There’s no one left I love… - Well, there are always exceptions von Fairyannie (A Finnick and Johanna Story) ================================================================================ Kapitel 4: Joining your fait ---------------------------- 4. Kapitel: Joining your fait „Mason! Lass mich rein!“, forderte Finnick schon zum dritten Mal und hämmerte gegen die verschlossene Tür von Johanna Mason. Seit Cashmere eine gehässige Bemerkung über Johanna gemacht hatte, wusste Finnick, dass auch die Siegerin aus Distrikt Sieben im Kapitol war und laut Cashmeres Äußerungen schien sie nicht glücklich zu sein. Es fiel Finnick schwer zu glauben, dass Johanna in Tränen ausgebrochen war und gerade zu panisch die Lobby verlassen hatte und das vor Cashmeres Augen. Die blonde Cashmere hatte keinen Hehl daraus gemacht und ihn wissen lassen, dass seine Freundin ebenfalls im Trainingscenter war. Ohne die Mentorin aus Distrikt Eins weiter zu beachten, hatte er sich also auf den Weg zu Johannas Etage gemacht und stand nun vor verschlossenen Türen. „Jo, ich weiß, dass du da bist“, seufzte Finnick. Seit sie einmal mit diesen Spitznamen angefangen hatten, benutzen sie sie ständig. Mittlerweile hatte er sich wieder daran gewöhnt. Es war lange her, dass ihn jemand Finn nannte. Und in seinen Ohren klang das ziemlich unmännlich. Aber damit könnte er leben, wo ihm doch so viele Frauen versicherten, dass er durch und durch männlich war. „Hau ab!“, kam es gedämpft durch die Tür und Finnick registrierte, dass sich Johanna wirklich verheult anhörte. Also hatte Cashmere nicht gelogen. Immer mehr beschlich ihn ein ungutes Gefühl. Warum war Johanna überhaupt hier? Immerhin waren weder Hungerspiele, noch besondere Events angesetzt. Es blieb eigentlich nur eine Möglichkeit und der junge Mann weigerte sich, diese zu akzeptieren. „Ich haue ganz bestimmt nicht ab. Ich hab Zeit und bleibe so lange hier sitzen, bis du mich rein lässt“, entgegnete Finnick und ließ sich an der Tür nieder. Denn wenn er mit seiner Vermutung richtig lag, konnte er Johanna doch nicht in ihrer Verzweiflung alleine lassen. Blöd nur, dass Johanna so wohl ein Bad, als auch Essenlieferungen in ihrem Zimmer hatte. Es könnte dauern, bis sie sich dazu entschied ihn reinzulassen. „Ich könnte auch anfangen, zu singen, bis du mir die Tür aufmachst“, drohte Finnick und begann die ersten Töne eines alten Fischerliedes zu singen, die schrecklich schief klangen. Von seinen vielen, zahlreichen Talenten war Singen jedenfalls keins. Die Tür ging auf und Finnick rappelte sich auf, um schnell die Möglichkeit wahrzunehmen, in Johannas Zimmer zu schlüpfen. „Das ist das Grausamste, was ich je gehört hab“, hörte er Johannas Stimme mit einer halbherzigen Beleidigung und öffnete die Tür weiter. Im Zimmer war es völlig dunkel und Finnick musste sich kurz orientieren, wo Johanna war. Er streckte die Hand zum Lichtschalter aus und bekam ein „Wage es dich“, zu hören. Ohne Rücksicht legte er den Schalter um und blinzelte in das helle Licht. Auch Johanna legte die Hand über die Augen und stöhnte auf. „Odair, du verdammtes…“ „Nett und höflich wie immer. Aber das Outfit ist neu“, unterbrach Finnick sie und deutet auf Johannas freizügigen Aufzug. Sie lungerte in Unterwäsche auf dem Bett und machte sich nicht mal die Mühe sich irgendwie zu verstecken. Naja, warum auch, sie konnte sich sehr sicher sein, dass er so etwas schon mal gesehen hatte. Ihre Augen waren stark gerötet, wie er erkannte, als sie endlich die Hand sinken ließ und in ihrem Gesicht war keine Spur von Make-up zu finden. Immer mehr bestätigte sich Finnicks Verdacht. Und selbst wenn er daneben lag, ging es Johanna alles andere als gut. „Ist doch eh egal“, murmelte Johanna und richtete ihren Blick auf ihn. Fragend hob Finnick die Augenbrauen, bevor er einige Schritte auf sie zu machte und sich neben sie auf das Bett sinken ließ. „Jo… was ist los?“, wollte er wissen und wie von selbst fand seinen Hand den Weg in ihre Haare. Die Strähnen standen wild und unbändig ab, waren aber überraschend weich, als Finnick hindurch strich. Johanna so zu sehen war befremdlich und beunruhigend. Sonst wirkte sie immer dickköpfig und unbeugsam. Jedenfalls hatte er sie erst einmal weinen sehen. Und dass sie zuließ, dass er ihr wie einem kleinen Kind über den Kopf streichen durfte, machte es nicht besser. „Ich gehöre ab jetzt auch deinen tollen Insiderclub an“, informierte sie ihn düster und starrte vor sich hin, während Finnick in der Bewegung verharrte. „Oh, Johanna…“, murmelte er leise und nahm sie dann in dem Arm, ungeachtet der Tatsache, dass sie halbnackt war. Also hatte er richtig gelegen. Warum sonst sollte sie mit ihm und Cashmere zusammen hier sein? „Seit wann weißt du es?“, erkundigte er sich leise. Denn während ihres letzten Telefonates, hatte sie nicht angedeutet, dass sie ebenfalls in der Hauptstadt sein würde. „Gestern. Ich habe eine Einladung bekommen und mir nichts dabei gedacht. Bis ich direkt nach meiner Ankunft diesen Brief bekommen habe“, erzählte Johanna und nickte hinüber zu einem Blattpapier, das auf dem Boden lag. Es schimmerte strahlend weiß und hob sich bestens von dem dunklen Boden ab. Es wäre tadellos, wenn Johanna es nicht wütend zerknüllt hätte. Finnick musste nicht näher hinsehen, um zu wissen, um was es sich handelte. Er bekam seit einem Jahr solche Briefe und würde sie überall wieder erkennen. Sofort stellten sich ihm die Nackenhaare aufrecht, als er Johannas Exemplar aus der Ferne musterte. „Ganz sicher deins?“, fragte er noch ein wenig hoffnungsvoll und wandte den Blick von dem Schreiben ab. „Kennst du eine andere Johanna Mason?“, entgegnete sie wenige freundlich und Finnick seufzte. „Tut mir leid, Jo“, sagte er, weil es das Einzige war, was er überhaupt sagen konnte. Obwohl ihr das auch nichts brachte. Ein Schweigen breitete sich aus und Finnick drückte Johanna enger an sich, was sie widerstandslos mit sich geschehen ließ. Trostsuchend lehnte sie den Kopf an seine Schulter. Er wusste wie schlimm dieser Moment für Johanna war. Immerhin hatte er ihn selbst durchlebt und alles andere als bereits überwunden. Mit ihm als Beispiel vor der Nase würde sich Johanna sogar sicher sein können, dass es nicht nur bei diesem einem Schreiben bleiben würde. „Was soll’s ich werde nicht hingehen“, sagte sie lapidar und Finnick zog stark die Luft ein. „Du tust was?“, hakte er entsetzt nach. Hatte sie ihm nicht zugehört, als er von sich erzählt hatte? Hatte sie nicht begriffen, was passieren würde, wenn sie sich weigern würde? Oder dachte sie, dass sie anders behandelt werden würde als er? Dann erlag sie aber einem bösen Trugschluss. „Johanna, hast du einen Moment lang darüber nachgedacht, was das für Konsequenzen bedeutet?“, fragte Finnick besorgt. Zwar verstand er den Drang des Mädchens, dem fern zu bleiben, was sie erwartet, kannte aber auch den Preis dafür. Finnick wusste, wie schlimm es war, sich die Schuld am Tod eines Familienmitglieds geben zu müssen. Er wollte Johanna davor bewahren. „Denk an deine Familie!“ Nur zu gut hatte er noch im Ohr, wie Johanna ihm von ihrer Familie erzählt hatte. Von ihrer Mutter, ihrem Vater und ihrem kleinen Bruder. So viele mögliche Ziele… „Das wird er nicht machen…“, entgegnete Johanna, aber Finnick konnte genau heraus hören, wie du junge Frau selber an ihren Worten zweifelte. „Doch, das wird er“, widersprach Finnick ihr. „Johanna, glaub mir, er wird genau das tun.“ Was nützte es ihr gut zu zureden, wenn man rein gar nichts Schön reden konnte? Finnick war realistisch. Sollte sich Johanna weigern, würde Snow jemanden ihrer nahestehenden Personen verletzen. Besser er machte ihr das klar, bevor sie später ihre Handlungen bereute. Denn obwohl Johanna oft kaltherzig erschien, wusste er, dass sie ihre Familie liebte. Wieder sammelten sich Johannas Augen mit Tränen und sie vergrub das Gesicht an seiner Halsbeuge. „Ich will aber nicht…“, wimmerte sie ganz leise und wieder zog sich Finnicks Magen zusammen, weil Johannas harte Schale bröckelte und er wieder einmal erkannte, dass hinter ihr doch nur ein verängstigtes Mädchen steckte. Das Schlimmste war, dass er ihr nicht mal helfen konnte. Er konnte ja nicht mal sich selbst helfen! „Niemand will das“, entgegnete Finnick und ließ zu, dass Johanna sich an seiner Schulter ausweinte. „Ich glaub nicht, dass ich das kann“, informierte Johanna ihn nach einer Weile, als ihr Körper nicht mehr von unterdrückten Schluchzern geschüttelt wurde. „Du kannst das. Es ist nicht mal besonders schwer. Theoretisch jedenfalls“, redete Finnick ihr gut zu. Das war immerhin das Einzige, was er tun konnte. Sie so weit aufbauen, dass sie das erledigen konnte, was von ihr erwartet wurde, damit ihrer Familie nichts passierte. Denn alles andere war entschiedene Sache. Er würde sie ganz sicher nicht aus der misslichen Lage retten können. „Theoretisch?“, schnaubte Johanna und Finnick verstand, weshalb sie so reagierte. „Und praktisch?“ Tja, sollte er ihr sagen, dass es praktisch die Hölle war? Das konnte er doch unmöglich tun, und ihr damit noch mehr Angst machen. Außerdem war Johanna clever genug, um auch so eine sehr gute Vorstellung davon zu haben. „Kommt drauf an…“, wich Finnick ihr deswegen aus. Für Johanna würde es zwar weit aus einfacher sein, sich zu verstellen, während bei ihm oftmals schon einiges an Vorstellungskraft oder kleinen Tabletten nötig war, damit er überhaupt dazu fähig war, seinen Auftrag auszuführen, aber das hieß nicht, dass es für sie leicht sein würde. Vermutlich war das Ganze sogar schmerzhaft. Ganz zu schweigen von den psychischen Schäden. „Du bist eine beschissene Hilfe“, entgegnete Johanna und Finnick zuckte hilflos mit den Achseln. "Was erwartest du denn von mir? Tipps und Tricks?“, wollte er müde wissen. „Es ist nicht vergleichbar. Falls es dir aufgefallen ist, ich bin kein Mädchen.“ Johannas Körper erbete, als sie leise lachte und Finnick war erleichtert, dass sie wenigstens ein wenig sie selbst war und sich noch nicht ganz der Verzweiflung hingegeben hatte. „Nicht? Verdammt, ich war mir so sicher“, brachte sie wieder eine kleine Gemeinheit an und sah dann zu ihm auf. Finnick verdrehte zwar die Augen, unterließ es aber ihr dafür die Meinung zu sagen. Immerhin war das die alte Johanna, die die ihm lieber war, als das weinende Mädchen. „Einfach an etwas anders denken, dir in Erinnerungen rufen, warum du das machst und dir vorstellen, wie du unter etwas anderen Umstände den Leuten den Hals umdrehen würdest“, wies Finnick sie an. „So mache ich es jedenfalls. Es ist ein reines Schauspiel. Sei besser gut darin, sonst bekommst du Ärger. Und Ärger willst du nicht“, prophezeite er Johanna düster und musterte sie. „Jo, du bist stark genug, um das hinzubekommen.“ Finnick dachte das wirklich. Es gab viel labilere Menschen im Kreis der Sieger. Johanna hingegen war clever und willensstark. Sie würde damit klar kommen. Nicht gut, aber sie würde damit klar kommen. „Klar, wenn du das kannst“, sagte Johanna und klang nicht halb so biestig, wie sie vermutlich beabsichtigte. „Wann musst du los?“, erkundigte sich Finnick. „Bald. Mein Vorbereitungsteam taucht bald auf“, antwortete Johanna unglücklich. Das war normal. Wenn man irgendwo hingeschickt wurde, wurde man zu Recht gemacht. Es wurde einem gesagt, was man anziehen sollte und man selber hatte im Grunde kein Mitspracherecht. In gewisser Weise fühlte man sich, als wäre man immer noch ein Tribut. War man ja eigentlich auch noch. „Sie sagen ich soll hübsch aussehen. Genau das, was ich nicht wollte.“ Verständlich, fand Finnick. Johanna wollte vermutlich eine kleine Rebellion dadurch zeigen. Nur würde man ihr das nicht erlauben. „Ach deswegen der Aufzug“, ärgerte Finnick sie, bemüht sie ein wenig aufzuheitern, und erhielt einen Rippenstoß dafür. „Ich hab gesehen, dass du auf meine Brüste gestarrt hast“, entgegnete Johanna vielsagend, während Finnick leise lachte. „Stimmt. Aber nur um mich zu versichern, dass wir tatsächlich die gleiche Körbchen Größe haben“, gab er zu und jaulte gespielt auf, als Johanna ihm wieder den Ellenbogen in die Rippen rammte. „Hör zu“, jappste Finnick und hielt ihren Arm fest, bevor sie noch einmal auf ihn losging. „Ich bin heute Abend auch gebucht. Aber ich komme hier hin, wenn ich zurück bin. Wie klingt das?“ Denn wenn er an seine erste Verabredung zurück dachte, erinnerte sich Finnick, wie dreckig es ihm danach gegangen war. Es wäre sicher tröstend, wenn Johanna nicht alleine wäre. Doch sie zuckte bloß mit den Schultern. „Der Abend kann ja ohnehin nicht schlimmer werden“, sagte sie. „Also schau ruhig vorbei.“ Während sie das sagte, konnte Finnick an ihrem dankbaren Blick jedoch erkennen, dass sie sein Angebot durchaus zu schätzen wusste. Als Finnick Johannas Zimmertür aufstieß und den ersten Schritt machte, knirschte es verdächtig unter seinen Schuhsohlen. Verwundert richtete er seinen Blick nach unten und erstarrte. Überall lagen Scherben verstreut. Der Farbe nach zu urteilen hatte Johanna wieder eine hässliche Vase zertrümmert. Sein Blick schweifte weiter über den Boden, auf dem sämtliche Kleidungsstücke herum lagen, die vor ein paar Stunden noch nicht dort gelegen hatten. Gleich vor dem Bett lagen wieder Scherben. Aber keine Johanna war zusehen, obwohl das Licht im Zimmer brannte. Sie war also auf jeden Fall hier gewesen und nach dem, was Finnick zu sehen bekam, war es nicht gut gelaufen. „Jo?“, rief er beunruhigt. Vielleicht steckte sie ja noch irgendwo. Immerhin wusste sie ja, dass er auftauchen würde, auch wenn es schon nach Vier Uhr war. Sein Arrangement hatte ihn erst jetzt entlassen und das auch nur, weil sie morgen in aller Frühe einen Termin im Beautysalon hatte. Finnick hatte sich so schnell wie möglich auf den Weg hierhin gemacht und gehofft, dass Johanna nicht schon stundenlang völlig am Boden zerstört auf ihn wartete. Finnick lauschte und hörte vor erst keine Antwort, dafür aber Wasserrauschen. Also steuerte er das angrenzende Badezimmer an und öffnete die Tür. Wieder vernahm er das bereits vertraute Knirschen von Scherben und seufzte, als er den kaputten Spiegel sah. „Weißt du, der Spiegel kann auch nichts dafür, dass du hässlich bist“, sagte Finnick zu den kleinen Häuflein Elend, das auf dem Duschboden kauerte und versuchte die Johanna, die er kannte, aus diesem traurigen Ding heraus zu kitzeln. „Leck mich, Odair!“, brachte Johanna hervor und es war offensichtlich, dass sie weinte. Wieder seufzte Finnick, das hatte nicht besonders gut geklappt und Johanna ging es noch mieser, als er angenommen hatte. Er suchte sich eines der Handtücher, die auf dem Boden lagen. Johanna hatte ganz schön gewütet in ihrem Reich. Er klopfte es sorgfältig aus, damit keine Scherben darin verfangen waren und stellte die Dusche ab. Das Wasser war ohnehin eiskalt und es war kein Wunder, dass die Siegerin zitterte. „Komm schon, stehe auf. Du erkältest dich“, befahl er Johanna und hielt das Handtuch auf. Doch Johanna regte sich nicht. Also setze sich der Sieger zu ihr auf die Kante der Dusche. „So schlimm?“, erkundigte er sich mitfühlend und Johannas Kopf nickte. Sie sah immer noch nicht zu ihm auf. „Du hast keine Ahnung“, schniefte sie. Wobei Finnick ihr da widersprechen wollte. Wenn einer eine Ahnung hatte, dann er. Aber er unterließ es in weiser Voraussicht. „Was ist passiert?“ Seine Stimme war leise, aber ernst und besorgt. Wenn Finnick ehrlich war, machte es ihm Angst Johanna so zu erleben. Während er mit ihr sprach legte er Johanna das Handtuch um die Schultern und hob sie dann kurzer Hand hoch, um sie in ihr Bett zutragen. Beinahe sofort schlang sie die Arme um seinen Hals und durchnässte damit auch sein Hemd, was Finnick jedoch wenig ausmachte. Johanna lockerte ihren Griff nicht, als er sie auf dem Bett absetze. Also streifte er seine Schuhe ab und ließ sich neben ihr nieder. Er zog die Decke hoch und bedeckte Johanna damit. Nicht nur, weil sie immer noch zitterte, sondern auch, weil es ihm wesentlich angenehmer war, wenn sie etwas anhatte und sei es nur eine Decke. „Der Typ war schrecklich. Hatte total spitze Fingernägel. Ganze lange“, begann Johanna plötzlich und hob ihren Arm, auf dem gut sichtbar Kratzspuren zu sehen waren. Finnick musterte kurz ihrem Arm und sein Blick verfinsterte sich. Es war Gang und Gebe, dass diese Menschen annahmen, sie könnte sich so etwas erlauben. „Und grässliches Makeup. Alles war rot.“ Das klang wirklich nach jemanden, vor dem man Angst haben könnte, fand auch Finnick. „Ich konnte nicht“, flüsterte Johanna und Finnicks Kopf ruckte erstaunt hoch. „Ich hab plötzlich Panik bekomme, ihm eins mit der Lampe übergezogen und bin abgehauen.“ Finnick erstarrte. Sie hatte was? Das war schlimmer, als er befürchtet hatte. Das würde sie teuer zu stehen bekommen. So etwas durfte niemals passieren. Einfach abhauen und vorher noch den Kunden verletzen, war das Schlimmste, was Johanna hatte tun können. Wenn sie ausfallend oder richtig schlecht gewesen wäre, hätte der Präsident vielleicht ein Auge zugedrückt. Aber bei so etwas… Er bemerkte, wie die Panik auch ihn überkam. Kein Wunder, dass Johanna so fertig war. „Johanna…“, setzte er an und sie schüttelte den Kopf. „Sag einfach nichts... bitte“, murmelte sie leise und Finnick nickte wortlos, bevor er sich zu ihr legte. Beinahe sofort schmiegte sie sich an ihn und er legte den Arm beschützend um sie. Arme Johanna. Ihr waren wohl die Nerven durchgegangen, was Finnick vollkommen verstehen konnte. Johanna war ein impulsiver Mensch. Für sie war es wohl unmöglich, so etwas einfach mit sich geschehen zu lassen, ohne sich zu wehren. Bestimmt hatte sie aus einem Affekt gehandelt, denn Finnick wusste, dass sie das eigentlich nicht vorgehabt hatte. „Ich warte die ganze Zeit darauf, dass jemand kommt und mich holt, damit er mich bestrafen kann…. Aber zu mir wird keiner kommen oder?“, fragte Johanna und wieder konnte er das Schluchzen in ihrer Stimme hören. „Nein, zu dir kommt keiner“, bestätigte Finnick düster, er genau wusste, dass Johannas Strafe nicht sie selber treffen würde. Das war Snow nicht effektiv genug. Und sie wusste es auch. Und jetzt gab es auch nichts mehr, was sie daran noch ändern konnten. Johannas Schluchzten begleitet ihn die ganze Nacht hindurch und mehr als sie im Arm halten, konnte er nicht. Das und mit ihr zusammen hoffen, dass Snow dieses Mal Gnade walten ließ. ------------ Das war ein relativ schweres Kapitel, weil mir eine weniger traurige Johanna besser liegt. Aber ich hoffe trotzdem, dass das Kapitel einige gefallen hat. Ich freue mich über Reviews dazu :) Eure Tinkerbell http://happy-hunger-games.forumieren.com/ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)