Change Me! von BlackCherryBlossum ================================================================================ Kapitel 18: Misunderstandings ----------------------------- Sasuke POV Der restliche Morgen verlief eigentlich ganz gut. Und auch Mika war nach einigen Versuchen mit mir im Unterricht zu reden, die ich jedoch gekonnt ignoriert hatte, endlich leise geworden. Sie konnte manchmal ein echtes Plappermaul sein. Ich denke, Kakashi war kurz davor uns aus einander zu setzten, da ihm das ständige Geplauder von Mika auf die Nerven ging. Zum Glück musste er das jedoch nicht tun. Es hatte aber nicht viel gefehlt und er hätte seine kurze Androhung wahr gemacht. Auch der Unterricht bei Anko war sehr gut verlaufen. Wir hatten die Referate begonnen, da wir ja nur noch diese Woche Zeit hatten um diese vorzutragen. Unsere liebe Lehrerin hatte ja vergessen die Ferien mit einzuberechnen, daher hatten wir anstelle von vier nur noch zwei Wochen Zeit. Sie versprach uns als Gegenleistung, dass sie uns ein bisschen weniger streng benoten werde. Was das bei ihr auch immer heißen mag? Ich und Sakura waren die ersten gewesen die dran glauben mussten. Das lag vermutlich auch einfach daran, dass wir die einzigen waren, die schon bereit waren um ein einigermaßen anständiges Referat abzuliefern. Wir hatten uns schnell vorbereitet, da wir zum Glück unser ganzes Material dabei hatten. Ein bisschen Glück darf man ja auch mal haben. Wir konnten die fünfzehn Minuten sehr gut füllen und hatten sogar noch drei Minuten länger gesprochen als wir eigentlich müssten. Doch lieber zu viel als zu wenig, sagte ich immer so gerne. Anko war erstaunlicherweise recht begeistert gewesen und hatte uns auch gelobt, was bei ihr ja eigentlich selten war. Ich und Sakura hatten uns darauf nur angelächelt. Was bei meinen Fan-Girls nicht gerade gut ankam. Unsere Lehrerin gab uns allerdings die Note für das Referat noch nicht. Sie wollte sich zuerst die anderen anhören, war ihre Ausrede. Sie wollte uns aber nur zappeln lassen, das sah ich ihr genau an. So war sie halt eben. „Du sag mal, Kannst du mich kurz nachhause absetzen? Itachi ist nicht da und du weißt selbst wie ich den Busverkehr hier hasse“, fragte mich Mika mit ihrem Hundeblick als es endlich klingelte. Wie ich diesen Blick hasste. Ich konnte ihm einfach nie widerstehen. Wie auch, so wie sie immer aussah wenn sie ihn aufsetzte. Da konnte nicht einmal mehr Inuk mithalten. Und der beherrschte diesen Blick mehr als nur gut. „Natürlich. Wie könnte ich auch nein sagen?“, antwortete ich ihr etwas genervt und seufzte kurz. „Sei nicht gleich so angefressen. Es war ja nur eine Frage“, bemerkte sie und schlug mir kurz auf die Schulter. Ich lächelte sie nur an und packte meine Sachen zusammen. Ja so war sie nun mal, meine kleine Mika. Ja ich weiß, sie war nur fünfzehn Minuten jünger als ich, aber nicht nur das sondern auch der Größenunterschied verleiteten mich halt dazu sie immer so zu nennen. Sie war schließlich einen ganzen Kopf kleiner als ich. Da hatte ich eindeutig die Gene von Vater bekommen. Auch Itachi war so ein Riese. Er war ebenfalls immer der größte in der Klasse gewesen. Hier an der Schule war nur Kankuro größer als ich. Aber er war ja auch ein Jahr älter und stammte nicht gerade aus einer kleinwüchsigen Familie. „Wenn du mit mir fahren willst, dann musst du dich aber beeilen“, stellte ich fest und warf mir die Schultasche über die Schulter. „Ich geh schon mal vor. Drei Minuten geb' ich dir noch, dann bin ich weg.“ „Stress mich doch nicht so!“, protestierte meine Kleine und packte hastig ihre Sachen zusammen. „Drei Minuten“, wiederholte ich lächelnd und verließ das Klassenzimmer. Auf dem Flur lief ich an Karin und ihren Freundinnen vorbei, die mich alle mit einem merkwürdigen Blick musterten. Sie waren deutlich verärgert über meine gute Beziehung zu Mika. Sie ahnten ja nicht dass sie meine Schwester war. Mika und ich würden es ihnen aber auch nicht sagen. Alles musste man den Tussen ja auch nicht verraten. „Er war gestern Nacht wirklich toll. Er hatte wie immer eine verdammt gute Ausdauer“, hörte ich Karin sagen, doch ich achtete nicht auf sie. Hatte sie etwa einen Ersatz für mich gefunden? Falls ja, dann war ich nur froh. So würde sie nicht die ganze Zeit an mir kleben wie eine Klette. Doch zu diesem Zeitpunkt ahnte ich ja noch nicht von wem sie da gerade gesprochen hatte. „Hallo Sakura!“, rief plötzlich jemand über den Schulhof und ich erkannte diese Stimme auf Anhieb Es war Sai. Ich konnte ihn einfach nicht ausstehen. Sein merkwürdiges Lächeln und seine komische Art waren mir nicht geheuer. Er war mir einfach nicht sympathisch. Er lief auf Sakura zu und schloss sie in die Arme. Was sollte denn das? Warum liess Sakura sich das gefallen? Und wieso erwiderte sie seine Umarmung so freundlich? Lief da etwas zwischen den beiden? Sai gab ihr je einen Kuss auf die linke und einen auf die rechte Wange und lächelte sie dann mit einem breiten Grinsen an. Sakura entgegnete diese Geste genau so freundlich und drückte ihn noch einmal an sich. Was sollte der Scheiß? Sakura gehörte mir! Warum tat sie das also? Ich konnte langsam spüren wie in mir die Wut hoch stieg. Dieser Anblick machte mich rasend. Mit viel Überwindung gelang es mir schließlich meinen Blick von den beiden abzuwenden, doch das Bild bekam ich nicht aus meinem Kopf. //Warum nur?//, schoss es mir durch den Kopf, doch ich wurde in meinen Gedanken unterbrochen. „Jetzt bin ich sogar noch schneller bei deinem Wagen als du“, lachte Mika erfreut und lief mit zügigen Schritten zu meinem Auto. Ich ging jedoch nicht darauf ein und folgte ihr schweigend. Ich kramte in meiner Hosentasche nach dem Schlüssel und öffnete dann den Wagen. Er blinkte und ich stieg ein. Ein letzter Blick zu Sakura und Sai, dann startete ich den Motor und fuhr in einem etwas zu schnellen Tempo davon. Ich wäre beinahe in einen anderen Wagen hinein gefahren, der gerade ausparkte. „Kannst du nicht aufpassen du Arsch!“, rief ich wütend und hätte beinahe auf die Hupe gedrückt. Doch ich konnte mich zurück halten. „Was ist denn plötzlich mit dir los? Vorhin hattest du noch so gute Laune, doch jetzt…“, fragte mich Mika und warf mir einen merkwürdigen Blick zu. Sie verstand die Welt anscheinend nicht mehr. Ich klammerte mich kurz am Lenkrad fest und versuchte mich wieder etwas zu beruhigen. „Es ist nichts. Tut mir leid“, entschuldigte ich mich bei ihr, sah sie jedoch nicht an. Ich wollte einfach nur so schnell wie möglich nachhause. Ich brachte Mika zu Itachis Apartment und fuhr anschließend zu mir. Den Wagen parkte ich in der Garage, so wie immer, und schließlich ging ich ins Haus. Meine schlechte Laune war noch nicht verflogen, obschon ich mich in der Gegenwart von Mika vorhin recht gut beherrscht hatte. Ich konnte einfach immer noch nicht glauben was ich vorhin gesehen hatte. Was war denn nur in Sakura gefahren dass sie sich auf so einen Typen einließ? Er war der totale Schleimer. Immer freundlich und total der Streber. Er zog sich ja nicht einmal richtig an. Immer nur Jeans und schlabbrige Shirts. Und die Schuluniform passte ihm auch nicht richtig. Die war viel zu eng. Was fand sie also an ihm? Und überhaupt: Warum war ich so eifersüchtig? Ja ich geb' es zu, ich war neidisch auf ihn. Sakura schien sich ja wirklich gut mit ihm verstanden zu haben. Sie hatten so vertraut gewirkt. Dabei sollte ich doch derjenige sein der von Sakura umarmt wird. Nicht er. Ich ging noch kurz mit Inuk nach draußen, da er mir ständig um die Füße schlich und mir das allmählich auf die Nerven ging. Ich wollte meine Wut aber nicht an ihm auslassen, darum war es besser wenn er erst einmal draußen bleiben würde. Gerade als ich wieder ins Haus kam, klingelte es an der Tür. Eigentlich wollte ich nicht aufmachen, doch es interessierte mich wer etwas von mir wissen wollte. Denn zu Dad wollte die Person ja so oder so nicht, der war schließlich nie zuhause. Und wenn doch, dann bekam er nie Besuch. Ich öffnete die Tür und blieb erst einmal verblüfft stehen. „Was willst du?“, fragte ich genervt als ich Sakura sah. „Wow, was für eine Begrüßung“, bemerkte sie sarkastisch und fuhr sogleich fort. „Ich muss mit dir reden.“ „Das trifft sich ja gut. Ich hab dir auch noch was zu sagen“, stellte ich fest und sah sie mit meinem gleichgültigen Blick an. Ich liess sie erst gar nicht fragen was sie mit mir bereden wollte. Zu sehr lag mir diese eine Frage auf der Zunge. „Was läuft da zwischen dir und Sai?“ Sakuras Augen öffneten sich ein Stück mehr und sie sah mich verwirrt an. „Was?“ „Ich hab dich gesehen. Mit ihm. Also, was läuft da zwischen dir und ihm?“, wiederholte ich meine Frage mit einem wütenden Beiklang. „Sag mal was soll das?!“, fuhr mich Sakura nun an. Es reichte ihr von mir so befragt zu werden. „Du hast noch nicht auf meine Frage geantwortet“, stellte ich fest und verschränkte die Arme vor der Brust. „Willst du mir etwa vorschreiben mit wem ich mich unterhalten darf und mit wem nicht? Sorge zuerst dafür dass du dich anständig benimmst. Kaum bin ich einen halben Tag nicht bei dir, machst du dich wieder an deine kleine Schlampe ran!“ Was? Wovon sprach sie denn jetzt wieder? Doch ich kam nicht dazu nachzufragen. „Sieh mich nicht so an als wüsstest du nicht wovon ich rede Sasuke. Karin hat vor der Mittagspause mehr als einmal erzählt wie toll die Nacht gestern mit dir war. Denkst du ich lass mir so was gefallen? Du darfst mit mir spielen, aber wenn ich mich mit einem anderen Typen unterhalte, dann spielst du die beleidigte Leberwurst. Ich bin nicht dein Spielzeug.“ Ich sah Sakura nur verwirrt an. „Was hat Karin erzählt?“, fragte ich nach. Sie hatte schon wieder Lügen erzählt das wusste ich. Ich hatte sie seit Freitag nicht mehr gesehen, geschweige denn etwas mit ihr gemacht. „Na von was wohl, Sasuke? Von der ach so tollen Nacht mit dir. Wie du sie verwöhnt hast und wie sie dir einen blasen durfte!“ Sakura wurde immer wütender. Doch ich kam nicht dazu auch nur ein Wort zu sagen. „Mir reicht das! Und zwischen mir und Sai läuft nichts! Und wenn es so wäre, dann könnte dir das egal sein!“ Sie drehte sich um und lief davon. Ich war gerade so erstaunt über ihre Reaktion, dass ich nicht ein Wort heraus brachte. Mir schoss nur ein Gedanke durch den Kopf. //Scheiße!// Ich hörte nur noch wie die Tür von Sakuras Wagen zugeknallt wurde und wie sie davon fuhr. Dem Quietschen der Reifen zu urteilen viel zu schnell. Ich blieb noch eine Minute in der offenen Tür stehen und sah einfach nur auf den Boden. Gerade als ich wieder ins Haus wollte, klingelte mein Handy. Wer störte denn jetzt noch? „Ja?“, hoch ich ab ohne auf den Display zu sehen. „Hier ist Takashi. Heute um vierzehn Uhr ist wieder einmal ein Treffen, kommst du auch?“, fragte mich eine tiefe Stimme und wartete geduldig das ich antwortete. Mit Treffen meinte er ein Autorennen. Illegal. Aber das war mir egal. Dieses unbeschreibliche Gefühl mit rund 500 PS und etwa 300 Km/h durch die Gegend zu rasen war mir das allemal wert. Ja ich hatte meinen Wagen ziemlich zu Recht gemacht, das war keine Frage. „Ich werde da sein“, versicherte ich ihm und legte gleich wieder auf. Ich kannte den Treffpunkt und daher brauchte ich ihn nicht danach zu fragen. Es war immer am gleichen Ort. Ich ging noch schnell in die Küche, machte mir ein Sandwich und ging anschließend in mein Zimmer um mich umzuziehen. Während der ganzen Prozedur biss ich zwischendurch ein Stück meines notdürftigen Essens ab und lief dann wieder nach unten. Dort schnappte ich mir meine Schlüssel und schloss schließlich noch die Tür hinter mir ab. Inuk hatte ich in der Zwischenzeit wieder ins Haus gelassen. Ich lief in die Garage und ging direkt zu meinem Lieblingswagen. Normalerweise nahm ich ja für die Rennen den Honda, aber der hatte seit zwei Tagen irgendein Problem mit dem Motor und ich hatte noch nicht herausgefunden was es war. Darum nahm ich heute den Nissan. Mit ihm hätte ich so oder so mehr Chancen zu gewinnen. So ein Auto wie den GT-R R34 sah man hier in der Gegend zwar oft, aber keiner von denen konnte es mit meinem Baby aufnehmen. So ein Wagen war einfach einzigartig. Ich schloss den Wagen auf und öffnete die Tür um mich hinein zu setzten. Ich startete den Wagen. Kaum war dieser angesprungen, erfüllte ein bläuliches Licht den Innenraum. Ich hatte blaue Lämpchen an die Decke und unter die Sitze geschraubt um diesen Effekt zu erzielen. Es sah einfach genial aus. Selbst zum fahren leuchteten sie mit dem blauen Licht. Ich schaltete das Radio ein und schon erklang die Musik, welche ich immer zum Autofahren hörte. So erklang zum Beispiel Don Omar mit Uno dos tres cuatro. Eines meiner wenigen wirklichen Lieblingslieder. Während die Musik aus den Boxen erklang, stieg ich wieder aus und öffnete den Heckdeckel. Nun schlug mir die Musik noch lauter entgegen. Ich hatte meinen kleinen Wagen ziemlich aufgemotzt, nicht nur was Leistung und Power anbelangt. Auch das Innendesign war von mir selbst eingebaut worden. Das war für mich ja auch kein großes Problem. Mein Dad besaß ja nicht nur den größten Autohandel in der Gegend, sondern auch eine der größten Tuning-Werkstädte in Tokyo. Bei ihm kam man fast an jedes nur erdenkliche Teil. Ich hatte unzählige Stunden meiner Freizeit dort verbracht und an meinem Wagen gebastelt. Ja schon richtig, ich hatte daran gebastelt. So ziemlich jedes Teil meines Wagens hatte ich mit eigenen Händen angebracht. Nur bei den etwas schwierigeren Dingen haben mir die Automechaniker geholfen. Sie waren alle ziemlich erstaunt gewesen, als sie mich ständig in der Werkstadt gesehen hatten und das ich mir selbst die Hände schmutzig machte. Aber das war für mich selbstverständlich, schließlich war es mein Wagen und für den hatte ich auch selbst zu sorgen. Aber auch bei einigen Wagen unserer Kunden hatte ich mit angepackt. Ich übernahm des Öfteren einmal das Lackieren und das Airbrush. Ich liebte es einfach kreativ zu sein und anschließend zu sehen wie sehr die Kunden meine Arbeit schätzten. Ich konnte sehen wie die Boxen in Kofferraum vibrierten und wie das gleiche blaue Licht wie im vorderen Teil des Wagens den Raum erhellte. Doch was man nicht sehen konnte, war mein kleines Geheimnis welches ich in den Nissan gebaut hatte. Gut versteckt unter der Bodenplatte des Heckraumes, hatte ich zwei kleine Flaschen eingebaut. Zwei kleine Zauberflaschen wie ich sie so gerne nannte. Lachgaseinspritzung. Ich liebte es diese zu benutzen, aber ich tat es nur im Notfall. Lachgas war schließlich nicht gerade das billigste auf dem Markt. Ich schloss den Deckel wieder und sah noch kurz unter die Motorhaube. Auch da schien alles in Ordnung zu sein. Es würde von Technischen her gesehen keine Schwierigkeiten geben. Ich steig wieder in den Wagen, legte den ersten Gang ein und fuhr auf den Platzt vor der Garage. Die anderen Fahrer würden bestimmt ganz schön dumm aus der Wäsche schauen wenn sie mich mit diesem Gefährt sehen würden. Es war schließlich das erste Mal das ich ihn bei einem Rennen fuhr. Und auch sonst war ich kaum herumgefahren. Er hatte noch kaum Kilometer. Ich wartete bis die Garage sich geschlossen hatte und fuhr dann los. Der Motor heulte kurz auf als ich auf das Gaspedal trat. Er klang einfach unglaublich. Unbändig, wild und voller Kraft. „Wo hast du den denn geklaut?“, fragte mich Takashi mit hochgezogenen Augenbrauen und pfiff anschließend erstaunt. Er war sichtlich von meinem Auto beeindruckt. „Schicker Wagen.“ Ich liess den Motor laufen, stieg allerdings aus und lehnte mich an den Kotflügel meines Nissans. „Wann startet das Rennen?“, fragte ich ihn ohne auf sein Kompliment einzugehen. „So bald du und die anderen bereit seid“, erklärte er mir. Er fand es anscheinend ziemlich belustigend dass ich nicht auf sein Kompliment eingegangen war, denn er lachte mich kurz an. „Von mir aus, können wir anfangen. Ich bin mehr als nur bereit“, bemerkte ich kühl und stieg wieder in den Wagen, da ich zur Startlinie fahren wollte. „Ich werd‘s den anderen melden“, stellte Takashi fest und ging davon. Ich fuhr an den Start und wartete geduldig auf meine Mitfahrer. Diese warfen mir komische Blicke zu, als sie den Nissan erblickten. Ich konnte ihnen den Respekt deutlich ansehen den sie mir entgegenbrachten. Tja, mein Wagen war halt wirklich etwas Besonderes. „Seid ihr bereit?!“ Takashi hatte sich vor unseren Wagen platziert und sah nun einen nach dem anderen an. Als Antwort auf seine Frage, ließen wir alle unsere Motoren aufheulen. Das war mehr als nur deutlich zu verstehen. Takashi ging zur Seite und an seiner Stelle trat ein sehr attraktives Mädchen auf die Straße. Brünett mit blauen Augen, soweit ich sehen konnte. Sie hob ein weißes Tuch und stellte sich genau zwischen die beiden mittleren Autos, nur eben etwa zwei Meter von ihnen entfernt. Mit einem eleganten Hüftschwung, drehte sie sich mit dem Rücken zu uns, hob die Hand so hoch sie konnte und liess anschließend das Tuch fallen. Wie in Zeitlupe fiel der Stoff langsam auf den Boden. Es kam mir vor wie eine halbe Ewigkeit, bis er schließlich den Boden berührte. Die Motoren heulten auf und alle Wagen fuhren in einem atemberaubenden Tempo los. Meine Reifen quietschten laut auf, drehten durch und ließen eine Rauchwolke aufsteigen. Ich schaltete in den nächst höheren Gang, trat kurz vom Pedal und liess so den Reifen kurz Zeit, sich auf dem Asphalt fest zugreifen. Als ich schließlich wieder Gas gab, drückte es mich in den Sitz und ich musste das Lenkrad fest umklammern um die Kontrolle über den Wagen nicht zu verlieren. Die anderen hatten jetzt zwar schon einen ziemlichen Vorsprung, doch ihre Reifen drehten immer noch durch, was ich jetzt zu meinem Vorteil ausnutzen konnte. Ich fuhr mit einer unglaublichen Geschwindigkeit an ihnen vorbei und überholte jeden meiner Gegner. Das Rennen führte mich mitten durch die Stadt. Zwischen Autos hindurch und über stark befahrene Kreuzungen. Alles verlief gut, ohne den geringsten Zwischenfall. Es erstaunte mich, dass uns die Polizei noch nicht gesehen hatte. Naja, vermutlich hatten sie das, aber sie wussten mehr als nur zu gut, dass sie gegen uns keine Chance hatten. Wir würden ihnen einfach davon fahren. Ich bog bei der nächsten Kreuzung links ab und fuhr eine recht schmale Straße entlang. Sie führte mich in eine kleine Wohngegend am Rande der Stadt. Die Straße war links und rechts mit Bäumen gesäumt und verlief schnurgerade. Ich gab noch etwas mehr Gas und liess so die Tachonadel immer höher steigen. Hier durfte ich schließlich ohne schlechtes Gewissen mal ordentlich Tempo machen, was sollte hier schon groß geschehen? Doch ich hatte mich zu früh in Sicherheit gewiegt. Ich hatte etwa die Hälfte der langen Straße hinter mir und wollte gerade erneut mehr Gas geben, als plötzlich völlig unerwartet etwas auf die Straße rollte. Es war ein roter Ball mit weißen Tupfen. Doch das war nicht das schlimme, dem Ball konnte ich ausweichen. Den Jungen der dem Ball hinterher rannte, sah ich allerdings im letzten Augenblick. Instinktiv riss ich das Lenkrad zur anderen Seite, doch der Wagen wollte nicht reagieren. Er rutschte einfach weiter. Ich konnte nichts mehr tun, nur noch beten und hoffen dass ich diesen kleinen Jungen nicht erwischen würde. Das durfte einfach nicht geschehen. Im letzten Augenblick, bevor ich den Jungen erwischte, griffen die Reifen, drehten kurz durch und eher ich mich versah, drehte der Wagen ab. Doch genau das war es, was mich so schockierte. Da ich nicht mehr erwartet hatte, dass das Auto reagieren würde, konnte ich nicht schnell genug entgegen halten und so verlor ich nun vollends die Kontrolle über den Wagen. Er schlitterte über den Asphalt, drehte sich einmal um sich selbst und rutschte genau auf die Bäume zu. Verbissen versuchte ich den Wagen anzuhalten, doch bei dieser Geschwindigkeit war das einfach nur unmöglich. Das war das aus, wenn das Auto in den Baum krachte, würde ich das nicht überleben. Ich schloss einfach nur noch meine Augen und hoffte inständig, dass ich wieder lebend aus diesem Fahrzeug raus kommen würde. Ich konnte noch spüren wie die Karosserie das Holz küsste und wie ich den Kopf am Lenkrad aufschlug. Dann war alles einfach nur noch schwarz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)