Shadow Scythe von Verona-mira (Wenn der Tod die Nase voll hat) ================================================================================ Kapitel 9: ----------- IX   Wütend lief Cornelius Fudge in seinem Büro auf und ab. Dabei fluchte er lautstark. Er fluchte über Dumbledore und diesen Ausländer. Kiran Altair. Was erlaubte er sich denn eigentlich?! Der Minister sah auf die Pergamente vor sich. Er hatte nach dem Treffen mit diesem Mann eine Recherche in Auftrag gegeben. Das Ergebnis war mehr als niederschmetternd. Außer bei Gringotts gab es keine Informationen über diesen Mann. Das einzige, was bekannt war, war dass der Vorfahre (der ebenfalls Kiran Altair hieß) vor 2000 Jahren ein Verlies eröffnete. Als einer der ersten Kunden. Danach ist die Familie verschwunden, es gab keine Akten über sie. Ganz offensichtlich ist sie aber nach Japan ausgewandert, also hatte Cornelius Akten über die Altair Familie im japanischen Ministerium angefordert. Und er hoffte, dass die sich ein wenig beeilen würden. Aber wenigstens hatte er noch eine Verbündete. Dolores Umbridge. „Dolores“, knurrte der Minister, „Ich will dass du nach Hogwarts gehst und dich dort umsiehst. Du wirst den Unterricht inspizieren und alle Auffälligkeiten sofort bearbeiten.“ „Natürlich Minister!“   -oOo-   Die meisten Leute glaubten dass Anokata ein alter Mann sei. Nur wenige wussten, dass er eigentlich sehr jung aussah. Mit seinem eleganten schwarzen Haaren, den dunklen Augen sah er aus wie ein gewöhnlicher, gutaussehender junger Mann. Und noch weniger wussten, dass auch er ein Mortis war. Mortis waren dereinst Menschen, aber sie machten ein Deal mit dem Tod. Als Ministri Mortis würden sie dem Tod in seiner endlosen Arbeit unterstützen. Und dafür erhielten sie magische Kräfte und ein fast endloses Leben. Um genauer zu sein, es gab drei Mortis in der Schwarzen Organisation. Anokata, Gin und Anokatas Stellvertreter, ein gewisser Michael Lane. Und diese drei waren auch die einzigen, die wussten dass Anokata nicht nur der Chef eines großen Verbrechersyndikats war, sondern auch der Chef des Magischen Ministeriums in Japan. Und die Schwarze Organisation war sein Mittel, neugierige Muggel draußen zu halten. Dafür schreckte er auch vor Mord nicht zurück. Amüsiert sah er noch einmal in das Schreiben der Englischen Behörde. Kiran Altair also. Nun ja, Gin war schon immer ein Fall für sich. Als Mortis hatte er nämlich nur Respekt vor anderen Mortis und dem Tod selbst, alles andere sah er als lächerlich an. „Er scheint Probleme zu machen“, meinte Michael aus seiner Ecke im Büro von Anokata. Anokata selbst gab sich als Leon Blake aus. Und damit sprach Michael in auch regelmäßig an. „Gin?“ „Ja“, knurrte der andere. Seine blauen Augen verengten sich. „Er ist viel zu arrogant. Er ist kaum dort drüben und schon legt er sich mit dem gesamten Ministerium an.“ Anokata lächelte leicht. „Das liegt daran, dass er in seiner gesamten Existenz nur ein einziges Mal hinters Licht geführt wurde. Oder besser- er wurde auf brutale Art und Weise besiegt. Damals in Akon.“ Michael grunzte kurz. Aber Anokata hatte Recht. Gin war wirklich einer der stärksten Mortis. Ein einziges Mal, als er einen Kreuzritter in Akon abholen sollte, hat der sich gewehrt, den Mortis schwer verletzt und ihm seine Sense abgenommen. Allerdings hatte der Kreuzritter sich auch durch die Hölle gekämpft, um seine Frau zurück zu holen. Anokata kicherte leicht und holte Michael damit aus seiner Betrachtung. „Du wurdest ja von so einem Griechen aufs Kreuz gelegt, nicht war Michael?“ Der Anführer des Syndikats lachte lauter auf als er das Gesicht seines Freundes sah. „Ouzo. Also wirklich.“ „Wir wollen nicht darüber reden, Leon!“ fauchte Michael. Er beruhigte sich wieder. „Aber du sagtest, sein Auftrag kommt von ganz oben?“ „Yeap. Wir müssen ihm den Rücken freihalten“, erklärte Anokata und lehnte sich zurück, „Das werde ich machen.“ „Und ich werde mal sehen, ob wir ihm einen Verbündeten schicken“, murmelte Michael. Er überlegte einen Moment. „Wir haben doch diesen einen Typen... lebt als Zauberer unter Muggeln, macht Muggelwaffenkunde, oder?“ „Gute Idee“, gab Anokata zu. Michael erhob sich und ging aus dem Raum. Anokata lehnte sich zurück und betrachtete die Decke. Eigentlich wollte er seinem Attentäter keine Aufträge mehr geben, aber das war wirklich zu interessant. Er hoffte bloß, dass das Ministerium in England nicht den Fehler macht und sich bei ihm einschleimen will. Er griff zu Feder und Pergament und verfasste ein Schreiben.   -oOo-   Seufzend verpackte Gin die Sachen, die er in der Winkelgasse gekauft hatte. Er wollte eigentlich nicht mit zuviel Gepäck reisen, aber die Schulordnung verlangte das. Also hatte er sich eine ganze Sammlung an Sachen gekauft. Winterkleidung, Sommerkleidung, festliche Kleidung, sportliche Kleidung und einen Umhang bräuchte er auch. Er hatte sich dann aber dazu entschieden, sein altes Outfit anzuziehen, das er bereits vor 100 Jahren in England getragen hatte. Es war zwar eine Abänderung des klassischen Umhangs, war aber immer noch im Bereich des akzeptablen. Er klappte den Magischen Koffer zusammen, in dem er einfach alles untergebracht hatte. Er ließ ihn in Schwarzen Nebel verschwinden und verließ dann sein Zimmer um das Gasthaus endgültig zu verlassen. Dann würde er auf Dumbledores Bitte hin den Hogwarts-Express begleiten. Er verabschiedete sich vom Wirt und trat auf die Straße hinaus. Ohne Eile kehrte er zurück in die Nichtmagische Welt und rief ein Taxi.   -oOo-   Harry hatte sich bereits von seinem Patenonkel Sirius verabschiedet. Leider konnte er nicht mit zum Bahnhof kommen, da Wurmschwanz Voldemort vermutlich verraten hatte, dass Sirius ein Animagus war. Mit schweren Herzen erreichte der Junge King’s Cross Bahnhof. Nach der Sache im Grindmaulplatz 12 hatten Hermine und Ron nicht wieder mit ihm geredet. Dieses Jahr würde wohl ein sehr Einsames werden.   -oOo-   Dumbledore hatte noch einige Organisatorische Dinge zu erledigen. Unten in der Küche waren die Hauselfen fest damit beschäftigt, den großen Festschmaus vorzubereiten. Zwar war die Sache mit Umbridge ihm doch ein Dorn im Fleisch, aber er würde es schon irgendwie hinbekommen. Fawkes sang ein Liedchen und der alte Zauberer nahm sich ein Bonbon. Die anderen Lehrer bereiteten ihren Unterricht vor.   -oOo-   Ein magischer Langstrecken-Falke brachte dem Minister gerade ein Schreiben. Mit tief gefurchter Stirn betrachtete Cornelius das Kuvert. Es kam aus Japan. Das Siegel darauf bedeutete, dass es vom Japanischen Minister für Zauberangelegenheiten kam. Schlimmes ahnend öffnete er den Brief. Augenblicke später zog sich der Himmel zu, Vögel flogen erschrocken auf und Kirchglocken läuteten. Entsetzt starrte ein Angestellter von seinem Arbeitsplatz auf. „Du lieber Himmel...“ murmelte er, „Das muss die lauteste Gotteslästerung gewesen sein, die ich je gehört habe...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)