Difference between sky and heaven von abgemeldet (Takeru x Hikari) ================================================================================ Kapitel 8: Durchblick --------------------- Der Rest des Abends verlief eigentlich ziemlich ereignislos, obwohl es doch mit Takeru sehr schön gewesen war. Während des Essens alberten wir ein bisschen herum und redeten über Gott und die Welt. Nach so etwa 1 ½ Stunden waren wir schließlich fertig und verließen das Restaurant. Inzwischen war es schon ziemlich dunkel und kühl geworden. „Brr“, entfuhr es mir, als ein erneut ein leichter Windstoß meine Haut streifte. Ich schlang meine Arme um meinen Körper und versuchte mich zu wärmen. Leider klappte das nicht richtig. „Du bist echt eine Frostbeule, oder?“, lachte Takeru und legte mir schließlich seine Lederjacke um, die er im Arm hielt. „Und? Lass mich doch!“, gab ich leicht patzig zurück und zog seine Jacke an. „Danke“, fügte ich dann noch leise hinzu und war wirklich froh darüber, dass meine Wangen nicht wieder rot wurden. Das Date war, entgegen meiner Erwartungen, wirklich schön gewesen. Auch wenn Takeru mich die ganze Zeit aufzog, war er wirklich ein Gentleman und man konnte sich einfach gut mit ihm unterhalten. Ich war wirklich froh, auch mal einen Jungen zu haben, mit dem ich gut befreundet war, auch wenn wir uns noch nicht so lange kannten. Eine Freundschaft bestand auf jeden Fall. Nach einer viertel Stunde erreichten wir meine Haustür. „Hier wohnst du also?“, fragte Takeru und schaute bis zur Spitze des Hochhauses, indem ich wohnte. „Ja, ich wohn im vierten Stock“, antwortete ich und zückte dabei meinen Haustürschlüssel. Takeru senkte seinen Kopf wieder, um mich anzusehen. Ein nachdenklicher Ausdruck war in seine Augen getreten, den ich so vorher noch nie gesehen hatte. „Na ja, ich geh dann jetzt mal hoch“, sagte ich schließlich, um die Stille zu zerbrechen, die sich um uns ausgebaut hatte. Als ich gerade die Haustür aufgeschlossen hatte, kam ein „Warte.“ Ich drehte mich fragend zu ihm um. Takeru kam auf mich zu und drückte mir seine Lippen auf die Stirn. „Gute Nacht, Kari-chan“, flüsterte er, drehte sich dann um und ging. Ich stand noch eine Weile lang mit rasendem Puls und knallroten Wangen wie erstarrt da. Das Flattern in meinem Magen, was ich heute schon so oft gespürt hatte, wurde immer heftiger. Tausende Gedanken durchfluteten meinen Kopf gleichzeitig. Wieso hatte Takeru mich… ge…küsst? Es war zwar nicht auf die Lippen, aber dennoch ein Kuss. Plötzlich ging mein Handy los – Meine Mutter. Ich drückte den Anruf weg und ging direkt nach oben. Ich versuchte mir mein Gefühlschaos nicht anmerken zu lassen und huschte schnell in mein Zimmer. Auch in den nächsten zwei Tagen hatte sich mein Gefühlschaos nicht geklärt. Weil ich so verwirrt war, ging ich Takeru ein bisschen aus dem Weg. Ich hoffte, dass es ihm nicht auffiel. In der zweiten Pause wurde ich jedoch von Yolei darauf aufmerksam gemacht. „Sag mal“, begann sie, „Kanns sein, dass du Takaishi-kun in letzter Zeit aus dem Weg gehst?“ „Du hast es bemerkt?“, fragte ich und sah sie unsicher an. Es hatte eh keinen Sinn, Yolei etwas vor zu machen. Sie kannte mich einfach zu gut. „Ja. Ist da was zwischen euch vorgefallen?“, hackte sie nach. Ich musste wieder an Takerus und mein Date denken. Meine Wangen färbten sich leicht rosa und ich brachte nicht mehr zustande als ein Nicken. Yoleis Augen begannen zu leuchten, als sie meine Aufgewühltheit bemerkte. „Erzähl!“, drängte sie. Ich blickte mich um und sah Takeru auf uns zu kommen. „Nachher bei dir“, flüsterte ich und machte mich dann, wie schon so oft in den letzten Tagen, aus dem Staub. Ich wusste, dass Takeru nicht sauer auf mich sein würde, aber bis ich nicht wusste, warum ich so seltsam drauf war, wenn es um ihn ging, würde ich ihn meiden. Nach der Schule ging ich direkt mit zu Yolei nach Hause. Ihre Familie besaß ein Familienhaus, was total anders wirkte, als das Hochhaus in dem ich lebte. „Hallo Kari“, begrüßte mich Yoleis Mutter mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen. Yoleis Mutter war wirklich super! Sie war eine Art Tante für mich, zu der ich immer kommen konnte, wenn ich Probleme hatte. Für Yolei war es mit meiner Mutter ähnlich. Nachdem Yolei und ich uns je einen Teller voll Spaghetti geschnappt hatten, verschwanden wir in ihrem Zimmer. Ich ließ mich auf ihrem Sofa nieder und nahm die ersten Nudeln in dem Mund. Während ich kaute, fragte Yolei mich: „Und, was war nun zwischen dir und Takaishi-kun?“ Nach kurzem Zögern erzählte ich ihr von der Sache mit Chizu und Kyra, auch wenn ich eigentlich beschlossen hatte, Yolei nichts davon zu erzählen. „Du wurdest zwei Monate lang verprügelt und hast mir nichts davon gesagt…?“, unterbrach mich Yolei. Ihr Gesicht sah ziemlich ausdruckslos aus, was für sie ungewöhnlich war. „Ich wollte nicht, dass du auch noch damit reingezogen wirst…“, erklärte ich. Plötzlich ließ Yolei ihren Gefühlen wieder freien Lauf. In ihren Augen spiegelte sich die gleiche Wut, wie damals in Takerus Augen, als mich Chizu und Kyra mit dem Messer bedrohten. „WIE KONNTEN ES DIESE SCHNEPFEN NUR WAGEN…?!“, platzte es aus ihr heraus. Dann wurde sie wieder stiller: „Und ich habe nichts davon gemerkt… Kari, wie sehr musst du nur gelitten haben? Du hättest mir das sagen müssen. Ich hätte dir doch geholfen, du bist doch meine beste Freundin!“ Ein paar Tränen rollten ihre Wangen hinab. Toll! Jetzt weinte Yolei auch noch wegen mir. Die Sache mit Chizu und Kyra hätte ich wirklich weg lassen sollen… Ich hatte einfach mal wieder nicht darüber nachgedacht, was ich erzählte. Ich stellte meinen Teller Spaghetti ab und ging zu meiner besten Freundin. Ich umarmte Yolei und versuchte sie zu beruhigen: „Du hast ja Recht, tut mir Leid. Aber weißt du, als mich Chizu und Kyra gerade mit einem Messer bedroht hatten, hat Takeru mich gerettet. Also war’s nicht so schlimm und außerdem ist das jetzt ja auch alles vorbei.“ „W-Wieso?“, schluchzte Yolei und sah zu mir auf. Meine Wangen zierte wieder ein Zartrosa. „Er hat gesagt, dass er mich… beschützt“, stotterte ich. Ein Quieken entfuhr Yolei. „Wie süß~“, auf ein Mal glitzerten ihre Augen wieder, jedoch trat kurz darauf wieder ein besorgter Ausdruck in ihre Augen, „Kommst du denn trotzdem mit diesen… Erinnerungen klar?“ Ich lächelte sie an. „Ich denke schon.“ Dann beruhigte sich die Situation wieder und ich erzählte ihr von unserem Date, während wir beide Nudeln in unseren Mund schaufelten. „Und nun bin ich irgendwie total verwirrt. In mir herrscht ein richtiges Gefühlschaos. Ich weiß nie genau, wie ich im Bezug auf Takeru reagieren soll“, beendete ich meine Erzählung und nahm wieder ein paar Nudeln in den Mund. „Was fühlst du denn, wenn du an Takaishi-kun denkst?“, fragte Yolei. Machte sie jetzt etwa auf Psychologin? Okay, dieser Beruf wäre bestimmt perfekt für sie. Sachen analysieren konnte sie super, genauso wie sich irgendwelche verrückten Theorien ausdenken. „M-Mir wird dann warm und mein Bauch fühlt sich flatterig an“, antwortete ich leise. Dann trat ein breites Grinsen auf Yoleis Lippen hervor. „Kariii~“, trällerte mein Gegenüber. „Was?“, fragte ich und sah sie verwirrt an. „Ich glaube, ich weiß, was mit dir los ist.“ Eine dramatische Pause folgte. „Du bist in Takaishi-kun verliebt“, stellte Yolei fest und blickte mich mit leuchtenden Augen an. Dieser Satz löst irgendetwas in mir aus. Meine Augen weiteten sich und ein geschockter Ausdruck trat in meine Augen. Himmel! Hatte Yolei etwa Recht? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)