Das Leben spielt nie fair! von Chou-Yoru ================================================================================ Kapitel 7: Kapitel 7 -------------------- Huhu! Nach langer Zeit lass ich mal wieder was von mir hören. Kam leider überhaupt nicht weiter, hatte einen totalen Hänger und hoffe, dass das nicht noch mal passieren wird. Die Kapitel werden jetzt etwas kürzer, in der Hoffnung, dass ich dann auch schneller mit sein werde. Die FF liegt mir immer noch sehr am Herzen. Dann viel Spaß mit dem nächsten Kapitel!^^ Kapitel Sieben Er starrte den Drachen nur an, emotionslos, ohne eine winzige Regung, glaubte sich verhört zu haben und doch wusste er es bereits besser, wusste, was ihm sein Herz und sein Verstand sagen wollten. Seine Augen huschten kurz unfokussiert hin und her, war gerade außer Stande, einen klaren Gedanken zu fassen, was er dem Drachen sagen sollte oder ihn fragen könnte. Es ging nicht, Shenlong, der göttliche Drache, die Kraft eines jeden Wunsches zu erfüllen und was brachte ihm das, wenn es nicht die Kraft Gottes übersteigen durfte und damit diesen ganzen heiligen Schwachsinn zunichte machte? Seine Haltung änderte sich, verlor sich für einen Moment völlig im Dunkel seiner Gedanken, fuhr regelrecht zusammen, als er ein erneutes Grollen von Shenlong vernahm. „Nenn mir einen anderen Wunsch.“ Er haderte mit sich selbst, wenn er ihn schon nicht heilen konnte, sollte er sich dann nicht wenigstens etwas anderes wünschen, irgendwas was ihnen beiden half, die Sache irgendwie leichter zu machen? Vielleicht sollte er sich Kakarotts Tod wünschen, um ihm das Leid zu ersparen, was noch folgen würde, oder vielleicht sollte er sich wünschen, Kakarott zu vergessen, damit er sich das selbst nicht antun musste, aber sein Gewissen machte ihm da jetzt schon einen Strich durch die Rechnung. „Was ist das genau, was Kakarott hat? Was für eine scheiß Krankheit ist das!“, er brüllte es dem Drachen entgegen, er wollte Antworten, er brauchte sie, er musste sich vor Augen halten, was ihn erwartete, damit er nicht davon lief und… Weiter wollte er nicht denken und er versuchte seinen eigenen Herzschlag irgendwie wieder zu beruhigen, der in den letzten Sekunden einen Takt angenommen hatte, der einfach nur noch ungesund war und befürchten musste, dass es seine Rippen durchbrach und aus seiner Brust sprang. Shenlong ließ die Gegend leicht erzittern, bevor er anfing zu sprechen. „Es ist nicht direkt eine Krankheit, es ist ein in frühster Zeit entwickelter Zellenstoff, der beinahe das gesamte Universum vernichtet hätte. Das ist viele Milliarden Jahre her und es wurde auch alles vernichtet, zumindest war man davon ausgegangen. Im Laufe der Zeit ist diese Zellenansammlung mutiert und je nachdem welcher Träger kompatibel ist, breitet sich dieser Stoff im gesamten Körper aus und führt unweigerlich zum Tod.“ Das erklärte zumindest schon einmal, warum er sich nicht angesteckt hatte, er war nicht kompatibel. Vielleicht aber hätte er das sein sollen, dann müsste er nicht allein von dieser eh schon viel zu beschissenen Welt gehen, die ihm immer wieder in den Arsch trat, egal was er anfasste. Das Schlimme war, Shenlong hatte ihm gerade bestätigt, dass dieser Stoff oder was auch immer das nun genau war, unheilbar war, aber was noch viel wichtiger war… „Wie lange braucht dieses Zeug?“ Wieder eine kurze Pause des Drachens, wieder ein Grollen, bevor er weiter sprach. „Das ist abhängig, je nachdem wie stark der Körper ist, ein paar Tage, bis zu ein paar Wochen.“ Vegeta sah ihn einfach nur an, er hatte zwar alle Worte in sich aufgenommen, aber bisher konnte er noch nicht alle Informationen zusammenfügen. „Nennst du mir nun deinen Wunsch?“ Vegeta schüttelte einfach nur den Kopf, sah zu Boden und dachte nach, wie es jetzt weiter gehen sollte, was er Kakarott sagen sollte, wie er ihm sagen sollte, dass die letzte Hoffnung damit dahin war. Er hob einfach ab, ließ den Drachen einfach zurück, bis jener sich dazu entschloss, in seine Dragonballs zurückzukehren und sich wieder über den Erdball zerstreute. Vegeta hingegen flog mehr abwesend zurück nach Hause, jetzt war alles aus, es gab keine Heilung, es gab kein Leben mehr zu zweit, wie er es sich kurz zuvor noch ausgemalt hatte. Kakarott würde sterben und ihn hier auf diesem Matschball alleine lassen, es waren ihre letzten Tage zusammen, danach würden sie sich nie wieder sehen, er wusste es genau. So oft es in den letzten Jahren ein Zurück gab, dieses Mal würde es endgültig sein, das wusste er, er spürte es in jeder Faser seines Körpers und sein Herz sagte ihm, dass er es eigentlich gar nicht wahrhaben wollte. Er konnte gerade nicht beschreiben, wie er sich fühlen sollte, nach allem, was sie durchhatten, um heute genau hier zu sein, an diesem Punkt, wo endlich einmal alles den Anschein gemacht hatte, dass er so sein restliches Leben verbringen mochte, war doch wieder zum scheitern verurteilt. Unbewusst landete er vor ihrem Haus, öffnete bereits die Tür, nur um in jener stehen zu bleiben, in die Dunkelheit des Flures zu sehen und sich zu erschrecken, als es hinter ihm blitzte und kurz darauf ein gewaltiges Donnergrollen gab, das den ganzen Planeten zu erschüttern schien. Doch war es weniger das Geräusch, was ihn erschrecken ließ, sondern die Gestalt, die inmitten des Flures stand, nur kurz erhellt wurden war, als der Blitz einschlug. Sicher, es war Kakarott, das wusste er, das spürte er, aber er war gerade nicht er selbst genug, um alles von sich zu streifen, um es für ihn unberührbar zu machen. „Du bist wieder da.“ Es war keine Frage, nur eine reine Feststellung. In Vegetas Ohren klangen die Worte nur sehr weit entfernt, auf eine seltsame Art und Weise weder freudig noch traurig, oder mit sonst einer Emotion bestückt und er konnte nicht verhindern, dass ihm eine Gänsehaut über den ganzen Körper fuhr und seine Nackenhärchen sich aufstellten. „Ja, wie du siehst.“ Und er trat ein, ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen, nur um ganz im Dunkeln zu stehen, sich anzustarren und eine Atmosphäre zwischen ihnen zu erschaffen, die nicht angespannter sein konnte. „Ich ging nicht davon aus, dass du noch mal wieder kommst.“ In Vegeta setzte für einen Moment etwas aus, ob es nun sein Herz oder sein Verstand war, konnte er nicht sagen, verstand auch gerade nicht, wieso Kakarott das sagte, er hatte ihn keiner Weise so etwas erwähnt. Was sollte der Scheiß jetzt auf einmal? Stille hing über sie, die nur durch ein Grollen des Donners unterbrochen wurde, bei welchem Vegeta seine Augen verengte und den Größeren in der Dunkelheit musterte. So wie er da stand, diese lässige arrogante Art, die er an sich selbst oft genug sah, die ihm nur wieder sagte, dass er sich hinter irgendwas versteckte, dass er gar nicht meinte, was er eigentlich sagte, nur um was? Sich selbst zu schützen? Kakarott war so ein Idiot! Er nahm die drei großen Schritte, die sie voneinander trennten, schnappte sich das Handgelenk des Jüngeren und drehte es herum, drehte es so, dass die Handinnenfläche mit dem Fleck nach oben zeigte, der bereits angefangen hatte, sich zum Arm weiter zu ziehen. Ein Zischen erreichte seine Ohren, wie er erwartet hatte, es schritt immer weiter voran. „Wem versuchst du hier eigentlich etwas vorzumachen? Was willst du damit beweisen? Glaubst du etwa, ich lass dich mit diesem Scheiß alleine!“ Seinen letzten Satz brüllte er ihm beinahe entgegen, fühlte sich gerade nur umso bestätigter, dass ihn das alles andere als kalt ließ, dass er Kakarott nicht verlieren wollte und er sich völlig untypisch verhielt. Er verdrehte ihm soweit das Handgelenk, bis Kakarott mit einem überraschten Schmerzenslaut auf die Knie fiel, es war nicht nur der Schmerz allein der sich durch das Verdrehen ausbreitete, es war auch der Fleck, der seine Schmerzen verdoppelte und durch seinen gesamten Körper ziehen ließ. „Vegeta, hör auf! Das tut weh…“ Da hatte er es, die aufgesetzte Maske war wieder weg und er erlöste seinen Partner und zog ihn wieder auf die Beine und ehe Vegeta sich versah, hatte er gleich die Arme des Größeren um sich geschlungen. Er hätte Shenlong noch fragen sollen, ob dieses Zeug irgendetwas mit der Psyche anstellte, denn ganz offensichtlich schien es das bei ihm zu tun und einen Launenwechsel hervorzurufen, den er jetzt schon absolut fürchterlich fand, aber er ließ ihn gewähren, nur für den Moment ließ er ihn gewähren, bis ihm etwas einfiel, was er ihm sagen könnte, wie er ihm all das jetzt beibringen sollte, auch wenn er in seinem tiefsten Innern bereits wusste, dass sie beide wussten, was ihnen bevorstand. Seine Arme hingen schlaff an seinen Seiten hinhab, seine Augen waren geschlossen, Müdigkeit und Erschöpfung breiteten sich aus und ein lautloses Seufzen glitt über seine Lippen. Den warmen Atem spürte Kakarott deutlich an seinem Hals und schloss seine Arme noch ein wenig fester um den kleineren Körper vor sich. Er hatte wirklich geglaubt, dass Vegeta jetzt endgültig gegangen war, hatte geglaubt, dass dieses Teufelszeug sein einziger Begleiter in seinen letzten Tagen wäre, aber er war zurückgekommen und er wollte ihm beistehen und darüber war er wirklich froh. Froh in erster Linie, dass ihm doch etwas an ihm lag und nicht nur der Sex im Vordergrund lag, dass er ihm etwas bedeutete, obwohl er ihm das niemals sagte, aber mit dieser Aussage von eben war es doch klar und er hatte es deutlich in Vegetas Augen sehen können. „Kakarott…“ Seine Stimme war fast nichts weiter als ein Flüstern, aber der Jüngere verstand, ließ seinen Partner langsam wieder los und blickte ihm ins Gesicht, wollte versuchen, für ihn zu Lächeln, was ihm völlig misslang, das Lächeln zu einer quälenden Miene machte. Ein Luftzug kreuzte seine Haut an den Wangen und einen Atemzug später huschte etwas Scharfkantiges durch sein Gesicht, spürte nur noch den unsäglichen Schmerz, der ihm das Gesicht zerfetzte und das Blut in alle Richtungen spritzte. Seine Hände fasten sich zittrig ins Gesicht und er konnte nur verzerrt das eklige Grinsen Vegetas vor sich sehen, der sich daran zu laben schien und nackte Panik stieg in ihm auf. Er wollte ihn anschreien, warum er das getan hatte, wollte ihm das Grinsen aus dem Gesicht wischen und anfangen zu weinen und um sich zu schlagen, wollte… „Kakarott, hörst du mir zu!“ Kakarott regte sich, sah Vegeta erschrocken an und fasste sich mit beiden Händen tastend ins Gesicht. Nichts, kein Schmerz, kein Blut, nichts, sein Gesicht war makellos wie bisher. Erst jetzt bemerkte er, dass er angefangen hatte zu schwitzen und sein Herz schlug ihm bis zum Halse, merkte, dass seine Hände leicht zitterten. Er schluckte, um sich wieder zu beruhigen, doch konnte er den scharfkantigen Felsen nicht so einfach aus seinem Hals verbannen und er hatte das Gefühl, als würde es jenen zerreißen. Vegeta sah ihn an, als hätte er nicht mehr alle Tassen im Schrank und womöglich stimmte das sogar und er warf einen erneuten Blick auf seine Hand. Nur dieser Scheiß war an allem Schuld! Der Kleinere musste sich ein Augenverdrehen verkneifen und das dazugehörige Schnaufen, was auch immer das gerade war, Kakarott hatte sich eindeutig nicht unter Kontrolle und so knipste er zunächst einmal das Licht an und schnappte sich erneut sein Handgelenk. „Sieh mich an!“ Er tat, wie ihm gesagt wurde, blinzelte ein paar Mal und atmete endlich tief durch, spürte, wie sein Herz schließlich ruhiger schlug. Es vergingen Sekunden, in denen sie sich einfach nur in die Augen starrten und was Vegeta in ihnen erkennen konnte, behagte ihm gar nicht. Angst und Panik, sowohl auch Wahnsinn sprangen ihm entgegen, das konnte er an seinen leicht hin und her hüpfenden Pupillen erkennen, ein Schauspiel, welches er damals schon einmal erlebt hatte und alles andere als gut ausgegangen war. Anstatt ihm etwas zu sagen, sah sich Vegeta selbst noch einmal diesen Fleck an, den man nun wirklich nicht mehr so nennen konnte, die ganze Handinnenfläche war mittlerweile betroffen, ein Teil der Finger ebenfalls und hatte sich bis zum Handgelenk ausgebreitet. Er war wesentlich dunkler geworden und verfärbte Ränder hatten sich innerhalb dieses Grauens gebildet, ganz so, als wäre er lebend am Verwesen. „Du wirst sterben. In ein paar Tagen wird es wahrscheinlich schon soweit sein.“ Er sah ihn dabei nicht an, sah nur dieses verdammte Zeug an, was alles zerstört hatte und er wünschte sich gerade nichts sehnlicher, wenn er ihm die Hand abschlagen würde, ihn damit doch noch zu retten. Aber er wusste, das ginge nicht, dieser „Stoff“ hatte sich bereits im ganzen Körper breit gemacht, in seinem Blut, in seinen Knochen. Er wusste, Kakarott war ein starker Krieger, aber das hatte Shenlong nicht gemeint. Die Stärke wurde anderen Kriterien beigemessen, die von Anfang an fest standen, welche genau das waren, wusste er natürlich nicht, aber eines stand fest. Sein Partner war regelrecht gefundenes Fresschen dafür, allzu lange würde er das nicht durchhalten, nicht nachdem, was er schon gesehen hatte und er hasste es langsam, dass er sich in diesen Dingen nicht täuschte. Seine Psyche war in kürzester Zeit sehr labil geworden und so oft er erlebt hatte, wie Kakarott in aussichtlosen Situationen cool geblieben war, das hier war etwas ganz Anderes. Es war kein Herzvirus, der einen einfach nur irgendwann umbrachte, wenn man nichts dagegen unternahm und es war auch kein Kampf auf Leben und Tod, es hielt einfach nur noch den Tod bereit und es ging in einer Art und Weise vor sich, zerstörte Haut, Muskel und Knochen und wenn er es nicht besser wüsste, würde er sagen, selbst die Nerven griff es auf eine ihm unergründliche Weise an. Endlich sah Vegeta wieder hoch in die Augen seines Partners, die angefangen hatten zu schimmern und er sah, wie er sich anstrengte nicht zu weinen. „Ich will nicht…“ Seine Stimme brach, wusste, dass er nicht weiter reden konnte, weil der Damm sonst endgültig brechen würde und er sah, wie Kakarott versuchte stark zu bleiben. Er musste jetzt auch nichts sagen, er hatte genug gesagt und Vegeta wusste unweigerlich, dass es ihm selbst nicht viel anders ergehen würde, wenn er sich angesteckt hätte. Auch wenn er den Jüngeren nicht wiedererkannte, er hatte sich nun wirklich dazu entschlossen, auf die letzten Tage bei ihm zu bleiben. „Komm. Es ist spät.“ War letztendlich alles, was der Ältere sagte, ließ seine Hand wieder los und ging voran. Kakarott gab ein kleines Nicken von sich, was sein Partner zwar nicht mehr sah, aber auch nicht weiter wichtig war und schaltete das Licht im Flur wieder aus und folgte ihm die Treppe hinauf. Er blieb in der Schlafzimmertür stehen, beobachtete den Kleineren wie er sich auszog, seine Klamotten auf dem Boden liegen ließ, die ihn gestern noch aufgeregt hätten. Jetzt war es einfach nur noch bedeutungslos. „Wo bist du eigentlich gewesen?“ Es war kein Vorwurf, nichts deutete in seiner Stimme darauf hin, dass er wütend war. „Das ist unwichtig.“ Er schlug die Decke zurück und dachte an Shenlong und wie die letzte Hoffnung dahingeflossen war, wieso sollte er ihm das erzählen, nur damit sich beide noch schlechter fühlten? Das würde er nicht zulassen, es war besser so, wenn Kakarott es nicht erfuhr. Jener ließ es auch so stehen, betrat nun endlich den Raum und fing an, sich ebenfalls auszuziehen, langsam, behutsam, als könnte er sich selbst verletzen, wenn er eine zu schnelle Bewegung machte. Vegeta beobachtete es, hätte beinahe laut geseufzt, als er sah, wie kaputt Kakarott wirklich war, wie viel das alles bei ihm angerichtet hatte und in welch rasantem Tempo das alles fortschritt und sich ausbreitete. Es bliebe immer noch die Überlegung, ihn umzubringen, gleich heute Nacht, er könnte es ganz kurz und schmerzlos machen, ohne dass er etwas davon mitbekam. Er wusste, wie das ging, er wusste das ganz genau, er hatte nicht umsonst jahrlang ums Überleben gekämpft und doch… wenn er ihn sich so ansah, konnte er es einfach nicht, nicht nachdem, was sie alles durchgemacht hatten, nicht nachdem er sich dazu entschlossen hatte, endlich bei ihm zu bleiben, auch wenn das gerade der beste Grund dafür war, es eben doch zu tun. Er versuchte die Gedanken für heute abzuschütteln, was schwerer war, als irgendein Gedanke jemals zuvor und er wusste, dass ab jetzt zwischen ihnen alles anders sein würde, legte sich ins Bett und wartete nur darauf, dass sich Kakarott zu ihm legen würde, was jener nach einigen stummen Blicken auch tat. Für Goku war das alles mehr als abstrus, besonders als er auch noch Vegetas Arm um seine Taille spürte und seine Gedanken ein einziges verworrenes Band an Absurditäten waren. An Schlaf war nicht zu denken, er starrte einfach nur die Wand vor sich an, durch die er letztendlich auch nur hindurch sah und versuchte, was sich in den letzten Stunden, Tagen abgespielt hatte, irgendwie zusammen zu setzen. Er würde sterben, nicht zum ersten Mal, aber so wie es diesmal aussah, zum letzten Mal. Er würde seine Freunde irgendwann wieder sehen, aber nicht Vegeta. Er würde einen schmerzlichen Abgang hinlegen, das spürte er in jeder Faser seines Körpers. Und er wollte das alles nicht, warum war das Leben so dermaßen unfair zu ihm? Was hatte er verbrochen, dass er nach allem, was er für seine Freunde, für die Erde, für das gesamte Universum getan hatte, jetzt so abtreten musste, mit der Gewissheit, dass ihm nie etwas gedankt wurde? Seine Welt brach in dem Moment völlig zusammen, nur verbot er sich selber, seinen Tränen freien Lauf zu lassen, oder ein anderweitiges Geräusch von sich zu geben. Allein die Tatsache, dass er sich anspannte und Vegeta das sowieso merken würde war eh schon genug, viel zu viel und er biss sich auf die Unterlippe, um jenes Gefühl irgendwie wieder zu verbannen. Er scheiterte. Seine Augen kniffen sich wie von selbst zusammen, seine Kehle schnürte sich zu und brachten ihn dazu einmal aufzuschluchzen. Sein Leben war doch einfach nur verkorkst, von Anfang an, seit er auf die Erde geschickt wurde, auch wenn seine Kindheit alles andere als schlecht gewesen war, aber er war zu naiv gewesen, um zu erkennen, dass er auch da nur irgendein Held war und kein richtiger Freund, dass er es niemals gewesen war. Der Arm um seine Taille schnürte sich fester, bewusst, dass sein Partner noch wach war und er der Einzige war, dem er vertrauen konnte, vertrauen wollte. „Wieso nur geschieht das?“ Vegeta wusste darauf keine Antwort, er könnte sich dasselbe Fragen, was er eh schon viel zu oft in seinem Leben getan hatte und es einfach hinnahm, so wie es war, wusste, dass er es eh nicht ändern könnte, egal wie oft er es versucht hatte und auch dieses Mal gescheitert war. Er hatte kein Glück, er sollte es nicht haben und wie er langsam zu glauben schien, hatte es kein Saiyajin je verdient. Es war unfair, er wusste es, er wusste nur nicht, warum es so war und was er ändern könnte, um diesen Umstand zu verbessern. Goku wusste gar nicht mehr recht, warum er sich tagtäglich über Vegeta aufgeregt hatte und seine Marotten nicht durchgehen lassen wollte, das war einfach er und er hätte ihn einfach so akzeptieren sollen, zumal er von Anfang an wusste, wie er war, nur wollte er es einfach nicht wahrhaben. Erst jetzt begriff er, dass er viel mehr von seinem Partner erhalten hatte, als er erwartet hatte, er hatte es einfach nur nicht gesehen und verstanden und es tat ihm leid. „Hör auf zu denken und schlaf.“ Und er musste sich eingestehen, dass er ihn besser kannte, als er je gedacht hatte, jetzt, wo ihm bewusst wurde, was Vegeta alles über ihn wusste. Er wollte es versuchen, er wollte ihm zu liebe einschlafen und schloss die Augen, versuchte an nichts zu denken, nicht an den Tod, nicht daran, dass er ihn nie wieder sah… ---- Es klappte nicht, er war noch immer wach, spürte diesen warmen Körper hinter sich, der nicht dichter liegen konnte, der sich förmlich aufzwängte, ihn zu beruhigen versuchte und in den Schlaf lullen wollte. Aber es gelang nicht, es gelang gar nichts und er fing an zu zittern und kniff seine Augen nur noch mehr zusammen, in der Hoffnung, dass es irgendetwas bringen könnte, aber alles was es brachte war, dass seine Augen zu brennen begannen. „Ich kann nicht, Vegeta.“ Er bekam keine Antwort, sein Partner schlief vermutlich schon und ihn wecken wollte er letztendlich auch nicht, weshalb er sich so vorsichtig wie möglich drehte und etwas hinabrutschte, um es sich an der starken Brust seines Partners gemütlich zu machen, in der Hoffnung so den dringend benötigten Schlaf zu finden. Sein Gesicht legte sich an die warme Haut, spürte den ruhigen und gleichmäßigen Herzschlag und schloss seine Augen auf diesen wohltuenden Klang. Wenn es doch nur schon eher so gewesen wäre, wenn er sich nicht so angestellt hätte, hätte er das hier schon früher haben können und jetzt hatte er vielleicht nur noch ein paar Tage um es zu genießen. Leise seufzte er. Wie sollte er das genießen, wenn er wusste, dass es eh bald vorbei war, wenn seine Gedanken immer wieder dahin zurück gingen und er sich schon im Jenseits sah ohne… Vegeta. Seine Augen fingen wieder an zu brennen, verbot es sich nur erneut, den Tränen auch freien Lauf zu lassen und spürte Sekunden später, dass er näher an den warmen Körper vor sich rangezogen wurde, sowie das eine Hand langsam und sanft an seiner Seite auf und ab ging. Er hatte den Älteren wohl doch aufgeweckt, zog seine Unterlippe ein und biss auf ihr herum, weil er jetzt nicht wusste, ob das gut oder schlecht war. Vegeta wurde nicht gerne geweckt, aber da einfach nichts weiter geschah, als diese sanfte Berührung, schien es nicht weiter schlimm gewesen zu sein und entließ seine Lippe aus ihrem Gefängnis. „Es tut mir so leid“, hauchte er gegen die Brust des Älteren, meinte damit, dass er in den letzten Wochen so dämlich gewesen war, dass er nicht gesehen hatte, was er bereits für ein Glück vor Augen hatte. Es tat ihm wirklich leid, es hätte so harmonisch sein können, wie es eben mit zwei Saiyajins in einem Haus sein könnte, aber er hatte es verbockt, einfach nur verbockt. Die Berührung an seiner Seite wurde intensiver und es entspannte ihn zusehends, das Brennen in seinen Augen hörte wieder auf, blieb aber dennoch in einem Gewissenskonflikt an Selbstverdammung sitzen. Er hätte einfach so vieles anders machen können. Die Hand seines Partners wanderte nun ganz seine Seite hinauf, strich über seine Schulter, berührte seinen Hals, strich federleicht weiter zu seiner Wange. Ganz vorsichtig wurde sein Kopf nach oben geneigt, spürte den warmen Atem bereits an seinen Lippen und schloss ganz automatisch seine Augen. Er konnte sich nicht erinnern, dass Vegeta jemals so sanft gewesen war, wartete sehnsüchtig auf die heißen Lippen, die ihm jedes Mal das Gefühl der Vollkommenheit schenkten, ihn fühlen ließen, dass er noch lebendig war. Lange brauchte er auch nicht mehr warten, spürte diese weichen Lippen hauchzart auf den seinen liegen, was ihm einen Schauer bereitete, da er es überhaupt nicht von ihm kannte und sich selbst zusammen reißen musste, nicht einfach über ihn herzufallen. Das leise Geräusch, das bei ihren sich trennenden Lippen entstand, ließ seinen Körper erzittern, konnte es nicht erwarten, mehr zu bekommen und gab einen unmissverständlichen Laut von sich, woraufhin sich die Lippen erneut auf seine legten, fordernder, bestimmter. Seine Hand, die an Vegetas Brust ruhte, strich einmal nach oben, ebenfalls zu seiner Wange, dann wieder hinab zu seinem Hals, über die Brust und hin zur Taille, zog ihn näher zu sich. Er wollte mehr spüren, am besten jetzt sofort, schlüpfte mit seiner Hand unter die Shorts, erfühlte die stramme und knackige Pobacke, gab ein leises Stöhnen von sich, welches von ihren Lippen geschluckt wurde. Das ging ihm noch immer zu langsam und er wollte sich schon aufbauen, ihn unter sich begraben und jeden Zentimeter seiner Haut zu Eigen machen, nur kam ihm Vegeta zuvor und er war derjenige, der unter ihm lag. Er wollte erst überrascht die Augen öffnen, aber dann hing Vegeta auch schon wieder an seinen Lippen, entfachte eine Leidenschaft dabei, die unglaubliche Hitze in ihm aufsteigen ließ. Auf einmal hatte er das Gefühl, ihn überall zu spüren, seine Lippen an seinen, die Hände an seiner Haut, auf seiner Brust, seinem Gesicht, am Hals, den Armen. Ein Keuchen. Von wem es kam war unwichtig und er zog Vegeta zu sich hinunter, küsste ihn mit einem Feuer, mit einer Inbrunst, als würde es das Letzte sein, was er in seinem Leben tun würde. Erneut spürte er die Hände seines Partners seinen Körper entlang fahren legten sich um sein Gesicht, hielten ihn fest, sehr fest, aber das war ihm im Moment egal. Plötzlich aber löste sich der Ältere abrupt aus dem Kuss, hielt nur weiterhin sein Gesicht fest, rutschte etwas weiter mit seinen Händen nach hinten, sodass sich seine Finger halb über seine Ohren legten. Verwirrt öffnete Goku seine Augen wieder, blinzelte seinen Partner in der Dunkelheit an, konnte aber seine Gesichtszüge nicht erkennen. Alles, was er sehen konnte war, dass etwas in seinem Gesicht, nahe seiner Augen aufglitzerte, kurz darauf spürte er etwas Nasses auf seine Lippen tropfen. Aus Reflex zog er seine Lippe ein, schmeckte die salzige Note sofort auf seiner Zunge und verkrampfte sich augenblicklich. Vegeta weinte? Aber noch ehe er sich darum Gedanken machen konnte, erreichte ihn nur ein Wort, welches seine gesamte Gefühlswelt ein weiteres Mal auf den Kopf stellte, seine Gedanken einem reißenden Fluss gleichkam, den er einfach nicht stoppen konnte. „Verzeih…“ So leise, so gehaucht und verzweifelt. Seine Gedanken stoppten jäh, als er spürte, wie sich der Körper über ihm anspannte, den Druck seiner Hände nun deutlicher spürte und im selben Augenblick seine Augen aufriss. Sein Mund ging auf, hörte das Wörtchen „Nicht“ in seinem Kopf widerhallen, dachte auch, es ausgesprochen zu haben, aber seine Kehle war wie zugeschnürt. Einen Atemzug später spürte er, wie sich die Finger Vegetas in sein Fleisch bohrten, nur um seinen Kopf ruckartig zu drehen, was mit einem widerwärtigen knirschenden Knacken verbunden war. Seine Welt wurde mit einem Mal schwarz… ---------------------------- Bis zum nächsten Mal! :) LG Chou Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)