Der Kuss von Percival_Graves (Kaito x Shinichi) ================================================================================ Kapitel 1: Der Kuss ------------------- Hallo, meine lieben Hasen! Im Nachwort steht alles, deshalb werd ich gar nicht erst groß tönen, sondern wünsche euch nur viel Spaß mit Der Kuss Eine DC-Fanfiction Kaito x Shinichi So... Die Ankündigung war verschickt. Nun konnte er nur noch hoffen, dass die Polizei wenigstens klug genug war, um auch seinen Lieblings-Detektiv hinzuzuziehen. Er hatte sich extra besonders viel Mühe gegeben, das Rätsel möglichst so schwer zu gestalten, dass die Polizei von Tokio es auf keinen Fall ohne Hilfe würde entschlüsseln können. Jetzt musste er nur noch abwarten und Tee trinken, wie man es so schön sagte. Sollte Nakamori zu stolz sein, Shinichi dazuzuholen, würde er eine so große Schlappe erleben, dass er sich in Zukunft zweimal überlegen würde, ob oder ob er nicht lieber mit einem Schülerdetektiv zusammenarbeitete, vorzugsweise mit Shinichi, obwohl er auch seine kleinen Duelle mit Hakuba sehr anregend fand. Dieses Mal allerdings bliebe Nakamori nur Shinichi als einzige Option, da Hakuba sich nicht in Japan befand und Hattori zu Hause in Osaka war. Shinichi war also die einzig logische Wahl, lebte er doch in Tokio und brannte sicher mächtig darauf, sich mal wieder mit ihm zu messen... Leicht grinsend schlenderte Kaito Kuroba durch die tokioter Innenstadt, gerade hatte er seine Ankündigung abgeschickt. Während er durch die Straßen marschierte, wurde er überall von den Menschen daran erinnert, dass es geradezu seine Pflicht war, diesen Stein aus dem Museum zu stehlen. Dass er bzw. sein Vater das bereits einmal getan hatte, schien niemand zu wissen. Und da selbst in den Medien bereits ein riesen Spektakel um diesen Diamanten und die Möglickhkeit gemacht wurde, dass Kaito KID diesen eventuell stehlen könnte, zog Kaito daraus den Schluss, dass auch die Medien und wahrscheinlich auch die Polizei nicht mehr wussten, dass dieser Stein eigentlich bereits gegessen war. Aber gut, wenn seine Fans wollten, dass er diesen Stein stahl, dann tat er das natürlich gern. Zumal dieser rote Diamant ihm auch noch eine andere Gelegenheit bieten würde, wenn er nur geschickt genug vorging. Sein Grinsen wurde breiter, als er daran dachte, was er an diesem Abend noch stehlen würde. Die Vorfreude auf den folgenden Coup wuchs mit jedem Schritt, den er in Richtung seines Heimes tat. Es ging nicht um den Stein. Es ging ihm um Shinichi. Dieses Mal ging es ihm NUR um Shinichi... Der Anruf von Nakamori kam für den jungen Detektiv sehr überraschend. Es war ja nicht so, dass dieser Inspektor sich um seine Hilfe besonders riss. Doch scheinbar hatte KID einen neuen Diebstahl vor und das Rätsel war so verzwickt, dass der Inspektor und seine Kollegen nicht mal verstanden, was genau auf der Nachricht stand, geschweige denn, was sie bedeutete. Natürlich war Shinichi neugierig. Außerdem war es derzeit unheimlich langweilig, so dass KID da genau zur richtigen Zeit kam und er sich mit Freude mit dem Mondscheindieb befassen würde. Wenn er ehrlich war, hatte er sogar schon ein wenig Sorge gehabt, dass mit dem Magier irgendwas geschehen war, da dieser sich in der letzten Zeit so auffallend ruhig verhalten hatte. Umso besser war es nun, dass er zurück war. Fröhlich ließ sich Shinichi die Ankündigung von Nakamori faxen und merkte schnell, dass KID ganze Arbeit geleistet hatte. Das Rätsel war tatsächlich äußerst kompliziert und für die Polizisten wahrscheinlich unmöglich zu lösen gewesen. Das einzige, was sie herausgefunden hatten, war, dass KID es auf den roten Diamanten abgesehen hatte, der seit einigen Tagen im Heimatmuseum ausgestellt wurde. Er war ungewöhnlich groß für einen echten roten Diamanten und war in eine Form geschliffen worden, die entfernt an einen Kussmund erinnerte, weshalb er den Namen "Der Kuss" trug. Wäre dieser Umstand nicht durch ein "KÜSSCHEEEEEEEEEEEN! ^_____________^" am Anfang der Nachricht offensichtlich gewesen, hätte er Nakamori sogar zu dieser Schlussfolgerung gratuliert. So ließ er den Kommissar einfach in dem Glauben, dass auch er mehrere Stunden dafür gebraucht hätte, um das zu erkennen, einfach, damit der alte Herr glücklich war und endlich mal ein kleines Erfolgserlebnis für sich verbuchen konnte. Der Rest der Nachricht gestaltete sich allerdings schwieriger. "An die Polizei von Tokio KÜSSCHEEEEEEEEEEEEN! ^______________^ KKIKTI KOTATITTKOTI IAITKOKIAITTKO ATKIAI IAATKIAI KTKKAKTOKOTA KOIITTTIKIAITOIKKTATAAKOII KTKKTITI ATKIAI TIIT IKKKIIAA IIATKIAITTTI IA KOAITA OKITII IAATTA AIITKOTAKOII IKATKOTITI ATKIAI AIITAKAKKO TIATKO KTKOIIAOKOII KTKOTIAIKKIKKA AKKOTTOOTT IIATKIAITT TIKIAIIKKOKIAITT OKITII IAAKTA AOITIAIAKOII OAATTA OOTOIA AAKOTIKIAIKKKOAKTT KKIA IKKOTTOOTTKOII KTATKOTIKOII IAITIIKKTTTIOAKOTAKTKO ATKIAI AAKOIIKKTO TOIA KOIKAK TOAITA KKKAKOIIKTTI KTKOII KTKOTA AOTOTITI AAKOIIKKIIIITTKOII KTATKKIAKKIITTKOII KKTOTI KTKOIA AIKOATIAKKTTIATOTIKOTOIA TTITAOATIT KOIITTOAKOIIKTKOII ATKIAI AKTAKOTOKO IAATKIAI OAATKO ATIAIAKOTA KTKKTAKKTOAK ATKOKTKOIA OKITII ATAIIIKOII KOATII TIKIAIIIATIOIOKIAIKOII OOTO TIKIAIIKKKAAKOII KAKOTIITIIKTKOTATI KTATTA TTKKIITTKOAT-TIKKII Grüße, Kaito KID" Mehrere Stunden und mehrere Tassen Kaffee waren nötig, um den Code zu entschlüsseln. Überraschend war für den Detektiv, dass KID ihn in der Nachricht sogar persönlich ansprach. Wollte der Phantomdieb etwa, dass er auftauchte? Passen würde es auf jeden Fall zu ihm. Ein kleines Lächeln schlich sich auf Shinichis Lippen. Er verstand den anderen einfach nicht. Aber wer tat das schon wirklich. Wer verstand schon einen Dieb, der seine Raubzüge nicht nur vorher ankündigte, sondern das Diebesgut dann auch im Normalfall an den Bestohlenen zurückgab? Er jedenfalls nicht. Was er allerdings zu wissen glaubte, auch wenn er dafür nicht den geringsten Beweis hatte, war, dass Kaito KID nicht aus Spaß stahl. Er tat es, weil er einen wichtigen Grund dafür hatte. Nach allem, was er in Bezug auf KID inzwischen erlebt und erfahren hatte, hielt er diesen im Grunde für einen guten Menschen. Er war nicht mit den Verbrechern zu vergleichen, mit denen der Oberschüler normalerweise zu tun hatte. Ohne diesen besagten unbekannten Grund, dessen war Shinichi sich sicher, wäre Kaito KID wahrscheinlich nicht einmal das, was er war. Leise seufzend streckte er seine schmerzenden Glieder und massierte sich selbst leicht den Nacken. Nur noch selten nahm ihn etwas so ein, dass er alles andere um sich herum vergaß. Doch KIDs Ankündigungen gehörten seit jeher dazu und würden es wohl auch weiterhin. Er informierte Nakamori über Datum und Uhrzeit des Diebstahls und konnte die unbändige Freude darüber, endlich wieder einmal auf KID zu treffen, nur schwer unterdrücken. Das wird ein Spaß! dachte Kaito, als er am Vorabend des Diebstahle bei Aoko zu Abend aß. Im Tischgespräch hatte er endlich erfahren, dass Shinichi tatsächlich das Rätsel gelöst hatte und bei dem geplanten Coup an den Sicherheitsmaßnahmen beteiligt sein würde. Natürlich war der Inspektor nicht sehr begeistert, dass er schon wieder auf einen dieser Wichtigtuer, wie er nicht nur Shinichi, sondern auch Hakuba und Hattori gern nannte, angewiesen war, um KIDs Nachricht zu entschlüsseln. Doch mehr als nur einmal wies er an diesem Abend darauf hin, dass er selbst es war, der herausgefunden hatte, worauf es der Phantomdieb abgesehen hätte, noch bevor dieser Möchtegern-Detektiv auch nur einen Blick auf die Nachricht geworfen hatte. Kaito beglückwünschte ihn, innerlich grinsend jedes Mal dazu und auch Aoko und ihre Mutter waren unheimlich stolz auf ihren Ernährer. Nachdem er Aoko versprochen hatte, sie am nächsten Tag ins Kino zu begleiten, da sie unbedingt mit ihm diesen neuen Liebesfilm sehen wollte, verabschiedete sich der Schüler von seiner Freundin und deren Familie und flog förmlich nach Hause. Endlich hatte Nakamori mal was richtig gemacht! Am Abend des Coups, ja, er hatte den Film tatsächlich überlebt, bereitete sich Kaito intensiv auf sein Zusammentreffen mit Shinichi vor. Er musste es auf jeden Fall schaffen, den Detektiv allein zu erwischen. Ansonsten konnte er seinen Plan nicht in die Tat umsetzen. Als die Zeit langsam drängte, machte er sich auf den Weg, damit er nicht zu spät kam. Immerhin war Kaito KID noch nie zu spät gekommen und damit wollte er gar nicht erst anfangen. Außerdem hätte das kein besonders gutes Licht auf ihn geworfen. Um nicht schon vor seinem Einbruch entdeckt zu werden, zog er sich schwarze Kleidung über, um so unbemerkt zu dem großen Platz zu gelangen, der das Museum umgab. Auf diesem standen neben großen Scheinwerfern, die wahrscheinlich den Himmel nach ihm absuchen sollten, gefühlt 100 Polizisten, auch wenn Kaito sich nicht die Zeit nahm, genau nachzuzählen. In diesem Moment musste er an Hakuba denken, wenn er auch nicht genau wusste, wieso. Der Halb-Engländer hätte wahrscheinlich nach einem kurzen Blick bereits gewusst, wie viele Polizisten genau dort standen und auf KIDs Auftritt warteten. Leise wie eine Katze schlich Kaito sich an die Polizisten heran und tauschte seine schwarze Verkleidung mit einer Polizeiuniform. So schlenderte er fast gemütlich durch die Masse an Menschen hindurch, nur einer entdeckte ihn, wie er aus dem Gebüsch kroch. Allerdings reichte seinem "Kollegen" die Erklärung, er wäre nur schnell noch dem Ruf der Natur gefolgt, bevor es losgehe und er behelligte Kaito nicht weiter. Konzentriert und trotzdem auf der Hut bewegte sich der Mondscheindieb zwischen den Polizisten hindurch und versuchte, dabei möglichst unauffällig auszusehen. Die meisten Beamten unterhielten sich über ihn und fragten sich, was der Phantomdieb sich diesmal einfallen lassen würde, um an sein Ziel zu gelangen. Kaitos Pokerface ließ keine Emotion nach außen treten, doch innerlich grinse er, während er durch die spekulierenden Polizisten hindurch ging. Eigentlich hatte er noch ein wenig Zeit und er musste dem Drang widerstehen, sich zu einer Gruppe von Beamten hinzuzugesellen, um einfach ein bisschen mitzureden. Doch er befahl sich selbst, sich auf seine Aufgabe zu konzentrieren. Er betrat das große, imposante Steingebäude, das im 18. Jahrhundert gebaut wurde, durch den Haupteingang und entdeckte auch in der großen Vorhalle Polizisten. Es ging fast so hektisch zu, wie in einem Bienenstock. Während er sich unauffällig umsah, gewahr er sovohl den Kameras an der Decke, als auch Nakamori im Gespräch mit einigen anderen Beamten. Der eine oder andere kam ihm vage bekannt vor, doch an Namen konnte er sich nicht erinnern. An den Polizisten vorbei konnte er in den großen Ausstellungsraum blicken, in dem sich der Diamant befinden musste. Unauffällig schlüpfte er durch die blau wogende Masse und betrat den Raum, in dem er neben dem Museumsdirektor und weiteren Polizisten Shinichi ausmachen konnte, der vor der Vitrine mit dem Diamanten darin stand und diesen nachdenklich musterte. Während Kaito den Detektiv betrachtete, bröckelte sein Pokerface gerade soweit, dass seine Mundwinkel sich leicht nach oben verzogen und ein kleines Funkeln in seine Augen trat. Er stellte sich unauffällig in eine der Ecken und beobachtete den anderen Oberschüler, der gerade versuchte, den Museumsdirektor zu beruhigen, der zu ihm getreten war. Kurz darauf betrat der Inspektor den großen Raum und gebot allen, zu schweigen. Demonstrativ blickte er auf seine Uhr und verkündete, dass es in zwei Minuten so weit sei. Kaito überprüfte das mit einem kurzen Blick auf die eigene Uhr und stellte fest, dass der Inspektor recht hatte. Einer seiner Mundwinkel zog sich nach oben, als er mit einer Hand in seine Hosentasche fasste und seine Finger um den Auslöser seiner ersten kleinen Überraschung legte. Um genau 11 Uhr betätigte Kaito KID den Auslöser und sofort erloschen alle Lampen im Gebäude. Während Nakamori sofort Anweisungen brüllte, dass man den Strom gefälligst wieder anschmeißen solle, schlüpfte Kaito durch die umherrennenen Beamten und sorgte mit seiner zweiten Überraschung für noch mehr Trubel. Plötzlich war der gesamte Raum erfüllt von Flügelschlägen. Eine weiße Woge über ihren Köpfen ließ die Menschen im Raum sich ducken. Unzählige weiße Tauben flogen wie wild im ganzen Ausstellungsraum umher und nahmen den Beamten und Detektiven nicht nur die Sicht, sondern sorgen mit ihrem Geflatter auch dafür, dass man sein eigenes Wort kaum verstand. Grinsend arbeitete sich Kaito unter dem Mantel seiner weißgeflügelten Komplizen zu der Vitrine vor, in der der Diamant nur auf ihn wartete und als er ihn erreicht und an sich genommen hatte, lief er so schnell es ihm möglich war, auf den Notausgang zu, der ihn durch eine Feuertreppe aufs Dach führen würde. Gerade, als er die Stahltür öffnete, hörte er hinter sich einen Ruf. "KID!" Mit einem breiten Grinsen im Gesicht stieß er die Tür auf und lief unter weiteren Rufen Shinichis die Treppe hinauf. Er konnte hören, wie der andere ihm folgte und als er die Tür zum Dach erreicht hatte, spürte er neben dem Adrenalin, das in seinen Adern pulsierte noch etwas anderes. Es hatte funktioniert. Während er die Tür zum Dach wieder zuschlug, um sich ein paar Sekunden mehr Zeit zu erkaufen, spürte er das Glücksgefühl genauso über seine Haut wehen wie den sanften Wind, der mit seinem Haar spielte, nun, da er wieder im Freien war. Shinichi riss die Tür auf und stürzte aufs Dach hinaus. Sein Atem ging schnell und seine Brust hob und senkte sich in erhöhtem Rhythmus. Das Adrenalin pulsierte durch seinen Körper und ein seltsames Hochgefühl bemächtigte sich seiner, nun, da er KID auf das Dach gefolgt war. Er blickte sich um, konnte jedoch nichts entdecken, das ihm einen Hinweis auf den Dieb gegeben hätte. Und doch wusste der Schülerdetektiv, dass sein Gegner noch hier war. Er konnte es spüren, dessen Anwesenheit in der Luft wahrnehmen, fast so, als wäre KID nur ein Duft, der selbst nach Tagen noch nicht verflogen war. Langsam und vorsichtig bewegte sich Shinichi auf dem Dach umher, auf dem sich abgesehen von ein paar Lüftungsrohren und einem kleinen Häuschen für Elektornik nichts weiter befand. Als er hinter sich das Flattern von Flügeln wahrnahm, wirbelte er herum, nur um seinen Blick auf eine einzelne weiße Taube gerichtet zu finden, die still auf einem der Rohre saß und ihn ansah. Einen Moment lang blickten sich beide nur an, bevor das Tier sich elegant in die Luft erhob und nach wenigen Flügelschlägen auf Shinichis Schulter landete. Weniger verwirrt, als man glauben sollte wandte Shinichi den Kopf und strich der Taube leicht durch ihr weißes Federkleid, was diese mit einem sanften Gurren quittierte. Als der Oberschüler ein zweites Mal das Geräusch von schlagenden Flügeln vor sich wahrnahm, wusste er, dass er dieses Mal keine Taube erblicken würde, wenn er den Kopf drehte und er behielt recht. Vor ihm auf demselben Rohr, auf dem eben die Taube gesessen hatte, stand Kaito KID und sein weißer Umhang wehte sanft hinter ihm im Wind. Obwohl der Detektiv es niemals zugegeben hätte, doch dieser Anblick verschlug ihm jedes Mal aufs neue den Atem. KID wusste genau, wie er sich präsentieren musste, um seinem Gegenüber im Gedächtnis zu bleiben. "Guten Abend, Tantei-san", wehte die sanfte Stimme des Diebes zu Shinichi hinüber. "Ich freue mich, dass du gekommen bist." Kaito musste tief durchatmen, um sein Pokerface aufrecht zu erhalten. Der Anblick des Detektives vor ihm raubte ihm schlichtweg den Atem. Shinichi stand direkt vor dem vollen Mond, der sein Licht auf den Oberschüler hinuntergoss und diesen wie eine Märchengestalt aussehen ließ. Seine Taube auf dessen Schulter verstärkte den Eindruck sogar noch. Die wachsamen blauen Augen des anderen ruhten auf ihm und wie immer hatte er das Gefühl, sie blickten direkt in seine Seele hinein. Hätte er nicht gewusst, dass das unmöglich war, dann hätte er gesagt, Shinichi könnte mit diesen wunderschönen Augen alles über ihn in Erfahrung bringen, wenn er ihn nur lang genug ansah. Seine dunkelsten Geheimnisse, Geheimnisse, die sein Herz gefangen hielten und ihm ein normales Leben verwehrten. Was würde der andere wohl sagen, wenn er sie kennen täte? Würde er ihm helfen? Oder würde er versuchen, ihn aufzuhalten? Shinichis dunkle Stimme war es, die ihn aus seinen Gedanken riss. "KID. Es ist eine Weile her." Kaito sprang von dem Rohr hinunter und lächelte sacht. "In der Tat." Er beobachtete den anderen, wie dieser erneut seine Taube kraulte, die noch immer auf der Schulter seines Rivalen saß und sich dort augenscheinlich sehr wohl fühlte. Shinichi wusste, wie viel ihm seine Tauben bedeuteten, denn er hatte genau diese Taube, die jetzt so zutraulich bei ihm saß, einmal gepflegt, als sie bei einem seiner Raubzüge verletzt worden war. Dafür war er dem anderen noch immer sehr dankbar und auch jetzt, als er sah, wie liebevoll und sanft Shinichi mit seiner Taube umging, überwältigte ihn ein Gefühl der Zuneigung. Shinichi war etwas besonderes. Das hatte er früh erkannt. Nachdem er herausgefunden hatte, dass Conan Edogawa eigentlich Shinichi Kudo gewesen war, hatte er sofort großen Respekt für den kleinen Detektiv gehabt. Shinichi war souverän mit seinem Handycap umgegangen und hatte sich durch nichts und niemanden einschüchtern lassen. Er war stark geblieben und hatte am Ende gesiegt. Dafür bewunderte der Dieb den anderen und auch dafür, dass dieser ebenso wie er selbst seine Prinzipien hoch hielt und niemals gegen sie handelte. "Darf ich dich etwas fragen?" riss der Detektiv Kaito aus seinen Gedanken. "Du doch immer, Tantei-san." "Wieso stiehlst du diesen Diamanten ein zweites Mal?" Es hätte Kaito gewundert, wenn Shinichi nicht auf diese Tatsache gestoßen wäre. Im Gegensatz zu anderen war sein Lieblingsdetektiv gründlich genug, um alle Fakten zu recherchieren, die für seinen Fall relevant sein könnten. Also war es klar, dass er sich auch über den Stein informieren würde und dabei auf die Tatsache stieße, dass Kaito KID senior diesen bereits einmal gestohlen hatte. "Weil scheinbar jeder wollte, dass ich es tue!", lachte der Dieb daraufhin. Und erfreut nahm er zur Kenntnis, dass auch auf Shinichis hübschem Gesicht ein Lächeln erschien. "Ich brauche ihn nicht. Aber ich denke, das hast du bereits vermutet. Und..." Er machte eine kurze Pause und blickte Shinichi in die meerblauen Augen. "...ich gebe ihn dir wieder. Unter einer Bedingung." Shinichis linke Augenbraue wanderte in die Höhe. Ob er wusste, wie unwiderstehlich er war, wenn er das tat? "Was für eine Bedingung soll das sein?", fragte sein geliebter Rivale skeptisch. Während Kaito noch immer Shinichis Saphire mit seinem Blick festhielt, machte er langsam einige Schritte auf den anderen zu, ohne dass dieser zurückwich. Kaito wusste, Shinichi würde aus mehreren Gründen nicht zurückweichen. Erstens, er wusste, dass Kaito keine wirkliche Gefahr für seinen Leib oder sein Leben darstellte. Zweitens, er würde dem Dieb niemals die Genugtuung geben, vor diesem zurückgewichen zu sein. Und drittens, er war einfach zu neugierig, was Kaito vor hatte. "Die Bedingung ist folgende... Ich gebe dir den Kuss zurück...wenn du mir dafür einen anderen gibst." Er verkürzte den Abstand zwischen ihnen weiter, während der Detektiv erneut das Wort ergriff. "Was? Du gibst mir den Stein nur zurück, wenn ich dir dafür einen anderen Edelstein überlasse? Glaubst du wirklich, dass ich das tue?" In Shinichis Stimme schwang weniger Wut mit, als Kaito gedacht hätte, was er aber unmissverständlich heraushörte, war Verwirrung. Immerhin wusste Kaito, dass der Detektiv ihm niemals einen Edelstein einfach so überlassen würde. Aber darum ging es eben nicht. Kaito blieb direkt vor Shinichi stehen. Auf seinem Gesicht lag ein geheimnisvolles Lächeln. "Wer sagte denn etwas von einem Edelstein?", hauchte Kaito, legte seine behandschuhte Hand an Shinichis Kinn, beugte sich vor und verschloss die sinnlichen Lippen des anderen mit seinen eigenen. Als KID sich zu ihm vorbeugte, wusste Shinichi noch nicht, was er von alldem halten sollte und selbst, als er die warmen, erstaunlich weichen Lippen des Diebes auf seinen spürte, glaubte er einen Moment lang, dass das unmöglich wahr sein konnte. Erst, als die Taube auf seiner Schulter leise gurrte, begriff er, dass all das hier real war, die Nacht, die Taube, der Dieb, der Kuss. Und obwohl sofort der Impuls in seinem Kopf aufblinkte, den anderen von sich zu stoßen, weil sowas absolut inakzeptabel war, konnte er seinem Körper nicht befehlen, genau das zu tun. Dafür fühlten sich KIDs Lippen auf seinen einfach zu...süß an. Ja...der andere schmeckte nach etwas Süßem. Schokolade...oder...? Während der Detektiv noch darüber grübelte, wonach der Phantomdieb nun wirklich schmeckte, bemerkte er nicht, wie er die Augen schloss und den sanften Druck des anderen leicht erwiderte. Der Kuss dieser beiden Rivalen war sanft und zärtlich. Es war fast so, als hätten sie Angst, den anderen mit zu starkem Druck zu zerbrechen. Shinichi konnte die Gefühle, die in ihm tobten, nicht einordnen. In seinem Magen rumorte es, als wäre dort eine wilde Party im Gange, gleichzeitig ruhte die Hand des Mondscheindiebes noch immer sanft an seinem Kinn, während dessen verboten weiche Lippen noch immer die seinen berührten und eine unglaubliche Hitze durch seinen gesamten Körper jagten. Es war vollkommen still. Kein Geräusch drang zu den beiden jungen Männern auf dem Museumsdach herauf. Sie schwebten in ihrer eigenen Welt, in einer Seifenblase aus unbekannten, angenehmen und ingeheim schon lange begehrten Gefühlen und Empfindungen. Erst, als KID seine Lippen wieder von Shinichis löste, platzte diese Seifenblase und der entfernte Lärm der unter ihnen liegenden Großstadt Tokio drang wieder zu ihnen herauf. Shinichi öffnete die Augen, blickte in Kaito KIDs eisblaue Augen und sah in diese nein Funkeln, das dem jungen Detektiv eine leichte, zum Glück von der Dunkelheit der Nacht verschluckte Röte auf die Wangen malte. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, als KIDs Gesicht sich leicht von ihm entfernte und die relative Stille des Häuserdachs durch eine sich geräuschvoll öffnende Eisentür und einem laut nach seinem Widersacher brüllenden Inspektor gebrochen wurde. Während KID sich den auf das Dach quellenden Polizisten zuwandte, sich von Shinichi entfernte und auf das Geländer des Museumsdaches sprang, starrte dieser den Mondscheindieb nur vollkommen sprachlos an. Ein letzter Blick traf den jungen Detektiv und mit den sanften Worten... "Bis zum nächsten Mal, Tantei-san." ...entfaltete Kaito KID seinen Fluggleiter und schwebte durch die sternenklare Nacht hinfort. Während Shinichi dem anderen hinterher blickte, ohne auf das Geschrei und Gemecker Nakamoris zu achten, erhob sich nun auch die weiße Taube von der Schulter des Detektivs und folgte ihrem Herrchen, lediglich eine weiße Feder segelte vor Shinichis Augen zu Boden. Nachdem die Polizisten und Nakamori schließlich wenigstens symbolisch die Verfolgung KIDs aufgenommen hatten, stand Shinichi noch immer auf dem Dach und blickte in die Nacht hinaus, in die Richtung, in der der Dieb verschwunden war. Aus seiner Tasche zog er den roten Diamanten und hielt ihn ins Mondlicht, wo er funkelte wie ein Märchen. Ein schmales Lächeln schlich sich auf die Züge des Oberschülers, als er den Stein wieder in seine Hosentasche gleiten ließ. "Bis zum nächsten Mal, Kaitou-san." Owari. Huaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah... X___X Leute, endlich hab ichs geschaaaaaaaaaaaafft. xDDDD Ich entschuldige mich bei allen, die nun schon SOOOOOOOOOOOO lang auf die Story gewartet haben, aber irgendwie wollte das nicht so wie ich wollte. o_o Jetzt ist es endlich vollbracht. Ich hoffe, ihr verzeiht mir diese unheimlich lange Wartezeit. *verbeug* Gomen, gomen. >.< Wenn ihr Rechtschreibfehler findet, seid gnädig, ich bin derzeit nicht in Deutschland, sondern in den Niederlanden und mache dort ein Praktikum. Da icuh auf meinem Laptop kein Office habe, habe ich kein Word, also acuh keine Rechtschreibprüfungsfunktion. Und da ich recht schnell schreibe und mich noch an die laptop-Tasta gewöhnen muss, kommen da manchmal komische Sachen raus. xD Wer gern das Rätsel lösen möchte, der kann mir eine ENS schreiben, wenn er es geschafft hat, dann schick ich ihm meine Antwort zu, aber seid auch dort gnädig, falls ihr Fehler finden solltet... xD Bis spätaaaaaaaaaaa! Euer Wieselchen :3~ PS: Wer schenkt mir ein Hakuba-Plüshie? :3 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)