ein Pechtag von abgemeldet (Was passiert, wenn Valon Langeweile hat...) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Es war ein Tag wie alle anderen – totlangweilig und viel zu heiß. Zumindest kam es Alister so vor. Dartz war noch auf der Arbeit und hatte Raphael damit beauftrag aufzupassen, dass Valon und Alister nichts kaputtmachen, sich nicht gegenseitig umbrachten und so weiter. Alister kam das ganz schon übertrieben vor, dass Valon einen Babysitter brauchte war ja klar – aber er? Immerhin war er schon so gut wie erwachsen und kein völlig gestörter Teenager, der mal im Jugendknast gesessen hatte, wie eine gewisse andere Person. Jedenfalls war es offensichtlich, dass Valon es mal wieder schaffen würde den ganzen Tag mit irgendeiner dämlichen Aktion zu ruinieren. Während Raphael vor dem Fernseher eingeschlafen war, saß Alister oben in seinem Zimmer und spielte aus lauter Langeweile GTA, obwohl er selber dieses Spiel für völlig sinnlos und dumm hielt. Aber alle anderen Spiele hatte Valon irgendwo verschlampt, also war ihm nichts anderes übrig geblieben. Gerade als er die Mission fast fertig hatte, platzte Valon rein. Alister schnaubte hörbar und ahnte, dass er das zocken jetzt erstmal vergessen konnte. „Hey, Alice!“ Oh Gott, jetzt geht das wieder mit diesen dämlichen Spitznahmen los, dachte Alister und sah den überdrehten Teenager giftig an. “Was willst du jetzt schon wieder von mir, du Nervensäge, he? Nichts zu tun, oder was?“ „Na ja….-“ Valon setzte sich neben ihn auf den Boden. „Ja…mir ist so langweilig und ich kann meine ganzen Videospiele nicht finden.“ „Ooooh, eine Runde Mitleid für das Baby. Und was soll ich deiner Meinung nach jetzt machen?“ „Keine Ahnung…vielleicht könnten wir ja zusammen-“ „Wow, Moment mal! Mit dir zusammen spielen? Wie wäre es mit ‚nein’?!“ „Aber Alister, was soll ich denn dann machen?“ „Hast du keine Freunde?“ „Was hast du heute eigentlich für ’ne schlechte Laune? Ich hab gar nichts gemacht.“ Erwiderte der jüngere der beiden. Diesen Hundeblick konnte er sich jetzt, Alisters Meinung nach, sparen, zumal der bei ihm absolut keine Wirkung hatte. „Nerv mich nicht, klar?“ „Aber ich rede doch nur mit dir!“ jammerte Valon weiter. Es kostete wirklich jeden Funken Selbstbeherrschung in Alister um nicht völlig auszurasten. Er wusste zwar selber, dass er manchmal unglaublich aggressiv war, aber das beruhte alles –laut Dartz- auf einer posttraumatischen Belastungsstörung, was auch immer das war – und Valon sollte inzwischen gut genug wissen, wann er ihn besser in Ruhe ließ. „Valon, such dir irgendeine Beschäftigung, egal was! Renn von mir aus die Treppe rückwärts runter, oder mach einen Kopfstand – Hauptsache du nervst mich nicht!“ Valon sah nachdenklich auf den Boden, dann stand er auf und ging. Erleichtert und deutlich entspannter konzentrierte sich Alister wieder auf sein Spiel. Aber das dauerte nicht allzu lange, denn nach kurzer Zeit hörte er einen dumpfen Knall und Valon schrie wie verrückt. Um sicher zu gehen, dass Valon sich nicht umgebracht hatte, beschloss Alister nachzugehen. Als er aus seinem Zimmer kam und zur Treppe ging, sah er dass Valon unten auf dem Boden lag mit weitaufgerissenen Augen. „Valon?!“ Er wollte grade fragen, was passiert war, aber ein Blick auf Valons Bein reichte. „Scheiße! Valon, was hast du gemacht!!?“ schrie er schon fast hysterisch als er die Treppe runter rannte. "Das mit dem rückwärts die Treppe runter laufen war doch nur ein Scherz! Wie blöd bist du eigentlich!?" Valon starrte ihn immer noch mit tränenden Augen an. „Tut mir leid…“ schluchzte er schließlich. „Warte! Ich hole Raphael-“ „Nein! Das ist ja voll peinlich.“ „Ein offener Bruch am Bein ist dir peinlich?! Du hast schon weit aus schlimmere Sachen gebracht, mein Lieber!“ sagte Alister und rannte ins Wohnzimmer. „Raphael! Hey! Wach gefälligst auf! Du musst mir helfen Valon ins Krankenhaus zu bringen!“ „Was? Krankenhaus? Hä?“ murmelte Raphael verschlafen. Alister dauerte das jetzt zu lange, also schubste er Raphael einfach vom Sofa runter. „Au! He, was soll das!?“ „Los, komm jetzt endlich!!“ fauchte der Rothaarige hysterisch und versuchte vergebens den Blonden hochzuziehen. „Was ist denn eigentlich los!?“ fragte Raphael und stand auf. „Das kann ich nicht erklären, dass musst du dir ansehen!“ Alister fuchtelte die ganze Zeit schon wie wild mit den Armen rum, woraus Raphael ziehen konnte, dass es ihn ganz schon aus der Bahn geworfen hatte – also war etwas Schlimmes passiert. Schließlich lies er sich von dem kleineren in den Flur ziehen. "Warum können wir nicht einmal einen ganz normalen Tag haben, an dem nichts passiert!? Wieso müsst ihr auch immer was-" er erstarrte und sah auf Valon und das ganze Blut auf dem Fußboden. „O-Oh mein Gott!- “ war das einzige was er herausbrachte bevor er umkippte. Leider fiel Alister erst jetzt ein, dass Raphael kein Blut sehen konnte und ihm fiel auch ein, dass er schlauer wäre Valons Bein schnell zusammenzubinden, damit er nicht verblutete. Soviel zum Thema ein Tag wie jeder andere… Kapitel 2: ----------- Inzwischen waren Alister und Raphael, mit Valon auf der Rückbank, auf dem Weg ins Krankenhaus. Der Braunhaarige jammerte zwar immer noch rum, aber er war durch Alisters DS etwas abgelenkt. Wehmütig sah der Rothaarige in den Rückspiegel und seufzte gequält. „Sieh dir doch nur mal an wie er auf die Tasten haut. Außerdem zerkratzt er mir meinen Touchscreen!“ Raphael, auch sichtlich genervt (er hatte sich seinen Samstag wohl auch anders vorgestellt), starrte nur auf die Straße. „Dann nimm ihn das Teil weg, wenn du willst, dass er wieder rumjammert!“ „Hey, ist ja gut…aber du weißt doch was er mit meinem iPod gemacht hat…“ „Und du weißt auch was er mit meinem Handy, meinem neuen Computer und der kompletten Stromversorgung von unserem Haus gemacht hat.“ „Deswegen will ich ja auch nicht, dass er meinen DS schrottet…!“ „Hörst du auf, dich zu beschweren, wenn ich dir sage, dass du einen neuen bekommst, wenn Valon das Teil kaputt mach?“ „Ja.“ „Gut.“ Raphael starrte weiter auf die Straße. Nach einiger Zeit fragte er: „ Alister, kannst du vielleicht mal das Radio anmachen? Ich werde sonst noch wahnsinnig, wenn ich mir das dahinten weiter anhören muss!“ Ohne eine Antwort zu geben, schaltete Alister das Radio an und zuckte zusammen, als Helene Fischer losträllerte. Im selben Moment warf ihm Raphael einen geschockten Blick zu. „Was ist das denn bitte?! Wer hat denn bitte diesen Schlagersender eingestellt?! Schalt schnell um!“ „Ich versuch’s ja, aber der Schalter klemmt!“ Panisch drehte Alister am Radio herum. „Hau einfach drauf!“ Das lies er sich nicht zweimal sagen und haute auf den Kasten. Sofort verstummte Helene und Metallica’s ‚For whom the bell tolls’ ertönte. „Huh, das war knapp…“ seufzte er erleichtert. „Das kannst du laut sagen…“ Raphael hatte sich auch von dem Schock erholt. Denn wenn es eins gab was die beiden wirklich hassten, dann wären es Schlager. Wahrscheinlich hatte Gurimo als letzter das Auto benutzt – niemand der drei kannte ihn letztendlich richtig, also war es gut möglich, dass er den Schlagersender eingestellt hatte. Schließlich waren sie am Krankenhaus angekommen. Raphael gab sich mühe Valon irgendwie schmerzfrei aus dem Auto zu heben und trug ihn in die Ambulanz. Die junge Frau an der Anmeldung lächelte, als sie die drei sah. „Oh, hallo! Schon wieder was passiert?“ Alister schnaubte genervt. „Ja, Katy, er hat’s mal wieder geschafft…“ Katy grinste Valon an. „Hi, Süßer ♥ Du solltest doch auf dich aufpassen, damit du nicht noch mal kommen musst.“ Valon grinste verlegen und sagte: „Aber dann hätte ich dich ja nicht wiedersehen können.“ was Alister veranlasste verärgert zu knurren – anscheinend hatte der Braunhaarige den Schmerz und das gebrochene Bein völlig vergessen. Katy errötete „Nicht, du machst mich ganz verlegen!“ Raphael räusperte sich genervt. „Sollen wir euch beide vielleicht alleine lassen?“ Die junge Frau lachte nervös „Entschuldige.“ Und tippte an ihrem Computer rum. „Setzt euch doch bitte für eine Viertelstunde im Wartezimmer.“ Ungefähr 5 Stunden später waren die drei schon auf dem Rückweg. Glücklicherweise war alles relativ schnell gegangen: Valons gebrochenes Bein wurde durch dicken Draht so zusammengehalten, dass alles innerhalb von 6 Wochen wieder verheilen müsste, aber bis dahin musste er einen Rollstuhl benutzen, weil er das Bein nicht belasten durfte. Leider war das Haus überhaupt nicht dafür geeignet, aber sie waren schließlich zu der Idee gekommen, dass man ja einfach ein paar Rampen bauen könnte, um Valon das Rollstuhl fahren zu erleichtern. Nur wegen diesem dummen Baby durften Raphael und Alister jetzt auch noch den restlichen Samstag mit Arbeit verbringen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)