Shadow Scythe von Verona-mira (Wenn der Tod die Nase voll hat) ================================================================================ Kapitel 18: ------------ Ouzo sah durch ein Fenster zum Schloss. Er hatte gefühlt, was passiert war. Gins unbändige Wut, die Unruhe der Schatten, als sie gerufen wurden und die Signatur seines Werkzeuges. Die Sense. Ihm schauderte. Diese Aura war strak gewesen und finster. Dunkel, erdrückend und gleichzeitig hatte sie für ihn eine merkwürdige Faszination bedeutet. Er sah zu den Krähen, die ihn aufmerksam ansahen. Er hatte die Tiere verändert. Nun waren sie keine normalen Tiere mehr, sondern einfach anders. Sie würden die Hocruxe zu Gin bringen, egal ob da Wände zwischen waren oder nicht. Er öffnete das Fenster und ließ sie raus. Harry war erstarrt. Er saß auf diesem Stuhl und war verängstigt in einem Maße, wie es Voldemort nie geschafft hatte. Der Silberhaarige sah ihn an und löste dann ein Kruzifix von seinem Armband. Es war mit Saphiren besetzt. Er hielt es vor das Gesicht des Jungen, wo es begann über seiner Hand zu schweben. Aus dem größten Stein des Kreuzes zischte ein Blitz zu seiner Narbe. Dann hatte er plötzlich Schmerzen. Gewaltige Schmerzen. Etwas schien aus seinem Kopf raus gesogen zu werden. Etwas, was sich wehrte, aber es war machtlos im Vergleich zu der Kraft, die gewirkt wurde, und glitt praktisch aus ihm heraus. Über dem Kreuz schwebte schwarzer Nebel, in dem ein Gesicht zu entstehen schien. Eines Ohne Nase und mit unverwechselbaren Gesichtszügen. Voldemort. Dann war da plötzlich die Sense, deren Klinge durch die Wolke schnitt und ein unmenschlicher Schrei ertönte. Der Potter sackte zusammen, während der Lehrer das Kreuz wieder befestigte und eines mit weißen Steinen löste. Blut sickerte aus der Narbe, aber nicht lange. Der Schmerz verschwand und wurde durch ein warmes Prickeln ersetzt, das sich angenehm durch seinen Körper bewegte. In seinem Handrücken war es am stärksten und er sah auf die Wunde der Blutfeder. Und blinzelte irritiert, als er sah, wie sich die Wunde schloss. „Nun, wo das geklärt wäre, können sie gehen Potter. Kommen sie in einer Woche wieder. Mr. Malfoy, sie werden bleiben und mir ihre Fortschritte zeigen. Kommen aber nächste Woche auch wieder.“ Ouzo starrte aus dem Fenster zum Schloss. Er hatte gespürt, dass ein weiterer Hocrux vernichtet worden war. Zumindest der Seelensplitter. Aber das war nicht das einzige, was er gespürt hatte. Kopfschüttelnd begann er Anokata eine E-Mail zu schreiben. Wenn das so weiter ging, wie bisher konnte man den Silberhaarigen nicht mehr alleine agieren lassen. Obwohl man ihm zugute sagen musste, dass er gute Fortschritte mit dem Auftrag machte. Als  beide Schüler verschwunden waren und Gin in seinen Räumen war, unterzog der Silberhaarige den Umhang, den er Potter abgeknöpft hatte, eine genauere Untersuchung. Der Stoff war nicht einfach nur mit Magie durchtränkt, er bestand aus Magie. Aus Magie, die er kannte. Aus der Magie seines Meisters. Es war einer der drei Gegenstände, die der Tod den Menschen überlassen hatte. Fasziniert rieb er den Stoff zwischen den Fingern. Nicht kalt und nicht warm. Nicht fest und nicht flüssig. Wenn im Inneren nichts war, war er sichtbar. Wenn im Inneren etwas war, war er unsichtbar. Ein Gegenstand aus vollkommenen Gegensätzen. Und nützlich. Grinsend suchte er zwei silberne, dünne Reifen. Ouzo und Anokata würde dieser Zauber sicherlich brennend interessieren. Er vergaß, die menschlichen Bedürfnisse des Körpers nach Schlaf und Nahrung. Er kopierte den Zauber des Umhangs zwei Mal und band an jeden Reif eine Kopie, dann rief eine Krähe und schickte diese mit den Reifen los. Es war kurz vor Stundenbeginn. Leise lachend verließ er den Raum und begab sich in seinen Unterricht. Während er das tat, verfasste Umbridge eine Anzeige, wegen mutwilliger Körperverletzung und Widerstand gegen Staatsgewalt. An den nächsten Tagen beachtete Gin den Umhang nicht groß. Seine Krähen brachten ihm nämlich Hocruxe. Einen Kelch mit einem Dachs, ein Amulett mit einer Schlange, ein Diadem. Eine Krähe fehlte. Er würde sie später suchen. Am nächsten Tag verspürte er zum ersten Mal seit dem Fund des Umhangs wieder Müdigkeit. Er überstand den Tag, als hätte er normal die Nacht geschlafen und verschwand nach dem Unterricht in seinen Räumen, wo sein Blick sich auf den ‚Stoff‘ richtete. Nachdenklich ließ er das Gewebe aus purer Magie durch seine Finger gleiten. Dann spürte er, dass etwas in ihn hinein glitt. Aus dem Gegenstand. Verwirrt versuchte er den Kontakt zu unterbrechen, aber der Umhang klebte an seiner Haut, dann schien in ihm etwas zu erwachen. Es war dunkel, verheißungsvoll und mächtig. Es grollte wohlig, schnurrte, schien aber nicht darauf aus zu sein, wach zu bleiben. Es schien diese, nun merkwürdige anfühlende Magie zu schlucken und sich dann wieder schlafen zu legen. Als Gin seine Gedanken wieder ordnen konnte, war der Umhang weg. DAS war interessant gewesen. Und zum ersten Mal wusste er nicht, was genau passiert war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)