Wie beendet man eine Dreiecksbeziehung? von DtJu-chan (KaYuRe oder doch nicht..?) ================================================================================ Kapitel 18: „…sag mir die Wahrheit“ ----------------------------------- So verging eine Woche in der, der Rothaarige nicht in ihrer Wohnung erschien. In dieser Woche sprachen sowohl Kai als auch sein kleiner Geliebter nicht viel. Zwar verbrachten sie ihre Tage gemeinsam doch sie fühlten dass etwas fehlte und sie wussten was es war. Ihnen fehlte Yuriy. Seine guten und schlechten Seiten. Schweigend saßen sie am Abend auf der Couch und sahen, ohne es zu registrieren seinen liebsten Film. Frustriert stellte Kai fest, dass er es vermisste wie der Russe den Film belustigt kommentierte, ohne dabei wie ein verrückter Fan zu klingen. Wie er sich das Popcorn zu Gemüte führte und dabei ausschließlich Augen für den Film hatte. All das und noch viel mehr vermisste der Grauhaarige an seinem besten Freund und nicht nur er war von diesem Loch in ihrem Leben betroffen. Rei erging es genauso, auch er vermisste die Kleinigkeiten die der Rotschopf in seinem Alltag verändert. Sie hatten vergessen wie es war zu zweit zu sein. Nur einander zu haben. Es frustrierte den jungen Asiaten sogar das sie nur sich hatten, den die sonst so normale Geselligkeit zu dritt fehlte ihm. Enttäuscht stand der Schwarzhaarige auf und lief ziellos in ihrer Wohnung umher und blieb seufzend vor dem leeren Zimmer des Fuchses stehen. Geradezu sehnsüchtig starrte er die verschlossene Tür an und hoffte insgeheim, dass sie sich öffnete und der Älteste einfach heraustrat. Lautlos öffnete er die Tür in der Hoffnung dass der Ältere doch an seinem Laptop saß. Doch seine Hoffnung wurde, wie erwartet, enttäuscht. Das Zimmer war dunkel und menschenleer, spiegelte so den Geisteszustand seines Besuchers wieder. „Ich vermisse ihn auch.“ Flüsterte der Grauhaarige neben ihm und schloss seinen Kleinen in die Arme. Als Kai gesehen hatte wie verloren der Schwarzhaarige in der Tür zu Yuriys Zimmer stand und so sehnsüchtig vor sich hin blickte, hatte in die Eifersucht gepackt. Der Halbrusse wollte nicht dass sein Geliebter den Rotschopf vermisste, auch wenn er es selbst tat. Seine Gedanken und Gefühle sollten nur ihm, Kai, gelten und niemand anderem! „Können wir wenigstens Bryan anrufen? Ich möchte wissen ob es Yuriy gut geht.“ Wisperte der Asiate und küsste seinen Freund auf die Handfläche. „Natürlich.“ Schnell zog Kai sein Handy, wählte die Nummer des Anderen und hielt es im Lautsprecher Modus vor sich und seinen Koi. Dem Asiaten diesen Wunsch zu erfüllen ging ihm zwar gegen seinen Besitzerinstinkt, doch würde es ihm selbst auch helfen. Zwei Fliegen mit einer Klappe, mochte man meinen. Arm in Arm standen sie da und lauschten dem monotonen piepen das so penetrant auf dem Lautsprecher drang. Sekunden des stillen Erwartens vergingen bis sich Bryan endlich meldete. „Hallo?“ Die Stimme des Hünen klang genervt. >Das wundert mich nicht< dachte sich der Schwarzhaarige und ging in Gedanken nochmal das Gespräch mit dem Anderen durch, der älteste Russe war wohl noch mehr als gereizt. „Hey Bryan wir sind es.“ Sprach Kai gezwungen freundlich und versuchte so den Russen etwas zu besänftigen. „Hey.“ Kam es nur kurz und kalt von diesem. „Ähm, also ich glaube du weißt wieso wir anrufen oder?“ fragte der Kleine nun etwas unbeholfen. „Ja, das ist mir klar. Es geht ihm besser. Yuriy ist immer noch deprimiert, aber er reißt sich zusammen. Lasst ihm noch etwas Zeit.“ „Aber wir vermissen ihn!“ sprach Kai jetzt in das Handy, dabei wurde die Hand, die das kleine Gerät umschlossen hielt von seinem Koi gepackt. „Das hättest du dir vorher überlegen sollen bevor du ihn verletzt hast. Die Schuld liegt bei dir und deinem dummen Plan in denen du nur dein eigenes Glück gesehen hast. Du hast es ohne weiteres in Kauf genommen, das Yuriy verletzt wird. Jeder von euch beiden.“ Wutentbrannt hatte der älteste Russe diese Worte in sein Handy geschnauzt und dabei nicht daran gedacht was er dabei anrichtete. Er hatte sie verraten. Der Russe hatte sie beide ans Messer geliefert, ein Messer das ein kleiner Asiate hielt, der ihn hasste. Fassungslos über seine eigene Tat legte der Hüne einfach auf. Wieder erfüllte ein monotoner Piep Ton die Wohnung und im Gehirn des Kleinen begannen sich Räder zu drehen. Wovon hatte Bryan gesprochen? Welchen Plan meinte er? Hatte er oder der Halbrusse etwas falsch gemacht? Wenn von ihnen hatte er mit diesen Sätzen gemein? >Kai< Kai musste damit gemeint gewesen sein! Er selbst hatte seinen Plan auf den Tisch gelegt und alle Regeln erklärt und auch wenn er Hintergedanken gehabt hatte, waren die Regeln klar gewesen. Doch was war Kais Plan gewesen? Unsicher sprach er nach einigen Gedankengängen seine Zweifel aus. „Kai was meinte Bryan damit?“ mit eisernem Blick drehte Rei sich um und löste sich aus der Umarmung seines Freundes. Schnell brachte er Distanz zwischen sich und den Halbrussen. „Ich-ich hab keine Ahnung.“ In diesem Moment wagte es der Grauhaarige nicht einmal seinem Geliebten in die Augen zu schauen. „Lüg mich nicht an!“ schrie Rei nun verzweifelt und wich erneut einen Schritt zurück. „Ich hab mir schon so lange gedacht dass da etwas ist, aber das ausgerechnet DU etwas damit zu tun hast… Das ist doch… GOTT ich kann es nicht mal in Worte fassen! SAG MIR DIE WAHRHEIT! WAS HAST DU WIRKLICH GETAN?“ Schrie der Asiate völlig außer sich. Seine Augen funkelten vor Wut und seine gesamte Körpersprach unterstrich seinen Zorn. Deprimiert lies der Grauhaarige den Kopf hängen und bewegte sich langsam Richtung Sofa. Mit einem tiefen seufzen ließ er sich fallen und vergrub sein Gesicht in den Händen. Schweigend setzte sich der Schwarzhaarige ihm gegenüber auf einen der Sessel sinken, doch innerlich kochte er noch. Eindringlich stierte er seinen Geliebten an und wartete auf die Wahrheit. „Rei du weißt das ich dich liebe.“ Begann er leise und hoffte auf irgendeine Reaktion. Der Asiate jedoch schwieg weiter eisern. Rei wusste wenn er jetzt etwas sagen würde, würde er seinem Freund erwürgen und es auch noch genießen. „Ich habe das alles getan um dich zu bekommen, weil ich dich schon seit Jahren liebe und nicht wollte das Yuriy dich mir wegnimmt.“ Flüsterte er leise und blickte dabei tief in Augen, dessen sonst sanftes Gold welches nun eiskalt. Kalt wie das Metall mit dem man seine Seelenspiegel so oft verglich. „Bryan hat sich für Yuriy interessiert und das hab ich für mich genutzt. Ich hab ihn zu uns in die Wohnung geholt und ihm erklärt wie er Yuriy behandeln muss, damit er sich wirklich in ihn verliebt. Und als ich dann wusste das Yuriy in mich verliebt ist hab ich ihn absichtlich… verletzt damit er…er sich zu Bryan flüchtet und wir ein normales Paar werden können.“ Wieder herrschte ein erdrückendes Schweigen, in dem Kai hoffte dass sein Geliebter ihm verzieh. Auf irgendeine Weiße verzeih. Doch der Chinese wusste nicht was er denken sollte. Kai sagte er hatte das alles getan weil er ihn liebte, doch klang es für ihn ehr wie ein Besitzanspruch. „Du hast das alles getan um mich zu bekommen? Du hast Yuriy verletzt. Mir Schuldgefühle eingebracht, weil ich eifersüchtig war und du hast es für dich genutzt! Wie konntest du nur?“ Wieder sprang der Asiate auf. „Bist du vielleicht auch mal auf die Idee gekommen das ich Yuriy für mich haben möchte?! Das ich vielleicht ihn liebe und nicht dich!“ Wutentbrannt schrie er diese Worte aus sich heraus. Dieser Zorn war unbeschreiblich. Er fraß sich wie Gift durch die Venen des Schwarzhaarigen und vergiftete sein Herz und Gehirn. Kein klarer Gedanken befand sich mehr in seinem Kopf. Nur negative Gefühle fluteten seine Seele und zerstörten alles. Jedes positive Empfinden verschwand mit einem Schlag von geballter „Du selbstsüchtiges Arschloch!“ brüllte er nun unter Tränen. „Das war alles für DICH! Du hast nicht an mich getan, sondern nur an dich! Du solltest durch diesen Plan glücklich werden nicht ich!“ „Heißt das du liebst Yuriy?“ Flüsterte der Grauhaarige ungläubig und sah mittleiderregend auf. War das, das Ende? Sollte Rei wirklich den Rotschopf lieben. Waren all seine Anstrengungen um sonst gewesen? Der ganze Plan und die Intrigen…alles umsonst? Kai konnte sich in diesem Moment nichts Schlimmeres ausmalen, als dieses Szenario. Schweigend stierte der Asiate ihn immer noch an und sprach nicht doch seine Augen zeigten einen unermesslichen Zorn. „Du traust dich auch noch so etwas zu fragen?!“ knurrte Rei nun, mit einem wütenden Aufschrei packte er seine Jacke, die er über das Sofa geworfen hatte und stapfte Richtung Tür. „REI!“ rief der Halbrusse panisch und lief hinter seinem Geliebten her. „Rei wo willst du hin?!“ Angsterfüllt ergriff Kai das Handgelenk des Anderen und hinderte ihn gerade noch daran die Türklinke zu erreichen. „Rei bitte…!“ „HALT DEN MUND UND LASS MICH LOS!“ brüllte der Schwarzhaarige und riss seine Hand aus dem Griff des Älteren. Erneut blitzten seine Augen auf. „Wag es ja nicht mich nochmal mich an zu fassen!“ Dieser Satz war nur ein leise Fauchen doch in den Ohren das Halbrussen war es ein ohrenbetäubender Schall. Ein Echo das sich unheilbar in seine Gehörgänge brannte. Als wäre er zu Stein erstarrt stand der Grauhaarige im Flur und sah so zu wie sein geliebtes Kätzchen die Tür hinter sich zuschlug. „Rei…“ flüsterte Kai gebrochen, bevor seine Beine nachgaben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)