His Story ♥ von Ashanti (Eine Wette kam nach der anderen ♥ (Uruha x Ruki / Andere Pairings geheim)) ================================================================================ Kapitel 2: Top, die Wette gilt. ------------------------------- Kapitel 2: Top, die Wette gilt. Der Blonde lag schon auf seinem Bett und ich war ungemein erleichtert darüber, dass es zwei Betten waren und kein Doppeltes. „Tja jetzt sind wir hier. Nur wir zwei.“ Reita grinste blöd und ich zog die Mundwinkel nach unten. „Ja. Nur wir zwei.“ Lustlos ließ ich mich auf die für mich viel zu weiche Matratze fallen. Ich machte mir nicht einmal die Mühe mich umzuziehen, ich war viel zu erschöpft und enttäuscht. Mein Bett und sein Bett standen einige Meter voneinander entfernt an der Wand. Das Hotelzimmer war echt schön. Die Zimmerwand war genauso weinrot wie die Wand im Gang. Jetzt hatte nur noch der perfekte Zimmerpartner gefehlt...und dieser war ganz sicherlich nicht Akira Suzuki. „Ey Ruki.“ „Mh?“, verließ ein gequältes Murren meinen Mund und ich schaffte es gerade so mich zu ihm drehen zu können. „Glaubst du das morgen geht gut?“ Ich ließ mir seine Worte erst durch den Kopf gehen und nickte dann. „Natürlich geht das gut. Wir rocken sie alle. Aber man kann so etwas nicht vor planen, vielleicht geht etwas schief. Alles was wir tun können, ist unser Bestes geben.“ Mein Bassist lachte. „Oh ja...aber ich schätze es läuft alles glatt...vor allem, wenn Uruha wieder so sexy ist wie immer.“ Für einen Moment lang war mein Herz stehen geblieben und ich saß binnen Sekunden wieder aufrecht. Hatte Reita gerade die Wörter ´Uruha´ und ´sexy´ in einem Satz verwendet?! Mein Uruha und ´sexy´?! „W-Was soll das denn heißen?!“, reagierte ich etwas zu heftig und sah dann dass Reita mich anstarrte, als hätte ich ihm gerade erzählt ich könnte Fliegen. Die Alarmglocken klingelten ohrenbetäubend.in meinem Kopf. „...Was das heißen soll? Das soll heißen, das Fanservice immer gut ankommt...?“ Augenblicklich entspannte ich mich wieder etwas. Ein dickes, Fragezeichen bildete sich mit seiner Antwort über meinem Kopf. „Warte...mehr...nicht?“ „...Hä...? Mehr? Was soll ich denn schon meinen?“ „...Err...“ Innerlich hatte ich mir meine Handfläche gegen mein Gesicht geschlagen. Wir waren erneut an einem dieser Punkte angelangt, an welchen Rukis Intelligenzquotient seinen Höchstpunkt erreichte. Und dieser Ruki war leider ich. „Tss, also manchmal bist du schon seltsam.“ Akira richtete sich schmunzelnd auf um sein Kissen noch etwas weich zu schütteln und legte sich dann wieder hin. Ich hörte wie ein Schnaufen meinen Mund verlassen hatte. „Wieso bin ich bitte seltsam? Ich dachte einfach als du Uruha gesagt hast, da meintest du....“ „Was meinte ich?“ „N-Nichts! Weißt du was? Lassen wir das einfach! Auf jeden Fall glaube ich, dass wir beim Konzert wirklich rocken werden.“ „Yo...Das Konzert ist morgen Abend, oder?“ „Mhm.“ „Wie werden unsere Bühnenoutfits aussehen, hmm? Kriegt Uruha wieder seine Strapsen?“ Mit seinem letzten Satz wurde ich wirklich böse. Angepisst spürte ich wie meine Finger sich in den Stoff meines T-Shirts krallten. Was hatte dieser Reita denn jetzt mit Uruha? Wieso hieß es die ganze Zeit Uruha? Was bezweckte er?! „Keine Ahnung ob Uruha Strapsen trägt, frag doch Sakai, Mensch!“ „Wow““, Reita hob beschwichtigend seine Hände. „Ganz ruhig, Shorty.“ „Hmpf!“ „...Was habt ihr denn alles an Fanservice geplant?“ Innerlich Dampf ablassen verschränkte ich meine Arme hinter meinem Kopf. „...Weiß nich´ genau...glaube Aoi wollte was machen, während Kai nicht aufpasst...und Uru...ha...Uruha...err...ich glaube da habe ich noch nichts eingeplant...“ „Ist es in Ordnung wenn ich den Fanservice mit Uruha übernehme?“ Der nächste beinahe-Herzinfarkt in dieser Nacht. „W-W-Was? W-W-Wieso denn?!“ „Naja ich habe mich in letzter Zeit in den Foren umgehört, haha. Das beliebteste Pairing ist eindeutig Reita und Uruha. Das wäre positive PR.“ Ruhig Ruki...ruhig...er macht das nicht mit Absicht...Er weiß ´es´ gar nicht...er kann es nicht wissen. „Reita und Uruha, also...meinst du.“ Dieses dreckige Grinsen in Reitas Gesicht. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal so viel Hass für irgendeine Person empfinden würde. Doch es schien als hätten die Schmetterlinge in meinem Bauch sich in feuerspeiende Libellen verwandelt. Der Blonde grinste machohaft. „Also ich habe auf jeden Fall gesehen, dass alle total scharf darauf sind, dass Uruha sich von mir verwöhnen lässt.“ Ich biss mir vor Ärger auf die Lippen. Andererseits war ich wirklich überrascht, denn ich hatte den Bassisten noch nie so erlebt. Panik beschlich mich. Was, wenn er auch etwas von Uruha wollte...? „Sie warten alle darauf, dass ich Uru-chan zum Uke mache, hahaha.“ Egal wie sehr ich kämpfte, ich konnte mich einfach nicht beherrschen. „Tja. Dann musst du die Fangirls wohl enttäuschen. Erstens ist Uruha hetero. Zweitens ist Ruki und Uruha sowieso beliebter und nun das dritte und wichtigste: Er würde eh nie mit dir ins Bett gehen!“ Ha! Jetzt hatte ich diesem Ekel eins rein gewürgt. Doch ich freute mich zu früh. Seine erstaunte Miene wurde angriffslustig. Das gefiel mir jetzt so ganz und gar nicht. „Aber Ruki...Wollen wir da irgendetwas andeuten?“ „Andeuten? Was denn andeuten?! Ich bin nicht in Uruha verliebt!“ „Was?“ „Du bist bescheuert!“ „Ähm...ja...weißt du was? Es mag sein, dass ich im Bus etwas zu viel Sake hatte und zu wenig Schlaf, aber ich bin mir total sicher, dass ich, wenn es drauf ankommen würde, Uruha vor dir ins Bett kriegen könnte.“ „Was zum... Sag mal Reita, geht es dir gut? Hast du was genommen?“ „Aber ich habe doch Recht.“ „A-Aber du...du willst doch nichts von Uruha, o-oder doch?“ Zu meiner Erleichterung nahm Reitas Gesicht einen mehr als ungläubigen Ausdruck an. „Spinnst du? Ich stehe auf Weiber.“ „Und wozu dann der ganze Mist?“ „Weiß nicht...ich will wissen, wer von uns beiden heißer ist.“ „...Von uns beiden...? Du meinst, mich und...dich?“ Mein Bassist nickte. „...Aber ...was zur Hölle ist das für eine Logik? Da könnten wir doch genauso darüber diskutieren wie viele Frauen wir schaffen würden?“ „Ach Ruki...“, Reita schüttelte mit dem Kopf. „Jeder halbwegs anständige Kerl kriegt eine Frau herum. Aber nur ein ganz heißer, kriegt auch einen Mann. Und unser Uru, der wäre DIE Trophäe überhaupt, haha.“ Die Libellen in meinem Magen spuckten jetzt nicht mehr nur Feuer, sondern auch giftige Säure und heißes Magma. Meine Unterlippe pochte schon, da meine Zähne sich schmerzhaft in sie hinein gebohrt hatten. „Ich würde Uruha auf sein Bett stupsen, und dann würde ich ihm ganz wie in diesen Fanfictions immer ins Ohr hauchen und- „ICH WÜRDE IHN VOR DIR KRIEGEN!ER WÜRDE SICH IN MICH VERLIEBEN NICHT IN DICH! UND URUHA IST KEINE TROPHÄE!“ Eisige Stille erfüllte den Raum nach meinem Schrei und der Blonde zog die Augenbrauen hoch. Dann legte er den Kopf schief. „Taka, kriegen wir wieder unsere Komplexe?“ Ein Glück war er wirklich so dumm, dass er ernsthaft dachte, ich tat das nur um meines Egos willen. Reita dachte viel zu umständlich, als das er je verstanden hätte, dass ich etwas von unserem Leadgitarristen wollte. Immerhin hatte ich mir bis jetzt aber auch nichts anmerken lassen... „Soso. Also du denkst du würdest ihn vor mir kriegen, Shorty?“ „Ja. Denke ich. Ich bin begehrter als du.“ „Ach findest du? Ruki...also du bist ja niedlich und klein, und das mag ja super bei den Teenies ankommen...aber ich bin ein Mann, ich habe Muskeln. Mädchen mögen Teddybären...aber Frauen stehen auf Männer.“ Ich hörte mich wieder schnaufen. „Übertreibe es mal nicht.“ „Schon blöd, wenn man die Hälfte der Frauen nicht haben kann, weil sie größer sind als man selbst, oder? Und Uruha überragt dich auch um ca. 10 Zentimeter...Aber nimm es nicht tragisch. Du als kleine Prinzessin findest sicher auch noch jemanden.“ „Weißt du was? Jetzt reicht´s. Keine Ahnung was du gerade für Probleme hast. Aber ich würde dich eiskalt hinter mir lassen. Meterweit. Nicht nur die Frauen, sondern auch Uruha würden sich lieber für mich entscheiden, verstehst du? Ich muss keine 1 m 75 sein, ich bin mit meinen 1 m 63 genauso gut, wie ihr auch.“ Für einen kurzen Augenblick glitzerte etwas in Reitas Augen auf, was mir wirklich nicht gefiel. Ich konnte nicht herausfinden was es genau war, doch er schien genauestens nachzudenken. Diese Unterhaltung war in eine sehr seltsame Richtung gelaufen. Ich fürchtete, er hätte erraten, wie ich zu Uruha stand, doch auf einmal starrte er mir fest in mein Gesicht. „Dann lass uns wetten!“ Das kam unerwartet. Mit einem Mal verlor ich mein Gleichgewicht und konnte nichts besseres tun, als überrascht mit den Armen zu wedeln. Mit einem schrillen Schrei kippte ich seitwärts aus dem Bett und schlug Dumpf auf dem Zimmerboden auf. Flüche...immer ich. Als ich mich panisch aufrappelte, sah ich Reitas Hand, welche sich mir entgegenstreckte. Doch ich wusste, dass er mir nicht aufhelfen wollte, sondern nur darauf wartete, dass ich einschlug. Ein Kloß setzte sich in meinem Hals fest. Die Hand wartete noch immer auf meine eigene. „...Also?“ Oh Gott... „Naja i-ich...“, meine Hand wanderte langsam zu seiner. Nein! I-Ich meine...“, ich spürte wie unsere Finger sich entschlossen. Haltet den Film an! Doch meine Hand lag nun in Reitas und ehe ich begriff was hier eigentlich genau passierte, hörte ich mich auch schon sagen: „Die Wette gilt.“ „Guten Morgeeeen!“, begrüßte mich Aois lächelnde Miene, und ich dachte ich müsse gleich in meine Müslischüssel kotzen. Mein Kopf tat so schrecklich weh, und die Insekten in meinem Darmtrakt waren einem schrecklichen Geschwür gewichen. Ich wusste ganz genau, dass ich leichenblass im Gesicht war, und umso gemeiner fand ich es, dass Reita ganz ruhig da saß und sein Frühstück verspeiste. Die letzte Nacht ging mir noch einmal durch den Kopf. „Also die Wette gilt.“ „Tut sie. Wie gehen wir vor.“ „Hier sind die Bedingungen: Einer von uns muss ihn flachgelegt haben, bis wir in Nagoya sind, da endet unsere ´HETERODOXY´.“ Flachgelegt. Ich rieb mir die Schläfen. „O-Okay...und...um was wetten wir?“ Reita grinste. „Ich will dein Swarovski-I-Phone mit dem Black Moral drauf, wenn du verlierst.“ Mieses Schwein, ich wusste es! „W-Waaa....?“ „Oh was ist denn? Kneifst du jetzt? Hast du Angst, dass ich größer, besser und attraktiver bin?“ „Ich kneife NICHT...uff...meinetwegen, du kannst es haben...“ „Finde ich gut.“ „Moment mal! Und was ist wenn du verlierst?“ „Haha, ich bezweifle, dass es wirklich soweit kommt, aber wenn ich verliere mache ich fünf Monate den Babysitter für Koron. Und du weißt, dass ich das Vieh nicht unbedingt ausstehen kann.“ „Mh...okay.“ Mir war erst unwohl gewesen, doch wenn ich jetzt so darüber nachdachte, wie Reita sich mit meinem kleinen Koron-chan herum quälte, der seine Klamotten zerriss und ankackte, musste ich bösartig grinsen. Nur wie ich mich Uruha nähern sollte, darüber hatte ich wirklich noch nicht nachgedacht...so eine Scheiße...Aber so gesehen hatte Reita ja dasselbe Problem, oder...? Im Endeffekt würden wir beide verlieren, ich glaubte wirklich nicht, dass Uruha mit nur einem von uns beiden ins Bett gegangen wäre. Es war zwar etwas enttäuschend, da ich ihn gerne gewonnen hätte, aber auch beruhigend, da der Blonde auch nichts von Kouyou bekommen würde. Wir saßen alle an einem langen Esstisch in der Kantine des Hotels. Im Gegensatz zu mir schien es den anderen recht gut zu gehen. Vor allem Kai hatte endlich wieder eine fast gesunde Hautfarbe, was mich ungemein beruhigte. „Na? Wie habt ihr geschlafen?“ , unser Drummer lächelte lieb in die Runde. Er konnte es wohl einfach nicht lassen, die Mami für uns alle zu spielen. „Bei mir war´s cool.“, schoss Aoi sofort los, während er herzhaft in ein Sandwich biss. „Uru-chan schläft ganz lieb und ruhig, und er hat es heute morgen sogar geschafft die Diva nicht ganz so heraushängen zu lassen.“ Ich schmunzelte. Uruha schien stolz auf das Lob. Er kaute zufrieden auf seinem Reisbällchen herum. „Was ist mit euch?“ Unsere Blicke wanderten zu Sakai und Yamada, die sich beide einen Kaffee gegönnt hatten. Unser GazettE-Team lächelte. „Wir haben auch angenehm geruht, danke der Nachfrage, Jungs.“ Kai klatschte in die Hände. „Das klingt doch gut. Seit ihr aufgeregt wegen heute Abend?“ Reita schnaufte. „Willst du nicht wissen wie ich geschlafen habe?“ Aoi grunzte. „Das will keiner wissen.“ „Hahaha, du bist sehr witzig. Also, ich habe auf jeden Fall geschlafen wie ein Baby, nicht wahr, Ruki?“ Na das hätte ich ja wissen müssen. Sofort blickten alle verwirrt zu mir hinüber. Mürrisch zuckte ich mit den Schultern. Meine Kopfschmerzen brachten mich noch um. „Und wie hat unser Ruki geschlafen?“, fragte dann plötzlich Uruha aus heiterem Himmel, und ich zwang mich zu einem verkrampften Lächeln. „Ich...ganz okay.“ „Du siehst nicht gut aus.“, die Hand Aois landete auf meiner Schulter. „Taka-chan, was hat Rei mit dir angestellt?“ „Pff, gar nichts! Ich habe nur nicht gut geträumt...ich lege mich gleich noch einmal hin...es ist ja erst 9:00 Uhr.“ Kai nickte zustimmend. „Tu das. Denn heute Abend musst du fit sein...soll ich euch noch einmal die Trackliste vorlesen?“ Alle winkten ab. „Bin sie mit Uru nochmal durchgegangen.“ mein Gitarrist mit den violetten Strähnen deutete ganz locker auf meinen Leadgitarristen, und ich war wirklich so verdammt eifersüchtig darauf, dass die beiden anscheinend in ihrem Zimmer eine richtig gute Zeit hatten, während ich mich mit Reita abgeben musste, der mehr als nur Scheiße redete, wenn er getrunken hatte. „Ich kenne sie auch, ich singe das alles immerhin...“, grummelte ich deprimiert. Auch Yamada, Akira und Sakai kannten sie, also beließen wir es dabei. Unser Drummer sah uns alle zufrieden an „Dann ist ja gut....also...heute steht folgendes auf dem Plan: Ruki?“ „Ähm, ja?“ „Aoi und du, ihr geht noch einmal die Songs durch, okay? Schaut ob man da noch etwas machen kann.“ „O-okay...“, meinte ich sichtlich verwirrt. Aoi schien sich zu freuen. Auch ich fand es gar nicht so schlecht, Aoi war witzig. Doch leider schaltete mein Verstand sich wieder an den unpassendsten Stellen ein, und mir wurde langsam aber sicher bewusst, dass wenn Aoi bei mir war Uruha nur zu- „Reita?“ „Yo.“ „Fahr du mit Uruha in die Stadt. Ich habe euch für eine Autogrammstunde eingetragen, okay?“ Uruha nickte, und hatte nichts gegen diesen Vorschlag...und Reita logischerweise auch nicht. Triumphierend schielte er zu mir hinüber, aber ich machte keine Anstalten meine innere Verzweiflung nach außen zu tragen, den Sieg wollte ich ihm einfach nicht gönnen. „Yamada-san, Sakai-san und ich fahren gleich los und schauen uns die Bühne an, auf der wir auftreten werden. Diesmal ist alles doch kurzzeitiger gelaufen, als geplant.“ Seufzend musste ich mitansehen wie Reita Uruha an die Schulter griff und ihm irgendetwas zuflüsterte. Argh...reg dich ab Takanori. Du machst dir diese Sorgen völlig umsonst. Ich wurde davon abgelenkt, dass Aoi neben mir anfing zu lachen. „Geht ihr Loser nur in die Stadt und lasst euch von Fans überrennen. Taka und ich machen uns einen schönen Faulenzer-Tag mit Kuchen und Cola! Aaaaah!“ Mein Gitarrist streckte sich herzlich und wandte sich dann mir zu. „Ist das nicht toll, Vocalist-san? Wann konnten wir uns das letzte Mal einfach nur hinsetzen und so gut wie gar nichts machen?“ Irgendwie hatte ich Yuu hier nur zustimmen können. Er hatte wirklich Recht. Im Hotelzimmer sitzen und Songs durchgehen, das war im Gegensatz zu dem was uns sonst immer erwartete wirklich ´so gut wie gar nichts´. „Ja...ist wirklich toll.“ „Also...“, Uruha richtete sich plötzlich vom Tisch auf. „Reita und ich gehen jetzt los, okay? Bis heute Nachmittag.“ Alle nickten ihm freundlich zu, und auch Reita richtete sich jetzt auf. Ich hatte gedacht das wäre es endlich gewesen, doch dann drehte sich mein Leadgitarrist beim Gehen noch einmal kurz zu mir um. „Und Ruki?“ „J-Ja...?“ „Ich muss nachher noch mit dir reden.“ Weg waren sie. Ich wusste ganz genau, dass Yamada, Kai, Aoi und Sakai mich gerade sehr verwundert anstarrten, da Uruhas Ton sich nicht wirklich ganz...Uruha-mäßig angehört hatte. Mir ging es genauso dumm wie den anderen, nur dass ich nicht wirklich verwundert war. Ich hatte eher das Gefühl als wäre ich gerade aus dem Tokyo Tower gestürzt und dann auf einem Haufen aus Steinen gelandet. „Oh, oh. Sag mal Ru-chan, hast du etwas verbrochen?“ Langsam schüttelte ich mit dem Kopf. „Nicht das ich wüsste, Aoi...“ „Naja lass Uruha mal. Der hat sicher nur einen seiner Diva-Anfälle, weil irgendwer oder besser gesagt er selbst wieder vergessen hat seinen Nagellack ordentlich zuzumachen.“ Ich hätte Aoi gerade knutschen können, da er es geschafft hatte ein Grinsen in mein Gesicht zu zaubern. „Wenn es zu doof wird, greifen wir ein.“, Kai lächelte mich aufmunternd an. „Yo...komm Aoi, gehen wir diese Songs durch.“ „Okay.“ Ich war schon vor gelaufen und mein Gitarrist verabschiedete sich höflich von den anderen, ehe er nachkam. Eine kurze Zeit später fanden wir uns in Aois und Uruhas Hotelzimmer wieder. Ich bin ehrlich, ich hatte darauf bestanden in das Zimmer zu gehen, in dem Uruha gewesen war. Aoi hatte zum Glück nicht weiter nachgefragt. Ich hatte außerdem hart schlucken müssen, als ich in das Zimmer gekommen war. Ausgerechnet Aoi und Uruha hatten das Zimmer mit einem Doppelbett erwischt. Zuerst hatte ich mich übergeben wollen, doch Yuu in einem Bett mit Kouyou war immerhin besser als Akira...oder? „Aoi?“ „Hm?“ „Auf welche Art Frauen stehst du?“ „Ähm...weiß nicht genau? Ich mag süße, erwachsene...aber vor allem wenn man Spaß mit ihr haben kann, und sie einen einzigartigen Charakter hat. Ich glaube, ich werde erst schwul, wenn es keine Frauen mit ordentlichem Charakter mehr gibt, haha!“ Ha, also das hörte ich gerne. Es dauerte nicht lange da saßen wir beide über verschiedenen Notenblättern und Songtexten. Yuu hatte sich Kouyous randlose Lesebrille auf die Nase gesetzt und sah nun wirklich ulkig aus. „Also...wir haben hier ´My Devil on the Bed´, ´Headache man´, ´Filth in the Beauty´, ´Tomorrow never Dies´, ´Vortex´, ´Venomous Spiders Web´“ „Mhm... klingt doch ganz gut für heute...ah...“, ich fischte ein weiteres Blatt zwischen dem Papierstapel auf dem Doppelbett hervor. „Wie wäre es mit ´Untitled´?“ „Ach nee.“, Aoi zog eine Schnute. „Das ist mir für jetzt zu depressiv. Willst du allen die Laune verderben?“ Ich zuckte mit meinen Schultern. „Pff, tschuldigung.“ „Hmm... also ist es so in Ordnung, ja?“ „Yo. Finde ich auch. Noch vier oder fünf Titel, dann sind wir fertig. Mit was eröffnen wir das Konzert?“ „Mit ´Filth in the Beauty´!“ „Mh! Das ist gut. Das sage ich nachher Kai, wenn sie wieder da sind.“ „Ich hoffe unsere Stage sieht gut aus.“ „Ist sie bestimmt.“ Wir grinsten uns zu, als mein I-Phone plötzlich anfing zu klingeln. „Wer ist es?“ „...Ähm...Uru...ha...?“ Verwirrt nahm ich den Anruf an. „Moshi, moshi? (Hallo?)“ „Hahaha, na? Hast du dir schon Hoffnungen gemacht?“ „Reita?! Was machst du mit Uruhas I-Phone?“ „Naja er ist gerade zu beschäftigt damit, mir einen zu blasen, deswegen hab ich angerufen um zu sagen, dass wir bald bei der Autogrammkonferenz sind!“ Mein Handy fiel mir aus der Hand. „Ruki? Hallo, Ruki? Bist du noch da?“ Reitas Lachen ertönte aus dem Telefon, verteile sich im ganzen Raum und Aoi schaute mich verwundert an. Dann wanderte sein Blick zum I-Phone. Er hob es an sein Ohr und zog eine Schnute. „Ähm Reita? Aoi hier...wieso lachst du? Und was hast du Ruki gesagt, er ist auf einmal leichenblass geworden und zur Eissäule erstarrt..............äh...alles klar...ich sag´s ihm............Ruki?“ Stockend drehte ich meinen Kopf zu meinem Gitarristen. Ein schrilles Quietschen verließ meinen Mund als Antwort, ich brachte kein Wort mehr heraus. „Ähm...ich soll dir von Reita sagen, dass das nur ein Scherz war...“ Und damit hatte ich auf den Boden gereiert. „Oh mein heiliges...“, Aoi sprang außer sich auf, und stand jetzt mit beiden Füßen auf dem Bett. „ Ist alles in Ordnung?!“ Als Antwort bekam er nur ein Würgen meinerseits. Wie sollte alles in Ordnung sein, wenn ich doch gerade gekotzt hatte?! Ich hing gefährlich über den Bettrand hinaus und blickte auf den Teppich, auf welchen mein Erbrochenes von der Bettdecke aus floss. „Iiiih! Rukiii! Was zur Hölle?! Ä-Ähm Reita? Ist es okay wenn ich dich zurückrufe? Ruki hat gerade irgendwie den ganzen Teppich vollgereiert und...jaa er hat gekotzt, keine Ahnung wieso, ich- … hör mal, er sieht gar nicht gut aus!....Keine Ahnung was mit ihm los ist...!...Wie, Uruha will mit mir reden...was machst du überhaupt mit seinem Handy- ...Hallo, Uruha?“ Ich horchte auf, als ich Uruhas Namen vernahm. Der Schock war endlich aus meinem Körper gewichen, und ich schleppte mich rückwärts aufs Bett um mich fallen zu lassen. Noch immer völlig fertig legte ich meinen Arm über meine Augen. Ach du heilige Scheiße, was in GazettE´s Namen war gerade passiert? Mein Kopf drehte sich. Aoi, der anscheinend versuchte Uruha zu beruhigen, schüttelte immer wieder hektisch den Kopf. „Nein, nein. Es geht anscheinend wieder...Nein, ehrlich keine Ahnung was war...mhm, ich gebe ihn dir.“ Ein unwohles Gefühl breitete sich in mir aus, als der Schwarzlilahaarige mir mein I-Phone reichte. „Es ist Uruha.“ „Mhm...Hallo?“ „Ruki?“ „Ja?“ „Geht es dir gut?!“ „Jaa doch, jetzt brüll doch nicht so, mein Kopf...“ „Aoi hat gesagt, du hast dich übergeben, was war denn los?!“ „Ähm...ja...was das angeht...“, betroffen blickte ich von der rechten Bettkante hinunter. „Uru, ich glaube ich hab deine Bettseite erwischt...tut mir schrecklich Leid.“ „Spinnst du?! Scheiß doch auf die Bettkante, wie fühlst du dich??“ „Ä-Ähm...“ Ich wurde leicht rot im Gesicht. „M-Mir geht es gut...keine Sorge, dass war nur...keine Ahnung...auf jeden Fall geht es jetzt...ich lege mich hin, dann wird das wieder...Aoi und ich sind schon fertig...sowas kommt nicht mehr vor...“ Uruha hörte mir nicht mehr richtig zu, er hielt anscheinend das Telefon etwas von sich weg, doch konnte ich hören, wie er jetzt Reita anpöbelte. Ein zufriedenes Grinsen schlich sich trotz Kopfschmerzen auf meine Lippen. Anscheinend hatte es dem Braunhaarigen nicht gefallen, dass unser Bassist sein Handy genommen hatte. Reita durfte sich jetzt etwas anhören. Ein Glück musste ich nicht mehr mit dem Blonden reden. Der hätte mir was vorgehalten, nach der Aktion eben...heute Abend, wenn wir uns alle trafen um zum Konzert zu fahren, da würde mich sicher ein unangenehmes Gespräch erwarten. „Ruki, wir sind jetzt da, das Taxi hat angehalten. Leg dich hin, und sag Aoi, dass er auf dich aufpassen soll. Bis heute Abend.“ Ich brüllte ein „Okay!“, gegen die kreischende Fanmenge an, die schon im Hintergrund zu hören war, und legte dann seufzend auf. Was für eine Glanzleistung...aber es war wirklich toll, dass Uruha sich Sorgen um mich machte. „Und? Geht es wieder einigermaßen?“ Aoi musterte mich neugierig und ich nickte halbwegs wieder bei mir. Seine Hand landete auf meiner Stirn. „Du hast jedenfalls kein Fieber. Das ist gut...was zur Hölle war das nur?“ Ich zuckte mit den Schultern. „...Du...Aoi...? Kann ich dir was beichten?“ Interessiert und doch überrascht fixierte mich sein immer hilfsbereiter Blick. „Klar. Was denn?“ Ich holte tief Luft. Na wenn das mal gut ging... „Also gestern...da haben Reita und ich...gewisser Weise haben wir...eine...We- Ich konnte meinen Satz nicht beenden, Aoi hatte erschrocken die Luft eingezogen. Bevor ich verwirrt fragen konnte was los war, sprang er und stand nun vor mir auf dem Bett. „Oh Gott, ich wusste es!“ „Äh, w-was- „Du und Reita, ihr habt was miteinander, oder?!“ „WAAAAS?! N-Nein!!“ „Oh Ruki, das hättest du früher sagen sollen! Ich meine, ist klar, dass du Angst davor hattest, aber egal auf wen du stehst, wir sind doch deine Freunde! Oh man ich glaub´s nicht!“ „Aoi, nein! Das meinte ich doch gar nicht, i-ich- Der Gitarrist zwinkerte mir zu. „Ach jetzt hab dich nicht so und mach dir keine Gedanken. Wenn du nicht willst, dass es rauskommt, sag ich es auch niemandem. Das ist unser kleines Geheimnis, ja? Ich sage auch Reita nicht, dass ich es weiß! Und jetzt entschuldige mich, ich muss unbedingt kurz runter an die Rezeption und etwas fragen, is wichtig, Kai killt mich sonst. Und mach dir keine Sorgen, gay ist cool.“ „A-Aber...“ Hilflos sah ich, wie er vom Bett hinunter sprang und dann eilig aus dem Hotelzimmer rannte. ...Na wenigstens wusste ich jetzt, dass er mich auch dann akzeptierte, wenn ich Männer mochte. Aber wieso zur Hölle Reita?! Deprimiert wollte ich vom Bett aufstehen, als ich aus Versehen in meinen Mageninhalt trat, welchen ich vorhin elegant auf dem Boden verteilt hatte. Seltsam, dass bis jetzt noch keiner von uns auf die Idee gekommen war das Erbrochene wegzuwischen... Fluchend rief ich vom Hotelzimmertelefon aus eine der Putzkräfte nach oben. Den Rest der Songs musste Aoi alleine durchgehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)