Difference between sky and heaven von abgemeldet (Takeru x Hikari) ================================================================================ Kapitel 15: Vertrau mir! ------------------------ Ich atmete einmal tief ein und aus, um mich selbst zu beruhigen und mir einen kühlen Kopf zu bewahren. Meine Angst durfte nicht die Oberhand gewinnen. „Wa-warum sollte ich mich von ihm trennen...?“, fragte ich leise nach einigen Sekunden, die sich anfühlten wie Stunden, zurück. „Warum fragst du?“, hackte Kyra nach und musterte mich dabei irritiert, „Das weißt du echt nicht?“ Dann seufzte sie kurz. „Chizu-chan, bitte erkläre es ihr.“ Chizu nickte kurz und trat dann einen Schritt auf mich zu. „Aaa~lso Hika-tan“, begann sie in ihrem eklig honigsüßen Tonfall, „Du hast die Ähnlichkeit mit einem Zombie: widerlich, blass … okay in deinem Fall eher unscheinbar … und potthässlich. Takaishi-kun dagegen ist einfach nur ein Gott. Seine Augen, seine Stimme und sein Körper erst! Ich würde ihn gerne mal...“ Sie verfiel förmlich in ihre Schwärmerei. Ich meinte Herzen in ihren Augen zu sehen, was aber auch bei den anderen Mädchen der Fall war, die gerade in ihre Fangekreische ausbrachen. Ich hob nur kurz die Augenbraue und starrte sie an wie ein Auto. „Siehst du! Du verstehst uns nicht einmal!“, fuhr Chizu mit ihrem Vortrag fort, „Selbst wenn du liebst, merkt doch jeder, wie sehr du ihn ausnutzt. Er beschützt dich und hebt dein Ansehen. Das alles nutzt du nur aus! Und dabei bildest du dir doch noch ein, dass er dich wirklich liebt. Das ist ja so süß~. Das alles ist nur Mitleid, glaub mir, Schätzchen. Außerdem passt ihr sowieso nicht zusammen, weil einfach zu hässlich für diese Welt bist. Ich denke, das waren genug Gründe, oder?“ Die anderen Mädchen nickten und gaben zustimmende Laute von sich. In diesem Moment konnte ich nicht anders, als ein verächtliches Lachen von mir zu geben. Sofort starrten sie mich wieder mit hasserfüllten Blicken an, die mich anscheinend töten sollten. „Was ist so lustig?!“, zischte Kyra und ihre Augen verzogen sich dabei zu Schlitzen. „Dass ihr doch tatsächlich glaubt, Recht zu haben“, antwortete ich ohne auch nur ein bisschen Zittern in meiner Stimme, was mich selbst wunderte. Chizu schnaubte verächtlich und gab ein „Was erlaubst du dir eig-“, jedoch unterbrach ich sie: „Na schön, wenn ihr das für eure kranke Realität haltet, aber ihr wisst schon, wenn ihr so weiter macht, wird Takeru das wieder mitbekommen. Er hasst euch sowieso schon. Was wird er wohl dann in euch sehen?“ Die Mädchen schienen verwirrt. Anscheinend hatte ich sie dazu gebracht, mal richtig darüber nachzudenken. Diesen Moment nutzte ich, um zu verschwinden. Nochmal würde ich sie wohl nicht so ablenken können. Als ich schon kurz vor der Tür war, hörte ich noch Chizus hysterisches Kreischen: „Komm zurück, du -!“ Doch da hatte ich die Tür schon hinter mir zu geschlagen. ,Diese Mädchen gehören doch echt in die Klapse’, dachte mir und verdrehte dabei die Augen. In diesem Moment erblickte ich Takeru, der ebenfalls vor der Tür stand. Seine Augen schauten ungläubig drein. Hatte er die Aktion von gerade eben etwa mitbekommen? „Du -“, setzte er an, jedoch verstummte er als ich seine Hand ergriff und ihn quasi hinter mir her schleifte. Ich hatte nicht wirklich Lust noch länger dort zu stehen, wenn Chizu, Kyra und ihre Klone auch zu uns kamen. Während des Weges redeten wir kein Wort miteinander, wodurch ich das Getuschel der anderen gut mit bekommen hatte. Ja und? Dann gingen halt die graue Maus und der Superstar der Schule Hand in Hand! Konnte das denen nicht einfach egal sein? Sollten die sich doch um ihren eigenen Kram kümmern! Langsam begann mir das alles auf die Nerven zu gehen! Irgendwann kamen wir am anderen Ende der Schule an. Wir befanden uns in der Nähe des Hinterausgangs, wo gerade zum Glück niemand war. Eine Zeit lang standen wir einfach nur so da, bis es Takeru zu viel wurde und er zu sprechen begann: „Du hast es mit Chizu und Co ja gut hinbekommen.“ Ein kleines, stolzes Lächeln legte sich auf meine Lippen, welches aber kurz darauf wieder verschwand. „Ja schon“, gab ich zurück, „Ich dachte nur, sie tun mir wieder was an, was sie wohl auch vor hatten. Was finden die bloß alle an dir nur so toll?“ Schon wieder lächelte ich, diesmal aber ironisch. Takeru wusste wohl nichts darauf zu sagen, weshalb ich weiter sprach: „Aber das ist jetzt auch egal. Wir sollten wohl eher über diese Sache reden.“ Mein Gegenüber nickte kurz und nachdenklich. Während Takeru mich abwartend ansah, suchte ich in meinem Hirn nach irgendetwas was ich sagen konnte. Ich hatte leider keine Ahnung, wie ich dieses Gespräch anfangen sollte, obwohl ich ihn erst hier so energisch hin gezogen hatte. Was sollte ich ihm sagen? „Vergiss dein Trauma einfach und vertrau mir! Das wird schon!“ Das würde ja mal so richtig scheiße kommen. Mensch... Vielleicht sollte ich einfach das sagen, was mir gerade in den Kopf schoss? Das hatte ja schon mal geklappt, als ich ihm gesagt habe, was ich fühlte. „Dass ich dir nicht traue stimmt eigentlich nicht...“, begann ich ein wenig unsicher, „Immerhin hast du mich immer vor diesen Psychos beschützt und dafür gesorgt, dass ich wieder normal zur Schule gehen kann. Wie kann ich dir da nicht vertrauen?“ Kurz stockte ich wieder. Takeru musterte mich derweil mit einem interessierten Blick. „N-Na ja... und irgendwie h-hab ich mich ja dadurch auch in dich v-verliebt...“, mein Kopf nahm eine hochrote Farbe an und ich begann wieder zu stottern, „Da ist es mir relativ egal, ob du nen Star bist oder nicht... Ich ma-mag dich ja so oder so... Ich kann auch nichts tun, damit du mir traust. Das musst du schon selbst mit dir aus machen. Ich kann dir nur versuchen zu zeigen, dass ich dich nicht hintergehe.“ Mein Herz klopfte mir bis zum Hals und ich merkte, wie Adrenalin durch meine Adern pulsierte. Ich war jeden Moment zur Flucht bereit, obwohl ich wirklich versuchte, stehen zu bleiben. Mann, ich hasste es über meine Gefühle zu reden! Ich hatte doch keine Ahnung von all diesen Dingen und trotzdem musste ich Takeru klar machen, was Sache war. Ich hoffte, dass ich es nun geschafft hatte. Ich hob meinen Blick wieder, den ich vor Scham gesenkt hatte, um Takerus Miene zu mustern. Sie war ernst und sein Blick war eindringlich, was dafür sorgte, dass mir nur noch heißer wurde. „Wie willst du es mir denn zeigen?“, fragte er nach einigen Augenblicken. Ich schreckte kurz zusammen. Wie...? „W-Wir sind doch eh schon halb zu-zu-zusammen, oder nicht?“, vor lauter Stottern verstand ich mich selbst gar nicht mehr richtig. Doch Takeru schien es verstanden zu haben, denn nun nahm er mich in die Arme und drückte mich fest an seine Brust. „Klar sind wir zusammen... Nicht nur halb! … Ich darf eigentlich gar nicht an deinem Vertrauen zweifeln, es tut mir Leid. Deine Worte sind immer ehrlich. Außerdem... ja, ich liebe dich wirklich und tue das nicht nur aus Mitleid. Chizu und Kyra haben sowieso keine Ahnung“, sagte er. Mein Herz machte einen kleinen Sprung, was mich dazu verleitete mich auf die Zehenspitzen zu stellen und ihn zaghaft zu küssen. Ich sah noch wie er kurz seine Augen verwundert aufriss, sie jedoch dann schloss, in dem gleichen Moment wie ich. Takeru drückte mich mit sanfte Gewalt an die Wand und kam mir noch näher. Seine Hände hatte er um meine Hüften geschlungen. Plötzlich bemerkte ich, wie seine Zungenspitze meine Lippen entlang fuhr. Wa-Was sollte das denn jetzt!? Verwirrt öffnete ich meine Augen, nur um sie kurz darauf wieder zusammen zu kneifen und meinen Lippen leicht zu öffnen. Seine Zunge drang leicht in meinen Mund ein. Das war ein... Zungenkuss. Meine Wangen erröteten noch mehr. Takeru von Leidenschaft gepackt zog mich noch ein Stück näher an sich und hielt mich mit eisernem Griff fest. Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten wir uns voneinander. „Wuh Kari... Ich wusste gar nicht, dass so leidenschaftlich bist“, stellte er mit einem kecken Grinsen auf seinen Lippen fest. „Ähm.. äh... D-Das ging doch von dir aus...“, versuchte ich mich zu verteidigen, was mir aber nicht richtig gelang. „Ja ja ~“, trällerte er vor sich hin und drehte sich dann um. Wahrscheinlich wollte er zum Klassenraum, da die Pause eh bald vorbei war. Mit einem „Warte!“ rannte ich ihm hinterher. Kurz blieb er stehen, griff meine Hand und ging mit mir die Treppe hinab. Dort begegneten wir Chizu und Kyra, deren Gesichter sofort erblassten. Ich fragte mich, ob sie sich fragten, ob ich Takeru irgendetwas erzählt hatte. Er wusste es ja so oder so schon. „Taka...ishi-kun...“, begann Kyra leise und zögernd. Takeru warf ihnen nur einen vernichtenden Blick zu und ignorierte sie dann. Nachdem wir ein paar Meter weiter gegangen waren, blickte ich mich noch einmal um. Die Beiden standen da wie begossene Pudel. Ein amüsiertes Lachen entfuhr mir. Chizu und Kyra versuchten mich erneut mit ihren Blicken zu töten, jedoch grinste ich sie nur weiter an, bis ich mich wieder umdrehte. Als wir bei der Klasse angekommen waren, entdeckte ich Yolei, Davis und ein paar andere aus unserer Klasse. Mein erster Blick galt Davis, der uns Takeru und mich, immer noch Händchenhaltend, musterte und sich dann enttäuscht abwendete. Mein schlechtes Gewissen meldete sich wieder, aber ändern konnte ich daran leider auch nichts. Dann sah ich zu Yolei und was ich sah, schockierte mich. Ihre sonst so großen Augen schienen klein und schwach. Darunter waren rote Ringe zu erkennen, als ob sie geweint hätte. Ihr leerer Blick glitt zu Takeru und mir. Sie setzte ein gespieltes Lächeln auf und rannte über fröhlich, wieder nur gespielt, auf uns zu. „Ah~ Endlich seid ihr also richtig zusammen“, grinste sie. „Schon...“, setzte ich an, jedoch kam dann er Lehrer und bat uns in die Klasse. Yolei zog dann auch schon von dannen. Ich tauschte einen besorgten Blick mit Takeru und begab mich dann ebenfalls in den Klassenraum. Für den Rest des Tages zerbrach ich mir nur den Kopf über Yolei. Was zur Hölle war los mit ihr!? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)