!" Rika bemerkte nicht, dass sie während ihres Wutausbruchs immer lauter geworden war. "Sonst noch was, Nanaki?!" Die Schwarzhaarige hatte versucht ihre Stimme selbstsicher klingen zu lassen, doch es war ihr nicht wirklich gelungen. Rika bemerkte dies, worauf ihr kühles Lächeln breiter geworden war. "Nicht wirklich." Mit diesen Worten drehte sie sich um und verließ den Rastplatz. Stur lief sie in irgendeine Richtung, die sie hoffentlich zum Leuchtturm führte. "Sagt mir, wenn ihr wieder zu Verstand gekommen seid!", fügte sie murmelnd hinzu und verschwand dann völlig aus dem Blickfeld der Anderen. Kami, was für ein Kindergarten.. Warum lasst ihr mich nicht einfach irgendwo krepieren?! "Das ist Rika.." Ein Lächeln umspielte Ryos Lippen. Da er sich schon an ihre Wutausbrüche gewöhnt hatte, war er weniger geschockt als die beiden Anderen. Ihnen stand nur der Mund offen und sie schienen immer noch nicht ganz verkraftet zu haben, was Rika da eben gesagt hatte. Langsam setzte Ryo sich in Bewegung und folgte ihr. Es wäre jetzt äußerst unpassend Rika auch noch zu verlieren. Es gab zwar noch einen anderen Grund, weshalb er ihr hinterher lief, doch diesen wollte er sich selbst nicht eingestehen. Noch nicht. Immer noch lief Rika den schmalen Trampelpfad entlang. Warum musste diese Göre mich auch so reizen? Tief zog sie die Luft ein. Ganz ruhig.. Plötzlich hörte sie jemanden ihren Namen rufen. "Rika!" Da schon wieder. Sie drehte sich nicht um, sondern ging einfach weiter. Die Rothaarige hatte jetzt keine Lust auf Ryo und seine sinnlosen Kommentare. "RIKA!", rief Ryo außer Atem, doch es half nichts. Seine Stimme schien wieder im Regen unterzugehen. Der Junge rannte weiter den Pfad entlang, den Rika eingeschlagen hatte. Es regnete immer noch in Strömen und der Waldboden wurde langsam durchweicht. Der braunhaarige Junge musste sein Tempo zügeln, um nicht auszurutschen. Ein kalter Schauer lief seinen Rücken hinab, als ihm erneut der Wind ins Gesicht blies. [1] So weit kann sie doch noch nicht.. Seine Gedanken wurden unterbrochen, als er das rothaarige Mädchen an der nächsten Biegung erblickte. [also den Ansatz einer Biegung..] Er beschleunigte seine Schritte und versuchte sie einzuholen. Was er jedoch nicht bemerkte war, dass sie ihre Schritte mittlerweile verlangsamt hatte. Dieser Sunnyboy nervt!, dachte sie und blieb letztendlich stehen. "Was willst du?", sagte sie in einem gewohnt kühlen Ton, von dem Ryo sich nicht im geringsten abschrecken ließ. Ihm stockte der Atem, als sie sich zu ihm umdrehte. Sie trug eine ihrer schwarzen Hosen, die einige Taschen an den Seiten besaßen und einige Stoffbänder, dessen Funktion nicht zu enträtseln war. Ihr kakigrünes T-Shirt war vollkommen durchnässt und man konnte ihre weiblichen Kurven erkennen. Ihre Haare fielen offen über ihre Schultern, wobei einige Strähnen in ihr Gesicht hingen. Bei diesem Anblick blieben ihm förmlich die Worte in Hals stecken. "Pah! Nicht mal antworten kannst du.", meinte Rika abfällig und wollte weitergehen, doch Ryo versperrte ihr den Weg. "Geh' mir aus der Optik!" Mit diesen Worten versuchte sie sich an ihm vorbei zu drängen. Als der Junge dies bemerkte, griff er reflexartig nach ihrem Handgelenk ohne sich über die Folgen bewusst zu sein. Sofort entriss sich die Rothaarige aus seinem Griff und drückte ihn gegen einen Baum. "Fass mich nicht an!", sagte sie bedrohlich. Bevor Ryo etwas erwidern konnte, wurde ihr Griff um seine Handgelenke fester. Es schmerzte schon fast. Rika, was.. Ihre Augen hatten sich plötzlich geweitet und er wollte zu gern wissen, was in ihr nun vorging. Schnell entfernte sie sich einige Schritte von ihm und schaute ihn geschockt an, als hätte er irgendetwas getan. Rika hatte plötzlich dieses merkwürdige Gefühl.. Ihr kam es so vor, als ob sie diese Situation schon einmal durchlebt hätte. Noch immer spürte sie seinen Atem auf ihrer Haut, obwohl er gar nicht mehr in ihrer Nähe war. Ein wohliger Schauer durchfuhr ihren Körper und ängstigte sie zugleich. Es war ungewohnt. Gleich darauf spürte sie das Verlangen seine Lippen zu berühren, doch es war vielmehr eine Erinnerung. Etwas, was sie schon einmal getan hatte. Aber das ist unmöglich. Schockiert berührte sie mit den Fingerspitzen ihre Lippen und blickte dabei in Ryos Augen, der sie immer noch verwundert anschaute. "Das ist nie passiert!", sagte sie emotionslos und ignorierte die Zweideutigkeit in ihren Worten. Dann wendete sich die Rothaarige von ihm ab, um ihren Weg fortzusetzen. Das ist nie passiert.. ~~**~~ Nicht lesenswert.. [1] Auch im Sommer kann es tierisch kalte Nächte geben! -.- [2] Sie hat ein Déja-vu. Wir erinnern uns: die Geschehnisse nach der Disco. So, auf den nächsten Part müsst ihr wieder ne weile warten. Aber er folgt! Versprochen.. ^__^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)