Family Relations von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 17: Weinen (Estland x Lettland) --------------------------------------- 17. Weinen (Estland x Lettland) Raivis wiegte den weinenden Säugling auf dem Arm, „Komm schon Lukass, was ist los?“, murmelte er und versuchte das aufgeregte Kind zu beruhigen. Lukass schrie nur noch lauter und seine blauen Augen füllten sich mit Tränen. Raivis hatte alles versucht; Bäuerchen machen, füttern, spielen, Windeln wechseln, einfach alles was ihm eingefallen war, doch das Baby weigerte sich mit dem Weinen aufzuhören. Raivis machte sich langsam wirklich Sorgen. Was wenn er krank war? Aber er hatte weder Fieber, noch zeigte er irgendwelche anderen Symptome. Was um Himmels Willen stimmte nicht mit ihm? Er hielt es keine Minute länger aus, also ging Raivis ans Telefon und begann zu wählen, „Hallo?“ „Toris!“, weinte Raivis, „Ich glaub irgendwas stimmt mit Lukass nicht.“ „Etwas stimmt nicht?“, widerholte Toris. „Was stimmt mit ihm nicht?“ „Er hört nicht auf zu weinen, egal was ich mache.“ Raivis wischte sich die Tränen weg. „Was ist, wenn er krank ist oder so?“ „Vielleicht hat er Blähungen.“, schlug Toris vor. „Hab ich schon überprüft.“ „Hm, hat er Hunger? Oder braucht er ‘ne neue Windel? Vielleicht hat er schlechte Laune?“ „Nein, nichts davon. Ich hab ihn gefüttert, seine Windeln gewechselt und mit ihm gespielt. Ich dreh‘ durch Toris!“ Raivis begann wieder zu weinen. „Ist schon ok!“, meinte Toris beruhigend und versuchte seinen kleinen ‘Bruder‘ vom Weinen abzuhalten. „Vielleicht braucht er ein Bad!“ Raivis verstummte. „Das könnte funktionieren. Lukass liebt Wasser.“ Toris seufzte erleichtert. „Warum versuchst du es nicht einfach aus und falls es nicht funktioniert, rufst du mich wieder an und wir überlegen uns etwas.“ „Okay, tschüss.“, sagte Raivis und legte auf, nachdem auch Toris sich verabschiedet hatte. Raivis verlagerte das immer noch weinende Baby auf seinen Armen und ging mit ihm ins Badezimmer. Er setzte Lukass vorsichtig auf den Toilettendeckel ab, zog ihn aus und wickelte ihn in das weichste Handtuch, das er finden konnte. Er füllte den Boden der Wanne mit lauwarmem Wasser, dann hob er das Kleinkind aus dem Handtuch und setzte es ins Wasser. Nach einer Weile höre Lukass auf zu weinen. „Das war es also, du hast nur ein Bad gebraucht.“, seufzte Raivis und wusch vorsichtig die empfindliche Haut mit einem weichen Waschlappen. Nachdem er den kleinen Jungen ein paar Minuten im Wasser hatte planschen lassen, hob er ihn wieder raus und trocknete ihn sanft ab. Währenddessen sah Lukass selbstzufrieden aus und machte nicht den leisesten Mucks. Raivis zog ihm frische Kleidung an und legte ihn dann hin sein Bettchen, damit das Baby ein Mittagsschläfchen machen konnte. Er wartete bis sich die blauen Augen geschlossen hatten, bevor er das Kinderzimmer verließ und die Tür hinter sich zuzog. Raivis machte sich auf den Weg zum Sofa um ebenfalls ein Nicherchen zu machen. Eineinhalb Stunden später wurde Raivis von Geschrei wach, welches aus dem Kinderzimmer kam. „Oh nein, was ist jetzt schon wieder los?“, seufzte Raivis, stand auf und eilte an die Seite seines Kindes. Als er ins Zimmer kam schrie Lukass und trat um sich. Vorsichtig hob Raivis ihn hoch und begann ihn sanft zu wiegen. Doch das Geschrei endete nicht, „Was ist los!?“ Raivis wusste nicht weiter. „Was kann ich tun damit es dir besser geht?“ „Raivis. Was ist?“ Raivis wandte sich zur Türöffnung. Dort stand Eduard, der von seinem Treffen mit seinen Vorgesetzten wieder da war. „Eduard.“, flüsterte Raivis. Dann begann er zu weinen. Eduard war binnen Sekunden bei ihm. „Was ist? Bist du verletzt? Ist was passiert?“ „E-Er will nicht auf-aufhören zu weinen. I-Ich hab all-alles ver-versucht.“, schluchzte Raivis. Eduard nahm Lukass auf den Arm. „Hey Kleiner, was ist los? Warum machst du deiner Mutter solche Sorgen?“, gurrte er. Lukass hörte nicht auf zu weinen. Eduard versank in tiefen Gedanken, dachte angestrengt nach, dann hellte sich sein Blick auf. „Vielleicht tut er zahnen.“ Raivis blickte auf, „Z-Zahnen?“ „Genau, er ist im richtigen Alter. Das ist völlig normal.“, versicherte Eduard seiner kleinen Frau. Raivis seufzte erleichtert. „Oh gut, das würde das ganze erklären.“ Eduard blickte zu dem erschöpften Letten, „Willst du, dass ich auf ich aufpasse während du ne Pause machst?“ Raivis nickte und wischte sich die restlichen Tränen aus den Augen. Eduard lächelte und beugte sich zu dem kleineren Mann um ihm einen Kuss auf die Lippen zu drücken, bevor er sich über seinen Sohn beugte. Raivis verließ das Zimmer, er war sich sicher, dass Eduard alles unter Kontrolle hatte. Er suchte die Couch erneut auf, legte sich hin und schlief ein. Es war bereits dunkel als Raivis von dem Brillenträger wachgeschüttelt wurde. „Raivis?“, fragte er. „Bist du okay?“ Raivis rieb sich die Augen. „Bin nur müde. Wie geht’s Lukass?“ „Er schläft.“, lächelte Eduard. „Du musst einen harten Tag gehabt haben.“ Raivis stöhnte. „Ich kann das nicht Eduard. Ich bin eine furchtbare Mutter.“ Eduard streichelte Raivis über den Rücken. „Sag das nicht, du machst das großartig.“ Raivis schüttelte den Kopf. „Ich konnte nicht rausfinden was Lukass fehlt. Ich konnte dir nicht sagen, dass ich schwanger bin. Wir hatten nicht mal geplant ein Kind zu bekommen!“ Raivis begann wieder zu weinen. Eduard schloss ihn in die Arme und zog den Kleineren auf seinen Schoß, „Ist in Ordnung, shhh, ist schon okay.“, flüsterte er beruhigend und fuhr mit seiner Hand durch die weichen, silberfarbenen Locken, „Ja, es stimmt, dass wir nicht speziell geplant haben Kinder zu bekommen, aber Raivis, ich würde das für nichts auf der Welt ändern wollen.“ Raivis schniefte. „Wirklich? Du liebst mich und Lukass wirklich?“ Eduard lächelte. „Ja.“ Raivis blickte zu dem anderen hoch. „Kann ich es hören? Kannst du mir sagen, dass du mich liebst?“ Eduard verkrampfte sich einen Moment. Er war niemand der romantischen Worte, aber für Raivis würde er es versuchen. „Ich liebe dich Raivis.“, sagte er und hoffte, dass seine Gefühle durch diese Worte deutlich wurden. Raivis schmiegte sich an Eduards Brust. „Mehr brauch ich nicht?“, flüsterte er. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)