His Story ♥ von Ashanti (Eine Wette kam nach der anderen ♥ (Uruha x Ruki / Andere Pairings geheim)) ================================================================================ Kapitel 18: Hach, diese geliebten Konzerte. ------------------------------------------- Kapitel 18: Hach, diese geliebten Konzerte Das letzte Stück unseres Konzerts hatte begonnen. Ich hatte mich ausgeheult, und jetzt machten wir alle eine fünfminütige Pause auf der Bühne. Die Fans störte es nicht, sie warteten brav und hatten begeistert geklatscht, als ich endlich wieder vor sie getreten war. Das hatte mir das Herz gewärmt, und machte beinahe wieder den Kummer wett, den ich gerade mit Uruha hatte. Miyavi, welcher sich ordentlich ausgepowert hatte, während die anderen mich getröstet hatten, saß jetzt im Backstageberreich und aß ordentlich. Ich gönnte es ihm, denn ich war ihm unendlich dankbar. Er hatte unser Konzert gerettet, auch wenn er manchmal eine richtige Nervensäge sein konnte. „Na du?“, Aoi tippte mir auf die Schulter. Während ich am Bühnenrand saß, liefen er und Uruha mit Reita herum und schüttelten den Fans die Hand. Kai saß auf seinem Schlagzeughocker. „Wie geht’s dir?“ Ich versuchte ein Lächeln in mein Gesicht zu kriegen. „Ganz okay...bin etwas müde, aber ich schätze es klappt ganz gut.“ Mein Gitarrist nickte. „Dann ist gut. Ich gehe jetzt noch ein paar Fans ihren Lebenstraum erfüllen, haha. Wann geht es weiter?“ „Sofort. Ich bin gleich soweit.“ ^-^-^Reita´s POV^-^-^ Ich beobachtete beruhigt wie Ruki sich lächelnd mit Aoi unterhielt, als genau dieser nach dem Gespräch zu uns rüber kam. „Und?“, Kai lehnte sich leicht über das Schlagzeug. „Was hat Ruki gesagt?“, fragte ich ebenfalls neugierig. Aoi zeigte den Daumen nach oben. „Dem geht’s wieder ganz gut.“ Kai nickte erfreut. „Schätze, er hat gerade einfach nur ein bisschen miese Laune, weil wieder irgendetwas mit Uruha war...oder eher ist.“ Ich schluckte. „Ach...wirklich...“ „Ja...? Das sieht man doch! Sag mal Reita, du benimmst dich seit kurzem auch irgendwie merkwürdig.“ Ich zuckte mit den Achseln. „Weiß nicht, was du meinst.“ Unsere Blicke wanderten zu Ruki hinüber, dann auf die andere Seite zu Uruha. Aoi runzelte die Stirn. „Heißt das...die versuchen ihre Probleme ab jetzt jedes Mal damit zu lösen, dass sie...vögeln...?“ Irritiert und schockiert blickten Kai und ich den Schwarzlilahaarigen an. „Was zur Hölle, Aoi...?“ „Ich mein es ernst! Ist euch das nicht aufgefallen? Irgendwie giften sie sich den ganzen Abend schon an. Ryoko-san und Ayaka-san haben mir vorhin auch schon gesagt, dass die sich komisch verhalten haben. Als Ayaka da war, hat Ruki Uruha angegiftet, und als sie ging um Kishimoto-san zu holen, saßen die beiden da und haben rumgemacht!“ Kai hob eine Augenbraue. „E-Echt jetzt...Vor unseren Leuten?“ „Naja...“, Aoi schüttelte seufzend mit dem Kopf. „Die haben behauptet Uruha sei auf Ruki ´drauf gestolpert´...aber ihr wisst was ich meine, oder??“ Ich legte den Kopf schief. „...Aber warte mal, Aoi...was war eigentlich vorhin, als die einfach aus deiner Garderobe verschwunden sind...du bist doch hinterher, oder?“ Unser Drummer nickte eilig. „Stimmt! Und?! Was ist passiert?“ Plötzlich bekam das Gesicht unseres zweiten Gitarristen einen verstimmten Ausdruck. „Ich musste versprechen nichts zu erzählen.“ „Waaaas?“, Kai zog ein enttäuschtes Gesicht, während ich mit den Augen rollte. Der Brünette seufzte enttäuscht. „...D-Dann sag wenigstens...hatten die...Sex...da drin?“ Aoi neigte den Kopf und zog die Augenbrauen zusammen. Dann grinste er anscheinend zufrieden darüber, was er gesehen hatte. „Kein Kommentar.“ ^-^-^Reita´s POV ende^-^-^ Und hier waren wir wieder in alter Frische. Als wäre nichts geschehen standen wir fünf da, ernteten Jubel und Applaus und wurden vergöttert. Von Euphorie gepackt winkte ich allen, auch wenn ich bedenklich fand, dass Aoi, Reita und Kai sich vorhin zusammengestellt und getuschelt hatten, während ihre Blicke dauerhaft von Uruha zu mir gewechselt waren. Aber darum konnte ich mir ja ein anderes Mal Sorgen machen. Wir standen jetzt alle in Position und mein Blick wanderte zu Uruha hinüber. Irritiert sah ich genauer in sein Gesicht. Er wirkte furchtbar besorgt, und ein leichtes Unwohlsein machte sich in meinem Bauch breit. Es tat mir weh, ihn so zu sehen. Es tat mir weh, dass unsere Beziehung momentan völlig in die falsche Richtung lief. Und es tat mir weh, dass ich nicht richtig mit ihm darüber reden konnte. Hatte ER mich nicht gefragt, ob ich vielleicht nur seinen Körper begehrte? Und nun kam es mir vor, als wären wir zwei, zwei Entfremdete, die durch nichts außer durch Sex verbunden waren. Das wollte ich sicherlich nicht. Ich wollte, dass Uruha mich liebte. Einmal tief durchatmend blickte ich in das Meer aus Menschen, welches sich vor mir erstreckte. ´Show must go on, Ruki.´, dachte ich mir und hob das Mikrofon an den Mund. Morgen, da unser freier Tag war, würde ich mich noch einmal sammeln und alles überdenken. Und dann würde ich Uruha mit einem Gespräch konfrontieren. So wie gerade konnte es ja nicht gut weitergehen. Jedenfalls für mich nicht. „Hey Leute...“ „RUKIIIIIIII!“ Ich lachte. „Danke für eure Geduld. Und tausend Male Entschuldigen für die...technischen Schwierigkeiten. Ich hatte sozusagen...´einen Pfeil im Arsch´.“ Fast alle im Publikum fingen an zu lachen. Selbst Uruha und Aoi brachen in Gelächter aus. Kai gluckste vergnügt vor sich hin, und wäre beinahe hingefallen. Nur Reita schien das irgendwie nicht witzig zu finden. „Ähm...hehe...ja, jedenfalls...lasst uns weitermachen...ihr seid die besten Fans, die man sich wünschen kann...der Abend gehört NUR euch! Lasst uns endlich weitermachen...“ Die Klaviermusik ertönte wie geplant. Ich atmete tief ein. „...Einer Person ein Versprechen zu geben, ist sich selber eines zu geben. Tut mir einen Gefallen, haltet jedes Versprechen, welches ihr gebt. Lernt zu teilen und zu verstehen. Ihr macht ein Herz damit sehr glücklich. So sehr glücklich...und könnt damit sogar Narben und Tränen verblassen lassen...Das...habe auch ich erfahren...Hier kommt ´Pledge´. Ein Versprechen, welches so tiefgründig ist, wie es noch nicht einmal die Liebe sein kann...“ Kizutsuketa to tashika Kizukenakatta koto Ayamachi no kazu kimi wo motome Mitsume aeta hazu sa Chisana uso ga Hibi wo umete ita Utagai wo kawasu yo ni Ushinau imi wo kokoro ga shiru Tachitsukusu nidome no fuyu Kimi wa mienai asu ni tomadoi Koe wo age naite ita ne Kotoba wo sagasu koto mo dekizu ni Ochiru namida wo hirotta Uruhas Gitarre fing in einem kurzen Solo an, die Klaviermelodie von ´Pledge´ nach zuspielen, und ich hatte wieder Schwierigkeiten meine Tränen zu unterdrücken. Doch diesmal ging es. Dieses Lied war eines der Schönsten, die ich je geschrieben hatte. Ich liebte es. Mein Blick wanderte zu meinem Leadgitarristen hinüber. Und ich liebte Uruha... Sabishisa ni tsutsumarete Hibi wa tada wo nurashi Hikari wo motomeai kurikaeshita Mata fukaku omoeru Koe wo kanjite no wa uso janai Ah, tashikani kimi no tonari de Aishiteru nante mou iranai Tada zutto, soba ni ite to Koe wa tarashi naiteita kimi ni Kowarete yukitai Sisho de saigo no kotoba wa kimi e sono ude wo Kata wo narabete onaji yume ga futari wo saru Die Gitarren fingen an mit aller Kraft zu spielen, auch Kai am Schlagzeug legte los, Reita ebenfalls völlig in der Musik gefangen, und ich wischte eine Träne aus meinem Augenwinkel. So wunderschön war der Augenblick. Plötzlich spürte ich wie sich eine Hand um meine Hüfte schlang. Für den Augenblick spielte nur Aoi, da stand plötzlich Uruha vor mir. Er drückte mich fest an sich, und ich legte meinen Kopf dankend an seine Brust. Während ich an ihn gelehnt in Stille schwelgte und stumme Tränen vergoss, fiel er wieder mit Aoi ein, und spielte ebenfalls am Solo weiter. Ich war nun zwischen ihm und seiner Gitarre, und seine starken Arme waren wie ein wunderschöner Käfig in welchem mir nichts passieren konnte. Langsam hob ich das Mikrofon wieder an meinen Mund und lächelte. Chisana uso ga katachi wo kaete Shiroi iki ni toketeyuku Ushinau imi wo wasurenu you ni Nando mo mune ni kizamu yo Sayounara wa koko ni oite aruki dasou Mou nidoto miushinau koto wa nai Futari ai wo tashikameau you ni Kanashimi wo mite kitakara Ashita futari kiete shimatte mo Mou nakanai kutai yo Itsuka sugisaru kosetsu no you ni Kawari yuku futari ga ite Kanashimi ni tachidomaru yoru ga kite mo Wasurenaide owaru koto wa nai Futari yume no naka... Das Lied endete mit einzelnem Klavierklimpern und schon brach das ganze Stadion in tosenden Applaus aus. Ich zog einmal kurz die Nase hoch, als Uruhas Hand über meine Wange streichelte. „Ich bin stolz auf dich...“, flüsterte er, und ich wurde leicht rot, ehe ich schief grinste. „Weiß nicht ob es einen Grund dafür gibt, aber danke.“ „Wooohoooo!, Aoi hatte seine Gitarre in die Ecke geschmissen und kam mit in die Luft gehobenen Armen auf uns zu gerannt. Natürlich ging das nicht lange gut, er stolperte über eines der Verstärkerkabel und schlitterte auf seinem Gesicht zu uns hinüber, ehe er einfach nur stumm vor unseren Füßen liegen blieb. „...Aua...“ Kai brach in – für ihn eigentlich untypisches – hämisches Gelächter aus, doch auch das ging nicht lange gut. Beim hin und her Zappeln blieb er irgendwann mit dem T-Shirt an der Stange des Crashbeckens hängen, und während seine Beine auf dem Hocker strampelten, flog dessen Sitzfläche ab, und riss den Brünetten einfach mit sich. ´Dudumtsch´, und Kai war weg. Ich hielt mir die Hand vor den Mund um ein Kichern zu unterdrücken, aber es war noch lange nicht vorbei, das Chaos war noch lange nicht vorbei. Uruha, der mich noch immer mit seiner Gitarre an sich presste, wollte diese über den Kopf ziehen, und vergaß mich dabei anscheinend völlig. Es war schwer das Saiteninstrument loszuwerden, während ich dazwischen steckte. Er zog einige Male, bemerkte, dass es wohl ´irgendwo klemmte´ und riss es dann auf einmal mit vollem Ruck nach oben, wobei es mich natürlich mit richtiger Wucht im Gesicht erwischte. Mit einem schrillen Schrei hörte ich mich umkippen, und fühlte meinen Leadgitarristen dann wenige Sekunden danach schmerzhaft auf mir landen. Wobei das eher schmerzhaft für mich war, er war ja weich gelandet. Lachen. Lautes Lachen von überall her. Lachen und Applaus. Ich, der begriff was hier gerade eigentlich abging, schmunzelte, während mein Leadgitarrist, welcher noch immer auf mir lag, mit Schmerzen stöhnte. Schließlich wandte ich meinen Kopf zur Seite, und entdeckte Aoi, welcher es gerade so schaffte von einem grunzenden Reita auf die Beine gezogen zu werden, und dann zum Schlagzeug, hinter welchem Kai jetzt lachend und quietschend lag. Ich drehte meinen Kopf nach vorne – oder in diesem Fall nach oben – und sah dann Uruhas Gesicht über meinem. Er blickte mit einem schiefen Grinsen in mein Gesicht und zog eine Entschuldigende Miene. Dann fing er an sein wundervolles Lachen zu lachen, und auch ich konnte nicht mehr an mich halten. Ich wollte auch loslachen, doch als ich den Mund zu einem „Hahaha“ öffnete, spritzte plötzlich eine heftige Blutfontäne aus eben diesem genau in Uruhas Gesicht. „Gott, wenn if es doch sage, if MUFF nift inf Krankenhauf!“ „Da läuft Blut aus deinem Mund!“ „Verdammt da if nifts!“ „Du lispelst!“ „Ja! Aber nur damit daf Blut nift aus meinem Mund läuft!“ Eilig und unruhig schoben mich meine vier Bandmitglieder und Miyavi durch den Gang zur Eingangshalle hinaus. Für alle, die jetzt völlig verwirrt sind und nicht mehr mitkommen: Anscheinend hatte mich Uruhas Gitarre ein wenig zu heftig erwischt, in meinem Mund sammelte sich nämlich immer Blut, und ich hatte Probleme damit zu sprechen, ohne dass dieses hinausfloss. Sakai und Yamada waren da geblieben, um die gehenden Fans zu beruhigen und so. Gott wir konnten wirklich kein Konzert geben, ohne dass die Welt unterging. Man hätte meinen sollen, das wäre total erschreckend und besorgniserregend für mich gewesen, doch wenn ich ehrlich war, hatte ich gerade die Größte Lust mir den Arsch abzulachen. Uruhas Gesicht war einfach nur unbezahlbar gewesen, als ich ihm ins Gesicht gespuckt hatte. Außerdem war ich mir völlig sicher, dass da nicht viel war. Plötzlich stach mir etwas in die Wange, und ich blieb ruckartig stehen. Hach, ich sollte in Zukunft meinen Mund einfach halten. Panisch blieben alle um mich herum stehen, und Kai rüttelte an meiner Schulter. „Ruki?! Ruki?! Was ist los?!“ Uruha schob ihn grob beiseite und packte meine Schultern. „Schatz, ist alles in Ordnung?!“ Ich schüttelte langsam den Kopf. Mir wurde leicht übel, und dann, als ich merkte, dass ich es nicht mehr halten konnte, da mein Mund sich zu sehr gefüllt hatte, stupste ich ihn entschuldigend von mir weg. Und schon war es passiert. Ich hatte eine ganze Blutpfütze auf den Boden gespuckt. Und nicht nur das: Da stach auch nichts mehr in meine Wange, und als wir alle hinunter sahen, wurde mir auch sofort bewusst wieso. Da schwammen zwei Stückchen aus meiner unteren Zahnreihe in meinem Blut. Mit großen Augen blickten alle zuerst mich an, dann wieder zum Boden. ^-^-^Reita´s POV^-^-^ „AAAAAAAAAAAAAAAAAAH!“ Ich schlug mir die Hand an die Stirn. Kai verdeckte sein Gesicht mit seinen Händen, Aoi weitete erstmal die Augen mehr als nur schockiert und brach hinterher in Gelächter aus und Uruha sah aus, als wollte er noch lauter schreien, als Ruki es jetzt schon tat. Schadenfroh verkniff ich mir ein Lachen. „Oh...oh mein Gott...“, stammelte unser Vocalist während er seine zitternden Hände an seine Lippen hob. „O-Oh mein Gott...“ Uruha legte beruhigend die Hand auf seine Schulter. „R-Ruki h-hör mal- „O-Oh Gott...ich...meine Zähne...“ „D-Da ist doch nur ein Stückchen abgebrochen, d-das machen wir gleich wieder, es ist nur ein kleines Stückchen, der Dentist im Krankenhaus macht das scho- „ICH BIN HÄSSLICH! OH MEIN GOTT! ICH HABE ZWEI VERKRÜPPELTE ZÄHNE! ICH BIN ENTSTELLT!“ Unsere Gesichter wurden glatt wie eine Wand. Nur Uruha stand da, völlig hilflos, und streichelte noch immer unseren Jüngsten. Dieser zerrte an seinen Haaren. Er musste sich ja um sein Baby kümmern. „U-und das ist auch noch die untere Vorderreihe...OH MEIN GOTT!“, er packte Uruha am Kragen seines Mantels. „DU ARSCH, WAS HAST DU GETAN?!“ „Ruki, beruhige dich!“ „ICH BERUHIGE MICH NICHT! LEICHTES REDEN HAST DU! DU SIEHST JA NICHT AUS WIE GRAF KRÜPPEL!“ „Wenn du so weitermachst, wird noch eine ganze Menge Blut aus deinem Mund kommen, also bitte Hoshi: REG DICH AB!“ Aoi, der gerade mit dem Lachen hatte aufhören können, fing gleich wieder damit an, als er Ruki sah, der versuchte Uruha zu schlagen. Dieser hatte keine Probleme damit, den Kleineren mit einer Hand von sich wegzuhalten. Schluchzend schrie Ruki herum. „Uruha, du Arsch! Du Arsch!!!“ „Es tut mir doch Leid, verda- Unser Vocalist riss sich außer sich von Uruha los, und eilte dann den Gang alleine weiter entlang. Uruha rannte ihm verzweifelt hinterher, auch Miyavi und Kai eilten ihnen nach. Ich blickte unserer bescheuerten Band seufzend hinterher, und bemerkte dann Aoi, welcher neben mir zum Stehen gekommen war. Er grinste. „Oh man, was die wieder schaffen...“ „Yup...“ „Ob er begriffen hat, dass Uruhas Gitarre nicht nur seinen Mund verunstaltet hat?“ „Psscht! Sag ihm das JA nicht!“ „Früher oder später sieht er das doch sowieso.“ „Oh Gott Aoi, halt bloß die Fresse, ich bringe dich um, wenn du ihm das jetzt sagst! Der macht doch jetzt schon ein Drama...!“ „Ist ja schon gut...“ ^-^-^Reita´s POV ende^-^-^ „So Matsumoto-san...da haben Sie aber wirklich einen Schrecken bekommen, hm?“ Angepisst blickte ich, auf einem OP-Tisch liegend, zum Zahnarzt hinauf, der lächelnd mit irgendwelchen Instrumenten in meinem Mund herum fummelte. Ich spürte nichts, da ich eine Betäubung bekommen hatte, doch meine Wut hatte das nicht gesenkt. „Huff...okay, das war´s fürs erste. Sehen Sie?“ Er hielt einen kleinen Spiegel vor mein Gesicht, in dem ich nur meinen Mund sah. Als ich ihn öffnete, traten meine beiden Zahnreihen in Sicht, und die untere sah aus, als wäre nie etwas geschehen. Erleichtert und etwas irritiert hob ich die linke Augenbraue, während er das ganze Gestell und die Instrumente von mir entfernte. Mit Schmerzen rieb ich mir über die Wange und bewegte meinen Mund etwas, da mein Kiefer sich völlig steif anfühlte. Dann seufzte ich. „Und...das war´s jetzt?“ „Ja. Ich habe Ihnen jetzt nur noch eine Schutzschicht drauf getan. Die letzten vier Stunden waren Sie in Narkose.“ Etwas unwohl glitt ich mit meiner Zunge die unteren Zähne entlang. „...Habe ich jetzt zwei falsche Zähne...?“ „Nur zum Teil. Aber machen Sie sich keine Gedanken. Es ist alles wieder in Ordnung.“ Ich seufzte völlig fertig mit der Welt. Dann verließ ich das Zimmer vor Müdigkeit taumelnd. Kaum war ich in den Flur hinausgetreten, sprangen Aoi, Uruha, Reita, Kai und Miyavi von den Warteplätzen auf, und rannten auf mich zu. Jeder von ihnen griff eine meiner beiden Hände. „Alles okay?“ „Zeig mal her!“ „Wie geht’s dir?“ „Blutest du noch?“ „War es sehr schlimm?“ Ich löste meine Hand vorsichtig aus ihrem Griff, und rieb mir über die Schläfe. „Es geht...können wir jetzt bitte einfach ins Hotel zurück...? Ich bin am Arsch...“ Während ich das sagte, entdeckte ich in meinem Augenwinkel einen riesigen Wandspiegel. Zu gerne hätte ich gerade gesehen, wie ich jetzt aussehe, so ganz ohne Make-up und total fertig. Mut fassend wollte ich den Kopf zur Seite drehen, doch plötzlich waren Miyavi, Aoi und Uruha vor mich gesprungen. Den Spiegel sah ich nicht mehr, oder jedenfalls mein Spiegelbild... Uruha schlang den Arm um meine Hüfte. Ich blinzelte ihn müde an. Wir waren alle ungeschminkt und ungestylt. Uruhas wunderschöne Haare waren hübsch in sein Gesicht gekämmt, er trug eine dunkle Lederjacke, und beigefarbene Hosen. So lieb sah er aus, wie er hier stand und mich voller Schuldgefühle musterte. „...Taka ich...es...es tut mir so furchtbar...“ Ich schüttelte den Kopf. „Unfälle passieren...ist echt ok...“ „Na das hat vorhin noch ganz anders gewirkt, ne?“ „Klappe, Miyavi.“ Miyavi klopfte mir aufmunternd auf die Schulter. „Mach dir nichts aus deinen Zähnen, du wirst sowieso alt, mein Freund. Ich als Vater weiß, wovon ich rede. Und guck bloß nicht in den Spiegel!“ Aoi rammte ihm den Ellbogen in die Seite. „Miyavi, halt´s Maul!“ Hä? Wieso sollte ich denn nicht in den Spiegel sehen? Mit meinen Zähnen war doch alles wieder okay...Angepisst zog ich eine Schnute. „Willst du nicht lieber zu deinen zwei Töchtern und deiner Frau zurück?“ Der Ishihara grinste. „Wieso denn? Ich hab hier doch ein Kindchen, das mich noch viel mehr braucht.“ Der Rest lachte los. „Und...das macht dir auch wirklich nichts aus?“ „Nö, nö. Schlaf heute Abend ruhig hier...“, Aoi machte eine wegwerfende Handbewegung, ehe er sich auf sein Bett plumpsen ließ. „Nur sagt mir Bescheid, wenn ihr Sex haben wollt, dann kann ich mich noch zu Kai und Reita retten.“ Ich grinste, und ließ mich auf Uruhas Bett fallen. Es war das selbe wie meines, das selbe Modell, im selben Hotel, und dennoch: Es kam mir weicher vor, viel weicher und bequemer. Aber möglicherweise auch nur, weil Uruha neben mir saß, und sich seines Oberteils entledigte. Uruha schlief immer nur in Boxershorts. Das könnte ich gar nicht. Ich hatte immer ein Shirt und eine Hose an. Kai schlief ganz nackt, wenn er alleine war. Irgendwie seltsam. „So Hoshi...“, ich hatte meinen Kopf auf Uruhas Brust gebettet, während dieser die Arme hinter dem Kopf verschränkte und wir beide an die Zimmerdecke starrten. Aoi hatte angefangen Nintendo DS zu spielen. Ich hasste Nintendos. Als Kind hatte ich einmal in meiner Grundschule einige mit sowas gesehen. Ich hatte unbedingt auch eins gewollt, da jeder eins gehabt hatte, doch was ich dafür von meinen Eltern bekommen hatte, war eine grausame Tracht Prügel gewesen. Meine Eltern hatten mich bei jedem Mist verprügelt. Und seitdem hasste ich Nintendos. „...Was möchtest du morgen machen, wenn wir schon frei haben, hm...?“ Müde gähnend versuchte ich zu überlegen. „Lass uns morgen miteinander reden.“ Verwirrt blickte Uruha hinunter in mein Gesicht. „Oh...ähm, okay, wenn du das möchtest.“ „Ja.“ „Okay.“ „Wisst ihr, es ist eeeecht gewöhnungsbedürftig euch da so liegen zu sehen.“ „Spiel Nintendo, Aoi.“ „Pff. Euch auch ne gute Nacht.“ Ich seufzte. Dann legte ich den Kopf schief, und wurde nachdenklich. Der ganze Abend passierte noch mal in meinem Kopf Revue „Sag mal, Uru...“ „Hm? Was ist denn Hoshi?“ „...Kann es sein, dass ihr mich den ganzen Abend noch in keinen einzigen Spiegel blicken lassen habt...?“ Äußerst verwirrt musste ich beobachten, wie Uruha und Aoi sich einen alarmierten Blick zuwarfen. Still blinzelte ich die beiden an, ehe mein Leadgitarrist sich plötzlich auf mich schmiss. Mit einem ´Uff!´ wurde ich in die Matratze hinein gedrückt, ehe ich Uruhas Lippen auf meinen spürte. Total überrumpelt erwiderte ich seinen Kuss, und hörte im Hintergrund Aois Gegackere. Und ehe ich überhaupt richtig begreifen konnte, was momentan eigentlich los war, hatte Uruha sich schon von mir gelöst. Mit hebendem und senkendem Brustkorb starrte ich völlig neben mir stehend hinauf in sein Gesicht, und er atmete, vom Kuss noch außer Atem. Stille. Aoi sagte nichts, Uruha sagte nichts, ich sagte nichts. Dann lächelte mein Leadgitarrist etwas verzweifelt. Ich zog die Augenbrauen zusammen. Irgendwas war hier doch verdammt faul. „Uruha, geh von mir runter.“ „...Aber Hoshi...“ „Uruha geh.“ Seufzend und ohne es wirklich gut zu finden rollte der Braunhaarige sich neben mich auf seinen Platz zurück, und ich richtete mich langsam auf, um zum Schrank in ihrem Zimmer hinüber zu laufen. Mehr als nur erschrocken blinzelte ich ein paar Male um sicherzugehen, ob ich auch wirklich richtig sah. Dann rieb ich mir die Schläfen, da ich dachte, ich fiele gleich in Ohnmacht. Mit mehr als nur gemischten Gefühlen starrte ich in den großen Spiegel, der sich vor mir befand. Da stand wieder Takanori. Keine Schminke, keine gestylte Frisur. Nur ein schwarzes T-Shirt, eine graue Jogginghose, schwarzblonde lange Haare, die schlaff und lang bis zu den Schultern hinunterfielen. Die neu gemachten Zähne in Takanoris Mund und dann kam die riesige Krönung des Schreckensbildes: Es sah aus wie ein Lidschatten-Unfall. Es war schrecklich. Ein dickes, fettes, blaues Auge. Hilflos drehte ich mich zu Aoi und Uruha um, die mich schweigend, und bedrückt von ihren Betten aus musterten. Ich biss mir verzweifelt in die Seite meines Zeigefingers. „Ich...“ „H-Hoshi wir...wir wollten nur, dass du dich jetzt ausruhst, und dich nicht um belanglose Dinge sorgst, wie dein Aussehen...du hast doch immer so viel Stress...und so schlimm ist das nicht...Kishimoto-san kann das sicher abdecken, ich meine...es ist nur etwas...violett...mit Schminke geht das schon...“ „Aber...“, kam es kleinlaut von mir, während ich auf meine Füße starrte. Das Bild meines entstellten Gesichts ging mir nicht mehr aus dem Kopf, obwohl ich dem Spiegel den Rücken gekehrt hatte. „Aber ich...ich sehe schrecklich aus...“, brabbelte ich verzweifelt. Uruha trat plötzlich im Spiegel hinter mich, und nahm eine meiner Hände in seine. Er war eilig vom Bett aufgesprungen. Ich blickte über meine Schulter zu ihm hinauf, und sah Wärme in seinen Augen. „Ich finde du bist wunderschön.“ Ich senkte seufzend und genervt den Blick. „Das sagst du nur so. Du lügst.“ „Nein, das tue ich nicht...wieso bist du nur so oberflächlich?!“ Ich riss mich angesäuert von ihm los. „Such dir doch wen, der nicht so darauf guckt! Verdammt, weißt du wie beschissen ich mich gerade fühle?! Ich habe eine Backpflaume im Gesicht!“ Schnaubend wandte ich mich in Richtung der Ausgangstür – das wurde mir allmählich wirklich zu blöd – als Uruhas Hand vorsichtig mein Handgelenk umschloss, und er mich in einer Drehung in seine Arme zog. Mein Gesicht wurde knallrot, und er sah mir mit einem beängstigend ernstem Blick fest in die Augen „Du bist wunderschön.“ „Ach ja? Was an mir ist wunderschön, was?? Das Dörrobst da vielleicht?“ „Du hast innere Werte, Ruki!“ Wütend schnaubte ich erneut, nur diesmal noch heftiger. Ich hasste es, wenn jemand sowas zu mir sagte. ´Innere Werte´. „Schön! Auf der Bühne nützen dir innere Werte aber nichts! Niemand mag hässliche Menschen!“ „Du Idiot bist ja auch sooo hässlich...“, kam es voll Ironie triefend aus Aois Ecke. „Was zum...VERDAMMT BOWSER! NICHT SCHON WIEDER....ARGH, ICH HASSE DICH, PEACH! RETTE DICH DOCH SELBST!“ „Aoi? Das ist jetzt unpassend.“ „Ich hatte einen Up-Pilz! EINEN VERDAMMTEN UP-PILZ! VERFLUCHTER SHIGERU MIYAMOTO UND SEIN ITALIENISCHER DOSENKLEMPNER!!!“ „Aoi.“ „Tschuldigung...Jedenfalls bist du nicht hässlich, Ruki...ARGH SCHEIßE!“ „Err...Bin ich...innere Werte nützen mir ohne mein Äußeres nichts...“ Ich schlug gegen Uruhas Brust, und dieser ließ es, leider, einfach zu. Mein Leadgitarrist seufzte. „Dann freu dich doch. Du bist innen wie außen schön, das sind nicht viele Menschen.“ Verwirrt blickte ich auf, er starrte noch immer mit diesem ernsten Blick zu mir hinunter. Uruha konnte wirklich machen, dass einem das Blut in den Adern gefror. „Du hast ein wunderschönes Gesicht, es ist nicht zu rund, und nicht zu spitz, es ist dünn und oval, und du hast sehr dunkle, braune Augen, die auf der Bühne immer voller Kraft leuchten. Du bist schmal und zierlich, und du hast wunderschöne, volle Lippen. Ruki... Egal ob du gerade Schminke trägst, oder nicht...du bist wunderschön.“ Mit jedem Satz mehr errötend wandte ich beschämt meinen Blick ab. Ich wusste nicht, wen Uruha da gerade beschrieb, aber ich war es sicher nicht. „Das ist nicht so...“, murrte ich auf den Boden starrend, und der Größere drückte mich an sich. „Hör mal, Hoshi. Wenn Reita es geschafft hat, mit einem blauen Auge aufzutreten, dann kannst du das auch. Bei ihm hat das mit der Schminke ja auch geklappt.“ „Ja...Reita hat ja aber auch nur deine Faust ins Gesicht bekommen. Mich hast du mit deinem ´Baby´ erwischt...“ Er grinste. „Jetzt sind wir drei quitt, hä?“ Ein Lacher entwich mir. „Schätze das ist ne gerechte Strafe.“ Uruha nickte. „Stimmt...also? Alles wieder okay?“ Zum tausendsten Mal an diesem Abend seufzte ich tief. „...Schätze ich überlebe es...“ „WOHOOO!“ Unsere beiden Köpfe wandten sich ruckartig zu Aoi hinüber, der auf dem Bett saß und begeistert in die Hände klatschte. Dann tat er so, als würde er in seine Bettdecke rotzen. „Das war berührend und sooo dramatisch! Hach, immer wenn man Popcorn braucht...das war Oscar-reif!“ „Spiel Nintendo, Aoi.“ „Pff...“ Ruhig ein und ausatmend kam ich langsam aber sicher zu mir. Es war stockdüster und ich brauchte einige Zeit, um zu begreifen, was gerade los war, und wo ich mich befand. Ich war wohl eingeschlafen und mitten in der Nacht wach geworden. Noch immer völlig neben mir rieb ich mir über die Augen. Schließlich löste ich mich dann aus meinem Schlummer, und blinzelte völlig verwirrt. Eine Silhouette beugte – sofern ich es bei dieser Dunkelheit beurteilen konnte – über mir, und als ich begriff, dass es wirklich so war, wollte ich überrascht aufschreien, doch eine Hand wurde auf meinen Mund gelegt. Mit tiefer Furcht und stockendem Atem überlegte ich panisch, was jetzt alles mit mir geschehen würde oder konnte, als ich plötzlich ein Lippenpaar an meinem Ohr spürte. „Psscht! Sonst weckst du Aoi auf. Ganz ruhig, Hoshi, ich bin´s nur.“ Erleichtert entspannte ich meinen verkrampften Körper wieder, und dann wurde mir ganz perplex bewusst, dass Uruha auf mir lag, die Hand auf meinem Mund, die Lippen an meinem Ohr. Oh mein Gott törnte mich das an! Ich spürte wie der Druck auf meinen Lippen verschwand, und hörte ein Kichern. „K-Kouyou...“, murmelte ich in warnendem Ton und war mittlerweile mehr als erregt. „W-Was machst du da...?“ „Ich kann nicht schlafen...“ Überrumpelt blinzelte ich ihn im Dunkeln an, auch wenn das nicht wirklich etwas brachte. „Du...du kannst nicht schlafen...?“ „Ja. Wollen wir etwas Spaß haben?“ „Hä...? Was denn bitte für Spaß??“ „Psscht...ich zeig´s dir...“ Verwirrt wollte ich noch einmal fragen, was zur Hölle das alles sollte, als er plötzlich an mir hinunter kroch. Und dann wusste ich, er war unter der Decke verschwunden. Absolute Stille trat ein. Stille, in welcher ich mit klopfendem Herzen dalag und mich, völlig aus dem Konzept gebracht, fragte, was mein Leadgitarrist eigentlich vorhatte, auch wenn sich in meinem Hinterkopf eine düstere Vermutung ausbrütete, von der ich hoffte, dass sie nur eine Vorahnung bleiben würde. Dann merkte ich, wie meine Hose samt Boxershorts an meinen Beinen hinunter gezerrt wurde, und meine Vorahnung bestätigte sich. Mein Herzrasen wurde noch schneller, und dann spürte ich einen stechenden Schmerz an meiner intimsten Stelle. Ohne Vorwarnung keuchte ich viel zu laut auf, und drehte danach den Kopf ruckartig zu Aois Bett. Nichts rührte sich. Ich seufzte und dann blickte ich an mir hinunter. Da war eine große Wölbung auf der Decke, und ich wusste ganz genau, dass das Uruhas Kopf war. Uruhas Kopf, zwischen meinen Beinen. „Ksscht! Sag mal geht’s dir noch gut?! Uruha! Was machst du da?!“ Ich bekam keine Antwort. Den Rest der Nacht verbrachte ich nur noch damit außer mir zu keuchen und nach Luft zu schnappen, und währenddessen bloß Aoi nicht aufzuwecken. ___________ Und kurz vor Silvester das letzte Kapitel für dieses Jahr Hoffe ihr habt nen guten Rutsch, liebe Leser Mit extra Action ;D lg Rookie Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)