There’s no one left I love… - Well, there are always exceptions von Fairyannie (A Finnick and Johanna Story) ================================================================================ Kapitel 1: The rare and unexpected friend ----------------------------------------- Hallo zusammen, endlich habe ich angefangen auch eine FF zu The Hunger Games zu verfassen und ich würde mich über zahlreiche Reviews freuen. Ich hoffe, dass euch gefällt, was ihr lesen werdet :) Die Idee entspringt einem Panem RPG, bei dem wir zufällig noch fleißige Mitglieder suchen ;-) http://happy-hunger-games.forumieren.com/ Johanna Mason habe ich mir ausgeliehen zum Zweck dieser FF. Ich bitte, dies zu verzeihen ;-) ________________________ Kapitel 1: The rare and unexpected friend „Finnick. Finnick Odair.“ „Interessiert mich nicht. Interessiert mich wirklich nicht.“ Finnicks Mundwinkel zuckten, als das Mädchen mit der schwarzen, stacheligen Frisur ihn wenig charmant abwies. „Tatsächlich? Herzlichen Glückwunsch, du bist die erste Frau, die mir das sagt“, sagte er zu Johanna Mason, die ihren Blick fest auf ihren Monitor geheftet hatte und keinerlei Anstalten machte, überhaupt zu ihm hinüber zu schauen. Das war äußerst schade, denn Finnick hatte sich auf die Begegnung mit ihr bereits gefreut. Johanna Mason hatte eine extrem gute Show abgeliefert in den letzten Hungerspielen und schien ein schlaues Mädchen zu sein. Und sie machte keinen Hehl daraus, wenn ihr etwas missfiel. Und das wiederrum gefiel Finnick. Er traf nämlich nicht besonders viele Leute, die so waren. Geradeheraus. Er verkehrte beinahe nur noch mit aufgesetzten, falschen Kapitolern. Deswegen war Johanna geradezu ein Lichtblick. Und nachdem Finnick genauso von der Tatsache überrasch wurden war, wie alle anderen auch, dass Johanna alles andere als ein schwaches, hilfloses Ding war, war er daran interessiert gewesen sie kennenzulernen. Johanna stammte nicht aus einem Karrieredistrikt und war deswegen hoffentlich nicht sonderlich affektiert, sondern natürlich. Anders als seine Altersgenossen Gloss und Cashmere, das schöne Geschwisterpaar, das er so gar nicht leiden konnte, was auf Gegenseitigkeit beruhte. Außerdem war Johanna die einzige weibliche Siegerin aus Distrikt Sieben und damit war sie auf jeden Fall gezwungen immer wieder ins Kapitol zurück zukehren. Genau wie er, auch wenn er nicht immer als Mentor einsprang, sondern nur zu oft auch anderen Verpflichtungen nachkam. In seinem Empfinden stand da einer Freundschaft gar nichts im Wege. Außer vielleicht ihre ruppige Art. „Vielleicht weil du sonst nichts mit Frauen mit Verstand zu tun hast“, schoss Johanna zurück und wandte den Kopf zu ihm um, um ihm gespielt lieblich zuzublinzeln und ließ ihre Stimme eklig hoch erklingen: „Sondern mit hormongesteuerten…“ „Sie macht Spaß!“, rief Finnick dazwischen, als sie bereits böse angeschaut wurden und er bemerkte, dass er wirklich Recht hatte. Johanna Mason war schreckend ehrlich. „Nicht wahr, Johanna?“, erkundigte er sich scharf, weil er wirklich keine Lust auf Ärger hatte, auch wenn in dem Kontrollraum nur weitere Sieger waren. Aber beinahe alles, was gesprochen wurde, erfuhr auch der Präsident und Johanna sollte sich nicht an ihrem ersten Mentorentag in Schwierigkeiten bringen. „Nein“, gab sie unverblümt zu und funkelte ihn böse an. Finnick seufzte. Dieses Mädchen musste also noch einiges lernen, wenn sie hier zu Recht kommen wollte oder viel mehr musste. Und anscheinend hatte ihr entweder noch niemand hilfreiche Ratschläge gegeben, oder sie legte keinen Wert auf solche Ratschläge. „Zu deiner eigenen Sicherheit, würde ich aufpassen, was ich sage“, informierte er sie leise. „Wollte ich dir auch gerade sagen“, entgegnete Johanna sofort und Finnick ließ sich leise lachend in den Stuhl neben ihr fallen. Johanna warf ihm einen wütenden Blick zu. „Was wird das?“, fauchte sie und sah dann wieder auf den Bildschirm. Ihrer zeigte gerade den weiblichen Tribut aus ihrem Distrikt. Dem Mädchen war es gelungen nicht in das Blutbad verwickelt zu werden und war jetzt auf der Flucht durch steiniges Gebiet. Der Junge hatte weniger Glück gehabt. „Ich leiste dir Gesellschaft“, entgegnete Finnick, als wäre das das Normlaste der Welt. Demonstrativ verschränkte er die Arme hinter dem Kopf und legte die Füße auf Johannas Tisch. „Kann man etwas dagegen tun?“, erkundigte sich die frisch gebackene Siegerin sichtlich genervt und lauter. „Wenn du ein Mittel dagegen gefunden hast, sag mir Bescheid“, antwortete Cashmere vom anderen Ende des Raumes. Und Finnick verdrehte lachend die Augen. Schön, wenn Johanna Freunde finden wollte, aber Cashmere war sicher nicht die beste Wahl. „Cashmere, du musst nicht eifersüchtig werden, weil ich meine Zeit lieber mit Johanna verbringen will“, rief er zurück und erhielt eine wüste Geste von der Blondine dafür. „Womit habe ich das nur verdient?“ Finnick wandte sich wieder Johanna zu, die sich wieder dem Bildschirm zu wandte und sichtlich angespannt war. Finnick hatte sofort Mitleid mit ihr. Es war schlimm genug in die Spiele zu müssen und wenn man sie überlebte, war es noch lange nicht vorbei. Die Erinnerungen verfolgten einen hartnäckig und ließen keine Ruhe. Dass man jedes Jahr weitere Spiele mit ansah, machte es nicht besser. Aber der Mentoren Job war das wirklich Schreckliche. Bisher hatte Finnick nur einmal wirklich als Mentor aushelfen müssen. Und das war direkt nach seinem Sieg gewesen. Es war schrecklich, fast noch schrecklicher als selber in der Arena zu sein. Zum Zuschauen verdammt zu sein und nichts ausrichten zu können war ein hartes Los. Was nützen einem da ein paar silberne Fallschirme, wenn der eigene Tribut gerade abgestochen wurde? Johanna hatte zwar einen seltsamen älteren Mann an ihrer Seite, der nur selten während der Hungerspiele im Kapitol war und sich auch scheinbar mehr für das gute Essen interessierte, als für die Tribute, und auf den Namen Selmo, hörte, aber Selmo war keine besonders große Hilfe. Ein Grund mehr für Finnick zu ihr hinüber zu gehen. Nur schätze Johanna seine Freundlichkeit nicht wirklich, sondern rammte ihm stattdessen schmerzhaft den Ellenbogen in den Magen. „Ich will deine Gesellschaft nicht, kapiert?“, fauchte sie, während Finnick nach Luft schnappte und die Füße von ihrem Tisch nahm. „Warum?“, fragte er beleidigt und rieb sich die schmerzende Stelle. „Weil du ein eingebildeter Weiberheld bist. Und ich nicht an dir interessiert bin“, erklärte Johanna ungerührt und Finnick zuckte innerlich zusammen. Augenscheinlich mochte sie Recht haben. Aber Johanna schien noch nicht zu wissen, dass es einige Sieger gab, die von Snow benutzt wurden, um besonders reiche und einflussreiche Kapitolbewohner zu bespaßen. Und seit seinem vorletzten Geburtstag hatte Finnick die große Ehre an der Spitze der Beliebtheitsskale zu stehen. Kaum war er Sechzehn geworden, hatten sie ihm quasi die Tür eingerannt und er hatte mit nunmehr siebzehn Jahren alles Erdenklich schon gesehen und erlebt, worauf er alles andere als stolz war. Bloß konnte er das kaum jemandem sagen. Aber eigentlich hatte er auch keinem mehr, dem er sich anvertrauen wollte. Er war wie isoliert von seinem alten Umfeld, von seinen einstigen Freunden in Distrikt Vier. Seine neue Welt passte ihnen nicht. Es bleiben im Grunde nur noch die anderen Sieger. Aber er wollte nicht derjenige sein, der Johanna desillusionierte. Schon gar nicht, wo sie ihn so offensichtlich nicht mochte. Aus einigen Stellen des Raumes konnte Finnick scharfes Lufteinziehen hören und Haymitch, der bereits beide Tribute verloren hatte und sich lieber seinem Alkohol zugewandt hatte, wies Johanna zu Recht. „Ich wäre vorsichtig mit schnellen Schlussfolgerungen.“ Doch Finnick winkte ab. „Ist okay, ehrlich gesagt, bin ich sogar extrem erleichtert. Ich bin nämlich auch nicht an ihr interessiert“, rief er Haymitch zu und brachte den anderen Mentor zum Schmunzeln. „Arschloch“, kommentierte Johanna und Finnick war sich nicht sicher, ob sie ihn meinte oder Haymitch. Sie gingen beide dazu über stumm die Übertragung zu verfolgen, biss Johanna ihn wieder fragend ansah. „Musst du nicht da drüben sein? Die alte Frau sieht nicht aus, als würde sie das gut alleine schaffen“, gab sie zu bedenken und Finnick folgte ihrem Fingerzeig auf Mags. „Oh doch, das tut sie. Hier sitzt der Beweis. Und sie ist noch genauso fit wie vor drei Jahren“, beruhigte Finnick sie sofort. Dass Mags durch und durch fähig war hatte sie bewiesen. Und er würde nichts auf sie kommen lassen. Immerhin verdankte er seine ehemalige Mentorin zu viel. Kurze Zeit lang beobachtete er Mags, die eher gelangweilt zu sein schien. Für Mentoren der Karrieretribute war es immer das Gleiche. Die Kinder schlossen sich zu einer Allianz zusammen und schlachteten die ab, die ihnen im Füllhorn in die Quere kamen, bevor sie sich selber daraus bedienten. „Also wirst du mich nicht so schnell los“, verkündete er gut gelaunt. Seine Tribute waren sowieso im Karrieroteam und gerade noch dabei sich Waffen und Vorräte zu beschaffen. Da musste er nun wirklich nicht zuschauen. „Was für wundervolle Aussichten…“ „Komm schon, in deinem ersten Mentoren Jahr, kannst du ein bisschen Gesellschaft gebrauchen“, sagte Finnick und nickte vielsagend zu Selmo hinüber, der sich über einen gefüllten Braten hermachte und vielleicht noch nicht mal bemerkt hatte, dass sein Bildschirm schwarz war, weil sein Tribut gefallen war. Johanna folgte seinem Blick und verzog den Mund, bevor sie sich wieder ihm zuwandte. „Wenigstens lässt er mich in Ruhe. Das will ich nämlich. Meine Ruhe“, ließ sie Finnick wissen. Ungerührt dessen rutschte Finnick mit seinem Stuhl näher an sie heran und zog die Füße auf den Stuhl, um sich im Schneidersitz hinzusetzen. „Ja, das hab ich mir gedacht. In deinen Spielen wolltest du auch deine Ruhe“, erinnerte er sich. Johanna war alleine losgelaufen und hatte sich in irgendwelchen Büschen und Felsspalten verkrochen. Das war so lange gegangen, bis in ihrer Nähe ein Tribut getötet wurde, der eine Axt besessen hatte. Sein Bezwinger hatte offenbar nicht eingesehen seine mit Spitzen besetzte Keule dagegen einzutauschen und hatte die Axt in den erstarrten Händen des toten Tributs gelassen. Wie auf Stichwort war Johanna vorgeschnellt und hatte die Axt ergriffen, bevor der Hovercraft sie zusammen mit den toten Jungen aus der Arena heben konnte. Das war der Anfang von Ende gewesen und Johanna Mason hatte endlich eine Waffe ergattert. Sogar eine, mit der sie mehr als vertraut gewesen war. Finnick hatte sofort erkannt, dass Johanna vermutlich schon als kleines Mädchen den Umgang mit Äxten erlernt hatte, genauso, wie es sich bei ihm mit seinem Dreizack ergangen war. Vorbei war es mit dem schwachen, ängstlichen Mädchen und Johanna hatte ihre wahre Natur gezeigt, was so beeindruckend wie schockierend war. „Es war ein ziemlich guter Trick. Wie sind alle auf dein harmloses Mädchengehabe reingefallen“, gab Finnick zu und seine Gedanken folgen zu den Tribut aus seinem Distrikt, der Johanna ausgelacht hatte, wann immer sich Gelegenheit dazu gegeben hatte. Das Lachen war ihm allerdings vergangen, als Johannas Axt in seinem Brustkorb steckte. „Ich hatte damit gerechnet, dass aus Junge als Sieger hervor geht“, erinnerte sich Finnick ein bisschen bekümmert. Aber leider war Hochmut eine weit verbreitete Krankheit unter den Karrieros und er konnte nicht sagen, dass er nicht zu gewissen Zeiten selber darunter gelitten hatte. Johannas Mundwinkel verzogen sich zu einem bösartigen Lächeln. „Tut mir leid, dass ich das verhindert habe.“ Finnick musterte sie. „Tut es nicht. Niemanden von und tut es wirklich leid, oder? Sonst hätten wir es ja gar nicht erst getan“, entgegnete Finnick leise. Obwohl er immer noch Alpträume von den Kindern hatte, die er mit seinem Dreizack aufgespießt hatte, konnte er nicht mit Gewissheit sagen, ob er nicht immer wieder so handeln würde. Der eigene Überlebenswille war ziemlich stark und er würde Johanna deswegen nicht böse sein. Spöttisch zog sie die Augenbrauen hoch. „Philosophieren wir jetzt über die Hungerspiele?“, wollte sie sichtlich genervt wissen und Finnick zuckte mit den Schultern. „Schlag ein anderes Thema vor“, bot er ihr an. „Wie wäre es, wenn du dich einfach verpisst?“ „Nein, dann philosophieren wir doch lieber weiter.“ Finnick konnte genau erkennen, dass bei Johanna langsam aber sicher der Geduldsfaden riss und trotzdem war es fast ein innerer Drang einfach weiter zu machen. Es amüsierte ihn. „Du hast echt einen Schaden. Stehst du auf so was?“, erkundigte sich Johanna. „Denkst du das denn?“, entgegnete Finnick grinsend und zog die Augenbrauen hoch. „Ich denke, du stehst auf so ziemlich alles“, ließ Johanna ihn wissen. „Und warum denkst du das? Weil ich es dir verraten habe, oder weil du eine begeistert Fernsehzuschauerin von Beiträge über mich bist?“, wollte Finnick wissen und ließ unerwähnt, dass er ganz sicher nicht auf alles Mögliche stand. Im Grunde war er da völlig normal, hoffte er zumindest. Denn es war ja nicht so, als hätte er besonders viel Erfahrung mit normalen Frauen unter normalen Umständen. Johanna wollte gerade zu einer Antwort ansetzten, als ein panische Mädchen aus einem niedrigen Distrikt gerade zu in das Mädchen aus Distrikt Sieben hineinlief. Jetzt galt Johannas ganze Aufmerksamkeit wieder dem Bildschirm und Finnick konnte ernsthafte Besorgnis auf ihrem Gesicht erkennen. Tatsächlich reagierten beide Mädchen äußerst panisch und stürzen sich sofort auf einander. „Hey, seht euch das an, die Catchen! Es wird interessant“, ertönte Brutus‘ Stimme, während Johanna sich weiter vorbeugte und sie ihre Unterlippe zerbiss. „Sie hat auf jeden Fall keine Waffe“, sagte Finnick zu ihrer Beruhigung und sah aus den Augenwinkeln, wie Feril aus Distrikt Zehn ebenfalls gebannt auf den Bildschirm starrte. Bloß hatte auch Johannas Mädchen keine Waffe. Es war schwer zu sagen, ob überhaupt eine von beiden Oberhand gewinnen würde. Doch nach schier endlosen Fünf Minuten des Herumrollens, Fluchtversuchen und Würgegriffen, schaffte es das Mädchen aus Distrikt Zehn einen Stein in die Hand zu bekommen und Finnick wollte die frischgebackenen Mentorin noch warnen nicht hinzusehen, als auch schon das eklige Geräusch ertönte. Der Stein krachte mehrfach unkontrolliert auf den Schädel des anderen Mädchens nieder und selbst Finnick wandte irgendwann den Blick ab, weil der Tribut von Feril völlig unkontrollierbar wurde. Sein Blick fiel stattdessen auf Johanna, die die Lippen aufeinander presste und deren Gesichtsfarbe immer blasser wurde. Laut und deutlich ertönte ein Kanonenschuss, doch das Mädchen schlug weiter auf Johannas Tribut ein. Es war fast eine Wohltat, dass der Bildschirm schwarz wurde. „Johanna…“, setzte Finnick leise an, als sie ein ersticktes Wimmern von sich gab und aufsprang. Der ganze Raum schien die Augen auf sie zuheften, während sie fluchtartig den Raum verließ. Und Brutus ein verächtliches „Oooh“, hören ließ. Finnick ließ noch kurz den Blick schweifen und erkannte, dass auf Ferils Bildschirm immer noch das gleiche schreckliche Bild zusehen war. Dann beschloss er Johanna zu folgen. Als in seinem ersten Mentoren Jahr sein Tribut von dem Jungen aus Distrikt Zwei mit einem Speer erstochen wurde, hatte er sich ebenfalls zurückgezogen, bis Mags ihn schließlich in seinem Schrank gefunden hatte und ihn trösten musste. Die Suche wollte sich Finnick gerne ersparen und lieber sofort wissen, wo Johanna hinging, damit er sie trösten konnte. Er holte sie vor dem Aufzug ein, wo sie pausenlos auf den Knopf einschlug und Finnick ihre Hand schließlich aufhielt, weil es ziemlich schmerzhaft aussah. „Hau ab!“, fauchte sie und er beschloss, dass das keine Erwiderung wert war. Als würde er sang und klanglos wieder verschwinden! Der Aufzug öffnete sich endlich und Johanna stieg ein. Er folgte ihr auf den Versen, was zu einem frustrierten Schnauben bei ihr führte. „Vierter Stock, dann?“, fragte sie und Finnick konnte deutlich sehen, dass ihre Augen schimmerten. Ihre Stimme klang gepresst und ihm dämmerte, dass sie nicht vor ihm in Tränen ausbrechen würde. „Wenn du da aussteigen willst“, entgegnete er und jetzt fluchte Johanna lauthals, sodass er es übernahm auf die Sieben zu drücken. „Ich will dich aber gar nicht bei mir haben! Ich will verdammt noch mal alleine sein!“ „Ja, ich weiß. Aber das macht es nicht einfacher. Alleine zu sein macht es nur schwerer“, erwiderte Finnick und wich überrascht zurück, als eine wütenden Johanna zu ihm herum wirbelte. „Verpiss dich, Odair!“, warnte sie ihn, als der Fahrstuhl sich öffnete und sie auf ihre Etage hinaus stürzte, wo er ihr wieder nachsetzte. Johanna schien nun endgültig der Geduldsfaden zu reißen und gleichzeitig quollen auch ihre Tränen über. Sie schnappte sich eine große, ziemlich hässliche Vase und Finnick sprang eilig zur Seite, als das Ding in vielen grünen Scherben neben ihm an der Wand zerschmettert. „Wow… das war sicher teuer“, bemerkte er und fing Johannas Faust ab, die auf sein Gesicht zielt. Wütend und tränenüberströmt funkelte sie zu ihm auf. „Oh.. Johanna.. das würde ich nicht tun. Nicht ins Gesicht“, belehrte er sie. Denn das kam sicher nicht besonders gut an bei seinem nächsten Arrangement. „Schön!“, kam es keuchend von einer weinend Johanna und Finnick krümmte sich fluchend, als ihr Fuß zurück schnellte, nachdem er äußert wirkungsvoll getroffen hatte. „Das war nicht dein Gesicht“, ließ sie ihn wissen, während er nach Luft schnappte und sie losließ. Als er wieder aufsah, stand sie vor ihm, als lauerte sie auf einen Gegenangriff. Doch als er keine Anstalten machte, kam sie selber wieder ein Stück näher, um auf seine Brust zu schlagen. Nicht besonders schmerzhaft, aber stark genug, dass er es deutlich merkte. „Warum verschwindest du nicht einfach?“, rief Johanna frustriert aus und ließ ihre Hände noch ein paar weitere Male auf seine Brust nieder sausen, bis sich schließlich den Kopf dagegen sinken ließ und zu schluchzen begann. „Weil du einen Freund gebrauchen könntest“, entgegnete Finnick und legte die Arme um Johanna, die schluchzte und nicht den Eindruck machte, bald damit aufzuhören. Sie standen eine ganze Weile einfach nur da und Johanna hob irgendwann den Kopf. Sie hatte schrecklich rote Augen und verzog das Gesicht. „Wenn du irgendjemanden, davon erzählst, Odair, bist du tot“, ließ sie ihn mit verschnupfter Stimme wissen und Finnick grinste. „Willkommen zurück.“ Und Johanna erwiderte sein Grinsen zögernd. „Warum?“, verlangte sie zu wissen und schob Finnick bestimmt von sich weg, um sich über die Augen zu fahren und die letzten Tränen wegzuwischen. Er zuckte mit den Schultern. „Weil ich ein gutes Gefühl bei dir habe.“ „Wirklich? Da bist du der Einzige“, gab sie wieder bissig zurück und Finnick musste schmunzeln, weil Johanna es ihm wirklich nicht einfach machte. „Weil du dir auch echte Mühe gibst, alle anderen zu vergraulen. Und ich mich auch ganz nebenbei frage, warum du das tust“, entgegnete Finnick. Johanna senkte den Blick. „Aus gutem Grund“, gab sie zu und er bemerkte, wie erneut Tränen überzulaufen drohten. „Das denke ich mir. Jeder hier hat einen gute Grund so zu sein, wie er ist.“ Jedenfalls galt das für alle Sieger. Die drei Jahre, die Finnick jetzt schon dabei war, hatten ihm deutlich gemacht, dass die meisten Sieger eine Maskerade spielten, um sich oder andere zu schützen. Es war nicht überraschend, dass es bei Johanna auch der Fall war. „Aber bei mir kannst du dir das gerne sparen. Ich bin erstens besonders hartnäckig und zweitens musst du dir um mich keine Sorgen machen. Ich bin Finnick Odair und damit unantastbar“, beruhigte Finnick die Siegerin mit einem Zwinkern. Johanna schnaubte daraufhin. „ich mach mir keine Sorgen um dich, du Snob“, korrigierte sie ihn sofort, konnte aber ein leichtes Grinsen nicht verstecken. „Aber gut zu wissen, Finnick Odair. Vielleicht könnte ich wirklich einen Freund gebrauchen“, gab sie zu und vermied es Finnick dabei anzusehen. „Gut, ich nämlich auch.“ ______ Das war es auch erst mal. Vielen Dank für's Lesen und wenn es euch gefallen habt und ihr noch mehr von den beiden lesen wollt, hinterlasst mir doch bitte ein Review :) Vielen Dank schon mal dafür ;-) Und wenn ihr Lust habt, schaut doch gerne in unserem Forum vorbei, wir würden uns freuen: http://happy-hunger-games.forumieren.com/ Eure Tinkerbell Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)