Change Me! von BlackCherryBlossum ================================================================================ Kapitel 11: Silly little Girl ----------------------------- Sakura POV Der Morgen brach langsam an und ich öffnete schläfrig meine Augen. Verwirrt sah ich mich um. Das war nicht mein Zimmer. Es kam mir so bekannt vor, doch mir fiel nicht ein, warum. Ich wollte mich aufsetzen, als ich bemerkte, wie mich etwas festhielt. Mein Kopf drehte sich zur Seite und ich konnte mir gerade noch ein Schreckensschrei unterdrücken. Sasuke lag neben mir. Er schien zu schlafen und sah dabei so unendlich friedlich aus. Plötzlich schossen Bilder durch meinen Kopf. Sasuke und ich. Das Referat. Der Kuss. Bilder, wie Sasuke mich auf seine Arme hochgehoben hatte. Wie wir beide in sein Zimmer kamen und wir plötzlich fielen. Bilder, auf denen wir unaufhörlich miteinander knutschten. Sasuke über mir. Seine Augen, die in meine sahen. Sein Atem, der mein Gesicht streifte. Die feurigen Küsse, die er auf meinem Körper verteilt hatte. Oh Gott! Das darf doch nicht wahr sein! Ich hatte mit Sasuke geschlafen! Mein ehemals bester Freund. Mit dem Typen, der mich, seit ich wieder zurück war, so abweisend behandelt hatte. Ich sah an mir runter. So sehr hatte ich gehofft, dass diese ganzen Bilder nur Einbildung war, aber das ich nackt neben Sasuke Uchiha lag, der im Übrigen ebenfalls nackt war, er einen Arm um mich gelegt hatte und das unsere Klamotten wie wild verstreut im ganzen Zimmer verteilt waren, machte meine Hoffnungen zunichte. Ich musste hier weg. So schnell es ging. Das war das erste, was mir einfiel. Ich wollte nicht neben Sasuke liegen, wenn er aufwachte. Ich würde seinem Blick nicht stand halten. Nicht, nachdem er gestern gesagt hatte, dass er nicht mit mir schlief, weil er mich liebte. Er wollte lediglich nur seine Triebe befriedigen. Ich fühlte mich so schmutzig. Benutzt. Mein erstes Mal hatte ich mir eigentlich anders vorgestellt. Mit einem Jungen, den ich liebte und der mich liebte. Aber war ich denn nicht selbst schuld? Ich hätte 'Nein' sagen können, habe es aber nicht gemacht. Hab ihn weiter machen lassen. War schwach geworden. Ich spürte, wie mir eine kleine Träne über die Wange lief. Wie erbärmlich ich doch war. Nie wollte ich mich auf einen Playboy einlassen. Nun war mein ehemaliger bester Freund einer von ihnen und ich hatte mit ihm geschlafen. Langsam wand ich mich aus seiner Umarmung und wollte soeben aufstehen, als mich ein furchtbarer Schmerz im Unterleib durchfuhr. Eine weitere Bestätigung, dass ich gestern Nacht meine Unschuld verloren hatte. Dennoch ignorierte ich diesen Schmerz, da ich so schnell wie möglich von hier weg wollte. Den Schmerz verdrängend zog ich mir schnell meine Sachen über. Da es gerade erst fünf Uhr war, weswegen es mich wunderte, dass es schon ein wenig hell wurde, und ich genau wusste, dass Sasuke erst in ein paar Stunden aufwachen würde, ließ ich mich dazu herab, das Chaos, was wir gestern veranstalten hatten, zu beseitigen. Obwohl ich vor nicht allzu langer Zeit gemeint habe, dass ich so schnell wie möglich von hier weg komme. Ich wusste nicht warum ich das tat. Aber etwas schien mich das einfach machen zu lassen. Vielleicht wollte ich ja noch eine Weile bei ihm sein. Aber ich wollte auch so schnell wie möglich weg. Ich schnappte mir dann einfach seine Klamotten, legte diese säuberlich auf die Lehne seines Bürostuhls und ging dann nach unten. Sein Tank Top wurde noch schnell von mir zu den anderen Sachen gelegt. Danach packte ich meinen Laptop in meine Tasche, schnappte mir meine Autoschlüssel und wollte gerade aus dem Haus fliehen, als Amaya plötzlich vor mir auftauchte. Wie lange hatte ich sie schon nicht gesehen? Ich mochte sie. Sie war sehr nett. „Hallo Sakura. Es ist lange her.“ In ihrem Blick lag etwas Wissendes. „Hallo Amaya. Ja, lang ist es her.“ Ich versuchte meinen Blick abzuwenden. Amaya war eine weise Frau. Sie brauchte einem nur ins Gesicht zu sehen oder einfach nur die Körpersprache zu lesen und sie wusste, was los war. „Wie fühlst du dich?“, fragte sie mich auf einmal. //Weiß sie etwa, was passiert ist?//, war das einzige, was mir in diesem Moment in den Sinn kam. Deswegen stellte ich mich auch unwissend. „Danke der Nachfrage. Mir geht’s gut. Wieso fragst du?“ Amaya schüttelte den Kopf. „Ich kenne euch, dich Naruto und Sasuke, schon seit ihr auf der Welt seid. Und ich kenne Sasuke immer noch sehr gut, auch wenn er ständig den Unnahbaren spielt. Ich kenne seine neue Seite und ich weiß auch, was zwischen euch vorgefallen war. Du hast dich in den letzten Jahren äußerlich verändert. Du bist wirklich sehr hübsch geworden und ich denke nicht, dass Sasuke sich so eine Gelegenheit verstreichen lassen würde. Also spiele nicht die Unwissende, Sakura. Auch wenn du nun älter geworden bist, für mich wirst du immer die kleine Sakura von damals bleiben.“ Tränen rannen meine Wangen hinunter. Schneller als ich mich versah, hatte mich Amaya in ihre Arme geschlossen. „Kind, ich werde dir jetzt nicht sagen, dass alles wieder gut werden wird, aber ich hoffe es.“, flüsterte sie mir zu. Weitere beruhigende Worte folgten. Von der einen Sekunde auf die andere hatte mich ein komisches Gefühl überfallen. Dieses Gefühl, benutzt worden zu sein. Schmutzig zu sein. „Danke, Amaya.“, bedankte ich mich bei ihr. „Geh nach Hause, Kleines. Ich würde sagen, dass es erst einmal eine schlechte Idee ist, in die Schule zu gehen.“ Ich lächelte schwach. „Das denke ich auch.“ Ich verabschiedete mich von ihr und fuhr nach Hause. Ich würde mir ihren Rat zu Herzen nehmen und heute nicht in die Schule gehen. Ich weiß, dass ich nicht schwänzen sollte aber ich denke nicht, dass ich heute Sasuke noch unter die Augen treten konnte. Außerdem sind die Schmerzen auch nicht gerade angenehm. Zuhause angekommen schlich ich mich in mein Zimmer und sprang auch sogleich unter die Dusche. Das Wasser stellte ich auf extra heiß, denn nur so bekam ich das Gefühl los, schmutzig zu sein. Ohne dass ich es bemerkte, rann eine Träne meine Wange hinunter. Dann die Zweite. Die Dritte. Es wurden immer mehr. Ich sank auf die Knie runter und fing an, leise zu schluchzen. //Dummes, kleines Mädchen.//, schimpfte ich mich selbst. Immer wieder fragte ich mich, wie ich diese eine Nacht hab zulassen können. Was war nur in mich gefahren? Ich wusste nicht, wie lange ich nun unter der Dusche gestanden hatte, aber nach einiger Zeit spürte ich, wie meine Haut langsam anfing zu schmerzen und etwas rot wurde. Ich ging aus der Dusche raus und trocknete mich ab. Danach zog ich mir meine Unterwäsche, eine schwarze Boxershorts und ein weißes, enganliegendes Top, an. Meine Haare trocknete ich mir nicht mehr. Dieses Laute Geräusch, das vom Föhn kam, war mir gerade ein wenig zu laut. Und ich hatte nun wirklich keinen Nerv für irgendwelche lauten Geräusche. Als ich mich im Spiegel sah, waren die rot unterlaufenen Augen, die vom Weinen kamen, unübersehbar. Als ich in mein Zimmer ging, fiel mein Blick auf meinen Wecker. Gerade einmal sechs Uhr. Normalerweise müsste ich erst in einer Stunde aufstehen. Aber da ich heute mal blau machen werde, konnte mir das ziemlich egal sein. Ich legte mich einfach in mein Bett und döste vor mich hin, bis ich letztendlich einschlief. Tsubasa POV Früh morgens hörte ich, wie die Haustüre auf- und wieder zugemacht wurde. Sakura war also wieder da. Die ganze Nacht hatte ich mir Sorgen gemacht. Ich machte mir nur wenig Gedanken, weil sie ja bei Sasuke war. Also wusste ich ja, wo sie steckte. Aber dennoch machte ich mir Sorgen, weil sie eben bei Sasuke war. Mittlerweile kannte ich seinen Ruf. Dieser nette Junge von damals hatte wirklich eine radikale Änderung hinter sich. Da macht man sich natürlich sorgen um seine Tochter. Wer würde das nicht tun? Und erst Recht, wenn die eigene Tochter sich zu einer wahren Augenweide entwickelt hatte. Das klingt zwar eingebildet. Man würde jetzt denken, dass das doch alle Eltern von ihren Kindern sagen, aber bei meiner Tochter war es eben wahr. Und auch wenn sie eine wahre Schönheit war, sie ist und bleibt meine kleine, süße Sakura. Früher hab ich mir immer gewünscht, dass sie nie erwachsen wurde. Sie war eben einfach zu knuffig. Und jetzt wünsche ich es mir auch manchmal. Aber da konnte man wohl nichts ändern. Eben wollte ich zu ihr und sie fragen, warum sie erst jetzt nachhause kam, aber da hörte ich auch schon, wie die Dusche angeschaltet wurde. Kurze Zeit später ertönte auch leises Schluchzen. Was war bei Sasuke nur passiert? Hatte er ihr etwa etwas angetan? Ich hoffte, dass nichts geschehen war. Zumindest nichts Fatales. //Ich denke, es ist besser, wenn ich sie fürs erste in Ruhe lasse.// Gegen sieben Uhr war Sakura noch nicht am Frühstückstisch erschienen. Ich denke aber nicht, dass sie verschlafen wird. Eher hatte ich das Gefühl, dass sich meine Befürchtungen bestätigt hatten. Ich würde zu gerne wissen, was geschehen war. Vielleicht sollte Sakura heute einfach mal zuhause bleiben. Sie würde ja nicht um sonst weinen, oder? Kurz bevor ich zur Arbeit fuhr, sah ich noch einmal nach meinem kleinen Engel. Sie schlief tief und fest. Ich lief zu ihr rüber und hauchte ihr einen leichten Kuss auf die Stirn. Mal sehen, ob sie mir irgendwann noch verrät, was passiert war. Ich hoffte das zumindest. Amaya POV Ich wusste sehr wohl, was in der letzten Nacht passiert war. Nach dem Chaos im Wohnzimmer zu urteilen, war das ja auch nicht besonders schwer, oder? Und auch wenn ich diese Bettgeschichten von Sasuke hasste und ich diese Mädchen nicht mochte, nahm ich das einfach hin. Ich kannte Itachi, Mika und selbstverständlich auch Sasuke seit dem Tag ihrer Geburt. Und seit dem Tod von Mikoto Uchiha war ich wie eine Art Ersatzmutter für die drei. Und natürlich war ich furchtbar traurig, als die drei getrennt wurden. Itachi war zwar schon vor Mikotos Tod ausgezogen aber es war schlimm mitzuerleben, wie man auch noch Mika und Sasuke trennte. Der arme Sasuke hatte sich seit dem Tag ziemlich alleine gefühlt. Er hatte niemanden an sich herangelassen. Nur Inuk. Ja, der kleine Inuk. Auch wenn er nur ein Hund war. Für Sasuke bedeutete er viel mehr. Und Inuk war ist auch ein sehr schlaues Bürschchen. Zu dieser Zeit war ich froh, dass sich Sasuke wenigstens ihm geöffnet hatte. Nicht mal Naruto hat er an sich ran gelassen. Und Naruto war immerhin sein aller bester Freund. Doch nach einiger Zeit veränderte sich Sasuke und er brachte immer wieder Mädchen mit nachhause. Es war so, als hätte ich einen zweiten Fugaku vor mir. Bei dem älteren hatte ich die Hoffnung schon längst verloren, dass er sich jemals wieder ändern könnte, doch bei Sasuke konnte und wollte ich die Hoffnung noch nicht verlieren. Und erst recht nicht, als ich Sakura heute früh gesehen habe. Ich konnte ihr die Schmerzen genau ansehen. Und diese kamen bestimmt nicht nur, weil ihr erstes Mal ihre Spuren hinterlassen hatte. Sakura war schon immer ein braves Kind gewesen. Sehr nett, höflich und schüchtern. Bei den anderen Mädchen hatte ich kein Mitleid. Ich wusste, dass sie nur auf den Status, das Geld und den Körper von Sasuke aus waren. Doch Sakura wäre nie eines dieser Mädchen gewesen. Deswegen tat es mir leid, dass Sasuke ausgerechnet sie zu einer seiner Bettgeschichten gemacht hatte. Dennoch hoffe ich, dass diese eine Nacht etwas zwischen ihnen ändern könnte. Sakura POV Das nächste Mal, als ich aufwachte, war es bereits zehn Uhr. Ich wunderte mich, dass mein Dad mich gar nicht aufgeweckt hatte. Aber das konnte mir eigentlich egal sein. Nur musste ich mir jetzt eine Ausrede überlegen, wieso ich gestern Abend nicht nachhause gekommen war. Hmm...das hatte noch Zeit. Dad würde erst gegen fünf oder sechs nachhause kommen. Als ich mich erheben wollte war da schon wieder diese Schmerz, der mich durchzuckte. Doch dieser war nicht mehr so schlimm, wie das erste Mal. Für einige Zeit blieb ich erst einmal auf meinem Bett sitzen. Erst nach einigen Augenblicken erhob ich mich und lief schnurstracks zur Küche. Dort machte ich mir erst einmal einen warmen Kakao und suchte den Kühlschrank nach etwas essbaren ab. Irgendwann nahm ich mir einfach eine Packung mit Käse und eine Semmel aus dem Backofen. Mit diesen Sachen auf einem Teller und meinem warmen Kakao, setzte ich mich an den Tisch. Nach dem Essen spülte ich alles schnell ab. Auch wenn wir reich sind, mein Dad hat schon immer viel Wert darauf gelegt, dass ich nicht alles für selbstverständlich hielt und ich nicht auf Haushälterinnen und all dem sitzen bleibe. Mir machte es auch nichts aus. Ich war damit aufgewachsen und es machte mir manchmal sogar Spaß. Doch heute hatte ich wahrlich keine Lust dazu. Ich wollte einfach nur faul auf meinem Bett liegen und mir einen schönen Thriller oder Horrorfilm ansehen. Mal sehen. In meinem Zimmer angekommen nahm ich mir einen der Filme aus dem Regal. Friedhof der Kuscheltiere. Zwar nicht eines meiner Lieblingsfilme, aber immerhin ein Horrorfilm. Musste ja nicht der neuste sein. Nach einer Weile war der Film zu Ende und ich legte einen neuen ein. Date Night. Ich mochte diesen Film, weil er mich immer zum Lachen brachte, aber heute war mir irgendwie nicht zum Lachen zu mute. Irgendwann war ich wohl eingeschlafen und wurde durch das Geräusch einer Tür wach, die eben geschlossen wurde. Mein Blick fiel auf meinen Wecker. 15:30 Uhr zeigte sie an. Langsam erhob ich mich aus meinem Bett und lief runter. Gerade hatte sich mein Dad die Schuhe ausgezogen und seine Jacke aufgehängt. „Hallo Dad. So früh schon zuhause?“, fragte ich, setzte ein falsches, fröhliches Gesicht auf und lief zu ihm, um ihm einen kurzen Kuss zur Begrüßung zu geben. Dad gab mir einen Kuss auf die Stirn und meinte: „Ich habe mir heute ein wenig Sorgen gemacht. Du warst bist gestern Abend nicht nachhause und ich hab dich erst heute früh in deinem Bett liegen gesehen. Da dachte ich mir, dass vielleicht etwas passiert wäre und es besser wäre, wenn ich etwas früher heim komme.“ Ich hoffte, dass er nicht nach dem Grund fragte. Ich hatte mir nämlich noch keine Ausrede einfallen lassen. Zusammen liefen wir in die Küche, während er sich an den Tisch setzte, fragte ich, ob er schon was gegessen habe. Als er verneinte, meinte ich nur, dass ich uns was zu essen machte. „Wie wäre es mit Lasagne?“, fragte ich meinen Dad. „Ich bitte darum. Du weißt, wie ich deine Lasagne liebe.“, grinste er mich an. Ja, er war wirklich süchtig nach meiner Lasagne. Und meinen Cookies. „Soll ich dir helfen?“, fragte er, als ich die Zutaten für die Lasagne vorbereiten wollte. Ich zuckte mit den Schultern. „Von mir aus.“, meinte ich und wollte mich gerade strecken, um die Nudelplatten aus der oberen Ecke zu holen. Da sah ich auch schon einen Arm, der mir die Arbeit abnahm. Ich drehte mich um und sah, wie mein Dad mich angrinste und mit den Nudeln herum wedelte. Während dem Kochen erzählte mir Dad ein wenig, wie die Arbeit gewesen war und das er mal vor hatte, Kyou und Ryun zu uns einzuladen. Natürlich kannte ich seine Hintergedanken. Ryun und Dad waren wie Brüder. Da war nichts mit Eifersucht auf Ryuns Seite, da mein Dad der Ex-Mann meiner Mutter war. Es gab auch keine Eifersüchteleien von Dads Seite, da Ryun nun mit meiner Mom verheiratet war. Die beiden waren kaum von auseinander zu bekommen, wenn sie sich mal am Telefon oder im Chat unterhielten. Ich würde mich natürlich wahnsinnig freuen, wenn die beiden kommen würden. Immerhin vermisste ich die beiden. Und erst Recht meinen kleinen Bruder. Während dem Kochen konnte ich den gestrigen Abend vergessen und ich genoss es auch sehr. Doch dann musste mein Dad ja ausgerechnet mit diesem Thema anfangen. „Sag mal, Sakura, wieso bist du gestern eigentlich nicht nachhause gekommen?“ Ich antwortete nicht. //Überleg' dir schnell eine Ausrede!//, schrie es in mir. Es dauerte auch nicht lange, da kam die Lüge auch schon über mich. „Ich hab bei Sasuke geschlafen. Wir waren so in dem Referat vertieft, da haben wir die Zeit vergessen.“ Ich kratze mir verlegen den Hinterkopf. //Nochmal Glück gehabt.//, dachte ich mir und seufzte innerlich. „Ah ok. Aber kann es sein, dass es dir nicht so gut ging?“, fragte er weiter. Wieso reichte ihm eine einfache Antwort nicht?! „Ich...ähm...Frauenprobleme. Bin heute auch nicht in die Schule gegangen.“, kam es mir in einem Flüsterton über die Lippen. Hoffentlich reichte ihm diese Antwort. Mein Dad nickte nur und wir beendeten stumm das Essen. Tsubasa POV Ich tat jetzt mal so, als würde ich ihr glauben. Aber wirklich tat ich das nicht. Meine Tochter kam mir etwas komisch vor. Sie benahm sich anders. Ja, es hätte wirklich sein können, dass sie ihre Frauenprobleme hatte, aber ich hatte das Gefühl, dass da was anderes im Busch war. Dennoch entschied ich mich dazu, nicht weiter nach zu fragen. Sakura mochte zwar andere gut belügen können, aber ich bin ihr Vater und so leicht kann sie mich nicht austricksen. Nicht mit mir, meine liebe Tochter. Es musste etwas im Busch sein. Und es hat definitiv etwas mir Sasuke zu tun. Dem war ich mir zu 100% sicher. Sakura POV Am nächsten Tag konnte ich mich dazu durchringen, in die Schule zu gehen. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen, doch zu meinem Unglück merkten meine Freunde etwas. Sie sahen mich alle fragend an. Dennoch fragten sie nicht. Trotzdem wusste ich, dass ihnen die Frage auf der Zunge lag, was heute mit mir los war. Und Sasuke...Tja, was sollte ich groß über ihn sagen? Wir ignorierten uns wieder. Doch leider stand da immer noch dieses dumme Referat, welches wir eigentlich vorgestern machen wollten. Dieses Referat, was noch nicht einmal wirklich von uns begonnen worden war, weil wir ja mit 'streiten' beschäftigt waren. Ich hasste Anko-Sensei dafür, uns in eine Gruppe gesteckt zu haben. Wieso konnte ich nicht wenigstens mit Naruto in einer Gruppe sein!? Der wäre unterhaltsamer als Sasuke. Wir hätten zwar viel Blödsinn gemacht, aber immerhin müsste ich jetzt nicht an diese eine Nacht denken. War denn das eigentlich normal? Ich mein, wer würde mir ihrem besten Freund – oder eher, ehemaligen besten Freund – in die Kiste steigen? Und erst recht, wenn man genau weiß, dass von seiner Seite nicht einmal ein Fünkchen Gefühl dabei war. Wenn man ganz genau weiß, dass er einfach nur seine Triebe befriedigen wollte. Wer würde das schon tun? Und erst recht, wenn man über die Bettgeschichten des anderen weiß. Genau. 100 Punkte! Ich! So was kann doch echt nur mit passieren. So fühlt es sich zumindest an. Aber einen Vorteil hatte Sasuke ja. Er hatte seine Klappe gehalten. Bis jetzt weiß noch keiner, was zwischen uns vorgefallen war. Und dafür war ich ihm dankbar. Doch am Ende musste es ja kommen, wie es kommen musste. Ich war auf dem Weg zu meinem Auto. Eben wollte ich in meinen Mini einsteigen, als ich hinter mir seine Stimme hörte. „War gestern alles in Ordnung mit dir?“, fragte er mich. Seine Worte waren im genauen Gegensatz zu seiner Stimme. Kalt und Monoton. Auf seine Frage nickte einfach nur. „Gut. Wir sehen und später. Gleiche Uhrzeit wie letztes Mal.“ Danach ging er einfach und wartete nicht einmal auf eine Antwort von mir. //Na klar. Ich hab Zeit. Kein Grund zu warten. Ob ich überhaupt Bock hab ist ja egal.//, dachte ich mir sarkastisch und stieg in mein Auto um endlich nachhause fahren zu können. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)