The little Merman von jonglicious (JongKey, 2Min) ================================================================================ Kapitel 1: 一 | Eins ------------------- Titel: The little Merman Autor: jonglicious Chapter: O1 / O5 Genre: Romantik, Fantasy Warnungen: AU!, OOC, Sap Rating: PG-13 Pairings: JongKey, 2Min A/N: Die Fanfiction habe ich vor ungefähr einem Jahr geschrieben und eigentlich ist sie ein One-Shot gewesen, aaaaber ich dachte mir, dass ich sie doch lieber in Kapitel unterteile. ^^ Stellt euch auf ca. 5 Kapitel insgesamt ein. xD Viel Spaß! --- „Kibum! Ich glaube nicht, dass wir hier sein sollten.” Minho blickte sich verunsichert um, ehe er sich leicht schüttelte. Die Umgebung behagte ihm nicht; genauso wenig wie die Faszination des jungen Prinzen. „Wenn dein Vater bemerkt, dass du dich ihm widersetzt, lässt er dich wieder einsperren.“ „Minho, bitte, bleib ruhig.“ Kibum rollte seufzend mit den Augen. „Du bist mein Freund, nicht mein Bodyguard, okay?“ „Dein Vater meinte, dass ich ein Auge auf dich haben soll“, erwiderte der Ältere unbeeindruckt. Kibum war schwieriger zu hüten als ein Sack Flöhe, ehrlich. „Aber unbedingt leicht machst du es mir nicht.“ Der Prinz schüttelte daraufhin nur leicht den Kopf. Wenn Minho sich nicht bald ein wenig entspannen würde, würde er ihm den ganzen Ausflug ruinieren! Dabei hatte er sich so darauf gefreut das verlassene Schiffswrack genauer unter die Lupe zu nehmen. Dass Menschen solche Gefährte mit ihren bloßen Händen bauen konnten, war wahnsinnig bemerkenswert. Und gleichzeitig auch faszinierend. Kibum konnte sich nicht vorstellen, dass er selbst zusammen mit Minho so etwas zustande bringen hätte können. „Ist es nicht unglaublich?“ „Was?“ „Mach deine Augen auf! Ich meine das hier!“ Kibum schnaubte leise und drückte seine Hand gegen das bemooste Holz, welches sich angenehm kühl auf seiner Haut anfühlte. „Findest du es denn nicht beeindruckend, was die Menschen alles schaffen können?“ „Natürlich. Genauso beeindruckend wie ihre Harken und Leinen, die uns einfangen und umbringen können.“ Minho verschränkte die Arme vor der Brust. „Nicht zu vergessen die Netze. Das sind meine heimlichen Favoriten, weißt du?“ „Du redest wie Vater.“ Der Prinz warf seinem besten Freund einen enttäuschten Blick zu und schwamm dann ein wenig an der Seite des Schiffes entlang. Seine pinke Schwanzflosse schimmerte dabei sachte im Licht der Sonne, welches von der Meeresoberfläche her zu ihnen durchdrang. „Sei mal ehrlich, Minho, hast du dich noch nie gefragt wie es wohl wäre keine Flossen sondern … wie nennen die das? Füße? Beine? … zu haben?“ „Nein.“ Minho schüttelte entschieden den Kopf. „Ich bin gerne ein Meermann und als zukünftiger König unseres Reiches solltest du genauso fühlen. Kibum, bitte. Das hier ist deine Heimat und du hast hier alles, was du brauchst, oder? Wieso interessiert dich die Menschenwelt so?“ „Ich kann es nicht erklären.“ Kibum senkte traurig seinen Blick und beobachtete seine Schwanzflosse, wie sie in einer sanften Strömung hin- und hergetrieben wurde. Er konnte Minho tatsächlich nicht erklären, wieso die Welt dort oben ihn so viel mehr faszinierte. Nun gut, eigentlich schon. Und eigentlich wusste Minho auch davon, aber daran hatte der Ältere wohl nicht gedacht, als er ihm diese Frage gestellt hatte. „Vielleicht sollten wir langsam zurück zum Palast. Ich will nicht, dass Vater wieder Fischschwärme ausschickt um nach uns zu suchen.“ „Das war wahrscheinlich deine beste Idee seit langem.“ Minho wandte sich von dem Wrack ab und schlug ein paar Mal kräftig mit seiner Flosse aus, um sich möglichst schnell weit davon zu entfernen. Kibums Liebe zu der Menschenwelt und allem, was irgendwie damit zu tun hatte, würde sie noch in große Schwierigkeiten bringen. „Weißt du, es wäre wirklich besser dir hier jemanden zu suchen und keinem Menschen hinterher zu trauern, der vermutlich nicht einmal an unsere Existenz glaubt.“ Dass Kibum daraufhin schnaubend an ihm vorbeischwamm und auch nachdem er ihn überholt hatte nicht langsamer wurde, ließ Minho seufzen. Anscheinend hatte er es wieder einmal geschafft den jungen Prinzen zu verärgern? Wunderbar. Das hieß, dass er sich wieder dutzende Male entschuldigen und zu Kreuze kriechen musste. Es wird höchste Zeit, dass er einen Freund findet und das nicht immer an mir auslässt. Minho rollte müde mit den Augen, danach setzte er Kibum hinterher. Dessen Schwanzflosse war glücklicherweise nicht schwer zu übersehen; genauso wenig wie seine eigene, welche Kibum schon oft mit einem Gegenstand der Menschen verglichen hatte. Minho konnte sich das Wort nicht wirklich merken, allerdings glaubte er, dass Kibum das Ding „Feuer“ genannt hatte. Einfach zu sagen, dass sie Rot ist, wäre auch zu einfach. --- Es hatte nicht lange gedauert, bis sie endlich die sicheren Mauern des Palastes erreicht hatten. Leider. Kibum wusste genau, was nun wieder auf ihn zukam: Andere Meermänner und auch Meerfrauen, würden ihn mit skeptischen Blicken bedenken und hinter vorgehaltenen Händen tuscheln. Für sie war es unerhört, dass ein Prinz, noch dazu der Thronfolger, Sympathie für die Menschenwelt hegte und daraus auch keinen Hehl machte. Doch war Kibum nicht ebenfalls ein freies Lebewesen? Hatte er nicht das Recht zu mögen, was er eben mochte? Musste er sich wirklich immer und überall rechtfertigen, nur weil er nicht dachte, dass die Menschen fürchterliche Monster waren? Eine Welt, die so viele wunderbare Dinge hervorbringt kann unmöglich schlecht sein. Kibum war fest überzeugt, dass es so war und niemand, absolut niemand, würde ihn davon abbringen können. Niemals. „Kibum!“ Der Prinz wurde abrupt aus seinen Gedanken gerissen, als sein Vater, der Meereskönig, vor ihm auftauchte und ihm einen besorgten Blick schenkte. Hoffentlich würde er ihm nun nicht gleich wieder unangenehme Fragen stellen, denn darauf konnte Kibum wirklich verzichten. „Wo warst du den ganzen Tag? Ich habe nach dir gesucht.“ „Tut mir leid, Vater. Ich habe es im Palast nicht mehr ausgehalten, aber Minho hat mich begleitet. Ich war also nicht allein unterwegs, keine Sorge.“ Kibum lächelte schnell und zuckte dabei sachte mit den Schultern. Das Letzte was er gebrauchen konnte war, dass sein Vater Verdacht schöpfte und ihm doch noch Palastarrest aufbrummte. „Und ihr wart nicht zufälligerweise in der Nähe des alten Wracks?“ Skeptisch hob der Meermann eine Augenbraue an. „Kibum?“ „Wir sind daran vorbeigeschwommen, Vater, aber wir waren nicht dort. Wirklich nicht.“ Der Prinz schüttelte schnell den Kopf. Wieso musste sein Vater nur immer ganz genau die Sachen sagen, die seine Nackenhärchen dazu brachte sich aufzustellen? „Und ich bin ziemlich müde, also …“ „Hm.“ Der König neigte seinen Kopf kurz. „Dann solltest du dich wirklich ausruhen, Kibum. Du siehst tatsächlich etwas blass aus um die Nase.“ „Mach dir keine Sorgen, Vater, ich bin einfach nur müde.“ Kibum lächelte dem König noch hinterher, danach wandte er sich Minho zu, der mit einem leisen Räuspern auf sich aufmerksam gemacht hatte. Es war wirklich gruselig, dass der Ältere sich so ruhig verhalten konnte. Manchmal vergaß Kibum sogar, dass Minho noch anwesend war. „Dein Vater hat recht, Kibummie. Du siehst nicht gut aus.“ „Es ist nichts, ehrlich.“ Damit verschwand der junge Prinz in Richtung seines Gemachs. Minho würde ihm nicht folgen, das wusste er, also musste er sich auch nicht sonderlich beeilen, um unangenehmen Fragen auszuweichen. --- „Kibum! Kibum, nicht so schnell!“ Minho hatte wirklich Mühe dem Prinzen zu folgen und ihn nicht am Ende wirklich aus den Augen zu verlieren. Wieso hab ich mir gestern eigentlich Sorgen um ihn gemacht? Mir hätte klar sein müssen, dass er nur darüber nachdenkt, wie er noch näher an die Menschen herankommt, ging es dem Schwarzhaarigen verbittert durch den Kopf, während er noch schneller und stärker mit seiner Schwanzflosse ausschlug. Sie hatten bereits die Grenzen der Stadt passiert und so wie es aussah, war dieser Umstand absolut kein Problem für den jungen Prinzen. Und genau so war es auch. Seit Kibum aufgewacht und einen Schatten den Meeresboden entlang gleiten gesehen hatte, war er kaum zu bändigen gewesen. Vermutlich wäre er dem Schiff auch einfach allein hinterher geschwommen, hätte Minho ihn nicht zufälligerweise gesehen und daraufhin verfolgt. „Beeil dich doch mal, Minho! Mir ist es egal, ob du nachkommst, oder nicht“, rief Kibum seinem Freund gut gelaunt zu und schlug erneut kräftig aus. Auf dieses Schiff wartete er jede Woche aufs Neue. Auch wenn Minho versuchte ihn davon abzuhalten und, wie er meinte, zur Vernunft zu bringen. Behutsam tastete der Prinz sich an die Oberfläche heran und durchbrach diese wenig später auch schon. Das Schiff befand sich nun nicht mehr sonderlich weit von ihm entfernt und er konnte bereits ein paar männliche Stimmen hören, die vom Deck her zu ihm durchdrangen. Manche von ihnen kannte Kibum mittlerweile schon, andere wiederum waren ihm neu. Wirklich interessieren taten sie ihn allerdings nicht, denn die eine Stimme, auf die er Woche für Woche wartete, war bis jetzt noch nicht erklungen, leider. „Dein Vater macht Fischhäppchen aus mir, wenn er erfährt, dass ich das zugelassen habe.“ Minho war neben ihm aufgetaucht und war soeben dabei seine schwarzen Haare zu bändigen, die ihm wild ins Gesicht fielen und dort kleben blieben. Wie er es doch hasste an der Oberfläche zu sein! Unter Wasser hatte er dieses Problem nicht. „Wenn sie uns sehen, war’s das mit uns.“ „Dann sei eben weniger laut, dann bemerken sie uns auch nicht“, gab Kibum schnippisch zurück und schwamm vorsichtig noch ein Stückchen näher heran. So beschäftigt wie die Menschen auf dem Schiff waren, würde man sie wohl kaum bemerken. Nein, das war ausgeschlossen. „Taemin! Hey, ich brauche hier mal deine Hilfe.“ „Schon unterwegs, Jonghyun.“ Kibum horchte auf und ein Lächeln breitete sich auf seinen Zügen aus. Er hatte schon die ganze Zeit über auf die Stimme dieses einen Mannes gewartet und nun, endlich, konnte er sie wieder hören und sich daran erfreuen. Scheu hob Kibum seinen Blick noch ein Stückchen weiter an und versuchte dabei auch sich möglichst unauffällig zu strecken. Er musste unbedingt einen Blick auf Jonghyun erhaschen und wenn es nur ein ganz kurzer war! Hauptsache er sah ihn! Jonghyun … „Kibum, wir müssen hier weg.“ Der Prinz reagierte nicht weiter auf die Stimme Minhos, die ihn vom Schiff weglocken wollte. Er war viel zu sehr damit beschäftigt Jonghyun zu betrachten, der sich soeben mit einem rothaarigen Jungen unterhielt und dabei wild mit seinen Armen gestikulierte. Jonghyun sah wirklich traumhaft aus. Mehr als das! Seine blond-braunen Haare schimmerten im Licht der Sonne, seine markanten Gesichtszüge ließen Kibums Wangen nach und nach immer pinker werden und die starken Oberarme setzten dem Aussehen des Menschen wirklich das Krönchen auf. Er ist so bildschön, dachte Kibum verliebt und spürte dabei sein Herz schnell gegen seinen Brustkorb hämmern. „Kibum, komm schon.“ „Jonghyun …“ Kibum biss sich auf die Unterlippe und störte sich auch nicht mehr weiter daran, dass er seine Stimme erhoben hatte. „… Jonghyun.“ Jonghyun, der sich die ganze Zeit über mit dem rothaarigen Jungen unterhalten hatte, stoppte kurz und blickte aufs Meer hinaus. Hatte da gerade jemand seinen Namen gerufen? Konnte das sein? „Jonghyun? Alles okay?“ „Ja, sicher. Keine Sorge, Taeminnie.“ Jonghyun verwuschelte sachte das Haar seines Cousins, danach legte er sachte seinen Arm um ihn. „Ich dachte nur eben, dass jemand meinen Namen gesagt hat, aber … das hab ich mir wohl eingebildet.“ „Scheint so, Hyung.“ Amüsiert wand Taemin sich aus dem Griff Jonghyuns und trat an die Reling des Schiffes. Gedankenverloren betrachtete er das Meer, welches ihm entgegen glitzerte und flach wie ein Spiegel vor ihm lag. So einen schönen Tag auf See hatte er schon lange nicht mehr erlebt, denn in letzter Zeit schlug das Wetter immer wahnsinnig schnell um und ließ wahre Stürme aufkommen. „Sag mal …“ „Hm? Was denn, Taemin?“ Jonghyun trat mit einem knappen Lächeln neben ihn und blickte ebenfalls aufs Meer hinaus. Ihm war nicht wohl bei dem Gedanken, dass sie hier unnötig lange verweilten, aber auch die Mannschaft brauchte zwischendurch eine kleine Pause. Solange es windstill war, musste das Schiff schließlich mit den langen Rudern bewegt werden. „Denkst du, dass es … außer den Fischen noch etwas anderes unter Wasser gibt? Meermenschen?“ „Taemin!“ Lachend drückte Jonghyun dem Rothaarigen einen Kuss auf die Schläfe. „Hätte ich gewusst, dass du wirklich darüber nachdenkst, hätte ich dir die Geschichte nicht erzählt. Dein Vater wird mich umbringen, wenn er mitbekommt, dass du an Meermenschen glaubst.“ „Dann würde dein Vater unserem Königreich aber den Krieg erklären“, antwortete Taemin schlau, ehe er sich seufzend nach vorne lehnte und ins Wasser blickte. „Es war doch nur so ein Gedanke und- Hast du das eben gesehen?“ „Was denn?“ „Da war etwas Rotes! Ein roter, riesiger Fisch, oder so.“ Aufgeregt lehnte Taemin sich noch ein Stückchen weiter nach vorne, wurde von Jonghyun dann aber doch zurückgezogen. „Einbildung, Taeminnie, alles Einbildung. Außerdem wird es Zeit, dass wir hier wegekommen. Siehst du die Wolken da hinten? Das wird wieder ein heftiges Unwetter.“ Dass Kibum und Minho abgetaucht und unterhalb des Schiffes in Deckung gegangen waren, war zum Glück niemanden aufgefallen. Das hätte gerade noch gefehlt, dass die beiden Menschen sie entdeckten und vielleicht Netze auswerfen ließen. --- Wehmütig drehte Kibum sich um und blickte zu dem Schiff zurück. Minho hatte, nachdem sie ihre wildschlagenden Herzen einigermaßen beruhigt hatten, darauf bestanden wieder zum Palast zurückzukehren. Das einzig Vernünftige in dieser Situation, ganz klar, aber Kibum hatte trotzdem ein ungutes Gefühl. Er konnte spüren, dass das Meer unruhig wurde und sich ein Sturm ankündigte. Ein heftiger Sturm, wie Kibum im Gefühl hatte. „Kibum, wenn du nicht sofort mitkommst, zerre ich dich an der Schwanzflosse mit nach Hause.“ Minho rieb sich unzufrieden die Oberarme. Auch er spürte die Veränderung des Wassers und wünschte sich mittlerweile nichts mehr, als zur Stadt zurückzuschwimmen. Dort wären sie wenigstens sicher gewesen, denn jeder wusste doch, dass die meisten Jäger sich bei so einem Wetter auf die Jagd begaben. „KIBUM! KOMM SOFORT ZURÜCK!!“ Erschrocken weitete Minho seine Augen, als Kibum quasi auf der Flosse kehrtmachte und geradewegs zum Schiff zurückschwamm. „Verdammt! Kibum!“ Natürlich reagierte der Prinz nicht auf seine Rufe. Warum auch? Man musste ja auch nicht unbedingt auf seinen besten Freund reagieren; schon gar nicht, wenn das Wasser immer trüber wurde und man kaum noch oben von unten unterscheiden konnte. Wo ist er? Verdammt! Wo steckt er schon wieder? Gestresst schwamm der Schwarzhaarige in die Richtung in welche der Prinz verschwunden war. Hoffentlich würde er ihn bald wiederfinden. Kibum hatte sich mittlerweile wieder zurück an die Wasseroberfläche gekämpft und ängstlich beobachtet, wie die mächtigen Wellen das Schiff hin und her warfen. Menschen hatten in solchen Fällen kaum eine Chance gegen die Natur und, so unglücklich Kibum dieser Gedanke auch machte, es war nur noch eine Frage von Minuten, bis das Schiff an den scharfen Felsen zerschellen würde. „TAEMIN! TAEMIN, KOMM SOFORT HER!!“ Kibum biss sich heftig auf die Unterlippe, als er sah, wie sein Jonghyun – er gehörte ihm einfach, auch wenn er nichts von ihm wusste – den Jungen geradezu in eines der Rettungsboote beförderte. Hoffentlich würde das gut gehen! Das Schiff sah nicht so aus, als würde es noch sonderlich lange gegen die Wellen bestehen können. Oh Gott. Hoffentlich passiert ihm nichts. Voller Angst beobachtete Kibum wie Jonghyun der restlichen Besatzung in die Rettungsboote half. Wieso kümmerte er sich nicht endlich auch um sich selbst? Jonghyun, bitte, pass auf dich auf. „JONGHYUN!!!“ Kibum konnte nicht genau sagen woher dieser Schrei gekommen war, allerdings war ihm das momentan auch egal. Eine gewaltige Welle hatte das Schiff erfasst und Jonghyun dabei geradezu von diesem und direkt ins Wasser geschleudert. Der Aufprall hatte ausgereicht, um ihn sofort das Bewusstsein verlieren und hilflos untergehen zu lassen. „Jonghyun!!“ Ohne weiter zu überlegen oder auch nur ansatzweise über die Folgen seines Handelns nachzudenken, war Kibum untergetaucht und hatte geradewegs auf den Menschen zugehalten. Es kümmerte ihn nicht mehr, ob sein Vater davon hören und ihn einsperren lassen würde, nein. Das Einzige, das momentan zählte war, dass Jonghyun sterben würde, wenn Kibum ihm nicht half. Hoffentlich ist es nicht schon zu spät, dachte Kibum verzweifelt und schlang seine Arme fest um den Oberkörper des Menschen. Das Wasser nahm ihm zum Glück ein wenig seines eigentlichen Gewichtes, denn sonst hätte Kibum kaum eine Chance gehabt ihn an die Oberfläche zurückzubringen und ihn, so vorsichtig wie nur irgendwie möglich in Richtung Strand zu ziehen. --- Schweratmend drückte Kibum seine Stirn gegen die Brust Jonghyuns. Seine Arme schmerzten und auch seine Flosse hatte wohl in seinem ganzen Leben noch nie so viel leisten müssen. Jonghyun bis ans Ufer zu bringen und ihn dann weit genug an Land zu ziehen, damit er nicht am Ende wieder weggespült wurde, war Schwerstarbeit gewesen. „Ich kann nicht glauben, dass ich das getan habe …“, nuschelte er und betrachtete dabei das bildschöne Gesicht des jungen Mannes vor ihm. Sein Atem ging ruhig und auch seine Brust hob und senkte sich noch sehr langsam, aber Kibum wusste, dass er lebte und das war die Hauptsache. „Ach Jonghyun …“ Behutsam streichelte der Prinz durch das weiche, feuchte Haar des Menschen, um es schließlich aus seinem Gesicht zu streicheln. „… du kannst dir wahrscheinlich gar nicht vorstellen, was ich alles dafür geben würde, um nur einen Tag in deiner Welt verbringen zu können. Ein einziger Tag mit dir, das würde mir schon genügen.“ Zögerlich reckte Kibum seinen Hals ein wenig und drückte seine Lippen im Endeffekt hauchzart auf die des anderen. Die rosigen, vollen Lippen fühlten sich unbeschreiblich gut an und am liebsten hätte Kibum sich gar nicht mehr von ihnen gelöst, doch leider ging das nicht. Er konnte nicht ewig hier mit Jonghyun liegen bleiben, denn dieser würde irgendwann wieder zu sich kommen und sich wahrscheinlich zu Tode erschrecken. Aber ein bisschen kann ich noch hier bleiben. Ein ganz kleines Bisschen … Gedankenverloren streichelte Kibum über Jonghyuns Wange und bekam dabei gar nicht mit, dass sich ihnen jemand näherte. Erst als dieser jemand sich mit einem leisen, unterdrückten Fiepen in den Sand sinken ließ, hob Kibum erschrocken den Blick. Der rothaarige Junge, mit welchem Jonghyun sich auf dem Schiff unterhalten hatte, saß ihm nun direkt gegenüber und musterte mit unverhohlener Neugier seine Schwanzflosse. „…“ Panisch warf der Prinz einen Blick über seine Schulter und wollte dann schon ins Meer zurückrobben, doch soweit kam er nicht, denn Taemin hatte eine Hand an seine Schulter gelegt. „Nicht … Nicht weggehen, bitte.“ Seine Stimme klang nicht mehr ganz taufrisch und doch hatte sie irgendwie etwas Niedliches an sich. Der Junge weckte etwas in Kibum, das er vorher noch nie gespürt hatte: Er wollte sich um ihn kümmern. „Ich weiß nicht, ob du mich verstehen kannst, aber … aber-“ „Das kann ich“, meinte Kibum ruhig und richtete sich gleichzeitig ein wenig auf, „keine Sorge.“ „Wow …“ Taemin biss sich aufgeregt auf die Unterlippe und drückte dabei auch die Hand seines bewusstlosen Cousins. Jonghyun würde ihm diese Geschichte niemals glauben! „Du hast Jonghyun gerettet, nicht wahr?“ „Ja, hab ich“, antwortete der Meermann behutsam und blickte den Prinzen dabei seufzend an. „Er wäre gestorben, hätte ich nichts unternommen.“ Traurig streichelte Kibum über das Bein Jonghyuns. Dass sein Blick dabei immer sehnsüchtiger wurde, bemerkte er gar nicht. Erst das Kichern Taemins riss ihn aus seiner Trance und ließ ihn verwirrt aufblicken. „Du magst ihn wohl, was?“ „Was?! Oh … nein! Ich- Ich … ja.“ Verlegen wandte Kibum seinen Blick ab. Wie peinlich! „Er ist auch ein sehr lieber Kerl“, bestätigte Taemin daraufhin und lächelte Kibum breit an. „Mein Name ist übrigens Taemin. Lee Taemin. Hast du auch einen Namen, oder … ähm …“ „Kibum.“ Kibum neigte seinen Kopf kurz. „Und doch, wir unter Wasser haben Namen, Taemin. Wieso auch nicht?“ Amüsiert lehnte der Meermann sich zurück und ließ seine Flosse dabei sachte von der Brandung umspülen. Ganze ohne Wasser kam er leider nicht aus, denn die Sonne schmerzte auf Dauer schon ziemlich, wenn sie so auf seine Schwanzflosse brannte. „Ich weiß auch nicht, entschuldige …“ Taemin kicherte verlegen, danach blickte er aufs Meer hinaus. Es musste traumhaft sein in diesem leben zu können! „Darf ich dich etwas fragen, Kibum?“ „Ich denke schon.“ Kibum blickte zu dem Jungen hinüber und schenkte ihm ein kleines Lächeln. „Frag ruhig.“ „Wie ist es im Meer zu leben?“ „Oh …“ Der Prinz kratzte sich kurz am Hinterkopf. Was sollte er darauf antworten? „Es ist nicht so toll, wie du es dir vielleicht vorstellst. Eigentlich ist es immer das Gleiche. Viele Fische, alles ist blau und das war’s eigentlich. Es ist ziemlich langweilig dort unten.“ „Das kann ich mir nicht vorstellen.“ Taemin schob seine Unterlippe ein Stückchen nach vorne und kroch schließlich in Richtung der Wellen, die immer wieder den Sand befeuchteten. „Es muss doch unglaublich schön sein dort unten zu leben. Ich würde alles dafür geben dort unten leben zu können.“ „Und ich würde alles dafür geben hier zu leben.“ Kibum lächelte traurig. Anscheinend war er nicht der Einzige, der mit seinem Leben nicht vollkommen zufrieden war. Das war doch schon einmal richtig beruhigend. Okay, zumindest fühlte er sich nun nicht mehr so allein. „Hier? Wieso unbedingt hier?“ Der Rothaarige legte seine Stirn in tiefe Falten. „Hier stolpert man von einem Problem ins nächste. Du wärst hier nicht glücklich, fürchte ich.“ Kibum schüttelte schmunzelnd den Kopf und blickte schließlich zu Jonghyun hinüber. Der junge Mann schien langsam aber sicher zu sich zu kommen und das war nun eigentlich sein Stichwort zu verschwinden. Jonghyun durfte ihn nicht sehen, das ging nicht. Zumindest so, in diesem „fischigen“ Zustand wollte Kibum nicht von ihm gesehen werden. „Ich muss gehen, Taemin.“ „Was? Aber-“ „Wir treffen uns morgen Abend wieder hier, okay?“ Kibum hielt dem Rothaarigen seine Hand hin. „Aber ohne Jonghyun. Ich will nicht, dass er mich sieht.“ Taemin runzelte daraufhin irritiert die Stirn, schlug jedoch ohne zu Zögern ein. Wenn der Meermensch sich wirklich noch einmal mit ihm treffen wollte, dann durfte er das Angebot auf keinen Fall ausschlagen. Es wäre wahnsinnig dumm von ihm gewesen sich diese Chance entgehen zu lassen. „Dann bis morgen“, lächelte er noch, musste sich im nächsten Moment aber schon lachend die Hände vors Gesicht halten, da Kibum ihm beim Untertauchen eine gewaltige Ladung Wasser entgegen gespritzt hatte. Ich glaube, dass ich ihn jetzt schon richtig gerne hab, dachte Taemin glücklich und warf danach einen kurzen Blick über seine Schulter. Bis Jonghyun so weit zu sich gekommen war, dass er wieder ansprechbar und in der Lage zu gehen war, würde es noch ein kleines Weilchen dauern. So lange konnte der Rothaarige sich einfach neben ihn setzen und sich schon einmal ausmalen, was für Dinge er Kibum noch fragen können würde. tbc... Kapitel 2: 二 | Zwei ------------------- Titel: The little Merman Autor: jonglicious Chapter: O2 / O5 Genre: Romantik, Fantasy Warnungen: AU!, OOC, Sap Rating: PG-13 Pairings: JongKey, 2Min A/N: Jaaa, es geht weiter und ich hab nichts zu sagen XD verzeiht mir~ Viel Spaß! --- Nachdem Kibum untergetaucht war, hatte er sich wirklich ins Zeug gelegt möglichst schnell zum Palast zurückzukommen. Sein Vater war mittlerweile bestimmt krank vor Sorge und das war auch verständlich, denn immerhin war Kibum die Nacht über fort gewesen und welcher Vater sorgte sich da nicht? Keuchend legte der Prinz noch einen Zahn zu und ließ seine Gedanken dabei auch immer wieder abdriften. Er hatte Jonghyun das Leben gerettet und sich mit jemandem angefreundet, der „süß“ neu definierte. Minho hätte Taemin mit Sicherheit auch gemocht, aber so wie Kibum seinen besten Freund einschätzte, würde er sich eher die Flosse abhacken als mit ihm zur Oberfläche zurückzuschwimmen. Hoffentlich ist ihm nichts passiert. Ich hätte ihn nicht einfach so zurücklassen dürfen. Das war nicht sehr nett von mir, dachte Kibum, während er in den Palast schwamm. Es schien alles soweit ruhig zu sein, denn außer ein paar Bediensteten, konnte Kibum niemanden sehen. „KIBUM!“ Der Prinz fuhr erschrocken zusammen und fand sich im nächsten Moment schon von einigen Palastwachen umzingelt vor. Die Meermänner packten ihn geradezu grob an den Oberarmen und hielten ihn fest. Was sollte das denn jetzt werden? „Hey! Lasst mich sofort los! Ich BEFEHLE euch mich loszulassen!“, fauchte Kibum widerwillig, musste sich dann aber doch den starken Griffen der Älteren beugen, als sein Vater auf sie zukam. Glücklich sah der Meereskönig allerdings nicht aus, ganz im Gegenteil. Seine Stirn lag in tiefen Falten und auch seine Augen hatte er zu schmalen Schlitzen verengt. Das sah eindeutig nicht gut für den jungen Prinzen aus, oh nein. „Guten Tag, Vater“, flüsterte er schüchtern, verstummte jedoch sofort wieder, als der König schnaubte. „Spar dir das, Kibum!“ Wütend schüttelte der Meermann den Kopf, „Ich habe gehört, was du getan hast. Sag mir, ist es wahr, dass du einen Menschen vor dem Ertrinken gerettet hast?“ „…“ Kibum wandte seinen Blick ab. „Er wäre gestorben, hätte ich nicht-“ „Das ist mir egal! Dann hätte es wenigstens einen weniger von ihnen gegeben, verdammt!“ Der König riss wutentbrannt seine Arme in die Luft und verpasste seinem Sohn im nächsten Moment schon eine schallende Ohrfeige. „Kibum! Wie oft muss ich dir denn noch erklären, dass der Kontakt zwischen Menschen und Meermenschen strengstens verboten ist? Was denkst du dir nur dabei?“ Kibum antwortete seinem Vater nicht. Seine Wange brannte fürchterlich und es hatte auch keinen Sinn mit ihm darüber zu diskutieren, da er sich sowieso nicht wirklich darauf einlassen würde. Für den König waren Menschen Monster, nicht mehr und nicht weniger. Kibum würde es niemals schaffen ihn von diesem Standpunkt abzubringen. „Ich weiß nicht, was ich noch mit dir tun soll, Kibum. Du gehorchst mir nicht, du suchst immer wieder den Kontakt zu Menschen und wie Minho mir erzählt hat, findest du einen von ihnen sogar auch noch … ansprechend?!“ Angewidert schüttelte der König den Kopf und drehte sich schließlich weg. Dabei wurde auch Minho sichtbar, der sich hinter dem König aufgehalten hatte und seinen Kopf erst hob, als er Kibums Blick auf sich spürte. So wie Minho aussah, hatte sein Vater ihn wohl mehr oder weniger gezwungen dieses Geheimnis preiszugeben und doch, Kibum konnte nicht anders als eine gewisse Wut in sich aufkochen zu spüren. Wieso nur hatte er Minho davon erzählt?! „Ich fass es nicht! Du kannst dich doch nicht ernsthaft zu seinem Fischfresser hingezogen fühlen! Zu einem dieser Barbaren, zu-“ „ICH LIEBE IHN!“, stieß Kibum verzweifelt hervor, um seinen Vater endlich zu stoppen. „Ich liebe Jonghyun, Vater!“ „NEIN!“ Geschockt und gleichzeitig auch deutlich angewidert, drückte der König sich die flache Hand ins Gesicht. Womit hatte er nur so einen Sohn verdient? „Hast du jetzt vollkommen den Verstand verloren, Kibum? Er ist ein Mensch und du bist ein Meermann!“ Vollkommen entnervt wandte sich der König endgültig ab und bedeutete den Wachen dabei, dass sie seinen Sohn wegbringen sollten. Fürs Erste würde er Kibum wohl wieder in dessen Zimmer einsperren lassen müssen. Eine andere Lösung gab es nicht – leider. Das ist mir so was von egal, dachte Kibum trotzig, während er sich von den Wachen in sein Gemach führen ließ. Er würde nicht den Fehler machen seinen Vater noch weiter aufzuregen, denn sonst würde er am Ende nie wieder aus seinem Zimmer kommen. --- Ruhelos schwamm Kibum in seinem Gemach auf und ab. Er musste einen Weg finden aus dem Palast zu entwischen und sich mit Taemin zu treffen. Jemanden wie Taemin konnte er nicht einfach versetzen, auch wenn es in diesem Fall nicht einmal seine Schuld gewesen wäre. Was mach ich nur? Die Tür kann ich vergessen, die Wachen lassen mich doch nie hier raus. Angespannt biss Kibum sich auf die Unterlippe und schwamm geradewegs zu einem der zahlreichen Fenster. Durch diese würde er auch nicht verschwinden können, hatte er so im Gefühl, denn seit sein Vater ihn einsperren hatte lassen, war die Zahl der Wachen, die sich rund um den Palast postiert hatten, deutlich angewachsen. „Das hat doch keinen Sinn … es hat einfach keinen Sinn …“, wisperte er und sank dabei langsam in sich zusammen. Er würde Jonghyun nie wieder sehen und auch mit Taemin würde er nicht mehr sprechen können. „… das ist nicht fair …“ Zittrig wischte Kibum sich über die Augen. Wieso konnte sein Vater ihn nicht einfach verstehen? Wieso musste er gegen alles sein, was sein Sohn mochte und woran sein Herz hing? „Ein so hübscher Prinz sollte nicht weinen.“ „Mir ist aber danach, also- Hey!“ Kibum richtete sich erschrocken auf. Woher war diese Stimme eben gekommen? „Wer ist da?“ „Ist das denn so wichtig?“ Der Fremde schwamm langsam aus den Schatten auf ihn zu und schenkte ihm dabei ein sanftes Lächeln. Kibum hatte diesen Meermann noch nie in seinem ganzen Leben gesehen, denn, und da war er sich sicher, an ihn hätte er sich erinnert. Und wenn nicht an ihn, dann zumindest an die nachtschwarze Schwanzflosse, die in der Dunkelheit ein wenig glitzerte. Sie erinnerte Kibum beinahe schon an den Sternenhimmel, denn ähnlich schön war sie auch anzusehen. „Ich glaube schon? Wie bist du überhaupt hier reingekommen? Die Wachen-“ „Die Wachen haben ein Auge auf dich, Kibum. Für alles andere sind sie erschreckend blind.“ Der Meermann zuckte amüsiert mit den Schultern, „Wie auch immer. Mein Name ist Jinki, solltest du das bis jetzt noch nicht herausgefunden haben.“ „Jinki?!“ Erschrocken schlug Kibum sich die flache Hand auf den Mund. „Der … Hexer …?“ „Wie ich sehe eilt mir mein Ruf mal wieder voraus.“ Jinki kicherte zufrieden. „Ich war zufällig in der Gegend und konnte dich weinen hören, also dachte ich mir, dass ich schnell vorbeischaue. Was macht dir so schwer zu schaffen, Prinz?“ Der Prinz zögerte einen Moment. Sein Vater hatte ihn immer vor dem Hexer gewarnt, denn dieser war angeblich nicht so freundlich, wie er gerne den Anschein erweckte. Andererseits warnte der König ihn auch immer wieder vor der Menschenwelt und benutzte dabei beinahe schon dieselben Worte, also wer sagte, dass er sich nicht auch bei Jinki irrte? „Es ist mein Vater. Er hat mich hier eingesperrt und wird mich wohl in nächster Zeit kaum wieder aus meinem Zimmer lassen.“ „Ich verstehe.“ Jinki nickte langsam und schwamm noch ein wenig näher an Kibum heran. „Du hast eine gewisse Schwäche für einen bestimmten Menschen, nicht wahr? Dein Vater ist darüber wahrscheinlich weniger begeistert.“ „Ja, genau. Aber woher-“ „Ich weiß so gut wie alles, was hier unten vor sich geht, Kibum.“ Der Hexer zuckte gelangweilt mit den Schultern. Natürlich war es für normale Meermenschen schwierig sich das vorzustellen, aber selbst alles zu wissen, machte auf Dauer nicht wirklich glücklich. Vor allem, da im Ozean kaum etwas wirklich Spannendes zu passieren schien. Bis jetzt, hieß das. „Und ich weiß auch, dass du dich danach sehnst ein Mensch zu sein.“ „Wer weiß das nicht?“ Der Prinz lächelte schwach und warf einen unglücklichen Blick aus dem Fenster. „Ich würde alles dafür geben einmal dort oben leben zu können.“ „Und was würdest du sagen, wenn ich dir jetzt mitteile, dass es sehr wohl eine Möglichkeit gibt, dass du das kannst?“ „Hm.“ Kibum warf Jinki einen misstrauischen Blick zu, konnte jedoch nicht leugnen, dass die Worte des anderen sein Herz leicht hüpfen hatten lassen. „Ich wüsste nicht, wie ich so etwas bezahlen könnte. Ich habe doch eigentlich nichts au-“ „Ich will auch gar nichts.“ Jinki hob abwehrend beide Hände. „Es gibt da nur eine Kleinigkeit, die vielleicht ein Problem darstellen könnte.“ „Und die wäre?“ Dass Jinki angeblich keine Bezahlung wollte, hatte Kibum aufhorchen lassen. Er hatte schon fest damit gerechnet, dass der Hexer irgendetwas als Gegenleistung wollte, aber anscheinend hatte er sich in diesem Punkt geirrt. „Damit es funktionieren kann, muss jemand mit dir tauschen.“ Jinki seufzte leise. „Verstehst du? Du musst mit einem Menschen den Platz tauschen. Dieser Mensch bekommt dann deine Flossen und du im Gegenzug dafür die Beine, die du dir so sehr wünschst.“ --- Kibum legte mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht noch einen Zahn zu und zischte nun geradezu schon durchs Wasser. Nachdem Jinki ihm erklärt hatte, dass er einen Menschen brauchte, der seinen Platz hier einnahm, war der Prinz kaum noch zu halten gewesen. Er kannte durchaus jemanden, der wahrscheinlich bereit war seine Beine für einige Zeit gegen seine Flossen zu tauschen. Natürlich musste Kibum ihn erst fragen, aber hatte ein gutes Gefühl bei der Sache, ein verdammt gutes! Taemin würde nie und nimmer ablehnen, das war ausgeschlossen. Sobald ich mit ihm darüber geredet habe, wollte Jinki zu uns stoßen. Hoffentlich hat er das wirklich ernst gemeint und ich mache dem Kleinen nicht irgendwelche Hoffnungen. Kibum biss sich fest auf die Unterlippe und tauchte im nächsten Moment schon auf. Die Sonne stand nicht mehr allzu hoch am Himmel und verriet dem Prinzen, dass er bereits spät dran war. Taemin wartete wahrscheinlich schon auf ihn oder war am Ende wieder gegangen? „Kibum!“ „Huh?“ Überrascht reckte Kibum seinen Hals ein bisschen und konnte dann auch schon den Rothaarigen erkennen, der bis vor kurzem am Strand gesessen und kleine Steinchen ins Wasser geschnippt hatte. „Taemin! Tut mir leid, dass ich so spät dran bin!“ Schnell paddelte der Meermann auf das Ufer zu und versuchte dann auch, möglichst elegant, verstand sich, bis zu dem Jungen an Land zu robben. Er konnte es wirklich kaum erwarten ihm von dem Zauber zu erzählen, den Jinki anwenden konnte, um ihnen beiden einen Einblick in das Leben zu ermöglichen, das sie sich so sehnlichst wünschten. „Mein Vater hat mitbekommen, dass ich Jonghyun gerettet habe und hat mich einsperren lassen. Ein Freund von mir musste mich erst aus meinem Zimmer rausholen und uff … das war ein echt anstrengender Tag“, plapperte Kibum munter auf den Rothaarigen ein, lächelte dabei jedoch unentwegt. „Kein Problem, ich warte noch nicht so lange.“ Taemin zuckte kurz mit den Schultern, legte dann aber doch fragend den Kopf schief. „Warum hat er dich deswegen einsperren lassen?“ „Na ja … mein Vater ist nicht sonderlich begeistert von Menschen“, gab Kibum offen zu und vollführte dabei eine ausladende Bewegung in Richtung des Meeres, „Eure Haken und Netze sind wahnsinnig gefährlich für uns.“ „Oh …“ Der Jüngere senkte deutlich betroffen den Blick. Darüber hatte er noch nie nachgedacht! „Ich verstehe. Bis jetzt hab ich mir noch keine Gedanken deswegen gemacht, aber … wow. Ich glaube, dass mir klar ist, wieso dein Vater uns nicht leiden kann.“ „Er hat Angst, denke ich, aber darüber wollte ich mit dir gar nicht reden. Es gibt da etwas anderes, das dich vielleicht interessieren könnte.“ Kibum rutschte ein wenig näher an Taemin heran und biss sich aufgeregt auf die Unterlippe. „Mein Freund, also der, der mich auch aus meinem Zimmer geholt hat, meinte, dass es möglich wäre mir Beine zu geben. Also richtige Beine, so wie du sie hast.“ Kibum konnte deutlich sehen, dass die Augen Taemins sich daraufhin deutlich weiteten. Wahrscheinlich hatte der Rothaarige genauso wenig wie er selbst gewusst, dass solche Dinge möglich waren. Zumindest dann, wenn man ein wenig zaubern konnte und das konnte Jinki ganz ohne Zweifel. „Warte noch, bevor du etwas sagst. Es gibt da ein kleines … Problem.“ Kibum atmete tief durch und blickte Taemin geradezu bittend in die Augen. „Ich muss dafür mit einem Menschen tauschen. Verstehst du? Ich müsste jemanden finden, der meine Flossen für einige Zeit übernimmt und mir dafür seine Beine gibt.“ Nun, da er endlich zum Punkt gekommen war, konnte Kibum es kaum erwarten, die Reaktion Taemins zu sehen. Wahrscheinlich würde der Junge ihm im ersten Moment keinen Glauben schenken können oder vielleicht sogar darüber lachen? Wer wusste das schon? „Wir könnten wirklich tauschen …? Einfach so?“ Taemin wischte sich ein paar seiner langen Haarsträhnen zurück und leckte sich gleichzeitig über die trockenen Lippen. Kibum hatte ihm gerade indirekt vorgeschlagen für einige Zeit die Plätze zu tauschen! Das war unglaublich, zu unglaublich! Wahrscheinlich würde er jeden Moment aufwachen und feststellen, dass er wieder einmal über seinen Hausaufgaben eingeschlafen war und Jonghyun dabei war ihn deswegen auszulachen. „Jinki meinte, dass es möglich ist, ja“, antwortete der Prinz langsam und legte dabei seine Hand auf die Taemins. „Würdest du denn wirklich mit mir tauschen?“ „Das fragst du noch?! Kibum! Ich … ich würde alles dafür geben einmal solche Flossen zu haben!“ „Freut mich, dass ihr das so wortreich klären konntet.“ Sowohl Kibum, als auch Taemin zuckten erschrocken zusammen, als eine Stimme sie aus ihrer Euphorie riss. Jinki hockte nur wenige Meter von ihnen entfernt auf einem Felsen und ließ sich die untergehende Sonne ins Gesicht scheinen. Wie der Hexer immer so plötzlich auftauchen konnte, war Kibum ein Rätsel. Ein wirkliches Rätsel. „Ich wusste übrigens, dass es so kommen würde, also hab ich schon alles vorbereitet und wir können loslegen, wenn ihr wollt.“ „Sofort?“ Taemin starrte den Meermann mit großen Augen an. Er wusste nicht wieso, aber irgendwie war er unheimlich. Ein kleines Bisschen zumindest. „Musst du nicht auf Vollmond warten, oder so etwas in die Richtung?“ „Ich bin ein Hexer, kein Werwolf. Meine Güte! Kinder und ihre blühende Fantasie.“ Kopfschüttelnd rutschte Jinki von dem Felsen und schwamm langsam auf die beiden Jüngeren zu, um ihnen schließlich zwei Fläschchen hinzuhalten. „Ihr müsst das trinken und dann warten. Es wird wahrscheinlich ein paar Minuten dauern und ich kann nicht versprechen, dass es nicht schmerzhaft wird, aber ihr haltet das sicher aus, nicht wahr?“ „Das ist alles?“ Kibum nahm das Fläschchen entgegen und betrachtete es einen Moment ruhig. „Brauchst du keinen Zauberspruch?“ „Nein. Ihr müsst das einfach nur trinken und abwarten. Nicht mehr und nicht weniger.“ Jinki lehnte sich ein Stückchen zurück und verschränkte gleichzeitig die Arme vor der Brust. Den beiden nun zu sagen, dass er so etwas noch nie zuvor gemacht hatte, wäre wohl keine gute Idee gewesen, nein. „Macht schon.“ „Ist ja gut.“ Kibum zog den kleinen Korken aus dem Fläschchen und blickte dann noch einmal vorsichtig zu Taemin hinüber, der das Gleiche getan hatte. „Mein bester Freund heißt übrigens Minho. Er ist der Einzige, der eine rote Schwanzflosse hat, also wirst du ihn ganz schnell finden. Halte dich am besten an ihn.“ „Mach ich.“ Der Rothaarige betrachtete die Flüssigkeit. „Sag Jonghyun, dass du ein Freund von mir bist und dass er sich keine Sorgen um mich machen soll. Wenn du dich bei ihm beliebt machen willst, dann frag ihn, ob er dir nicht etwas vorsingen will. Das tut er dann sicher wahnsinnig gerne.“ Taemin hob schmunzelnd seinen Blick und prostete Kibum dann noch einmal zu, ehe sie beide gleichzeitig den Inhalt der Fläschchen leerten. --- Wie viel Zeit danach vergangen war, konnte Kibum im Nachhinein nicht mehr sicher sagen. Kurz nachdem er den Inhalt des Fläschchens geschluckt hatte, hatte Jinki ihnen noch mitgeteilt, dass sie für genau vier Tage die Plätze tauschen würden und sich die Wirkung des Trankes danach einfach verflüchtigen würde. Im Klartext hieß das wohl, dass sie sich am Abend des vierten Tages wieder hier treffen mussten, wenn sie nicht ein gewaltiges Problem bekommen wollten. Kibum erinnerte sich, dass Taemin bei der Vorstellung irgendwo weit unten im Meer plötzlich wieder seine menschliche Form anzunehmen, merklich blasser um die Nase geworden war. „Taemin! Taemin, wo steckst du?“ Wer schreit denn hier so? Stöhnend richtete Kibum sich auf und rieb sich dabei über die Schläfen. Bis vor kurzem war alles um ihn herum schwarz gewesen, doch die Stimme – er kannte diese Stimme, auch wenn er nicht genau sagen konnte woher – hatte ihn aus seiner Trance geholt. „Taemin, TAEMIN!! Dein Vater bringt mich um, wenn ich dich nicht finde.“ Jonghyun trat missmutig einen etwas größeren Stein zur Seite. Sein Cousin hatte sich wohl einfach in Luft aufgelöst, denn obwohl er schon das halbe Königreich abgesucht hatte, fehlte jegliche Spur von Taemin. Hoffentlich war ihm nichts zugestoßen; Jonghyun wusste nicht, wie er es den Eltern des Rothaarigen erklären hätte sollen, wäre er am Ende entführt oder ermordet worden. Jonghyun? Ist er das? Oh mein Gott! Nervös starrte Kibum an sich hinunter und bemerkte nun zum ersten Mal, dass seine Schwanzflosse verschwunden war und er stattdessen Beine hatte. Zwei, wie er fand, lange, schlanke, durchaus attraktive Beine. „… wow …“ Kichernd piekte Kibum mit seinem Zeigefinger dagegen und musste ein Quieken unterdrücken, als ihm klar wurde, dass diese Beine wirklich ihm gehörten. Zumindest für die kurze Dauer von vier Tagen. „Hallo? Ist da jemand? Taemin?! Taemin, bist du das?“ Jonghyun legte einen Zahn zu und lief geradewegs auf den Jungen zu, der da vollkommen ruhig am Strand saß. Vielleicht war es ja wirklich Taemin? „Hallo …“ Schüchtern blickte Kibum zu Jonghyun auf, als dieser direkt vor ihm stehen blieb und beinahe schon enttäuscht seufzte. Anscheinend hatte er wirklich gedacht, dass es sich bei ihm um seinen Cousin handelte. „Hallo.“ Jonghyun seufzte schwer, ging aber trotzdem neben dem fremden Jungen in die Hocke, um ihn einen kurzen Moment lang ausgiebig zu mustern. „Wir … kennen uns nicht, oder?“ „Ich glaube nicht, nein.“ Verlegen wandte Kibum seinen Blick ab und hustete dann leise. Mitten in der Nacht am Strand zu sitzen, noch dazu im nassen Zustand, war alles andere als angenehm. Zumindest wenn man kein Meermann mehr war. „Aber ich kenne Taemin und soll dir von ihm ausrichten, dass es ihm gut geht und du dir keine Sorgen machen sollst.“ „Weißt du, wo er ist?“ Jonghyun hatte argwöhnisch seine Stirn in Falten gelegt, sich jedoch gleichzeitig seiner Jacke entledigt und sie Kibum um die Schultern gelegt. „Der Kleine ist wirklich schwieriger zu hüten als ein Sack voll Flöhe. Glücklicherweise tut er sich bei seinen … Abenteuern nie weh oder wird sonst irgendwie verletzt. Seine Eltern würden mir das Fell über die Ohren ziehen.“ Kopfschüttelnd richtete Jonghyun sich auf und hielt Kibum schließlich seine Hand hin. Der Junge machte einen netten Eindruck und wenn er Taemin kannte, dann konnte er nicht so ein übler Kerl sein. Das Einzige, das den Prinzen ein wenig irritierte war, dass er klatschnass am Strand saß und das auch noch mitten in der Nacht! „Komm. Du holst dir noch den Tod, wenn du hier sitzen bleibst.“ „Wahrscheinlich …“ Verlegen griff Kibum nach der Hand Jonghyuns und ließ sich von diesem dann auch auf die Beine helfen. Da er sich an diese allerdings noch nicht wirklich gewöhnt hatte, schwankte er ziemlich und fiel geradewegs gegen den Älteren. „Vorsicht.“ Jonghyun legte seine Hände sachte an die schmalen Seiten Kibums und schenkte ihm ein beruhigendes Lächeln. „Ich werde das Gefühl nicht los, dass du nicht von hier bist.“ „Da hast du recht …“ Der Jüngere senkte beschämt den Blick und versuchte ein paar Schritte mit Jonghyun gemeinsam zu machen. Ohne sonderlichen Erfolg, musste man leider dazu sagen. Seine neuen Beine knickten unter ihm weg, brachten ihn zum Stolpern oder bewegten sich einfach nicht so, wie er sich das vorstellte. Es war wirklich zum Wahnsinnigwerden! „Lass mich dir helfen, sonst kommen wir nie bis zum Palast.“ Amüsiert hob Jonghyun Kibum auf seine Arme und drückte ihn sachte an sich. „Ich bin Jonghyun, solltest du das noch nicht wissen.“ „Mhm … ich bin Kibum.“ Mit hochroten Wangen, gleichzeitig jedoch mit einem glücklichen Lächeln auf den Zügen, schmiegte Kibum sich an den Prinzen. In diesem Moment beschloss Kibum, dass er Jinki ein Denkmal bauen lassen würde, sobald er wieder ins Meer zurückmusste. Apropos Meer, hoffentlich ging es Taemin gut. --- „Denkst du, dass er tot ist?“ „Nein, er atmet noch, aber hast du den Kleinen hier schon mal gesehen? Also ich nicht.“ „Nein, mir kommt er auch nicht bekannt vor.“ Taemin gab ein leises Brummen von sich, als ihm jemand etwas Kaltes ins Gesicht drückte, genauer gesagt, als ihm jemand gegen die Wange piekte. Wieso konnte Jonghyun ihn denn nicht einmal in Ruhe schlafen lassen? Das war doch nicht wirklich zu viel verlangt, oder? „Er wacht auf.“ „Dann nichts wie weg von hier.“ Die beiden Fische, welche sich eben noch eifrig über den Rothaarigen unterhalten hatten, hatten sich schleunigst aus dem Staub gemacht, als dieser seine Augen aufgeschlagen und sich verwirrt umgesehen hatte. Irgendwie wirkte sein Zimmer an diesem Morgen so anders. Irgendwie so blau und vor allem dunkel. Seltsam, wirklich verflucht seltsam, das musste Taemin schon sagen. Vielleicht hatte er sich ja am Vortag den Kopf angeschlagen und deswegen vergessen, dass Jonghyun sein Zimmer umgestalten hatte lassen? Moment mal … Blinzelnd blickte Taemin sich um. Er saß auf dem Meeresboden, um ihn herum wuchsen allerlei verschiedene Algen und anderes Grünzeug, das er nicht zuordnen konnte und es war dunkel. Unheimlich dunkel, denn der Mond leuchtete nur schwach von oben durch die Wasseroberfläche auf ihn herab und spendete nicht sonderlich viel Licht. … es war wirklich kein Traum. Ich bin Kibum begegnet und wir haben die Plätze getauscht. „Jinki …?“ Unsicher blickte Taemin sich um und versuchte dann auch sich aufzurichten. Einfach war das nicht, denn seine Schwanzflosse schien ihm noch nicht so wirklich gehorchen zu wollen. Leider! „Jinki! Bist du … hier noch irgendwo …? Hallo?“ Der Rotschopf konnte nicht leugnen, dass er ein wenig Angst hatte und sich momentan am liebsten in seinem kuschligen, warmen Bett verkrochen hätte. Dort konnte er wenigstens jederzeit nach Jonghyun rufen, wenn er einen Alptraum hatte und ein bisschen Trost brauchte. Hier allerdings würde sein Cousin ihn nicht hören und ihm vermutlich auch nicht sonderlich schnell zu Hilfe eilen können. Was für eine blöde Idee! Was hab ich mir nur dabei gedacht mit Kibum zu tauschen? Ich hab doch keine Ahnung wo er lebt und wie ich dorthin komme und- Taemin stockte. Was war das eben für ein Schatten gewesen, der über ihn hinweg geschwommen war? Vielleicht ein anderer Meermann oder eine Meerfrau? Was auch immer es gewesen war, es hatte Taemin nervös gemacht und ihn erneut wünschen lassen, weit weg zu sein. „Hallo …?“ Eine Antwort bekam Taemin nicht. Zumindest keine herkömmliche. Der Schatten schwamm erneut über ihn hinweg und diesmal konnte der Rothaarige aus den Augenwinkeln auch deutlich ausmachen, was genau da seine Runden um ihn zog. Ein Hai. Oh Gott … Jonghyun, Hilfe!! Ängstlich krallte Taemin sich in den Sand und rutschte verzweifelt weiter zurück, als ihm klar wurde, dass das Tier geradewegs auf ihn zukam. Der Mond erhellte den Hai immer wieder und ließ Taemin auch dessen spitze Zähne erkennen, als er das Maul aufriss. „GEH WEEG!!“ Taemin riss beide Arme in die Höhe und wartete dann schon darauf, dass das Tier ihn erwischte und in Stücke riss, doch dazu kam es nie. Der Sand um ihn herum wurde heftig aufgewirbelt und brachte Taemin zum Husten, jedoch blieb der Schmerz eines Bisses aus. Was zum …? Ängstlich blickte der Rothaarige zwischen seinen Unterarmen hindurch und stockte im nächsten Moment schon, als er einen Meermann erkennen konnte, der unmittelbar vor ihm „stand“. Von dem Killerfisch war allerdings weit und breit nichts mehr zu sehen. Was war da eben nur vorgefallen? „Es ist ziemlich leichtsinnig sich mitten in der Nacht hier herumzutreiben. Du hattest wirkliches Glück, dass dich nur ein Baby angegriffen hat. Gegen die Mama hätte ich wahrscheinlich keine Chance gehabt.“ Der Dunkelhaarige hielt Taemin seine Hand hin und half ihm dann kurzerhand in die Höhe. Irgendwie kam der Kleine ihm bekannt vor, auch wenn er nicht wirklich sagen konnte warum. „D-D-Das war … ein Baby …?“ „Natürlich. Knapp drei Meter ist noch lange nicht ausgewachsen.“ Minho lachte leise und zog Taemin dann kurzerhand mit sich. „Ich bin übrigens Minho. Und wer bist du?“ „Taemin.“ „…“ Minho stockte kurz und warf dem Jungen einen beinahe schon geschockten Blick zu. Nun, da der Kleine seinen Namen erwähnt hatte, fiel Minho auch wieder ein, woher er ihn kannte, aber das war doch nicht möglich. Oder?! tbc.... Kapitel 3: 三 | Drei ------------------- Titel: The little Merman Autor: jonglicious Chapter: O3 / O5 Genre: Romantik, Fantasy Warnungen: AU!, OOC, Sap Rating: PG-13 Pairings: JongKey, 2Min A/N: Jaaaa O3O es geht weiter .... yaaay? ^w^ Viel Spaß! --- Müde rollte Kibum sich zur Seite, als die ersten Sonnenstrahlen ihm ins Gesicht fielen und hartnäckig dafür sorgten, dass er nicht wieder ins Reich der Träume flüchten konnte. Das war dann wohl eine der „Schattenseiten“ des Menschseins, denn normalerweise hatte Kibum sich immer irgendwie der Sonne erwehren können. Wie gesagt, normalerweise. „Kibum? Bist du wach?“ „Mhm.“ Gähnend schüttelte Kibum daraufhin den Kopf und schmiegte sich noch weiter in sein weiches, wohlriechendes Kissen. „Doch, doch. Ich weiß, dass du wach bist.“ „Nein, ich schlafe …“ Kibum brummte unzufrieden, öffnete dann aber doch seine Augen einen winzigen Spalt breit, um einen vorsichtigen Blick zu riskieren. Er wollte schon wissen, wer seine Nachtruhe so gemein störte und vor allem wo sich der Eindringling befand. Ich träume noch … ich träume ganz eindeutig noch. Wie von der Tarantel gestochen fuhr Kibum in die Höhe. Er hatte doch tatsächlich auf Jonghyun gelegen beziehungsweise ihn als Kissen missbraucht! Wie hatte das nur passieren können? Was war überhaupt passiert? Irgendwie hatte der Prinz keine Ahnung, was geschehen war, nachdem Jonghyun ihn am Strand aufgelesen und in den Palast getragen hatte. Hatte er, Kibum, sich am Ende an dem armen Mann festgeklammert und ihm keine Ruhe mehr gelassen, bis er endlich nachgab und zu ihm ins Bett kam? Hoffentlich nicht … „Schau nicht so, Kibum, es ist alles in Ordnung.“ Amüsiert richtete Jonghyun sich auf und streckte sich dabei erst einmal ausgiebig. „Du bist eingeschlafen und meine Diener haben dann dafür gesorgt, dass du noch ein heißes Bad nimmst. Du warst auch wirklich richtig durchgefroren, da hat dir das bestimmt nicht geschadet.“ Lieb lächelnd griff der Prinz nach der Hand Kibums und zog ihn vorsichtig wieder auf die Matratze. „Man wollte dich in eines der Gästezimmer bringen, aber du hattest wohl eine Art Alptraum, also hab ich beschlossen, dass ich auf dich aufpasse, während du schläfst.“ „Oh …“ Kibum konnte richtig spüren, dass seine Wangen innerhalb weniger Momente scharlachrot angelaufen waren. Jonghyun war wirklich ein wahnsinnig lieber Kerl, ganz genau so, wie Taemin ihn beschrieben hatte. Was würde ich dafür geben für immer bei ihm bleiben zu können? Oh man … nur vier Tage … „Kibum?“ „Ja?“ Der Angesprochene hob vorsichtig seinen Blick, schreckte aber erneut zurück, als ihm klar wurde, dass Jonghyun sich ihm gefährlich genähert hatte. „Wie wäre es, wenn wir einen kleinen Ausflug machen würden? Du kennst das Königreich hier doch nicht, oder?“ Lächelnd streichelte Jonghyun durch Kibums weiches Haar. Er wurde das Gefühl nicht los, dass er diese wunderschönen Augen schon einmal gesehen hatte. Vielleicht sollte er den Jüngeren ja noch einmal darauf ansprechen? Am Ende würde er ihm diesmal etwas mehr erzählen? „Ich kann dir die Stadt zeigen und vielleicht auch den Wald dahinter? Es gibt einiges zu sehen hier, wenn du willst.“ „Das … würde mir wirklich gefallen.“ Verlegen nickte Kibum Jonghyun zu, quiekte im nächsten Moment aber schon auf, als man ihn daraufhin an der Hand nahm und geradewegs aus dem Zimmer zog. Anscheinend war Jonghyun jemand, der nicht lange nachdachte, sondern sofort handelte? Das war gut zu wissen, wirklich. Und ich dachte, ich könnte mich nicht noch mehr in ihn verlieben, dachte Kibum kichernd, als Jonghyun plötzlich stoppte und mit einer gewissen Röte im Gesicht erklärte, dass sie leider nicht in ihren Schlafgewändern den Ausflug machen konnten. Tja, wer hätte das gedacht? --- „Minho! Nicht so schnell!“ Verzweifelt versuchte Taemin mit Minho mitzuhalten, hatte allerdings kaum eine Chance, da seine Schwanzflosse einfach nicht auf ihn hören wollte. Generell hatte er noch diverse Startschwierigkeiten und auch seine Arme taten mittlerweile fürchterlich weh, da er sich momentan nur mit deren Hilfe fortbewegte. Oder es zumindest versuchte. Wieso ignoriert er mich? Er kann mich nicht zuerst retten und dann nicht mehr mit mir reden, verdammt. „Minho, bitte! Ich kann nicht mehr.“ Unglücklich schnappte der Rothaarige nach Luft und gab es dann schließlich auf sich vorwärtsbewegen zu wollen. Untergehen tat er zum Glück nicht, wenn er sich gar nicht bewegte und so konnte er wenigstens seine Arme ein wenig ausruhen. „Kibum meinte, dass du lieb bist, aber das bist du gar nicht.“ „Hm.“ Minho warf einen kurzen Blick über seine Schulter und schnaubte unbeeindruckt. Als er Taemin vor einigen Stunden gerettet hatte, war er davon ausgegangen, dass er einen richtigen Meermenschen rettete und nicht einen Menschen. „Wenn ich dir so zuwider bin, kannst du doch auch einfach woanders hinschwimmen? In unserer Stadt braucht dich sowieso keiner.“ „Warum bist du so …?“ Geknickt wischte Taemin sich eine seiner langen Haarsträhnen zurück und blickte den Älteren dabei unglücklich an. „Ich weiß, dass ihr Menschen nicht sonderlich gut leiden könnt, aber du tust beinahe schon so, als wäre ich die Wurzel allen Übels.“ Minho brummte daraufhin nur und schüttelte gleichzeitig verächtlich den Kopf. Wäre Taemin ein Meermensch gewesen, hätte er sich ihm gegenüber wahrscheinlich freundlicher verhalten, denn immerhin sah er wirklich sehr gut aus. Vor allem seine babyblaue Schwanzflosse ließ ihn wahnsinnig anziehend wirken, aber Taemin war nun einmal nicht so wie er. Minho würde nicht den gleichen Fehler machen wie Kibum und sich in einen Menschen verlieben. Das brachte nichts als Ärger! „Verschwinde einfach, Mensch.“ „Und wohin?“ Taemin blickte sich verzweifelt um und schlang dabei seine dünnen Ärmchen fest um seinen Oberkörper. Er konnte nicht leugnen, dass ihm ziemlich kalt war und er langsam auch Hunger bekam. Beides war kein großes Wunder, denn schließlich wurde Taemin immer kalt, wenn er traurig und übermüdet war und wann er das letzte Mal gegessen hatte, wusste er auch nicht mehr. „Ich weiß nicht einmal, wo wir jetzt sind. Ich kann nirgendwohin.“ „Und du denkst, dass das mein Problem ist?“ Minho zog seufzend eine Augenbraue steil nach oben. Dieser Junge sollte doch bitte endlich verschwinden und ihm nicht weiter auf die Nerven gehen. Er war auch so schon gestresst genug, denn immerhin würde er gleich dem König sagen müssen, dass sein kostbarer Sohn sich auf dem Land aufhielt und offensichtlich Beine geschenkt bekommen hatte. „Das hättest du dir vorher überlegen müssen. Ich spiel doch nicht dein Kindermädchen, nur weil Kibum sich das eingebildet hat.“ „Aber-“ „Nein! Verschwinde endlich! HAU AB!!“ Taemin spürte, wie sich sein Magen unangenehm zusammenzog und seine Augen sich auch langsam mit Tränen füllten. Es fühlte sich komisch an, da er sich im Wasser befand, aber funktionieren tat es trotzdem. „Heul jetzt bloß nicht rum! Ich will dich nicht in meiner Nähe haben!“ Genervt schlug Minho mit seiner Schwanzflosse aus und brachte Taemin dadurch heftig ins Taumeln, da er nicht damit gerechnet hatte, dass das Wasser dermaßen unruhig werden würde. „Niemand hier außer Kibum kann Menschen leiden, also sieh zu, dass du wieder dorthin kommst, wo du hingehörst.“ Damit wandte Minho sich ab und schwamm kurzerhand weiter. Dass Taemin hinter ihm leise schluchzte ignorierte er geflissentlich. Beziehungsweise, er versuchte es zu ignorieren. Oh man … Seufzend hielt der Meermann an und riskierte einen kurzen Blick über seine Schulter. Taemin hielt sich immer noch fest umschlungen und hatte seinen Blick eisern gesenkt. Allerdings konnte Minho trotzdem deutlich sehen, wie heftig der Rothaarige zitterte und auch weinte. Das wollte ich doch nicht. Ich bin so ein Idiot! Wütend auf sich selbst, verpasste Minho sich einen leichten Schlag gegen die Stirn. Es stimmte zwar, dass er Menschen nicht sonderlich leiden konnte, aber Taemin konnte doch wirklich nichts dafür. Der Kleine sah so aus, als könnte er kein Wässerchen trüben und vermutlich war es auch genauso. Wunderbar. Minho hatte seine Wut und seinen Frust über Kibums Verschwinden an einem Kind ausgelassen und nun weinte sich dieses auch noch die Augen aus dem Kopf. Und hierlassen kann ich ihn auch nicht. Die Gegend ist nicht sicher. Minho drehte langsam um und schwamm geradewegs auf Taemin zu. Zumindest hätte er das getan, wäre da nicht plötzlich ein verräterischer Schatten über dem Kleinen aufgetaucht. „TAEMIN!“ „Lass mich …“ Schniefend drehte der Angesprochene sich weg. War Minho zurückgekommen um ihn noch weiter zu beleidigen? „PASS AUF!! VERDAMMT, GEH DA WEG!“ Panisch versuchte Minho nach dem Rothaarigen zu greifen, kam jedoch nicht mehr dazu, da das Fischernetz sich schon um ihn gelegt hatte. „Taemin!“ „Minho!“ Wimmernd zappelte Taemin in dem Netz und versuchte auch irgendwie es zu zerreißen und somit freizukommen, allerdings wollte es einfach nicht funktionieren. Die rauen Fäden des Netzes schnitten bei den Versuchen nur unangenehm in seine Handflächen und ließen ihn erneut schniefen. „Hilfe! Ich … ich will nicht sterben!“ „Das wirst du auch nicht, ganz bestimmt nicht.“ Minho blickte ihm tief in die Augen und versuchte ihm dann auch ein kleines Lächeln zu schenken. „Ich hol dich da raus, du musst nur stillhalten, okay? Wenn du zappelst, merken die, dass sie etwas gefangen haben und dann wird es unangenehm.“ Die Worte des Älteren klangen durchaus plausibel, weswegen Taemin nur ängstlich nickte und Minho dann dabei beobachtete, wie er in Richtung Meeresboden tauchte. Wonach er wohl suchte? Vielleicht nach einem spitzen Stein, mit dem er das Netz zerlegen konnte?! Hoffentlich! Taemin wollte nur ungerne auf dem Teller irgendwelcher Fischer landen. Wahrscheinlich würden sie mich in irgendein großes Marmeladenglas stecken und mich als Attraktion durch die verschiedenen Königreiche fahren. Schniefend wischte Taemin sich über die Augen. In diesem Moment wünschte er sich wirklich, er hätte einmal in seinem Leben auf Jonghyun gehört und seine Finger von Abenteuern gelassen. Sein Cousin hatte schließlich einen Grund, wieso er ihm solche Dinge sagte; er machte das nicht nur, weil er ihm den Spaß verderben wollte, nein, er wusste, dass die Welt gefährlich war und wollte ihn nur davor schützen. „So, da bin ich wieder.“ Minho lächelte Taemin knapp zu, danach machte er sich daran das Netz zu bearbeiten. Offensichtlich hatte Taemin mit seiner Vermutung richtig gelegen, denn in der Hand Minhos befand sich ein Stein mit durchaus scharfen Kanten. Mit diesem hätte der Ältere wahrscheinlich einigen Schaden anrichten können, aber glücklicherweise vergriff er sich wirklich nur an dem Netz. „Jetzt ganz vorsichtig, hörst du? Gib mir … Gib mir am besten deine Hände, dann zieh ich dich raus …“ Minho biss sich angespannt auf die Unterlippe, während er sich daran machte Taemin endgültig von dem Netz zu befreien und sich einige Meter davon zu entfernen. Das war ja wirklich gerade so noch einmal gut gegangen! Taemin durfte man offensichtlich keine Sekunde aus den Augen lassen, denn sonst bot er sich Haien als Appetithäppchen an oder geriet in die Netze irgendwelcher Fischer. Ich kann nicht verantworten, dass ihm etwas passiert, ging es dem Meermann durch den Kopf, während er das blasse Gesicht Taemins betrachtete. Der Rothaarige sah aus, als bräuchte er dringend so etwas wie eine Umarmung und ein paar liebe Worte. Und die hatte er sich nun auch wirklich verdient. „Taemin?“ „J-Ja. Ich weiß, du willst mich nicht in deiner Nähe haben. Ich verschwinde schon, ich-“ Weiter kam Taemin nicht, da Minho ihn plötzlich an den Oberarmen gepackt und sachte zu sich gezogen hatte. Fest schlang der Ältere seine Arme um den zierlichen Körper und lächelte im nächsten Moment auch schon sanft, als er spürte, wie Taemin die Umarmung erwiderte. „Du verschwindest nirgendwohin, Taemin. Du bleibst schön dort, wo ich auf dich aufpassen und dich im Notfall auch retten kann. Verstanden?“ „Mhm …“ Taemin schniefte leise, schmiegte sich aber trotzdem weiter an seinen starken Beschützer. Vielleicht war Minho ja doch lieb und hatte erst ein wenig auftauen müssen? --- Fasziniert beobachtete Jonghyun Kibum dabei, wie er sich jeden einzelnen Verkaufsstand des kleinen Marktes genau anschaute. Es wirkte beinahe schon so, als hätte der Braunhaarige diese ganzen Dinge noch nie in seinem ganzen Leben gesehen. Doch war dies überhaupt möglich? Es konnte doch kein Königreich geben, in dem es ganz normale Dinge wie kleine Modellkutschen und sonstigen Krimskrams nicht gab? Er ist auf jeden Fall wahnsinnig niedlich. Und hübsch noch dazu. Ich muss aufpassen, dass das sonst niemandem auffällt. Jonghyun leckte sich langsam über die Lippen und trat dann schließlich auf Kibum zu, der sich eben ganz genau ein paar Schals angesehen hatte. So wie es aussah, hatte seine hübsche Begleitung durchaus Gefallen an diesen gefunden? „Magst du einen haben, Kibum?“, fragte er leise und streichelte dabei behutsam über die schmale Taille des Jüngeren. „Du musst mir nur sagen welchen du haben willst und ich kaufe ihn dir. Was hältst du davon?“ „Ehrlich? Meinst du das ernst?“ Überrascht blickte Kibum von einem Schal auf, der in zartrosa gehalten war. Konnte es sein, dass Jonghyun sogar noch lieber und freundlicher war, als Kibum bis jetzt gedacht hatte? „Natürlich meine ich das ernst. Was denkst du denn?“ Lächelnd drückte Jonghyun Kibum einen vorsichtigen Kuss auf die Wange, „Willst du den haben?“ „Ja, der … gefällt mir wirklich gut.“ Schüchtern erwiderte Kibum das Lächeln und legte dabei seine Hand an seine Wange. Konnte es wirklich sein, dass sein Traumprinz ihm soeben einen Kuss gegeben hatte? Es war vielleicht kein Kuss auf die Lippen gewesen, aber trotzdem ein Kuss und Kibum hatte das Gefühl, als würde sein Herz jeden Moment sich selbst überholen. „Danke, Jonghyun.“ „Ist doch kein Problem“, antwortete der Prinz und legte Kibum den Schal schließlich auch um. „Er steht dir wirklich ganz ausgezeichnet und unterstreicht deine rosigen Lippen, Zuckerschnute.“ Kibum stockte kurz, als er diesen neuen Spitznamen hörte. So hatte man ihn wirklich noch nie genannt, nein, aber irgendwie gefiel es ihm, dass Jonghyun ihn so nannte. „Meinst du wirklich? Wenn du das sagst, dann ist es ganz bestimmt so, nicht wahr?“ „Natürlich. Du darfst nicht vergessen, dass ich der Prinz hier bin.“ Keck grinsend griff Jonghyun nach Kibums Hand und führte ihn geradewegs weiter ins Innere der Stadt. Den Markt hatten sie nun hinter sich gelassen, dafür wurden sie von einigen Straßenmusikanten begrüßt. Vollkommen anders als die Musik bei uns, aber einfach nur toll. Grinsend drückte Kibum die Hand Jonghyuns noch eine Spur fester. „Willst du tanzen, Kibum?“ „Tanzen? Wahnsinnig gerne!“ Strahlend legte Kibum seine Arme um den Nacken Jonghyuns und ließ sich von diesem im Takt der Musik drehen und umher wirbeln. So viel Spaß hatte er wirklich noch nie gehabt und das obwohl er im Palast auch öfter einmal die Gelegenheit zum Tanzen gehabt hatte. Allerdings musste er schon sagen, dass er noch nie mit jemandem getanzt hatte, der so gut war wie Jonghyun. Erschwerend kam außerdem noch dazu, dass Kibum bis über beide Ohren in den hübschen Prinzen verliebt war, da war es doch nur logisch, dass es ihm wie der schönste Tanz seines Lebens vorkam. --- Wie lange Kibum und Jonghyun sich noch auf dem Platz gedreht und miteinander getanzt hatten, konnte er nun nicht mehr sagen. Er wusste nur, dass Jonghyun ihn irgendwann einfach hochgehoben hatte und mit ihm zum Strand gegangen war. Für den kleinen Wald, der sich hinter der Stadt befand, war es dem Prinzen mittlerweile zu dunkel geworden und außerdem konnte man vom Strand die Sterne viel besser sehen. Kurz gesagt, war es dort um einiges romantischer und auch ruhiger. Könnte Vater mich nur mit ihm sehen, dann würde er verstehen, dass nicht alle Menschen schlecht sind. Vielleicht würde er Jonghyun sogar mögen … wer weiß. „Beschäftigt dich etwas, Kibum?“ Besorgt blickte Jonghyun seine hübsche Begleitung von der Seite her an und drückte dabei ihre Hand noch eine Spur fester. Er wusste nicht wie es passiert war, aber irgendwann nachdem er Kibum wieder abgesetzt hatte, hatte er automatisch nach dessen Hand gegriffen und sie festgehalten. „Möchtest du zum Palast zurück?“ „Nein, es ist alles in Ordnung.“ Kibum lächelte sachte zu ihm hinauf und blickte dann auch kurz den Mond an. „Ich musste nur eben an meinen Vater denken. Er ist ziemlich streng und würde es wahrscheinlich nicht gutheißen mich so zu sehen.“ „So?“ „Ich kann es nicht erklären.“ Der Prinz schüttelte traurig den Kopf. „Aber du hattest recht, Jonghyun. Ich bin wirklich nicht von hier.“ „Das macht doch nichts, Kibum. Ich kann dich doch jederzeit besuchen und-“ „Nein, eben nicht.“ Kibum biss sich unglücklich auf die Unterlippe und ließ sich schließlich in den Sand sinken, um seine Füße gleichzeitig von den Schuhen zu befreien, die man ihm gegeben hatte. Gedankenverloren tauchte er sie in das angenehm warme Wasser und gab ein schwaches Seufzen von sich. Natürlich liebte er es an Land zu leben, aber dass das Meer ein Teil von ihm war, konnte er unmöglich leugnen. „Es ist kompliziert, Jjong. Wahnsinnig kompliziert.“ „Zusammen kriegen wir diese komplizierte Sache mit Sicherheit in den Griff.“ Behutsam streichelte Jonghyun über Kibums weiche Wange und zog ihn im Endeffekt noch ein wenig weiter zu sich. „Ich habe noch nie jemanden kennengelernt, der so ist wie du, Kibum. Du bist lustig, aufgeweckt, charmant und einfach nur unbeschreiblich schön. Gleichzeitig scheint alles eine gewisse Faszination auf dich auszuüben und ich kann dir nicht sagen wie süß du dabei aussiehst, ehrlich. Ich werde nicht zulassen, dass sich etwas zwischen uns stellt. Niemals.“ Während Jonghyun ihm all diese Dinge sagte, konnte Kibum deutlich sein Herz gegen seine Brust hämmern spüren. Womit hatte er nur so einen unheimlich liebevollen und perfekten Prinzen verdient? Er konnte es sich nicht erklären und doch hatte Kibum im Gefühl, dass er soeben zum glücklichsten „Menschen“ der Welt aufgestiegen war. Nachdem er Jonghyun solange vom Wasser aus beobachtet und sich gewünscht hatte, bei ihm zu sein, war dieser Wunsch endlich in Erfüllung gegangen und nicht nur das, nein, Jonghyun schien seine Gefühle durchaus zu erwidern. Es war ein Traum; ein perfekter, wunderschöner Traum. „Jonghyun …“ Leise schniefend schmiegte Kibum sich an die warme Brust des anderen. „… versprichst du mir, dass du sich wirklich nichts zwischen uns stellen wird?“ „Natürlich. Ich verspreche es dir.“ Damit lehnte Jonghyun sich vorsichtig nach vorne und fing die Lippen Kibums zu einem zärtlichen Kuss ein. Das hatte er wirklich schon die längste Zeit über tun wollen und nun, endlich, nachdem er Kibum seine Gefühle mehr oder weniger gestanden hatte, war er dazu in der Lage. Jinki verdient mehr als nur ein Denkmal … Glücklich lächelte Kibum in den Kuss und schlang gleichzeitig seine Arme sachte um den starken Nacken Jonghyuns. Wenn es nach ihm gegangen wäre, dann hätte dieser Kuss niemals enden dürfen, wirklich niemals. --- „Ich glaube nicht, dass ich das schaffe.“ „Doch, Taemin, natürlich schaffst du das.“ Minho breitete abwartend seine Arme für den Jüngeren aus und nickte ihm gleichzeitig auffordernd zu. Nachdem sie sich am Tag zuvor einigermaßen zusammengerauft hatten beziehungsweise nachdem Minho aufgehört hatte, Taemin zu ignorieren, hatten sie sich ein wenig angefreundet. Natürlich war der Meermann dem kleinen Rotschopf gegenüber immer noch ein wenig skeptisch eingestellt, aber er musste zugeben, dass er bei weitem nicht so schlimm war, wie er angenommen hatte. Taemin war eigentlich sogar ganz süß. Vor allem dann, wenn er versuchte zu schwimmen und dabei vergaß seine Flosse zu bewegen. „Aber das ist so weit!“ „Das sind nicht mal drei Meter.“ Leise lachend schüttelte der Ältere den Kopf, kam jedoch, einfach um Taemin aufzubauen, ein paar Zentimeter näher. „Wenn du einmal ordentlich mit deiner Flosse schlägst, hast du das ganz schnell geschafft.“ „Aber wie?“ „Wie?“ Irritiert legte Minho den Kopf schief. Was war das denn für eine Frage? „Was meinst du mit wie, Taemin?“ „Wie …Wie schlage ich mit meiner Flosse?“ „Ähm …“ Damit hatte Minho nun nicht wirklich gerechnet. Für ihn war es das Natürlichste der Welt sich mit seiner Flosse anzutreiben, denn schließlich war er damit ja auch auf die Welt gekommen. „So wie du mit deinen Beinen normalerweise schlägst?“ „Wieso sollte ich mit meinen Beinen schlagen?“ Nun endgültig verwirrt legte Taemin den Kopf schief. Wenn das so weiterging, würde er ewig mitten im Meer „herumstehen“, denn wie er sich richtig zu bewegen hatte, wusste er immer noch nicht. Sicher, er hatte mittlerweile gemerkt, dass er ganz gut voran kam, wenn er immer wieder heftig ausschlug, aber das war auf Dauer verflucht anstrengend und sah auch eher abgehackt aus. Minho glitt im Gegensatz zu ihm beinahe schon aalgleich durchs Wasser und genau das wollte Taemin auch lernen. Deswegen befanden sie sich nun ja auch weit abseits vom Palast und von der Stadt: Damit Taemin ordentlich schwimmen lernen konnte. Dass er bis jetzt nur gelernt hatte, nicht wie ein Stein unterzugehen, wenn er einmal das Gleichgewicht verlor, war allerdings nicht wirklich zufriedenstellend. Eigentlich ärgerte es den Rothaarigen sogar ziemlich. „Woher soll ich denn das wissen? Wie nennst du es denn, wenn du dich an Land fortbewegst?“ Minho zuckte hilflos mit den Schultern. Kibum war der Menschenexperte, nicht er, also sollte Taemin bitte nicht allzu viel von ihm erwarten. „Ach, das hast du gemeint? Sag das doch gleich!“ Leise lachend schüttelte Taemin den Kopf. „An Land heißt das gehen, oder laufen. Je nachdem wie schnell du dich fortbewegen willst.“ „Gehen und laufen, aha.“ Minho nickte langsam. Nun gut, so hatte er also wieder etwas dazu gelernt, sehr schön. „Aber wie auch immer. Stell dir einfach vor, dass du gehen willst und-“ „Das Ding hört aber nicht auf mich!“, unterbrach Taemin den Älteren unglücklich und piekte dabei kurz in seinen schuppigen Oberschenkel. Gut, er hatte nicht mehr wirklich einen Oberschenkel, aber hätte er seine Beine noch gehabt, dann wäre er wohl dort gewesen. Das Ding …? Minho hob skeptisch eine Augenbraue, danach schüttelte er den Kopf. Langsam aber sicher kam er hinter das Problem, welches Taemin das Schwimmen so schwer machte. Der Jüngere sah seine Schwanzflosse wohl noch nicht wirklich als Teil von sich selbst an, denn seine Beine hätte er wohl auch kaum „die Dinger“ genannt. „Taemin, mach deine Augen zu …“ „Huh?“ „Tu es einfach.“ Auffordernd nickte der Dunkelhaarige dem Jüngeren zu und tätschelte schließlich zufrieden seine Schulter, als Taemin der Aufforderung nachgekommen war. „Und jetzt entspann dich, lass vollkommen locker.“ „Okay …“ Taemin atmete tief durch und sank wenig später schon ein bisschen in sich zusammen. Minho hatte sich nun hinter ihm aufgebaut und seine Hände behutsam an seine Taille gelegt. Sachte streichelten die warmen Hände des Meermannes über seine Haut, bis hin zu dem schuppigen Ansatz seiner Schwanzflosse. „Minho …?“ „Ganz ruhig.“ Schmunzelnd legte der Ältere sein Kinn auf die Schulter Taemins. „Du hast jetzt keine Beine mehr, sondern diese recht hübsche Flosse und daran musst du dich gewöhnen. Es ist nicht schwer, du musst es nur zulassen.“ Damit löste Minho sich wieder von dem Jüngeren und brachte einigen Abstand zwischen sie. Wenn Taemin sich seine Worte durch den Kopf gehen und endlich locker lassen würde, würde er nun mit Sicherheit wissen, wie er seine Flosse zu bewegen hatte. Kibum hätte wahrscheinlich auch seinen Spaß daran dem Kleinen schwimmen beizubringen, dachte Minho amüsiert und beobachtete Taemin dabei, wie dieser sich langsam auf ihn zubewegte. „Es geht doch, Taeminnie!“ Zufrieden klatschte Minho in die Hände und bewegte sich dabei rückwärts von dem Jüngeren weg. Dass dieser daraufhin murrte und seine schmalen Hände nach ihm ausstreckte, ließ den Dunkelhaarigen nur lachen. Wenn Taemin ihn fangen wollte, musste er sich schon ein bisschen anstrengen. „Komm schon, du kannst das.“ „Minho! Nicht so schnell!“ „Doch, doch. Du musst es ja irgendwann lernen.“ Lachend drehte Minho sich herum und bemerkte dabei gar nicht, dass er geradewegs auf ein paar recht große Algenpflanzen zu geschwommen war. „Wah!“ Erschrocken, als sich plötzlich die kalten Blätter der Pflanze um seine Arme und seine Flosse schlängelten, bemerkte er gar nicht, wie Taemin immer näher kam und sich schließlich triumphierend an ihn klammerte. „Erwischt!“ „Das war unfair!“ „War es nicht.“ Grinsend blickte Taemin zu dem Älteren auf. Minho sah wirklich niedlich aus, wenn er schmollte und sich scheinbar so gar nicht mit seiner Niederlage anfreunden wollte. „Du hättest eben besser aufpassen müssen, wo du hinschwimmst, mein Lieber.“ „Das hätte ich vielleicht tun können, wenn es mir möglich wäre auch nur für einen Moment damit aufzuhören dich anzusehen.“ Was? Überrascht legte Taemin seinen Kopf schief. Minhos Wangen machten mittlerweile beinahe schon seiner Schwanzflosse Konkurrenz und er selbst verstand eigentlich nur Bahnhof. Was hatte der Meermann eben mit diesen Worten gemeint? Es ist ihm nicht möglich mich auch nur einen Moment nicht anzusehen? Meint er- OH! Taemin biss sich verlegen auf die Unterlippe und gab im Endeffekt ein leises Kichern von sich. Daher wehte der Wind also! Der große, starke Meermann hatte tatsächlich ein Auge auf ihn, einen normalen Menschen, geworfen. Anscheinend ähnelten Kibum und Minho sich mehr, als der Dunkelhaarige vielleicht zugeben wollte? „Minho …“ „Hm?“ Seufzend hob der Angesprochene seinen Blick und staunte dann nicht schlecht, als er von einem breiten Lächeln begrüßt wurde. „Küss mich … bitte?“ Nachdem Taemin diese Bitte geäußert hatte, war es für Minho nicht mehr sonderlich schwer gewesen sich von den Pflanzen zu befreien und den Jüngeren in seine Arme zu ziehen. Die Wahrheit war, dass er sich von Anfang an ein wenig zu Taemin hingezogen gefühlt hatte. Vermutlich war er auch deswegen so gemein zu ihm gewesen; um ihn von sich wegzuscheuchen und gar nicht erst in Versuchung zu kommen. Kibum hatte recht. Menschen sind doch nicht so schlecht, wie ich dachte, ging es Minho noch durch den Kopf, eher die die Lippen Taemins mit seinen eigenen verschloss und ihn dabei noch fester an sich zog. Loslassen würde er den Kleinen nicht mehr, ganz bestimmt nicht. tbc... Kapitel 4: 四 | Vier ------------------- Titel: The little Merman Autor: jonglicious Chapter: O4 / O5 Genre: Romantik, Fantasy Warnungen: AU!, OOC, Sap Rating: PG-13 Pairings: JongKey, 2Min A/N: Für alle die, denen der Fluff hier schon übertrieben ist: Meine Anweisungen für diese Story lauteten ca so "Und erspar mir einmal dein beschissenes Drama" xDD tut mir leid, dass alles so .... furchtbar rosa und unkompliziert ist. >w< Viel Spaß! --- Schweigend schmiegte Kibum sich an die warme Brust Jonghyuns und streichelte immer wieder zärtlich mit seinen Fingerspitzen darüber. Seit sie sich vergangene Nacht an eben dieser Stelle geküsst hatten, war er sich noch sicherer, dass Jonghyun derjenige war, mit dem er sein Leben verbringen wollte. Doch wie sollte er das tun? Der Zauber, der ihm Beine geschenkt hatte, würde in weniger als zwei Tagen verfliegen und dann? Ja, dann war Kibum wieder ein Meermann und wenn Jonghyun ihn nicht gerade in einem großen Goldfischglas halten wollte, war das ein ziemliches Problem. „Liebling?“ „Hm?“ „Du bist ganz schön ruhig heute. Ist alles in Ordnung mit dir?“ Jonghyun richtete sich ein Stückchen auf und betrachtete Kibum, der sich dadurch ebenfalls aufrichten hatte müssen. „Bedrückt dich etwas?“ „Es ist nichts, mach dir keine Sorgen.“ Kibum schüttelte müde den Kopf und wandte seinen Blick schließlich ab, um zum Meer zu schauen. Ob es Taemin wohl gut ging? Kibum hatte nach ihrem Tausch gar nicht mehr die Zeit gehabt, sich mit dem Kleinen zu unterhalten und vor eventuellen Gefahren zu warnen. „Kibum, ich weiß, dass wir uns erst seit zwei Tagen kennen und es auch ziemlich schnell zwischen uns gegangen ist, aber du kannst mir vertrauen. Wenn dich etwas bedrückt, dann rede mit mir. Vielleicht kann ich dir helfen.“ Jonghyun hatte sich aufgerichtet und im Endeffekt direkt vor Kibum in den Sand gekniet. So musste sein Geliebter ihn einfach ansehen und ihm vor allem auch in die Augen sehen. „Niemand kann mir helfen, Jjong.“ Traurig senkte Kibum den Blick. Es ging nicht, dass er und Taemin bis an den Rest ihres Lebens die Plätze tauschten, denn irgendwann würde auch sein Vater dahinter kommen und außerdem brauchte Jonghyun Taemin doch auch. „Kibummie …“ „Du weißt nichts, Jonghyun! Gar nichts! Hättest du auch nur den Hauch einer Ahnung, wer ich eigentlich bin, du würdest-“ Weiter kam Kibum nicht, da Jonghyun ihn kurzerhand mit einem Kuss zum Verstummen gebracht hatte. Was auch immer Kibum vor ihm verheimlichte, er sollte es einfach sagen. Jonghyun würde damit umgehen können, das wusste er. „Rede mit mir, Kibum, bitte.“ Vorsichtig löste der Prinz sich ein wenig von Kibum. „Ich liebe dich. Was auch immer du mir bis jetzt nicht sagen konntest, wird das nicht ändern.“ „Ich … Ich kann nicht.“ „Aber du solltest, Kibum.“ Die durchaus vertraute Stimme, ließ Kibum zusammenzucken und Jonghyun gleichzeitig herumfahren. Wann hatte sich ihnen denn bitteschön jemand genähert? Es waren doch keine Schritte zu hören gewesen, oder? „Jinki?! Was- Was machst du hier?“ Geschockt biss Kibum sich auf die Unterlippe. „Ich muss mit dir sprechen.“ Der Hexer kam ein wenig näher und ließ sich im Endeffekt von einer etwas stärkeren Welle direkt an den Strand spülen. So war es einfacher und außerdem mussten sie dann nicht schreien, um einander verstehen zu können. „Es ist dringend und-“ „Was. Zum. Teufel. Ist. Das?“ Jonghyun war aufgesprungen und hatte, deutlich grünlich um die Nase, auf die Schwanzflosse Jinkis gedeutet. Sie war schön anzusehen, keine Frage, denn so wie sie im Sonnenlicht glitzerte, war sie wirklich eine Augenweide, aber verdammt! Wieso hatte dieser Kerl keine Beine? „Das, Prinz, ist eine Schwanzflosse und es freut mich, dass sie Euch gefällt.“ Jinki grinste schief und bedeutete Jonghyun mit einer knappen Handbewegung sich neben Kibum zu setzen. Dass dieser das dann allerdings auch wirklich tat, erstaunte sogar den Hexer. „Dann bist du ein-“ „Ein Meermann, korrekt.“ Jinki warf einen kurzen Blick zu Kibum hinüber, der einfach nur unglücklich den Blick gesenkt und offensichtlich mit den Tränen zu kämpfen hatte. Für den Braunhaarigen musste das Ganze wahnsinnig schwer sein, denn schließlich wusste er, dass es für Jonghyun und ihn keine Zukunft gab, wenn er sich wieder zurückverwandelte. „Kibum? Willst du Jonghyun nicht vielleicht etwas sagen?“ „Nein …“ Schluchzend wandte Kibum den Blick ab und vergrub sein Gesicht schließlich in seinen Händen. Er wollte nicht, dass Jonghyun es nun erfuhr. Er sollte es am besten niemals erfahren! „Kibum, du hast keine andere Wahl, du musst-“ „Wenn er nicht will, dann muss er gar nichts“, mischte Jonghyun sich unzufrieden ein und zog seinen schluchzenden Geliebten kurzerhand an sich. „Außerdem ist das nicht notwendig. Ich denke, dass ich es auch so schon weiß.“ Kibum versteifte sich daraufhin merklich in Jonghyuns Armen, doch dieser dachte nicht einmal im Traum daran wieder von ihm abzulassen. Er liebte Kibum, egal, ob er nun ein Mensch oder ebenfalls ein Meermann war. „Du weißt es tatsächlich.“ Überrascht fuhr Jinki sich durch die nassen Haare. Kibum schien sich da wirklich ein ausgesprochen nettes Exemplar von einem Menschen ausgesucht zu haben, denn Jinki konnte nicht einen Funken Abscheu in Jonghyuns Augen erkennen. Lediglich ein wenig Sorge, aber das war verständlich. „Dann kann ich ja langsam zu dem kommen, was ich eigentlich mit dir besprechen muss, Kibum.“ „Hm …?“ Kibum schmiegte sich schniefend an Jonghyun und blickte Jinki dabei mit geröteten Augen an. „Was denn?“ „Ich musste feststellen, dass die Zutaten, welche ich für den Trank verwendet habe, nicht mehr ganz frisch waren. Er hält deswegen nur drei Tage. In ungefähr 24 Stunden wirst du dich wieder zurückverwandeln.“ Unglücklich schüttelte Jinki den Kopf. „Es tut mir wirklich leid, Kibum.“ „Nur noch 24 Stunden …?“ „Leider.“ Kibum atmete tief durch. Am liebsten hätte er Jinki nun angeschrien, aber der Hexer wirkte auch so schon ziemlich geknickt, weswegen er es einfach bleiben ließ und sich an Jonghyun schmiegte. Der sonst so ruhige und vor allem beruhigende Herzschlag seines Prinzen war deutlich schneller geworden. Die ganze Geschichte musste ihn auch ziemlich mitnehmen und vor allem beschäftigen. „Gibt es eine Möglichkeit für Kibum für immer ein Mensch zu bleiben?“ Jonghyun biss sich kurz auf die Zunge. „Oder mach aus mir von mir aus für immer einen Meermann, völlig egal.“ „Jjong …“ Gerührt blickte Kibum zu seinem Freund auf. Konnte es wirklich sein, dass Jonghyun ihn immer noch wollte und liebte? Das war wirklich unglaublich. „Du würdest dich für mich verwandeln lassen?“ „Ich würde alles tun, um bei dir zu bleiben. Ganz egal was“, bestätigte Jonghyun flüsternd und drückte Kibum noch einen kleinen Kuss auf die Lippen. Wie bringe ich den beiden das nur bei? Unglücklich schüttelte der Hexer den Kopf. Er hatte die letzten Tage damit zugebracht Jonghyun und Kibum und auch Minho und Taemin zu beobachten. Sie passten zu gut zusammen, um sie einfach so wieder voneinander zu trennen, aber er hatte einfach nicht die notwendigen Kräfte, um sie für immer zu verwandeln. „Meine Magie reicht für so einen starken Zauber nicht aus“, begann er vorsichtig und griff dabei sachte nach den Händen der beiden anderen, „aber Kibum, der Dreizack deines Vaters könnte es schaffen. Allerdings ist auch dein Vater der Einzige, der das tun könnte.“ „Wunderbar.“ Kibum ließ sich verzweifelt zurück in den Sand fallen, nachdem er sich von Jonghyun gelöst hatte. Wenn sein Vater wirklich der Einzige war, der ihm diesen einen Wunsch erfüllen konnte, dann konnte er es genauso gut vergessen. So sehr wie der König die Menschen verachtete, würde er Jonghyun mit seinem Dreizack vermutlich noch eher in eine Qualle verwandeln, als seinen eigenen Sohn in einen Menschen. „Mein Vater würde das niemals tun! Niemals!“ „Meinst du?“ Jonghyun verzog seufzend seine Mundwinkel. „Er hasst Menschen. Wüsste er, dass ich gerade hier bin, wäre das Meer bei weitem nicht so ruhig.“ Traurig blickte Kibum zu Jonghyun auf. „Er denkt, dass Menschen nichts weiter sind als fischfressende Barbaren, verstehst du? Deswegen bin ich auch mit Jinkis Hilfe von zuhause ausgerissen und hab mich mit Taemin getroffen, um mit ihm zu tauschen und-“ „Langsam, Kibum. Schön langsam.“ Jonghyun atmete tief durch. Er konnte verstehen, wieso Kibums Vater die Menschen nicht leiden konnte, das konnte er wirklich. Allerdings musste er zu seiner Verteidigung sagen, dass er noch nie ein sonderlicher Fisch-Fan gewesen war. So gesehen, konnte der Vater seines Freundes durchaus eine Ausnahme machen, oder? „Ich verstehe, wieso dein Vater uns nicht leiden kann, aber würdest du mir wohl erklären, woher genau du Taemin kennst und was du mit tauschen meinst?“ „Oh. Ja, sicher.“ Kibum kratzte sich amüsiert am Hinterkopf. Sein Prinz wusste wirklich verdammt wenig. „Vor einigen Tagen, ist doch eines eurer Schiffe untergegangen, nicht wahr? Du warst mit Taemin an Bord und als ihr dann die Kontrolle über das Schiff verloren habt, bist du ins Wasser gefallen und ohnmächtig geworden. Ich hab dich an den Strand gezogen und dafür gesorgt, dass du überlebst.“ Verlegen zuckte Kibum mit den Schultern. Jonghyun sollte ruhig wissen, dass er damals nicht nur Glück gehabt hatte, denn so war es wirklich nicht gewesen. „Nachdem ich dich dann aus dem Wasser gezogen hatte, ist Taemin aufgetaucht und wir haben uns unterhalten. Wir haben recht schnell bemerkt, dass wir am liebsten das Leben des jeweils anderen führen wurden und na ja, mit Jinkis Hilfe haben wir das dann auch hinbekommen. Taemin ist momentan ein Meermann und hoffentlich in Gesellschaft meines besten Freundes Minho.“ „Ist er“, bestätigte Jinki kurz, nur um Kibum und auch Jonghyun zu beruhigen, „die beiden verstehen sich wirklich ausgezeichnet.“ „Das dachte ich mir.“ Kibum lächelte zufrieden und wandte sich dann Jonghyun zu. Sein Geliebter wirkte ein wenig geschockt und sogar ein bisschen neben der Spur. Der Arme! Für ihn musste es langsam wirklich ein wenig viel werden, denn immerhin erfuhr man nicht jeden Tag, dass der eigene Geliebte mehr Fisch als Fleisch war. Erschwerend kam noch dazu, dass sein Cousin sich irgendwo im Meer befand und seine Beine gegen Flossen getauscht hatte. Ich werde nie wieder behaupten, dass mein Leben langweilig ist. Schaudernd fuhr Jonghyun sich durch die Haare und drückte Kibum im Endeffekt ein sanftes Küsschen auf die Lippen. „Dann hast du mir also das Leben gerettet. Ich danke dir, mein Liebling.“ „Er hat auch nur für dich seine Flossen aufgegeben“, warf Jinki grinsend ein und lachte amüsiert, als Kibums Wangen daraufhin scharlachrot anliefen. „Soweit ich weiß, hat er dich ein paar Mal an Land gesehen und sich unsterblich verliebt, also-“ „Jinki! Schnauze!“ Unglücklich spritzte Kibum den Hexer nass und spürte dabei deutlich, wie seine Wangen vor Scham immer stärker zu brennen begannen. So wie Jinki das eben formuliert hatte, musste Jonghyun nun denken, dass er, Kibum, nichts weiter als ein wahnsinniger Stalker war. Gut, eigentlich stimmte das auch, aber Kibum wollte es trotzdem nicht hören. „Och, Kibummie, ich finde es wahnsinnig spannend, was Jinki so zu sagen hat.“ Jonghyun legte grinsend seinen Arm um die schmalen Schultern Kibums und drückte ihm im Endeffekt einen sanften Kuss auf die Wange. „Und auch sehr schmeichelhaft. Hätte ich gewusst, dass es unter Wasser so etwas Hübsches und Niedliches wie dich gibt, wäre ich öfter mal tauchen gegangen und hätte mich genauer umgesehen.“ „Du bist doof.“ Kibum kicherte verlegen, schmuste seinen Kopf aber gleichzeitig noch ein wenig fester unter das Kinn seines Freundes. Sein Vater hatte ganz offensichtlich keine Ahnung, wie liebevoll und freundlich Menschen wirklich sein konnten. Kibum hatte schließlich schon Zeit gehabt ein paar Bedienstete und Freunde Jonghyuns kennenzulernen und alle waren ausnahmslos freundlich gewesen. Und Taemin war natürlich ebenfalls wahnsinnig lieb, keine Frage. „Oh Gott …“ „Hm?“ Jonghyun blinzelte kurz und auch Jinki, der sich eigentlich aus dem Staub machen hatte wollen, stockte in seiner Bewegung. Wieso war Kibum denn auf einmal so blass? Stimmte etwas nicht mit ihm? „Taemin!“ „Was ist mit Taemin?“ Jonghyun legte den Kopf schief. „Meintest du nicht vorher noch, dass er wahrscheinlich mit diesem Minho unterwegs ist?“ „Natürlich, aber er denkt, dass er noch bis übermorgen Zeit hat.“ Kibum warf Jinki einen kurzen, durchaus bittenden Blick zu. „Kannst du die beiden nicht aufspüren und Taemin sagen, dass er aufpassen muss? Wenn er sich unter Wasser zurückverwandelt, ertrinkt er am Ende, bis Minho ihn nach oben bringen kann.“ „OH!“ Jinki und Jonghyun waren sich betretene Blicke zu. Bei all der Aufregung hatten sie vollkommen vergessen, dass Taemin ebenfalls Bescheid gegeben werden musste. Im Gegensatz zu Kibum, der an Land auch atmen konnte, wenn er sich wieder zurückverwandelt hatte, würde Taemin dabei diverse Probleme haben. Erschwerend kam noch hinzu, dass der enorme Wasserdruck dem Rothaarigen das Leben wahnsinnig schwermachen würde. Meermenschen waren dafür konzipiert, aber normale Menschen? Nein, weder Jinki noch Jonghyun wollten sich das wirklich vorstellen. Jonghyun schon überhaupt gar nicht, denn schließlich ging es hier um das Wohlbefinden seines Cousins. Dieser war vielleicht eine Nervensäge, aber hey, er liebte Taemin wie einen Bruder und ihn zu verlieren hätte er nicht so einfach verdauen können. „Ich kümmere mich darum, macht euch keine Sorgen. Die beiden lassen sich bestimmt ganz leicht aufspüren und Minho weiß ja sowieso, dass Taemin ein Mensch ist. Wenn er das hört, passt er sicher noch besser auf den Kleinen auf.“ „Ich glaube, dass ich diesen Minho mal kennenlernen will.“ Jonghyun schmunzelte, winkte Jinki im nächsten Moment allerdings schon nach. Der Hexer schien es in der prallen Sonne nicht mehr wirklich auszuhalten und außerdem hatte er nun einiges zu tun: Minho und Taemin finden und sie warnen. Am besten bevor es zu spät war. „Meinst du, dass das gut geht?“ „Ja, natürlich.“ Kibum lächelte Jonghyun sanft an und erhob sich schließlich. Jonghyun zog er dabei mit sich. „Ich vertraue Jinki und Minho sowieso. Taemin wird nichts passieren, das verspreche ich dir.“ Damit griff der Braunhaarige nach der Hand seines Prinzen und führte ihn langsam zum Schloss zurück. Es war wohl das Beste, wenn sie sich fürs Erste zurückzogen und die wenigen Stunden, die ihnen noch blieben sinnvoll nutzten. Sie mussten schließlich noch überlegen, wie man Kibums Vater dazu bringen konnte, einen von ihnen für immer zu verwandeln. Einfach würde dies allerdings nicht werden, das stand fest. -- Kichernd schwamm Taemin neben Minho her und drückte dabei immer wieder sachte dessen Hand. Es fühlte sich unwahrscheinlich gut an so nah bei dem anderen zu sein und dessen Blicke auf sich zu spüren. Besser konnte es nun eigentlich gar nicht mehr werden. Zumindest hatte Taemin keine Ahnung, wie es noch schöner werden hätte können. „Taeminnie?“ „Hm?“ „Ich möchte, dass du bei mir bleibst.“ Minho biss sich kurz auf die Zunge, danach legte er seine Hände sachte an die Wangen Taemins. „Ich will nicht, dass du wieder nach oben gehst und dort lebst. Bleib bei mir, bitte.“ Dass dies nicht unbedingt der perfekte Ort für solche Gespräche war, ignorierte Minho kurzerhand. Er hatte sich vorher außerdem versichert, dass keine Wachen anwesend waren und ihnen am Ende zuhörten. „Ich würde wahnsinnig gerne bei dir bleiben, aber wie?“ Traurig schmiegte Taemin seine Wange an Minhos Brust, „Ich werde mich bald wieder in einen Menschen verwandeln. Jinkis Zauber hält nur noch ungefähr zwei Tage und dann ist alles wieder so wie vorher. Kibum wird zum Meermann und ich wieder zum Menschen.“ „Meinst du nicht, dass Jinki den Zauber wiederholen könnte?“, fragte Minho hoffnungsvoll, kam jedoch nicht so weit noch mehr zu sagen, da in diesem Moment der König aus dem Thronsaal glitt. Er hatte alles mit angehört; jedes einzelne Wort. Seine Miene nun zu lesen, war mehr als schwer. Er wirkte nicht sonderlich verärgert, jedoch konnte Minho deutlich spüren, dass es geradezu in ihm kochte und brodelte. Das konnte einfach nicht gut sein, weder für Taemin, noch für ihn. „Eure Majestät, es-“ „Ruhe.“ Der König hob seine Hand und warf Minho dabei einen durchdringenden Blick zu. Der Junge sollte es für sich nicht noch schlimmer machen, als es ohnehin schon war. Und schlimm war es, das konnte man ruhig sagen. Schließlich hatte Minho ihm verschwiegen, wo Kibum sich aufhielt und das obwohl er offensichtlich ganz genau Bescheid gewusst hatte. Um das Maß allerdings endgültig voll zu machen, hatte er sogar noch dafür gesorgt, dass ein Mensch ihre Stadt und auch ihren Palast betrat. „Was denkst du dir nur dabei einen MENSCHEN hierher zu bringen? Gerade dich hätte ich für vernünftig gehalten, Minho!“ Wütend holte der König aus und wollte eigentlich nach Taemin greifen, fasste jedoch daneben, da Minho sich schützend vor ihn gestellt hatte. „Du wagst es?!“ „Verzeiht mir, Majestät, aber ich kann nicht zulassen, dass Ihr Taemin etwas antut.“ Minho zog den Rothaarigen sachte an sich und streichelte ihm seufzend über die Wange. „Vielleicht habt Ihr unschöne Erfahrungen mit den Menschen gemacht, aber Taemin ist nicht schlecht. Er ist gut und-“ „KEIN Mensch ist gut!“, grollte der König zornig und winkte dabei ein paar der Wachen zu sich, die ohnehin schon gekommen waren, um nach dem Rechten zu sehen. „Sie sind alle gleich! Verdorben, bösartig und-“ „NEIN!“ Minho drückte Taemin noch fester an sich und sorgte somit dafür, dass der Jüngere sein Gesicht gegen seine Brust drücken konnte. Dass man ihm so unrecht tat und ihn sogar als verdorben und bösartig beschimpfte, konnte Minho ganz einfach nicht zulassen. Der König hatte in dieser Beziehung wirklich keine Ahnung. „Sind sie nicht!“ Der König schnaubte daraufhin nur leise. Minho hatte offensichtlich den Verstand verloren! Er wusste nicht mehr, was er eigentlich von sich gab und mit wem er hier sprach. Der Mensch schien ihm wirklich schlimmer den Kopf verdreht zu haben, als er gedacht hatte. „Es wird Zeit, dass man deinen Kopf aus den Wolken und wieder dorthin holt, wo er eigentlich hingehört, Minho. Dein Verhalten sei dir verziehen, denn schließlich bist du noch jung und kannst es nicht besser wissen.“ Der König seufzte schwer. „Wachen! Bringt den Menschen hinunter ins Verlies und sorgt dafür, dass er dort bleibt.“ Ins Verlies?! Taemin weitete panisch seine Augen. Was hatte er dem König denn getan, dass er ihn nun auch noch einsperren lassen wollte? Reichte es nicht, dass er ihn schon auf ziemlich ungerechte Art und Weise beschimpft hatte? „Majestät! Bitte, das könnt Ihr ihm nicht antun!“ Minho versuchte Taemin irgendwie an den Armen festzuhalten, allerdings hatte er keine Chance gegen die Wachen, die ihn gewaltsam von dem Rotschopf wegzerrten. „Taemin!“ „Minho!!“ Verzweifelt zappelte der Jüngere im Griff der älteren Meermänner. „Ich hab doch nichts getan!“ Langsam aber sicher bekam er es wirklich mit der Angst zu tun, denn schließlich kannte er Verliese und erfahrungsgemäß waren diese alles andere als bequem. „Ich … Ich will nicht …!“ Ängstlich und mittlerweile auch mit deutlich feuchteren Augen, blickte Taemin den König an. „Bitte … bitte …!“ „Das hättest du dir vorher überlegen müssen, Mensch. Du bist hier nicht willkommen und nun, da du weißt, wo sich unsere Stadt befindet, können wir dich auch nicht gehen lassen.“ Der eiskalte Blick des Königs flackerte einen Moment, als er Taemin schluchzend in sich zusammen sinken sah. Obwohl er ein Mensch war, war er doch vorrangig noch ein Kind und vermutlich nicht einmal viel älter als Kibum. „Schafft ihn weg!“ Der König wandte seinen Blick ab. Das fehlte noch, dass er sich ebenfalls von dieser halben Portion einwickeln ließ! Nein, als Herrscher musste er stets einen kühlen Kopf bewahren und außerdem die richtigen Entscheidungen treffen. „MIIINHOOO!!“ „Und stopft ihm das Maul, wenn er nicht bald aufhört zu schreien!“ Kopfschüttelnd verschränkte der König die Arme vor der Brust und schmunzelte dann zufrieden, als die Schreie wirklich verstummten und die Wachen Taemin in Richtung des Verlieses zerrten. Er hatte eindeutig richtig gehandelt, nicht wahr? Zum Wohl seines Volkes und auch zum Wohl Minhos hatte er Taemin einfach wegsperren müssen. Schließlich war er ein Mensch und Menschen waren schlecht. „Wie konntet Ihr das nur tun …?“ „Bitte?“ „Wie konntet Ihr ihm das nur antun?“ Minho schüttelte wütend den Kopf und befreite sich im Endeffekt auch von den Wachen, die ihn davon abgehalten hatten Taemin zu helfen. „Er ist ein Kind! Er hat Euch nichts getan! Er hat niemandem etwas getan, verdammt.“ Der Dunkelhaarige konnte deutlich spüren, dass einige heiße Tränen über seine Wangen kullerten. Wieso war Kibum nicht hier? Dieser hätte seinen Vater mit Sicherheit davon überzeugen können, dass er einen Fehler begangen hatte. „Minho! Was ist nur in dich gefahren?! Er ist und bleibt ein Mensch!“ „Na und?“ Minho wischte sich bebend über die Wangen, danach blickte er den König enttäuscht an, „Dann ist er eben ein Mensch, das ist mir egal. Ich liebe ihn und ich werde nicht mit ansehen, wie er im Kerker zugrunde geht.“ Damit wandte Minho sich von dem König ab und schwamm zurück in die Richtung, aus welcher er ursprünglich mit Taemin gekommen war. „Und wisst Ihr was, Majestät?“ Minho warf noch einen kurzen Blick über seine Schulter, „Jemanden zu verurteilen, bevor man sich die Mühe gemacht hat ihn kennenzulernen, ist eine ziemlich menschliche Eigenschaft.“ -- Angespannt und deutlich erschöpft, schwamm Minho die Küste entlang. Er hatte die halbe Nacht damit zugebracht nach Kibum zu suchen, doch leider war das nicht so einfach, wie er sich das vorgestellt hatte. Nachdem der Dunkelhaarige dem König seine Meinung gesagt hatte, hatte er sich auf den Weg zur Oberfläche gemacht und nach dem Schloss gesucht, in dem Kibums Prinz wohnte. Einfach war das nicht gewesen, denn schließlich hatte Minho es bis jetzt immer abgelehnt Kibum dorthin zu folgen. Für ihn war es einfach nie spannend gewesen sich dort im seichten Wasser aufzuhalten und ein Schloss anzuhimmeln, das seiner Meinung nach keinen sonderlichen Reiz hatte. Was mach ich nur? Taemin hat sicher Angst und wahrscheinlich ist ihm auch kalt dort unten. Unglücklich schüttelte Minho den Kopf und ließ sich schließlich gegen einen Felsen sinken, der praktischerweise vor ihm aus dem Wasser ragte. Der Gedanke an einen ängstlichen, vielleicht sogar weinenden Taemin, ließ sein Herz unangenehm hart gegen seine Brust schlagen. Er musste Kibum unbedingt finden und dann musste dieser mit ihm zurückkommen, denn eine andere Möglichkeit Taemin zu retten gab es kaum. Natürlich hatte er darüber nachgedacht einfach zum Verlies zu schwimmen, die Wachen aus dem Weg zu räumen und Taemin selbst zu befreien, aber das würde kaum funktionieren. Die Wachen waren leider stärker als er und selbst, wenn er es geschafft hätte eine Wache außer Gefecht zu setzen, wären mit Sicherheit sofort drei andere zur Stelle gewesen. Allein hatte er wirklich keine Chance seinen Freund zu retten und genau das machte Minho wahnsinnig wütend – auf sich selbst. Er war doch wirklich zu nichts zu gebrauchen! Zuerst hatte er im Palast darüber gesprochen, dass Taemin eigentlich ein Mensch war und nun konnte er ihn noch nicht einmal aus dem Schlamassel rausholen. Es war zum Verrücktwerden, eindeutig. „Meinst du nicht, dass du ein wenig zu hart zu dir selbst bist?“ „Niemals …“ Minho drückte seine Stirn gegen den Stein, fuhr wenig später jedoch erschrocken herum, als ihm klar wurde, dass jemand mit ihm sprach. „Wer-“ „Jinki.“ „Der-“ „Genau der.“ Jinki schwamm langsam näher an Minho heran und warf ihm einen kurzen, beinahe schon mitleidigen Blick zu. „Wir haben weniger als 13 Stunden um deinen Freund zu befreien.“ „Weniger als 13 Stunden?“ „Dann verwandelt er sich zurück und ich glaube nicht, dass du dir vorstellen willst, was dann passiert. Ein Mensch hat in dieser Tiefe nicht einmal den Hauch einer Chance.“ Besorgt blickte Jinki zur Seite und ließ seinen Blick über die glatte Oberfläche schweifen. „Du verstehst es wirklich jemanden aufzubauen.“ Minho gab ein leises Seufzen von sich. Das Ganze wurde wirklich immer besser. Zuerst wurde Taemin eingesperrt und nun eröffnete dieser Hexer ihm auch noch, dass er nicht einmal einen Tag Zeit hatte um sich etwas zu überlegen. „Das tut mir leid, aber ich bin eigentlich hergekommen, um dir zu helfen.“ Jinki tätschelte sachte die Schulter Minhos. „Ich kann Taemin vielleicht nicht aus dem Verlies zaubern und Kibum seine Flossen zurückzugeben, bevor die Zeit abgelaufen ist, kann ich auch nicht, da sich der Zauber damit komplett auflösen würde, aber … vielleicht gibt es etwas anderes, das ich tun kann.“ Minho hatte skeptisch eine Augenbraue angehoben. Irgendwie hatte er erwartet, dass ein Hexer wie er mehr aus dem Kasten hatte und nun mit einem kleinen Wunder anrücken würde, aber scheinbar hatte er sich da ziemlich getäuscht. Leider. „Und was genau schwebt dir vor, Jinki?“ „Das wirst du später noch sehen.“ Jinki warf einen kurzen Blick gen Himmel. Momentan konnten sie leider gar nichts tun, nur warten. Warten und hoffen, dass Kibum und Jonghyun nicht vorhatten den ganzen Tag im Bett zu verbringen, denn dies hätte Jinkis Planung ziemlich zerstört. -- Die Stunden waren langsam dahingeflossen und mittlerweile stand die Sonne auch schon ziemlich hoch am Himmel. Vermutlich war es nun bereits früher Nachmittag und trotzdem war noch weit und breit keine Spur von Kibum und Jonghyun zu sehen. Nervös fuhr Jinki sich durch die Haare und warf Minho einen Blick zu. Der Meermann war offensichtlich in eine Art Starre gefallen, denn das Einzige, was er tat war das Wasser anzuvisieren. Vermutlich war er in Gedanken bei Taemin, der sich immer noch in dem verdammten Verlies befand und sich wahrscheinlich halb tot frieren musste. Das Wasser dort unten war aber auch wirklich wahnsinnig kalt, selbst für einen Meermann. „Minho?! Jinki! Was macht ihr denn hier? Und wo ist Taemin?!“ Die überraschte Stimme Kibums hatte sie beide ein wenig zusammenzucken lassen. Wo genau Kibum nun hergekommen war, konnte Jinki nicht wirklich sagen, allerdings war er nun hier und Jonghyun ebenfalls. Beide wirkten nicht sonderlich entspannt, aber das war auch nicht weiter verwunderlich, nicht wahr? Immerhin würde es nicht mehr lange dauern, bis sie wieder getrennt voneinander leben mussten. „Kibum! Dein Vater … er hat es rausgefunden! Er … er war so wütend!“ Minho schwamm aufs Ufer zu und ließ sich dann schließlich schweratmend in den Sand sinken. „Ich hab versucht mit ihm zu reden, aber … aber er Taemin einsperren lassen!“ „Er hat WAS?!“, stießen sowohl Kibum, als auch Jonghyun fast synchron hervor. Kurz warfen die beiden sich daraufhin ein schwaches Lächeln zu, danach sanken sie vor Minho in den Sand. Nun konnte Jonghyun endlich den besten Freund Kibums und gleichzeitig wohl auch den festen Freund seines kleinen Cousins kennenlernen – schade, dass es unter solch unangenehmen Umständen passieren musste. „Minho, erzähl mir sofort was passiert ist.“ Angespannt griff Kibum nach der Hand des Älteren und drückte diese ein wenig. „Taemin und ich waren im Palast und ich hab mit ihm gesprochen. Dein Vater hat das mitbekommen und wurde so verdammt wütend! Er hat weder mir noch Taemin eine Chance gegeben wirklich etwas dazu zu sagen und dann hat er ihn ins Verlies sperren lassen.“ Verzweifelt presste Minho sich die flache Hand ins Gesicht. „Es tut mir so leid. Ich hätte besser aufpassen müssen!“ „Es ist nicht deine Schuld.“ Beruhigend streichelte Kibum über den Oberarm Minhos. Dass sein Vater nun alles wusste, änderte die ganze Situation, vollkommen. Wie sollten Taemin und er wieder die Plätze tauschen, wenn Taemin eingesperrt war? Noch dazu dort unten, wo normalerweise nur Verräter hingebracht wurden. „Aber was sollen wir jetzt tun? Die Zeit läuft gegen uns und wir können nicht warten, bis wir uns zurückverwandeln. Taemin überlebt da unten nicht, vollkommen unmöglich.“ Ängstlich blickte Kibum zu Jonghyun hinüber. Für seinen Geliebten musste es auch wahnsinnig schwer sein zu wissen, dass sein Cousin sich dort unten befand und nicht wirklich eine Chance hatte zu entkommen. „Ich hatte eine Idee, aber ich weiß nicht, ob die nicht ziemlich riskant ist.“ Jinki seufzte schwer und ließ sich schließlich neben Minho ins Wasser sinken. „Was haben wir denn zu verlieren?“ Jonghyun wischte sich die blonden Strähnen aus den Augen und nickte Jinki aufmunternd zu. Was auch immer der Hexer für eine Idee hatte, er sollte ihnen einfach davon erzählen. Vielleicht war sie ja doch zu gebrauchen? „Na schön.“ Jinki atmete tief durch. „Aber unsere Chancen auf Erfolg sind nicht unbedingt hoch.“ „Rede einfach!“ Ungeduldig lehnte Kibum sich ein Stückchen nach vorne. „Ist ja gut. Ich habe überlegt, Jonghyun in einen Meermann zu verwandeln. Vielleicht kann er mit dem König sprechen und ihn davon überzeugen Taemin freizulassen.“ Einen Moment lang herrschte daraufhin absolute Stille. Kibum hatte seine Augen geschockt geweitet, Minho wirkte irritiert und Jonghyun selbst war deutlich blasser geworden. Offensichtlich hatte keiner von ihnen mit so einem Vorschlag gerechnet. „Er hat nicht auf mich gehört, wieso sollte er auf Jonghyun hören?“ Minho schüttelte den Kopf. „Das ist Wahnsinn! Er wird ihn genauso einsperren lassen, wie er auch Taemin eingesperrt hat.“ „Vielleicht, vielleicht aber auch nicht.“ Jonghyun warf Kibum einen kurzen Blick zu, danach entledigte er sich seines Oberteils. „Es kommt auf einen Versuch an und wir haben keine andere Wahl. Umso länger wir zögern, desto schlimmer wird es für Taemin.“ Minho äußerte sich dazu nicht weiter. Obwohl seine Meinung über die Menschen sich deutlich gebessert hatte, hätte er trotzdem niemals für möglich gehalten, dass ein Mensch sich so für einen anderen einsetzen würde. Anscheinend lernte man eben wirklich nie aus, oder? „Jjong …“ „Ja?“ Der Angesprochene schenkte Kibum ein sanftes Lächeln. Dass sein Freund sich Sorgen machte, war mehr als offensichtlich. „Ich liebe dich.“ „Ich liebe dich auch, Kibummie.“ Zärtlich drückte Jonghyun Kibum an sich und streichelte ihm behutsam über die Wange, ehe er ihm noch einen letzten Kuss gab. Jinki hatte bereits angefangen zu „zaubern“ und Jonghyun konnte deutlich spüren, wie er sich zu verändern begann. Es war ein außerordentlich seltsames Gefühl und doch irgendwie nicht unangenehm. Jonghyun hatte sogar so eine Ahnung, dass er sich daran gewöhnen hätte können. „Pass auf dich auf!“, hörte er Kibum noch rufen, danach tauchte er zusammen mit Minho unter Wasser. tbc.... Kapitel 5: 五 | Fünf ------------------- Titel: The little Merman Autor: jonglicious Chapter: O5 / O5 Genre: Romantik, Fantasy Warnungen: AU!, OOC, Sap Rating: PG-13 Pairings: JongKey, 2Min A/N: Und das letzte Kapitel ^w^ wieder eine Fanfiction beendet! Fuck yeah! XDD Viel Spaß! --- Zitternd ließ Taemin sich zur Seite sinken. Ihm war lausig kalt, er war hungrig und das Schlimmste war, dass er keine Ahnung hatte, ob er hier jemals wieder herauskommen würde. Es dauerte doch nicht mehr lange, bis die Wirkung des Zaubers endgültig verfliegen würde! Ich will hier nicht sterben … ich will überhaupt noch nicht sterben. Schniefend wischte er sich über die Augen. Die Wachen, die er hin und wieder vor der Zellentür hören konnte, waren auch keine wirkliche Ablenkung. Sie redeten nicht mit ihm und selbst wenn sie einmal einen Blick riskierten, war dieser nur voller Hass und Ablehnung. Auf so etwas konnte Taemin wirklich verzichten. Minho … bitte, hol mich hier raus … Was Taemin nicht wissen konnte war, dass Minho und Jonghyun in eben diesem Moment den Palast erreicht hatten. Jonghyun hatte sich im Umgang mit der Schwanzflosse als wahres Naturtalent herausgestellt, weswegen sie den Weg in kürzester Zeit zurücklegen hatten können. Wirklich viel gesprochen hatten sie unterwegs allerdings nicht, da sie es beide für wichtiger gehalten hatten, möglichst schnell zu schwimmen und nicht unnötigerweise Puste zu verschwenden. „Majestät!“ „Minho, was- Wer ist das?“ Misstrauisch langte der König nach seinem Dreizack und rutschte gleichzeitig an die Kante seines Throns. „Das ist-“ Minho kam nicht weiter, da Jonghyun seine Hand auf seine Schulter gelegt und den Kopf geschüttelt hatte. Der Dunkelhaarige musste nicht für ihn sprechen, nein, das konnte Jonghyun auch selbst erledigen. „Mein Name ist Kim Jonghyun, Majestät“, begann er und deutete dabei eine tiefe Verbeugung an, „Es ist mir eine Ehre Euch endlich kennenlernen zu dürfen.“ „Du bist ebenfalls ein Mensch, nicht wahr?“ Der König verengte seine Augen ein wenig. Er hatte diesen Meermann noch nie gesehen und auch die Farbe seiner Flosse war außerordentlich ungewöhnlich. Sie war golden und glänzend und, so ungern der König es auch zugab, einmalig schön und beeindruckend. „Das ist korrekt.“ Jonghyun lächelte kurz. „Minho scheint es in letzter Zeit richtig zu genießen mich an den Rand des Wahnsinns zu treiben. Wie viele Menschen werden denn noch auftauchen?“ „Außer mir wohl keiner, Majestät.“ Der Braunhaarige seufzte leise. „Ich bin hergekommen, weil-“ „Ich nehme an, weil du uns den Krieg erklären willst?“ Der König rutschte endgültig von seinem Thron und kam langsam auf Jonghyun zu, um ihm tief in die Augen zu sehen. Der junge Prinz würde ihn nicht täuschen können, niemals. „Nein. Es geht nur um Taemin, meinen Cousin“, antwortete Jonghyun wahrheitsgemäß. „Ich verstehe, dass Ihr dafür sorgen müsst, dass das Volk sich sicher fühlt. Hätten die Leute erfahren, dass ein Mensch unter ihnen weilt, wäre am Ende Panik ausgebrochen.“ Wenn der König mit allem gerechnet hätte, dann gewiss nicht mit solchen Worten. Dieser Mensch schien zu wissen, wovon er sprach und wie er mit anderen umzugehen hatte. Beeindruckend, wenn man davon ausging, dass er kaum älter als Kibum sein konnte. „Wenn Ihr darauf besteht, dass ein Mensch stirbt, dann bitte ich Euch meinen Cousin gehen zu lassen und mich stattdessen einzusperren. Der Zauber wird nicht mehr allzu lange halten, denke ich. Taemin und ich werden uns bald zurückverwandeln.“ Jonghyun schüttelte schwach den Kopf. „Taemin ist noch ein Kind und außerdem wie ein kleiner Bruder für mich.“ „Und du würdest tatsächlich seinen Platz einnehmen, auch wenn es dich dein Leben kosten würde?“ „Ja, das würde ich.“ Minho blickte fassungslos zwischen den beiden hin und her. Jonghyun konnte sich doch nicht wirklich für Taemin opfern wollen, oder? Das durfte er nicht zulassen, denn den Verlust Jonghyuns hätte Kibum kaum überlebt. Minho kannte seinen besten Freund doch. „Wachen! Bringt den Kleinen aus dem Verlies hierher.“ „Darf ich davon ausgehen, dass Ihr auf den Deal eingeht, Hoheit?“ Jonghyun atmete tief durch und senkte seinen Blick ein wenig. Er wollte es nicht zugeben, aber er hatte doch ein wenig Angst. Ertrinken war mit Sicherheit nicht angenehm und wenn dann noch riesige Wassermengen dazu kamen, die ihn erbarmungslos zerquetschen würden – nein, Jonghyun wollte nicht weiter darüber nachdenken. „Vielleicht.“ Der König nickte den beiden Wachen, die Taemin soeben in den Thronsaal gezerrt hatten, kurz zu. Der Rotschopf hing müde in den Griffen der beiden Meermänner und schien gar nicht weiter zu verstehen, dass er sich nicht mehr im Verlies aufhielt. Anscheinend hatte das kalte Wasser ihm ziemlich zu schaffen gemacht, denn eigentlich hatte der König die Haut des Jungen weniger blass in Erinnerung. „Taeminnie …“ „Liebling …“ Jonghyun und Minho hatten sich beide vorsichtig in die Richtung des Jüngeren bewegt, jedoch gleichzeitig angehalten, als dieser den Blick gehoben hatte. In seinen Augen stand deutlich Verwirrung geschrieben, gleichzeitig jedoch auch Erleichterung, die sich in Form von kleinen Tränen bemerkbar machte, die langsam über seine Wangen kullerten. „Jonghyunnie! Minho!“ Wimmernd befreite Taemin sich aus dem Griff der beiden Wachen und bewegte sich schnell auf die beiden Älteren zu. Wieso sein Cousin nun ebenfalls ein Meermensch war, war momentan nebensächlich. Viel wichtiger war, dass er nun hier war und alles wieder in Ordnung bringen würde. Ja, Taemin glaubte fest daran, dass Jonghyun das konnte. Schließlich konnte Jonghyun so gut wie alles und wenn er dann auch noch Unterstützung von Minho erhielt, konnte gar nichts mehr schiefgehen, nicht wahr? „Ich … Ich hatte solche Angst! Und … und es war so kalt …!“ Schluchzend presste Taemin sein Gesicht in Jonghyuns warme Brust und klammerte sich dabei förmlich an ihm fest. „Jonghyunnie … ich … ich dachte, dass … dass ich dort unten sterben muss …“ „Ich weiß, mein Kleiner, ich weiß.“ Jonghyun drückte ihm einen kleinen Kuss auf die Stirn. „Aber jetzt bist du in Sicherheit, hörst du? Nichts wird dir passieren.“ „E-Ehrlich?“ Zitternd blickte Taemin zu Jonghyun auf und riskierte dann auch einen kurzen Blick zu Minho, der einfach nur neben ihnen stand und ihm über den kalten Rücken streichelte. Anscheinend traute der Meermann sich nicht so richtig die Wiedervereinigung der beiden Cousins zu unterbrechen. „Ehrlich.“ Jonghyun lächelte beruhigend, danach schob er Taemin in die Arme Minhos, damit dieser sich um den Kleinen kümmern konnte. Er selbst hatte nun noch etwas mit dem König zu klären und würde dann wohl den Wachen folgen. „Majestät, ich danke Euch, dass Ihr ihn freigelassen habt. Wie versprochen, werde ich nun seinen Platz einnehmen.“ „WAS?!“ Taemin riss erschrocken seine Augen auf und starrte Jonghyun fassungslos an. Das war also der Grund, warum er sich nicht mehr im Verlies befand? Jonghyun opferte sich für ihn? „Jjong, nein! NEIN! Das … Das kannst du nicht! Ich will das nicht!“ „Sei ruhig, Taemin.“ Ernst blickte Jonghyun über seine Schulter. „Es ist bereits entschieden und ich erwarte, dass du dich zusammenreißt.“ „N-Nein!“ Wimmernd schüttelte der Rothaarige den Kopf und klammerte sich geradezu an Minho fest. „M-Minho! Bitte … sag ihm, dass er das nicht machen soll …“ „Aber wenn er es nicht tut, dann wirst du wieder eingesperrt, Taeminnie.“ Minho biss sich angespannt auf die Unterlippe. „Dann ertrinkst du dort unten, wenn der Zauber aufhört zu wirken.“ „Das ist mir egal!“ „Taemin! Reiß dich jetzt endlich zusammen!“ „NEIN!“ „TAEMIN!“ „GENUG!“ Der König hatte den Streit der beiden Jungen mit einer raschen Bewegung seines Dreizacks zum Verstummen gebracht. Er hatte wirklich mehr als genug gesehen, um endlich die richtige Entscheidung treffen zu können. „Verzeiht, Hoheit, er ist noch sehr jung und-“ „Es ist gut, Jonghyun.“ Kibums Vater nickte langsam und lächelte schließlich müde. „Niemand von euch beiden wird ins Verlies gebracht.“ Die fassungslosen, jedoch auch erleichterten Gesichter, die ihn daraufhin geradezu anstarrten, ließen den König lachen. Anscheinend konnten sie seine Entscheidung nicht so recht nachvollziehen. „Ich hatte Zeit euch ein wenig zu beobachten und zu merken, dass ich die ganze Zeit über falsch gelegen habe. Nicht alle Menschen sind egoistisch, wie es scheint. Jonghyun, du warst bereit dich für Taemin zu opfern, obwohl du wusstest, dass du damit nicht nur dein Leben, sondern auch Kibum verlieren würdest.“ Er weiß es? Überrascht weitete Jonghyun seine Augen, kam jedoch nicht dazu etwas zu sagen, da der König ihm zuvor kam und weitersprach. „Und das Gleiche gilt für Taemin. Es ist offensichtlich, dass er Minho liebt, allerdings wäre er trotzdem lieber gestorben, als Jonghyun sterben zu lassen. Ihr habt mich beide sehr beeindruckt.“ Sachte drückte der König die Schulter Jonghyuns und schenkte dann auch Taemin ein Lächeln. „Vielleicht ist es an der Zeit sich für etwas Neues zu öffnen.“ „Danke, Majestät.“ Jonghyuns Wangen hatten einen sanften Rotton angenommen, als der König sie so gelobt hatte. Es war ihm ein bisschen unangenehm dafür Lob zu bekommen, denn schließlich war es für ihn selbstverständlich gewesen sein Leben im Tausch anzubieten. Besser er starb, als Taemin, eindeutig. „Heißt das, dass ich so unverschämt sein darf, um die Hand Eures Sohnes bei Euch anzuhalten?“ „Allerdings. Es wurde höchste Zeit, dass ich jemanden für ihn finde.“ Lachend zwinkerte der König Jonghyun zu. Der arme Junge wusste offensichtlich nicht, wie anstrengend und schwierig Kibum manchmal sein konnte. Dann wird ja doch noch alles gut. Glücklich wischte Taemin sich über die Wangen und wollte gerade tief durchatmen, als ihm klar wurde, dass das nicht funktionieren wollte. Seine Lunge weigerte sich den Sauerstoff aus dem Wasser aufzunehmen und einen Moment lang hatte Taemin beinahe das Gefühl, als würde ihm jemand mit aller Kraft die Luft absperren wollen. „M-Minho …“ „Taemin?! Taemin, was ist mit dir?“ Besorgt drehte Minho den Rothaarigen in seinen Armen ein wenig und riss wenig später erschrocken seine Augen auf. Taemin war mittlerweile beinahe schon grau und hätte Minho es nicht besser gewusst, hätte er gesagt, dass er sich- Oh Gott! Er verwandelte sich zurück! „JJONG!! ER VERWANDELT SICH ZURÜCK!“ „Jetzt schon?!“ Hektisch schwamm Jonghyun auf Taemin zu und bemerkte dann auch, dass die vorher noch babyblaue Schwanzflosse seines Cousins sich langsam aber sicher zu spalten begann. „Verdammt, los! Er muss nach oben!“ Ohne weiter nachzudenken packten sowohl Minho, als auch Jonghyun Taemin an den Oberarmen und zerrten ihn aus dem Palast, um ihn geradewegs nach oben zu bringen. Dass der König ihnen folgte, bemerkten sie dabei nicht. Sie waren viel zu sehr damit beschäftigt sich nach oben zu beeilen und Taemin dabei einzutrichtern, dass er unbedingt Luft holen musste, sobald er oben angekommen war. Jonghyun war vielleicht kein allzu erfahrener Taucher, allerdings hatte er schon oft gehört, dass die Lunge dem wechselnden Druck nicht gewachsen war, wenn man „falsch atmete“. Genau deswegen war es auch so wichtig, dass Taemin unter keinen Umständen die Luft anhielt, wenn er auftauchte. „Wir sind gleich da! Halte nur noch kurz durch!“, rief Minho Taemin zu, ehe er schließlich auftauchte und wenig später auch Jonghyun und Taemin neben sich erkennen konnte. Der Rotschopf hatte sich nun vollkommen zurückverwandelt und offensichtlich das Bewusstsein verloren. Zumindest hielt er seine Augen geschlossen und rührte sich nicht weiter. „Wir müssen ihn zum Strand bringen. Dort kann er sich sicher besser erholen.“ „Ja, wahrscheinlich.“ Minho nickte schwach und wartete dann darauf, dass Jonghyun ihm Taemin übergab. Wenn jemand den Kleinen trug, dann wohl er, das stand außer Frage. „Das war eben wirklich verdammt knapp.“ „Das war es wirklich.“ Jonghyun seufzte schwer und konnte in einigen Metern Entfernung dann schon ein durchaus vertrautes Gesicht ausmachen: Kibum. Das hieß dann wohl, dass sein Geliebter sich wieder zurückverwandelt hatte und nun wieder ein Meermensch war. Vielleicht haben doch nicht alle Geschichten ein Happy End, überlegte Jonghyun geknickt, während er auf Kibum zu schwamm und sich von diesem ein wenig helfen ließ. Jinkis Zauber verlor nun auch bei ihm seine Wirkung und sorgte somit dafür, dass er sich, so wie Taemin wenige Minuten zuvor schon, in einen Menschen zurückverwandelte. „Alles in Ordnung mit dir, Jjongie?“ „Ja, keine Angst.“ Jonghyun drückte Kibum einen kleinen Kuss auf die Lippen und lächelte im nächsten Moment schon beinahe beschämt. Er hatte gerade wirklich seinen Blick über die hübsche Schwanzflosse Kibums wandern lassen und sich gedacht, dass sie atemberaubend schön war. „Die steht dir, mein Schatz.“ „Danke“, kicherte Kibum daraufhin verlegen und senkte seinen Blick ein wenig, „dir stand die Flosse auch verdammt gut.“ „Meinst du nicht, dass ich ein wenig dick ausgesehen habe?“ Amüsiert zog Jonghyun Kibum auf sich und streichelte ihm zärtlich über den Rücken. Es war seltsam, dass er nun nicht mehr die warmen, glatten Beine Kibums, sondern eine feuchte, schuppige Flosse auf sich spürte, aber es war auch nicht weiter schlimm. Jonghyun hatte sich irgendwie schon daran gewöhnt, mehr oder weniger. „Mhm … das Gold hat ziemlich aufgetragen …“ „Taeminnie!“ Erleichtert blickte Jonghyun zu seinem Cousin hinunter, als dieser endlich wieder ein Lebenszeichen von sich gab. Er hatte das Ganze wohl doch besser überstanden, als Jonghyun erwartet hatte. Ein Glück! „Wie fühlst du dich?“ „Ganz okay.“ Müde blickte Taemin zu Kibum hinüber, danach wanderte sein Blick weiter zu Minho. Der Dunkelhaarige schien nicht so recht zu wissen, was er sagen sollte, denn er schielte immer wieder verstohlen zu Taemins Beinen. „Du kannst sie ruhig anfassen, sie beißen nicht.“ „…“ Verlegen brummte Minho daraufhin, ließ seine Finger jedoch zärtlich über die weiche Haut von Taemins Oberschenkeln streicheln. Irgendwie fühlte sich das gut an, überraschend gut! „Ich mag deine Beine, denke ich …“ „Du solltest sie auch mögen! Hinter diesen Beinen sind so manche Kerle her.“ Neckend stieß Jonghyun Minho seinen Ellbogen in die Seite, danach gab er ein leises Seufzen von sich. Wie sollte es nun weitergehen? Kibum und Minho hatten ihre Flossen und Jonghyun und Taemin, nun ja, die beiden hatten nun wieder ihre Beine. Sich nur am Strand zu treffen, würde auf Dauer nicht funktionieren, das war ihnen allen klar. Fischer hätten auf sie aufmerksam werden können und dann, tja – Jonghyun wusste nicht, was dann passieren würde, aber es würde wohl kaum gut ausgehen. Was sollten sie jetzt nur tun? Darauf hoffen, dass Jinki doch noch einen kleinen Zauber aus dem Ärmel schütteln würde? „Da ist Vater …“ Kibum senkte traurig den Blick. Sein Vater hatte vielleicht Taemin verschont, aber das hieß bestimmt nicht, dass er auch eingesehen hatte, wie wichtig Jonghyun für Kibum war. „Ich glaube, dass es Zeit wird zu gehen.“ „Das glaube ich auch.“ Minho seufzte schwer und drückte Taemin dabei traurig an sich. Es war wahnsinnig schwer von dem kleinen Rotschopf Abschied zu nehmen, eigentlich war es sogar das Schwierigste, das Minho jemals tun hatte müssen. „Ich liebe dich, Taeminnie.“ „Ich dich auch“, flüsterte der Jüngere heiser und wandte dann schließlich den Blick ab, als Minho zurück ins Wasser rutschte. Er wollte nicht sehen, wie sein Freund einfach so in den dunklen Weiten des Meeres verschwand, er wollte ganz einfach nicht. „Versprichst du mir, dass du mich niemals vergessen wirst?“ Kibum schmiegte sich zitternd an Jonghyuns Brust und ließ sich von diesem ein paar Mal über den Rücken streicheln. „Bitte, Jjongie, versprich es mir.“ „Ich verspreche es“, hauchte Jonghyun leise und besiegelte sein Versprechen mit einem zärtlichen Kuss. „Ich werde dich für immer lieben.“ „Ich dich auch.“ Kibum löste sich langsam von dem Älteren, um Minho schließlich zu folgen. „Lebt wohl und passt auf euch auf!“ Weder Jonghyun noch Taemin antworteten darauf. Taemin, weil er sich schluchzend an Jonghyun geklammert hatte und Jonghyun, weil er irgendwie versuchte stark zu bleiben und nicht komplett in sich zusammen zu brechen. Er durfte nicht weinen, nicht jetzt, wo er doch für Taemin stark zu sein hatte. -- „Ich hätte nicht gedacht, dass ihr einfach so wieder mitkommt.“ Der König legte seinen Kopf schief. Sie hatten sich noch nicht sonderlich weit vom Strand entfernt und waren bis jetzt auch nur mit den Köpfen unter Wasser gegangen. „Nach allem, was passiert ist, gebt ihr einfach so auf?“ „Vater?“ Kibum blickte schniefend auf und auch Minho wagte es den Blick zu heben. „Jonghyun hat bei mir um deine Hand angehalten, Kibum und ich denke, dass ihr beide es nach allem was passiert ist, verdient habt glücklich miteinander zu werden.“ Der Meermann schenkte seinem Sohn ein sanftes Lächeln, als dieser sich mit einem leisen Schluchzen um seinen Hals warf. Anscheinend hatte er nun endlich einmal das Richtige zu seinem Sohn gesagt. „Ich werde dich wahnsinnig vermissen, Kibum.“ „Ich dich auch …“ Schniefend drückte Kibum sich an seinen Vater, ließ dann aber doch langsam von ihm ab, so dass er schließlich den Dreizack auf ihn richten konnte. Ein heller Wirbel brach daraufhin aus dessen Spitze hervor und Kibum schnappte erschrocken nach Luft, als seine Flosse sich zu verwandeln begann und sich wenig später wieder teilte. Dies war jedoch nicht der einzige Zauber, den sein Vater vollbrachte, nein. Kibum konnte deutlich Stoff auf seiner Haut spüren und im nächsten Moment wurde ihm klar, dass sein Vater ihn wohl nicht nackt zu seinem Prinzen zurücklaufen lassen wollte. „Danke.“ Mit einem glücklichen Lächeln auf den Zügen, tauchte Kibum auf und war im nächsten Moment auch schon in Richtung Strand gelaufen. „Damit habt Ihr Kibum wirklich wahnsinnig glücklich gemacht, Majestät.“ Minho lächelte seinem besten Freund hinterher und bekam dabei gar nicht mit, dass der kleine Wirbel nun auch ihn erfasste. „Ihr werdet sehen, dass Jonghyun gut für ihn sorgen wird.“ „Das weiß ich. Aber ich frage mich trotzdem noch etwas.“ „Und das wäre, Majestät?“ „Ob du genauso gut für Taemin sorgen wirst.“ Zwinkernd deutete der König auf die Flosse Minhos, die mittlerweile zwei starken Beinen gewichen war. Wie schon sein Sohn, bekam auch Minho noch passendes Gewand, denn sonst hätte er wohl zu viel Aufsehen erregt. „Hoheit … ich …“ „Hab weiterhin ein Auge auf Kibum.“ Damit neigte der Meereskönig sein Haupt ein wenig und verschwand im nächsten Moment auch schon quasi im Nichts. Er ist weg … Irritiert biss Minho sich auf die Unterlippe, beschloss aber, sich nicht weiter darüber Gedanken zu machen, sondern sich ebenfalls auf den Weg zu Taemin zu machen. Wie genau er das bewerkstelligen sollte, wusste er noch nicht so recht, aber vielleicht würde der Rothaarige ihm ja nun ebenfalls ein bisschen Nachhilfe im Gehen geben. ** 2 Monate später ** „Hast du Taemin und Minho gesehen?“ „Seit gestern Abend nicht mehr.“ Jonghyun schmunzelte müde und zog Kibum gleichzeitig näher an sich. „Aber ich nehme an, dass sie wieder ausreiten gegangen sind.“ „Das wäre möglich.“ Kibum schmiegte seinen Kopf entspannt an Jonghyuns Brust und ließ den Blick schweifen. Nachdem sein Vater Minho und ihm Beine geschenkt hatte, hatte sich langsam ein Verhältnis zwischen den Meermenschen und den Menschen aufgebaut. Die Fischer hielten sich zurück und zogen wirklich nur noch die Menge an Fisch an Land, die sie tatsächlich brauchten und dafür ließen die Meermenschen ihre Boote und Netze ganz. Es hatte sich wirklich alles verbessert. „Bist du glücklich, Kibum?“ „Oh ja … mehr als glücklich.“ Kibum wandte seinen Blick vom Meer ab, welches er von dem riesigen Balkon aus gut überblicken hatte können. „Und du?“ „Auf jeden Fall. Wahrscheinlich wäre ich noch glücklicher, wenn ich einmal gegen deinen Vater im Seeschach gewinnen könnte, aber ich schaff das schon noch irgendwann.“ „Ganz bestimmt.“ Lachend schüttelte Kibum den Kopf und schaute dann kurz über Jonghyuns Schulter, als er Schritte hörte, die sich langsam näherten. Vermutlich war es nur ein Diener, der ihnen etwas zu trinken bringen wollte. Oder unter Umständen auch ihr Berater, der auf ein paar wichtige Termine hinwies, die das Königspaar wahrzunehmen hatte. „Kibummie~“ „Oh, Taeminnie …“ Mit einem breiten Lächeln breitete Kibum seine Arme für den kleinen Rotschopf aus. Dessen Wangen hatten einen gesunden Rotton angenommen und außerdem waren seine Haarsträhnen seltsam feucht. Waren die beiden etwa schwimmen gewesen? „Du bist ja ganz außer Atem, mein Süßer. Was ist denn los?“ „Nichts, Umma.“ Taemin hatte sich nach ungefähr zwei Wochen angewöhnt Kibum so anzusprechen und da der Braunhaarige nichts dagegen gesagt hatte, hatte er es auch beibehalten. „Minho und ich waren ausreiten und haben uns dann noch im Stall umgesehen.“ „Ach so?“ Jonghyun zog amüsiert ein paar Heustücke aus dem dichten Haar Taemins. „Umgesehen nennt man das jetzt also?“ „Ich weiß nicht, worauf du hinaus willst, Jjong.“ Minho grinste unschuldig und wischte sich dann kurz über die feuchte Stirn. Was sie wirklich im Stall getan hatten, würde ihr Geheimnis bleiben. Zumindest fürs Erste. „Ich auch nicht! Erklärt mir das vielleicht mal jemand?“ Kibum schnaubte unzufrieden, musste sich dann jedoch einfach damit abfinden, dass er nichts erfahren würde, als Jonghyun ihn zu einem zärtlichen Kuss zu sich zog. „Unser Baby wird erwachsen.“ Kibums spitzer Schrei danach war vermutlich noch im ganzen Königreich zu hören, zusammen mit Jonghyuns Gelächter und Taemins verzweifelten Versuchen seinen Freund vor dem Zorn seiner Umma zu bewahren. Ende. Dankeschön an alle, die, die Geschichte verfolgt haben. ^w^ Ich hoffe mal, dass sie euch gefallen hat. Auch ohne meinem geliebten Drama ;_; Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)