The broken soul von Monu-Miku ================================================================================ Kapitel 1: ----------- The broken soul Der Drummer und Teilleader der Band setzt sich seufzend neben seinem besten, jahrelangen Freund und ebenso Teilleader auf der Couch nieder. Er lehnt sich an dessen Schulter an und schließt seine Augen. Sein mittlerweile kalter Schweiß trocknet auf seiner nackten Haut. Heute hat er mal wieder versucht, zu drummen, obwohl es ihm die Ärzte verboten hatten. Toshi ist nicht begeistert gewesen, doch er kennt Yoshiki und wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, kann ihn nichts und niemand mehr umstimmen. Somit hat er die ganze Zeit über ein Auge auf seinen guten Freund gehabt. Wenn er etwas auffälliges gesehen hätte, wäre er sofort dazwischen gegangen. Doch es scheint nicht nötig gewesen zu sein. Und man sieht, dass es dem jüngeren sehr viel bedeutet hat, sich noch mal hinter die Drums zu setzen. Vorsichtig streichelt der Ältere seinen jüngeren Freund durch die Haare. „Alles okay bei dir? Hast du Schmerzen?“, fragt er dennoch besorgt nach. Toshi ist eben viel zu fürsorglich. Und das nicht nur zu ihm, sondern zu jeden einzelnen in der Band. Und dafür schätzen sie ihn sehr. Ein seichtes Nicken. „Ja, danke. Mir geht es sehr gut. Ich fühle mich seit langen wieder richtig ausgelastet. Es ist ein gutes Gefühl.“, haucht Yoshiki seinem Freund entgegen. „Das freut mich sehr zu hören.“ „HIME!! TOSHI!! WIR SIND DANN MAL! BIS MORGEN!!“, ertönt die laute und gerufene Stimme aus dem Flur von Yuune. Die beiden schauen durch die offene Tür zu ihren Kollegen. „Bye, bis morgen.“, verabschieden die beiden sich synchron von den anderen. „Und was machen wir beiden Hübschen jetzt?“, schmunzelt Toshi und krault weiterhin den Kopf des anderen. „Kann ich mit zu dir? Ich mag gerade nun wirklich nicht alleine sein.“, nuschelt der Blonde und schmiegt sich mehr an seinen Seelenverwandten heran. „Aber natürlich. Das ist doch gar keine Frage.“ Toshi lächelt Yoshiki aufrichtig ins Gesicht. „Ich danke dir.“, freut sich dieser darüber. „Dann wollen wir mal. Ich muss noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen, damit ich uns heute Abend noch was leckeres Kochen kann. Hast du einen speziellen Wunsch?“, fragt Toshi noch einmal nach, bevor er willkürlich was kocht. „Ich liebe deine Küche. Mach irgendetwas. Es schmeckt mir immer sehr gut....“ Yoshiki liebt wirklich die Küche und dessen Kochkünste sehr. Seine Mutter hat damals schon immer sehr leckere und köstliche Sachen gekocht, und dieser kocht schon fast genauso gut, nur eben, dass die Sachen alle ganz anders schmecken, als das Essen von seiner Mutter. Und das heißt schon was! Denn was die Essgewohnheiten des Drummers angehen, ist er sehr pingelig. „Das ist immer schön zu hören... Dann mal hoch mit dir... Sonst sind die besten Sachen ausverkauft.“, stichelt der kleine Sänger seinen jüngeren Freund. Dieser muss leicht kichern und erhebt sich nur widerwillig aus der Nähe und Geborgenheit seines besten Freundes. Schnell zieht er sich noch sein Hemd über und sprintet ins anliegende Bad um sich etwas frisch zu machen, bevor er verschwitzt und seiner Meinung nach, miefend, das Label verlässt. Toshi kann dies nur immer wieder, mit einem sanften Lächeln auf den Lippen, belächeln. Das hat Yoshiki damals schon gemacht. Er ist schon damals sehr eitel gewesen, was seine Hygiene betrifft, auch wenn es für viele nicht den Anschein macht. Er ist ein sehr gepflegter Mann, meist sogar gepflegter als jedes Mädchen. Auch wegen seines wirklich divenhaften Verhalten und Anforderungen, hat er den Namen „Hime“ bekommen. Wie Hide damals sagte: „Zu recht!“ Der Ältere kann sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen. „Warum lachst du denn schon wieder über mich?, fragt der Jüngere, welcher gerade wieder das Bad verlassen hat und sich mit den Händen an den Hüften stemmend vor seinen Freund aufgebaut hat. Toshi schaut zu ihm hoch. „Ich würde niemals wagen, aber dich zu lachen....“, kichert dieser. Yoshiki schnauft spaßend und legt sich seinen Handrücken theatralisch auf die Stirn. „Und schon macht es mein bester Freund erneut.... Schande und Asche auf dein erhobenes Haupt., ruft der größere der beiden übertrieben hervor. Nun kann der Sänger das Lachen nicht mehr unterdrücken, lacht daher laut auf und schlägt seinem besten Freund gegen die Schulter. „Du bist blöd, Hayashi Yoshiki!, schmollt der Sänger und belächelt den anderen. „Deswegen bist du ja auch mein bester Freund!“, gibt der Drummer um es noch mal zu bestätigen wieder. Der Sänger lehnt sich an den jüngeren heran und schließt noch mal für einen Moment die Augen, um diesen zu genießen. Er findet, die Zeit, die sie verschwendet haben, weggeschmissen haben, ist viel zu kostbar gewesen! Er muss es wieder aufholen. Egal wie! Er muss. Obwohl Yoshiki ihm immer wieder sagt, dass er sich für nichts verantworten muss, und er sich keine Gewissensbisse machen soll. Doch er kann nicht anders. Es fällt ihm sehr schwer, an diese Worte zu glauben. Sich daran festzuhalten. „Toshi? Bist du schon wieder in Gedanken?“, holt ihn die sanfte Stimme von dem Blonden wieder zurück in die Realität. Der Angesprochene blinzelt leicht. „Ja, ich war leicht wieder in Gedanken...“, meint der Dunkelhaarige und lächelt leicht entschuldigend. „Und ich denke, wir sollten dann jetzt auch mal... Sonst bekommen wir nichts gutes mehr zu Essen.“, meint Toshi. Beide verlassen das Studio und machen sich auf den Weg zu ihren Autos. Da Yoshiki gerne bei Toshi sein möchte, bleibt das Auto des Jüngeren hier stehen, da er ihn mit nimmt. „Hast du schon was feines in Kopf, was wir essen wollen?“, fragt der Blonde. „Nein, noch nicht. Ich schau einfach mal, was sich machen lässt. Wenn ich im Laden bin, fällt mir bestimmt etwas leckeres ein.“, meint Toshi als er seinen Wagen startet, nach dem sie eingestiegen sind und sich angeschnallt haben. „Das bist ja mal wieder typisch du. So kenne ich dich und nicht anders.“, schmunzelt der Blonde über seinem älteren Freund. Der Dunkelhaarige startet den Motor seines Wagens, der dunkel aufheulte und im Parkhaus wieder hallte. Er fuhr aus dem Parkhaus raus, an ein paar Paparazzi vorbei, die wieder versuchen würden, ein Foto von den beiden zu ergattern. „Diese Biester gehen mir so richtig auf den Sack. Können die einen nicht in Ruhe lassen?“, mosert der Jüngere leicht angenervt. „Lass sie doch.Wenn sie meinen, dadurch ihr Selbstwertgefühl steigern zu können.“, murmelte der andere zurück. „Wenn es nur das Selbstwertgefühl wäre. Die lauern einen selbst im Schlafzimmer auf, wenn sie könnten. Die wenden schon richtig unfaire Tricks an, um einen bis auf das letzte Haar ausspionieren können.“ „Bei dir gäbe es ja eh nicht mehr viel zu holen, bis auf deinen Schwanz, haben sie doch schon alles sehen können.“, lacht der ältere. Selbst Yoshiki muss über diesen Bemerkung lachen und haut Toshi wieder mal, wenn er verlegen wird, auf die Schulter. „Leider hast du ja recht.“, kommentiert er die Bemerkung seines langjährigen Freundes. Am Supermarkt angekommen, suchen sie in der Nähe des Eingangs einen Parkplatz. Wie sehr es der Sänger nicht mochte, mittlerweile auch in den USA erkannt zu werden. Nicht, dass er was gegen die Fans hat. Bewahre, am liebsten würde er genauso auf die Fans reagieren, wie sie auf ihn. Sondern es geht um die Paparazzi. In Japan ist es auch schon sehr schlimm gewesen damals. Das war so das einzige, was er in den 10 Jahren nicht vermisst hat. Aber hier in L.A. sind sie wirklich schlimm. Man kann nirgendwo hin gehen, ohne das einer dieser nervtötenden Personen einen ins Gesicht springen. „Wie armselig...“, murmelte der Ältere, als er daran dachte. „Wovon redest du denn?“ Yoshiki schaut seinen besten Freund mit einem fragenden Blick an. Wer wusste schon, über was er wieder nachdachte und seinen Kommentar öffentlich Preis gab. „Ich habe daran gedacht, wie armselig Paparazzi sind. Und hier in L.A. sind sie ja wirklich schlimmer als in Japan. Und da habe ich mich schon ziemlich angegriffen gefühlt.“, gibt er seine Antwort auf den vorherigen Kommentar. „Ja, du hast recht. Es ist wirklich schlimm hier. Ich habe zu Anfang die Promis hier sehr bemitleidet und dachte mir auch, dass sie ja selber schuld sind, wenn sie so viel von sich Preis geben. Und jetzt muss selbst ich aufpassen, welchen Schritt ich wohin mache, ohne dass irgendeine Fotomontage von mir in der nächsten L.A. Times zu sehen ist.“ „Aber was soll ich dazu sagen? Selbst schuld? Wer konnte denn nicht widerstehen, das Studio zu haben, es zu kaufen, um Metallica da raus zu haben? Und musste sich deswegen hier in Hollywood ein Apartment kaufen?“, stichelt Toshi weiter. „Ist ja schon gut. Du hättest mich ja daran hindern können.“, schmunzelt dieser und kratzt sich verlegen am Hinterkopf. „Was denkst du, was wir alle versucht haben? Aber du musstest es ja dennoch durchziehen mit deinem Dickschädel.“, lacht der andere. Mit einem Einkaufwagen bewaffnet, stöbern sie durch den Laden. Hier und da landet was dort rein. Auch wenn es nun überwiegend Süßigkeiten sind, die der Drummer nicht wieder stehen konnte. Wenn dann mal eine Tüte Chips rein kommt, wurde sie mit dem Kommentar: „Zu ungesund!“, wieder von dem Drummer zurück gelegt. Der Ältere lässt es nicht auf sich sitzen und räumte die ganzen von Yoshiki ausgesuchten Süßigkeiten wieder ins Regal zurück mit dem Worten: „Viel zu schlecht für deinen Gesundheitszustand!“ Nachdem sie die wichtigen Sachen alle dann im Wagen haben, beschlossen beide, sich wenigstens etwas zum Naschen zu gönnen. Toshi steuert sofort auf die Chips zu. Ihm läuft schon das Wasser im Munde zusammen, während Yoshiki ihn am Arm wieder festhielt. „TOSHIIII!! Keine Chips!!!“, jammert der Drummer. „Und du dann keine Kekse, Kuchen, und sonstige Schokolade!“ Ein frisches und fieses Grinsen umspielt die Lippen des Dunkelhaarigen. Es folgt ein Schmollen seitens Yoshiki. „Du bist fies.“ „Nein, du! Denn du verbietest mir meine Chips. Also!“, meint Toshi und verschränkt seine Arme vor der Brust. „Okay okay.. du hast gewonnen.“, schmollt der Blonde, und gewährt ihm die Chips. „Yes!“, freut sich der und schnappt sich sofort seine Lays Chips, die er am liebsten jetzt schon öffnen und futtern möchte. Als jeder seine Fressalien hat, gehen sie gemeinsam zur Kasse. Yoshiki bestand darauf, alles zu bezahlen, selbst die hart erkämpften Chips von Toshi, da sie beide quasi für seinen Haushalt eingekauft haben. Der Sänger war zwar nicht wirklich einverstanden damit, doch gegen seinem langjährigen Freund, wenn er sich was in den Kopf gesetzt hat, kam man eben nur schwer ran. Und bevor es großen Krach im Laden geben sollte, hat er beschlossen, alles Yoshiki zu überlassen. Nun grübelt er, wie er es ihm auf andere Weise zurück zahlen kann. So würde er niemals das Geld von dem Älteren annehmen. Und das ist etwas, was immer wieder an seinem Stolz kratzt. Seufzend packen die beiden das Eingekaufte in den Kofferraum des schwarzen Sportwagens von Toshi und fahren nun Heim zu dem Sänger. Daheim angekommen, packen sie beide aus und räumen alles in der Küche ein. „Möchtest du was trinken?“ fragt der Dunkelhaarige, während der Gefragte sich ins Wohnzimmer auf die Couch setzt. „Hast du was alkoholisches da?“, fragt er und dreht sich zu dem anderen herum. „Ja, hab ich... ich hab nur leider kein Wein da, Yo-chan.“ antwortet Toshi und kommt ins Wohnzimmer und geht an seinen Vorratsschrank, wo er all die guten Sachen drin stehen hat. „Ist nicht so schlimm.. ich bevorzuge gerade etwas nach Tomo-san's Geschmack.“, lächelt der Drummer und erhofft sich gerade etwas Gutes. Darauf hin bekommt er einen sehr beobachtenden Blick von seinem Gastgeber, dieser den Wunsch seines Gastes nachgeht. Er holt seinem besten Scotch hervor, sowie die 2 passenden Gläsern und stellt sie erst einmal auf den Wohnzimmertisch ab, um noch schnell etwas Eis zu holen. Denn Whisky schmeckt am besten nur auf Eis. In der Küche sucht er in seinem Schrank nach einer geeignetes Schüssel, wo er das Eis mit servieren kann, und geht dann wieder mit den Sachen ins Wohnzimmer, wo Yoshiki auch schon den Whisky serviert hat und auf das Eis wartet. Der Sänger gibt noch in jedes Glas 2 Eiswürfel und reich ein Glas seinem besten Freund, ehe sie zusammen anstoßen. „Kampai!“ Yoshiki leert sein Glas in einem Zug, während der anderen nur ein wenig daran nippt, so wie es normalerweise auch gestattet ist. „Yo-chan? Alles okay bei dir?“, fragt der Dunkelhaarige besorgt nach. Er hat es gespürt, dass es was mit seinem Freund nicht stimmt, doch kann er es vorhin nicht richtig einschätzen. Jetzt merkt er, dass etwas überhaupt nicht in Ordnung ist. „Nein, keine Sorge, alles okay. Ich trinke vorerst immer ein Glas auf Ex weg, weil ich es dann besser genießen kann.“, belächelt der Drummer seine Situation. „Und das soll ich dir also Glauben?“ Yoshiki fühlt sich unter den abschätzenden Blick seines Freundes sehr unwohl und spannt sich an. „Ja, du darfst mir glauben.“, lächelt er weiter. Toshi seufzt und als guter Gastgeber, welcher er nun einmal ist, gießt er dem anderen noch ein Glas Scotch nach. Der Drummer bedankt sich und trinkt das nächste Glas mit einem Zug leer. „Yo-chan, wenn du gleich besoffen bist, heule morgen nicht wegen Kopfschmerzen rum, ist das klar?“, mahnt er ihn. „Toshi, Toshi, Toshi... du wirst dich als Glucke niemals bessern...und außerdem, dass letzte Mal, als ich mich abgeschossen hatte, war an...“, Yoshiki verstummt. Der Sänger weiß, was sein bester Freund sagen wollte und bohrt daher nicht weiter nach. Diese Erinnerung an diesem Tag war grauenvoll. Nach dem Konzert hat dieser sich fast schon Besinnungslos gesoffen. Toshi graut es noch heute vor diesem Anblick. Der Drummer merkt, wie der harte Alkohol anschlägt, doch ignoriert er dies gekonnt und trink weiter. „Einer muss ja auf dich aufpassen, wenn du, wie jetzt auch, Scheiße baust.“, murrt der Sänger und nippt wieder an seinem Getränk. Der Blonde quittiert es nur mit einem Schulterzucken und gießt sich das 3. Glas ein. „Yoshiki, danach hast du aber genug. Du bist ja jetzt schon sehr angetrunken.“, mahnt der Ältere ein weiteres Mal und bringt die Scotch Flasche schon mal in Sicherheit vor dem Drummer. „Ey... Toschi! Isch wollde das auch noch tringen!“, ruft der mittlerweile betrunkene Drummer hervor. „Nein, du bekommst nach dem Glas nichts mehr. Du hast eindeutig genug für heute.“ Aus Frust trinkt der Drummer nun auch das Glas auf einem Zug herunter und lässt sich zurück auf die Couch fallen. Sein Körper kribbelt leicht und nimmt ein leichtes Gefühl der Taubheit an. Sei Kopf dreht sich leicht und sein Magen rumort. Es bahnt sich was schlimmes an. Und das gefällt dem Blonden überhaupt nicht. „Alles in Ordnung...? Du siehst nicht gut aus.“ Toshi setzt sich zu seinem Freund und legt besorgt einen Arm um ihn. Der Angesprochene schüttelt nur den Kopf. „Klo... schnell...“, murmelt dieser. Er versucht aufzustehen, doch der Dunkelhaarige sieht, dass dieser es nicht mehr aus eigener Kraft schafft. Er packt diesen unter den Armen, zieht ihn vorsichtig zu sich hoch und beiden versuchen mit schnellen Schritten zu der Toilette kommen. Das Bad erfolgreich erreicht, wirft sich Yoshiki vor die Toilette, knallt den Deckel hoch und übergibt sich sofort. Toshi kniet hinter ihm und streicht ihm fürsorglich die Haare zurück. „Was machst du nur für Sachen, Yoshi...“, murmelt der Sänge mitleidend. Nach dem der Blonde alles aus seinem Körper raus geholt hat, lehnt er sich nach hinten an seinem besten Freund und weint. „hide..“, schluchzt der Blonde und krallt sich Halt suchend an das Hemd von seinem Freund fest. Yoshiki zerreißt es innerlich. Wie konnte es nur geschehen? Wie? Hätte er es verhindern können? Hätte dieser Abend niemals stattgefunden, wäre es niemals passiert. Doch es musste ja so kommen. So was kann man leider niemals kontrollieren. Wenn er es könnte, hätte er es dennoch zu gelassen? Er kann es nicht sagen. Dennoch denkt er sich, er hätte es niemals zugelassen... denn Hiroshi. Er wäre so geendet wie Hiroshi. „Was ist mit hide?“, haucht der Sänger liebevoll und streicht ihm übers Haar. „Ich habe... hide und Hiroshi... gehört... es geht nicht. Ich habe es nicht verkraften können.“ , weint der Blonde bitterlich. „Was hast du gehört?“, möchte Toshi wissen, da er nicht ganz versteht, worüber sein bester Freund spricht. Yoshiki versucht seine Stimme einigermaßen fest klingen zu lassen. Flashback Yoshiki kommt gerade aus dem Aufnahmeraum „B“, wo er noch mal Hiroshis Basspart zu „Scars“ verbessert hat, damit man diesen besser raus hören kann. Dennoch ist er sehr angenervt, dass das Album nicht so geworden ist, wie er es sich vorgestellt hat. Vielleicht liegt es auch die ganze Zeit daran, dass er immer wieder abgelenkt war. Mit seinem Kopf nicht beim jetzigen Geschehen des neuen Albums, sondern wirklich ganz weit weg. Aus einem der anderen Räume des Studios, an denen er vorbei geht, hört er für sich, 2 bekannte Stimmen. Die von hide und Hiroshi. Die Tür war ein kleiner Spalt offen, so dass er neben der Türe stehen bleibt und lauscht. Normalerweise macht er es nicht. Es ist unhöflich, respektlos und unfair. Doch irgendwas hält ihn dort fest. „Hiro-chan, bitte... du musst es verstehen. Ich kann nicht. Bitte, verzeih.“ ertönt hide's Stimme mitleidend und sanft. „hide.. bitte. Ich liebe dich wirklich. Lass es uns doch versuchen.“ Es klingt, als würde Hiroshi weinen. „Nein, Hiroshi. Ich kann nicht. Ich liebe dich einfach nicht. Es würde uns beide zerbrechen, wenn wir zusammen eine Beziehung eingehen, in der ich dir Vorspiele, ich sei glücklich mit dir, nur damit du es bist. Verstehe es. Ich bin nicht Schwul. Ich steh nicht auf dich. Ich kann dich nicht lieben.“, versucht hide dem jüngeren zu erklären. Diese Worte von hide zu hören zerreißt Yoshiki das Herz, dass er weinen aus dem Studio läuft. Es hat ihm das Herz zerrissen. Es blutet. Er ertrinkt in seinem eigenem Blut. Jetzt weiß er, dass er dieses Geheimnis immer für sich behalten muss. Es darf kein anderer Wissen. Nicht einmal Toshi! Er würde ihn dazu überreden, mit hide noch einmal darüber zu reden. Und das kann er nicht. Nie und nimmer in seinem Leben. Er weiß, welche Schmerzen jetzt Hiroshi haben muss. Deswegen kann er sich nicht vor seinem Gitarristen stellen, und ihm auch noch seine Liebe beichten. Um dann diese selben Worte gesagt bekommen, wie sein Bassist. Nein! Er muss mit diesem Geheimnis ein Leben lang leben.Niemand darf es erfahren! Flashback end Toshi stockt der Atem. Er kann nicht fassen, was er gerade eben gehört hat. Es passt überhaupt nicht in das Erscheinungsbild des Drummers. Er hat immer gewusst, dass Yoshiki etwas schweres auf der Seele lastet. Doch egal wie oft sie mit einander gesoffen haben, wie oft Yoshiki so besoffen war, und sie haben mit einander über alles geredet. Selbst über jedes einzelne schmutzige Detail, so wie er dachte. Aber niemals ist auch nur ein Wort von dessen raus gerutscht, was er gerade eben zu hören bekam. „hide... ich liebe hide über alles. Er hat.. mich einfach so verlassen. Ohne... auf wiedersehen zu sagen. Er hat.. sich nicht verabschiedet. Er hat mich nicht einmal in den Arm genommen. Mir nicht versprochen, dass es besser wird. Oder mir beigestanden, mir gesagt... wie schlimm es ist.“, schluchzt der Drummer. „Alles... ich halte es nicht mehr aus. Es lastet zu sehr auf mir! Ich wollte... nicht mehr Leben. Ohne ihn... es hat alles keinen Sinn mehr.“ Immer mehr und mehr Tränen fließen, die Schmerz und Verzweiflung tragen. Toshi krallt sich ebenso an seinem Freund. Kann seine Tränen auch nicht mehr zurück halten. Es schmerzt so sehr. „Es ist vorbei. Mein Herz lebt nicht mehr. Es ist Tod! Es ist gestorben, als nun letztendlich auch hide gegangen ist. Mich allein gelassen hat! Mein Papa... er ist gegangen. Hat mich einfach so... allein gelassen. Hat mir nicht einmal gesagt, dass er mich lieb hat. Dann bist du gegangen... es hat all meine kleine Welt zerstört, mir den Boden unter den Füßen genommen. Ich habe so sehr an hide festgekrallt. Ihm gesagt, er darf mich nicht... alleine lassen... und dann ist auch er... einfach so gegangen. Keiner hat auf wiedersehen.. gesagt. Weißt du, wie es sich anfühlt!“, schreit Yoshiki seinem Freund ins Gesicht. Toshi bereut es, Yoshiki im Stich gelassen zu haben. „Bitte verzeih mir!“ ,weint Toshi und krallt sich an Yoshiki. „Es tut mir so leid. Bitte, verzeih mir.“ Beide sitzend an sich krallend im Badezimmer auf der Toilette und weinen. Weinen ihren jahrelangen Schmerz aus, den sie seit Ewigkeiten im Herz getragen haben. Toshi kann sich nicht verzeihen, Yoshiki, seinen längsten und besten Freund, in einer solchen schweren Zeit allein gelassen zu haben. Er hat viel zu sehr auf diesen MASAYA gebaut, der ihm nie etwas geben konnte. Noch nicht einmal den inneren Frieden, den Toshi sich so sehr gewünscht hat. Hätte er nur mal mit seinem besten Freund darüber gesprochen, so hätte er erkannt, dass er wirklich alles hatte. Ihm hat nur stets eine Pause gefehlt. Und die hatte er durch diesen Spinner MASAYA nie gehabt. Er hat ihn ausgebeutet. So lange, bis er keine Stimme mehr hatte. Über Monate. Jetzt hat er die Erkenntnis über all seine Fehler! Was ihn ins Badezimmer führte mit seinem gebrochenem und betrunkenen Freund. Musste man es ihm denn so vor Augen führen? - Anscheinend schon. Er hätte es niemals in Betracht gezogen, wer sein wirklicher Friede ist. - Yoshiki. Und nun ist er daran Schuld, was aus ihm geworden ist. Eine Marionette seines Schmerzes. Seiner eigenen Verdammnis. Nach dem Toshi sich einigermaßen wieder beruhigt hat, sieht er, dass Yoshiki sich wohl in den Schlaf geweint hat. Vorsichtig steht er mit ihm auf, und trägt ihn zur Couch, legt ihn behutsam darauf, und holt noch schnell eine Decke und Kissen. Er setzt sich daneben, und bettet den Kopf des Drummers auf seinen Schoß. Durch das große Panoramafenster seines Apartments im 12 Stock schaut er auf die Skyline von L.A.. Nachts sieht die Stadt der Engel wirklich wundervoll aus. Doch lange Zeit dafür, sich diese Stadt weiter zu betrachten, hat er nicht, da sich auch nun langsam das bisschen Alkohol bemerkbar macht. Er wird müde und ist erschöpft. Es ziehen sich bei ihm die Augen zu. Doch etwas scheint ihm von Schlaf abzuhalten. Es kitzelt ihm an der Nase und es ist recht hell. Scheint es doch schon so früh am Morgen zu sein? Dabei dachte er, er würde erst jetzt einschlafen. Blinzelnd öffnet er die Augen, und zuckt heftig zusammen. „Hey... erschrecke dich nicht. Ich bin es nur.“, schmunzelt sein Gegenüber. „Ja! Und genau da besteht das Problem!“, keucht Toshi. Halluziniert er gerade tatsächlich, oder träumt er? Denn wach kann er unmöglich sein. Niemals in seinem Leben! Er muss Träumen! Eine andere Lösung gibt es gerade einfach nicht! „Toshi... du träumst nicht. Nein, und du drehst jetzt auch nicht gerade durch! Und Falls du meinst, ich habe all die Jahre mit euch einen schlechten Scherz gespielt, muss ich dich ebenfalls enttäuschen.“ Die melancholische Stimme lässt den Sänger erschaudern. „Aber... wie ist das... denn möglich?“, haucht der Dunkelhaarige und traut sich nicht einmal den Namen auszusprechen, von dem Gegenüber, der wohl tatsächlich vor ihm steht. „Es gibt nur eine simple und doch traurige Erklärung, warum ich gerade vor dir stehe.“, haucht dieser. Er kniet sich vor die Couch, beugt sich sachte über den schlafenden Drummer und streichelt mit einer Hand sanft dessen Wange. „hide...“ haucht der Blonde im Schlaf und schmiegt sich sanft an die Hand, die auf seiner Wange ruht. Bei dieser Namensnennung des Drummers huscht ein sanftes Lächeln über die Lippen von hide. „Aber.. wie ist es denn möglich, dass du hier bist? Du.. dürftest doch gar nicht hier sein?“ Toshi ist überfordert. Er kann es nicht glauben, dass hide hier vor ihm steht. Mit Haut und Knochen. Oder etwa doch nicht? Vorsichtig beugt der Sänger sich vor und berührt dessen Gesicht. „Du bist so echt. So warum.“ , haucht dieser. „Weißt du? Uns Toten ist noch ein einziger und letzter Wunsch offen, bis wir wirklich in das Reich der Toten treten dürfen.“, fängt hide an zu erzählen. Es schmerzt ihn selber, dass jetzt zu erzählen. Denn bei jeden einzelnen seiner Bandmitglieder, Freunde und Familie sind noch so viele Fragen offen, die er ihnen auch gerne beantworten würde, doch es ist ihm nicht möglich. „Warum bist du von uns gegangen? Bitte! Sag es mir!“, fleht der Sänger aufrichtig. Doch hide schüttelt den Kopf. „Es gibt Dinge, die sollten lieber unausgesprochen bleiben. Man muss wissen, dass man schweigen sollte. Es würde nur noch mehr Verwirrung stiften. Es würden Fragen über Fragen kommen. Dafür gibt es keine Zeit.“, erklärt hide seinem damaligen und für ihn immer noch besten Freund. Geknickt schaut er zu Boden. Sicher, verstehen kann er es irgendwo, denn es reimen sich gerade wirklich viele Fragen in seinem Kopf zusammen. Doch der Drang in dem Sänger ist groß, dass hide, genau hier und jetzt, all seine Fragen beantworten soll. „Toshi, bitte, mach dir jetzt keinen Kopf. Ich möchte gerne meine letzte Zeit mir dir hier genießen, damit ich dir was wichtiges Sagen darf.“ „Was wichtiges?“, horcht dieser auf. „Ja. Mein letzter Wunsch ist sehr gewählt gewesen. Sicher, ich hätte auch meine Mutter besuchen können, oder Pata, meinen großen Bruder wie ich ihn immer liebevoll nannte, Hiroshi, Yoshiki, oder Taiji. Aber ich habe mir geschworen, diesen mit Bedacht auszuwählen.“, fängt der ehemalige Gitarrist der Band X Japan an zu erklären. „Ich habe euch, vor allem Yoshiki, sehr lange beobachtet. Ich habe auf seinen Schlaf geachtet. Zu ihm gebeten, er soll es sich wagen, sich das Leben zu nehmen. Ich bin froh, dass ich auf sein Unterbewusst sein so viel Macht ausüben konnte, dass ich ihn quasi daran hindern konnte, von dieser Welt zu gehen.“ „Wie hast du das gemacht?“ Der Dunkelhaarige ist so überrascht, dass es ihm fast die Sprache verschlägt. „Freundschaft. Er hat mich niemals vergessen. Unsere Bindung ist sehr stark gewesen. Auch wenn nicht so stark wie die von dir und Yoshiki. Und sie war auf einer anderen Ebene. Eine viel bedeutendere Ebene. Versteh mich nicht falsch, Toshi. Ich habe Yoshiki sehr geliebt. Und liebe ihn auch heute, über meinen Tod hinaus.“ Toshi reißt seine Augen auf. Eine einzige Träne kullert seine Wange hinab. „Ich habe mehr oder weniger euer Gespräch auf der Toilette verfolgt. Und zerreißt mir mein Herz, was ich da zu hören bekam. Das, was ich damals zu Hiroshi gesagt habe, war nur ein Teil der Wahrheit. Ich konnte doch schlecht zu ihm sagen: 'Du, nee, Hiro, aber ich liebe Yoshiki und nicht dich.' Ich hätte ihm somit viel mehr Schmerz zubereitet, als das ich wollte. Ich war zu feige, jemals zu Yoshiki, unsere Hime, zu gehen, und ihm meine Liebe beichten.“ Ein trauriges Lächeln ziert hides Lippen. Er schaut die schlafende Person vor sich an. Er beugt sich noch ein Stückchen weiter vor und berührt sanft mit seinen Lippen die Wange von Yoshiki. „Ich möchte, dass du immer gut über ihn wachst. Mach ihn glücklich. Lass zu, dass er wieder lieben soll. Ich kann ihn nicht mehr glücklich machen.“, haucht hide zu Toshi. „Bist du deswegen zu mir gekommen?“, möchte der Sänger wissen. „Ja. Ich wollte dich noch ein letztes Mal sehen. Sehen, dass du wieder Toshi bist und nicht TOSHI! Denn das warst du niemals. Du warst von uns der Bodenständige gewesen. Und das habe ich so sehr an dir geschätzt.“ , lächelt der Pinkhaarige. „Und du schaffst es, unsere Hime wieder aufzubauen.“ Toshi blinzelt. Sieht er richtig? Kann er geradewegs durch hide hinweg schauen? „hi-hide? du.. du löst dich auf!“, haucht der Sänger erschrocken. Doch dieser lächelt nur traurig. „Dann wird es Zeit für mich für immer zu gehen. Toshi! Bitte bleib bei uns und geh nie wieder fort! Versprich mir das!“, verlangt hide noch ein einziges Mal mit nach Druck. „Ja!! Ich werde es dir versprechen!“ hides Körper beginnt sich glitzernd aufzulösen. Toshi schluchzt unterdrückt auf. „Bitte! hide! Geh nicht!“ Toshi streckt noch mit aller Kraft seine Hand nach dem auflösenden Körper seines besten Freundes aus. Doch er bekommt diesen nicht mehr gepackt. Der Körper löst sich in kleine Kristalle auf, und ein kleiner Lufthauch weht durch das Zimmer, was seinen Duft hinterlässt und ist nun komplett verschwunden. „HIDE!!“, ruft Toshi verzweifelt aus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)